rischtes«

n Schwaben steckt Loch viel Poesie en. Schrieb da einer in Gmünd. Waenossen" in Len Gemeinderat ht nüchternen Wahlzettel:Einst und wenig später dann geschwo- wieder wagen." Doch soll man ' mt, da es an den Männern fehlt gewählt, wähl ich die Luise,' aber Suffragette." wohltätigen Zwecken. Zugunsten Münchens veranstaltete daz ruck- und Juwelenauktion aus inden. Unter den Stiftern be- rige des ehemaligen Königlichen i. Die Versteigerung ergab eine >nen Mark, die dem genannten werden konnten.

Zeit. Vor dem Schwurgericht sich in viertägiger Verhandlung sseit aus Gelsenkirchen unter der ctworten. Der Angeklagte, einer r Roten Armee, hatte in der Dorsten ein sogenanntes Revolu- a und unter seinem Vorsitz zwei Reichswehrsoldaten und einen m angeblicher Spionage, zun, agte ließ das Urteil an dem den Rotgardisten nach der Ur- wd ausgerauLt wurde, noch in ährend der andere Verurteilte, e stand, im letzten Augenblick ge­sicht verurteilte den Angeklagten zur Todesstrafe, gen streiken die Genreindeastbei- Feiertage ohne Gas und teil- Mittag des zweiten Feiertages in Betrieb. Der Marktplatz gekehrt. Die in Jena am Sonn- r mit der Arbeiterschaft und dem städtetags sind ergebnislos Ver­sen wird der Streik aufs schärf-

>ch in Hannover. In einem a Hannover erbrachen Geld- eines Großhändlers und ftah- Dollar-Schecks über 8 Millionen erbrachen Einbrecher, die wahr- angehörten, das Lager einer endeten für 10 Millionen Mark

schüft. Aus einer Antwort des f eine Kleine Anfrage ist zu er­trug von Len 993109 deutschen h, Belgien, England, Amerika, v. H. in der Gefangenschaft ge- sörden dieser Länder zugegebene h nur 5,54 v. H. Die Angaben ,men mit der deutschen Zählung elgien geben die Behörden nur m, 38 000 sind jedoch nicht nach chreckend ist der Unterschied zwr- r Zahl von 2537, gleich 13,7 v. entschen ermittelten Ziffer von ißland schätzt man die Zahl der 04 Gefangenen. Amtliche Nn- ) Lage der Dinge nicht mehr zu an deutscherseits 122 000 Solda- nschaft starben, während die ben. Demgegenüber halte man verstorbenen fremden Kriegsge­ngenen (ohne Rüsten) starben nzosen allein nur 3,19 Prozent,

, von den Engländern nur 2,98 2,36 Prozent.

>23 stellen sich nach den neuesten : als im Vorjahr. Für die neue nach ein Verbrauchszuckerwert gegen 11 669 585 d. g., also mtner mehr als im Vorjahr er-

iespräch abzubrechrn wünschte: oktor."

ersetzte er flüchtig lächelnd und

t den Rücken gewendet und war a . . . Bis heute halte ver :bungen mit keiner Silbe de­ckt" hatte sie gedacht, und nun so plpmp, so verständnislos an ch.Ich begreife nicht, Groß- ezeichnung .Idealist' versteifen n Augen herüber.Ich dächte, -Heina trocken genug beleuchtet.

wir schleunigst Komfort und lnd Asche gehen: wir sollen uns n, sondern Volkssuppen kochen, hlossenheit unseres Parkes ver- ie lachte kurz und hart auf. ein Menschenfreund mit seinen llte es wirklich zu dem geweis- ann wird man mit ihm ebenso uns auch."

clieren," sagte der Doktor mit

herüber. Ihre Löckchen flogen gte den Marmorfußboden.

>u das nicht mehr sagen, Bruck" ja Hausbesitzer geworden, wie nstes hast du wirklich deine acht uns die entsetzliche Baracke

lg folgt )

Margmsinepreis. Innerhalb der Margarine-Industrie find mit Wirkung vom 25. Dezember 1922 ab folgende Groß­handelspreise pro Pfund festgesetzt worden: Tafelmargarine Itzorzugsgualität 1. 1044 Mark, 2. 913 Mark, 3. 898 Mark, 'billigste Sorte 883 Mark, abgepfundet, ungesalzene Schmelz- Margarine 1081 Mark, Ziehmargarine 979 Mark, z Der letzte Brief des Raubmörders. Der vor kurzem we­gen Raubmordes Hingerichtete 24jährige Anton Gerstel von Oberdorf hat vor seinem Tode an seine Eltern folgenden Brief geschrieben, der die seelische Verfassung des Schreibers in er­schütternder Weise zeigt:

Meine liebe Eltern.

Da ich heute den 13. 10. 1922 das Geständnis abgegeben hnbe, so bitte ich alle um Verzeihung. Nun bitte ich Euch El­tern hauptsächlich, daß Ihr wirklich recht beten und meine Ge­schwister recht erziehen. Und sie alle sollten an mich denken, daß ich nur eine solche schreckliche Tat in Wirklichkeit machen konnte, weil ich eben nicht mehr beten wollte und auch nicht tat.

Meine liebe Eltern, ich habe euch in eine große Schande hinterlaffen. Aber ich hübe es gut und aufrichtig gebeichtet. Mn da mein Seelsorger lange und mühesorgen durch mich «it machen mußte, so dankt ihr Ihm und Gott, daß meine Seele gerettet ist.

Nun seid so gut und gebt dem Herrn Kaplan von mir eine Photographie zum Andenken. Und läßt mehr machen für meine Geschwister. Wir konnten leider einander nicht mehr Lreffen und sprechen, aber in der Ewigkeit kommen wir zu­sammen. Also betet für mich, und ich bete auch für Euch alle. Wd streitet mit keinem Menschen und schickt Euch in das, was Gotteswille verlangt.

Viele Grüße an meine Geschwister.

Es grüßt Euch alle euer Sohn Anton.

Wiedersehen Himmel.

Neuburg, den 13. 10. 1922.

Die Hebung des Kreuzers Tegetthoff. Der Kreuzer der ehemaligen österreichisch-ungarischen Kriegsmarine Tegetthoff, der seinerzeit bei der Ueberführung von Pola nach Venedig ge- : strandet ist, wurde von vier Schleppern freigemacht und nach Pola gebracht, wo er abgerüstet werden soll.

Eine Kanone für Luxemburg. Mit einem Offizier und einer Begleitmannschaft ist dieser Tage ein 75-Millimeter-Ge- Mtz von Metz nach Luxemburg abgegangen. Europa braucht sich jedoch nicht zu beunruhigen, das Großherzogtum gedenkt nicht, die Kriegsfurie zu entfesseln; es ist vom Rüstungsfieber gänzlich frei. Die Aufgabe, die diese Kanone zu erfüllen hat, ist eine eminent friedliche. Luxemburg sicht nämlich der An­kunft eines Thronfolgers entgegen. Da die großherzliche Armee aber nicht über Artillerie verfügt, so hat sich die Regierung an Frankreich gewandt und gebeten, ihr ein Geschütz zur Verfü­gung zu stellen, damit die Geburt des zu erwartenden Sprötz- lings des großherzoglichen Hauses mil dem gebräuchlichen Sa­lut begrüßt werden könne. Der französische Kriegsminister Maginot hat dem Ersuchen sofort entsprochen und das in Metz liegende 61. Artillerieregiment mit der Ehrenvollen Aufgabe betraut, die Salutkanone zu liefern.

Wiederindienststellung zweier ehemals deutschen Schiff« in -en Vereinigten Staaten. Wie der FPS. aus Washington mel­det, hat das Shipping Board beschlossen, die früher deutschen DampferAmerika" undPräsident Grant" wieder instandzu­setzen. Beide sollen künftig außer dem Zwischendeck nur mehr Kajüten 1. Klaffe führen. DerPräsident Grant" wird nach dem Umbau Räume für 800 1. Klasse-Passagiere und für 1500 Zwischendeckpaffagiere bieten und außerdem 10 000 Tons Frach­ten transportieren können. Die Paffagiergelegenheiten der America" werden noch umfangreicher sein. Gleichzeitig teilte Mr. Lasker, der Vorsitzende des Board, mit, daß der frühere DampferVaterland", jetztLeviathan" geheißen, der in New­port News unter einem Kostenaufwand von 8 Millionen Dollar wieder instand gesetzt wird, gleichfalls von dem United States Lines in Dienst gestellt werden wird, die damit Wer sechs erstklassige Schiffe verfügen werden und zwar außer Len drei genannten noch über denGeorge Washington", den Roosevelt" und denHarding".

Aktuelle Annonce:Zu tauschen gesucht: Tante in Oester­reich gegen Tante in Amerika."

Handel und Verkehr.

Stuttgart, 28. Dez. Dem Donnerstagmarkt wurden Ange­führt: 129 Ochsen, 19 Bullen, 155 Jungbullen, 150 Jungrin­der, 251 Kühe, 787 Kälber, 138 Schweine, 86 Schafe. Alles wurde verkauft. Der Verlauf des Marktes war lebhaft. Jn-

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Im Hause äes Kommerzienrates.

Roman von E. Marlitt.

Nun, anders kann ich's doch nicht nennen, wenn du mir ein solches Schreckbiid für die Zukunst hinsteNst? Zur Augen­weide allein hast du doch das Kleinod unmöglich an dich ge­bracht, und deshalb frage ich dich ernstlich: Wer soll darin wohnen?"

Du brauchst es mit keinem Fuße betreten."

..Das werde ich auch niemals daraus kannst du dich verlaßen. Eher" Ts war ein schwer zu enträtselnder Blick, wit welchem der Doktor unterbrechend die Hand hob, aber dieser verdunkelte Blick hatte etwas so gewaltig Zwingendes, daß der rote Mund des schönen Mädchens unwillkürlich ver­stummte.

Ich habe das Haus für meine Tante bestimmt und werde nur ein Zimmer für mich reservieren, das mir für meine freien Stunden einen ungestörten Arbeitswinkel im Grünen bietet," sagte er gleich darauf weit ruhiger, als man nach seinem vor­herigen Eesickstsausdruck hätte erwarten können.

Ah, viel Vergnügen dazul Also ein spezielles Sommerasyll Und im Winter, Bruck?"

Im Winter werde ich mich mii dem grüntapezierten Zim­mer begnügen müssen, das du in unserer zukünftigen Wohnung selbst für mich bestimmt hast."

Aufrichtig gestanden ich mag die Wohnung nicht mehr. Gerade um dieses Eckhaus tost der Stratzenlärm unaufhörlich und wird mich stören, wenn ich arbeiten will."

Run, dann werde ich dem Hauswirt Abstandsgeld zahlen und eine andere suchen," entgegnete er mit unerschütterlichem Gleichmut.

Flora wandte sich achselzuckend von ihm weg und zwar so, daß Käthe ihr voll ins Gesicht sehen konnte. Fast schien es, als stampfte die Braut den Boden.

folge geringer Zufuhr waren die Preise anormal. Man er­löste aus 1 Zentner Lebendgewicht für Ochsen 1. 42 000 Lis 45 000, 2. 30 000 bis 39 000, Bullen 1. 37 500 -bis 40 000, 2. 32 000 bis 35 000, Jungrinder 1. 43 000 bis 46 000, 2. 38 000 bis 41 000, 3. 30 000 bis 36 000, Kühe 1. 32 000 bis 36 000, 2. 25 000 bis 31 000, 3. 17 000 bis 23 000, Kälber 1. 60 000 bis 63 000, 2. 57 000 bis 59 000, 3. 52 500 bis 56 000. Für Schweine war infolge zu geringer Zufuhr keine Notierung.

Neuest« Nachrichten

Dieabsichtliche Verfehlung".

Paris, 28. Dez. Der Eindruck, den die Tatsache in Lon­don hervorgerufen hat, daß -der Vertreter Englands in der Re­parationskommisston einige Tage vor Eröffnung der Pariser Konferenz in die Minderheit gesetzt worden ist und Frankreich eineabsichtliche Verfehlung" Deutschlands auf Grund des Ausfallens der Lieferung von einigen tausend Kubikmetern Holz erzwungen hat, gibt Len französischen Blättern Veran­lassung, die Bedeutung dieses Ereignisses wieder etwas abzu­schwächen. Es wird ausgeführt, daß Herr Poincare auf Grund dieser wenig wichtigen einzelnen Verfehlung Deutsch­lands sicherlich nicht veranlaßt worden sei, Gebrauch von den Vcrtragsmöglichkeiten zu machen, daß aber die Feststellung der absichtlichen Nichterfüllung ihm Gelegenheit geben werde, auf der Konferenz vom 2. Januar von den Alliierten eine über­einstimmende Politik zu verlangen. Diese Beschwichtigungen sind ebenso einzuschätzen wie die Erklärungen Poincares vor der Kammer, daß er nämlich von militärischen Sanktionen absehe. Herr Poincare arbeitet dafür aber umso lebhafter an der wirt­schaftlichen Besitzergreifung und an der Lostrennung des indu­striellen'deutschen Westens, wenn er dazu auch eine Ausdehnung der militärischen Besetzung nicht in Anspruch nimmt, die er übrigens für die Verwirklichung feiner Pläne auch nicht not­wendig hat.

So schreibt dasEcho de Paris": Poincare hat seine Haltung nicht geändert. Der Ausfall von einigen tausend Kubikmetern Holz wird den Ministerpräsidenten nicht zur Ruhrbesetzung veranlassen. Weiter sagt das Blatt: Er wird durch die Ergreifung von Pfändern den säumigen Zahler zwingen, nicht aber durch die Durchführung gewisser Sankti­onen, auf deren Recht er allerdings nicht verzichtet. Warum soll man Deutschland nicht z. B. durch die Kontrolle der For­sten des linken Rhcinufers zur Erfüllung seiner Holzlieferun­gen zwingen, während wir die Pfänder der Ruhr als Sicher­heiten für seine allgemeinen Verpflichtungen an uns nehmen? Weshalb sollten solche Mittel nicht am Platze sein?

Die Uneinigkeit der Alliiertem

Paris, 28. Dez. Die Blätter sind sich darin einig, daß Pa­ris und London sich heute imeiniger seien als je. Die Des­avouierung des englischen Vertreters in der Reparationskom- misfion, Sir John Bradburh, durch Len englischen Minister­präsidenten, die von den französischen Blättern in Aussicht ge­stellt wurde, ist, wie vorauszusehen war, bisher nicht erfolgt. Bonar Law hat nach einigen Berichten es entschieden abgelehnt, einen Kabinettsrat mit dieser Frage zu befassen. Die Ansicht des englischen Delegierten, die vorliegende Nichteinhaltung seitens Deutschlands sei zu geringfügig, um die im Friedens­vertrag vorgesehenen Sanktionen in Anwendung zu bringen, scheint demnach auch wieder in der englischen Regierung stär­ker zu sein. Jedenfalls hat sich die englische Regierung ein­gehend mit der Ausarbeitung von Vorschlägen befaßt, so mit der Finanz- und Bodenreform des Reiches, sowie mit der Auflegung einer internationalen Anleihe.

London, 28. Dez. Der PariserTimes"-Korrespondent will in der Lage sein, über die neuen Pläne der französischen Regierung Einzelheiten mitzuteilen. Danach soll Deutschland überhaupt kein Moratorium, sondern nur einen Zahlungsauf­schub von einigen Monaten erhalten, der nach Bedarf verlän­gert werden soll und wobei jedesmal die Garantien gesteigert werden sollen. Nach demDaily Telegraph" haben die Ver­handlungen zwischen den alliierten Regierungen während der Feiertage keine Fortschritte gemacht. Belgien und Italien Verhalten sich seit einiger Zeit überhaupt ziemlich schweigsam. Mussolini soll noch immer erklären, daß er nicht nach Paris kommen werde, wenn nicht vorher eine Einigung unter den Alliierten erzielt werde. Dem gleichen Blatt zufolge verlau­tet, daß die deutsche Regierung bei ihren neuen Vorschlägen im Zusammenhang mit der Rheinlandbesetznng weitgreifende politische Pläne entwickeln werde, worüber aus merkwürdigen

In diesem Augenblicke schellte die Präsidentin stark. Die alte Dame sah streng und beleidigt aus in ihrem Beisein durfte es zu solchen taktlosen Auseinandersetzungen nicht kommen.Du magst nicht gerade vorteilhaft über die Gastfreundschaft und den guten Ton im Hause deines Schwagers denken, Käthe," sagte sie zu dem jungen Mädchen.Man hat dir weder die Reise- jucke abgenommen, noch einen Stuhl zum Niederjetzen angebo- ten: statt dessen mußt du, gleichviel ob du Lust hast oder nicht, unnütze Erörterungen anhören."

Damit war die atemlose, herzbeklemmende Spannung ge­löst, welche sich bei dem zugespitzten Wortwechsel der Zuhörenden bemächtigt hatte. Der Kommerzienrat beeilte sich, der Angekom­menen das Jackett abzunehmen, und Henriette verließ mit einer tiefen Fieberglnt auf den eingefallenen Wangen den Winter­garten, um ihre Taube fortzutragen. Auch Bruck verabschiedete sich. ^

Hör mal, Flora, für künitig verbitte ich mir dergleichen unerquickliche Szenen, wie wir sie eben mit ansehen mußten," sagte die Präsidentin stirnrunzelnd mit sehr verschärfter Stimme, nachdem sich die Tür hinter den Hinausgehenden geschlossen hatte.Du hast dir die vollkommene Freiheit gewahrt, auf dein Ziel loszusteuern, wie es dir patzt und gefällt gut aber ich protestiere energisch, sobald du Lust zeigst, die widerwärtige Sache vor meinen Augen auszufechten. Soll ich dir wieder­holen"

Liebe Großmama," unterbrach sie die junge Dame spöttisch und verächtlich,wiederhole nicht!... Du willst doch nur sagen: ,Jn diesem Hause kann gemordet werden: cs kann brennen gleichviel, wenn nur die Frau Präsidentin Urach leuchtend wie ein Phönix aus der Asche hervorgeht'... Verzeihung, Groß­mama! Ich will es in meinem ganzen Leben nicht wieder tun. Das Haus ist ja groß genug: man kann außer deinem Gesichts­kreise auf die Mensur gehen. Ach, wenn es mir nur nicht jo

Umwegen bereits allerhand Andeutungen nach Paris gelangt seien.

England und die Bereinigten Staate«.

London, 28. Dez. Finanzminister Baldwin, der heute mit dem Gouverneur der Bank von England und mehreren Be­gleitern nach Washington abgereist ist, um über die Regelung der englisch-amerikanischen Schuld zu verhandeln, erklärte vor seiner Abreise, daß die Vereinigten Staaten bisher keinen offi­ziellen Vorschlag über die Errichtung einer internationalen Kommission gemacht hätten, die über die deutsche Zahlungs­fähigkeit entscheiden solle. Wenn ein solcher Vorschlag wäh­rend seines Washingtoner Aufenthaltes gemacht werden sollte, so werde er sich dafür interessieren. Wie erst jetzt bekannt wird, haben übrigens bereits in den letzten Wochen zwei Ver­treter der Bank von England sehr eingehend mit der amerika­nischen Regierung über die europäische Finanzlage verhandelt und dem Präsidenten Harding eine Katastrophe vorausgesagt, wenn die Vereinigten Staaten nicht größere finanzielle Hilfe bringen wollten. Me beiden Unterhändler sollen angeblich eine Antwort des Weißen Hauses erhalten haben, deren Inhalt jedoch nicht mitgeteilt wird.

Amsterdam, 28. Dez. Aus London wird gemeldet: Der britische Schatzkanzler Baldwin erklärte gestern in einem In­terview vor seiner Abreise nach den Vereinigten Staaten: Ich hoffe, die Regierung der Vereinigten Staaten überzeugen zu können, daß wir zu einer endgültigen Regelung der Bedingun­gen über die Rückzahlung unserer Schulden in Höhe von 856 Millionen Pfund Sterling kommen müssen. Das Gesetz, Las der Kongreß annahm, bestimmt, daß dieser Betrag innerhalb 25 Jahren mit 4^ Prozent Zinsen zurückgezahlt werden soll. Dies bedeutet eine jährliche Zahlung von 60 bis 70 Millionen für Großbritannien, eine sehr schwere Belastung unseres Bud­gets. Ich hoffe, diese Schuld fundieren zu können und eine Zinsermäßigung herauszuschlagen. Aber selbstverständlich hat Amerika das letzte Wort zu sprechen. Es ist für Europa von größter Bedeutung, daß Amerika ein Wort bei den vielen An­gelegenheiten mitspricht, denen jetzt die Aufmerksamkeit unserer Staatsleute gilt.

Rückgang der englischen Arbeitslosenziffer.

Mr letzte Arbeitslosenbericht zeigt für den 18. Dezem­ber 1 353 100 Arbeitslose an, d. h. 29 000 weniger als in der Vorwoche und fast eine halbe Million weniger als anfangs Januar dieses Jahres. Eine Abordnung Glasgower Arbeits­loser besprach verschiedene Arbeitslosensragen letzten Samstag mit dem englischen Premierminister in Glasgow. Bonar Law wies daraus hin, daß im Bezirk Glasgow etwas zur Beschaff fung von Notstandsarbeiten getan werden müsse. Zur Dek- kung der Kosten werde die Regierung Zuschüsse geben. Die Ge­samtkosten dieses Planes würden rund 1250 000 Pfund be­tragen.

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Bo« heute <m treten nachstehende Aleischpreise

in Kraft:

Ochsen- und Rindfleisch 1. Klaffe

P. Pfd. Mk. 600 KnWeisch 390410

Kuhfleisch II. Sorte 340360 Kalbfleisch Mk. 660

Schweinefleisch Mk. 800

Hammelfleisch M. 600

entsetzlich schwer gemacht würde! Ich fürchte, eines ,chönen Tages verliere ich doch die Geduld"

Flora!" rief der Kommerzienrat mit einer Art von bit­tender Mahnung.

Schon gut, mein Herr von Römer! Ich habe selbstverständ­lich jetzt auch Rücksicht auf deine neue Standeswürde zu nehmen. Gott, was alles lastet aus meinen armen Schultern! Und wo­mit verdiene ich die Heimsuchung, daß sich die Herzen wie die Kletten an mich hängen?"

Sie griff nach ihrem Hute und nahm die Samtschleppe aus, um zu gehen: vor Käthe hielt sie den Schritt an.

Siehst du, mein lieber Schatz," sagte sie und legte der jungen Schwester den Zeigefinger unter das Kinn,so geht es dem armen Frauenzimmer, wenn es sich für einen kurzen Moment mit der Sentimentalität einläßt und zu lieben sich einbildet. Es hat plötzlich den Fuß im Tellereisen und steht wehklagend ein, daß die gute abgedroschene Lehre: Darum prüfe, wer sich ewig bindet!' eine abscheuliche Wahrheit enthält denke an deine Schwester, und nimm dich in acht. Kind!"

Damit ging sie hinaus, und Käthe sah ihr mit großoffencn Augen nach. Was für eine seltsame, unbräutliche Braut war doch die schöne Schwester!

6 .

Nahe der westlichen Grenze des Parkes lagen die Ueberreste des ehemaligen alten Herrenhauses Baumgarten. Bon dem ganzen einst wohlbefestigten und mit Wassergräben umgebenen Nitterschlosse stand nur noch ein Zimmerturm von bedeutender Größe, an den sich der geschwärzte Mauerrest eines Seiten­flügels festklammerte. Er erhob sich auf einem grün belasten künstlichen Hügel, und war früher von einem Wassergraben um­geben gewesen.

(Fortsetzung folgt.)

MDM