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Amtsblatt kür Sen Oberamtsbezirk Neuenbürg.
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S66.
Neuenbürg, Montag, den 13. November 1922.
89. Jahrgang.
Deutschland.
Berlirr, 11. Nov. Reichskanzler Dr. Wirttz erklärte gestern den Parteiführern, daß er vom Reichspräsidenten mit der Umbildung der Regierung beauftragt sei. Bei der Umbildung des Reichskabinetts kommen in Wiederbesetzung des Auswärtigen Amtes, des Wiederaufbauministeriums und eines Ministerpostens ohne Portefeuille, sowie die Neubesetzung des Reichspost- und des Reichswirtschasts-Ministeriums in Frage.
Berlin, 11. Nov. Wie sich die „Rote Fahne" aus Frankfurt a. M. drahten läßt, wurden 15 000 Eisenbahnarbeiter bei der Eisenbahndirektion Frankfurt am Main vorstellig und verlangten, befristet bis Montag, den 13. November, Auszahlung eines Vorschusses von 15 000 Mark, ferner sofortigen Abschluß der Verhandlungen über die Novemberlöhne. — Das an Stelle der interalliierten Kontrollkommission zu bildende militärische Garantiekomitee soll unter der Leitung Nollets aus 30 Offizieren und ebensovielen Mannschaften bestehen.
Württembergischer Handelskammertag.
Stuttgart, 11. Nov. Am 8. und 9. November fand in den Räumen der Handelskammer Stuttgart eine Vertreterkonferenz des alle acht Handelskammern des Landes umfassenden württ. Handeskamnrertags unter dem Vorsitz von Kommerzienrat Kauffmann statt, in der besonders zu dem Entwurf eines Gesetzes über den Abbruch, und die Stillegung gewerblicher Betriebe und die Streckung der Arbeit, zur Devisennotverordnung, zum Gesetz gegen die Kapitalflucht, über Bilanz- und Bewer- timgsgrundsätze der neuen Steuergesetzgebung und zu einer Reihe Verkehrsfragen, darunter zur Tariferhöhung im Eisenbahn- und PoftLetrieb, Stellung genommen wurde. Außerdem wurden noch einige interne Handelskammer-Angelegenheiten beraten. Zur Notlage der Presse wurde eine Entschließung angenommen, wonach es die württ. Handelskammern aus allge mein wirtschaftlichen Gesichtspunkten wie auch in Wahrung der wirtschaftlichen Interessen der zu ihrem Mandatenkreis gehörigen Zeitungsunternehmungen für ihre Pflicht erachten, Industrie und Handel ihrer Bezirke nahezulegen, der Notlage der am wirtschaftlichen Nachrichtendienst beteiligten Presse durch Be zug der Zeitungen wie Lurch erweiterte Erteilung von Anzeigen und Propagandaaufträgen auch ihrerseits nach Möglichkeit mitsteuern zu helfen. Was die Tariferhöhungen bei Post und Eisenbahn anbelangt, so gehen die zum 15. November vorgesehenen Erhöhungen der Postgebühren um durchschnittlich 100 Prozent, wie die vom Reichsverkehrsminister angeordnete Erhöhung der Personentarife ab 1. Dezember um 400 Prozent gegenüber Len Oftobersätzen, insbesondere aber die 14tägig sich wiederholenden enormen Erhöhungen der Gütertarife über jedes erträgliche Maß hinaus. Bevor die Reichspost- und Reichseisenbahnverwaltung diese äußerste Anspannung der Tarifsätze fortsetzen, die namentlich auf der württ. Güterproduttion und auf dem gesamten Verbrauch außerordentlich schwer lasten, muß der württ. Handelskammertag aufs Nachdrücklichste den schlüssigen, noch nicht erbrachten Nachweis dafür fordern, daß ein zwingendes Bedürfnis für eine Fortsetzung dieser Tarifpolitik vorliegt und vor allem muß verlangt werden, daß vor einer Fortsetzung dieser mechanischen Tarifpolitik der dringenden Forderung aller Wirtschaftskreise nach innerer Reform und ökonomischerer Gestaltung der beiden großen Verkehrsanstalten des Reichs entsprochen wird.
Stimres über Reparation «nd Stabilisierung.
Berlin, 11. Nov. Die „Deutsche Allgemeine Zeitung" veröffentlicht heute das Stenogramm der Rede des Herrn Hugo Stinnes vor dem wirtschaftlichen und finanzpolitischen Ausschuß am 9. November, dem wir folgendes entnehmen:
Es kann kein Zweifel sein, daß jeder, der in der Industrie - steht, den dringenden Wunsch haben muß, daß die jetzigen Jnfla- tionszustände aufhören und daß es zu einer Stabilisierung der Mark kommt. Worin die Meinungen in Deutschland verschieden sind, ist die Frage, wie und unter welchen Bedingungen man stabilisieren kann. Ich glaube, darüber bestehen im Reichsverband der deutschen Industrie besonders im Vorstand und im Präsidium keine Meinungsverschiedenheiten. Was die Stabilisierung selbst anbetrifft, so muß man sich, glaube ich, über die Volkswirtschaftslage des deutschen Reiches von innen und außen klar werden. Ich schätze Deutschlands Produktivität auf mindestens 200 Millionen Goldmark monatlich. Deutschland muß 200 Millionen Goldmark nicht bloß produzieren, sondern nach Abzug der entstandenen Selbstkosten produzieren, um überhaupt leben zu können. Dann tritt überhaupt erst die Möglichkeit ein, daß irgend etwas für Reparations- und Entschädigungszwecke an das Ausland geleistet werden kann. Ich bm der festen Ueberzeugung, wenn die Einsicht auf der französischen und der Ententeseite überhaupt da wäre, daß man dem deutschen Volke unter der Bedingung wesentlicher Mehrarbeit ""d Mehrleistung die Freiheit wiedergäbe und die Okkupation aufhörte, dann würde das deutsche Volk sehr bald sich empor- arbeiten und wieder nach verhältnismäßig kurzer Zeit ein wirkliches Volk werden. Wir können die Volkswirtschaft nur w Ordnung bringen, wenn wir in der Welt wieder Meistbegün- mgung bekommen. Meistbegünstigung können Sie nur bekommet, wenn sie in Deutschland wieder Zustände herbeiführen, W das Ausland weiß, daß hier in Gold demnächst wieder ge- werden muß. Zusammenfassend Lohe ich und ich glaube M tu zunehmenden Maße andere Herren, die in die Weltver- EUtsse eine gewisse Einsicht haben, auf dem Standpunkt, daß ^ aas deutsche Volk eine Reihe von Jahren (10—15 Jahr lang
sicherlich) zwei Stunden pro Tag wird mehr arbeiten müssen, um die Produftion so hoch zu bringen, daß es leben kann und noch etwas für die Reparationen übrig hat. Selbstverständlich werden wir dann unser Volk in Gold entlöhnen müssen. Wenn Sie nun jetzt, mit Erlaubnis zu sagen, quacksalbern und sich von irgend jemand 500 Millionen Goldmark leihen, so werden diese in 2-L bis 3 Monaten restlos verpulvert sein und sie werden Ihnen fehlen, wenn Sie sie absolut notwendig haben. Wenn 1 Milliarde verlangt wird, wird sie in 5 Monaten verpulvert sein und Sie werden dafür keine Meistbegünstigung haben und werden der deutschen Bevölkerung nicht eine Spur von Goldlöhnen bieten können. Die Goldlöhnung halte ich für etwas Selbstverständliches. Voraussetzung für eine Stabilisierung ist, daß auf eine lange Zeit Lohnkämpfe und Streiks ausgeschlossen sind. Ich glaube, daß in Frankreich und auch in Belgien die Erkenntnis zusehends wächst, daß die Zahlung, die wir aufbringen können, tatsächlich eine sehr mäßige sein wird. Ich bin aber auch der Ueberzeugung, daß sie immerhin so sein muß, daß die menschlichen Wohnungen in den zerstörten Ländern aufgebaut werden können. Sie müssen den Mut haben, zunächst einmal dem deutschen Volke zu sagen: Menschenkinder, man kann keinen Krieg verlieren und zwei Stunden weniger arbeiten wollen. Das geht nicht. Ihr müßt arbeiten und nochmals arbeiten uüd immer wieder arbeiten. Wenn immer die Wiedergutmachungskommission hierher kommt und immer bloß über Dollar spricht, die wir verpulvern werden, dann führt das zu nichts. Ich habe mit der Reparationskommission nicht gesprochen, kann also auch nicht zu den Leuten gehören, die die Reparationskommission irgendwie über einen Jndustrieplan unterrichtet haben, der meines Erachtens nicht existiert. Wenn ich das Reich als ein Geschäftsunternehmen ansehe, dann würde ich ermitteln: Wie muß geleitet werden? Wie muß die Sache eingerichtet werden? Wenn die Frage so gestellt würde, unter welchen Voraussetzungen wird das Land wieder kreditfähig sein, dann würden wir uns mit dem Ausland sehr rasch verständigen können. So haben Sie aber die Sache hier noch nicht aufge faßt, so ist sie noch nicht geprüft worden. Stinnes b^eichnete dann noch die Steigerung unserer Arbeitsleistung als eine Frage um Leben und Sterben. Es ist von größter Wichtigkeit, täglich 2 Stunden mehr zu arbeiten, um wieder anständig leben zu können. Einsicht und Vertrauen in unsere Kraft müssen wieder einkehren, aber die Regierenden dürsten dennoch nicht unsere wirtschaftliche Leistungsfähigkeit überschätzen. Die Auffassung muß verallgemeinert werden, daß wir ohne Arbeit nicht aus der Not herauskommen können. Daher müssen diese brennenden Probleme so rasch als möglich zur Diskussion gestellt und baldigst einer Lösung entgegengeführt werden.
Abänderung des Reichsmietengesetzes?
Wie eine parlamentarische Korrespondenz erfahren haben will, soll sich die zuständige Instanz des Reiches überzeugt haben, daß eine Abänderung des Reichsmietengesetzes mit Hilfe der Länder notwendig geworden sei, da die Mietzuschläge der Geldentwertung nicht entsprechen und die Umlageberechnung insofern einer Abänderung bedarf, als Vorschüsse von den Mietern auf die Hausraten zu leisten sind, da die meisten Vermieter die großen Rechnungen nicht auflegen können. Mit dieser Neu gestaltung hoffe man am schnellsten die Zahl der Veräußerung von Häusern an Ausländer zu beheben.
Moskauer Spenden für die Kommunisten.
Berlin, 11. Nov. Der „Sozialdemokratische Parlaments dienst" berichtet auf Grund eines Einblicks in den Rechnung^ abschluß der Zentrale der Berliner Kommunisten, den ihm ein freundlicher Zufall ermöglicht hat: „Ausgaben für den Monat August 23 750 000 Mark, Zuschuß aus Moskau 30 Millionen Mark, Ausgaben für den Monat November 50 250 000 Mark, Zuschuß aus Moskau 47 500 000 Mark." Der „Sozialdemokratische Parlamentsdienst" bemerkt dazu, es verbleibe also aus den hohen russischen Zuwendungen immer noch ein fester Heber schuß. Die Zahlung von Mitgliederbeiträgen an die Zentrale ist danach bei den Kommunisten ein überlebter Standpunkt.
Aus Stadt. Bezirk und Umgebung.
Neuenbürg, 12. Nov. Die hiesige Ortsgruppe des Reichsbundes erachtet es als eine heilige Pflicht, die Notlage der Kriegerwaisen, die mit jedem Jahre immer krasser in die Erscheinung tritt, nach Möglichkeit zu lindern. Um «4>ies mit einem angemessenen Geldbetrag den wirtschaftlichen Verhältnissen entsprechend durchzuführen, reichen die Mittel nicht aus, den Aermsten der Armen einigermaßen eine Erleichterung in ihrer Bedrängnis zu gewährleisten und so sah sich der Ausschuß genötigt, an Len Gemeinsinn der hiesigen Einwohnerschaft zu appellieren mit der höfl. Bitte, auch in diesem Jahre ihre Unterstützung nicht zu versagen. Möge dieser Aufruf nicht ergebnislos verhallen, sondern dem edlen Zweck entsprechend recht viele offene Herzen finden. Näheres stehe im heutigen Inseratenteil.
Dobel, 10. Nov. Bei der Hauptversammlung der Ortsgruppe Dobel-Herrenalb des Schwäb. Schneeschuh-Bundes, die letzten Sonntag im Hotel „Sonne" stattfänd, plauderte der Landesgeologe Herr Dr. K. Kegelmann (Stuttgart) sehr anregend über die erdgeschichtliche Entstehung und den geologischen Aufbau des Dobel-Plateaus. Er veranschaulichte seine Ausführungen durch interessante Wandtafel- 'kizzen und Gesteinsproben, so daß jeder der sehr zahlreich er- erschienenen Zuhörer etwas profitierte. Die Ortsgruppe will in diesem Winter im „Jägerweg" eine Uebungs-Sprungschanze errichten, die hoffentlich bei günstigen Schneeverhältnissen manchen auswärtigen Sportsfreund anziehen wird. .
Ausland.
Paris, 11. Nov. Clemenceau wird heute Paris verlassen und sich in Le Havre nach Rew-Uork einschiffen.
Paris, 11. Nov. Es wird bestätigt, daß Frankreich, falls England auf einem Vertagungsantrag beharren sollte, endgültig das Datum des 20. November als Eröffnungstag der Lausanner Konferenz annehmen werde.
Washington, io. Nov. Die Zusammensetzung des neuen Repräsentantenhauses ist folgende: 225 Republikaner, 207 Demokraten, ein Sozialist, ein Bauernbündler, ein Arbeiterver- treter und ein Unabhängiger.
London, 11. Nov. Der politische Berichterstatter des „Daily Chronicle" schreibt: Das britische Kabinett befaßte sich in seiner gestrigen Sitzung besonders mit einer beunruhigenden Mitteilung des Generals Harrington, die besagt, daß die Türken, statt den Forderungen der alliierten Generäle nachzukom- men, ihre Ansprüche noch energischer geltend machen. Die Lage wird als kritisch angesehen. Nichtoffiziell verlautet, es bestehe die Gefahr von Angriffen der Kemalisten auf die alliierten Truppen in Konstantinopel. Man nehme an, daß die britische Regierung die Frage der Entsendung weiterer Truppen nach Konstantinopel erwäge, — „Daily Telegraph" schreibt, der beste Beweis, der für die Einigkeit der Alliierten gegeben werden könnte, wäre das Erscheinen französischer Verstärkungen in den Straßen von Konstantinopel.
Württemberg.
Stuttgart, 12. Nov. (Weitere Erhöhung der Holzpreise). Die Durchschnittserlöse aus den Staatswaldungen im Monat Oktober für Nadelstammholz haben sich weiter erhöht: für Fichten und Tannen auf 1445°/« und für Forchen und Lärchen auf 1310°/« der Landesgrundpreise.
Stuttgart, 11. Nov. (Die Fleischpreise.) Man schreibt uns: Wie alle Gegenstände, so sind auch die Fleischpreise, verursacht durch die fortschreitende Markentwertung, in letzter Zeit in die Höhe gegangen. Ueberall hört man darüber Klagen und vielfach wird der Landwirt als der schuldige Teil hingestellt. Zur näheren Beleuchtung sollen nachstehende Zeilen dienen. Die schlachtreifen Rinder werden in der Regel mit 2—3 Jahren vom Landwirt abgestoßen. Nehmen wir nun an, daß ein solches Rind 12 Ztr. Lebendgewicht hat. Für dieses Rind zahlte der Metzger anfangs Oktober rund 114—117000 Mark. Aus dem Fleischverkauf erlöste er (ohne Eingeweide und Haut) rund 110000 Mark. Ende Oktober wurde für ein 12 Zentner schweres Rind rund 144—150000 Mark bezahlt. Der Metzger erlöste aus dem Fleischverkauf rund 118000 Mk. Auf der Ende Oktober stattgesundenen Häuteaukiion kostete die Haut eines Rindes von dem oben angeführten Gewicht ungefähr 66000 bis 72000 Mark. Wenn man nun in Betracht zieht, daß auf dieser Auktion die Haute von den anfangs Oktober geschlachteten Rindern zum Verkauf kamen, dann kann sich jeder selbst sein Urteil über die Fleischpreise bilden. Die Einnahme des Landwirts ist die Entschädigung für die Arbeit von 2—3 Jahren, während die des Metzgers und Händlers nur für wenige Tage. (Bleibt abzuwarten, was die Metzger vorzubringen haben. Schrift!.)
Stuttgart, 11. Novbr. (Neue Brotpreise.) Die Freie wirtschaftliche Vereinigung der Bäcker Innung für Stuttgart und Cannstatt hat die Brotpreise von Montag, den 13. November an wie folgt erhöht: 1 K lo markenfreies Schwarz- ünd Roggenbrot 250 Mk., 1 Kilo Weißbrot 300 Mark und I Paar Wecken 30 Mk. Vom gleichen Tage an ist auch das Bockgeld entsprechend gestiepcn
Stuttgart, 11. Novbr. (Einschränkung des Gottesdienstes.) Wegen der unerschwinglichen Kohlenpreise werden die evangelischen Kirchen der Stadt den Winter über nur noch an einigen Sonntagen geheizt werden. Darüber hinaus wird im evangel. Gemeindeblatt der Vorschlag gemacht, daß den Winter über an Sonntagen, an denen die Kirchen nicht geheizt sind, der Gottesdienst nicht länger als 45 Minuten dauern soll.
Stuttgart, 8. Nov (Verurteilte Lebensmittelschieber). Die hiesige Strafkammer verurteilte den Schlächter Lötterle aus Pforzheim und den Fleischner Schlee wegen Lebens- miltelschiebungen zu 1 Jahr Zuchthaus und 20000 Mark Geldstrafe und wegen Käseschiebungcn zu weiteren 20000 Mk. Gegen 5 Käsehändler, die in die Schiebungen verwickelt waren, wurden Geldstrafen bis 20000 Mark ausgesprochen.
Stuttgart, 11. Novbr. (Ungetreuer Verbandsbeamter.) Der Geschäftsführ des Landesverbands der Friseure Württembergs und der Krankenkasse der Stuttgarter Friseur- Innung, August Bendels, ist nach Begehung von Veruntreuungen und Unterschlagungen zum Nachteil der genannten Verbände flüchtig gegangen. Der Landesverband der Friseure wie auch die Krankenkasse der Stuttgarter Friseur-Innung haben gegen den Flüchtigen Schadenersatzklage beim Land-
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