gericht Stuttgart erhoben. Die Krankenkasse der Stuttgarter Friseur-Innung allein wurde um 30000 Mark geschädigt.

HeUbronu, 11. Nov. (Das Urteil im Aufruhrprozeß.) In dem Ausruhrprozeß wurde Freitag abend das Urteil gefällt. Der Angeklagte Maurer wurde wegen einfachen Landfriedensbruchs und schweren Hausfriedensbruchs zu sechs Monaten Gefängnis, Steinbach wegen einfachen Landfriedens­bruchs. Aufruhrs und erschwerten Landfriedensbruchs und Aufruhrs zu 10 Monaten Gefängnis, Horlacher wegen ein­fachen und erschwerten Landfriedensbruchs zu 7 Monaten Gefängnis, Niethammer wegen Aufruhrs und einfachen Land­friedensbruchs und Beamtenbelridigung zu 5 Monaten Ge­fängnis, Ruff wegen Aufruhrs und Landfriedensbruchs zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt. Die Angeklagten Tiefen­bach, Schäfer und Hammer wurden freigesprochen. Die Lrdnungspolizei erhält Befugnis, die Verurteilung Niet­hammers wegen öffentlicher Beleidigung durch Anschlag am Rathaus bekanntzumachen. Auf die Strafen von Maurer werden 3, Steinbach 2'/», Niethammer 1 und Ruff 1 Mo­nat für erlittene Untersuchungshaft abgerechnet.

Heilbr»»», 11. Nov. (Diamantene Hochzeit.) Adolf Gimmi und seine Ehefrau Lisette, geb. Sauber feierten am Samstag die diamantene Hochzeit. Beide stehen im 84. Lebensjahr und sind noch gesund und munter. Der Jubilar ist von Beruf Schuhmacher. Von 1872 bis 1912 war er Hochwächter auf dem Kiliansturm, gehörte also 40 Jahre lang zu den .Höchsten" der Stadt.

Weln-ber-, 10 Nov. (Tödlicher Unfall). Der 27 Jahre alte August Bäuerle war auf dem Güterbahnhof mit Ablader, von Stammholz aus einem Eisenbahnwagen be­schäftigt. Dabei kam ein Stamm ins Rutschen und erdrückte Bäuerle, so daß der Tod sofort eintrat.

Reutlingen, 11 . Nov. (Handwerkskammer). jDie Hand­werkskammer für den wtrtt. Schwarzwaldkreis hatte lauf dem Rathaus eine Festsitzung, die der besonderen Auszeich­nung ihres langjährigen ersten Vorsitzenden Karl Vollmer- Rottenburg und des früheren Syndikus Kurl Hermann-Ber­lin gegolten hat. Schreinerobermeister Karl Vollmer-Rotten­burg wurde zum Ehrenpräsidenten und Generalsekretär Her­mann-Berlin zum Ehrenmitglied der Handwerkskammer Reutlingen, der sie nahezu 15 bezw. 10 Jahre ihre Dienste als Vorstand bezw. als Sekretär und Syndikus gewidmet haben, ernannt. Der jetzt 70jährige bisherige Kammervor­sitzende, dem außerdem die vor kurzem gestiftete Ehrenur­kunde des württ. Handwerks und für die Handwerkskammern Stuttgart, Ulm und Heilbronn eine sinnige Festgabe über­reicht wurde, trat von seinem Amt zurück. Als sein Nach­folger wurde Landtagsabg. Flaschnerobermeister Henne-Tü­bingen berufen mit der Amtsbezeichnung Präsident.

von der Douan, 12. Nov. (Das rentable Schnecken­sammeln). Zur Zeit werden von Händlern die im Lauf des Jahres gesammelten Schnecken aufgekauft und dabei fabelhafte Preise bezahlt. Für den Doppelzentner werden bis zu 120000 Mk. bezahlt, für 1 Stück 15 Mark.

Preissteigerungen.

Stuttgart, 10. Nov. Ein kleiner 3 PS. Elektromotor für Drehstrom mit Kurzschlußanker, wie er für einen durchschnitt­lichen landwirtschaftlichen Betrieb benötigt wird, hat vor- dem Krieg etwa 230 Mark gekostet. Heute wird erfreibleibend und Zwischenverkauf Vorbehalten" zu insgesamt ungefähr 260 000 Mark angeüoten. Diese Preisforderung wird gerechtfertigt da­mit, daß man sagt, auf den doppelten Friedenspreis sei ein Teuerungszuschlag von 53 900 Prozent zu erheben. Widerspruch gegen diese gewaltigen Forderungen, deren wirtschaftliche Be­rechtigung im Augenblick nicht untersucht werden kann, erhebt sich nirgends. Die Stadtverwaltung Stuttgart hat schwere Zeiten. Sie hat für ihr Elektrizitätswerk Münster eine pracht­volle Doppelturbine bestellt, Wohl die größte, die in Süddeutsch­land aufgestellt ist und die eine Leistungsfähigkeit von 22 000 PS. aufweist. Dafür kostet dieses Glanzstück auch 490 Milli­onen Mark, wahrscheinlich auchfreibleibend und Zwischenver­kauf Vorbehalten". Eine Anzahlung von vielen Millionen hat die Stadt Stuttgart in den letzten Tagen erst gemacht. Wie hoch der Preis der Maschine sein wird, bis sie im Gang ist, weiß nie­mand. Wer sie bezahlt, weiß alles, nämlich die Stromverbrau­cher. Das soll nicht eine Kritik sein daran, daß die Stadt Stutt­gart ihre elektrische Stromerzeugung modernisiert und erwei­tert, sondern diese Mitteilung soll nur ein Bild davon geben, daß es auch noch andere Dinge gibt, die sehr teuer sind, außer den landwirtschaftlichen Produkten, schreibt der Landwirtschaft­liche Hauptverband.

Baden«

Durlach, 11. Nov. Am Freitag nachmittag zwischen 5 und 6 Uhr fand im Rathaus in Durlach, nachdem der bisherige Erste (Ober-) Bürgermeister Dr. Arthur Zierau sein Amt nie­dergelegt hatte, Wahl des neuen Ersten (Ober-) Bürgermeisters statt. Gewählt wurde der bisherige zweite Beamte des Be­zirksamts Durlach, Amtmann und Geheimer Regierungsrat Max Zoeller, mit 84 von 86 abgegebenen Stimmen. Die Vor­gänge aus Anlaß der Rathenau-Demonstration mit der bekann­ten Bilderstürmerei auf dem Rathaus erregten unter der Dur­lacher Bürgerschaft bekanntlich großen Unmut. Ein namhafter Teil der dortigen Einwohnerschaft war mit dem Verhalten Dr. Zieraus nicht einverstanden. Dieser zog daraus die Konsequen­zen und stellte sein Amt zur Verfügung. Die auf dem Rathaus vertretenen politischen Parteien einigten sich auf Geheimen Re­gierungsrat Zoeller, der das letzte Jahr über erster Vorsitzender der Ortsgruppe Durlach der Deutschen Demokratischen Partei war.

Auggen b. Müllheim, 10. Nov. Der Winzerverein Aug- gen hat von der badischen Regierung die ausnahmsweise Er­laubnis zur Ausfuhr eines größeren Quantums Wein der 1922er Ernte nach der Schweiz erhalten. Die Devisen sollen der badischen Regierung zugute kommen.

Efringen, 11. Nov. Am Mittwoch abend fand man die Wirtsfrau desMarkgräfler Hof" in Efringen im Kühlraum der Metzgerei erhängt vor. Die Frau hat die Tat anscheinend in einem Anfall von Schwermut begangen. Sie versuchte vor­her noch, ihre beiden jüngsten Kinder mit Morphium zu ver­giften, doch konnten diese durch ärztliche Hilfe gerettet werden. Man spricht bei der Erörterung der Motive zur Tat von finan­ziellen Schwierigkeiten, von Frankenschulden.

Konstanz, 10. Nov. In dem gestern früh 8 Uhr von Ra­dolfzell hier eintreffenden Personenzug erlitt ein Mitreisender

einen Schlaganfall, an dessen Folgen er sofort starb. Ein hie­siger Arbeiter hatte ein Fahrrad gestohlen. Als er sich mit dem gestohlenen Rade aus dem Staub machen wollte, stürzte er so schwer, daß er bewußtlos vom Platze getragen werden mußte. Zwei Einbrecher durchbrachen in der Nacht zum 9. November die Decke zur Schatzkammer des Konstanzer Münsters und stah­len sieben Kelche im Werte von etwa 2 >6 Mllionen Mark. Die Schatzkammer war an sich der sicherste Ort des alten Münsters. Die Diebe sind entweder durch das Dach oder durch den Turm eingestiegen. Bisher fehlt jede weitere Spur von ihnen.

Plankstadt, 10. Nov. In der Nacht zum Dienstag wurden aus dem Wagen eines Mannheimer Zuckerhändlers Zucker­waren im Werte von 80 000 Mark gestohlen. Die Gendarmerie stellte fest, daß der Diebstahl von drei jugendlichen Burschen von hier verübt worden war. Einer konnte festgenommen werden, der zweite entfloh. Der jüngste der Täter ist 15 Jahre alt.

.Heidelberg, 10. Nov. Zu schweren Ausschreitungen kam es im hiesigen Bahnhof. Vier angetrunkene Arbeiter aus Meckesheim überschritten die Bahngleise. Als ein Polizeibeam­ter gegen sie einschritt, erhielt er in dem sich abwickelnden Hand­gemenge einen Bauchstich. Die vier Arbeiter wurden verhaftet.

Weinheim, 10. Nov. Gegen den Butlerwucher ist auf dem gestrigen Wochenmarkt die Polizei eingeschritten. Sie vcranlaßte die Verkäufer, die 1000 Mark für das Pfund Butter verlangten, ihre Ware um 100 Mark billiger zu verkaufen._

Vermischter

Verurteilung Wege» Getrridewuchers. Das Münchener Wuchergericht hat ein exemplarisches Urteil gegen Mehlgroß­händler, die sich Mehl- und Getveideschiebungen haben zuschul­den kommen lassen, gefällt. Der Mehlgroßhändler Albert Wert­heimer wurde zu sechs Monaten Gefängnis und 200 000 Mark Geldstrafe, der Mehlgroßhändler Ludwig Schweiger zu drei Monaten Gefängnis und zu 100 000 Mark Geldstrafe verur­teilt. Bei Schweiger betrug der übermäßige Gewinn 86 625 Mark, bei Wertheimer 299 625 Mark. Diese beiden Beträge wurden eingezogen, der Geschädigte erhielt das über den Markt­preis hinausgegangenen Geld zurück. Ferner wurde den bei­den Verurteilten der Handel mit Lebens- und Futtermitteln untersagt.

Die Oberammergauer haben bekanntlich die lockenden Milli­onen eines geschäftseifrigen Amerikaners, der die PasfionS- piele in Filmbildern aufnehmen und in den amerikanischen Lichtspieltheatern ausbeuten wollte, verschmäht. Das hat einen anderen Amerikaner von gesünderem Empfinden so gefreut, daß er den Oberammergauern eine Stiftung von 100 000 Mark machte und versprach, für eine Weihnachtsfeier der Kinder wei­tere 100 000 Mark zu spenden.

Starker Rückgang der Bienenzucht. DaS Ergebnis der ersten Zählung der Bienenstöcke in Deutschland nach dem Kriege aus dem Jahre 1921 liegt jetzt vor. Es ist durchaus ersichtlich, daß die Zahl gegenüber der vor dem Kriege stark zurückgegan- gen ist. Gegenüber dem Jahre 1912, in dem die letzte Zählung vor dem Kriege stattfand, ergibt sich ein« Verminderung um 15,34 Prozent. Der Rückgang ist in allen Ländern und Pro­vinzen ungefähr derselbe; eine kleine Vermehrung ist nur in der Provinz Schleswig-Holstein eingetreten.

Milchpreisermäßigung i« Gelnhausen. Unter dem Vor­sitze des Landrates fand in Gelnhausen eine Sitzung statt, in der der Milchpreis von Landwirten und Verbrauchern be­sprochen wurde. Man kam zu dem Ergebnisse, daß die Land­wirte mit Rücksicht auf die Not der Bevölkerung sich zu dem Entgegenkommen bereit fanden. Len Milchpreis für die Stadt herabzusetzen. Zur Nachahmung zu empfehlen.

Riesenhafte Glaspreise. Ab 4. November sind die GlaS- Preise ganz bedeutend erhöht worden. Eine .Kiste Fensterglas, die vor dem Kriege 48 Mark kostete, muß heute mit 70 000 Mark bezahlt werden. Somit erreicht der Glaspreis daS 1458- fache deS Friedenspreises.

PapiergeldSruck im grcßen. Der Bedarf an Papiergeld ist in letzter Zeit derart gestiegen, daß die Reichsdruckerei dm Pc Piergelddruck nicht mehr allein bewältigen kann Dazu kam in neuerer Zeit, daß die Verteilung der Ba'.knotenbestände auf die verschiedenen Ausgabestellen im Reiche erhebliche Transport­kosten und.Sicherheitsmaßnahmen während der Uebsrführunz der Milliardensummen beanspruchte. Infolgedessen wurde eine ganze Anzahl von Privatdruckereien für den Druck von Papier­geld herangezogen. Gegenwärtig sind rund zwanzig Bucki- drvckereien im Reiche mit der Herstellung von Papiergeld be­traut. Es handelt sich natürlich nur um die Bedruckung deS Notenpapiers, das in der staatlichen Gcldpapierfäbrik hergestellt nt

Das Gebet der Schlemmer. Beim Durchstöbern alter Hotelrechnungen hat ein Mitarbeiter derDeutschen Journal- Post" die Rechnung eines Hotels in Hannover entdeckt, die auf der Rückseite folgendesSchlemmergebet" aufweist, das auch in die heutige Zeit paßt. Es lautet:

Wir beten um unser täglich Brot,

Und was noch sonst dem Hause not.

Das mag nun ganz bescheiden klingen.

Und wäre auch nicht schwer aufzubringen.

Doch fragt man bei einem solchen Gebet,

Was unsereins unterBrot" versteht.

So erfährt man zu seinem größten Erstaunen:

Je nun, Wild, Trüffeln und Kapaunen,

Pasteten, Champagner und wilde Enten,

Recht wenig Arbeit und fette Renten! Amen!"

Steuerquellen. Ueber den immer wachsenden Bedarf des Staats an Geld und die damit verbundene stärkere Anziehung der Steuerschraube stöhnt die gesamte deutsche Menschheit; und doch weiß die Regierung nicht, wie sie aus den Fehlbeträgen hin­auskommen soll. Da möchten wir sie auf Steuerquellen Hin­weisen, die einem badischen Kalender aus der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts genannt werden; es heißt dort:

Besteuert den Zopf und. den Schlendrian,

Das öde Klaviergeklimper,

Den musikalischen Größenwahn,

Besteuert den Pfuscher und Stümper,

Besteuert Falschheit und Unnatur,

Besteuert bemalte Wangen,

Besteuert die turmhohe Kopffrisur,

Besteuert die Schleppen, die langen.

Besteuert die Zänker und Krischer,

Besteuert die Frevler und Bacchus Ruhm,

Besteuert die Fälscher und Mischer,

Besteuert die Hoffart, besteuert den Neid,

Besteuert die wäss'rigen Dichter,

Besteuert kleinmütige Traurigkeit,

Besteuert saure Gesichter:

Dann füllen sich des Reiches Kassen,

Man braucht das Brot nicht zu verteuern,

Man braucht das Licht nicht zu versteuern.

Kann Brot und Licht den Armen lassen.

Der Devisenhändler und der Gelehrte. Abends geht -^wieder aufzufüllen Gelehrter an der Börse vorbei, da sieht er am Laternenpfahx - wird er enden?

Viehmarkt, «kleischpreffe bei den Mimischen Viehs

KrniHrungsmimsterr« Holzmarkt. Meter Schnittholz kost

Anker«

haben wir in wieder

quartalsweise Festlegi U sondern daß ie'

1922 stellte sich der er

einen Menschen hängen. Schnell entschlossen kletterre er empor schneidet den Selbstmörder ab und macht Wiederbelebungsver­suche. Die gelingen, der Erhängte schlägt die Augen auf, und der Gelehrte ruft entsetzt aus:Aber Mann, wie konnten Sie sich denn erhängen!"Ach, ich bin Devisenhändler," stöhnt der andere,das neue Notgesetz meine Existenz total ver­nichtet!"Kennen Sie denn das neue Gesetz mit seine, Ausführungsbestimmungen?" fragte der Gelehrte und fährt, da er keine Antwort erhält, weiter fort:Kommen Sie mit 'rüber in's Restaurant, erholen Sie sich, und dann werde ich Ihne» das Gesetz, das ich gerade bei mir führe, vorlesen." Gesagt, ge­tan. Bald sitzen beide im Gasthaus der Gelehrte bestellt für den Selbstmörder ein Glas Portwein, der lehnt aber ab;Erst da»

Gesetz!" Der Gelehrte beginnt zu lesen, und von Paragraph zu Paragraph hellt sich das Gesicht des Devisenhändlers mchr < ----- > > auf, schließlich bricht er in die Worte aus:Ich Hornochse, w» ? 105 Mk., für Nover konnte ich nur; nach dem neuen Gesetz kann ich ja bessere Ge- > bezieher haben für

schäfte machen wie vorher! Wie danke ich Ihnen, daß Sie mir "^-

das Leben gerettet! Nun will ich aber schnell fort und Dollar handeln." Spricht's, ergreift seinen Hut und will eilends ent- wetzen.Halt", ruft da der Gelehrte,wollen Sie sich den, nicht mir gegenüber erkenntlich zeigen?"Natürlich," ent­gegnet lebensfroh der ehemalige Selbstmörder,haben Sie Do;, lar?"Leider nein", entgegnet entsagungsvoll der Gesehrte.

Aber so haben Sie wenigstens Geld oder Papiere, um Dol- . ....

lar zu kaufen?" fragt eindringlich der Händler.Leider auch ^ für Bezieher, welche nicht!"Ja, was sind Sie denn von Beruf?" fragt erstaunt Dezember bestellten, der Makler.Außerordentlicher Universttätsprofessor ohne ' "

Gehalt!"Nanu? Haben Sie denn gar kein Einkommen?'

Doch, 300 Mark Kolleggeld im Jahre. Aber davon geh«, ab 10 Prozent Staatssteuer, 2 Prozent für den Hochschulver­band, 50 Mark für das Professorium, 100 Mark für die Privat­dozentenvereinigung, 50 Mark für die Studentenhilfe, 30 Mar!

"Halt, hören Sie auf," ruft entsetzt der Devisenhändler,

da habe ich für Sie einen guten Rat: Hier haben Sie mein«

Strick, hängen Sie sich statt meiner auf!"

und Dezember nur 1 Herstellungskosten be November und Dezei

soSteften» bi» II

also folgende Nachzc 'her für den Mo auf der der Sa

wir

Hmrdel «nd Verkehr.

Wirtschaftliche W«che»r»»dsch««.

Geldmarkt. Die Trompeten blasen zwar seit dem s.

November zum Rückzug, aber im Vergleich zum 3. November, dem Beginn unserer letzten Berichtswoche, hat sich aus de«

Geldmarkt doch noch eine große Verschlechterung vollzogen. Vor 8 Tagen stand der Dollar immerhin noch auf 5000. Er ist in­zwischen auf beinahe 10 000 gestiegen, hat also eine volle Ver­doppelung erfahren, und beginnt erst jetzt wieder zu fallen, in­dem er am 9. November wenigstens auf den Stand von 6668 zurückging. Das ist die Wirkung der Reparationsvorschläge durch die alliierten Finanzsachverständigen der Konferenz i»

Berlin, die auch die Reichsregierung sich jetzt in der Hauptsache zu eigen gemacht hat. Sie streben eine Stabilisierung des Dol­larkurses auf 30003500 an. Es ist noch nicht abzuschätze», wie weit die jetzt plötzlich eingetretene Ernüchterung reicht, aber im Interesse der Volkswirtschaft ist dringend zu wünschen, daß sie sich gründlich auswirkt. Die Bäume der Devisenspekulation werden, das steht doch schon fest, nicht in den Himmel wachs«.

Aber die Lage des Geldmarktes wird auf alle Fälle hart ge­spannt bleiben. Im einzelnen kosteten am 9. November 100 deutsche Mark in Zürich 0,07 >4 (am 2. November 0,10^) Fran­ken; in Amsterdam 0,035 (0,04 fünf Achtel) Gulden; in Stock­holm 0,05 (0,08) Kronen; in Wien 810 (1560), in Prag 0,3t (0,65) Kronen und in Newhork 0,01 ^ (0,01 X) Dollar.

Börse. In der ersten Hälfte der Woche ging die Hausse weiter. Me Kurse schienen oben keine Grenzen mehr zu Hab« nur

und erreichten auf allen Umsatzgebieten eine phantastische Höhe. ^Azahlung

Dann setzte ein Rückschlag ein, sobald die Devisen ins Wank« gerieten. Vorsichtige Aktienbesitzer schritten zu Verkäufen, um sich vor Kursstürzen zu sichern. Alsbald setzte auch eine Be­schwichtigungsattion ein, die darauf hinausläuft, daß die Preise der Wertpapiere bis jetzt noch tief hinter der tatsächlichen Geld­entwertung zurückgeblieben sei. Das mag gut gemeint sein, um eine Katastrophe zu verhindern, allein jeder kennt das Sprich­wort, daß den letzten die Hunde beißen. Die Ernüchterung der Spekulation ist manchen Kreisen sehr unwillkommen, zumal sol­chen, die gegenwärtig mit ungeheuren Kapitalerhöhungen, zu­meist sogar Verdoppelungen beschäftigt sind und eine Störung des Emisfionsgeschäftes nicht brauchen können. Sind doch selbst die Bankaktien in letzter Zeit auf Kurshöhen hinaufgeklettert, bei der es einem schwindelig werden kann, wenn man an die Verzinsung in Gestalt von soliden Dividenden in späteren Jch- ren denkt. Wir rechnen, wie schon vor 8 Tagen, mit einem Rückschlag, der nach Len Uebertreibungen der letzten Zeit nur wohltätig wirken kann.

Produktenmarkt. Auch hier dauerte die Hausse bis zuletzt an. Weizenmehl ging zeitweise auf 45 000. An der letzten Stuttgarter Landesproduktenbörse wurde den Händler» selbst angst vor den offiziellen Notierungen, die bei Heu aus 3800 (plus 600) und bei Stroh auf 4000 (plus 600) hinauf gingen. Man wies ausdrücklich darauf hm, daß die Erzeuger­preise niedriger sein müssen als die Notierungen der Landes- produttenbörse, weil bei letzteren enthalten seien: die Vergütung an den Aufkäufer, die Umsatzsteuer, Bankprovision und Zinsen, Lagerhausspesen, teilweise Fuhrlohn, Zwischenfrachten, Ge­wichtsverlust, Spesen, Frachten und Abnützung des Sackmateri­als, Nutzen und Risikoprämie des Provinzhändlers bzw. der Filiallagerhäuser der Genossenschaften. Man sieht daraus, wa' alles uns das Brot verteuert. Leider erfahren wir nicht, wie viel Prozent auf diese Weise zum Erzeugerpreise geschlagen Wer­den. In Berlin kostete am 9. November Weizen 14 500 (plus 3700), Roggen 12 500 (plus 3000), Sommergerste 14 000 (Plus 3600), Hafer 13 400 (plus 2500), Mais 13 900 (plus 3400) Mark. Das sind Preise, an denen grob Geld verdient wurde, die aber die Frage offen lassen, womit der Nichtspekulierende Staatsbürger in Zukunft sein Brot verdienen soll.

Warenmarkt. Die Liste der Preiserhöhung für die einzelnen Warengattungen in der letzten Woche würde, wenn man sie aufzählen wollte, eine Zeitung füllen. Jeder erfährt sie täglich am eigenen Leibe. Es ist der Helle Wahnsinn, wie jetzt kalkuliert .wird. Schon in den Kohlenpreisen fängt es an, die weit über die Steigerung der Gestehungskosten hinausgehen. Und von diesem fundamentalen Bedarfsartikel jfder Bedarfs­artikel pflanzt sich die Teuerung zwangsläufig fort. DM kommt die sinnlose Einkaufswut aller Leute, die da memen, man könne das mehr oder weniger leicht verdiente Geld nur in Wa­ren anlegen. Der reelle Kaufmann weiß nicht mehr, wie er sich seiner Kundschaft gegenüber verhalten soll. Schließt er sein Ge­schäft vorübergehend, so beschuldigt man ihn des Wuchers und der Preistreiberei; gibt er die Waren ab, so muß er bald dar­auf sein Geschäft schließen, weil er nicht mehr das Geld hat, sein Lager ohne das Risiko eines Bankerotts, d. h. mit Schulden

-irhern, die denE 75 Mk. Wir beme sind, die Voraussicht« Steigerungen der L anderen Materialien In der pojitamtl Die Preis Zeitungen und ^ Der Verleger t Bezugszeit erhöh altem »nd neuer ziehern nacherheb so k«n« her «ostberieher, de» Blatte» , mende« Lage von Ver«g»g der Ver««»rei Salle nicht st« Postanstalt Mi» Lieferungseinstell: Zurückziehungsan freizumachen und ? müssen die Nanu beliefernden Bez einstellung angeg. Bei Postbezieheri November und Dezerr mit 75 Mk. nicht bis ist, waren wir gezwur zu bewahren, die Lir vember eiazustellei Angesichts der b um einsic , bis 15. S Lage die Liste derjeni 20. November infolge mehr geliefert wird,, d Um Kosten zu spa Geschäftsstelle beglichet

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Berlin, 13. Nov.

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Berlin. 11. Nov. ^rates der Reichsbahndir am Donnerstag abend m seiner Wohnung ver! Grund eines richterliche Wge handelt es sich öü sich angeblich des ! soll. Baer wird zur L« m Verbindung gesetzt » M ihm als Landesverr , Berli», 11. Nov.

Mitte Juli nach de Menen war, um einen Weben, und damals fe dm er wieder auf freie Mstehenden Kreisen t

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^bisher unbekannter ^ Siemens-Schachar-D