Zu der Meldung über Reichsregierung. die voyi ahren die Münchener N« ig ist, daß schon vor M sierungen, darunter auch ? stellen ihre Bedenken qeaen i von Bolschewisten in n. Auch der ReichskoninK r öffentlichen Ordnung wy ssregierung vorstellig ge^i>! , daß die Häufung der bG -iseerlaubnis nach Deutschs wänden erfolgten, zu Bedech llung dürfte damals auch«, unterstützt worden sein. P. über das Reichskabinett ik-Schutzgesetze ist in^

In der gestrigen Verhandle ) allin als Verteidiger des z. nslauf. Gargas habe sich^ porgearbeitet. Als stüh^ ;er sei er Zwangspole gework blieben. Er habe Deutsche > Berichte sprechen dafür. !> Berichte bewiesen nicht ^ ihm zur Last gelegten Lank : verzichtete auf das Schlüße ils erfolgt am 20. OE;

oischen Bad Soden und Kic ner Kurve ein mit neun h Graben. Drei der aus Fw isassen waren auf der EL verletzt.

Das französische Kriegsgm, ätzen Anare Kenomi Ben Nes !22 verübten Mordes an i Zdstein zum Tode.

Wegen des Vorfalls am « kassel, wo ein junger Obech eine Vereinsfestlichkeit von b oldaten erschossen worden i l der belgische Delegierte!- euß und der Ortskommanda lldorfer Oberbürgermeisters: i und der deutschen Regier« nission ihr Beileid aus. Untersuchung des vergift es ist einwandfrei festgeU mischen von Arsenik absichß- jeder verschlossen worden ft noch vorhanden. In ein« ine so große Menge Ars« ieses Konfekts tötlich genm

Die Magdeburger Zeit« Frohse, daß es am Donnen dmark zwischen einem Pvlix, eamten, welch letzteren in verdächtig vorkam, zu ei« e ein Feldschutzbeamter getcl- eamte schwer verletzt, uftrag des Heimatbundes Q firmen anläßlich des Besuch aenburgs im Sommer dich Alm hergestellt, in dem i gezeigt werden sollten. Auft llnfnahmen der bedeudtenß ilder aus dem Wiederaufbau ftpreußen werden. Der Ul Bevölkerung darauf aufm« das abgeschnitttene und i> iche hält. Die Filmoberyrii :ung des Hindenburgfilms si ür Ostpreußen vor Vereins lege der Heimatliebe zur An ssenen Gesellschaften erlaub erhandlungen über die W lachmittag 4 Uhr im Reich -ie werden geführt von dey r der beteiligten Minister« :en Seite von den Vertreter ud belgischen AusgleichaM erhandlungen sich abspielc len. Rur ist immer mied Ausgleichs- und Reparation! cht geleistet werden könne die Besprechungen zu eine er Modus gefunden werde bühren, die in verschieden!!/ Ländern für die ErlangM uferlegt werden, haben lac bei den deutschen Behörde ng geführt. Das engW, ren Verstoß gegen den Fft ldet zur Zeit den GegenM i Stellen in Berlin, lildungsausschuß des Reich; Reichsschulgesetzes zu lkspartei und Deutsch-Raft :r schriftliche und von de idig unterschriebene AM sschulen oder bekenntnisfreie 25 Antragsberechtigten, l als 250 AntragsberechtiM derselben, gestellt werder- Berlin versammelten Verirr ns haben folgenden Beschft

gefaßt: Die interalliierte Rheinlandskommission hat die Voll­streckung der gegen Smeets erlassenen rechtskräftigen Straf­urteile deutscher Gerichte mit der Begründuug untersagt, daß die deutschen Behörden bei der Strafverfolgung nicht von der reinen Sorge um die Gerechtigkeit, sondern von einer politischen Stellungnahme beseelt gewesen seien. Die heute in Berlin versammelten Vertreter des preußischen Richtervereins erheben Einspruch dagegen, daß durch dieses Verbot in unerhörter Weise in die deutsche Rechtspflege eingegriffen wird. Sie erblicken in der Begründung den Vorwurf, daß deutsche Richter ihre Pflicht, nach Recht und Gerechtigkeit zu entscheiden, verletzt haben und weisen diesen Vorwurf mit Entrüstung zurück. Von den berufenen Stellen des Reichs und Preußens erwarten sie einen wirksamen Schutz der aufs schwerste verletzten deutschen Justizhoheit.

Berlin, 13. Oktober. Litwinow, der heute nach Engerem Aufenthalt in Deutschland Berlin verläßt, um sich nach Moskau zurückzubegeben, erklärte einem Vertreter der Vossischen Zeitung" über die Mission Herriots in Rußland, Sowjetrußland erstrebe freundschaftliche Beziehungen zu allen Ländern. Was aber nicht bedeute, daß Rußland nicht aus eigenem Interesse das eine oder das andere Land bevor­zugen werde. Es sei bereit, demjenigen zuerst die Hand zu reichen, der sie ihm freundschaftlich darbiete. Das sei auch der tiefere Sinn des Aufenthalts des französischen Dele­gierten Herriot in Moskau. Hinsichtlich der Beziehungen Rußlands zu Deutschland sagte Litwinow, Deutschland habe durch den Vertrag von Rapallo den Vorzug unter den großen Westländern, zuerst die normalen diplomatischen Beziehungen mit der Sowjetrepublik hergestellt zu haben. Das sei eine Zaltung, die Rußland niemals in ihrem Werte verkennen werde.

Berlin, 14. Oktbr. LautVorwärts" beschäftigte sich das Reichskabinett gestern nachmittag mit der Beratung weiterer Maßnahmen, die zu einer Stabilisierung der Mark fuhren sollen. Besprochen wurde u. a. der Plan einer Wäh­rungsanleihe. Die Verhandlungen sollen in den nächsten Lagen fortgesetzt werden. Aus der Nebenstelle der polni­schen Darlehenskasse in Königshütte wurden angeblich von Einbrechern 40 Millionen deutsche Reichsmark und 150 Mil­lionen polnische Mark gestohlen. Sämtliche Beamte der Nebenstelle wurden verhaftet, da der Verdacht besieht, daß der Einbruch fingiert ist. Der Dollarkurs betrug am Freitag 2721.59 Mk.

Paris, 13. Okt. Unter den Interpellationen über die allgemeine Politik, deren Besprechung die Kammer beschlossen hat, befindet sich, nach Havas, auch eine Interpellation Bonnat bezüglich der Sanktionen, die gegen den früheren deutschen Kaiser und die Kriegsverbrecher zu ergreifen sind.

Parts, 13. Oktober. In Brüssel hat der italienische Außenminister Schanzer in einem Gespräch mit dem Vor­sitzenden des Vereins der belgischen Presse seine Ansicht über die bevorstehende Brüsseler Konferenz ausgesprochen. Er sagte, daß die Alliierten sich vor der Einberufung der Kon­ferenz über eine Tagesordnung einigen und die zur Verhand­lung bestimmten Vorschläge festsetzen müßten. Die Themen müßten den Beteiligten rechtzeitig zum Studium vorgelegt werden. Dieselbe Meinung hat Schanzer vorher den Mini­stern Jaspar und Theunis gegenüber bekundet.

PariS, 13. Okt. Vor dem Kriegsgericht in Lille kommen in nächster Zeit zwei Prozesse gegen deutsche Kriegsbeschul­digte zur Verhandlung, um Deutschland zu zeigen, daß die französische Regierung das Urteil des Reichsgerichts nicht anerkennt. Die Beschuldigten, gegen die in ihrer Abwesen­heit verhandelt wird, sind die Generale von Gloß und von der Marwitz. General von Gloß wurde angeklagt, daß er als Chef der Kommandantur Cambrai Plünderungen, Zer­störungen und Mißhandlungen befohlen habe. General von der Marwitz hat, wie behauptet wird, in Laventie Zivilar­beiter erschießen lassen.

Stockholm, 13. Okt. Nach den letzten Ermittelungen erzielten bei den Landtagswahlen die Rechte 368 (bisher 264), die Liberalen 192 (291), die Sozialisten 346 (322), die Linkssozialisten, die sich wahrscheinlich mit den Sozialisten vereinigen werden, 24 (29), die Kommunisten 31 (21) und der Bauernbund 141 (146) Mandate. Würde, was jedoch nunmehr keineswegs zu erwarten ist, die Erste Kammer auf­gelöst und würden Neuwahlen vorgenommen werden, so würde die Rechte die einzig gewinnende Partei sein, da sich ihre Mitgliederzahl in der Ersten Kammer um 9 erhöhen würde.

London, 13. Okt. Wie aus Konstantinopel von gestern abend 6.50 Uhr gemeldet wird, ist eine Streitmacht von 4M Kemalisten heute vormittag bei Airen, auf der Halb­insel Jsmid, in die neutrale Zone eingedrungen. General Harrington ließ die Türken durch Flieger und Boten darauf aufmerksam machen, daß^sie sich in der neutralen Zone be­finden und sandte Telegramme an Jsmed Pascha und Mustafa Kemal Pascha, um ihre Aufmerksamkeit auf diese Verletzung des eben getroffenen Abkommens zu lenken.

Birmingham, 13. Okt. Lhamberlain betonte in einer Rede nachdrücklich die Notwendigkeit der Aufrechterhaltung der Koalition bei den bevorstehenden Wahlen angesichts der von der Arbeiterpartei drohenden Gefahr.

Athen, 14. Okt. Die Regierung hat das Abkommen von Mudania angenommen.

New Pork, 13. Okt. Hier sind Nachrichten aus San Franzisco eingelaufen, nach denen der DampferCity of Honolulu", der frühere DampferFriedrich der Große", gestern morgen 800 Kilometer von Los Angelos entfernt in Brand geraten ist. Eine spätere Meldung besagt, daß der PassagierdampferKap Honolulu" völlig verloren ist. Wie bereits gemeldet, befinden sich alle Passagiere an Bord des DampfersWestfalen".

Württembergifcher Landtag.

..-Stuttgart, 13. Okt. In rascher Folge und mit einer Sach- UHkeit, die schon in der gestrigen Sitzung angenehm auffiel, venet der Landtag heute eine Reihe von wichtigen Gesetzen.

über die Aenderung des Geureindewahlrechts wurde an den

Ausschuß weitergogeben. Den Entwurf über Gewährung em.es Darlehens an die Württ. Zeitungsverleger begründete Finanz­minister Dr. Schall mit der Höhe der Papierpreise. Es han­delt sich um einen Kredit von 5V Millionen an den Verein Württ. Zeitungsverleger, der eine Kommission zur Verteilung unter Mitwirkung staatlicher Beamten einsetzt. Abg. Scher­mann (Ztr.) begrüßte das rasche Vorgehen der Regierung und wünschte, daß der Kredit nicht bloß zur Papierbeschaffung ver­wendet werden darf, sowie daß vor allem die kleinen Zeitungs- Verleger berücksichtigt werden. Strobel (BW.) beantragte Ver­weisung in den Finanzausschuß zur näheren Aufklärung. Heh- mann (Soz.) mißbilligte letzteres und gezeichnete den Kredit als viel zu klein, um die Presse aus den Klauen der Zellstoffstzndi- kate zu befreien. Schneck (Kom.) lehnte die Vorlage ab, weil er befürchtete, daß nur gewisse Parteien berücksichtigt werden, und verlangte Ausschußberatung. Bickes (DV.) bedauerte diese Verzögerung, aber auch Scheef (Dem.) erklärte sich für Aus­schußberatung und verlangte. Laß die Regierung sich bei der Reichsregierung für Maßnahmen gegen die Preistreiberei der Zellstoff-Syndikate einsetzt. Dann wurde der Entwurf einstim­mig dem Finanzausschuß überwiesen. Bei dem Entwurf über die Aenderung des Gemeindewahlrechts entschloß man sich eben­falls ohne Debatte für die Ueberweisung an den Ausschuß für Innere Verwaltung. Die Ausführungsbostimmungen zum Reichssiedlungsgesetz begründete Minister Keil. Diese Vorlage könne nur die landwirtschaftliche Siedlung fördern. Man müsse besonders auf die Hebung der Produttion bedacht sein. Strö- bet (BB.) mahnte, dafür zu sorgen, daß die neu zu schaffenden bäuerlichen Betriebe auch lebensfähig sind. Kriegsbeschädigte seien zu bevorzugen. Me staatlichen Einzelgrundstücke und Moorland könnten ohne weiteres aufgeteilt werden. Das Ei­gentumsrecht sei weitgehendst zu wahren. Ruggaber (Soz.) verlangte die Auflösung der Fideikommisse. Brach (Ztr.) wünschte, daß die Durchführung den württembergischen Ver­hältnissen angepaßt werde. Bei der Enteignung von Groß­grundbesitz sei der Besitz des Staates in erster Linie heranzu­ziehen. Aus die persönliche Eignung der Siedler sei genau zu achten. Auch das Zentrum stimme dem Entwurf zu. Spieß (Dem.) warnte davor, die großen Güter allzusehr zu beschnei­den. verlangte aber Entgegentreten gegen die volksschädigenden Ausschreitungen des Großgrundbesitzes. Das Siedlungsgesetz könne manches alte Unrecht wieder gut machen. Mittwich (Kom.) versprach sich mehr von einer Enteignung der Fabriken als des Großgrundbesitzes, weil es bei diesem nur wenige volks­wirtschaftlich schädigende Großbetriebe gäbe. Hartmann (DV.) wünschte Heranziehung des Staatsbesitzes, zweifelte aber an der Durchführbarkeit des Gesetzes unter dem Drucke des Ver­sailler Vertrags. Nachdem noch Oberregierungsrat Dr. Häff- ner verschiedene Fragen beantwortet hatte, wurde der Entwurf an Len Volkswirtschaftlichen Ausschuß verwiesen. Samstag vormittag ^10 Uhr: Ausschußwahlen, Darlehen an die Zei­tungsverleger und Gemeindewahlrecht.

Der Rathenau-Prozeß.

Leipzig, 13. Ott. Am «Schluß der heutigen Vormittags- sitzung des Rathenau-Prozesses verlas Justizrat Hahn einen Brief der Frau Rathenau an die Mutter Techows:In na­menlosem Schmerz reiche ich Ihnen, der Ernsten aller Frauen, die Hand. Sagen Sie Ihrem Sohn, daß ich ihm im Namen und Geiste des Ermordeten verzeihe, wie Gott ihm verzeihen möge, wenn er vor der irdischen Gerechtigkeit ein volles offenes Geständnis ablegt und vor der göttlichen bereut. -Hätte er meinen Sohn gekannt. Len edelsten Menschen, den die Erde trug, so hätte er eher die Mordwaffe auf sich selbst gerichtet als auf ihn. Mögen -diese Worte Ihrer Seele Frieden geben. Mathilde Rathenau." Die Verlesung des Briefes wirkte auf Richterbank. Verteidigung und Publikum erschütternd.

Leipzig, 13. Okt. Vor Beginn der Sitzung verkündigte der Vorsitzende den Gerichtsbeschluß bezüglich der Angeklagten Schutt und Diestel. Der Oberreichsanwalt hatte beantragt, die Leiden wegen Verdachts der Beihilfe zum Mord außer Ver­folgung zu setzen. Der Staatsgerichtshof beschließt nunmehr, die Kosten des Verfahrens in diesem Punkte der Staatskasse aufzuerlegen. Die Anklage gegen diese beiden Angeklagten lautet daher nur noch aus Begünstigung. Der Verteidiger Hahn beantragte, den früheren Vorgesetzten Kerns, Korvetten­kapitän von Zinsewitz, vorzuladen, der ein längeres Telegramm sandte, in dem er nach seiner genauen Kenntnis der Natur Kerns die Ueberzeugung ausspricht, daß die Aussagen Techows, er sei durch die Drohung Kerns, ihn niederzuschießen, veranlaßt worden, ihm sein Ehrenwort zur Mithilfe zu geben, auf Wahr­heit beruht. Hierauf führte Dr. Alsberg in seinem Plaidoher als Verteidiger Schütts und Mestels aus, Schütt und Diestel seien von rein menschlichem Mitgefühl mit Personen, die sie für verfolgt hielten und denen sie Äsylrecht gewährten, in eine Sache hineingezogen worden, die ihnen politisch und menschlich serngelegen habe. Die Verhandlung habe bewiesen, daß sie von den Absichten, die Kern und Fischer in ihr Haus getrieben haben, nicht das geringste gewußt haben. Daß Techow nach der Tat zu Schütt zurückgekehrt sei, sei zn verstehen. Daraus habe sich aber für Schütt der furchtbare Gedanke der Mitwisserschaft ergeben. Me Drohung Kerns, Verräter gingen um die Ecke, sei vor seine Seele getreten. Er habe gefürchtet, sich der Rache der Rechtsbolschewisten auszusetzen. Gegen die Mittätertheorie des Oberreichsanwälts erhebe er Einspruch. Eine Mittäter­schaft erfordere, -daß die Tat als seine eigene gewollt sei. Diese Tätigkeit könne aber nur vorsätzlich und mit Bewußtsein aus­geübt werden. Nach der Rechtssprechung des Reichsgerichts er­fordere auch Mittäterschaft positives Tun und könne nicht durch Unterlassen begangen werden. Er beantragte für Schütt und Diestel einen Freispruch. Auch Verteidiger Rechtsanwalt Gold­stücke! beantragte für die Angeklagten«Schütt und Diestel Frei­sprechung. Verteidiger Dr. Bloch sprach für Tillessen und Plaaß. Me Verhandlung habe keinen Beweis dafür erbracht, daß Tillessen an dem Komplott beteiligt gewesen sei. Er bitte nicht um milde Auffassung, sondern um klare Erkenntnis: Freispruch. Nach Beendigung der Plaidohers erklärte der Vorsitzende, daß die nächste Sitzung zur Urteilsverkündigung auf morgen Samstag, mittags 12 Uhr, angesetzt werde. Es sei aber mit der Möglichkeit zu rechnen, daß bis dahin die Bera­tungen noch nicht zu Ende geführt werden könnten. In diesem Fall erfolge die Urteilsverkündigung um 3 Uhr. Nach einer Pause ergriff Oberreichsanwalt Dr. Ebermaier das Wort und sagte in -einer Replik, die Drohung Kerns an Techow, ihn zu erschießen, sei nicht vor dem Anschlag, sondern nachher erfolgt. Zu dieser Zeit habe Mittäterschaft schon festgestanden. Im übrigen haöe er keinen Anlaß, auch bezüglich seiner anderen Anträge etwas zn ändern oder von seinen Ausführungen etwas zurückzunehmen. Verteidiger Dr. Greving beantragte sofor­tige Haftentlassung Jlsemanns, da von einer Beihilfe keine Rede sein könne. Der Vorsitzende fragte sodann die Ange­klagten, ob sie noch etwas zu erklären hätten. Ernst Werner Techow: Ich kann nur wiederholen, daß ich die volle Wahrheit gesagt habe. Ich kann gar nicht schildern, welche -Selbstvor­würfe ich mir gemacht habe. Um mein Gewissen zu beruhigen, habe >ich offen dargelegt, was ich getan habe. Ich kann deshalb vertrauensvoll eine gerechte Sühne in Ihre Hände legen. Der Gerichtshof zog sich hierauf zur Beratung über den Antrag auf Mstentlassung Jlsemanns zurück. Nach etwa Inständiger Beratung verkündete der Vorsitzende das Ergebnis. Das Ge­richt habe in Erwägung gezogen, daß es nicht möglich sei,, die Handlungsweise Jlsemanns vorweg zu beurteilen. Es sei des­halb nicht in der Lage, jetzt in eine eingehende Beratung über Jlsemann allein einzutreten und müsse den Antrag ablehnen. Darauf wurde die nächste Sitzung zur Verkündigung des Urteils auf morgen mittag 12 Uhr anberaumt.

Die Deutsche Volkspartei für Verschiebung der Reichs- prästdentenwahl.

Berlin, 13. Ott. Ueber die heutige Sitzung des Parteivor­standes der Deutschen Volkspartei, die sich mit der Präsidenten­wahl beschäftigte, berichtet dieZeit":Aus der Aussprache er­gab sich, daß der Parteivorstand der Auffassung zustimmt, die kürzlich von den Vertretern der Pgrtei bei einer Besprechung mit dem Vizekanzler Bauer bereits vertreten worden ist und die dahin geht. Laß es nicht empfehlenswert erscheint, die Wahl, wie von der Regierung vorgeschlagen, am 3. Dezember d. Js. vorzunehmen. Auch der Parteivorstand ist der Meinung, Laß wir in der inneren Politik zur Zeit die Einheitsfront nicht durch Wahlleidenschaft gefährden dürfen und daß die ruhige Entwicklung auch aus Rücksicht aus außenpolitische Fragen nicht gestört werden darf. Me Mutsche Volkspartei wird ihre Be­mühungen weiter darauf richten, im Sinne dieser von dem Parteivorstand vertretenen Auffassung darauf hinzuwirken, daß die Wahl des Reichspräsidenten durch Reichstagsbeschlnß noch hinansgeschoben wird." Me Kandidatenfrage ist, wie wir dem noch hinzufügen möchten, nach unserer Kenntnis nicht ange­rührt worden. Die Kandidatur Hindenburgs ist durch die auto­risierte Mitteilung des .Hannoverschen Kurier" erledigt. An den Feldmarschall ist man seit 1920 nicht mehr herangetreten und man darf Wohl annehmen, daß. wenn man an ihn heran­träte. er heute nicht mehr ja sagen würde. Damit entfällt also diese Kandidatur, die das Problem schon hätte komplizieren können. Wenn eine bürgerliche Gesamtkandidatur zustande käme, würde die Deutsche Voltspartei sie vermutlich unter- * stützen. Aber auch diese Gesamtkandidatur ist nach Lage der Dinge aussichtslos. Bleibt also nur die Kandidatur Ebert, und man wird festhälten dürfen. Laß der volksparteiliche Par- teivorftand sich gegen sie nicht ausgesprochen hat.

Bradburhs Reparationspla«.

Paris, 13. Ott. Die Morgenblätter versichern, daß Brad­burhs Plan einen vollständigen Erlaß der deutschen Barzah­lungen für fünf Jahre voraussehe unter der Bedingung, daß Mutschland seinen Gläubigern Schatzwechsel mit fünfjähriger Lauffrist aushändigt. Es wird jedem einzelnen Verbündeten freistehen, die deutschen «Schatzwechsel zu diskontieren, aber un­ter seiner eigenen Bürgschaft. Eine solidarische Bürgschaft der Verbündeten sei nicht vorgesehen. Jeder einzelne Verbün­dete würde seinem Geldgeber gegenüber verantwortlich sein, falls Deutschland «die Wechsel nicht einlösen sollte. Das Pro­jekt Bradburhs soll andererseits Maßnahmen für eine strenge Kontrolle der deutschen Finanzen Vorschlägen. Es verlautet, das Garantiekomitee solle nach diesem Plan das Recht erhalten, die Ausgabe von deutschem Papiergeld nach eigenem Ermessen zu verhüten.

Me französische Presse begleitet den fortgesetzten Sturz der Mark zum Teil mit Forderungen, die über die bisherigen Methoden der Reparationskommission weit hinausgehen. Journal des Debats" schreibt in seiner «heutigen Ausgabe, daß man auch nicht mehr mit Hilfe einer Finanzreform Be­zahlung bekommen könne. Nun gelte es, Pfänder zu nehmen und die Vorteile, die die Besetzung der Rheinlande böte, ans- zunutzen.

Bon der französischen Kammer.

Paris, 14. Ott. Me Kammer setzte gestern nachmittag die Jnterpellationsdebatte fort. An erster Stelle interpellierte der sozialistische Abgeordnete Eanvelli über den Matrosenstreik. Nächster Redner «war das Mitglied der Arge-Partei Marcel Hu­bert, der über die Maßnahmen interpellierte, die die Regierung getroffen habe oder zn treffen gedenke, um den Frieden auf­recht zu erhallen und eine gerechte Regelung der Forderungen an Deutschland sicherzustellen. Nach seiner Ansicht ist es Zeit, daß die Abgeordneten ein Arbeitsprogramm aufftellen und der Regierung für seine Durchführung eine Mehrheit zur Bei­fügung stellen. Der jFrieden müsse sichergestellt werden. Mei­nungsverschiedenheiten beständen seiner Ansicht nach nur über die Mittel, die zum Ziele führen sollten. Mutschland werde von einem Rachegefühl beherrscht. Man müsse sich also wun­dern, daß es Franzosen gebe, die wegen einer Zwangsan­drohung sich aufregten, die man gegen das in Bankerott befind­lichen Mutschland anzuwenden gedenke. Zahlreiche Muffche, die sich während des Krieges bereichert hätten, hätten ihr Ver­mögen nach dem Ausland gebracht. Aber Frankreich könne aus dem Friedensvertrag das Recht herleiten, die Privatver­mögen in Deutschland zu beschlagnahmen.

Wochenplarrderei.

Auf dem Marsche ist die Wahrheit, Eines Tages siegt das Licht, Wenn auch frech noch mit der Lüge Paradiert das Feindgezücht, Wenn auch noch mit dreister Stirne Lügt und heuchelt Poincare Und sich hinstellt als die Un­schuld, Ohne Fehl und rein wie Schnee!-Sei willkom­

men, Spätkartosfel! Liebe Knolle, sei gegrüßt! Hast du doch nicht durch den Regen Deine Güte eingebüßt. Hof­fentlich bist du nicht faulig! Zieh denn ein ins deutsche Haus

Als beliebtes Magenpflaster Dien dem Volke nun beim

Schmaus!-Einstens war der Wäschevorrat Jeder Haus­

frau Stolz und Ehr', Heute sind die Wäscheschränke Schwach bettat nur oder leer! Knapp geworden sind die Schätze. Was noch blieb, ist morsch und dünn, Tiefbeküm- mert blickt die Hausfrau Auf die kargen Reste hin. Bei den überspannten Preisen Ist der Nachschub sehr erschwert,

Ist Ersatz gar vielen Frauen Aus dem Mittelstand ver­

wehrt. Selbst das kleinste Kinderhemdchen Kostet einen Haufen Geld; Viel zu leiden hat darunter Unsre liebe Kinderwelt. Rissig sind des Bettes Laken Da sie schon zu lang in Brauch, Rissig sind die Unterhosen Und die Ta­schentücher auch! Und die Strümpfe und die Socken, Wie lang halten die Wohl noch? Mag man noch so schön sie stop­fen, - - Gleich zeigt wieder sich ein Loch! Wdn.

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