.Die Absatzstockung Wirtschaftliche Wochenrundscha«.

Mutenden Preiz^ ,. ^ ^ Der Dollarkurs steht auf derselben Höhe

?0 bis 25 Prozent, ^ ^ ° ^ T " 'also nur eine Kleinigkeit höher als während

?> üegenübx^wie vor 8 Tage , ^ Usber Mangel an Stabili-

mr-, ^^Marktpreise ^der ^ «Iso am Geldmarkt nicht geklagt werden,

mso bedauerlicher j»^tät der Devisen ^ Verhältnisse bei den anderen fremden che mlf den Export denn Jülich l eg französischen, die beständig fällt,

erfolgen durch StilljÜ Valuten nnt Ausnah Geldmarktes äußerst gespannt und Eichen »asten, wie«. Trotzdem ist biexmge ve ungeheuerlichen Zinsen zu er- lchhandel, der den «8eld von^den Banien^nur ^ n-s

verändert iffelzahl auf

oer senitere Folge ist eine starke Einschränkung oes

belasten ^ halten. ^DroUdem weist der letzte ReichsbankauswetS 6,60 LM zu^ldumlaM?^^ Schulden ^ wieder um 800 Milli- .zH^ellungskosten 7o Tagen zugenommen haben, nachdem sie rn

^sie das GeEd°L.^/vorher sogar um 1455 Milliarden angewachsen

1 ° 0 . deutsche Mark^ in Zürich

, April 0,0257) Franken; in Amsterdam das Zeitig oMO lam AP in Stockholm 0,0185 (0,0165) Kronen . _ DE) in Praa 492^ (492-^) Kronen und m

0,0121 in

D-, r»° m

lebt. h»t !. Die Unternehmungsfreudigkeit der Börse wäh-

B ° r ersten Woche nach Ostern ist bedeutend zusammenge- ^"sdfnlegiouär. Vl>i.^"d der rsen^ ^ ^^.^en gegen die nächste politische E'ster Sahling aus, ^ besonders seitdem es sich zeigt, daß England sich

Ml"« aus nanziU E wieder mehr nähert und daß auch Amerika Wider Er- dem ganzen deuW Frankreich Pnriser Verhandlungen über die Besatzungs- ^von ^N°^ E/n in die Entente-Erpressergesellschaft emgetrete^

en

N- ML'"ab^auch^in^eser "Woche ^uf allen Üm'satzgebiet'en

Verbleib der NpM turuch ga Kvmiiaunaen eifria aekauit und zum

»lp°li,°i in L-i-'Ä M k» « E-w--un«°n -N xl-uft nnd WM ren. Er weilte in A ls Fremdenlegionär rt und freiwillig in

Berlin, darunter tzer haben auf den ü n hat kein Interesse der Magistrat es« k anzunehmen. An > im Besitz von Au-... um ihren Besitz klimm

Lar Kurs erheblich empor getrieben wurden. Zumeist Mr w/die Tendenz höchstens behauptet, bei etwas rückläufi- ^ Aotierunaen. Anregend wirkte die Durchführung ver- LAner Fusionspläne, abschreckend die Sorge vor einem neuen SrackDie Neugründung einer Kredck- und Handelsbank rn NnNEt die offenbar von der Langenberger-Gruppe aus- »ebt angeblich ein Grundkapital von 100 Millionen Mark hat und schon jetzt eine wesentliche Verbreiterung ankundigt, durfte mst Kapitalbedarf junger Jndustrreunternehmungen zu- sammenhängen und Wird von fachkundigen Kreisen eifrig kri-

^ . .- ^Vroduktenmarkt. Das Barometer der Getreide-

c weder Mietziusei! M ^ ^e von der Südd. Mühlenvereinigung alle paar Tage -Walter, die sich um k ^rausaeaebenen Richtpreise für Weizenmehl, war seit dem es nicht. Die AM»!« ^ März^an dem es seinen niedrigsten Stand mit 160 000 Mk. nach Photographien e erreicht Satte, allmählich bis zum 11. April auf 195 000 Mark Megen ist aber am 12. April wieder auf 185 000 Mark für B. Z. erfährt, ist An Doppelzentner ab Mühle gefallen. Aehnlich war die Be- "em Berliner Zahm« weguno an der Getreidebörse in Berlin, wo schließlich am 12. »bilfabrikanten Benz m ;aaende Notierungen bestanden: Weizen 52 000 (plus 2000), Werte von 10 Will« Len 43000 (unverändert), Gerste 37 000 (Plus 2000), Hafer lnalpolizei gestern Wf (unverändert), Mais 47 500 (plus 2500) und Mehl ll festgestellt worden,!« i^goo (plus 5000) Mark. Ander letzten Landesprodukten- liegerleutnant Schmick hgne in Stuttgart ist Heu wieder um 1000 auf 37 000 und hatte und zu einer Ge ebenso Stroh um MO auf 38 000 Mark gestiegen. Man hat ^ ^ wieder mit einer Brotverteuerung zu rechnen, wenn nicht der

aderheim. Dre aus U Beschluß des Reichstags, eine solche durch besondere Belastung cden am 14. B m Besitzes zu vermeiden, in die Tat umgesetzt wird, fe Volkserholungshems Warenmarkt. Die Kohle ist durch die Herabsetzung der »achtet. Auf diese Aohlmsteuer nun doch eine Kleinigkeit billiger geworden. Die rch dem Versailler Brr Eisenpreise haben einen fühlbaren Rückschlag erfahren. Der * Deutschen Reiche « Preisabbau erstreckt sich auch auf Leder, zumal da die letzte wshauser und kleinem Häuteauktion wiederum sinkende Preise zeigte, und zum Teil erpachtet werden, die m! auch auf Textilsachen. Aber immer noch handelt es sich um sheim einzurichten best unbedeutende Abschläge, denen Preisausschläge der wichtigsten rasernenräume der Km Lebens- und Nahrungsmittel in einem Umfang gegenüber- ir stellt das Reich dii stehen, daß die Wirkung nahezu ausgeglichen wird. Enthüllun- ugung. Die Gmostm- wie die über die Verschiebung von deutschem Zeitungspa­übernimmt den Vetriel. p^r nach Frankreich bewirken großes Mißtrauen. Der Kauf­pflichtigen Alter, wob« mann klagt immer noch über Mangel an Absatz, weil das Pu- . dem schwergeprüft! bltkum offenbar einen weiteren Preisrückgang abwarten will, nzahl von Platzen zi Wir glauben eher das Gegenteil befürchten zu sollen, ind Dauerkuren m Au» Viehmarkt. Hauste aus der ganzen Linie. Die Bieh-

auf Wunsch der Ellen Halter können sich nicht genug tun mit ihren Forderungen so- Notwendigkeit entst» wohl für Zucht-, wie für Schlachtvieh. Letzteres geht jetzt Wie­ei Geschlechts aufgen» per von Markt zu Markt sprunghaft in die Höhe. Die Laden- :s erlaubt. Unterricht a fleischpreise in Stuttgart haben deshalb binnen 8 Tagen um 25 rteilt werden soll, w und noch mehr Prozent zugenommen, indem sie bis zu 1000 unterbrochen wud. T, Mark für das Pfund Kegen.

wir. Lehrpersonal « Holz mar kt. Abbauende Preise, stilles Geschäft.

Neueste Nachrichten.

Karlsruhe, 14. April. Dieser Tage veranstalteter ' Eder drei bis vier französische Soldaten in dem Geländl Rk°r^..s »r». auf Hasen, wobei einl

:kehr.

Rehmarkt waren ... ... ^

L Jungvieh, 2 Zieg» Wich Rheinaus einePrivatjagd' »»,

;n genügend vorhanden, ganze Anzahl von Schüßen aus Militärgewehren abgegeber Handel flau, und m wurden. Abgesehen davon, daß es sich hier um einen gan de. Gefordert wurde» Kasten Akt der Wilddieberei handelt, wird durch dieses still., JungviehMM wüde Jagen auch die auf freiem Felde arbeitende deutsch , Milchschweme 10M Bevölkerung großer Gefahr ausgesetzt, umsomehr als di wilden Schützen jede selbstverständliche Vorsicht bei ihren Beginnen außer Acht lasten.

7°svoll^üb?^P April. LautKölnischer Zeitung« wurde,

b^ihr das Wort M ^ von der Besatzungsbehörde wegen Nichtbezahlun,

Bitte zu ihren FW Wembestände von über 100 Millionen Mar

niemand hatte em' -rom, 15. April. Unter großer Beteiligung de

- «n Gtnwn^"n^^angehörigsn und des Direktoriums, de eelenhoheit wegenStadtverwaltung uud der Bürgerschaft ist gestern nachmittag

ick auch M waae! ^ des Essener Blutbades zur letzten Ruhe ge Ihnen Zell zur M- LebensMfa^r"' Trigen Verletzten besteht kein,

ichmerzes, der Sie M Solin»»« 1 n m

ind fühlen, mitsprA 15. April. Die von den Franzosen vo

komme wieder. » 8 Langte Straßensperre ist wieder aufgehobe,

Geben Sie ^^DreBeegschaft der Zeche Mont-Cenis hat darauf seine Schwester nW HM sw Arbeit wieder ausgenommen

t?un/"mewtt Tan« bürqemMers^s^' ^eim Stellvertreter des Ober

ich L . g antreten." »I - ^schienen gestern zwei belgische Kriminalbeamt,

-sagtet Sie Markm die Kontribution von 73 Million-,

nun durchfchrltteu Beiaeordnet-?s;"'»> ^^^Uvertreter des Oberbürgermeisters r letzten Anwegenh ' yrdnVnve^ »klarte,infolge des Beschlusses der Stadtver ungskreis haben "E «^rsammlung nicht in der Lage zu sein, den Betrag

Nun wurde »uch d-S Uri-il de, Beruf, den, mit tavel- Oberbürgermeisters^^ S^gen den Vertreter des

suchen. Das ist NM auf drei Te Bürgermeister Schäfer, da!

st nicht ,^-hr strafe lautete na» Millionen Mark Geld

ha" ist sch°° ^ oufaeb 'be! in Mainz als Revisionsin

geschleudert p, Düsseldorf 7' ^ P'^zeß wurde an das Kriegsgerich

«rttauiende stad ">§' «gon von Westerhol! und^m ^ vormittag Reichsgra auf Haus und Gysenberg, der Vater des 192l

h hon von den Spartakisten ermordeten Grafe,

Westerholt, in der Familiengruft beigesetzt wurde, wurde mitten aus der Trauerversammlung heraus Amtmann von Kleinsorge-Herten von den Franzosen verhaftet und abge­führt. Die Häscher suchten zunächst den Amtmann ver­gebens in ihrer Wohnung. Sie nahmen dann die Frau des Amtmanns als Geisel mit und zwangen sie, die Offi­ziere und Kriminalbeamten nach Westerholt zum Schlosse zu begleiten.

Berlin, 14. April. Die französische Regierung ließ der Reichsregierung eine Note überreichen, an der einige Stellen der Rede, die der Reichskanzler anläßlich der Trauerfeier für die Essener Opfer gehalten hat, beanstandet werden. Die Note beschwert sich besonders darüber, daß der Kanzler von feindlichen Truppen gesprochen habe. Die Frage der Beantwortung der Note und ihrer Veröffent­lichung wird von der Reichsregierung gegenwärtig erwogen.

Berlin, 15. April. Der Versuch, dre in der Bekannt­machung des Reichsbankdirektoriums vom 13. April bezeich­nten, in Mülheim von den französischen Besatzungstruppen beschlagnahmten Notenformulare als gültige Banknoten in Verkehr zu setzen, wurde, wie wir erfahren, gestern von französisch-belgischer Seite in Köln gemacht. Die Banque Belge hat daselbst für hundert Millionen Mark in solchen falschen Scheinen der Reichsbankhauptstelle mit dem Er­suchen um Gutschrift des Betrags vorgelegt. Selbstverständ­lich wurde eine Gutschrift abgelehnt. Die vorgelegten Stücke wurden im Wege der Durchlochung unbrauchbar gemacht.

Hamburg, 14. April. Wie dieHamburger Nachrichten« melden, wurde in der vergangenen Nacht in der Gemälde­galerie des dem Hamburger Staat gehörenden Hauses Wedell ein Einbruch verübt. Gestohlen wurden neun sehr wertvolle alte kleinere Bilder von italienischen Meistern des 13. und 18. Jahrhunderts.

Paris, 14. April. Wie Havas mitteilt, haben die Alliierten den Vorschlag der Türken, am 23. April die Vor­verhandlungen in Lausanne wiederaufzunehmen, angenommen.

London, 16. April. Reuter meldet aus Tokio, das Marinedepardement habe eine Nachricht aus Kobe erhalten, daß an der Westküste der Halbinsel bei einer Sturmflut 400 Fischerfahrzeuge und andere Boote untergegangen sind.

London, 16. April. Nach einer Reutermeldung aus Dublin wurde bei dem gefangen genommenen republikanischen Finanzminister Austin Stack ein Dokument gefunden, welches die Befehlshaber auffordert, unverzüglich die Einstellung der Feindseligkeiten anzuordnen.

Französische Massen-Ausweisungea.

Darmstadt, 14. April. Die Franzosen gehen gegen die Ei­senbahner immer rigoroser vor. Die Ausweisungen erfolgen jetzt schon mittels der Eisenbahn. Ein Zug mit etwa 60 Ei­senbahnbeamten und -arbeitern aus der Richtung Griesheim hielt heute mittag zwischen Weiterstadt und Darmstadt auf freiem Felde, und die Eisenbahner mußten von dem Schienen­weg nach Darmstadt gehen. Ein zweiter Zug mit ausgewie- senen Eisenbahnern wurde bei Gernsheim angehalten. Die Familien der Ausgewiesenen müssen innerhalb von vier Ta­gen folgen. Die meisten Ausgewiesenen stammen aus Godd- lau, Wolfskehlen, Dornheim, Groß-Gerau und Klein-Gerau. Die Ausweisung erfolgte, weil die Eisenbahner auf erneutes Befragen erklärten, für die Franzosen nicht arbeiten zu wollen.

Ludwigshafen, 15. April. Die gestern und vorgestern be­antragten Ausweisungen von Eisenbahnbeamten aus dem Reichsbahndirektionsbezirk Ludwigshafen verteilen sich wie folgt: auf Ludwigshafen 38, Kaiserslautern 55, Zweibrücken 8, Landau 5, Neustadt 3, Speyer 3, zusammen 112 Mann mit Fa­milien. Die Ausgewiesenen gehören verschiedenen Rangstufen an. ,

Frankfurt a. Main, 15. April. Gestern nachmittag gegen 5 Uhr trafen hier etwa 200 ausgewiesene Eisenbahner der Reichs­bahndirektionsbezirke Frankfurt und Mainz ein. Sie wurden vom Präsidenten der Reichsbahndirektion Frankfurt begrüßt, der ihnen den Dank des Vaterlandes und der Reichsbahnverwal- tüng für ihr treues, vorbildliches Verhalten gegenüber den widerrechtlichen Gewaltmaßnahmen der Franzosen aussprach und ihnen sofortige sorgsame Fürsorge für sie und ihre Fami­lien zusicherte. Die Haltung und Stimmung der Ausgewiesenen ist ausgezeichnet.

Die deutschen Kohlemndustriellen beuge« sich nicht der Gewalt.

Berlm, 15. April. Die Franzosen haben bekanntlich Ende Februar eine Verordnung über die Zahlung der Kohlensteuer an die französischen Kaffen erlaffen. Diese Verordnung stellt den Gipfel aller bisherigen Willkür und eine Verachtung des Rechts dar und bestimmt, daß die nach dem 1. Oktober 1922 fällig gewordene Kohlensteuer von den einzelnen Kohlenzechen an die französischen Kaffen bezahlt werden muß, obwohl den Franzosen genau bekannt war, daß die Kohlensteuer restlos längst bezahlt ist und daß im Ruhrgebiet nicht die Kohlenzechen, sondern das Kohlensyndikat der Steuerschuldner ist. Es wird also bewußt eine doppelte Bezahlung der Kohlensteuer sogar für eine lange vor dem Einmarsch der Franzosen liegende Zeit verlangt, und zwar von den Zechen, die die Steuer gar nicht schulden. Nicht genug damit! Wenn nämlich die Zechen sich weigern, die bereits bezahlte Steuer nochmals zu entrichten, so wird den Aufsichtsräten und den Leitern der Gesellschaften jeder Eingriff in das Privatvermögen und persönliche Schuld- Haft, eine im modernen Recht verpönte und mittelalterlichen Rechtsbegriffen entnommene Zwangsmaßnahme, angedroht. Diese willkürliche und rechtswidrige Anordnung sollte bereits am 1. April in Kraft treten. Der Termin ist von den Fran­zosen dann aber auf den 45. April hinausgeschoben worden. Den deutschen Kohlenindustriellen drohen daher jetzt wieder neue Gewalttaten. Sie haben sich dadurch in ihrer festen Ab­wehrhaltung nicht beirren lassen und den einmütigen Ent­schluß gefaßt, sich der Gewalt nicht zu beugen. Wenn die Franzosen ihre Drohung wahr machen, werden sie nur von neuem den Beweis erleben, daß sie mit Gewalt im Ruhrgebiet nichts erreichen können.

Das Flugzeugunglück auf dem Tempelhofe» Felde.

Berlin, 14. April. Zu dem Flugzeugunglück auf dem Tem­pelhofer Feld wird weiter gemeldet, daß auch der Stadtrat Boetzer seinen Verletzungen erlegen ist. Nach einer Mitteilung des Aero-Llohd trug sich der Unfall wie folgt zu: Infolge der herrschenden Windrichtung und mit Rücksicht auf die unebenen Teile des Platzes mußte das Start- und Landegelände in der Nähe des Wäldchens ausgesucht werden. Das verunglückte Flugzeug glitt beim Einbiegen zum Platz in die Bäume und stürzte aus niedriger Höhe ab. Das Flugzeug ist eines der­jenigen Postflugzeuge, die im vorigen Sommer im täglichen Dienst Berlin-Hamburg-Westerland Verwendung fanden.

Frankreich, der hl. Stuhl und die Ruhrfrage.

Parts, 15. April. Havas meldet aus Rom: Sämtliche an­

geblich offiziösen Nachrichten, die in den letzten Tagen über die Haltung des Heiligen Stuhles in der Ruhrfrage verbreitet wor­den sind und die übrigens auch einander widersprechen, müssen als reine Phantafieerzeugniffe betrachtet werden. Der heilige Stuhl hat die seit Beginn der Besetzunasaktion eingenommene Haltung in keiner Weise geändert. Die Aeußerungen der welt­lichen oder geistlichen Persönlichkeiten, die Gelegenheit gehabt hätten, in Berührung mit dem Kardinalstaatssekretär Gaspari oder mit dem Papste zu kommen, stimmten in dieser Hinsicht vollkommen überein. Was die Mission des päpstlichen Legaten im Ruhrgebiet, Msgr. Testa, anlangt, wird darauf hingewiesen, daß sie mit vollkommener Zustimmung der französischen Re­gierung beschlossen worden sei.

Beendigung der belgisch-französische« Konferenz.

Paris, 14. April. Die belgisch-französische Konferenz ist um II Uhr 45 zu Ende gegangen. Heute nachmittag findet keine Sitzung mehr statt. Nach der Sitzung der Konferenz wurde heute mittag folgende amtliche Mitteilung ausgegeben: Die französischen und belgischen Minister sind heute vormit­tag aufs neue zusammengetreten. Sie haben die gemeinsamen Weisungen vorbereitet, die an ihre Oberkommisiare in den Rheinlanden und an General Degoutte ergehen sollen und die die in den neubesetzten Gebieten eingeführte Zentralverrechnung und deren Kontrolle, die Verwendung des Ertrags der Be­schlagnahmungen usw. betreffen. Es wurde beschlossen, daß die verschiedenen Waren und die Produkte, die in den besetzten Ge­bieten beschlagnahmt wurden, um die von beiden Regierungen oder ihren Staatsangehörigen gemachten Bestellungen von Sachlieferungen zu decken, diesen direkt zur Verfügung gestellt werden sollen. Der Ueberschuß der beschlagnahmten Waren und Produkte wird von den französischen und belgischen Be­hörden verkauft werden. Der Ertrag dieser Verkäufe wird der Verrechnungskasie der Pfänder überwiesen u. nach Begleichung der verschiedenen Besetzungs- und Betriebskosten wird der über­schießende Betrag der Rcparationskommission überwiesen Wer­den. Die beiden Regierungen haben ihre Entschließungen von Brüssel dahin bekräftigt, daß sie die Räumung des Ruhrge­biets und der auf der rechten Seite des Rheins neubesetzten Ge­biete nicht von einfachen Versprechungen abhängig machen, son­dern daß sie sie nach Maßgabe der Erfüllung der deutschen Reparationsverpflichtungen durchführen werden.

Eine Verdächtigungs- und Reinwafchungsrede Poineares.

Paris, 15. April. Anläßlich der Enthüllung eines Krieger­denkmals in Dünkirchen hielt Poincare eine Rede, in der er auf die Ereignisse des Krieges, soweit sie zu Dünkirchen in Be­ziehung stehen, einging, um sich alsdann über das Reparations­problem zu verbreiten. Poincare führte aus: Frankreich hat den Sieg teuer bezahlt. Wir haben unseren Toten geschworen, ihn uns nicht entreißen zu lassen. Vor dem Denkmal erneuern wir diesen Schwur. Weil Deutschland seine Verpflichtungen nicht erfüllt und weil wir selbst annähernd 100 Milliarden für seine Rechnung haben bezahlen müssen, sind wir zur Pfand- nahme geschritten und haben Sanktionen zur Anwendung ge­bracht. Seit drei Jahren haben wir Geduld gehabt. Das hat uns jedoch nur Enttäuschungen eingetragen. Noch weiter neue Verfehlungen zu erdulden und Deutschland ohne Bürgschaften Aufschubfristen zu gewähren, die es forderte, das hätte uns dem vollkommenen Ruin ausgeliefert. Wir sind ins Ruhrge­biet eingedrungen. Die Besetzung dieses reichen Bergwerks­und Industriegebiets hat uns gestattet, erbauliche Feststellungen zu machen. Wir haben uns davon ^überzeugt, daß uns Deutsch­land die Kohlen hätte liefern können, die es uns verweigerte, denn es hat sich so eingerichtet, daß es die Ruhrkohlen ent­behren kann. Wir haben den Beweis erlangt, daß Deutschland in der Lage gewesen wäre, mit ausländischen Devisen zu be­zahlen, verwendet es doch heute einen Teil davon, um Käufe im Ausland durchzuführen. Endlich haben wir an Ort und Stelle jene militärischen Organisationen auflösen und entlarven können, die Deutschland schon in Oberschlesien unter dem harm­losen TitelSchutzpolizei" verbarg. Wir haben auch die Ge­wißheit gewonnen, daß, wenn man Deutschland ein zwei­jähriges Moratorium ohne Bürgschaften gewährt hätte, es nach Ablauf dieser Frist auf unser Zahlungsverlangen mit einer Weigerung und Herausforderung geantwortet hätte. In diese Sackgasse hätte uns in fataler Weise die Politik der Mäßigkeit und Schwäche geführt. Die Pfänder, die Deutschland nicht ge­ben wollte, und die gewisse Alliierte im besten Glauben, für unnötig hielten, halten wir für unerläßlich. Was wir im Ruhrgebiet gesehen haben, hat uns gezeigt, daß wir uns nicht getäuscht haben. Poincare erklärte darauf, daß Frankreich das Pfand nicht gegen einfache Versprechungen herausgeben werde und daß es nur nach Maßgabe der geleisteten Zahlungen sich aus dem Ruhrgebiet zurückziehen werde. Sodann fuhr er fort: Frankreich hat durch sein Vorgehen keine Verkleinerung erfahren, im Gegenteil, es ist in den Augen aller derer ge­wachsen, die die Geradheit und Entschlußfähigkeit achten. Selbst England und Amerika, die über die Opportunität der Aktion anderer Ansicht gewesen sind, haben sich nicht enthalten können, wenigstens die Beweggründe zu billigen und die Berechtigung der französischen Forderungen anzuerkennen. Der Meinungs­umschwung, der sich zugunsten Frankreichs in den Vereinigten Staaten und im britischen Reich vollzogen und von dem der Abgeordnete Loucheur noch in den letzten Tagen Beweise er­halten hat, ist sicher zum großen Teil darauf zurückzuführen, daß Frankreich es verstanden hat, seinen Willen durchzusetzen und daß es mit seinen Freunden in der Hand hält, was Bonar Law mit Recht dieSchlagader Deutschlands" genannt hat. Wir gedenken jedoch niemand zu erdrosseln, fuhr Poincare fort. Wir haben nur den einen Wunsch, uns bezahlt zu machen und uns vor dem finanziellen Zusammenbruch zu bewahren. Die Anschuldigungen imperialistischer Bestrebungen, die die deutsche Propaganda (!) gegen Frankreich erhebt, sind nichts als Dumm­heiten und Kindereien. Kein verständiger Mensch kann ernst­lich glauben, daß Frankreich, das die Menschenrechte prokla­miert (durch seine Raub- und Mordpolitik in den besetzten Ge­bieten. Schristl.) und das der Bölkssouveränität den vollkom­mensten Ausdruck gegeben hat, den tollen Gedanken hegt, fremde Völker unter sein Joch zu bringen und sich Gebiete gegen den Willen der Bewohner anzueignen. Auch die Vorwürfe einer Hand voll Franzosen können Frankreich nicht von dem Ziel ab­bringen, das es sich gesetzt hat. Uns genügt es, die Unter­stützung des Landes und die Billigung des Parlaments zu ha­ben. Es ist bekannt, gewisse Leute, die uns nicht ermutigt ha­ben, in das Ruhrgebiet einzuziehen, möchten heute unser Un-

Die Franzose» mordete» 48 Deutsche 1 » d« Rohr! StSrkt Eure BrSder im Kam»s! SM deshalb M Deutsche« Loldsovser.

Billigere Tapeten. Obwohl in der Tapetenindustrie eine nennenswerte Verminderung der Gestehungskosten noch nicht festzustellen ist, haben die Tapetenfabrikanten beschlossen, um dem Bestreben der Reichsregierung entgegenzukommen, ihre Preise mit Wirkung ab 16. April um rund 10 Prozent zu er­mäßigen.