hrend der aus der Ellwang Schwänzle nach Lörrach nfalls festgenommen ivej

reinschaft süddeutscher süddeutscher Zuckerfabrik ng über die Erhöhung ^ ankenthal, Waghäusel, Vorms nunmehr die 'auk» auf den 27. November en Stammaktien sollen onären auf je eine alte M Proz. angeboten werden. P zur späteren Verfügung d« auf 7 Prozent beschränk^ um 250 Proz. vermehrt rgsaktien zu 110 Prozent»

r Tode getroffen.) An br« Karlstraße brach beim ^ s eine Verbindungsschrach -rfiel und einen Arbeiter j, d alsbald eintrat. (Daimlerwerke). Die Ver ember eine außerordentlich; >.r die Erhöhung des Stam»! und die Erhöhung des Vor nen Mark beschließen U ermächtigt werden, weiten und 4 Mill. Vorzugsaktie! Erhöhung ist, weitere Mittel bau der Inlands- und A» e alten Stammaktionäre er t. Der Ausgabekurs soll in mübersichtliche Lage erst ii Pagen werden, tpreis für Pächter städtische! her vocgeschlagenen Preis, 850 Mark für Birnen, j, n, ist jetzt der Preis st, !ark ermäßigt worden. D« Vorschlag beträgt für di,

-st. KartoffelversorgunA chen erlöst für erstes Frühobst und für Spätobst 306 N erlös betrug 1 166 877 M Kartoffelmengen nicht aus die Stadt den Versuch ge° offeln zu versorgen. Durch >.ber aufgefordert, den Än toffeleinkauf zu gewähren, mr die städtischen Beamte» l vorangegangen. In de, n d<w Stadtverwaltung ls, restellr, zu dem Zwecke, für aufzukaufen.

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v. In der Nacht des Wr- e 40jährige Landwirt Fried- if dem Heimweg von 3 Bm- ren, zwei namens Herrmam rllen und mit einem Schlag- lt Drechsler einen tiefe» m Leben davonkommt, ist den verhaftet.

-chnecken werden von eine« ssür Schneckenhäuschen Ll> verden für Schnecken 10,Ä m neueren Devisenkursen, f» immer, müßte jede Schrmt

unter ven Hufm ictnes >r sah sich mm chm zur -gend, halb vom Sturme hen Möwen, ein höhnt-, i Schuß im Lande. Eine iig durch die Wolken war's, als tlattere ein rs!" rief er.Armer

s? Hatte er Roß und wegen wollen'? Der !" rief er wieder, und Nennen seine Hufe; da Totenstille trat an seine n kam er mit erneuter und verlorenes Hunde- ers Ohr geschlagen, und den Kopf wandte, er- wrbrach, auf den Werf- n hochbeladenen Wagen ges noch andere Wagen Gebrüll ron Rindern tällen nach dort hinauf- sind dabei, sich und ihr dann mir einem Angst- Nein, nein; auf unsere

s; nur wie -ine Vision

id vom Meer herüber, d Reiter den schmalen iren, stoppte Hauke mir is Meer? Wo Levers-

-Nur'Berge von

gegen den nächtlichen Dämmerung sich Der­nau der gegen das feste (Fortsetzung svkch.

Kzeinheim, 3. Nov. Bei einem Einbruch wurden aus dem) Hannover, 5. Nov. In einer öffentlichen Versammlung re«- und Hautelager der Großhandlung Neu hier 40 Kalbfelle! in Lüneburg erklärte nach einer Rede des Oberpräsidenten jA Werte von eurer halben Million Mark gestohlen. i Noske der Redner Welfen und Pastor Prelle, daß man den

!G-dan!,,, Abstimmung üi°, °m f-°i-s in der

^chrlcut- stellte sich heraus, daß nicht sechs, sondern sieten, Partei turückstelle bis zu dem Zeilpunü, an dem die deutschen Mnner das Opfer des schrecklichen Unglücks wurden. Die Lei- ! Interessen es erlauben, eine solche Abstimmung vorzunehmen.

Männer

chm waren gestern nachmittag sämtlich ansgegraben. Es ist «Bzunehmen, daß der Tod sofort durch die rinstürzenden Stein Essen verursacht wurde, da die Leichen Kopfverletzungen und starke Hautabschürfungen aufweisen, während starke Brandwum de« nicht festgestellt wurden. Die maßgebenden Stellen haben flch sofort um die Hinterbliebenen angenommen und umfassende Msorge getroffen für die ihres Ernährers beraubten Familien, Regierungspräsident von Ohlingensperg, der die Brandstelle be Misste, sprach den Angehörigen der Verunglückten die Teil­nahme der Regierung aus, und stellte dem Bezirksvorstand zur Unterstützung der Hinterbliebenen eine größere Summe zur Verfügung.

Vermischte».

Gin untergehendes Gewerbe. Zu den durch die Zeitver hAtnisse am allermeisten unter die Räder gekommenen Gewer­ben gehört zweifellos das Friseurgewerbe, dessen Lage immer trostloser wird. In Mannheim sind beispielsweise im letzten Vierteljahr allein 60 Frisenrgeschäfte geschlossen worden, in Frankfurt sogar in einer einzigen Woche 71 Geschäfte. Aehn lich, wenn auch noch nicht so schlimm, sind die Verhältnisse auch in bayerischen und württembergischen Großstädten.

Drei Zentuer Roggen Schulgeld. Der Vorstand der ost preußischen Landwirtschastskammer hat beschlossen, daß für die landwirtschaftlichen Schulen das Schulgeld des Winterhalb­jahres drei Zentner Roggen oder den entsprechenden Geldwert hierfür betragen soll. Die Preisberechnung erfolgt auf Grund Hw Königsberger Börsennotierungen.

Handel und Verkehr.

St*ttgart, 5. Nov. Dem Mostobstmarkt waren 1500 Zentner zugeführt, die zum Preis von 360400 Mk. pro Zentner verkauft wurden. Auf dem Nordbahnhof waren 23 Wagen zugeführt. Für einen Waggon mit 200 Zentnern wurden 6064000 Mark verlangt, für den Zentner im stiemverkauf 360380 Mark. Dem Filderkrautmarkt waren 6000 Stück zugefahren. Der Zentner galt 600 Mk,

Miirkte. Dem Schweinemarkt in Künzelsau waren 233 Milch- und 5 Läufersckweine zugeführt. Das Paar Milchschweine galt 19-29000 Mk., ein Läuferschwein 18 bis 28000 Mk. Dem Viehmarkt in Herbertingen waren 30 Karren, 56 Ochsen, 60 Kühe, 70 Kälber und 172 Stüc- Jungvieh zugeführt, die zu sehr hohen Preisen entsprechend den Viehpreisen auf dem Stuttgarter Schlachtoiehmarkt ver kaust wurden. Aut dem Schweinemarkt wurden 112 Ferke jmMPreiss von 1700025000 Mk. für das Paar verkauft

Neuefte Nachrichten

Berlin, 5. Novbr. Willy Opitz, der zuletzt vor drei Monaten durch eine Aufsehen erregende Flucht aus dem Gefängnis Tegel von sich zu reden machte, wurde gestern in einem Kampf mit Kriminalbeamten durch mehrere Schüsse so schwer verletzt, daß er seinen Verletzungen erlag. Opitz hatte schon vier Menschenleben auf dem Gewissen. Er hat eine ganze Reihe schwerer Raubüberfälle und schwerer Ein­brüche verübt, wobei ihm immer eine mehrköpfige Bande Hilfe leistete, so auch am 30. 6. 1921, wo auf dem Bahn­hof Warschauer Straße ein Eisenbahnbeamter und ein Kassenbote um 118000 beraubt wurden. Opitz ist auch dringend verdächtig, der Anführer der Automobüräuberbande gewesen zu sein, die das Postamt Hegermühle ausplünderte.

Berlin, 5. November. Der württembergische Arbeits­und Ernährungsminister Keil sprach sich einem Vertreter desBerliner Tageblatts" gegenüber dahin aus, daß die Lage zur Zeit zwar nicht gerade besorgniseregend, aber sehr ernst sei. Durch die Ungunst des Wetters während der Ernte sei ein großer Teil der Ernte vollständig vernichtet. Aus diesem Grunde sei es in Württemberg unmöglich das Umlagesoll aufzubringen. Zur Frage der Fleischoersorgung in Württemberg wies der Minister darauf hin, daß die un­beschränkte Ausfuhr von Schlachtvieh nach dem besetzten Gebiet in Württemberg bitter empfunden werde.

Berlin, 5. Nov. Der Reichsausschuß der deutschen Landwirtschaft teilt mit, daß die Kartoffelernte fast ganz beendet sei und daß der Ertrag noch wesentlich höher sein dürste, als in der letzten Woche der Oeffentlichkeit mitgeteilt worden sei. Dis Wintereindeckung der großen Bedarfsgebiete dürste zu 80 Proz. erledigt sein. Leider seien schon in den Frosttagen erhebliche Mengen Kartoffeln für die menschliche Ernährung unbrauchbar geworden. Man rechnet mit 5 Proz. der Gesamternte.

Berlin, 5. November. Eine Geldscheinfälschung größten Stils wurde von der Falschgeldabteilung der Reichsgeldab­teilung der Reichsbank aufgedeckt, bevor sie Schaden anrichten konnte. Der Fälscher, ein Buchdruckereibesitzer, wurde gestern von Beamten der Falschgeldübteilung verhaftet. In seiner Wohnung und in der Druckerei fand man riesige Mengen von falschen Scheinen und alle Druckplatten, die zur Her­stellung gedient haben. Im Verkehr aufgetaucht ist nur eine kleine Menge von falschen Scheinen außerhalb Berlins. Mehrere Verbreiter der Falschgeldscheine konnten verhaftet werden. Die Menge der beschlagnahmten falschen Scheine übertrifft alles, was bisher auf diesem Gebiete da war.

ein und begrub zahlreiche Feuerwehrleute sowie einige Zivil­personen unter sich. Acht Feuerwehrleute und zwei Zivil­personen wurden getötet. Zahlreiche Verletzte mußten ins Krankenhaus gebracht werden.

Paris, 4. Nov. Havas führt in einer Konstantinopeler Meldung die Konsequenzen der Beschlüsse, die die National­versammlung von Angora in ihren Sitzungen vom 1. und 2. November gefaßt hat, wie folgt an: 1. Abschaffung der Verfassung von 1908. 2. Beseitigung der Befugnisse des Sultans. 3. Absetzung des derzeitigen Herrschers. 4. Ver­bleiben der geistlichen Machtvollkommenheiten beim Kalifat. 5. Ende der Regierung von Konstantinopel mit allem, was sich daraus ergibt.

Paris, 6. Nov. Das Pressebüro der Regierung von Angora in Paris teilt mit, daß die Regierung der großen Nationalversammlung durch die letzten Beschlüsse nicht die Absicht habe zum Ausdruck bringen wollen, die Schulden der Türkei abzuleugnen und die Verwaltung der öffentlichen Schuld aufzuheben.

L«»dou, 4. Nov. DerTimes" wird aus Athen ge­meldet, daß die griechische Regierung den Vorschlag Mu- stapha Kemals bezüglich des Austausches der griechischen und türkischen Bevölkerung ablehnt.

Ko»st«»1i«»pel, 5. Nov. Havas meldet, daß das Kabinett zurückgetreten ist. Die Demission ist erfolgt, nach­dem die Regierung von Angora den Ministern in Konstantin­opel mitgeteilt hatte, wenn sie im Amte blieben würden sie sich des Hochverrats schuldig machen. Nach der Demmiffion habe der Militärgouverneur von Thrazien, Rifad Pascha in einer Unterredung mit den alliierten Generalen mitgeteilt, die hauptsächlichsten Verwaltungen von Konstantinopel hatten den Wunsch geäußert, nur unter der Autorität der großen Nationalversammlung zu arbeiten, und daß er sich daher in die Notwendigkeit versetzt fühle, aus eigener Initiative das Amt des Gouverneurs von Konxantinopel zu übernehmen. Der Präfekt der Stadt werde die Verwaltung nach seiner Initiative fortführen. Die Ministerien würden geschlossen werden. Nach Eintritt der Dunkelheit haben in* verschie­denen Stadtteilen Kundgebungen stattgesunden. In Adrian­opel verlangten die Demonstranten die Abdankung des Sultans. Die alliierten Oberkommissare werden heute über die Lage beraten.

Konstantinopel, 6. Nov.. Der Sultan soll abgelehnt haben, die Gesetzmäßigkeit des Beschlusses der Nationalver­sammlung über die Abschaffung des Sultans anzuerkennen. Auch die Minister sollen nach einer Meldung, des Blattes beschlossen haben, den Nationalisten Widerstand zu leisten. Es werde eine von dem Sultan Unterzeichnete Proklamation in diesem Sinne erwartet.

Der Wortlaut der Vorschläge für die Reparationskommission ' Pom Reichskabinett genehmigt.

Koblenz, 4. November. Die interalliierte Rheinlands- kMmission hat beschlossen, das BuchWie werde ich ein Pfadfinder?" weil es alle Kennzeichen eines militärischen Jnstruktionsbuches enthalte, im besetzten Gebiet zu verbieten. (Ne Rheinlandkommission macht sich vor der Jugend lächer­lich. Schrift!.)

Bochum, 5. Nov. Die Reichslohnkonferenz des Berg- s'arbeiterverbands und des Metallarbeiterverbands hat eine Entschließung angenommen, in der sie die Schiedssprüche für den Kohlen- und den Erzbergbau und die auf dieser Grundlage geiätigten vorläufigen Lohnabschlüffe ablehnen. Ur November wird eine weitere Lohnerhöhung neben dem vollen Ausgleich für Oktober gefordert. Die Einführunc- einer Kollektivprämie für etwaige Mehrförderung in den Wengebieten wird abgelehnt. Die Organisationsvertreter «erden beauftragt, sofort die erforderlichen Maßnahmen mzuleiten, damit die Arbeiterschaft alsbald in den Besitz der notwendigen Zahlungsmittel gelangt. Die Konferenz verlangt die Erledigung der Lohnfrage bis zum 12. Novbr.

Esse«, 6. Nooe. Wie aus Gelsenkirchen gemeldet wird, »chm der Gewerkverein christlicher Bergarbeiter in einer As dem ganzen Ruhrgebiet stark besuchten außerordentlichen Generalversammlung eine Entschließung an, in der di« Vor­aussetzung für das Verfahren von Ueberschichten von dem Augenblick ab als nicht mehr bestehend bezeichnet wird, wo das Quantum der Reparationskohle erhöht wird.

.Leipzig, 6. Növ. Nach dem bis gestern abend V-11 Uhr »»»liegenden Ergebnis entfielen bei den sächsischen Landtags- -«chlen in der Kreishauptmannschaft Leipzig auf die Liste der Vereinigten Sozialistischen Parteien 88600, auf die der Demokraten 19532, auf die des Zentrums 439, die der Deutschen Volkspartei 33045, auf die der Deutsch-Nationalen N878 und auf die der Kommunisten 24300 Stimmen.

Forst, 4. Nov. Vor dem Rathause hatten sich gestern »Wittag 4 Uhr große Menschenmassen eingefunden, um ?»erfahren, welchen Ausgang die Schlichtungsverhandlungen s» den Lohnangelegenheiten in der Textilindustrie genommen Den. Die Leute versuchten in das Rathaus einzudringen, Wurden aber zurückgedrängt und zogen nun über den Markt, o» Buttergeschäften erzwang die Menge die Verabfolgung »on Lebensmitteln zu ungewöhnlich billigen Preisen. Dann Miete sie in die Kottbuser und Berliner Straße. In meh­ren Wurstgeschäften wiederholten sich die Szenen billigen Wkaufs. Später plünderte die erregte Menge zwei Werialiengeschäfte, ein Delikatessen- und ein Großschuh- "urengeschäft. Schaufenster und Ladentüren wurden zer- iruuimert. In überwiegender Zahl beteiligten sich die ^endlichen an dem Treiben, auch Kinder von 13 bis ^ Jahren waren dabei. Die Tuchlager zweier großer mriken wurden ebenfalls ausgeräumt. Gewerkschafts- und Parteiführer, sowie besonnene Arbeiter ermahnten die Menge !»r Ruhe. Es gelang ihnen auch, die Masse von weiteren Änderungen abzuhalten. Schupo traf in der Nacht von Mtvus ein, heute vormittag eine «eitere Hundertschaft. Men 30 Verhaftungen sind erfolgt. Die festgenommenen Pchonen, die in Forst in Baracken untergebracht sind, sind M großen Teile von auswärts zugezogen.

Versäumte November-Abonnements auf denEnztäler"

können nnchgeholt werden.

Erschienene Nummern werden «achgeliefert.

Jetze Postaustalt, jeder Briefträger und Postbote sind zur Annahme von Monatldestellnngea verpflichtet.

Berlin, 4. Nov. Heute mittag gegen 12 Uhr gab ein Mann mehrere Schüsse gegen das Berliner Börsengebäude ab. Dann, sprang er in selbstmörderischer Absicht in die Spree. Es gelang, den Mann wieder aus dem Wasser zu holen. Es soll sich um einen Straßenbahnschaffner handeln, der die Tat wegen schlechter wirtschaftlicher Lage beging. Mit einem Beil und einem Tranchiermesser mißhandelte der trunksüchtige Schlosser Kucke seine Fran zu Tode. Die Frau, die schon häufig seinen Mißhandlungen ausgesetzt war, flüchtete, als sie die vergangene Nacht wieder mißhandelt wurde, zu ihrer Schwester. Der Mann folgte ihr, verletzte sie so, daß sie aus unzähligen Wunden blutete, und schleppte ie in die Wohnung zurück. Am andern Morgen fand man die Frau tot im Hofe liegen. Kucke wurde verhaftet.

Königsberg, 4. Nov. Der Polizei ist es gelungen, eine Riesenschiebung in Cokain, Morphium und anderen Medikamenten aufzudecken, die aus einem hiesigen großen Lager gestohlen worden waren, und jetzt mit Hilfe von in Königsberg und Eydtkuhnen ansässigen Personen ins Aus­land geschmuggelt werden sollten. Angehörige aller Gesell­schaftsklassen, insgesamt 27, wurden als Teilnehmer an der Millionenschiebung gefaßt. Sie wurden teil»eise dem Ge­richtsgefängnis zugeführt. Die gestohlenen Medikamente und ärztlichen Instrumente entstammen dem aufgelösten Sanitäts­depot des ersten Armeekorps, wobei mehrere Helfershelfer bisher, beschäftigt waren. Durch Haussuchungen wurde zahl­reiches gestohlenes Material beschlagnahmt. Sechs Teil­nehmer wurden dem Gerichtsgefängnis zugeführt.

K»pe»ha>e«, 5. Nov. Ein hiesiger Bankier teilte gestern der Polizei mit, daß er von einem Ausländer namens Sommerstein eine Anzahl tschechischer 100 Kronenscheine ge­kauft habe, die sich später als gefälscht herausgestelll hätten. Es gelang der Polizei, Sommerstein und dessen Komplizen, Sigismund Kieselstein, festzunehmen. Sommerstein erklärte, daß er das Geld in Berlin gekauft habe. Kieselstein wurde verhaftet, als er den Abendexpreß nach Korsör besteigen wollte. In seinem Besitz fand man 10000 dänische Kronen. Sommerstein hatte 65 Millionen österreichische Kronen in tschechisches Geld umgewechselt und das Geld in einem Koffer mit doppeltem Boden hierher gebracht.

Neapel, 5. Nov. Eine furchtbare Ueberschwemmung üchte die Stadt heim und verursachte den Einsturz vieler Häuser. Bei Santa Maria della Neve stürzte eine Mauer

Berlin, 5. Nov. Der von dem Redaktionsausschnß end­gültig festgelegte Wortlaut der Vorschläge für die Reparations­kommission wurde in später Abendstunde vom Reichskabinett genehmigt. Wie dasBerliner Tageblatt" wissen will, wird die deutsche Regierung insbesondere auseinandersetzen, was sie zur Erzielung des Budgetgleichgewichts auf dem Gebiete der Steuergesetzgebung zu tun gedenke. Die deutsche Denkschrift be­schränke sich jedoch wahrscheinlich nicht nur auf eine Darlegung der Absichten des Reichskabinetts, sondern berühre auch die Frage der Finanzkontrolle. Nach der Sozialdemokratischen Korespondenz handelt es sich bei den Vorschlägen gewissermaßen um Aussührungsbestimmungen, also um eine Ergänzung der bereits übergebenen Denkschriften. Als Sicherheitsleistung für die Gewährung einer Goldanleihe biete - die Reichsregierung der Reparationskommission neben finanziellen Einnahmen u. a. bestimmte sestumgrenzte Aufsichtsrechte an, die keine Einschrän­kung der Souveränität -der Reichsregierung bedeuten. Das Kapital über die von Deutschland zu leistenden Sicherheiten nehme den Hauptteil der Vorschläge ein. Vorausgesetzt, daß eine äußere Anleihe zustandekomme, sei die Reichsregierung be­reit, auch im Innern Maßnahmen zu treffen. DemBerliner Tageblatt" zufolge sind die Besprechungen mit den ausländischen Finanzsachverständigen noch in vollem Gang. Sie Wörden (wahrscheinlich in einem gemeinsamen Gutachten über die drei vom Reichskanzler vorgelegten Fragen ihren Abschluß finden.

Berlin, 6. Nov. Gestern sind der Reparationskommission die Vorschläge der deutschen Regierung überreicht worden. Laut Montagspost" wird ihr Inhalt gleichzeitig in Berlin und Paris heute bekanntgegeben werden. Wie derBerliner Lokal­anzeiger" schreibt, werden die Verhandlungen mit der Repara­tionskommission, die morgen Dienstag wieder ausgenommen werden, voraussichtlich Ende dieser Woche ihren Abschluß finden.

Die Rot der Vertriebenen.

Obgleich es zu einer ständigen Rubrik der Presse aller Rich­tungen geworden ist, kann man sich von Zeit zu Zeit dennoch immer wieder davon überzeugen, daß das ost geradezu herz­erschütternde Elend der durch den Schandvertrag von Versailles von Hof und Grund vertriebenen und um Hab und Gut ge­brachten deutschen Mitbrüder ist Ost und West dem Bewußtsein der breiten Masse der vor diesem Schicksal im Innern des Rei­ches bewahrten anderen Deutschen nicht vertraut genug ist. In einer Unterredung mit Pressevertretern hat der Leiter der Flüchtlingsfürsorge des deutschen Roten Kreuzes, Freiherr von Rotenhan, dieser Tage einen außerordentlich aufschlußreichen Ueberblick über den geradezu erstaunlich großen Umfang des zur Milderung her Nöte der Auslands- und Grenzlandsdeut­schen gegeben. Es ging aus ihm hervor, daß aus dem Aus­lande 300 000 Deutsche gekommen sind, aus den abgetretenen Gebieten 130 000, ans Oberschlesien wurden 50 000 Deutsche über die neue Reichsgrenze geworfen, und aus dem ehemals deutschen Polen nmßten sogar nicht weniger als 700 000 Flücht­linge eine Notunterkunft in der alten Heimat suchen. Herr von Rotenhan hob auch die ungeheueren Schwierigkeiten hervor, die der Flüchtlingsfürsorge erstehen und die sowohl die Unter-

' Deutsche Worte für unsere Zeit.

Mach dich erst von der Freiheit frei.

Willst wirklich frei du werden;

Kein Sklave sein von der Menge Geschrei Heißt frei sein erst auf Erden.

Grillparzer.