rm Kurfürstendamm und in rbeit getan. Wer nicht im troffen oder sich sonst über ßte den bekannten Weg M m Alexanderplatz antreten Kriminalpolizei in den, be- r fand nian fast alle Bend an den verschiedenen Untersuchung entdeckte die Kvkainhöhle auf die Spu, >ie überraschten Kokainisten junge Frauen, schnell ihre Die Kriminalpolizei bete, die sie vorfand. Unter :n, die den Kriminalbeam- at waren. Ebenfalls reiche shebung eines Nachtlokals r Anwesenden waren Aus- gültigen Pässen befanden, ihnen mitgenommen und Zeit nach diesen Gästen wurden ^rotz ihrer Pro- wliner Polizeipräsidiums ;um Alexanderplatz machte n eine Nachtkaschemme, die isidium entfernt am Alex- a 1000 Personen zur Fest- üum eingeliefert. Mehr n nach ihrer Vernehnmng rden, weil sie wegen ver- Ein besonders elegant in der Friedrichstraße entlegen schwerer Raubüber- igebrochener Zuchthäusler. Ladendiebstahl zu leben den Wagenführer durch hen. Gegen sie wird nun in versuchter Beamten-
id von heute bekommt zu- elschmiede eines größeren ähriger Kesselschmied mit Da ex das schon öfters 'Leitern, die diesen Vor- mpört waren, gebührend Berlin zerriß ein junger Einhundertmarkscheine (!) :r gleichgesinnter Genosse seine Zigarette an. - Nov. Die hochwertigen eute aus der badischen ngskraft aus. So wurde : Hauptstraße ein Kind ge mir dein Geldbeutel!" >er Inhalt herausgenom- i. Der Vorfall wurde amen und die Polizei so wmMen werden konnte, war.
itrosen in Seenot. Tie ffes, das im Sturm auf untergegangen ist, und i Warschau reiste, wurde tschen Schiffe gerettet. Anzahl Matrosen eines hen Schiffes gerettet.
Lehr.
Markt am Vieh- und a, 34 Bullen, 368 Jung- 1 Kälber, 460 Schweine, ien 10 Kühe und .M bendgewicht: Ochsen' 1. allen 1. 14 800-15 000, 0—17 500, 2. 14 800 bis 00—14 500, 2. 9500 bis >—25 000, 2. 23 500 bis «1 hl 1
en in die Weichen; lerschlagen; aber die „Vorwärts!" rief festen Ritt gerufen die anderen!" es Schimmels, der ann unten aus dem Schall, ern kurzer
he; aber unten aus ' die wilden Wasser, sslatet hatten. Noch . Haien» Hofstatt aus wn dort der Lichts Häuser allmählich Leuchte aus dem er die schäumenden
em gefüllten Glase, ührte es nicht zum he ruhen, ien," begann mein »n Wissen nur denn unseres Deich- Haben; denn auch : Pferdsgerippe ist m Mondschein auf r Dorf will es ge- ' Haien mit Weib einmal ihre Grabinden können; die lden Wasser durch auf dessen Grunde sein — so haben der Hauke-Haien- n, und wenn Sie albe Stunde Um- ie ihn unter den
,r g00 3. 22 000—23 200, Schweine 1. 38 000—39 500, 2. 35 000 K 37 500, 3. 30 000—33 000 Mark. Verlauf des Marktes: bei Kroßvieh und Kälbern lebhaft, bei Schweinen langsam.
Airchheim u. T„ 7. Nob. Der gestrige Viehmarkt war beeren mit 60 Farren, Preis pro^tück 125 000-300 000 Mk., 7 OWN, Preis 90 000—250 000 Mark, 74 Kühen, Preis sg 000—200 000 Mark, 146 Stück Jungvieh, Rinder und Kal- beln, Preis 50 000—210 000 Mark, 6 Kälbern, Preis 15 000 bis zg M Mark. Der Handel war lebhaft. — Dem Schweine- «arkt waren Angeführt: 361 Milchschweine, Preis 9000—13 000 Mrk das Stück, 25 Läuferschweine, Preis 16 000—45 000 Mk. Luch hier war der Handel lebhaft. — Auf dem Obstmarkt stan- W 60—80 Zentner zum Verkauf. Preis 220—450 Mark pro sxntner. Kraut wurde bei einer Zufuhr von etwa 200 Zentnern ,mn Preis von 700 Mar! per Zentner verkauft.
° Mm, 7. Nov. (Schlachtviehmarkt.) Zufuhr: 13 Stück Großvieh, 33 Kälber, 71 Schweine. Erlös aus je 1 Zentner »ebendgewirht: Ochsen 1. 14 500, Bullen 1. 13 000—14 200.
Mgrinder 1. 14 500—15 300, Kühe 2. 8000—8500, Kälber Logo- 21 500, 2. 15 000—19 500, Schweine 1. 36 000—39 000. z. 30 000—34 000 Mark, Marktverlauf: lebhaft.
Pforzheim, 6. Nov. (Pferdemarkt.) Znm gestrigen Pfer Markt waren 74 Pferde zugeführt. Für leichte Pferde wurden Mhlt: 60 000-70 000 Mark, für mittlere 100 000—150 000 Mrk und für schwere bis 300 000 Mark das Stück. Der Handel war mäßig. __
Neueste Nachrichten.
Stuttgart, 7. Nov. Die Leitung der Deutschen Volks- partsi Groß-Stuttgarts hat bei sämtlichen übrigen bürgerlichen Parteien angeregt, bei der bevorstehenden Gemeinde- «tsivahl die Listen der bürgerlichen Parteien miteinander zu verbinden, um damit der Sache des Bürgertums eine besondere Stoßkraft zu geben.
München, 7. Nov. Die sozialistischen Partei- und Gewerkschafts-Funktionäre Münchens veranstalteten gestern abend eine große Versammlung zur Organisierung der Abwehr der nationalsozialistischen Pläne. Der Gewerkschaftsführer Schiefer «klärte, daß die bayerische Regierung und ihre Organe dem Reiben der Nationalsozialisten ohnmächtig gegenüberstehen, die in ganz Bayern „bis an die Zähne bewaffnet" seien. Las zwinge die organisierte Arbeiterschaft mit Abwehrmaß- mhmen hervorzutreten.
München, 8. Novbr. Wie aus Landtagskreisen verbatet, hielten die Koalitionsparteien gestern Fraktionssitzungen ab, die sich mit der politischen Lage und insbesondere mit du Frage der Kabinettsbildung beschäftigten. Dem Vernehmen nach hat der Bauernbund der Kandidatur v. Knilling Mstimmt. Dis Demokraten wollen dem neuen Kabinett gegenüber eine abwartende Haltung einnehmen. Ebenso beabsichtigen die Sozialdemokraten eine ähnliche Stellungnahme Gewisse Schwierigkeiten sind durch die Umbildung der bayerischen Mittelpartei aufgetreten. Die Mittelpartei hat zwar gegen die Person Knillings nichts einzuwenden, beansprucht aber neben dem Justizministerium im neuen Kabinett auch noch das Handelsministerium. Die Bayerische Volkspartei glaubt, aber einer derartigen Forderung auf Grund der Fraktionsstarks der Bayerischen Mittelpartei nicht zu- stimmen zu können. Die Fraktionssitzung der Bayerischen Mittelpartei wurde gestern abend 9 Uhr abgebrochen und M heute vormittag fortgesetzt. Die Entscheidung dürfte Io frühestens heute gegen Mittag fallen.
> Zwickau, 7 Nov. Unter der Stadt Zwickau befinden große Kohlenlager. Die Stadt hat dem Bergamt, bzw. M,Erzgebirgischen Steinkohlenbauverein den Kohlenabbau aiter der inneren Stadt namentlich unter der Marienkirche »d der Katharinenkirche übertragen. Die Berginspektion smckau teilte mit, daß der Abbau unter Wahrung aller Hutzvorkehrungen oorgenommen wird.
Tresdeu, 7. Nov. Heute fand in Dresden die Unter
! zeichnung des über den Geschäftsverkehr der Versicherung^ s in der in unverbindlicher Weise Maßnahmen erörtert wurden, gesellschaften abgeschlossenen Vertrags durch den deutschen! durch die unter Mitwirkung der Industrie eine Stützung der Vertreter, Ministerialdirektor Karl Stockhammern, und den deutschen Währung und eine Regelung der Entschädigungs- ' tschechoslowakischen Vertreter, Legationsrat Dr. Jbl, statt, j tzage erreicht werden könne. Die im Anschluß daran von einer
Gleichzeitig wurde in den weiteren Protokollen vereinbart, i daß gewisse Bestimmungen der bisherigen Abkommen auf! diesem Gebiet des Warenverkehrs ergänzt und verlängert!
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Ler Dank, den einstmals Jewe Manners bei den Enkeln M Erbauer versprochen hatte, ist, wie Sie gesehen ausgeblieben; denn so ist es, Herr: dem Sokrates sie ein Gift zu trinken^ und unseren Herrn Christus l»M sie an das Kreuz! Das geht in den letzten Zeiten nicht chr so leicht; aber — einen Gewaltsmenschen oder einen si», stiernackigen Pfaffen zum Heiligen oder «inen tüch- !»Kerl, nur weil er uns um Kopfeslänge überwachsen !r, zum Spuk und Nachtgespenst zu machen — das geht Halle Tage."
das ernsthafte Männlein das gejagt hatte, stand es s liiid horchte nach draußen. „Es ist dort etwas anders ^en," sagte er und zog die Wolldecke vom Fenster; es a hellkr Mondschein. „Seht nur, ' fuhr er fort, „dort Mm die Bevollmächtigten zurück; aber sie zerstreuen sich, gehen nach Hause; — drüben an, anderen Ufer muh em '"H geschehen sein; das Wasser ist gefallen."
blickte neben ihm hinaus; die Fenster hier oben-lagen "dem Rand des Deiches; es war, wie er gesagt hatte, "ehm mein Glas und trank den Rest: „Haben Sie Dank diesen Abend!" sagte ich; „ich denk, wir können ruhig chn!"
-Das können wir," entgegnet« der kleine Herr; „ich !che von Herzen eine wohlschlasrnde Nacht!"
- — Beim Hinabgehsn traf ich unten auf dem Flur ^tchgrafen; er wollte noch eine Karte, die er in der Wube gelassen hatte, mit nach Hause.nehmen. „Alles ^r!" sagte er. „Aber unser Schulmeister hat Ihnen «Ichön was weisgemacht; er gehört zu den Aufklärern!"
»Cr scheint ein verständiger Mann!"
>«>, ja, gewiß! aber Sie können Ihren eigenen Augen "icht mißtrauen; und drüben an der anderen Seite, M es ja voraus, ist der Deich gebrochen!"
^ zuckte die Achseln: „Das muh beschlafen werden! Nacht, Herr DeichgrafI" k lachte: „Gute Nacht!"
I — Am anderen Morgen, best« goldensten Sonnen- !d das über einer weiten Verwüstung aufgeg rngen war, "Huber den Hauke-Haien-Deich zur Stadt hinunter.
Ende.
werden.
Berlik, 8. Nov. Die Berliner Gewerkschaftskommmission hat in ihrer Vollversammlung beschlossen, ihren vor einigen Tagen gefaßten Beschluß, am 9. November in Berlin die Arbeit ruhen zu lassen, mit Rücksicht aus die politische Lage rückgängig zu machen. Die Arbeit wird in vollem Umfang aufrecht erhalten.
Berlin, 7. Nov. Heute nachmittag empfing der Reichskanzler die Parteiführer und zwar zunächst die Führer der Regierungsparteien, der Deutschen Volkspartei nnd der Bayerischen Volkspartei und daran anschließend die Führer der Deutsch-Nationalen Volkspartei, um sie über die bisherigen Verhandlungen der Reichsregierung mit der Reparationskommission, sowie über die Aussprache mit den internationalen Sachverständigen zu unterrichten.
Berlin, 8. Nov. Nach einer Mitteilung des „Berliner Tageblatts" seien seit geraumer Zeit Bestrebnngen im Gange, eine zweite Bankierkonferenz unter dem Vorsitz von Morgan zur Diskussion der Reparationssrage nach Paris oder Brüssel einzuberufen. Da Morgan, der sich gegenwärtig in Rom aufhalte, spätestens am 26. November nach Amerika zurückzukehren gedenke, solle die Bankierkonferenz noch vor diesem Termin stattfinden. Dies sei auch der Grund, weshalb die Reparationskommission möglichst rasch nach Paris zurückzukehren wünsche.
Berltv, 8. Novbr. Wie das „Achtuhr-Abendblatt" erfährt, werden zur Hebung der Zahlungsmittelnot demnächst die neuen 50 MO Mk.-Noten ausgegeben und die 500 Mk.- und 1000 Mk.-Scheine stärker vermehrt werden. Täglich würden 11 bis 12 Milliarden neues* Papiergeld in den Verkehr gebracht. — Dem „Börsenkurier" zufolge sind die Verhandlungen der Reparationskommission über die deutschen Kohlenlieferungen heute mittag zum Abschluß gekommen. Die Kommission hat sich darauf beschränkt, die Informationen der deutschen Sachverständigen über die Lage der deutschen Kohlenwirtfchaft entgegenzunehmen. Beschlüsse seien nicht gefaßt worden. — Wie das „Berliner Tageblatt" erfährt, sind die Verhandlungen der Reichsregierung mit der Repa- rationskommisston über die Holzlieferungen Deutschlands an die Entente zunächst vertagt worden. Die Beratungen sollen demnächst in Paris fortgesetzt worden. — Der Dollar wurde am Dienstag an der Börse in Frankfurt 8491.10 G., 8543.90 Br., in Berlin 8428.87 G.. 8471.13 Br. notiert.
Paris, 8. Nov. Das englische Pfund erreichte bei Schluß der gestrigen Pariser Börse seinen bisherigen höchsten Kurs von 6950 Mark.
Madrid. 7.' Nov. Der „Sol" bespricht in einem Leitartikel die wirtschaftliche Lage Deutschlands, dis derart sei, daß sich jetzt auch Frankreich ihrer Anerkennung nicht zu verschließen scheine. Das Blatt schlägt vor, eine innere Goldanleihe aufzulegen, da Deutschland den Äuslandskredit verloren habe.
London, 7. Nov. de Valera veröffentlicht eine Erklärung, worin die Gerüchte über die Friedensoerhandlungen als unrichtig erklärt werden und in der gesagt wird, von' den Forderungen der Republikaner könne nichts zurückgenommen werden. Die einzige Alternative sei der Sieg der Republik oder die völlige Niederlage.
Londou, 7. Nov. Amtlich wird bekanntgegeben: Das Kabinett setzt sich aus 16 Ministern zusammen und ist somit kleiner als irgend ein anderes Kabinett der letzten Jahre außer dem Kriegskabinett. Eine Anzahl der Minister, aus denen sich das Kabinett zusammensetzt, wechselt die Portefeuilles. Nachdem die verschiedenen Unterämter besetzt wurden. ist das Ministerium nunmehr vollzählig.
London, 7. Nov. Reuter meldet aus Salisbury: Die Volksabstimmung in Rhodesia hat ergeben, daß 8774 Stimmen für eine verantwortliche Regierung und 5989 zu Gunsten der Einverleibung Rhodesias in die südafrikanische Union abgegeben worden sind.
London, 7. Nov. Nach einer Lloyd-Meldung aus Grimsby soll von der Besatzung des untergegangenen deutschen Dampfers „Herbert Sauber" nur ein Koch am Leben geblieben sein.
London, 7. Nov. Aus Spokane (Pennsylvanien) wird wird gemeldet: In einem Bergwerke erreignete sich eine Explosion. 40 Bergleute sind eingeschlossen und durch giftige Gase bedroht. Eine Rettungsabteilung ist eingetroffen.
London, 8. Nov. Wie aus Spokane (pennsylvanien) gemeldet wird, sind bei dem Grubenunglück 50 Personen uns Leben gekommen. 30 der befreiten Personen befinden ich in hoffnungslosem Zustand. Einige Gerettete erzählen, daß die Bergleute durch den Druck der Explosion nach allen Seiten geschleudert wurden. Die. ganze Nacht wartete eine aus Frauen und Kindern bestehende Menge angsterfüllt auf Nachrichten von den Verschütteten.
Staatspräfidentenwahl in Baden.
Karlsruhe, 7. Nov. Der badische Landtag ist heute zu einer neuen Session zusammengetreten. Das bisherige Bureau mit dem Präsidenten Wittemann (Z.) an der Spitze wurde wieder- gcwählt. Zum neuen Unterrichtsminister wurde der demokrati- 'che Professor Dr. Hellpach von der Technischen Hochschule Karlsruhe berufen. Die Wahl des Staatspräsidenten fiel, gemäß dem in Baden eingeführten Turnus, wonach das Amt des Staatspräsidenten alljährlich zwischen den drei Koalition-Parteien wechselt, auf den zur Sozialdemokratischen Partei gehörenden Innenminister Remmele, die des Stellvertreters auf den dem Zentrum zuzuzählenden Finanzminister Köhler.
Fühlungnahme ber Reparationskommisfio« mit der deutsche« Industrie.
Berlin, 7. Nov. Die „Zeit" bestätigt, daß am Sonntag zwischen Vertretern der deutschen Industrie und Mitgliedern der Rcparationskommission eine Besprechung stattgefunden hat,
Berliner Nachrichtenstelle verbreitete tendenziöse Meldung, die Vertreter der deutschen Industrie hätten bei dieser Gelegenheit Dr. Hermes als ihren Kanzlerkandidaten präsentiert, wird von dem pollsparteilichen Organ — zugleich auch übrigens von der Telegrapheu-Union — als Erfindung bezeichnet.
Der bayerische Handelstag gegen einen Angriff auf bas Reichsbankgold.
Augsburg, 7. Nov. Die hier tagende Delegiertenkonferenz des bayerischen Handelskammertags hat folgende Entschließung angenommen: „Ter bayerische Handelskammertag warnt eindringlich davor, für die geplante Ausgabe von goldwertbeständigen Schatzanweisungen die bei der Reichsbank ruhende Goldmilliarde ganz oder zum Teil für die Deckung heranzuziehen. Nicht das private Interesse einzelner Kreise, Wohl aber die Sorge für den Wiederaufbau der gesamten Volkswirtschaft verlange, daß diese verhältnismäßig geringe und einzig sichtbare Reserve als notwendige Kreditunterlage sowohl wie als eiserner Bestand für die nach der Herabsetzung der Reparationslast vorzunehmende große Währungsreform erhalten bleibt und daß nicht ihr Wert durch einzelne Maßnahmen, die doch keine durchgreifende Heilung bringen, verzettelt wird."
Lüttwitz und Ehrhardt in München?
Berlin, 7. Nov. Trotz der amtlichen bayerischen Dementis bleibt die „Vossische Zeitung" bei ihrer Behauptung, daß sich Kapitän Ehrhardt in München aufgehalten habe, allerdings unter fremdem Namen. Gegenüber der Erklärung, daß bei der Polizei keine Anzeige über Ehrhardt eingelaufen sei, weist das Blatt darauf hin, daß Ehrhardt der Mittelpunkt schärfster Auseinandersetzungen innerhalb der rechtsradikalen Verbände gewesen sei. Die Gegnerschaft gegen Ehrhardt sei sogar in einer Form znm Ausdruck gekommen, welche die persönliche Sicherheit Ehrhardts bedroht habe. Das Blatt erklärt sich jederzeit bereit, weiteres Material über den Aufenthalt Ehrhardts in München zu veröffentlichen und drückt das Vertrauen zu der bayerischen Staatsregierung aus, daß die Hinweise des Blattes ihr genügen würden, um die Verbrecher dingfest zu machen, die greifbar in ihrer Nähe säßen.
Die Berliner Gewerkschaftskommission hielt heute nachmittag eine Vollsitzung ab, die infolge von alarmierenden Meldungen der Gewerkschaften über die Lage in Bayern einberufen worden war. Die bayerischen Gewerkschaften sollen eingehendes Material über die Tätigkeit des Generals Lüttwitz und des Kapitäns Ehrhardt in Bayern, sowie über die des Majors Pabst in Nordtirol gesammelt haben.
Der Ernst unserer Erniihrnngslage.
Berlin, 7. Nov. In der heute vormittag abgehaltenen Hauptversammlung des deutschen Landwirtschastsrats kam es zu einer lebhaften Aussprache über die ernste Ernährungslage. Staatssekretär Heinrich vom Reichsernährungsministerium charakterisierte die augenblickliche Situation folgendermaßen: Bei der Versorgung der Bevölkerung mit Markenbrot ist darauf hinzuweisen, daß wir schon heute zu ihrer Aufrechterhaltung mehr Brotgetreide einführen als im Vorjahr. Dies habe seine Ursache darin, daß von der Umlage vom Vorjahr bis Ende Oktober 1,14 Millionen Tonnen eingegangen waren, diesmal aber nur 400 000 Tonnen abgeliefert wurden. Da die öffentliche Hand mindestens 6 Wochen vorher im Besitz der für die Verteilung notwendigen Getreidemengen sein müsse, so werde anfangs nächsten Jahres mit ernsten Schwierigkeiten zu rechnen sein. Das erste Auslandsgetreide in Verbindung mit den jetzt eingebrachten Umlagemengen des Reichs reiche gerade bis in die ersten Tage des Januar. Staatssekretär Heinrich richtete im Namen der Reichsregierung einen dringenden Appell an die Landwirtschaft, die Ablieferung des Umlagegetreides soweit als möglich zu beschleunigen.
Die Formulierung der neuen deutschen Vorschläge.
Berlin, 8. Nov. Wie die Blätter Mitteilen, wird die. Formulierung der neuen Vorschläge der deutschen Regierung an die Reparationskommission nicht unbeeinflußt bleiben von den Gutachten der ausländischen Sachverständigen. Das erste dieser Gutachten, das die Unterschrift der beiden Engländer Brand und Keynes, des Amerikaners Jenks und des Schweden Cassel trägt, ist dem Reichskanzler gestern abend bereits zugegangen. Das „Berliner Tageblatt" nimmt an, daß die Antwortnote der . Reichsregierung noch im Laufe des heutigen Tages der Repa- rationskommiffion übergeben werden kann. Von den Blättern wird mit Bestimmtheit erklärt, daß sich ausländische Privat- bankiers mit Zustimmung und mit zugesagter Unterstützung ihrer Regierungen zur Beteiligung an einer Stützungsaktion für die Mark mit Bankkreisen und unter Mitwirkung der deutschen Reichsbank bereit erklärt haben. Die Blätter heben nochmals hervor, daß in bezug ans die Formulierung der deutschen Vorschläge an die Reparationskommission während der ganzen Dauer der Berliner Verhandlungen mit der Kommission innerhalb der Reichsregierung vollständige Einmütigkeit bestanden habe. Es werde aber, wie die Blätter schreiben, für eine Selbstverständlichkeit angesehen, daß die Erwägungen über eine Umbildung der Regierung unmittelbar nach dem Abschluß der Verhandlungen wieder ausgenommen würden. Es sei die allgemeine Auffassung, daß sehr bald eine deutliche Neuorientierung der deutschen Politik erfolgen müsse. Es solle ein umfassendes außen- und innerpolitisches Programm aufgestellt werden, zu dessen Durchführung das ganze deutsche Volk aufgerusen werden solle.
Zu der von Paris aus verbreiteten Meldung über Unstimmigkeiten im Reichskabinett in der Reparationsfrage, besonders über Differenzen zwischen dem Reichskanzler und dem Reichsfinanzminister, schreibt der „Germania", daß die Behauptung auf die gegenwärtige Situation nicht zutreffe. Die Vorschläge, die die deutsche Regierung der Reparationskommis-
Versäumte November-Abonnements ans den „Enztäler"
können vnchgeholt werden.
Erschienene Nummern werden nachgeliefert.
Jede Postanflatt, jeder Briefträger und Pokdote find zur Annahnre von M»«at<»eßell»«gen Verpflichtet.