e Prüfung der Erfindung reuen Instanzen ergeben " agen Unterhandlungen ist de, iekaserne an die Stadt üs beträgt 1125 000 Mar» erne sollen zu Schulsälen der mg finden. Das frühe--- tadt auf 10 Jahre an ' verpachtet worden. Das

Versorgungskrankenhaus um^

! Kgg Bullen 1. 30003200, 2. 2350 2850, Jungrinder 1. UM 2. 2700-3000, 3. 2350-2600, Kühe 2500-2600, 3- 12001400, Kälber 1. 39004100, 2. 35503700, M^3500, Schweine 1. 62006300, 2. 59006150, 3. 5600 Mg Mark. Verlauf des Marktes: lebhaft, gelingen, 3. Juli. (Schweinemarkt.) Zugeführt wurden MKschwerne. Handel lebhaft, alles verkauft. Preis kür - ^'^wein 20003200 Mark.

das Mil cksckwein

Neueste Nachrichten.

Juli. Vor 56 Jahren verlor München, 4. Juli. Die heute von den drei sozialisti- ? Aug. Scheier den EheringParteien auf der Theresienwiese veranstaltete Maffen- ^tdaebung hatte eine sehr starke Beteiligung aufzuweilen, rar. V?r ^zwill Jahren' x die verschiedenen Parteien hielten fünf Redner Ansprachen, lilie Scheuer in fremde HäZ denen auf die Gefahren hmgewlesen wurde, welche der

st Wieseital ihr?n "WohM ie Massen wurden zur Kampfbereitschaft zum Schutze der

wublik und gegen alle reaktionären Bestrebungen aufge- Angestellte einer Singener ^rt Mit Hochrufen auf die Republik traten die Massen, 1ntersä>Lung ?u Nantw^r - schwarz-rovgold-ne und rote Fahnen und vereinzelt allamtlich abgefertigten M oivjktst-rne mit sich führten, den Hemmarsch an. Versuche, zahlreiche Pakete mit Klci- »Bannmeile des Landtags zu übertreten, wurden durch rgt, Frachtbriefe und Auz- »ne Polizeiwehr verhindert. Zwischenfälle sind bis jetzt die angeblich vom Zollamt iv - o?.»» ^

lt vermerkten Beträge unter- ^ gemeldet. - ^ m r- - ca, ^

ften sie sich hohe Beträge die Frankfurt a. M., 5. Julr. Das Polizeiaufgebot, dem rlte Handlungsgehilfe Karl t Wumung der Kaiferstraße oblag, in der es zu Aus- wnaten Gefängnis und 5vü schtunaen gekommen war, wurde beim Abrücken aus ver- mw 20 000 Mar^GeMiU Denen Häusernbeschoffen Darauf machte die Polizei rs Engen zu 3 Monaten Ge- m der Waffe Gebrauch, wodurch zwei Zivilpersonen ver- lte zu ge 4 Wochen Gefängnis Kt wurden.

-, Düsseldorf, 5. Juli. Bei der gestrigen Demonstration

hteS-, jr das Gesetz zum Schutze der Republik kam es zu Zu-

Goslar. Die Tausendjahr- menstößen mit der Polizei. Vor dem Polizeipräsi- Freien Reichs- und Hansa- un> wurden Reden gegen die Polizei gehalten. Als die llistrom von Fremden am chzei den Platz säuberte, wurden mehrere Personen ver- und «nd verhaftet. Aus den Dienstgebäuden wurden die -rhau'E Es waren^ erschie- Menden Angestellten und Beamten von den Demonstranten chter, Minister für Handel rausgeholt. Die Straßenschilder an derLudendorffstraße" dent Noste, das Präsidium,dAuf den Hindenburgwall" wurden von den Demon­tage? und^des" Landtag entfernt und durch die AufschriftenErzberger" und ver, teilte mit, daß der Han- Obenan" ersetzt.

tgabe die Rathausfenster der Magdeburg, 4. Juli. In Sommerschenburg bei Völpke wr Haimoveranischen Städte angen Bewaffnete in den freiliegenden Gutshof ein. Es "und GKtenber?°HildZ « ^-in-r Schießerei, in deren Verlauf ein Schupo-Be- deutscher Zeitungsverleger her, der dort zum Feldschutz kommandiert ist, durch einen irischer Festzug statt. Die chuß verwundet wurde. Polizeiliche Verstärkung aus Magde- Feier 500 000 Mark für rg ist in den Abendstunden nach Sommerschenburg abge- mörders Grotzman». Der Aus verschiedenen anderen Orten sind Hilferufe bei - Samstag vor dem Gericht i hefigen Polizei emgegangen.

geben, aber die Absicht einer Berlin, 4. Juli. Zu der Frage des Eintritts der un- - . . .. , . hängigen Sozialdemokraten in die Reichsregierung ver­

arg unttr^bMittiahm? von ^et in parlamentarischen Kreisen, daß die Verhandlungen s ist nun gelung nen Sw" rüber zwischen dieser Partei und den Mehrheitssozialisten in Gestalt eines Barbefitzers ch schweben, daß aber mit anderen Parteien darüber noch Dollars Lei sich, M Verhandlungen stattgefunden haben, llar inzwftchm immer mch^ Berlin, 4. Juli. Die Kundgebung zum Schutze der h Hamburg überführt. tpuvlck nahmen rm allgemeinen einen ruhigen programm- Die Sitte breitet sich immer Jgen Verlauf. Plakate enthielten Inschriften, wie .Grundstücke, in mit der Reaktion, nieder mit der deutschnationalen Mt für jährlich 6500 Pfund «eibande" usw. Dann erfolgte der Zug nach Halensee.

' bei den heutigen Butter- ei dem ganzen Marsch wurden unablässig Hochrufe auf die -400 000 Mark. Im Frieden epMik, auf die Internationale und proletarische Weit­er Verband der Bleistift- "^ution ausgebracht, ebenso fortwährend Niederrufe auf HIag von 170 Proz. mit so- wderiburg und Ludendorff, auf die Hohenzollern, auf die höht, was einer Preissteige- lörder Rathenaus und auf die Schieber vom Kurfürsten-

_ mm. Die meisten Läden, ebenso wie Kaffees und Restau-

Verkehr nts hatten geschlossen. Gleich zu Beginn des Marsches

ustaamarkt am Vieh- und ^ °us der Demonstration der Ruf:Hut ab!" und >chsen, 12 Bullen, 20o Jung- > vielen Stellen wurden Herren, die dem Ruf nicht schnell . 430 Kälber, 424 Schweine, mig Folge leisteten, die Hüte vom Kopf geschlagen. Diese Aauü organge wiederholten sich während des ganzen Marsches,

n 1. 3000 330., -2 o ^x^^en Hauptes mußte das Publikum der Demonstration

lwohnen. Als gegen 5 Uhr die letzten Demonstranten Halen- ! erreicht hatten, erkletterte ein junger Bursche den großen andelaber vor dem Bahnhofsgebäude und vollzog unter sendem Beifall der Menge die Hinrichtung Ludendorffs in estalt einer lebensgroßen Puppe in Generaluniform mit ihärpe und rotem Hakenkreuz, die an der Laterne aufge- iipft wurde. Um sechs Uhr zeigte das Straßenbild wieder ^ gewöhnliche Aussehen.

Berlin, 4. Juli. In den Kreisen der Reichsregierung steht volle Einmütigkeit über die Notwendigkeit der Durch­hang des Gesetzes zum Schutze ver Republik. Der utschrussische Vertrag von Rapollo wurde im Reichstag in >eiter und dritter Lesung angenommen. Die Pressestelle s thüringischen Staatsministeriums dementiert alle Gerüchte er Unruhen und Ausschreitungen in Thüringen. Die nchswehr ist gestern in das Gebiet von Beuchen, Hinden- *4 und Rallbor eingerückt; damit ist die Besetzung Deutsch- ^rschlesiens vollzogen. In der Reichsdruckerei streiken r Buchdrucker und Helfer. In den übrigen Betrieben der eichsdruckerei wird jedoch gearbeitet.

Hamburg, 4. Juli. Das heute Vormittag von Berlin « eintreffenbb Postflugzeug I) 148 stürzte kurz vor dem Wlatz bei der Landung ab und überschlug sich durch Be- Mung mit Bäumen und Telegraphendrähten. Die Insassen, Herren und die Filmschauspielerin Fern Andra, würden lieht. Der Pilot Freiherr Lothar von Richthofen ist in­dischen seinen Verletzungen erlegen.

Allensteiu, 4. Juli. Nach einer Mitteilung der hiesigen »uzeiverwaltung wurde gestern ans Anordnung des Berliner »lizeipräsidiums ein junger Mann unter dem dringenden erdacht der Mitwisserschaft an der Ermordung Rathenaus genommen. Wie dasAllensteiner Volksblatt" hierzu whrt, handelt es sich um einen ehemaligen Offizier namens ü Oppen, der weder in verwandtschaftlichen noch irgend- «chen Beziehungen zu dem Regierungspräsidenten v. Oppen

n Gottesdienste und ba­ren eben so viele Fest- on Tälern und Bergen sich an der sonst ein- !, deren Inneres sonst zu sehen war, ein frö tz- eben; das Portal war u beiden Seiten wurden eubäume aufgestellt, und ten sich rings um das -tändchen auf, um mit frommen Bildchen alles emütern zur Erhöhung Hte.

ges kaum achtend, war gegenüber, nur durch etrennt, sah die Kuppel ervor, diese selbst aber ie sich, wie eine Land- mabhang vorschob und :üner Bucht bildete, in Unterholz und Gebüsch ete.

as sich dem Auge des still stehen machte; es is er wie einen Schatz stand er doch an der schiede von der Heimat chaut hatte, wo es ihm wie viel mehr, als er urücklasse, und uw. an der erste Mng einer

ich zu besinnen, ob er ihr

zt.).

.Innsbruck, 4. Juli.

Wiger" meldet, ist der wegen

Wie derAllgemeine Tiroler schuld au der Ermordung

Rathenaus in Oetz verhaftete deutsche Fabrikant Küchen­meister nach Innsbruck übergeführt worden, wo er bis zur Erledigung des Auslieferungsverfahrens in Haft bleibt.

Paris, 4. Juli. Nach Erklärungen des französischen Finanzministers in der Kammer hat Deutschland bisher für insgesamt 4384 Millionen Goldmark Geldzahlungen und Sachlieferungsn an die Entente geleistet. Frankreich er­hebt nach wie vor Einwände gegen die eventuelle Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund.

London, 4. Juli. Wie Reuter von zuständiger aus­ländischer Seite erfährt, wird die Lage der Haager Kon­ferenz innerhalb einer Woche geklärt sein. Litwinow soll ge­äußert haben, er gedenke nicht lange in Haag zu bleiben und er werde nach Rußland zurückkehren, wenn er nicht inner­halb einer Woche wisse, welchen Kredit die Mächte Ruß­land gewähren wollten.

London, 4. Juli. Im Unterhaus stellte ein Mitglied die Frage, ob die verantwortlichen Ministerstellen der An­sicht seien, daß Deutschland den Entwaffnungsbedingungen des Versailler Vertrags nachgekommen sei. Lort Worthing- ton Evant erwiderte, das deutsche Heer sei auf die durch den Versailler Vertrag festgesetzten Ziffern herabgesetzt und Deutsch­land sei, soweit Kriegsmaterial in Betracht komme, wirksam entwaffnet.

Versäumte Abonnements

auf denEnztiiler"

können bei allen Postanstalten, Postboten und Agen­turen, in der Stadt beim Verlag und den Austrägerinnen nachgeholt werden.

Erschienene Nummern werden nachgeliefert.

Kleine Anfragen zu den Rathenau-Gedenkfeiexn.

Stuttgart, 4. Juli. Die Abgg. Dr. Schott und Gen. (BP.) haben an Len Kultminister folgende Kleine Anfrage gerichtet: Anläßlich der Ermordung des Reichsministers Dr. Rathenau soll in Len Schulen eine Gedenkfe-er abgehalten werden. Wir sind durchaus damit einverstanden, daß die Rnch- und Sinnlosigkeit der Mordtat der Jugend zum Bewußtsein gbracht wird, auch damit, daß hierbei der Schuldfrage ein- ringlich gedacht wird, daß die gegenseitige Achtung und der Zusammenschluß aller deutschen Staatsbürger im Rahmen der bestehenden Staatsform und Verfassung als das höchste Gebot der Stunde gefordert wird. Wir fragen deshalb an, ob der Minister gewillt ist, diese Leitsätze im einzelnen dahin zu er­gänzen: 1. Die tiefste Ursache der Mordtat ist in der Bedrük- kung durch unsere äußeren Feinde zu erblicken; 2. die Schntd- lüge ist auf das Entschiedenste zu bekämpfen; 3. 2er Welt muß die Unmöglichkeit der Erfüllung des Versailler Vertrags immer wieder vor Augen geführt werden. Volksgemeinschaft und nicht Klassenkampf kann zur Rettung des Vaterlandes führen. Volksgenossen dürfen nicht als Feinde angesehen und bezeich­net werden; 5. die Mordtat einer kleinen Gruppe darf nicht zur Hetze gegen Volksgenossen benützt werden, die bereit sind, im Rahmen der Verfassung ihre Ziele zu verwirklichen und der Volksgemeinschaft zu bienen; 6. die Gerechtigkeit erfordert, daß die Grundgesetze der Verfassung, Gleichheit der Staats­bürger, freie Meinungsäußerung, Aburteilung durch die or­dentlichen Gerichte, aufrecht erhalten werden, da sonst der Rah­men der Verfassung verlaßen wird. Die Geschichte lehrt, daß die Errichtung von Revolutionstribunalen mit der zwangs­läufig folgenden Denunziationswut zum Niedergang des gan­zen Volkes führt und die Besten des Volkes vernichtet (vergl. Socrates); 7. in Zeiten politischer Erregung ist es Pflicht von ernsthaften Staatsmännern, nicht der politischen Leidenschaft der Straße nachzugeben.

Die Demonstrationen.

Stuttgart, 4. Juli. Zu der Demonstrationsvcrfammlung der drei sozialistischen Parteien, des Gewerkschasts- und Afa- bundes gegen die Reaktion und für die Republik marschierten die Teilnehmer aus den einzelnen Betrieben geschlossen an. Ter Hof des Neuen Schlosses war bis zum Schießplatz mit Men­schen dicht gefüllt, so daß man ruhig sagen kann, die Beteili­gung war stärker als bei der Kundgebung vor 8 Tagen. Man sah Plakate, auf denen die Freigabe der politischen Gefangenen gefordert wurde und die die Inschrift rrugen: Nieder mit der Reaktion, hoch die Republik. Man sah auch viele Sowjet­fahnen. Auch ein Galgen wurde mitgeführt, an dem eine be­helmte Puppe baumelte mit der Ueberschrift: Die Straßen­bahn wird billiger, wenn alle Schieber und Wucherer hängen. Verschiedene Redner sprachen zu den Massen, doch waren sie nur den Nächstehenden verständlich. Die Reden klangen aus in Hochrufen auf die Republik. Um Uhr setzte sich ein un­absehbarer langer Zug in Bewegung durch verschiedene Stra­ßen der Stadt. Man sang Revolutionslieder, Trommeln und Pfeifen ertönten, vielfach ließ man auch die Weltrevolution hochleben. Nur wenige Geschäfte hatten geschlossen. Die ganze Demonstration verlief in Ruhe und Ordnung.

Die Getreideumlage im Dienste -er französischen Propaganda.

München, 4. Juli. Die heiß umstrittene Frage der Ge- treideumlage sucht die französische Propaganda in der Pfalz für ihre separatistischen Bestrebungen auszunützen. Französi­sche Agenten bereisen zurzeit die Pfalz und besuchen die Bau­ern. vor allem die Landbürgermeister denen sie verschiedene Fragen vorlegen, die sich auf die Haltung der Landwirtschaft zur Getreideumlage beziehen. Die wichtigste Frage ist die- lenige, ob die Bauern, wenn die deutsche Regierung den Vollzug der Getreideumlage verordne, bereit seien, sich unter den Schutz der französischen Regierung zu stellen. Daß es den französischen Agenten vor allem auf die Beantwortung dieser Frage an­kommt, geht daraus hervor, daß sie die Unterhaltung sofort abbrechen, wenn diese Frage verneint wird.

Ausschreitungen bei Demonstrationen.

Zittau, 4. Juli. Anläßlich der für heute geplanten De­monstrationen fanden auf dem Marktvlas große Ansammlun­gen statt. Den größten Teil der Demonstranten stellten die Arbeiter der staatlichen Braunkohlen-Werke in Hirschfelde, die vollkommen von radikalen Kommunisten beherrscht werden. Auf Aufforderung eines Kommunisten begab sich ein größerer Trupp von Demonstranten nach dem Schützenplatz und nahm der Schützengesellschaft etwa 100 Gewehre mit Munition fort. Die Gewehre wurden zum Teil geraubt, zum Teil aus dem Marktplatz zerschlagen. Vom Marktplatz aus begab sich ein Trupp vor das Gebäude derZittauer Morgenzeitung" und entsandte eine Deputation in die Redattionsräume des genann­ten Blattes, die von dem Cheftedakteur den Widerruf eines Artikels verlangte, der die Behandlung eines Direktors der Hirschfelder Werke durch Arbeiter betraf, was jedoch abgelehnt wurde, worauf sie sich unter Drohungen entfernte. Inzwischen zogen die vor dem Gebäude angesammelten Demonstranten auf die Aufforderung eines Kommunisten nach dem Amtsge­richt, um die Gefangenen zu befreien. Zur Zeit, 8 llhr abends, dauern die Ansammlungen noch an. Wie verlautet, soll Lan­despolizei eingesetzt Werden.

Die Zwangsanleihc vor dem Ausschuß.

Berlin, 4. Juli. Im Steuerausschuß des Reichstages wur­den heute die Entwürfe über die Zwangsanleihe und zur Aen- derung des Erbschaftssteuergesetzes in erster Lesung beraten Gemäß einem demokratischen Antrag wurde beschlossen, daß die Einnahmen aus der Zwangsanleihe bis zum 31. Dezember 1923 festzustellen seien. Angenommen wurde ferner der Tarif der Regierungsvorlage für die Zwangsanleihe, ferner eine Reihe anderer Anträge, welche die technische Durchführung des Gesetzes betreffen. Zum Schluß beantragte Dr. Becker (TWP.), daß das Gesamtergebnis der Awangsanleihe lediglich zur Det- kung von Verbindlichkeiten zu verwerten sei, die das Reich ans dem Friedensverirag von Versailles und dem auf Grund dieses Vertrages abgeschlossenen Uebereinkornmen zu zahlen habe. Der Antrag wurde abgelehnt. Dr. Becker erklärte dar­auf, daß damit die Grundlagen entfernt seien, auf denen das Steuerkompromiß zustande gekommen sei. Trotz Einspruchs des Staatssekretärs Dr. Zapf vom Reichsfinanzmmisterium gegen diese Auffassung, beharrte Dr. Becker auf seinem Stand­punkt und erklärte, daß, wenn eine Revision der Ablehnung seines Antrages nicht eintrete, die Deutsche Volkspartei das Zwangsanleihegesetz im ganzen ablehnen müsse und mit allen parlamentarischen Mitteln verhindern werde, daß das Gesetz zur Durchführung komme. Im Anschluß hieran erklärten mehrere Vertreter der Mehrheitssozialdemokraten, daß das Verlangen des Abgeordneten Dr. Becker berechtigt gewesen sei.

Zum Ueberfall auf Harden.

Berlin, 4. Juli. Die eingehenden Ermittelungen haben bereits zu einer Aufklärung des Anschlages auf Maximilian Harden geführt. An dem Anschlag hat neben dem festgenom­menen landwirtschaftlichen Beamten Herbert Weichardt der Oberleutnant a. D jetzige Kaufmann Walter Ackermann, ge­boren am 21. April 1898, teilgenommen. Der Letztgenannte hat mit einem sogenannten Totschläger aus Len Kopf Hardens eingeschlagen, während Weichardt aufpaßte, um Ackermann vor Ueberraschung zu sichern. Es ist bereits erwiesen, daß die beiden Täter den Anschlag nicht aus eigenem Entschluß aus­geführt haben, sondern daß sie zu dem Attentat von einer hinter ihnen stehenden Göheimorganisation bestimmt worden sind. Ackermann hält sich nach den bisherigen Feststellungen sicher noch in Berlin auf. Auf seine Ergreifung ist eine Be­lohnung von 10 000 Mark ausgesetzt. Die Verwundungen Har­dens sind ziemlich schwer, aber nicht lebensgefährlich. Er hat 7 Hiebe über den Kopf erhalten.

Wilder Streik Ser Berliner Buchöruckergehilfen.

Berlin. 4. Juli. Der Arbeitgeber-Verband für das Ber­liner Zeitungsgewerbe teilt zur Aufklärung über Len Streik im Buchdruck- und Zeitungsgewerbe folgendes mit: Seit Frei­tag, den 30. Juni, ist infolge Teilstreiks in einzelnen Berliner Betrieben eine Anzahl der bürgerlichen Blätter nicht mehr er­schienen. Seit Sonnabend, den 1. Juli, ruht in allen Drucke­reien und Zeitungsbetrieben Berlins einschließlich der Arbei­terblätter die Arbeit vollständig, weil die Buchdruckervigehilfen und die Hilfsarbeiter am Sonnabend mittag geschlossen in Len Streik getreten sind. Um irreführenden Darstellungen ent­gegenzutreten. geben wir nachfolgend eine kurze Schilderung der Ursachen de Streiks und der gegenwärtigen Lage: Die Lohn- und Arbeitsbedingungen der Buchdrucker und Hilfsar­beiter sind durch Reichstarif geregelt. Die Lohrrsestsetzungen sind den Teuerungsverhältnissen entsprechend in den letzten Monaten allmonatlich durch Vereinbarung in dem von Arbeit­gebern und Buchdruckern sowie Hilfsarbeitern paritätisch be­setzten Tarifausschuß gMgelt worden. Die letzte Regelung -Ende Mai für den Monat Juni stattgefunden. Um die Regelung für Len Monat Juli zu vereinbaren, war der Tarif- ansschuß auf den 11. Juli nach Leipzig einberusen worden. Am Sonnabend, dem 24. Juni, richtete der Organisationsvertreter der Berliner Gehilfenschaft an die Berliner Prinzipalität die Anforderung, schon vor dem 11. Juli in Sonderverhandlun­gen über eine Erhöhung der Teuerungszuschläge für Berlin einzutreten, weil die Berliner Gehilfenschaft angesichts der steigenden Teuerung nicht gewillt sei. die Verhandlungen am 11. Juli abzuwarten. Da sich die Berliner Prinzipalität der Tatsache der fortschreitenden Teuerung nicht verschloß, erklärte sie sich zu Verhandlungen für Donnerstag, den 29. Juni be­reit" Bevor es zu Liesen Verhandlungen kam, stellte die Gehil­fenschaft einiger Berliner Druckereien, darunter diejenige der Firma Scherl, unter Bruch des Tarifvertrags am Mittwoch früh die Arbeit ein, und erhob für sich Sonderforderungen noch über das hinaus, was die für Donnerstag geplanten Verhand­lungen an Lohnerhöhungen für die Berliner Gehilfen bringen sollten. Durch Urteil des paritätisch von Arbeitgebern und Gehilfen besetzten Tarifschiedsaerichts wurde eirfftimmig der Tarifbruch des Seherischen Personals festgestellt. Für die Verhandlungen mit den Vertretern der Gehilfenschaft am Don­nerstag wurde unter Liesen Umständen von Len Berliner Prin­zipalen zur Bedingung gemacht, daß Lurch die Gehilfenorgani­sation vorher die Wiederaufnahme der Arbeit in den bestreikten Betrieben veranlaßt werden muß, ehe an gemeinsame Ver­handlungen für die gesamte Berliner Gehilfenschaft herangetre­ten werden könne. Im übrigen wurde den Gehilfenvertrelern zur Kenntnis gebracht, daß die Berliner Prinzipalität nach Er­füllung dieser Voraussetzung eine Einigung über die von den Gehilfen gestellten Forderungen auf Erhöhung der Teuerungs­zulage nicht für aussichtslos ansehe in der Weise, daß die Ber­liner Prinzipalität bereit sei, schon vom 1. Juli ab eine a Kon­tozahlung auf die neue durch den Tarisausschuß festzusetzende Teuerungszulage zu zahlen. Trotz allen Bemühungen gelang es den Gehilfenvertretern nicht, bei der Scherlschen Belegschaft die Wiederaufnahme der Arbeit durchzusetzen. Sie wurden mit ihren dahingehenden Vorschlägen von der gesamten Belegschaft ausgepfiffen und kamen teilweise gar nicht zum Wort. Da die Berliner Prinzipalität im Interesse der ordnungsmäßigen Fortführung ihrer Betriebe an der Bedingung der Wieder­herstellung der Ordnung in den bestreikten Betrieben festhalten muß, die Gehilfenführer aber sich als ohnmächtig erwiesen, ihren Willen gegenüber der radikalen und gewerkschaftsfeindlich gesinnten Belegschaft Lurchznsetzen, so kamen die Verhandlun­gen nicht zustande, um so -weniger. La am Freitag die Lage dadurch verschärft wurde, daß in einer Reihe von Betrieben die Rotationsmaschinenmeister ebenfalls Sonderverhandlungen über etwaige Bewilligungen über die Allgemeinheit hinaus verlangten und auf Ablehnung dieser Sonderforderungen be­reits am Freitag mittag in den Ausstand traten. Am Sonn­abend vormittag hat dann die gesamte Berliner Gehilfenschaft beschlossen, eine Lohnforderung von 300 Mark pro Woche über die jetzigen Löhne hinaus zu stellen, und um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, um 12 Uhr die Betriebe verlassen. Diese Arbeitseinstellung bedeutet einen klaren Bruch des be­stehenden Tarifvertrages. Sie ist um so weniger gerechtfertigt, als die Verhandlungen über Teuerungszulagen für den ii. Juli bereits festgesetzt waren, und sie war keineswegs notwendig, da über Liese tariflichen Verpflichtungen hinaus die Berliner Prinzipalität deutlich zu erkennen gegeben hatte, Laß sie sogar -bereit war, schon vor dem 1. Juli den Wünschen der Gehilfen Rechnung zu tragen. Die Berliner Gehilfenschaft trägt eine schwere Verantwortung, daß sie in der augenblicklichen außer­ordentlichen Situation, die die Zusammenfassung aller Kräfte zum Schutze der Republik und des Vaterlandes erforderlich macht, die Einstellung -aller Druckerei- und Zeitungsbetriebe erzwingt. Die Berliner Arbeitgoberschaft ist fest entschlossen, den ungerechtfertigten, unter Bruch der abgeschlossenen Ver­träge erfolgten Angriff zurückzuweisen. Sie mutz es tun, wenn sie nicht auf die Dauer jede Möglichkeit verlieren soll, ihre Be­triebe überhaupt ordnungsmäßig zu führen und aufrecht zu erhalten.