!
lg starb der Neritz
br. Bei der N rhielt der bish^ -ididat. Verwalt^! Stimmen. Letzjtz
mar. (Vom der 12 jähriges, !M beim Holzig! ding kurz vor ^ lche zu Fall bri«»,„
jedoch hin und a. Kam nachh^.
An der Straße e des letzteren^ Wetters ein elw«; valtigen Erdmch stieben, sperret : für einige H ht in die MM««,
ih halb 7 Uhr.!«, her mit einem U zeschäftes von und raubte d«G er floh. Perser aten den Täters
gung der Brem^ rlbronn und Ilm
Karl Gießler (Offenburg) hat ihrem Perjonal mitgeteilt, daß in 14 Tagen voraussichtlich die Arbeit eingestellt werden müsse, sofern nicht eine Besserung der Arbeitsverhältniffe
eintrete.
Freivurg, 6. Febr. Zu einer spontanen vaterländischen Kundgebung kam es, wie der „Freiburger Zeitung" berichtet wird, am Samstag abend im Stadttheater bei der Aufführung' der so recht dem deutschen Gemüt entsprechenden Oper Undine". Im 4. Akt (Duett Hans und Veit: Im Wein ist Wahrheit nur allein) enthält sie eine Stelle, die ganz auf die gegenwärtigen Tage zugeschnitten erscheint:
„Da bin ich schüchtern nicht und blöde Wenn's Freiheit gilt und Vaterland I Wie sie uns necken, pressen, schrauben.
Den deutschen Sinn soll nichts uns rauben So soll es sein, so soll ^es sein!
Und nicht beim Weine nur allein Fürs teure deutsche Vaterland!"
Kaum war der letzte Vers verklungen, als in dem bis auf -en letzten Platz gefüllten Hause ein Sturm des Beifalls ausbrauch. Bravo- und Hochrufe, Händeklatschen usw. erfüllten den Zuschauerraum und ließen die ergreifende Wirkung der prophetischen Stelle bei den Zuhörern aller Klaffen und Stände erst so richtig erkennen.
Mannheim, 5. Febr. Eine Zuckerschiebung beschäftigte das hiesige Schöffengericht. Der Kaufmann Jakob Pappenberger aus Würzburg hatte Zucker aufgekauft und in Mannheim mit übermäßigem Gewinn weiterverkauft. Durch Strafbefehl war gegen ihn wegen Preistreiberei eine Preistreiberei eine Geldstrafe von 50000 Mark ausgesprochen worden. Mit seinem Einspruch erzielte er, daß die Strafe auf 200 000 Mark erhöht wurde.
Vermischtes.
Rhein- und R>G er ZwelschgenwG einer halben Mil« bekannten GroW t zur Verteilung«, nd Ruhrgebiet. H urng von allen d«
ntag ist der srG t Wittum gesiork isten Persönliches enämter. Dirk warengewerbes, di Jahrhundert vW reindeleben nah«! >er Jahre wuck c jahrzehntelang s- nn des VorstM e Wittum an CM ürgermeisters Km; k Pforzheim-Lach esse Pforzheims u«i onalliberalen W im im Landtag, 8 in der Stichwahl ;: ers Odenwald sei« ner Kandidat i«
. 12. Januar IW idischen Wahlkreiss n vorausgeganz» der liberalen Wes i den sozialdembt oß ist die Zahl d« e und zahlreich s»
istalt Jllenau nO freude darüber, ds? geisteskrank gen«
der Zigarrensakrii
sie Wange des D Kind?"
iaaen. Frau PO
mein»
ilich i« , eintz , iM bei
meine» wiedu un W .streit
Eine zeitgemäße Hochzeitsfeier veranstaltete ein vermögendes Brautpaar in Oberstreu in Unterfranken. Das üppige und geräuschvolle Hochzeitsfest kam in Wegfall, dafür erhielt jede arme und minderbemittelte Familie des ganzen Torfes Kuchen, Brot und andere Nahrungsmittel.
Recht so! Eine deutsche junge Frau sitzt mit zwei französischen Soldaten im Kaffee in einer der besetzten Städte. Dies wird bei der männlichen national gesinnten Jugend bekannt und 2 junge Leute begeben sich ins Kaffee und erklären: „Wissen Sie nicht was nationale Würde ist? Sie verlassen sofort das Kaffee!" Die junge Fran weist sie ab; es sei ihre eigene Sache was sie täte. Auch auf eine zweite Mahnung verläßt sie das Lokal nicht. Da sammelt sich eine große Menschenmenge auf der Straße, und als die junge Frau endlich mit ihren Begleitern herauskommt, werden ihr unter Stößen und Schlägen die Haare abgeschnitten und buchstäblich abgerissen. Ihre Begleiter ziehen blank, um ihr zu helfen. Da tritt ein Metzgergeselle mit den Worten an sie heran: „Mensch, denkste denn vor dinne Plempe wäre ek bang?" Und ein gewaltiger Ellenbogenstoß nach rechts und links hilft den Franzosen das Weite zu suchen.
Ueberheizte Diensträume. Die Sparsamkeit bei der Heizung wird jetzt den Beamten empfohlen. So hat u. a. das Reichspostminister jedem einzelnen Beamten zur Pflicht gemacht, hierauf bedacht zu sein; jeder soll darauf sehen, daß nicht überheizt wird; Zimmer nicht über 10—12 Grad. Ein übermäßiges Lüften geheizter Räume muß vermieden werden. Eine Ueberheizung der Arbeitsräume wirkt auch nachteilig auf die Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Heiz- stvssverschwendung in Diensträumen schädigt die Verwaltung und mit ihr die Stellung der Beamten; sparsame Wirtschaft bessert sie.
Neues Erdbeben von ungeheurer Schwere. Aus
Kanada und Rom liegen gleichzeitig Meldungen von Erdbebenwarten vor über ein ungeheur schweres Erdbeben, das vier Stunden dauerte. Nach den Aufzeichnungen soll das Erdbeben bedeutend größer sein, als das kürzlich in Chile. Dem „New-Uork-Herald" zufolge ist es bisher noch nicht möglich gewesen, den Herd des neuen Erdbebens festzustellen, von dem nur sicher ist, daß es von ungeheur großem Umfang gewesen sein muß. Die Inseln Samara und Guam antworten nicht mehr auf Kabel und selbst nicht auf drahtlosen Anruf. Es scheint fernerhin feftzustehen, daß das Erdbeben in den Inseln des Stillen Ozeans gewütet hat und wahrscheinlich aber auch bis zur Westküste von Süo- Merika sich erstreckt.
Uebertrumpf. Zwei Knaben renommierten über den Reichtum ihrer Eltern. „Wir haben eine Altane vor dem v^use und ihr keine!" so prahlte der eine. „Das ist gar mchtsl" eiferte der andere, „wir haben eine Hypothek auf unserem Hause."
Handel und Verkehr.
Stuttgart, 6. Februar. Dem Dienstagmarkt am Vieh- u«d Schlachthof waren zugeführt: 36 Ochsen, 10 Bullen, ,°»^ngballrn, 94 Jungrinder, 137 Kühe, 357 Kälber, -M Schweine und 24 Schafe. Verkauft wurde alles. Erlös E ie 1 Zentner Lebendgewicht: Ochsen I. 160—170000 u'b-l25000), ll. 120-152500 (90-110000), Bullen l. A-156000 (104-110000), ll. 120—137000 (85 bis NM), Jungrinder I. 160—173000 (119—128000), ll. o,n^?0000 (100-112 000), III. 110—130000 (80 bis Kühe I. 115—135000 (85—96 OM), ll. 90 bis UU060 (65-74 OM), III. 60-80000 (45—50 OM), Kälber io? ,71.^0000 (120—130OM), 11. 150— 155OM W7-U8000). III. 130—145000 (90—102000), Schweine IN ,-290000 (200—215000), II. 245—268 OM
^,7/06000). lil. 220-235000 (170—183000) Mark, des Marktes belebt bei schwacher Zufuhr.
In Aalen wurden für 1 Paar Milch- UtzU 000-200MO Mark, für 1 Läuferschwein 70VM ^^bezahlt; in Balingen für ein Milchschwein 70000—1^^ Aark; in Besigheim für ein Milchschwein
», *.?0000 Mark, für ein Läuferschwein 170 OM Mark;
Ktuzelsau für das Paar Milchschweiue 1S00M bis
220000 Mark; in Ravensburg kosteten Ferkel 50000 bis 65 MO Mark, Läufer 75 OM—90000 Mark je das Stück.
Neueste Nachrichten.
München, 6. Febr. Der bayerische Staatskommissar hat wegen eines Artikels unter der Ueberschrift „Parlamentssumpf" den hier erscheinenden „Völkischen Beobachter" auf die Dauer von 4 Wochen verboten.
Ladwigshafev, 6. Febr. Durch Befehl des französischen Oberkommandierenden ist von heute ab das pfälzische Eisenbahnnetz dem oberkommandierenden General der Besatzungstruppen unterstellt worden. Hinsichtlich der auf ihrem Posten verbleibenden Beamten und Arbeiter nimmt der Befehl an, daß sie sich entschlossen haben, den Militärbehörden zu folgen. Demgegenüber Hirt die Reichsbahndirektion Ludwigshafen angeordnet, daß das deutsche Eisenbahnprrsonal auf seinem Posten zu bleiben und nur den Befehlen der deutschen zuständigen Stellen zu gehorchen habe.
Mainz, 6. Febr. Der allgerische Schütze, der, wie seinerzeit gemeldet, in Idstein die 17 Jahre alte Frieda Gutgeck vergewaltigt und erdrosselt hat, wurde am 5. Febr. morgens 8 Uhr, hingerichtet.
Mainz, 6. Februar. Das französische Militärgericht hat den Direktor des „Mainzer Anzeigers" Will, sowie den verantwortlichen Redakteur des Blattes, Nohascheck, zu je 50000 Mark Geldstrafe, Will außerdem zu 8 Tagen Gefängnis verurteilt. Die Anklage stützt sich auf einen Befehl der Rheinlandkommission, der die Veröffentlichung einer Wolfs-Meldung über das Verbot der Kohlenlieferungen an die Entente untersagte.
Trier, 6. Febr. Infolge der Gefährdung der Sicherheit durch fremde Eingriffe in den Betrieb ist der gesamte Eisenbahnbetrieb von Trier bis Koblenz stillgelegt. Der Bahnhof Ehraug kommt daher zum Erliegen. Der Verkehr Trier—Köln über die Eifel geht den Weg Trier—Westigel —Bitburg.
Berlin, 6. Febr. Der Dollarkurs betrug am Dienstag Mk. 37 755.35.
Paris, 6. Febr. Ein Berichterstatter des „Echo de Paris" leistet sich die Verdächtigung, der Streik der Bergarbeiter im Saargebiet sei weniger auf lokale wirtschaftliche Rücksichten als auf verschärften Druck der Agenten von Berlin zurückzuführen. — Nach einer Meldung des „Oeuvre" aus Saarbrücken sind bis jetzt 75 OM Bergarbeiter in den Streik getreten. Sie verlangten eine Lohnerhöhung von 7 Franken. Die Gewerkschaften schlugen vor, man solle jetzt 3 Franken bewilligen und im April eine neue Erhöhung zugestehen. Durch dieses Entgegenkommen glaube man, daß der Streik beendet werden könne. Der Streik im Moselgebiet, der zugleich mit dem im Saargebiet ausbrechen sollte, ist bis kommenden Dienstag aufgeschoben worden wegen des Widerstandes der unabhängigen Gewerkschaften.
London, 6. Februar. Der Präsident des Handels- amres, Sir Philipp Lord Greane, der der erfolglosen Pariser Reparationskonferenz im Januar beigewohnt hat, sagte in einer Rede in London, es sei phantastisch, zu behaupten, daß die britische Regierung von sentimentalen Erwägungen zu Gunsten Deutschlands geleitet worden sei. Die erste Erwägung beim britischen Reparationsplan war, eine volle,- wirksame Regelung zu treffen, die zweite Erwägung war, daß die Finanzen Deutschlands erst in Ordnung gebracht und der deutsche Kredit wieder hergestellt werden müßten, bevor regelmäßige Zinszahlungen und die Aufbringung einer Anleihe möglich seien. Nichts sei unrichtiger als die Behauptung, daß die ganze Angelegenheit dem Ermessen Deutschlands überlassen werden solle.
Erneuter Angriff auf die pfälzische Eisenbahn.
Ludwigshafeu, 6. Febr. Die französische Besatzungsbehörde hat heute den Versuch, die pfälzischen Eisenbahnnetze unter den Befehl des oberkommandierenden Generals der Besatzungstruppen zu stellen, erneuert. Am Dienstag, den 30. Januar, waren, wie seinerzeit mitgeteilt wurde, sämtliche Eisenbahner aufgefordert worden, eine schriftliche Erklärung abzugeben, daß sie sich dem französischen Befehl unterstellen, widrigenfalls sie entlasten würden. Sämtliche Eisenbahnbeamte und Arbeiter haben diese Erklärung abgelehnt und erklärt, daß sie die Arbeit niederlegen würden, wenn der französische Befehl nicht zurückgezogen werde. Am gleichen Tag fanden dann Verhandlungen mit den pfälzischen Spitzenorganisationen der Eisenbahner statt, worauf die französische Besatzungsbehörde die Zusage gab, daß das Personal unter den alten Bedingungen weiter arbeiten könne. Heute vormittag wurde jedoch den pfälzischen Eisenbahnern folgende Mitteilung der französischen Besatzungsbehörde übermittelt:
„Von dem Oberkommandierenden General der alliierten Besatzungstruppen wird befohlen: Sämtliches Personal der Eisenbahner hat an Ort und Stelle seinen Dienst aufrecht zu erhalten und alle Befehle auszuführen, die ihm in seinem Auftrag von der alliierten Feldeisenbahkommission und den ihr untergeordneten Stellen erteilt werden Gemäß Verordnung 1 Artikel 6 der Hohen Interalliierten Rheinlandkommission werden Vergehen aller Art gegen vorliegenden Befehl kriegsgerichtlich verfolgt."
Unter diesem Befehl befindet sich folgende handschriftliche Bemerkung: „Von dem 6. Februar 1923 an ist das pfälzische Netz unter den Oberkommandierenden General der alliierten Besatzungstruppen gestellt. Die auf ihrem Posten verbleibenden Beamten und Arbeiter behalten alle ihre Rechte und Vorteile und werden als entschlossen, den Militärbefehlen Folge zu leisten, betrachtet. Unruhestifter werden sofort dem Kriegsgericht überführt und strengster Strafe ausgesetzt werden."
Die Spitzenkommifsionen der pfälzischen Eisenbahner haben zu diesem Befehl sofort Stellung genommen. Es unterliegt keinem Zweifel, daß sie auch diesmal ebenso entschieden wie v«r acht Tagen eS ablehnen werden, unter französischem Befehl zu arbeiten.
Wie die Franzose« Hausen.
Mannheim, 6. Febr. Wie vor einigen Tagen gemeldet worden ist, haben die Franzosen in Ludwigshafen die dortige Bank Röchling für ihre Zwecke beschlagnahmt. Die Besatzungsdehörde hat jetzt an die Reichsvermögensverwaltung die Forderung gerichtet, eine vollständig neue Geschäfts- einrichtung für die Räume in dem beschlagnahmten Bankhaus zu beschaffen. Unter dem Druck von angedrohten Repressalien hat die Stadtverwaltung die Forderung bewilligt. Die Kosten für die Einrichtung werden ungefähr 20 Millionen Mark betragen.
Ausdehnung der Besetzung im Ruhrgebtet.
K8l«, 6. Febr. Die Franzosen schließen den Ring um die von den Engländern besetzte Zone. Sie haben heute morgen Lennep, Bergisch-Born, Hückeswagen, Wermelskirchen und Oberrath besetzt und haben damit sämtliche Ausgangslinien auch aus dem englisch besetzten Gebiet in ihrer Hand. Offenbar beabsichtigen sie damit, die Lücke, die noch in der etwaigen Zollinie um das besetzte Gebiet bestanden hätte, so zu schließen, daß die Engländer sich an den Maßnahmen überhaupt nicht zu beteiligen brauchen.
Ründeroth, 6. Februar. Franzosen haben heute den Bahnhof Oberrath, den Kreuzpunkt der Strecke Sinsburg— Dieringhausen und Köln—Kalk nach Hoffnungsthal besetzt. Der unbequeme deutsche Reichskanzler.
Pari-, 6. Febr. Das „Echo de Paris" schreibt, man habe sich gestern in verschiedenen französischen politischen Kreisen gefragt, warum man den Reichskanzler Cuno nach den Unterredungen in Barmen so weit habe vorstoßen lassen, sei es per Eisenbahn oder im Automobil, ohne ihn festzunehmen und ihn auf die andere Seite des französischen Cordons abzuschieben. Der Reichskanzler habe in Essen einen neuen Widerstandsplan mit Stinnes und den anderen Magnaten der Ruhr verabredet, der wie ein Wiederaufleben der deutschen Rebellion (?) gegen die französische Aktion angesehen werden müsse. Beweis dafür sei, daß der Eisenbahnerstreik wieder begonnen habe und daß ein vervollkommnetstes Sabotagesystem auf gewissen Eisenbahnlinien eingesetzt habe.
Der Franzoseneinbruch in Baden.
Karlsruhe, 6. Februar. Infolge der Besetzung Appenweiers durch die Franzosen ist der Betrieb der Renchtalbahn eingestellt. Im Renchtal wird nun der Lokalverkehr durch Kraftwagen aufrecht erhalten.
Besetzung des Offenburger Postamtes.
Offeuburg, 6. Febr. Das Post- und Telegraphenamt wurde in den Mittagsstunden neuerlich vom französischen Militär besetzt. Darauf forderte das Personal die Räumung durch die Besatzung und vor allem die Freigabe des Schalterraumes und der Reichsleitungen. Als dieser Forderung nicht nachgekommen wurde, legte das gesamte Post- und Telegraphenamt den Betrieb still. Soweit sich das Personal nicht freiwillig entfernte, wurde es von dem französische Militär gewaltsam aus dem Gebäude Hinausgetrieben. Die telephonischen Verbindungen mit Offenburg sind seit den Nachmittagsstunden unterbrochen.
Gewaltsame französische Eingriffe.
Karlsruhe, 6. Febr. Von der Preffeabteilung der badischen Regierung wird mitgeteilt: Auf der Station Appenweier wurde gestern abend ein Befehl des französischen Militärkommissars mit folgendem Inhalt veröffentlicht: Der Stationsvorsteher von Appenweier wird hiermit benachrichtigt, daß am 5. Febr., 10 Uhr abends, 21 Uhr französische Zeit, kein Zug mehr abgehen darf in Offenburg. Der Militärkommissar von Appenweier befiehlt, daß die Signale nach Offenburg geschlossen werden. Nur französische Lebensmittelzüge und internationale Züge haben das Recht zur Durchfahrt. Der Stationsvorsteher ist persönlich verantwortlich für die Durchführung dieses Befehls. Die angehaltenen Züge der Reisenden müssen auf Nebengleise gestellt werden, um die freie Durchfahrt der internationalen Züge zu gestatten. Um 11.30 Uhr erfolgte daraufhin der erste französische Eingriff auf der Station Windschläg. Die Drahtleitung des Ausfahrtssignals wurde zerschnitten, die Züge nach Norden wurden aufgehalten. In Anwesenheit der Personalvertretung erhob darauf der Vorstand der Betriebsinspektion Offenburg, Regierungsrat Sänger Einspruch bei der französischen Militärbehörde. Er wurde sofort verhaftet und die Personalvertretung wurde weggeschickt. Dies hatte zur Folge, daß das Gesamtpersonal der Stationen Offenburg, Windschläg und Appenweier heute früh 5 Uhr die Bahnhöfe geräumt und die Arbeit niedergelegt hat.
Ueber die Aufrechterhaltung des Zugverkehrs wird folgendes bekannt gegeben: Schnellzüge nördlich des neubesetzten Gebiets verkehren bis und ab Kalsruhe mit Pendelverkehr bis Achern. Südlich werden die Züge bis Lahr-Ding- lingen geführt. Personenzüge werden in Renchen und Niederschopfheim angehalten. Die Schwarzwaldbahn wird bis und ab Ortenberg verkehren. Dagegen wird die Renchtalbahn stillgelegt. Im Renchtal wirdder Lokalverkehr durch Kraftwagen bedient werden. Der Ferngüterverkehr wird über Württemberg geleitet; der Nahgüterverkehr durch besondere Pendelzugspaare aufrechterhalten.
Karlsruhe, 6. Febr. Die Postdirektion Konstanz meldet soeben dem Staatspräsidenten: „Die Franzosen haben als Antwort auf unsere Forderung, den Umschälterraum im Postamt Offenburg zu räumen, um 1'/» Uhr nachmittags das Postamt Offenburg besetzt, sämtliche Beamten hinausgewiesen und Postdirektor Krieg sowie Operpostsekretär Frey verhaftet. Von gut unterrichteter Seite verlautet, daß der von den Franzosen verhaftete Regierungsrat Sänger heute mit einem Auto nach einem unbekannten Ort ins besetzte Gebiet verbracht wurde. Außer dem Postdirektor wurde noch ein Beamter verhaftet, der den Direktor zum Abschied grüßte, owie ein Redatteur, der ihm „Nur Mut" zurief. Dr»»entze Lüste» für die Veoölkernug.
Karlsruhe, 6. Febr. Im besetzten Brückenkopfgebiet