Offizier geleiteten Erkun- cht in den Karpathen, in iter, Mutter und sechs Familie entdeckt, die vor Pogrom geflohen war rernswerten Zustand, da >chen hatten. Der Ange­er bedauernswerten Fa- erliebte sich in eine der r Gymnasium in Runt­er mit nach Deutschland, ff schwer verwundet wor- die Ehe ein, die überaus es ihm nicht, bald eine ch mit seiner jungen Frau hsam durchs Leben schla- >ei einem Kaufmann eine Trotz reichlich bemessener inges Gehalt, so daß er in der Verzweiflung an n Betrage von 100 00V t Dr. Harry Pincus dar- lischen über die traurigen unterrichtet worden sei, n die Staatsanwaltschaft rfantrag zurückzunehmen.

! Verurteilung zwar dem s dem Rechtsgefühl. Des rnd verurteilte den An- 900 Mark.

Vor längerer Zeit wurde n Munume wegen ver- worden sei. Die Wies­ann wegen Betrug, Be- l drei Jahren Gefängnis formulare drucken lassen Bleck, Repräsentant der verschafft. Auf Grund iunume bei einigen Ber- ,art betrog er eine Bank Bankgeschäft um 120 000 er in Karlsruhe, Han- vurde der Schwarze, der chauspieler und Althänd-

Der Kurort Bad Gastein ffner furchtbaren Kata- »altende Regen hat auf s Erdreich ins Rutschen ehenden Gebäude, son- aufs schwerste gefährdet

rgländer. In England, undlicher über die Deut- it ihren Pfund Sterling sein lassen, sagen auch Verbot uneingeschränkt leutralen Schiffen eng­betreten dürfen, sondern rd bleiben müssen. Allen 3eg gelegt, für die Aus- d zu erholen, nur die : englischen Regierung >elt. Das ist die wirk-

kehr.

enbörse.) Das schwache aber das schnelle Stei- emarkte in abgelaufener or und die Preise sämt- nie dagewesene Höhe, vürtt. Station: Neuer stark (527000 Mark), d Provenienz 658000 758500 Mark (5200 ), Weizenmehl Nr. 0 otmehl 15 40016 900

)s auffuchst! Komm ke an seinen Stuhl inen beiden runden er,sei nur ruhig n Vater war keiner i sorg, daß du den n uns stärken! Es wstschau ist in An­hoch-, der nsuliche nicht, wo mir der n gur Stück jünger;

er Alte sein ganzes Stuhl zurückfallen durch welche Elke auke stand lächelnd ichgraf,damit wir t das nicht!" Selbstverstand, die als die Herbstschau cde mehr ins Jahr c Teil daran getan.

sich. Ein Möwen- und draußen vom r, als ob einer den

n die Köpfe gegen ere.

ff dem Kopf, war haben es gesehen, :r hat sich in den

iansens Fenne, wo

wq^lO 050 ), Kleie 455000 (333500), Heu 192000 (1300

i- isoO), drahtgepreßtes Stroh 202200 (152000) Mark. Stuttgart, 9. Okt. Dem Mostobstmarkt auf dem Wilhelm-

M waren 4000 Zentner zugeführt. Der Preis betrug 300 bis W Mark für den Zentner. Der Filderkrautmarkt auf dem Mrlottenplatz war mit 3000 Stück befahren. Der Zentner Wie 340350 Mark.

i Tübingen, 8. Okt. (Holzpreise.) Buchenholz gesägt und

ii- kvalten kostet 350 Mark pro Zentner. Ein Raummeter pmmt also auf über 4000 Mark.

s Wnrzach, 8. Okt. (Getreidepreise.) Es gelten Gerste 3000 Kark, Hafer 3000 Mark, Heu 800860 Mark und Stroh 200 Nark'pro Zentner.

^ Balingen, 9. Okt. Dem Schweinemarkt waren zugeführt jzg Milchschweine. Der Handel war lebhaft. Alles wurde «kaust. Der Preis für das Stück betrug 23004200 Mark.

Auf dem Obstmarkt kosteten Tafeläpfel das Pfund 56 Mark, Birnen 35 Mark, Zwetschgen 22,50 Mark, saure Mostäpfel 200500 Mark, süße Mostäpfel 180220 Mark, Mostbirnen 90 150 Mark und Bratbirnen 350 500 Mark, ^geführt waren etwa 2500 Zentner.

Pforzheim, 7. Ott. Schweinemarkt am 4. und 7. Oktober. !Die Schweinemärkte waren schlecht beschickt, wohl infolge der schlechten Witterung an beiden Tagen. Verkauft wurden Läu- str bis 8400 Mark das Paar, Milchschweine waren um einen berin gen Teil billiger. _

Neueste Nachrichten-

Stuttgart, 9. Okt. Der Band gegen Wucher und Teuerung hat an das zuständige Ministerium eine Eingabe gerichtet, daß unverzüglich dahin gewirkt werden möge, daß Weneuen Konzessionen an öffentliche Lokale der verschiedensten Art mehr erteilt werden und Mittel und Wege gesucht werden, die Zahl der bestehenden Konzessionen auf ein unserer Lage ^sprechendes Maß einzuschränken. Das Ministerium hat in seiner Antwort darauf hingewiesen, daß die Konzessions- erteilung Sache der Bezirksräte sei. Der Bund gegen Wucher tmd Teuerung richtet daher an die Bezirksräte des ganzen Landes die dringende Bitte, künftighin grundsätzlich keine neue Konzessionen an öffentliche Lokale irgend welcher Art zu erteilen und bei Besitzwechsel dafür zu sorgen, daß frei­werdende Lokalitäten ausnahmslos zur Behebung der Woh­nungsnot verwendet werden.

Stuttgart, 9. Okt. Etwa 300 Teilnehmer hatten sich zu der am Sonntag hier abgehaltenen Konferenz der sozial­demokratischen Gemeindevertreter Württembergs eingefnnden. Las Hauptreferat über die Gemeinderatswahlen hatte Abg. Lchuler. Daran anschließend sprach Abg. Pflüger über ein ,on der Landeskommission der Gemeindevertreter ausgear- seiletes Gemeindeprogramm und Schultheiß Mößner-Münster ,m Neckar über eine Reform der Bezirksordnung. Im An- chluß an das Referat Schülers wurde in einer Entschließung >efordert, daß der Wahlkampf vollkommen unabhängig, nur jestützt auf das Gemeindeprogramm der Partei geführt verde. Sofern die selbständige Führung des Wahlkampfes licht beeinträchtigt wird, ist eine Listenverbindung mit anderen Wählergruppen gestattet.

München, 9. Oktober. Der Landesverratsprozeß Achenbach wird immer noch unter Ausschluß der Oeffent- ichkeit geführt. Nach Verlesung der Berichte Fechenbachs a Dr. Gargas bezw. das Büro Transatlantik wiederholte stchenbach immer wieder, daß er der Meinung war und mmer noch sei, das Internationale Korrespondenzbüro sei ein Spionagebüro. Mit seinen Berichten habe er der Nutschen Republik gegen die reaktionären Umtriebe und die Klane auf Wiederaufrichtung der Monarchie dienen wollen, ms den Vorhalt des Vorsitzenden, daß dies doch nicht auf lein Umwege über die ausländische Presse möglich sei, er- viderte der Angeklagte, er habe auf diesem Wege die Reichs- segierung zum Einschreiten gegen die reaktionären Umtriebe «eranlassen wollen. Fechenbach berichtete über die verschieden- irtigsten Vorkommnisse in Bayern. Das Rotterdanrer Büro sesaß u. a. auch ein Verzeichnis der bayerischen Regiments­ind Offiziersvereinigungen.

i München, 9. Ökt. In einer Versammlung des Landes- lusschusses der bayerischen Deutschnationalen Partei zu Mnberg wurden in Genehmigung der Maßnahmen der Vorstandschaft Oberst Tylander und Oberlandesbibliothekar m. Vuttman-München aus der Partei ausgeschlossen. Per kommunistische Landtagsabgeordnete Otto Graf-München ft mit einem Teil des ehemaligen Redaktionsstabs der von mrt Eisner begründetenNeuen Zeit" und einer Anzahl >n Funktionären zur Vereinigten Sozialdemokratischen Partei Deutschlands übergetreten.

München, 9. Okt. Heute nachmittag fand vor einer nzahl geladener Gäste und in Anwesenheit von Vertretern >er städtijchen und staatlichen Behörden die Schlußfeier der brutschen Gewerbeschau statt, deren Präsident, Professor dcharweg, mitteilte, daß die Gewerbeschau vermutlich finan- lell derart abschließen werde, daß sie nicht gezwungen sein verde, von dem Garantiefonds auch nur einen Pfennig zu Ansprüchen. Ministerpräsident Graf Lerchenfeld, der darauf as Wort ergriff, schilderte die vielen Schwierigkeiten, die ch dem Unternehmen entgegengestellt hätten und würdigte k Verdienste der Leiter und Mitarbeiter an dem großen Mk. Nach dem offiziellen Schlußakt erfolgte ein Rundgang M die Ausstellungsräume, woran sich ein Frühstück

j Landau (Pfalz), 9. Okt. Gegen denFührer" der WerbündlerischenFreien Pfalz"-Bewegung, Ludwig Mich, der unmittelbar nach der Besetzung der Pfalz durch rv Franzosen und die folgenden zwei Jahre viel von sich eden gemacht hat, ist em Strafverfahren wegen Unter- Wgung und Urkundenfälschung eingeleitet worden. Er >ar Geschäftsführer einer Druckerei in Herxheim in der wo nach seinem Ausscheiden Unregelmäßigkeiten auf- eoeckt worden sind.

. Düsseldorf, 9. Okt. In der Nacht vom Samstag zum Mntag ist in Oberkaffel, das von Belgiern besetzt ist, ein Mischer Zivilist von einem belgischen Soldaten durch einen l^schuß lebensgefährlich verletzt worden. Nach einer wei- Meldung handelt es sich um Ausschreitungen betrun­

kener belgischer Marinesoldaten, die widerrechtlich in einen Saal eingedrungen waren, in dem ein Turnverein das Stif­tungsfest feierte. Der alarmierten Militärwache gelang es, einen Täter zu verhaften. Ein zweiter Fall von Ausschrei­tungen eines betrunkenen belgischen Soldaten ereignete sich in der Nacht vom Sonntag zum Montag ebenfalls in Ober­kassel. Ein Artilleriesergeant zog auf der Straße seinen Säbel und wollte die vorübergehenden Personen erstechen. Einem deutschen Polizeibeamten gelang es, ihn zu entwaffnen.

Dresden, 9. Oktober. Im Amtsgerichtsgefängnis in Reichenau überfiel der Arbeiter Kopriva aus Böhmen einen Gefängnisinspektor bei einem Rundgang. Er fesselte ihn, wickelte ihn in eine Schlafdecke und schloß ihn in eine Zelle ein. Dann befreite er seinen Bruder, zwei andere Gefan­gene, sowie eine ebenfalls in Haft befindliche Näherin. Die Flüchtlinge, die einer berüchtigten Schmugglerbande ange­hören, sind wahrscheinlich über die nahe Grenze entkommen.

Berlin, 9. Okt. Ueber die Herkunft der Schokolade­sendung, die dem Angeklagten im Rathenauprozeß, Günther, zugegangen war und als deren Absenderin man die Firma Sarotti nannte, fanden in Berlin polizeiliche Ermittlungen von Beamten der Berliner politischen Polizei und von Leip­ziger Polizeibeamten statt. Hierbei ist festgestellt worden, daß die fraglichen Schokoladenpralines zwar in Sarotti-Um- büllungen eingepackt waren, daß es sich aber nicht um eine Originalpackung der Firma Sarotti gehandelt hat, sondern daß diese Firma von Dritten fälschlicherweise als die Ab­senderin angegeben worden ist.

Berlin, 9. Okt. Der Reichsverband evangelischer Eltern- und Volksbünde wendet sich angesichts der Tatsache, daß in Sachsen das Kultusministerium das Schulgebet und die An­dacht verboten habe, und daß auch in Braunschweig und Thüringen ähnliche Schritte erfolgt sind, an den deutschen Reichstag mit einer Kundgebung, welche auf Grund des Artikels 174 der Reichsverfassung den Schutz des Schul­wesens gegen Eingriffe und die unverzügliche Verabschiedung des Schulgesetzes fordert.

Breslau, 9. Okt. Die heutige Sitzung des Kreistags wurde vorzeitig geschlossen, da die sozialdemokratische Fraktion aus Opposition gegen den demokratischen Landrat Dr. Her­mann geschlossen den Saal verließ, wodurch die Versamm­lung beschlußunfähig wurde.

Paris, 9. Oktbr. Die Rheinlandskommission hat nach Prüfung der Akten über die Prozesse gegen den Redakteur Smeets entschieden, daß die ausgesprochenen Urteile nicht vollstreckt werden dürfen.

Stockholm, 9. Ott. Branting, der nach Schweden zurück­gekehrt ist, dementierte auf Befragen eines Journalisten in aller Form die Nachricht, nach der er in Berlin Besprechungen bezüglich Deutschlands Eintritt in den Völkerbund gehabt haben soll.

Marseille, 10. Ott. Die Dock- und die Kohlenarbeiter haben, wie Sonntag angekündigt, gestern in einer Versamm­lung grundsätzlich den Generalstreik zur Unterstützung der strei­kenden Seeleute beschlossen.

London, io. Okt. Reuter meldet aus Konstantinopel, Js- med Pascha habe General Harrington mitgeteilt, daß er die Einstellung aller Truppenbewegungen angeordnet habe. Einer weiteren Reuter-Meldung aus Mudania zufolge ist die Panik, die in Konstantinopel wegen des Berichts über ein türkisches Ultimatum entstanden ist, unbegründet. Die Türken hätten gar kein Ultimatum gestellt. Heute werde General Harrington Jsmed Pascha die Vorschläge der Mächte bezüglich der Ueber- nahme Thraziens und der Räumung der neutralen Zone Mit­teilen. Heute werde daher ein kritischer Tag sein.

New-Uork, 9. Okt. Das Staatsdepartement Wird durch die Petroleumkonzession der russischen Sowjets an die Sinclair Oil Company auf der Insel Dschalin insofern in eine merkwürdige Lage gebracht, als die Insel zur Zeit unter japanischer Kon­trolle steht, die jedoch von den Vereinigten Staaten nicht aner­kannt wird. Andererseits werden vom Staatsdepartement keine Verhandlungen mit den Sowjets gutgeheißen. Das Departe­ment steht vor demselben Dilemma wie im Falle der Konzession Vanderlips auf Sachalin.

Versäumte Abonnements

auf denGnztäler"

können bei allen Postanstalteu, Postboten und Agen« turen, in der Stadt beim Verlag und den Austragerinnen nachgeholt werden.

Erschienene Nummern werden nachgeliefert.

B rennholzversorgnng 1928.

Nach den Mitteilungen des Waldbesitzerverbandes für Württemberg und Hohenzollern ist von der Regierung für das kommende Wirtschaftsjahr folgende Regelung für Brennholz­versorgung vorgeschlagen: 1. der Brennholzbedarf der Gemein­den wird je nach den besonderen Verhältnissen (Vorhandensein von Wald auf ihren Markungen, erleichterter Bezug von Brenngas und Kohle) auf den Kopf der Bevölkerung einge­schätzt; 2. aus der Gesamtbewaldungsziffer und der Einwoh­nerzahl des Landes ergibt sich ein ungefährer durchschnittlicher Brennholzanfall wiederum je Kopf der Bevölkerung, Lei nor­maler Nutzung etwa ^ Raummeter; 3. durch Vergleich dieses rechnungsmäßigen Soll und Haben ergeben sich Bedarfsbezirke und Ueberschußbezirke; der Ausgleich soll innerhalb der einzel­nen Forstbezirke durch die Forstämter im Benehmen mit den Waldbesitzern bzw. den Bedarfsgemeinden erfolgen; 4. soweit Bezirke mit Ueberschuß von Brennholz aus Staats-, Gemeinde- und Privatwald festgestellt werden, erfolgt die Verteilung an die großen Verbrauchergemeinden durch eine zentrale Stelle (Forstdirettion); 5. die waldbesitzenden Gemeinden und Priva­ten sind ungehindert in der Versorgung der Orts- und bezirks­mäßigen Verbraucher; 6. bis nach völliger Durchführung der so beabsichtigten Brennholzversorgung soll ein Verbot des Auf­streichverkaufs, sowie der Ausfuhr von Brennholz erlassen wer­den; 7. die Preisfestsetzung erfolgt für das ganze Land in Form von sogen. Angemessenheitspreisen auf Grund der jeweiligen Kohlenpreise.

Versammlung des deutschen Gewerkschastsbundes.

Ulm, 9. Okt. Der Deutsche GewerkschaftsbunL, mit dem der Gesamtverband der christlichen Gewerkschaften, der Gesamt­verband der deutschen Angestellten-Gewerkschaften und der Gesamtverband deutscher Beamten- und Staatsangestellten­gewerkschaften verbunden sind, hielt im Saalbau eine imposante Kundgebung ab. Der Besuch war von den interessierten Krei­sen aus Ulm und der Umgebung recht gut. Berger eröffnet« die Versammlung mit Begrüßungsworten an die Anwesenden, besonders auch an die Vertreter der Behörden und an die Red­ner. Das Thema der Tagung lautete:Unsere Not und unsere Rettung." Als erster Redner gab Habermann-Hamburg in recht grellen Farben ein'Bild von unserem wirtschaftlichen, so­zialen und sittlichen Elend, hervorgerufen durch einen vierjäh­rigen Krieg, durch eine ebenso lange Revolutions- und Krisen­zeit. Der Ausgangspunkt alles Elends ist der Versailler Ver­trag; das müssen wir uns ständig vor Augen hatten. Den Verwüstungen des marxistischen Sozialismus müßten wir ent­gegentreten. Dauernde und gute Arbeit kann aber nicht ge­leistet werden ohne Glauben im Herzen. Der Glaube an ein höheres Wesen, an ein ewiges Vergelten, Hilst uns über manche Schwierigkeiten. Die Ausführungen des Redners fanden rei­chen Beifall. Janssen-Berlin behandelte in ausführlicher Weise die Sozialpolitik. Frd. Kleinek-Berlin hatte zündende Worte für die Frauenwelt. Fecht-Berlin sprach noch kernige Worte an die Beamten und Staatsarbeiter. Ein Wiederaufbau ist nur möglich, wenn die Beamten- und Arbeiterschaft nicht marxi­stisch, sondern staatsbejahend orientiert wird. Der Vorsitzende dankte den Rednern, den Vertretern der Behörden usw. Beh- ringer-Stuttgart überbracht« Grüße des Gesamtvorstandes des württ. Landesverbands. Zum Schluß wurde einstimmig eine Entschließung angenommen, in der gegen das Versailler Diktat schwerster Protest erhoben und das ganze Volk zur Einigkeit im Kampf gegen die Not aufgefordert wird.

Bisher 41 Milliarden Goldmark deutsche Reparations­leistungen.

Berlin, 9. Ott. Der Staatssekretär im Reichsfinanzmini- sterium, Dr. Schröder, hat vor kurzem eine sehr ausführliche Denkschrift über die deutschen Reparationsleistungen ausgear­beitet und dieses Schriftstück u. a. auch Professor, Keynes vor­gelegt. Keynes hat diese Darstellung mit folgenden Bemerkun­gen kommentiert:Ne Tatsachen, die Schröder aufführt, soll­ten ausreichen, das Märchen zu zerstören, daß Deutschland fest dem Waffenstillstand nichts getan habe, als zu versuchen, sich seinen Verpflichtungen zu entziehen." Schröder weist darauf hin, daß Deutschland schon jetzt zehnmal so viel bezahle wie Frankreich nach dem Kriege von 187071 gezahlt habe. Er stellt die bisherigen Leistungen zusammen und kommt zu dem Ergebnis, daß die Gesamtlieferungen und Abtretungen, die den alliierten Truppen und der Wirtschaft ihrer Länder unmittelbar zugute gekommen sind, einschließlich des Reichs- und Staats­eigentums in den verlorenen Teilen OLerschlefiens einen Ge­samtwert von nahezu 41 Milliarden Goldmark repräsentieren. Schröder versucht auch uachzuweisen, daß der Reichsetat ohne die Reparationslasten im Finanzjahr 192122 bereits im Gleichgewicht gewesen wäre.

Zur Wahl des Reichspräsidenten.

In Konstanz haben Vertreter der Regierungsparteien mit Dr. Wirth über die Bildung eines überparteilichen Ausschusses für die Kandidatur Eberts Rücksprache genommen. Man ist zu einem Einvernehmen gekommen. Darauf erfolgte eine Fühlungnahme mit der Deutschen Volkspartei. Der Kanzler wird Ende dieser Woche von seinem Urlaub zurückkehren. Der Sitzung des Reichsausschustes der Zentrumspartei am 14. Ok­tober wird er voraussichtlich schon beiwohnen.

Berlin, 10. Ott. Wie derBerliner Lokalanzeiger" hört, schweben in rechtsstehenden Kreisen Verhandlungen über die Aufstellung eines gemeinsamen Kandidaten für die bevor­stehende Reichsprästdentenwahl. Eine Korrespondenz will da­gegen wissen, daß bei Verhandlungen zwischen Führern der Deutsch-Nationalen und der Deutschen Volkspartei eine Eini­gung dahin erzielt worden sei, daß die Deutsche Volkspartei sich verpflichtet habe, ihre Bemühungen, Zentrum und Demokra­ten zur Aufstellung eines bürgerlichen Gegenkandidaten in Ge­meinschaft mit den anderen bürgerlichen Parteien zu veran­lassen, mit allem Nachdruck fortzusetzen. Erst wenn Zentrum und Demokraten ein gemeinsames Vorgehen mit den beiden Rechtsparteien ablehnen würden, dürfte die Frage einer gemein­samen Aktion der Deutsch-Nationalen und der Deutschen Volkspartei akut werden.

Mark 2596,75.

Berlin, 9. Okt. Der Dollarkurs betrug heute Mk. 2596,75.

Englische Kabinettskrise.

London, 9. Okt. Die Tatsache, daß derObserver", der bisher zu den treuesten Anhängern des Premierministers ge­hörte, den Rücktritt Lloyd Georges fordert, wird in den übri­gen Blättern sehr beachtet. Der politische Berichterstatter des Observer" schreibt, Lloyd Georges Ansehen im Aus- und In­land sei augenblicklich durch den endgültigen Fehlschlag seiner Ostpolitik vernichtet. Wenn Lloyd George am Ruder bleiben würde, so würde dies seine Macht beträchtlich hindern. Er könnte dann nur eine untergeordnete Rolle spielen. Dies sei die Ansicht der großen Mehrheit des Landes, der Unionisten, der Arbeiterpartei und des größten Teils der Liberalen.

London, 10. Okt. Gestern nachmittag fand unter dem Vorsitz Lloyd Georges eine Kabinettssitzung statt, in der Lord Curzon seinen Bericht über die letzte Konferenz in Paris be­treffend die Fragen des nahen Ostens erstattete. Wie die Blät­ter melden, hat die National Joint Labour Counoll, die gestern zusammentrat, um die Krise im nahen Osten zu besprechen, eine Entschließung angenommen, in der der unverzügliche Rücktritt der Regierung und die Wahl eines neuen Parlaments gefordert werden.

Paris, 9. Okt. DasEcho de Paris" meldet aus London, in Londoner Klubs sei die Rede von einer politischen Krise erster Ordnung, die als eine Folge der vollständigen Nieder­lage der Orientpolitik Lloyd Georges ausbrechen werde. Als Nachfolger Lloyd Georges werden Curzon, Chamberlain und Bonar Law genannt.

Türkischer Vorstoß gegen de« Bosporus.

London, 9. Ott. Me Türken haben die neutrale Zone von Jsmid verletzt. Eine Division hat die Jarrendjik-Linie über­schritten und Karaköj besetzt, während die Kavallerie bis Schile

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