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die Hottentotten unter Hendrik Witboi zwischen dem Elkfantenfluß und dem großen Nossob südlich des 25. Breitegrads. Eine Unternehmung dorthin wird des Wassermangels und des schwierigen Dünen­geländes wegen für aussichtslos gehalten. Haupt­mann Manger ist mit der 1. und 2. Kompagnie des Feldregiments 2 nach Gideon herangezogen worden. Aus den Karrasbergen liegen neue Nach­richten nicht vor. Die der Kompagnie des Haupt­manns d'Arrest am 7. April südlich von NurudaS abgenommenen Pferde wurden in einem Patrouillen­gefecht bet Klipdam, südlich Hasuur, zu, ückerbeutet. Der Feind verlor dabet 12 Tote. Diesseits 1 Reiter gefallen. In Nordbethanien wird die Abteilung des Hauptmanns v. Zwehl (2 Kompagnien, 2 Geschütze, 2 Maschinenkanonen) den nach dem Roten Berg südlich Großfontein gezogenen Bethanierhäuptling Kornelius Frederik angreifen. Die unter dem Großmann Andreas vereinigten Herero ziehen sich von den KomaLbergen nach dem Süden und halten sich teils in der Gegend von HornkranS auf, teils streben sie dem Naukluftgebirge zu. 2'/« Kompagnien, sowie die Bastardabteilung haben ihre Verfolgung ausgenommen. Im Norden des Schutzgebiets stürmten in der Nacht vom 18. bis 19. April die vereinigten Offiziers Patrouillen der Leutnants Bender und Sommer eine Hererowerft am Onguendjeberg, 30 Lm nordwestlich Oijihangwe. Sie nahmen dem Feind das am 13. April beim Ueberfall der Farm Ondekeremba erbeutete Vieh wieder ab. Es fielen 12 Herero, 8 wurden gefangen genommen; diesseits keine Verluste.

Innsbruck, 28. April. Im Bregenzer Wald ist gestern ein Luftballon aus Paris mit den Herren Boulanger und Janst gelandet. Sie erreichten über 5000 Meter Höhe und beab­sichtigten ursprünglich in Wien zu landen.

Warschau, 28. April. Hier und im ganzen Weichselgebiet wird die Situation von Tag zu Tag gefährlicher. Man glaubt mit Bestimmtheit, daß am 14. Mai allgemeine Unruhen ausbrechen und die Arbeiter von Neuem den Generalstreik prokla­mieren werden. Die Revolutionäre find mit Waffen und Dynamitbomben ausgerüstet und zum äußersten entschlossen. Wie es heißt, hat man cs hier all­gemein auf die höheren russischen Beamten und die wohlhabenden russischen Bürger abgesehen. Aus Furcht vor den kommenden Ereignissen verlassen viele Bürger mit ihren Familien Warschau, andere haben sich in einer Petition an den General- gouverncur gewandt, in der fie ihn bitten, aus­reichende Maßnahmen zum Schutze der Bürger zu treffen. Wie man behauptet, würven sich auch viele Offiziere an den regierungsfeindlichen Demon­strationen beteiligen.

Petersburg, 28. April. Angesichts der befürchteten Unruhen in Petersburg wurden nicht weniger als 100000 Mann Truppen konzentriert. Die Behörden mieteten große Gebäude für den Fall, daß es notwendig werden sollte, große Massen Verwundeter unterzubringen. Wie verlautet, seien die Behörden entschlossen, vor dem Gebrauch der Schußwaffe nicht zmückzuschreckm, falls von den Demonstranten Widerstand geleistet werden sollte.

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London, 28. April. Nach Meldungen aus Tokio find 3000 Mann russischer Truppen im Norden Koreas eingedrungen. Dieselben beab­sichtigen eine Brücke über den Tumensluß zu schlagen und nach Eintreffen von 5000 Mann aus Wladi­wostok in südlicher Richtung vorzurücken. Starke russische Streitkräfte stehen bereit auf dem linken Tumenufer. Diese russische Offensive hat die Ver­eitelung der Vereinigung der japanischen Streit­kräfte zum Zweck.

Paris, 28. April. Nach Telegrammen aus Saigon hat die russische Flotte nebst Transportschiffen am Mittwoch abend mit unbe­kanntem Bestimmungsort Kamranh verlassen. Vier deutsche Kohlendampfer, deren Ankunft in der Bucht zu spät erfolgte, sind in der von der Flotte ein­geschlagenen Richtung abgedampft. Die Russen haben Lebensmittel für 6 Monate au Bord. Man glaubt, daß Wladiwostok das Ziel der russischen Flotte sei, wohin fie sich auf dem Wege durch den stillen Ozean begeben wird. Die Ankunft Nebo- gatows in den indo-chinesischen Gewässern wurde für gestern abend erwartet, wo er Anweisungen vorfinden wird, um sich mit der Flotte Rosch- djeswenskys zu vereinigen.

Vermischtes.

Die Courschleppe der Kron­prinzessin. Im köntgl. Kunstgewerbemuseum in Berlin wird in den nächsten Tagen eine für die Herzogin Cecilie von Mecklenburg bestimmte Schleppe ausgestellt werden. Die Schleppe ist ein Geschenk des Kaisers und der Kaiserin und wird von der Herzogin am Tage nach der Ver­mählung mit dem Kronprinzen bet der großen De­filiercour getragen werden. Die Länge beträgt 4 Meter, die Breite 2 Meter. Die reiche Stickerei ist nach dem Entwurf von Professor Emil Döpler in Silber auf rosa Sammet in dem Atelier und in der Schule der Frau Dr. v. Wedel ausgeführt worden.

General-Anzeiger" : Ein Lotterieunterkolllkteur aus Wochenheim versuchte unlängst bei einer Bauern­familie in MöIns heim vergeblich die Unter­bringung eines Achtel-Loses der Hessisch-Thüringischen Landeslotterie. Nachdem alle Ueberredungskünste erschöpft waren, hielt der ungestüme Verkäufer das Los einem kleinen Sprößling der betreffenden Fa­milie entgegen. Als das Kindchen gierig nach dem buntscheckigen Bildchen griff, erweichte das Eltern­herz, und das Los wurde alsbald gekauft. Die Leute hatten die Ausgabe nicht zu bereuen, denn auf dis erworbene Nummer fiel ein Haupttreffer von 250000

Sonntägliche Stierkämpfe in Spa­nien. Ganz Spanien ist in Heller Freude; die Stterkämpfe am Sonntag, die der frühere Minister­präsident Maura unterdrückt hatte, find jetzt wieder erlaubt. Diese Ankündigung wurde überall mit großer Begeisterung ausgenommen. Die Madrider Saison eröffnet« eine Corrida, in der sechs auserlesene anda- lustscke Stiere von den berühmten Toreros Logartijo und Mazzaminito getötet werden sollten. Der letztere ist ein Madrider; da die Stierkämpfer gewöhnlich Andalufier find, so erhöhte dies noch das Interesse an dem Ereignis. Seit Tagen war die Nachfrage nach Billets sehr groß, und es wurden unglaubliche P eise dafür gezahlt; arme Leute verkauften ihre Kleider und selbst notwendige Möbelstücke, um die begehrten Plätze zu bekommen. Bald nachdem die Türen geöffnet waren, befanden sich in der Arena 20060 Zuschauer, weitere 80000 warteten draußen, um wenigstens aus den Zurufen zu entnehmen, wie die Corrida verlief. Der Stierkampf begann um 4 und endete um 6'/- Uhr. In dieser Zeit waren 6 Stiere und 11 Pferde getötet worden. Mazzantinito, der bis dahin ein Novillero war, machte seine Sache so gut, daß er zum Matador proklamiert und ihm das rechte Ohr des von ihm zuerst getöteten Stieres zugesprochen wurde, was eine große Auszeichnung ist. Seine Bewunderer trugen ihn um den Ring herum, nachdem er mit zahllosen Zigarren, Hüten, Fächern und anderen Sachen überschüttet worden war.

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