!

hnsitz zu haben. Bei ihnen imte steuerbare Vermögen, che und unbewegliche Vex- d zwar 1. Grundstücke und dem land- und forstwirt- etrieb dienende Vermögen ntalvermögen usw.). Das imen gerechnet, sofern diese leben. Die größte Schwie- igenssteuergesetzes wird so- Abgabe der Steuererklä, i der Veranlagung die lögensgegenstände bereiten, rs ist einfach. Wr Wert- r Schwierigkeiten machen >er Finanzen nach An­festgesetzt. Allgemein gel- e Vorschriften der Reichz- sen Abweichungen. Das nrerwert der Besteuerung Friedenswert der einzel- l für längere Zeit nicht m Zeit des Tiefstands un- uhültnissen widersprechende : land- und forstwirtschaft- Wohn- und gewerblichen ctragswert zugrunde zu gen Ertrags ist insbeson­dre zu berücksichtigen. Be- Ertragswertsätze, die von g und Reichsnotopfer her Kämpfe der Organisatio- ausgesetzt, ein Zeichen da- onders bei den heutigen rsetzen. Es wird wohl Vermögensfestsetzung bei er der Reichsnotopferber- räge auszugehen. Hier- ue Richtlinien schon der iglich des Betriebsvermö- ital) ist nicht nach dem , wie dies beim An- anlagung möglich war, den Wert zu bewerten. Unternehmens berücksich« zugehen, daß das Unter« ifmännischen Vermögens- 'tellung eine Rolle spielen, n. Vielmehr werden hier läge zu machen sein, um gen unter 100 000 Mark irläufig von den ersten ens zunächst 2 vom Tau­ch bei natürlichen Per- ) Mark findet Berückstch- tzt, daß das Einkommen 10 000 Mark nicht über- ich aus Kapitalvermögen 60 Jahre alt oder er- termögenssteuer auf An­besondere wirtschaftliche mg durch Unterhalt und lloser Angehöriger usw.) Berücksichtigung finden, 600 000 Mark beträgt, roch mit 10 Prozent des ns aber mit der Ab- 927 000 Mark und mehr Solche Steuerpflichtige, l9 (dem Stichtag bei der > 000 Mark betragen und anden hat, erhalten ihr lieber erstattet, wenn sie l sind und im Jahr 1922 es Jahreseinkommen ge- 't anfangs nächsten Iah­te diesbezüglichen Er- entschieden werden.

Verpflichtet Zwangs anlei he zu zeichnen ist, wer «Mssteuerpflichtig Maßgebend ist das bei der erst­en Feststellung auf 31. Dezember d. Js. der Vermögens- , r unterliegende Vermögen. Ueber die Zwangsanleche wer- ^ Schuldverschreibungen auf den Inhaber ausgegeben. Sie jis zum 31. Okt. 1925 unverzinslich, und werden von dort HZ mm 31. Oktober 1930 mit 4 Prozent und später mit MNt verzinst. Ihr Ergebnis wird nur zur Abdeckung Verbindlichkeiten aus dem Friedensvertrag von Versailles

s Eine Zeichnungspflicht besteht nicht, wenn das Vermögen «Betrag von 100 000 Mark nicht übersteigt. Besteht das Wögen hauptsächlich aus Kapitalvermögen, so liegt dann ^ Zeichnungspflicht vür, wenn der Zeichnungspflichtige im nicht mehr als 40 000 Mark Einkommen hatte. Die «grenze erhöht sich auf 1 000 000, wenn der Zeichnungs- Wge entweder über 60 Jahre alt oder erwerbsunfähig ist, Mchlich Kapitalvermögen besitzt und nicht mehr als 60 000 A Einkommen hatte. Zu zeichnen sind von den ersten M Mark 1 Prozent des Vermögens bis zu 10 Prozent, M das Vermögen 1000 000 Mark übersteigt. Was an Mnotopfer zuviel bezahlt worden ist, wird auf Antrag auf l zu zeichnende Zwangsanleihe angerechnet.

Es können Vorauszeichnungen vorgenommen werden. Wzeitig mit der Abgabe der Vermögenssteuererklärung, Mens aber bis zum 28. Februar 1923, hat der Zeichnungs- Mge des Zwangsanleihebetrags im voraus zu zeichnen, per Umständen hat er sein Vermögen zu schätzen. Zur Be- mg der Grundstücke fehlen z. Zt., wie oben schon aus- rt, bestimmte Bewertungsgrundsätze. Soviel wird aber Mn zu vermuten sein, daß etwa Las 34fache des Not- iverts in Frage kommen wird.

Gleichzeitig mit der ersten Veranlagung zur Vermögens­lei setzt das Finanzamt den endgültig zu zeichnenden Msanleihebetrag fest und erteilt dem Steuerpflichtigen en Steuerbescheid.

Ue Zwangsanleihe wird nicht bei den Finanzkaffen, son- 1 , bei den Banken und Sparkassen gezeichnet.

>ie Hand ihres Man- l seine letzten Worte oll d« Besitz*"' sagie b «hm««: ich bring

Württemberg-

Stuttgart, 17. Okt. (Rückkehr der Toulon-Gefangenen.) ,te mittag trafen die 20 Toulon-Gefangenen auf dem Bahn­en. Eine große Menschenmenge hatte sich zum Empfang testuden. Als Vertreter der Reichsregierung und des Aus­sigen Amtes waren Oberstleutnant Fonk, von der württ. öerimg Oberstleutnant v. Brandtenstein und Ministerial- stor Schnmker, vom Verband der ehemaligen Kriegsgefan- m Basanti, sowie Damen vom Roten Kreuz anwesend. Als Piiz einlief, setzte die Kapelle des Infanterie-Regiments 13 einem kräftigen Marsch ein, die Menge begrüßte mit lau- stllbelrufen die endlich Heimkehrenden. Hilfreiche Hände M ihnen das Gepäck ab, unter einigen Schwierigkeiten he ein Zug formiert und unter Vorantritt der Musik mar­kte man zur Rotebühlkaserne. Eine unübersehbare Men- mmge bildete Spalier und von allen Fenstern aus wurden heimkehrenden mit Blumen überschüttet. Sie waren über herzlichen Empfang sichtlich erfreut. Abends fand im dtgarten-Restaurant eine Begrüßungsfeier statt.

Stuttgart, 17. Okt. (Gegen die Zuckerverteuerer.) Der id gegen Wucher und Teuerung erhebt auf das nachdrück- e Protest gegen jede Verschwendung von Jnlandszucker Weinzuckerung. Der Jnlandszucker muß restlos den Haus ingen zur Verfügung gestellt werden. Soweit die Zucke­ndes Weins notwendig erscheint, muß hierzu ausschließlich Mszucker verwendet werden.

Reutlingen, 17. Okt. (Versteigerung.) Die Versteigerung Pomologichen Instituts mit den -dazu gehörigen Gütern > gestern unter Leitung des Versteigerungskommissars Be- ilotar Nieder statt. Das Gesamtgebot auf das Anwesen lallen Liegenschaften betrug 11^ Millionen, darunter der Me Jnstitutskomplex rund 6 X Millionen.

Kermiberg, 17. Okt. (Hohe Pachtpreise.) Die Schafweide Kauf die Kalenderjahre 1923, 1924 und 1925 an den Netenden Friedrich Walz von Hochdorf um jährlich 424 000 k verpachtet.

B-«-er Alb, 17. Okt. (Das schlechte Wetter.) Kein Tag eht ohne Regen. Hunderte von Wagen Oehmd liegen noch ßm und verderben, viel Oehmd ist noch gar nicht gemäht. Kartoffeln müssen naß in den Keller geschafft werden, so b» Winter ein großer Teil davon verfaulen wird. Bei » schlimmen Erntcverhältnissen würde mancher, der auf Mn Bauern schimpft, anders belehrt werden, wenn er Miner und die Not der Leute sähe, wie sie tagtäglich um .arbeiten und ihr Gut verderben sehen.

der er zog st« fest in Herrgott," fügte er; jung genug, «n uns en."

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'chem, mir war Kopf hricht, die der Ober­chen wieder aus der iter dem Hafen, lie­ßt nicht, war's ein nn sonst. Der Kerl sich; das Tier aber rn Augen an; mir i wolle; ich war ja He, Landsmann! ln?

immel auch. Ver- wacker Pferd und

Baden.

ksorzheiin, 17. Okt. In der Nacht zum 15. Oktober ent» um Stadtteil Brötzingen zwischen jungen ledigen Burschen AE. Im Verlauf desselben zog der ledige, 24 Jahre Goldschmied August Jlg ein im Griff feststehendes Messer bas damit seinen Angreifen, den 19 Jahre alten Former n Spielmann, am Halse. Offenbar wurde die Halsschlag- berlctzt, denn Spielmann brach alsbald tot zusammen. Der k stellte sich der Polizei und wurde festgenommen, pengen b. Waldshut, 16. Okt. Infolge Streitigkeiten un- M Kindern gerieten zwei Mütter in Streit, in den sich Männer einmischten. Diese ließen sich so Hinreißen, «Ai den Messern griffen. Hierbei wurde der eine schwer

kttheim, lg. Oft. Die Belegschaft des hiesigen Eisen- hat zugunsten der Kinderschulschwestern beider Uonen für Wertheim und Kreuzwertheim eine Wohl- ^erstunde geleistet. Andere Betriebe haben sich bereit Mchanzuschließen.

I^üvgen, 17. Ott. Zu dem gestrigen Vorfall besagt eine l. Mdung: Eine nachdrückliche Lehre hat Amtmann ? Er in Ueberlmgen den Burschen erteilt, die auf der staute belästigen. Weber hatte mit seiner Frau und Schwiegermutter am Samstag einen Ausflug gemacht, ..Heimkehr wurde die Frau, die in anderen Umständen zwei Arbeitern fortwährend belästigt. Als alle Er- davon abzustehen, keinen Erfolg hatten und die gegen den Amtmann handgreiflich vorgingen, loser in der Notwehr von seiner Schußwaffe Gebrauch, U ein Arbeiter einen schweren Bauchschuß, der andere i uistschuß erhielt.- Der erstere ist 27 Jahre alt und r ^ Kindern. Er starb am Sonntag abend, nach- MMr noch mit dem Amtmann gesprochen und diesen ttKchmig gebeten hatte. Er sei betrunken gewesen und - dem jüngeren Kameraden anstiften lassen, einmal

einenbesseren Herrn" zu verprügeln. Der zweite Arbeiter ist leicht verletzt und bereits aus dem Krankenhaus entlassen worden.

Freibnrg, 16. Ott. Ein roher Bursche stand vor der Strafkammer. Während des Freiburger Textilarbeiterstreiks im April 1921 geriet der damals nicht ganz 19jährige Fabrik­arbeiter Friedrich W. aus Rheinfelden in der Karthäuserstraße an eine Gruppe arbeitswilliger Frauen, die sich auf dem Wege nach einer der Mezschen Fabriken befanden. Mit den Worten: So, du altes Mensch, du willst auch noch arbeiten!" versetzte der Bursche der 67jährigen Witwe H. einen Stoß, der die Frau zu Boden warf. Kaum hatte sich die alte Frau wieder auf die Füße gestellt, so erhielt sie von hinten einen zweiten Stoß. Bei dem zweiten Fall erlitt die Frau einen Bein- und Armbruch. Sie mußte über ein Jahr in der chirurgischen Kli­nik zubringen und ist nach dem Gutachten der Aerzte voraus­sichtlich dauerndem Siechtum verfallen. Das Schöffengericht verurteilte M. wegen erschwerter Körperverletzung nur zu acht Monaten Gefängnis. Die Strafkammer verwarf die Berufung.

Vermischtes.

Aerztehonorar und Geldentwertung. Zu den Bestrebungen der Aerzte, verspätet zur Begleichung gelangende Honorare mit einem Geldentwertungszuschlag zu belegen, wird aus Mün­chen geschrieben: Der chirurgische Leiter eines Sanatoriums hatte im Frühjahr dieses Jahres an der Gattin eines Fabrik­besitzers eine Operation vorgenommen, ohne daß vorher ein festes Honorar vereinbart worden war. Der Fabrikbesitzer zahlte jedoch nur etwa die Hälfte des geforderten Honorars, weil er schon diesen Bettag für eine angemessene Abfindung des Chirurgen hielt. Der geprellte Arzt hat darauf eine Klage auf Zahlung des Restbetrages eingebracht, dabei jedoch mit Rücksicht auf die in der Zwischenzeit zur Auswirkung gelangte Geldentwertung die Zahlung nahezu des dreifachen Betrages verlangt. Das Gericht gab seinem Antrag statt. Darauf focht der Fabrikbesitzer bei der höheren Instanz die Zulässigkeit der Valorisation des Resthonorars an. Aber auch diese entschied gegen ihn, und er mußte -den erhöhten Restbetrag zahlen.

/X Wahres Geschichtchen ans der Schule, 's Johannle sitzt während der ganzen Stunde wie geistesabwesend da und setzt allen Fragen des Lehrers beharrliches Schweigen entgegen. Endlich ruft der Lehrer:Johannle, weißt denn du gar nichts? Sag mir doch auch einmal etwas!" Daraus 's Johannle: Mei Müder sagt als: Mer sollt gar nix sage, wenn mer gsond isch!"->

Handel «nd Verkehr.

Stuttgart, 17. Ott. Dem Dienstagmartt am Vieh- und Schlachthof waren zugeführt: 99 Ochsen, 25 Bullen, 260 Jung- Sullen, 323 Jungrinder, 340 Kühe, 294 Kälber, 385 Schweine, 7 Schafe, 2 Ziegen. Unverkauft blieben 24 Jungrinder. Er­lös aus je 1 Zentner Lebendgewicht: Ochsen 1. 10 30010 900, 2. 88009800, Bullen 1. 960010 000, 2. 85009500, Jung­rinder 1. 10 40011000, 2. 920010 000, 3. 82008800, Kühe 1. 79008500, 2. 63007400, 3. 45005500, Kälber 1. 12 80013 500, 2. 12 00012 700, 3. 11 00011800, Schweine 1. 25 50026 900, 2. 24 00025 000, 3. 20 50023 000 Mark. Verlauf des Marktes: mäßig belebt.

Saulgau, 16. Ott. (Marktbericht.) Dem Obstmarkt waren zugeführt 3000 Zentner Mostobst und 200 Körbe Tafelobst. Mostobst kostete der Zentner 200250 Mark, Tafelobst 500 bis 600 Mark. Der Schweinemartt hatte eine Zufuhr von 72 Stück. Preis pro Paar Ferkel 60008000 Mark.

Ravensburg, 16. Okt. (Marktbericht.) Der Kirchweih­markt brachte reges Leben in die Stadt. Auf dem Viehmartt betrug der Auftrieb etwa 90 Stück. Der Schweinemartt hatte schwache Zufuhr und lebhaften Handel. Preise für Ferkel 2500 bis 3500 Mark, Läufer 4000-5000 Mark. Der Geflügelmarkt hatte gute Zufuhr und zeigte lebhaften Handel. Preise für alte Hühner 150190 Mark, Hahnen 120150 Mark. Hasen kosteten 6070 Mark. Der Obstmarkt war gut befahren. Wirtschaftsobst war reichlich vorhanden. Bezahlt wurde für Aepfel 47 Mark, für Birnen 57 Mark. Mostobst wurde zu 180200 Mark gehandelt. Handel flau.

Neueste Nachrichten.

Berlin, 18. Oktober. Mehrere Blätter melden, daß in der gestrigen Besprechung zwischen dem preußischen Minister des Innern Severing, dem Berliner Polizeipräsidenten Richter, Oberregierungsrat Dr. Weis und Oberst Kaupisch von der Schutzpolizei festgestellt worden sei, daß die Schutz­polizei die Versammlung des Bundes für Freiheit und Ord­nung im Zirkus Busch nicht rechtzeitig und nicht mit zahlen­mäßig ausreichenden Mannschaften geschützt hatte. Es soll eine Untersuchung einaeleitet werden, um festzustellen, welche Persönlichkeiten mit der Polizeigruppe Mitte, in deren Be­reich das Zirkusgebäude fällt, versagt haben. Gestern Abend wurde im Berliner Asyl für Obdachlose von der Berliner Kriminalpolizei nach Teilnehmern bei den kommunistischen Ausschreitungen am Sonntag gefandet. Die polizeiliche Verfolgung der kommunistischen Urheber der Zusammenstöße am Zirkus Busch wird fortgesetzt. Es wird auch gegen den Bund für Freiheit und Ordnung eine strenge Untersuchung vorgenommen, da der Verdacht besteht, daß es sich um einen Verband handelt, dessen Ziele gegen das Gesetz zum Schutze der Republik verstoßen.

Berlin» 17. Okt. Anläßlich der Vorgänge im Zirkus Busch wurden am Sonntag und Montag insgesamt 163 Personen polizeilich festgenommen. Nach Feststellung der Personalien und nach der polizeilichen Vernehmung wurden 148 der Festgenommenen von der Abteilung I- L des Poli­zeipräsidiums wieder entlassen. Die 15 Festgenommenen wurden dem Richter vorgeführt und zwar wegen Landfrie­densbruchs, Körperverletzung und Widerstands gegen die Staatsgewalt. Gegen weitere 18 Personen, die am Diens­tag früh verhaftet wurden, schweben noch die polizeilichen Ermittelungen.

Berlin, 17. Okt. Beim preußischen Minister des Innern, der heute von seiner Urlaubsreise zurückgekehrt ist, hat eine Konferenz über die Sonntagvorgänge am Zirkus Busch statt- gefunden. Es ist fostgestellt worden, daßeinige Stellen der Polizei versagt haben". Es wird amtlicherseits versichert, daß vom Truppenkommandeur bis herab zum Oberwacht­meister gegen die Schuldigen eingeschritten werden soll. Er­wogen wird ferner noch, ob eine Handhabe zum Einschreiten

gegen den Bund für Freiheit uud Ordnung, der die Ver­sammlung am Zirkus Busch einberufen hat, gegeben ist.

Berlin, 17. Oktober. Wie die Neue Berliner Mittags­zeitung hört, begibt sich dieser Tage eine große Kommission rheinischer Industrieller unter Führung von Alfred Haniel, Generaldirektor Eltze und anderen führenden Persönlichkeiten im Auftrag der Lokomotiv-Abnahmekommission nach Rußland, allein aus Düsseldorf dürfte ein halbes Hundert Interessenten nach dorthin reisen.

Berlin, 18. Okt. Die sozialistische Reichstagsfraktion hat sich gestern nachmittag neu konstituiert. Es wurde ein­stimmig ein Vorstand aus 15 Mitgliedern gewählt. Zu Fraktionsvorsitzenden wurden ebenfalls einstimmig gewählt: Hermann Müller, Dittmann, Wels, Scheidemann und Henke. Geschäftsführende Vorsitzende sind Hermann Müller und Dittmann. Zu Sekretären der Fraktion wurden Kahmann und Dr. Her gewählt. Die Reichstagsfraktion beschäftigte sich bann mit der Reichspiäsidentenwahl. Man kam zu dem Ergebnis, daß an dem Wahltermin vom 3. Dezember feftzu- halten sei. Falls jedoch von anderen Parteien des Reichs­tags ein Antrag auf Abänderung der Reichs«ersassung ge­stellt werde, ohne den eine Verschiebung der Wahl unmög­lich sei, so behalte sich die Fraktion vor, zu ihm noch be­sonders Stellung zu nehmen. Auch die Fraktionen des Zentrums und der Demokraten beschäftigten sich gestern mit der Reichspräsidentenwahl. Ein endgültiger Beschluß wurde von beiden Fraktionen nicht gefaßt.

Berlin, 18. Ost. Dem Reichstag ist das Gesetz zuge­gangen, das den Preis für das erste Drittel Umlagegetreide für die Tonne Roggen auf 20 500 Mk., Weizen auf 22 500 Mk., Gerste auf 12 OM Mk. und Hafer auf 18 OM Mk. festsetzt. Der Reichstag hielt gestern nur eine kurze Sitzung ab, in der er sich mit Erledigung kleiner Anfragen befaßte. Der französische Senator Marquis de Lubersae ist heute vormittag in Berlin eingetroffen und hat im Hotel Continental Wohnung genommen, um mit Hugo Stinnes Ergänzungsverhandlungen zu dem mit ihm abgeschlossenen Vertrag zu führen. Maximilian Hardens Wochenschrift Die Zukunft", deren Erscheinen aus wirtschaftlichen Gründen mehrfach in Frage gestellt war, ist nunmehr endgültig ein­gegangen. Maximilian Harden verläßt, wie dieBossische Zeitung" erfährt, Deutschland und beabsichtigt künftig «r der Schweitz auf einem Landsitz seines Bruders Richard Witting, des früheren Direktors der Nationalbank zu leben. Die Nachricht von dem Rücktritt Krassins bestätigt sich nicht; Krassin wird in Kürze nach Berlin zurückkehren. Wie den Blättern mitgeteilt wird, wurde in Rybnik von den Polen eine deutsche private höhere Knabenschule geschlossen, angeblich wegen Gesundheitsschädlichkeit der Räume. Die Deutschen hatten dann im israelitischen Waisenhaus Räume gemietet; auch deren Benützung wurde verboten. Der Dollarkurs betrug am Dienstag Mk. 2846.43.

Linz, 18. Oktbr. Gestern abend stürzte der Turm der Pfarrkirche von Taufkirchen an der Pram ein. Im Innern der Kirche wurden durch den Einsturz die beiden Emporen herabgerissen und die Orgel vernichtet. Ein neben der Kirche stehendes Haus wurde zur Hälfte zerstört und hierbei eine in dem Haus wohnende Eisenbahnerfamilie verschüttet. Zwei Knaben im Alter von drei und vier Jahren wurden getötet, die Mutter und zwei kleinere Kinder gerettet. Der Einsturz des baufälligen Turms dürste durch das ungewöhn­lich nasse Wetter der letzten Monate beschleunigt worden sein.

Wien, 18. Oktbr. Bundeskanzler Dr. Seipel erklärte einer Abordnung industrieller, kommerzieller und gewerblicher Kreise, daß die Verhältnisse der Regierung in Kürze gestatten werden, die Aufhebung der von vornherein nur als Ueber- gangsmaßnahme gedacht gewesenen Devisenordnung und die Freigabe des Devisenhandels durchzuführen.

Rom, 17 Okt. Der Papst hat Auftrag gegeben, wei­tere Unterstützungen für die Flüchtlinge aus Smyrna nach Konstantinopel zu senden, von wo dauernd weitere Hilferufe eingingen. Exkönig Konstantin ist gestern nachmittag um V-3 Uhr hier angekommen.

Door», 18. Oktbr. Bei der Hochzeit des ehemaligen deutschen Kaisers, die auf Sonntag, den 5. November, fest­gesetzt worden ist, wird der Bürgermeister von Doorn die bürgerliche Trauung in der Halle von Haus Doorn vollziehen. Die kirchliche Trauung wird in dem Vestibül des Hauses stattfinden. Ungefähr 50 Personen sind zu der Feier einge­laden, von denen einige bereits eingetroffen sind. Dem Ver­nehmen nach wird Prinzessin Hermine am Donnerstag, den 2. Nov., abends, in Doorn ankommen.

London, 17. Okt. Lloyd George hielt gelegentlich der Eröffnung des neuen Amtsgebäudes der Londoner Hafenbe­hörde eine Rede, in der u. a. sagte, der Handel hebe sich nach und nach. Man könne wieder besseren Zeiten und größerer Wohlfahrt entgegensetzen.

Washington, 17. Oktober. Man erwartet, daß die amerikanischen TruppenI vom Rhein gegen Weihnachten in Amerika eintreffen werden. Die Ansicht der amerikanischen Regierung sei, daß die Lage in Deutschland die weitere An­wesenheit amerikanischer Truppen in Deutschland überflüssig mache.

Der Arbeitsplan des Reichstags.

Berlin, 17. Ott. Der Aeltestenrat des Reichstags hat m seiner heutigen Sitzung beschlossen, daß mit Rücksicht auf den in der kommenden Woche stattfindenden deutschnationalen Par­teitag vom nächsten Dienstag ab eine Pause in den Plenar­sitzungen gemacht wird, die dann am 7. November wieder aus­genommen werden. Morgen wird neben kleineren Gesetzen die Besoldungsordnung mit dem Nachtragsetat und der Ge­treideumlage auf' die Tagesordnung gesetzt werden. In den folgenden Tagen schließen sich daran die kleineren Anträge, die Ansetzung des Termins für die Präsidentenwahl und das Gesetz zur Abänderung der Angestelltenversicherung. Ferner sollen noch eine Anzahl Anträge zur Linderung der Teuerung in bezug auf Hausbrandkohle, Eisenbahntarife, Anzeigensteuer usw. beraten werden. Wann die Interpellation der Deutsch-