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von Formosa. Der starke Nebel, welcher augen­blicklich herrscht, begünstigt einen eventuellen Plan RoschdjeSwenskys, unbemerkt seinen Kurs östlich von Formosa zu nehmen. Die japanischen Spione legen längs der chinesischen Küste eine große Tätigkeit an den Tag.

London, 25. April. Der Hongkonger Berichterstatter des „Daily Expreß" drahtet am 24. April, es verlaute, Togo sei bereits nahezu in Fühlung mit den Russen und werde vorerst versuchen, die russische Flotte durch Torpedoangriffe zu schädigen, ehe er sich in eine allgemeine See­schlacht einlasse.

Saigon, 24. April. Die russische Flotte ist 15 Meilen von der Küste Französtsch-Jndochinas entfernt, nordwärts fahrend gesehen worden. — Der Berichterstatter der „Agence Havas", der die Kamranhbucht besucht hat, meldet: 52 russische Schiffe, einschließlich der Transportschiffe, find in der Kamranhbucht gewesen; Samstag mittag ist das ganze Geschwader in nördlicher Richtung fort­gefahren. Fischer sagen aus, sie haben gestern Abend lebhaftes Geschützfeuer in der Höhe der Kam- ranhbucht gehört; möglicherweise handelt es sich um ein Uebungsschicßen, wie es Admiral Roschdestwensky oft während der Ueberfahrt abgehalten hat.

Vermischtes.

— Des Kaisers Chauffeure. Kaiser Wilhelm II. ist, wie man weiß, ein eifriger Förderer des Automobilsports. Ehe er selbst ein Automobil benutzt, werden mit diesem ausgedehnte Probefahrten unternommen, mit einer Geschwindigkeit, welche die Grenzen der normalen übersteigt. Eine derartige Probefahrt wurde erst kürzlich im Harz mit einem Kraftwagen gemacht, den der Kaiser in den Retchs- landen zu benutzen gedenkt. Es versteht sich von selbst, daß zur Lenkung nur besonders tüchtige Me­chaniker ausgesucht werden. Diese müssen sich ver­pflichten, niemals, bet keiner Gelegenheit, weder innerhalb noch außerhalb des Dienstes Alkohol zu sich zu nehmen. Schon die geringste Uebertretung dieses Verbotes ist mit sofortiger Entlassung bedroht.

— Gemeinschaftliche Gartenanlage. Der praktische Ratgeber schildert in seiner neuesten Nummer, wie in einem kleinen Orte in Sachsen sich beherzte Männer zusammengeschlossen haben, um

gemeinsam ein Grundstück von 4000 gm zu erwerben und in kleine Gärten einzuteilen, die den einzelnen Teilnehmern — meist kleinen Beamten — zu billigem Pachtpreis überlassen werden. Die Kosten für Grundstücksankauf und Einrichtung werden durch die Pachtgelder verzinst und in 25 Jahren amor­tisiert. Die einzelnen Gartenfreunde haben auf ihrem Anteil schon im ersten Jahre einen Ueberschuß erzielt — nicht gerechnet den gesundheitfördernden Einfluß der selbstgeleisteten Arbeit, die unbezahlbare Freude an der Beobachtung der nie rastenden Natur und die Summe, welche der Gartenfreund während der sonst freien Zeit für Getränke in rauchgefülltcn Stuben auSgegebcn hätte. Die günstigen Ergebnisse dieser gemeinsamen Gartenanlagen sollten zur Nach­ahmung auch in anderen Orten anspornen.

Die älteste Einwohnerin des Kreises Memel und wohl auch der ganzen Provinz Ost­preußen, Barbe Jacks, ist, wie das „Memeler Dampfschiff" meldet, im Kirchspiel Krottingen ge­storben. Da sie stets erzählte, sie sei so alt wie Kaiser Wilhelm, müßte sie 108 Jahre geworden sein. Genaueres ließ sich darüber nicht feststellen, weil Barbe Jacks in Rußland geboren ist, aber von Schmelz aus, wohin ihr Vater als Brettschneider übergesiedelt war, will sie zur Zeit, als die Fran­zosen aus Rußland zurückkehrten, in der Landkirche den Konstcmationsunterrtcht genossen haben. In ihrer Hütte aus der Jagutter Feldmark an der Krottinger Chaussee lebte sie, bis sie, fast hundert­jährig und hilflos geworden, in das Dorf Klauspußn in Pflege kam, wo sie nun gestorben ist.

AudmrWstl. Wrkiimrw Calw.

Aufforderung zur Anmeldung für den Auf- triev von Jungvieh auf die Jungviehweide in Ilnterschwandorf.

Die Vtehbesttzer werden htemit aufgefordert, ihre Rinder und Farren. welche sie in diesem Jahr auf die Jungviehweide in Unierschwandorf auftreiben wollen, spätesten- di- t«. Mai ds. J-- anzumelden.

Die Anmeldung hat bis zu dem genannten Termin bei dem Mitglied der Weidekommission, Herrn Gutspächter Fahr ion auf Hof Dicke zu geschehen.

Das Weidgeld beträgt für Mitglieder des landwirtschaftl. Vereins Calw:

a. für ein Rind im Gewicht bis zu 200 Kx 34

b. „ „ „ von 201-300 „ 36 „

e. „ „ „ „ „ ,, 301 350 „ 38 „

ä. „ „ „ „ „ über 350 „ 40 „

6. für einen Farren im Gewicht bis zu 250 „ 36 „ k. „ , » » „ von über 250 „ 40 „

Die Eröffnung der Weide findet voraussicht­lich wie im Vorjahr wieder Ende Mai statt. Der Termin des Auftriebs wird den Anmeldern besonders bekannt gegeben.

Fohlen werden in diesem Jahr noch nicht auf die Weide zugelasien.

Es soll in der Regel nur zur Zucht geeignetes Vieh auf die Weide gebracht werden.

Der Verein behält sich vor, ungeeignete Stücke zurückzuweisen. Die Tiere sollen mindestens 7 Monate alt sein. Tiere anderer als der großen Fleckviehrasse können bei Ueberzeichnung zurück­gewiesen werden.

Die Bersicherung dev Weidetiere gegen Umstehen oder Notschlachten während der Wetde- dauer erfolgt durch den landw. Verein. Bei Auftrieb der Weidetiere ist für jedes Stück neben dem Weid­geld eine Versicherungsprämie von 1°/» des Ver­sicherungswerts, jedoch mindestens 2 zu bezahlen. Bei außerordentlichen Verlusten müßte eventuell eine Nachschußprämie erhoben werden.

Im Falle des Umstehens oder derNotschlach- ung eines Tieres erhält der Besitzer 80°/° des beim Auftrieb vereinbarten Versicherungswertes. Die Versicherung ist auch für Brandfälle und Blitzschlag wirksam.

Die näheren Bedingungen für den Auftrieb auf die Weide können von Herrn Gutspächter Fahrion auf Hof Dicke erbeten werden.

Die Herren Octsvorsteher des Bezirks werden ersucht, Vorstehendes den Vtehbesttzern ihrer Ge­meinde noch besonders bekannt zu machen.

Calw, 25. April 1905.

Berein-vorftandr

Rsgierungsrat Voelter.

HleLkarueteil.

^Luppen §

DuffesngM-ßlekI.

Amtliche u«b Prtvatanikigm.

Bekanntmachung,

öelr. die Errichtung einer Schkächtereiankage i» HVerhaugffett.

Friedrich Mayer, Metzger in Oberhaugstett, beabsichtigt in seinem Scheuerngebäude Nr. 12a. eine Schlächtereianlage und in seinem Wohnhaus Nr. 13 das entsprechende Verkaufslokal hiezu zu erstellen.

Dies wird mit der Aufforderung bekannt gegeben, etwaige Einwendungen gegen das Unternehmen binnen 14 Tagen beim K. Oberamt anzubringen. Nach Ablauf der Frist können Einwendungen in dem Verfahren nicht mehr angebracht werden.

Beschreibung und Pläne der Anlage liegen zur Einsicht auf der Oberamts- kanzlei auf.

Calw, den 25. April 1905.

K. Oderamt.

Amtm. Rippmann.

K. Forstamt Hirsan.

Laubftangen- und Breuuholi-Berkauf

am Dienstag, den 2. Mat, vorm. 10 Uhr, im Hirsch in Oberreicherbach aus Staatswald VlI Weckenhardt Abt.: 37 Fiusterbrünnle, 18 Neubron­nen, 22 Föhrbrunnen, 27 Möckmiß, 28 Kochgarten, 30 Oberer Höllgrund, 31 Unterer Höllgrund, 32 Blindbach­halde, 33 Bltndbergebcne, 34 Schmier- ofsn, 35 Ob. Marderhalde, 40 Ob. Föhreichcnhau:

63 Laubholz-Dsrbstangen I. Klaffe (bestelltes Holz);

Nadelholz: Rm.: 39 Prügel und 347 Anbruch, sowie in 23 Flächenlosen 3525 geschätzte Nadelholzwellen.

K. Forstamt Calmbach.

Fsrchru-

md Tanuen-

am Mittwoch, den 10. Mai 1905, vorm. 10'/» Uhr, in Calmbach (Rathaus) aus Staatswald Eiderg» Hengst- derg, Reister«, Heime«hardt, «Adling:

Forche«stammholz: 1200 Stück Langholz mit Fm.: 200 I., 558 II., 442 III., 234 IV. Kl., 158 St. Säg­holz mit Fm.: 411., 32 II., 34 III. Kl.

Tannen- und Fichtenstamm­holz: 961 Tannen, 202 Fickten mit Fm.: Langholz 6521., 265II., 275III., 231 IV., 17 V. Kl. Sägholz: 76 I., 19 II., 34 III. Kl.

Losverzeichnis unentgeltlich vom Forstamt.

Verdingung der Jahresbahn- und Hochbauarbeiten

auf der Bahnstrecke Calw—Pforzheim—Wildbad.

Die Grad-, Maurer-, Sieinhauer , Pflaster-, Gipser-, An­strich-, Zimmer-, Schreiner-, Schlosser-, Flaschner- «nd Schiefer- decker-Arbeiten für die Unterhaltung des Bahnkörpers und der Dienst­gebäude in der Zeit vom 1. Mai 1905 bis 31. März 1906 sind im Wege des schrtftichen Angebots zu verdingen.

Leistungsfähige Unternehmer werden hiemit eingeladen, von den Vor­anschlägen, der Preisliste und dem Bedinguisheft bei der Unterzeichneten Stelle oder bet den Bahnmeistern in Neuenbürg und Hirsan Einsicht zu nehmen und ihre mit Zeugnissen über Tätigkeit und Vermögen zu belegenden schriftlichen Angebote, welche in Prozenten der Voranschlagspreise ausgedruckt sein und die zu übernehmenden Arbeitsgattungen deutlich und getrennt enthalten müssen, versiegelt und entsprechend überschrieben spätestens bis

Tonnerstag, den 4. Mai 1SV5, vormittags 9 «hr,

dahier etnzuretchen.

Pforzheim, den 22. April 1905.

K. Wiktt. Eisenbahn Kaumspektion.

Liegenschnftroevknnf.

Herr Wilhelm Widman«, Oberamtsbaumwart hier, bringt seine nachbeschriebene Liegenschaft am

Donnerstag, ven S7» April 1995, vormittag- 11 «hr,

auf dem hiesigen Rathaus im zweiten und letzten Termin zur freiwilligen öffentlichen Versteigerung und zwar:

Parz. Nr. 2045 18 » 62 gm Acker am Kapellsnberg,

„ „ 2045/1 24 „ 52 „ Gras- und Baumgarten daselbst.

Die Grundstücke eignen sich als Bauplatz und grenzen direkt an die städt. Wasserleitung an.

Kaufsliebhaber werden eingeladen.

Calw, 22. April 1905.

Natsschreiber Dreher.

Väckermühle ltaliv.

Im «eu eingerichteten Mehlladen empfehle den Detailverkanf in allen Mehlforte« in bester Qualität

llviiir. Na^vr.