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dikat der Pariser Presse verpflicht ng. Es zählt darauf, daß die K n geben wird, die mit den national«, " Nach der Sitzung verlangte i« von Poincare, daß eiligst ein ständj, erde. — Kein anderes Blatt der- atung des Presseshndikats einen Be-
wsische Einmarsch ins Ruhrgebiet.
Me „New-Dork Times" meldet M ische öffentliche Meinung lege em Umstand bei, daß Frankreich, als ei Z Ruhrgebiet entschieden habe, unter- ese Absicht im Gegensatz zu der Ach! stehe. Amerika erhebe aus dies«, Horm einer nichtossiziellen Fühlung n worden sei, die Alliierten möchte^ rrationsfrage nicht zu einigen ver z des internationalen BankierE de darauf hingewiesen, daß diese Mit ige, um es vollkommen und klar iibv unterrichten. Me Regierung beah französischen Einmarsches ins Ruhr Frankreich zu richten, da ein ProteK lassen würde, ihre Pläne zu anders re Mißstimmung Hervorrufen würde mg der amerikanischen Truppen aus Ansicht der amtlichen Kreise eil sie Empfindlichkeit Frankreichs werk ern auch die Einwirkung auf dii elgiens und die Lage, in der Deutsch wenn der moralische und materiell! i im Rheinland plötzlich aufhörer
-iehmarkt
in Ittersbach.
1S22 findet in der Gerneirrdi
Schwrine-Markt
er Tiere sind Gesundheitszeugnis
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Julius Huber.
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8 .
Neuenbürg, Donnerstag, den ll. Januar 1923.
81. Jahrgang.
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d—Oberlengenhardt.
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ins. Verwandte, Freunde und am
:« 13. Januar 1922 „Hirsch* in Langenbrand
lattfindenden
zeitsfeier
>n mit der Bitte, dies statt be- annehmen zu wollen.
^ WankmüAer,
nüller, Landw. in Langenbrand.
»arina Baier»
Michael Baier, Landwirts in terlengenhardt.
2 Uhr in Langenbrand.
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laufend zu kaufe« gesucht.
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Deutschland.
Stuttgart, 10. Jan. Der Landesausschuß zur Untersuchung des Streitfalles Bazille-Keil hält heute nachmittag wieder eine Sitzung ab, in Ler die in der letzten Sitzung noch nicht zu Ende geführte Vernehmung des Abg. Bazille fortgesetzt werden soll.
München, 9. Jan. Im Landtag fand eine eindrucksvolle Protestkundgebung gegen die französischen Gewaltpläne statt.
Zusammenkunft der deutschen Ministerpräsidenten.
München, 10. Jan. Es verlautet, daß hier im Ministerium des Aeußern eine telegraphische Einladung des Reichskanzlers eingetroffen sei, der die Ministerpräsidenten der Länder für nächsten Freitag zu einer Anssprache über die politische Gesamtlage nach Berlin bittet. Die Haltung des bayerischen Volkes und der bayerischen Gesamtregierung ist durch die Kundgebung im bayerischen Landtag festgelegt. Der bayerische Ministerpräsident wird in Berlin mit allem Nachdruck dafür ein- treten, daß, komme was kommen mag, die Reichsregierung von der bisherigen festen Haltung nicht um Haaresbreite zurück- zeht. Auch die politische Presse in Bayern von der äußersten Rechten bis zur Linken ist einig in der Verurteilung der Gewaltpolitik Frankreichs. Man kann feststellen, daß bis auf die Kommunisten, die ja in Bayern zu vollkommener Bedeutungslosigkeit herabgesunken sind, in der Verurteilung der Besetzungspläne Frankreichs eine geschlossene einmütige Einheitsfront besteht.
Ausgedehnte französische Vorbereitungen.
Essen, ? Jan. Im Gebiet zwischen Rhein und Ruhr war es gestern bei sehr trübem und neblichem Wetter noch ruhig. In der vorletzten Nacht wurden einige Truppenverschiebungen -- Richtung Düsseldorf-Hochfeld (bei Duisburg) vorgenom- nien. Mr Hauptteil der Truppen befindet sich immer noch im Vormarsch bzw. im Anrollen. Für die Besetzung fit die 4. Ka- valleriebivision, welche schon bei der Besetzung von Düsseldorf und Musburg verwendet wurde, vorgesehen. Sie besteht aus 6 Regimentern: Kavallerie, Infanterie, Feldartillerie, Radfahrern .sw. Zwei Regimenter sind bekanntlich jetzt schon im neubesetzten Gebiet, so daß noch 4 Regimenter folgen, welche wahrscheinlich von Frankreich aus gestern abend in Düsseldorf eingetroffen sind. Der größte Teil der bisher in Düsseldorf stationierten Truppen ist in den umliegenden Dörfern einguar- tiert worden. In der Stadt Düsseldorf sollen hauptsächlich die Stäb-' mtergebracht werden, für welche in den Düsseldorfer Hotels eine Anzahl Zimmer reserviert worden sind, so z. ' im Breitenbacher Hof 55 Zimmer mit 1 Bett und 54 Zimmer mit 2 Betten, im Parkhotel 45 Zimmer mit 1 Bett und 37 Zimmer mit 2 Betten, außerdem 3 Salons, im Hotel Mono- ool 90 Zimmer mit 1 Bett und 110 mit 2 Betten, im Ger- nania-Hotel 41 Zimmer mit 1 Bett, 42 mit 2 Betten und 22 jimmer mit 3 Betten. Außerdem werden in 12 anderen Ha :ls eine große Unzahl Betten, insgesamt 1050, reserviert wer en. Ferner wurde die Hälfte des „Stahlhofes", in welchen ch der Stahlbund befindet, beschlagnahmt mit Ler Erklärung, aß der Haupteingang nur von den Ententetruppen benutzt erden darf. Des weiteren werden im Hohenzollern-Gymna- um 250 Betten, in der Lnisenschule 200 Betten bereitgestellt oerden. Auch wurden für alle Fälle mehrere Volksschulen mgefordert. Die Anzahl -der angeforderten Betten scheint Lei täherer Betrachtung der Kopfzahl der Stäbe reichlich hoch, was noch bezeichnender ist, da eine große Anzahl von Zimmern mit 2 Betten reserviert werden mußten, was aus eine zahlreiche Begleitung der kriegerischen Franzosen hindeutet. Ferner wurden 2 Lokale als Messe für höhere Offiziere beschlagnahmt. An der Grenze des besetzten nnd unbesetzten Gebiets am Krummen Weg haben die Franzosen starke Feldwachen eingerichtet und vorgeschobene Posten ausgestellt, welche die passierenden Automobile kontrollieren und die zum Ergötzen der Zuschauer Gasmasken tragen.
Die Haltung der Reichsregierung.
Der „Tag" schreibt: In der Sitzung des Auswärtigen Ausschusses des Reichstags wird der Reichskanzler Dr. Cuno in einer einleitenden Rede einen Teil der Maßnahmen bekannt geben, die die deutsche Regierung nach dem Einmarsch der Franzosen treffen wird. Diese Rede wird, obwohl die übrigen Verhandlungen des Ausschusses vertraulich sind, der Oeffent- uchkeit mitgeteilt werden. Bei den Maßnahmen, über welche die Beratungen noch nicht ganz abgeschlossen sind, wird übrigens auch die Abreise des deutschen Botschafters aus Paris eine Rolle spielen. Es scheint vorläufig der offizielle Abbruch der Beziehungen nicht berücksichtigt zu sein. Immerhin würde durch die Abreise des Botschafters bekundet werden. Laß die deutsche Regierung nicht in der Lage ist, mit einem Staat, der emen offenen Rechtsbruch begangen hat, normale Beziehungen M unterhalten. Wahrscheinlich würde dann der französische Botschafter in Berlin auch abreffen und die Geschäfte der Bot- Einem Geschäftsträger übertragen. Weiter wird die deut- iche Regierung sich schon durch die Praxis gezwungen sehen,
alliierten Regierungen mitzuteilen, daß grundsätzlich keine «ar-und Sachleistungen mehr gemacht werden können, weil ^Ebich die Quellen der deutschen Wirtschaft zerstört hat und schließlich wird wahrscheinlich der von der Regierung jetzt
mehrfach mit ganz überraschend».r Deutlichkeit betonte Rechtsbruch noch die Folge haben, daß die deutsche Regierung — soweit Frankreich in Betracht kommt — sich nicht mehr an die Bestimmungen des Teils 8 des Versailler Vertrags, in dem die Reparationsfrage behandelt wird, gebunden fühlt.
Die wirtschaftlichen Folgen der Besetzung.
Berlin, 9. Jan. lieber die Folgen einer Ruhrbesetzung werden uns von wirtschaftlich bestinsormierter Seite folgende Ausführungen gemacht: Ueber die Einzelheiten der von den Franzosen geplanten Maßnahmen ist bisher noch nichts näheres bekannt geworden. Die Franzosen hüllen ihre Pläne in tiefstes Dunkel. Im Vordergrund des Interesses steht die Frage, wie die Franzosen sich der wirtschaftlichen Reichtümer des Ruhrgebiets bemächtigen werden, vor allem in welcher Form sie die Hand auf das Kohlensyndikat legen wollen. Es handelt sich hierbei um die Erfassung der Kohlenproduktton und die Verteilung der Kohle. Durch eine Umstellung der Produktion, die im Interesse der Franzosen liegt, würde die Rentabilität in Frage gestellt werden, die Produttion Zurückgaben, die Preise für die Kohle automatisch steigen, die Ausfuhr auf den Nullpunkt herabsinken. Me Ueberwachung des gesamten Absatzes würde den Franzosen einen Einblick in die Verteilung der Kohle in Deutschland ermöglichen und damit eine Ueberwachung -er gesamten deutschen Industrie, die die Franzosen durch willkürliche Abänderung des Verteilungsplanes schwer schädigen könnten. Me Befürchtung liegt nahe, daß die Franzosen, ähnlich wie im Saargebiet, die deutschen Kohlensyndikate zur Aufnahme französischen Kapitals zwingen würden. Me natürliche Folge der geringen Kohlenproduktion, der erhöhten Preise, der verminderten Konkurrenzfähigkeit auf dem Weltmarkt wäre sine verschlechterte Lebenshaltung des gesamt?« deutschen Volkes. Auch die französische Industrie würde durch die geplanten Maßnahmen schwer geschädigt werden, da ihr die Verfügung über die Kohlen genommen würde. Aehnlich wären die Auswirkungen aus- die Banken. Die Pariser Banken würden ihr Filialnetz bis ins neubesetzte Gebiet ausdehnen und damit für Deutschland eine schwere Konkurrenz bedeuten. Wenn die Franzosen den Plan der Devffenbeschlagnahme durchführen sollten, so würde diese Aufgabe zweifellos nur französischen Banken anvertraut werden. Durch die Einführung der Frankenwährung würde das Geltungsgebiet der Mark empfindlich eingeschränkt und der Kurs auf dem Weltmarkt weiter herabgodrückt. Aus der Nichtbeteilignng der Engländer und Amerikaner würden sich neue beträchtliche Schwierigkeiten ergeben.
Pressestimmen.
Me „Südd. Ztg." schreibt: „Frankreich kann Deutschland zerreißen, das Ruhrgebiet besetzen, die Rheinlands annektie ren, daran ist nicht zu zweifeln. Keine Macht der Erde kann heute den Vormarsch der französischen Armeen aufhalten. Eine andere Frage ist es aber, was Frankreich damit für die Zukunft erreichen wird. Die paar gekauften Lumpen, die Poincare antelegraphieren, sind nicht die Millionenbevölkerung der Rheinlands, die heute Frankreich haßt. Das gebildete und wohlhabende Bürgertum haßt Frankreich schon wegen der brutalen Behandlung durch die Besatzungsbehörden. Die Massen der Arbeiterschaft hassen Frankreich. Selbst die Kommunisten, die lange mit Len Franzosen gegangen sind, haben jetzt erklärt, daß sie von einem Anschluß an Frankreich nichts wissen wollen, da der französische Kapitalismus die deutschen Arbeiter noch schlechter behandeln und noch mehr ausbeuten würde, als es der deutsche je tun könnte. Ein Zwang, für Frankreich zu arbeiten, würde den Haß nur ins Ungemessene steigern. In allen Kreisen der besetzten Rheinlande glüht heute der Haß gegen Frankreich. Wehe, wenn er eines Tages zu einem Verzweif lungsausbruch getrieben würde, die sizilianische Vesper wäre ein harmloses Kinderspiel dagegen. Bei einer Annexion der Rheinlande — auch die sogenannte Befreiung und Schaffung einer freien rheinischen Republik ist nichts anderes als eine versteckte Annexion — wäre Frankreich gezwungen. Lauernd eine große Besatzungsarmee dort zu halten. Auf die Dauer läßt sich aber ein Volk durch einen solchen militärischen Zwang nicht unterdrücken, das zeigt die Geschichte. Von den Gefahren für den Geist der Besatzungstruppen wollen wir hier absehen. Wer den Verkehr französischer Soldaten in deutschen Arbeiter wirtschaften, z. B. mit radikalen Linkssozialisten kennt, weiß, daß das Gift des Bolschewismus bei ihnen schon seine Wirkung tut. Frankreichs Gewinn wäre nur eine Millionenbevölkerung, die von Haß gegen Frankreich glüht. Einen solchen Zuwachs kann Frankreichs absterbende Volkskraft nie verdauen. Auch mit Massenausweisungen und Heranziehung polnischer Arbeiter läßt sich daran nichts ändern. Wenn England aber auch heute nichts gegen eine Annexion Ler Rheinlands tun kann, so wird es doch nie dulden, daß ihre Industrie und Gruben im Besitz Frankreichs bleiben. Sobald es die Hände wieder frei hat, wird es den Kampf gegen Frankreich anfnehmen. Gegen England und den von England bewaffneten deutschen Volkshaß ist Frankreich verloren. Sein Schicksal wird dann das sein, das cs jetzt Deutschland bereiten will."
Einheitsfront -er Berliner Presse.
Berlin, 10. Jan. Me ganze Morgenpresse von rechts nach links, wenn man will, auf ihre Weise selbst die „Rote
Fahne", protestiert noch einmal mit Nachdruck und Würde gegen den französischen Gewaltstreich und bekennt sich zur Notwendigkeit einmütigen Handelns. So schreibt der „Vorwärts": „Bei aller Ablehnung einer jeglichen Einheitsfront mit nationalen Parteien wird sich die Sozialdemokratie ihrer Aufgabe, für das bedrängte Recht des eigenen Volkes einzustehen, niemals entziehen." Und von der anderen Seite erklärt, indem er zur Unterstützung des Kabinetts Cuno auffordert, der „Lokalanzeiger": „Es gilt einen Kampf, einen letzten in seiner Art, einen entscheidenden Kampf unbeugsamen moralischen Widerstandes! Keiner darf sich daran vorbeidrücken wollen!" Selbst die „Bosstsche Zeitung", sonst immer verhandlungsbereit, führt heute früh aus: „Der Rechtsbruch Poincares macht jede Verhandlung zu einem Akt der Selbstentwürdigung, solange das Unrecht Poincares nicht wieder gutgemacht worden ist."
Im preußischen Landtag, der heute nachmittag seine Arbeiten wieder aufnimmt, wird vor der Tagesordnung der preußische Ministerpräsident Brauns das Wort zu einer politischen Rede nehmen. Es ist möglich, daß gleich nach dieser Rede die Sitzung geschlossen werden wird.
Ausland.
Zwiespältige Haltung Euglands.
In englischen Regierungskreisen nimmt man an. Laß die Besetzung des Ruhrgebiets nun unmittelbar bevorsteht. Den Blättern zufolge sehen die amtlichen Kreise der Entwicklung der Mnge mit Spannung und Befürchtungen entgegen. Nachdem Bonar Law die englische Haltung in Paris vollkommen klargelegt habe, bleibe England nichts weiter übrig, als die weiteren Ereignisse abzuwarten. „Wir können nur hoffen", sagte eine verantwortliche Persönlichkeit zu einem Vertreter der Times, „daß Frankreich nichts tun wird, wodurch wir gezwungen werden können, uns aus der Reparationskommisston zurückzuziehen." Diese reservierte Haltung der amtlichen Stellen findet ihre Ergänzung in der Haltung -er maßgebenden Presse, die heute mit großem Nachdruck versichert, daß die französisch-englische Freundschaft durch die letzten Ereignisse durchaus keinen Schaden erleiden würde. Die „Times" stellen sogar fest, daß durch den Abbruch der Pariser Konferenz die Entente nicht gescheitert sei. Es sei durchaus begreiflich, daß Frankreich versuchen wolle, ans irgend einem Wege zu seinem Recht zu kommen. Und wenn England Frankreichs Plan auch nicht für gut befunden hätte, so dürfe es doch nichts tun, was den Eindruck erwecken könnte, als ob es seine Ansprüche an Deutschland nicht mit allem Ernst verfolgen wolle. Deutschland habe sich in dieser Hinsicht hoffentlich keinen Illusionen hingegeben. Es ist sehr lehrreich, wenn auch keineswegs überraschend, diese Ausführungen auch in einem Blatt zu finden, das bisher die französische Reparationspolitik sehr entschieden bekämpft hat. Nach dem „Daily Telegraph" macht man sich in englischen Kreisen über die Haltung der westfälischen Arbeiterschaft Sorgen. Die Bergleute des Ruhrgebiets würden wahrscheinlich von den großen Arbeiterverbänden des Auslandes Unterstützungen erhalten, selbst von den französischen Organisationen. Die Hauptgefahr aber liege darin, daß in Deutschland eine patriotische Bewegung entstehen könnte, die den ganzen Versailler Vertrag nunmehr für ungültig erkläre und westlich der Oder eine nationale Organisation aufstelle, während Westdeutschland sich passiv verhalten würde. In gewissen Londoner Kreisen seien Nachrichten eingetroffen, ans denen ernste Anzeichen für eine solche Entwicklung der Dinge zu entnehmen sei.
Aus Stadt. Bezirk und Umgebung.
Neuenbürg. (Gemeinderatssitzung vom 9. Januar.) In Anwesenheit der Geistlichen beider Konfessioneil wurden zuerst Armensachen erledigt.
Me Brennholzversorgung für 1923—24 wird an Hand des bisher vorliegenden Materials eingehend beraten. Zunächst sind die Nachzügler von diesem Winter noch zu versorgen. Die Preise für dieses Holz werden der Geldentwertung entsprechend erhöht. Was die Versorgung für das neue Wirtschaftsjahr anbetrrfft, so reicht die zur Verfügung stehende Menge nicht aus, um alle Haushaltungen mit 2 Raummeter zu versehen. Es soll deshalb an die Forstdirektton wegen Zuweisung weiteren Brennholzes aus dem Staatswald herangetreten werden. Nötigenfalls müßte ein teilweiser Ersatz durch Zukauf von Kohle und deren verbilligter Abgabe treten. Um einen Ueber- blick zu gewinnen, wer Lies wünscht, wird sofort Aufforderung ergehen. Die Reihenfolge der Versorgung wird im voraus von einer Kommission, bestehend aus dem Stadtpfleger und einem Gemeinderatsmitglied, durch Losztehung festgestellt. Der Preis kann nicht endgültig festgesetzt werden. Als Abschlagszahlung wird vorerst bei Abgabe des Holzes unter Vorbehalt der endgültigen Berechnung und unter Ausgleichung des Fuhr- lohns zur Turnhalle angesetzt für 1 Raummeter:
im Stadtwald auf dem Turnplatz buchene Scheiter 8000 Mk. 9500 Mk.
buch, oder eich. Prügel 6500 Mk. 8000 Mk.
kann, oder forch. Scheiter und
Prügel 1. Sorte 5000 Mk. 6500 Mk.
tann. Prügel 2. Sorte, birk.
Scheiter -Her Prügel 4400 Mk. 5800 Mk.