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Stuttgart, 23. Jan. Die Stuttgarter Metzgerinnung bot mit Wirkung vom Mittwoch ab die Fleischpreise folgendermaßen erhöht: Ochsen- und Rindfleisch I 1600 Mark (am Men Freitag 1280 Mk.), II 1400-1440 Mk., Kuhfieisch I , 066-1120 Mk. (960), H 860-920 Mk., Kalbfleisch 1400 bis 1440 Mk. (1140), Schweinefleisch 2400 Mk. (1600), Hammelfleisch 1160 bis 1180 Mk. und Schasfleisch 980 bis WO (unverändert) je pro Pfund.
Stnttgart, 23. Jan. Die Fettpreise steigen unentwegt dem Dollar nach. Am Dienstag kosteten in der Markthalle: Nulter 2600 Mark (Samstagmarkt: 2200 Mk.), Schweineschmalz 3600 Mk. (2700), Margarine 1900-2200 Mark, SLmelzmargarine 2600 (1700), Kokosfett 2400-2600 Mk. (1760—1900 Mark).
Der Mehrpreis, der seit unserer letzten Meldung auf 140600 Mark für einen Doppelzenter Spezial. Null gestiegen Var, ist nunmehr von der Süddeutschen Mühlenvereinigung aas 130000 Mark herabgesetzt worden.
' Re«ejte Nachrichten.
Gtnttgnrt, 23. Jan. Eine vom „Stuttgarter Neuen xagblatt" heute früh mit 100 000 Mark eingeleitete Samm» lung zu Gunsten der Ruhrländer hatte bis in die Nachmittagsstunden bereits über 4 Millionen Mark ergeben.
Et«1tß«rt, 23. Januar. Der Untersuchungsausschuß im zolle Keil-Bazille vernahm heute vormittag den Minister -eil und beriet darüber, wie die Angelegenheit aufs rascheste erledigt werden könne.
Karlsruhe, 24. Jan. Die Zeichnung auf die 2. Serie der Badenwerk Kohlenwert-Lnleihe ist wegen starker Ueber- zeichnung geschloffen worden.
L«d»t«Shafe», 23. Jan. Die beschlagnahmten 100 Millionen Mark Lohngelder der Badischen Anilin und So- dasabrik sind immer noch nicht freigegeben worden, sodaß die Lohnauszahlung am kommenden Freitag in Frage gestellt ist. Der Vorstand der Reichsbankstelle Ludwigshafen soll nunmehr, laut „Neuester Badischer Landeszeitung", die ständige Kontrolle der drei gesperrten Konten durch einen Vertreter der interalliierten Rheinlandskommission genehmigen. Die Badische Anilin- und Sodafabrik macht demgegenüber geltend, daß das Geld bereits abgehoben und quittiert war, sodaß es sich bereits in ihrem Besitz befand. Dies lassen die Franzosen nicht gelten und das Geld bleibt solange beschlagnahmt, bis der Vorstand der Reichsbankftelle in Ludwigshafen die geforderte Kontrolle genehmigt. Das deutsche Zollamt in Ludwigshafen ist ebenfalls von den Franzosen besetzt worden. Eine Kontrolle wird jedoch nicht dnrchgeführt.
Speyer, 23. Januar. Der von der Besatzungsbehörde ansgewiesene Regierungspräsident der Pfalz, Freiherr von Wngensperg, wurde heute nachmittag 5 Uhr von der französischen Gendarmerie im Präsidialgebäude abgeholt und über die Brücke nach Mannheim geführt. Die Geschäfte des Regierungspräsidiums wird nach der „Pfälzischen Rundsch." einstweilen sein Stellvertreter, Regierungsdirektor Matthäus, übernehmen.
Münche», 23. Jan. Die bayerische Regierung hat der Reichsregierung mitgeteilt, daß sie für die Sicherheit des sranMchen Gesandten in München zwar alle Maßnahmen getroffen habe, aber keine feste Gewähr dafür übernehmen könne. Die Reichsregierung hat von dieser Mitteilung der bayerischen Regierung Paris benachrichtigt.
Münche«, 24. Jan. Zu Beginn der gestrigen Sitzung des bayerischen Landtags nahm Präsident Königsbauer das Wort zu einer eindrucksvollen Kundgebung gegen die französische Zwangsherrschaft im Westen. Die Abgeordneten, die die Rede des Präsidenten stehend angehört hatten, sunter- sinchen die Kundgebung, indem sie ihre Zustimmung durch kl« allseitiges Bravo zum Ausdruck brachten.
Mönche«, 23. Januar. Die entschlossene und unbeugsame Haltung der Arbeiter, Angestellten und Beamten im Ruhrgebiet gegenüber den französischen Bedrückungen wird m ganzen bayerischen Volk und in der ganzen bayerischen Presse mit dem Gefühl tiefer Dankbarkeit für ihr vater- lindisches Verhalten begleitet. Eine Reihe bayerischer Zeitigen aller Richtungen bezeichnen es in Aufrufen an die Bewohner von Stadt und Land, als die heilige Pflicht, Wer die Kämpfer im Ruhrgebiet zu treten, und ihnen das Mchhalten zu erleichtern. An die bayerische Regierung ist
dem Lande das Ersuchen gerichtet worden, sofort ein Afswerk aller Stände des Landes für das Ruhrgebiet in die Wege zu leiten.
München, 23. Jan. Die Direktion des Hotels „Vier Ähreszeiten" hat gestern sämtliche Franzosen und Belgier, «»schließlich der Mitglieder der Enlentekommisston, aufge- ^ !um Abend das Hotel zu verlassen. Seit dem Morgen verweigerte das gesamte Hotelpersonal diesen Aus- > "deru jedwede Dienstleistung. Auch die übrigen Hotels >» Machen haben sich mit den „Vier Jahreszeiten" solidarisch K ^ Polizei- und Staatsbehörden sind von dieser «schlage unterrichtet worden.
h . ^uinz, 22. Januar. Mit der Verteidigung der Ruhr- vndustnellen bezw. Bergwerksleiter bei den morgigen Kriegs' ^^Verhandlungen sind außer Rechtsanwalt Dr. Grimm «us Esten auch zwei ständige, beim hiesigen französischen s^m^icht wirkende Verteidiger befaßt, nämlich der deut- M mechtsanwalt Neumann und der französische Rechtsanwalt '"ctero aus Nancy.
bi s. . 23. Januar. Die Betriebsräte des gesamten Wirtschaftslebens haßen gestern in einer außerordent- besuchten Versammlung eine Entschließung an- 8 mmey, in der gegen das französisch-belgische Vorgehen
im Ruhrgebiet und gegen die Verhaftung von Beamten schärfste Verwahrung eingelegt und eine Kommission der Beamten und Betriebsräte beauftragt wird, mit den französischen Behörden in Verhandlungen einzutreten, damit die Verhaftungen, sowie die bisherigen Maßnahmen rückgängig gemacht werden.
Mainz, 24. Jan. Regierungspräsident Dr. Grützner hat gestern vormittag nochmals versucht, gemeinsam mit Arbeitervertretern eine Besprechung mit den französischen Generalen zu erreichen, ist aber abschlägig beschieden worden. Der Präsident hat alsdann mit den Arbeitervertretern der Zeche „Bonifacius" und der staatlichen Zechen eine Protesterklärung überreicht mit dem Hinweis, daß 600000 Arbeiter hinter ihnen stehen.
Mainz, 23. Jan. Der 24 jährige Papierreisende Peter Winter aus Speicher bei Trier hatte sich vor dem französischen Kriegsgericht zu verantworten, weil er im Sommer v. Js. in Trier eine Ortsgruppe der sogenannten Ehrhard- Brigade als Präsident geleitet und für diese Organisation Waffen gesammelt haben soll. Das Urteil lautete auf 2 Jahre Gefängnis.
Köln, 24. Januar. Die berufenen Vertreter der gesamten Beamten und Arbeiterschaft der deutschen Reichsbahn, Direktionsbezirk Köln, haben dem Vertreter der argentinischen Zeitung „La Razon" in einem Schreiben für sein mannhaftes Eintreten für die menschenwürdige Behandlung der von den Franzosen widerrechtlich festgenommenen aus dem Ruhrgebiet nach Mainz abtransportierten Vertreter «nd Beamten des deutschen Ruhrbergbaus ihre größte Anerkennung und Dankbarkeit ausgesprochen.
Düffelhnrf, 23. Jan. Im Hafen von Emmerich ist ein Kohlenkahn, der für die hiesigen Oelwerke bestimmt war, von den Belgiern beschlagnahmt worden. Das Werk ist gezwungen, seinen Betrieb stillzulegen. Wegen dieser Beschlagnahme, sowie wegen der Beschlagnahme eines Kohlenkahns in Mosel hat die Regierung zu Düffeldorf schärfsten Protest erhoben.
Este», 23. Januar. Zwischen den Zechenverbänden und den vier Bergarbeiterverbänden ist heute eine Einigung über die neuen Löhne zustandegekommen.
Este«, 23. Januar. Infolge des französischen Eingriffs in die Betriebe haben außer den Beamten und Arbeitern des Bahnhofs Sterkrade auch die Bahnhösr Ober- Hausen und Meiderich-Süd die Arbeit niedergelegt. Die Arbeitseinstellung auf dem Bahnhof in Oberhausen dürfte die schwerwiegendsten Folgen nach sich ziehen.
Esten, 24. Jan. Gestern Mittag, als die Arbeiter und Angestellten die Betriebe und Geschäfte verließen, gestaltete sich der Verkehr in der Nähe des Essener Hauptbahnhofes sehr lebhaft. Die Franzosen haben daraufhin vor dem Hauptpostamt Maschinengewehre in Stellung gebracht und schußfertig gemacht. Nur der Besonnenheit der Bevölkerung ist es zu verdanken, daß irgend welche Zwischenfülle vermieden wurden. — Von zuverlässiger Seite wird mitgeteilt, daß in Wattingen farbige Franzosen festgeftellt worden sind. Es handelt sich nicht um ein ganzes Regiment, sondern um farbige Franzosen, die bei einzelnen Dienststellen tätig sind.
Hamborn, 23. Jan. Die polnischen Beamten und Angestellten der Thyssenschen Werke übersandten dem Regierungspräsidenten mit der Bitte um Weitergabe an das französische Hauptquartier eine Entschließung, in der sie ihre Erregung über die Verhaftung ihres Chefs Fritz Thyssen durch fremde Gewalthaber ausdrücken und erklären, daß sie nur die Anordnungen der deutschen Regierung und ihrer Werksleitung befolgen werden.
Hamborn, 23. Jan. Da die Bemühungen der Thyssen- Betriebsräte um sofortige Freilassung Fritz Thyssens ergebnislos geblieben sind, ist heute früh die gesamte Arbeiter- und Beamtenschaft der Thyffenwerke in den Streik getreten.
Sterkrade, 23 Jan. Zu der Arbeitsniederlegung auf dem Bahnhof Sterkrade meldet die „Kölnische Zeitung": Als der Ausstand der Beamten und Arbeiter begann, besetzten die Belgier den Bahnhof mit einer Kompagnie. Nach den Verhandlungen mit dem Bahnhofvorsteher zogen sie später wieder ab. Jetzt ist der Betrieb wieder im Gange. Der Bahnhofsvorsteher stellte folgende Bedingungen: 1) vollständige Räumung des Bahnhofs; 2) kein Soldat darf den Bahnhof ohne Bahnsteigkarte betreten; 3) kein Beamter oder Arbeiter wird wegen des Ausstands zur Verantwortung gezogen werden.
Aachen, 23. Januar. Heute vormittag hat im hiesigen Schwurgerichtssaal vor dem Kriegsgericht der belgischen Besatzungsarmee die Verhandlung gegen 8 Angehörige der Grünen Schutzpolizei in Hamborn, einen Kleinbahnschaffner und eine Wirtin in Hamborn begonnen, die der Ermordung des belgischen Leutnants Grass beschuldigt werden. Der Zuschauerraum war dicht gefüllt. Die Angeklagten, die sich mit Ausnahme der Wirtin in Untersuchungshaft befinden, wurden gefesselt in den Saal geführt. Für die Verhandlungen sind 5 Tage vorgesehen und 23 Zeugen geladen. Nach Verlesung der umfangreichen in französischer Sprache abgefaßten Anklageschrift schritt das Gericht zur Vernehmung der Angeklagten, die ihre in der Voruntersuchung gemachten Geständnisse Zurücknahmen mit der Begründung, daß sie unter moralischem Zwang gehandelt hätten. Sie stellten jede Beteiligung an dem Mord in Abrede.
Aachen, 23. Jan. Die hiesigen Privatbanken haben erklärt, daß sie, da sie wegen der Beschlagnahme von Barbeständen den ordnungsmäßigen Betrieb nicht aufrecht erhalten könnten, ihre sämtlichen Kassen geschlossen halten. Die Reichsbank ist bereits seit Samstag geschlossen.
Leipzig, 23. Jan. Heute hat unter dem Vorsitz der Leipziger Handelskammer in deren Räume unter Beteiligung einer Reihe von Arbeitnehmer- und Arbeitgeberverbänden eine Sitzung zur Schaffung einer Hilfsaktion für das Ruhr- und das Rheingebiet stattgefunden. Im Anschluß an einen allgemeinen Aufruf forderten die beteiligten Arbeitgeberverbände ihre Mitglieder auf, vorläufig einen Betrag von mindestens 1 Prozent des Dezemberumsatzes zu stiften.
Die Aktion ist sehr großzügig eingeleitet und wird als anhaltende Ist-Maßnahme geplant.
Berlin, 23. Januar. Von hiesiger maßgebender italienischer Seite wird uns mitgeteilt, daß das italienische Auswanderungsamt in Rom ve> sichere, daß die Einreise nach Deutschland der in München angehaltenen italienischen Arbeiter in keinem Zusammenhang mit den Ereignissen im Ruhrgebiet stehe. Es nehme vielmehr an. daß die fraglichen Arbeiter sich nur auf der Durchreise befanden.
Berlin, 24. Jan. Von französischer Seite wird die Nachricht verbreitet, daß in Deutschland wichtige Truppenbewegungen vorgenommen werden. Hierzu wird von zuständiger Seite erklärt, daß alle deutschen Truppen in ihren Garnisonen sind und daß keinerlei Truppenzusammenziehun- gen irgend welcher Art stattgefunden haben.
Berlin, 24. Jan. Gestern Nachmittag hat in der Reichskanzlei unter dem Vorsitz des Reichskanzlers eine Besprechung mit den Spitzenorganisationen der Gewerkschaften statlgefunden, die bis in die späten Abendstunden dauerte. In eingehender Erörterung ist die gesamte, durch die rechtswidrige Gewaltaktton Frankreichs und Belgiens hervorgerufene Latze durchgesprochen und dabei volle Einigkeit über die zu ergreifenden Maßnahmen festgeftellt worden. Seitens der Gewerkschaften sind Anregungen gegeben worden, die von den zuständigen Ressorts verfolgt werden. Die einmütige Auffassung der Teilnehmer der Besprechung ging dahin, daß in der erfolgreich begonnenen Abwehr des rechts- und friedensbrechenden, mit militärischer Gewalt unternommenen Einbruchs mit allen zweckdienlichen Mitteln fortgefahren werden müsse.
Berlin, 23. Jan. Der Reichstag ist jetzt endgültig zu nächsten Donnerstag, den 25. Januar, nachmittags 2 Uhr, einberufen worden. Auf der Tagesordnung steht neben kleinen Vorlagen die erste Lesung des Reichshaushaltsplans für 1923, wozu der Finanzminister die Etatsrede halten wird. Im Zusammenhang damit wird er auf den Gewaltakt der Franzosen im Ruhrgebiet näher eingehen.
Berlin 23. Januar. Der Nationale Klub in Berlin teilt mit, daß er für Unterstützung des Widerstands gegen die Franzosen für die notleidenden Arbeitnehmer im Ruhrgebiet vorläufig 4 Millionen Mark zu geben beschlossen habe. — Der Dollarkurs betrug am Dienstag Mk. 19 950.—
Paris, 24. Jan. Der Sonderberichterstatter der Ha- vasagentur in Düsseldorf meldet die Ankunft von französischen Zollbeamten und die Einrichtung eines Zollüberwachungskon- lors, die bald fertiggestellt werde. Nach vollständiger Durchführung des französiichen Plans werde man alle Ausgänge des Ruhrgebiets in der Hand haben.
London, 23. Jan. Aus Cork wird gemeldet: Regierungstruppen haben in dem Hause, in dem Michael Col- lins den Tod gefunden hat, eine Anzahl Aufständischer festgenommen. Dabei wurden Dokumente über die Tätigkeit der Rebellen in dieser Gegend beschlagnahmt. In Dunkalk (Irland) wurden drei Männer wegen unbefugten Besitzes von Waffen hingerichtet. Die Gesamtzahl der Hinrichtungen beträgt nunmehr 38.
London, 23. Jan. Die Krise im Ruhrgebiet führt zu einer Hochflut von Bestellungen. An der Nordostküste Englands wird infolgedessen bereits ein großer Mangel an Roheisen fühlbar. Zahlreiche Gießereien sind so gut wie ausverkauft.
London, 24. Jan. Die hier verbreiteten Gerüchte über die Lage im Ruhrgebiet lauten widersprechend. Während ein Teil der Presse optimistische Meldungen aus Paris bringt und die Worte Poincares „Alles geht gut!" hervorhebt, betonen andere Blätter, daß unparteiische Beobachter anderer Meinung sind und weisen darauf hin, daß sich Paris auf einen Kampf in Geduld gefaßt mache. Zugleich wird hervorgehoben, daß der Generalstreik im Ruhrgebiet sich zwar nicht verwirklichte, daß aber die Stimmung gegen die Franzosen durch die verschärfte Lage höchst bedrohlich geworden sei.
Entschlossenheit Ler Ruhi^echen-Leiter.
Essen, 23. Jan. Im Hinblick ans die Verhaftung des Vorsitzenden der Bergwerksdirektion Recklinghausen und von sechs Vertretern weiterer Zechen erklären hiermit die Leiter der Zechen des Ruhrgebietes folgendes: „Die Weigerung, derentwegen die Verhaftungen vorgenommen worben find, ist von der seitens des Reichskohlenkommiffars im Falle der Zuwiderhandlung angedrohten Gefängnisstrafe abgesehen, lediglich in Erfüllung
des kategorischen Imperativs der Pflicht gegenüber Deutschland und seinen Gesetzen erfolgt. Sollte sie entgegen den anerkannten Regeln des Völkerrechts zur Verurteilung der Verhafteten führen, so wird uns dies zu einer Aenderung unserer entschiede« ablehnenden Stellungnahme nicht bewege«. Auch wenn weitere Verhaftungen vorgenommen werden sollten, werden uns diese vom Gehorsam gegen di« Befehle unserer Regierung und unserer zuständigen Behörden nicht abbringen und «ns nicht veranlassen, gegen unser Vaterland zu handeln. Wenn selbst alle jetzigen Leiter der Ruhrzechen ihrer Freiheit beraubt würden, so wissen wir, daß alsdann die an ihre Stelle Tretende« nicht anders Handel« und in ihrer Treue gegen das Vaterland nicht wankend werden. Wenn dir Besatzungsbehörde glaubt, uns durch Einschüchterungen gefügig machen zu können, so wird sie auf Granit beißen."
Die Franzosen beschlagnahmen Fleisch.
Recklinghausen, 23. Jan. Auf dem Schlachthof ist sämtliches Fleisch für die Besatznngsarmec requiriert worden. Außerdem hat die Besatzungsbehörde weitere Forderungen auf Fleisch gestellt. Die Stadtverwaltung hat gegen das Vorgehen der Franzosen schärfsten Protest erhoben.
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auf den täglich erscheinenden »Eu-tAer* werden fort während von aller Postanftalten und unseren Austrägern entgegengenommen.