i Nachmittagsstunden kleine«, Konfektionsgeschäfte ein und be ihrer Vorräte ohne Beute in einem KleidergesckM den vierten Teil des verlang! Anzügen und großen Baller den Inhabern von Lebens ächteten, als die Menge eim gen 6 Uhr nachmittags fubi nberg ein Lastautomobil vur t vorgehaltenen Waffen dran- ichter unkenntlich gemacht Hai ten an Kleidern, Wäsche und in die Hände fiel. Der einen mit Salmiak gefiA°« sich die Räuber befanden und h die ausströmenden scharfen eben. Sie kehrten nach weni- ruck, die sie im Auto aufbe- hre Beute im Werte von etwa ohne daß ihnen weiterer P Vor den Verkaufsspeichern der oend Hunderte von Arbeitern alt in die Vorratsräume ein- Kleider, Wäsche und Schube nzahl der Täter später fr
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Neuenbürg, Mittwoch, den 5. Juli 1922.
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80. Jahrgang.
Deutschland.
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5 II., 13 III. KI. Losver- nchnisse von der Forstdirektion, Z. f. H., Stuttgart.
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Berlin. 4. Juli. Zu dem Attentat au« Maximilian Harden erfährt die Telegraphen-Union noch solzende Einzelheiten:. Maximilian Harden war gerade auf dem Heimwege in der Nähe seiner Villa in der Hertha-Straße, Ecke Bismarckallee, als er plötzlich von zwei jugendlichen Burschen überfallen und mit Totschlägern bearbeitet wurde. Harden gelang cs jedoch, zu entkommen und sein Haus zu erreichen. Die Tochter Har- dens setzte sich sofort mit der Polizei in Verbindung. Einer der Täter, ein blonder, großer Mensch, von ungefähr 20 Jahren, ist bereits verhaftet worden. Er nannte sich Weiichardt und hatte ein Mitgliedsbuch des Verbandes national gesinnter Soldaten in der Tasche. Die Verletzungen Hardens sind nicht lebensgefährlich.
Berlin, 4. Juli. Die französische Ueberwachungskommiffion fordert die Zerstörung der früheren Munitionsansialt in Schleißhcim bei München, die nur noch als Lagerhallen für Jndustrieunternehmungen benützt wird. — Der Reichsarbeitsminister hat Verhandlungen im Berliner Buchdruckerstreik angebahnt. Die Verhandlungen haben gestern in den späten Abendstunden begonnen.
Anschlag auf Las Mannheimer Gewerkschaftshaus.
Mannheim, 3. Juli. Ein Bombenanschlag ist gestern abend gegen 10.15 Uhr auf das im Zentrum der Stadt gelegene Gewerkschaftshaus, das sogenannte Volkshaus, verübt worden. In der Toreinfahrt, die von der Straße in den Hof deS großen mehrstöckigen Gebäudes, eines Eckhauses, führt, wurde eine Bombe zur Explosion gebracht. Durch die gewaltige Explosion wurde die eine Außenwand des großen Versammlungssaales eingedrückt. In dem Saale fand gerade eine Versammlung des Schuhmacherverbandes statt. Der Teilnehmer, die zu etwa zwei Drittel aus Frauen und Mädchen bestanden, bemächtigte sich eine Panik. Sie flüchteten laut schreiend durch die Fenster auf die Straße. Trotz der schrecklichen Explosion, deren Knall bis in die Vorstädte hinaus vernehmbar war, hat der Anschlag keine Opfer an Toten gefordert. Es wurden nur einige Personen durch Glassplitter verletzt, darunter eine Frau so schwer, daß sie dom Platze getragen werden mußte. Dagegen ist der Gebäudeschaden sehr groß. Die im Erdgeschoß befindlichen Wirtschafts- und Versammlungsräume sind sehr stark beschädigt. Sämtliche Fensterscheiben des Gebäudes, in Lessen oberen Stockwerken sich die Büroräume der Gewerkschaft befinden, sind zertrümmert; die Türen sind zertrümmert, die Wände wurden stark beschädigt. Das ganze Gebäude macht den Eindruck, als habe eine schwere Fliegerbombe eingeschlagen. Von den Tätern fehlt bisher jede Spur. Dian vermutet, daß die Urheber des ebenso gemeinen wie törichten Anschlages in rechtsradikalen Kreisen zu suchen sind; andere wieder bringen den Bombenanschlag mit den sogenannrcn „Säuberungsattionen" der linksradikalen Arbeiter, wie sie vor einigen Tagen in den Vereinslokalen der National-Sozialisten vorgekommen sind, in Zusammenhang. Doch sind alle diese Meinungen lediglich Vermutungen, für die bis fetzt jedes Beweismarerial fehlt. Die Polizei, die sofort mit einem großen Aufgebot am Tatorte erschienen ist und strenge Absperrungen vorgenommen hat. hat sofort umfangreiche Ermittlungen eingeleitet, über die sie bis zur Stunde jede Auskunft verweigert. Zahlreiche Schutzmannpatrouillen streifen die nähere und weitere Umgebung des Tatortes ab. Die Ausführung des Anschlages wurde dadurch erleichtert, daß die Straßenbeleuchtung zur Zeir mangelhaft ist und daß die Toreinfahrt nicht abgeschlossen und auch nicht beleuchtet gewesen ist. So konnte der Täter unbeobachtet die Bombe, die einen Zeitzünder gehabt haben muß, legen, sich dann unbemerkt entfernen und in Sicherheit bringen. Die Erregung in der Arbeiterschaft über den gemeinen Anschlag ist lehr groß.
Hochverratsprozeß gegen Freiherr von Leoprechting.
München, 3. Juli. Vor dem Volksgericht München begann heute der politische Prozeß gegen Freiherr von Leoprechting wegen Hochverrats. Nach der Anklageschrift stand Leoprechting im regen Verkehr mit dem französischen Gesandten in München Dard. Seine Bestrebungen gingen dahin, Süddeutschlandzpon Norddeutschland zu trennen, was durch eme militärische Besetzung der Mainlinie seitens der Franzosen herbeigesührt werden sollte. Der Angeklagte erhielt vom Sommer 1920 bis zur Zeit seiner Flucht aus München im ^ahre 1922 von Dard monatlich 3000 Mark regelmäßig ausbezahlt. Ein Zentralbureau, das sich mit Propaganda und Sammlung von Nachrichten befaßte, sollte im Schloß der Mutter des Angeklagten in Neu-Oettina eingerichtet werden. Um die Verhetzung zwischen Süd und Nord zu fördern, gab Leoprechting Denkschriften mit unwahrem Inhalt heraus. Er beantragte ferner polizeiliche Ueberwachung Bayerns durch dce Organe des Reiches. Der Angeklagte bestritt Lei dem Verhör, M des Verbrechens des Hochverrats schuldig gemacht zu haben. Er gab aber zu, von Dard fortlaufend Geldunterstützungen erhalten zu haben. Auch die Organisationspläne seien teilweise richtig. Die Behauptung, er habe mit gefälschten, angeblich vom Kronprinzen Rupprecht herrührenden Schriftstücken operiert, widerrief der Angeklagte später als unwahr. Die Verhandlung wird voraussichtlich die ganze Woche in Anspruch nehmen. Im weiteren Verlauf erklärte der Angeklagte Ker seine Beziehungen zu dem französischen Gesandten in München, Dard, daß er von diesem im ganzen 50 MO Mark erhalten habe. Die von Dard vertretene Politik sei eine Sepa- rationspolitik gewesen, deren unbedingte Anhänger auch die französischen Generäle im Rheinland seien. Seit dem Sommer! Ml habe Dard keine Separationspolitik mehr getrieben. Zur Forderung des Separationsgedankens habe Dard vergeblich der,acht, eine Anzahl bayerischer, württembergischer und badischer Zeitungen zu bestechen. Fm weiteren Verhör wurde auch aus ein von Leoprechting verfaßtes und vvn ihm Dard übergebenes Expose eingegangen, in dem ein ganzer Organisations- Vlan ausgearbeitet ist, der sich auf Süddeutschland und einen Dul Oesterreichs und Tirols erstreckt. Der Angeklagte er
auf das Unzutreffende dieser Behauptung hin und hob das Doppelspiel des Angeklagten gegenüber Dard und der Reichsregierung hervor. Der Angeklagte behauptete weiter, das von
ihm angefertigte Expose sei nicht für Dard bestimmt gewesen. In diesem Expose ist der Generalplan für die baldige Lostrennung Bayerns, Württembergs und Badens vom Reich enthalten. Weiter wird in ihm die Entfachung eines heftigen Kulturkampfes empfohlen, um Zwietracht zwischen Süd und Nord zu säen.
Das Urteil.
München, 4. Juli. Im Hochverratsprozeß Leoprechting stellte der Staatsanwalt folgenden Strafantrag: Lebenslängliche Zuchthausstrafe und lOjähriger Ehrverlust. Das Urteil lautete schuldig des Landesverrats gemäß 8 81 und 82 RStG., lebenslängliche Zuchthausstrafe und dauernder Verlust der bür- Ehrenrechte. Noch kein Prozeß hat so schlagend die
gerlichen
Separationsbestrebüngen Frankreichs, die wurden, erwiesen.
Bayerns ablehnende Haltung zum Schutzgesetz.
München, 4. Juli. Durch die Ablehnung der bayerischen Anträge zum Reichsgesetzentwurf zum Schutze der deutschen Republik ist eine äußerst prekäre politische Lage in Bayern geschaffen. Regierung und Koalition haben den Entwurf abge- lebnt Noch gestern hat '.sie bähe«' che Vollspartei den Landesausschuß zusammengerufen und die Mitglieder aufgcfordert, einmütig sich hinter die Regierung zu stellen. Bauernbündler und Demokraten haben den Entwurf ebenialls abgelehnt. Die Deutsch-demokratische Partei forderte aus ihrem Nürnberger Parteitag Schutzbestimmungen der Republik nach rechts und lcnks. Daß auch die der Koalition nicht angehörcnden Parteien den Entwurf auf das Entschiedenste ablshnen, hat der Vorsitzende der Deutschen Volkspartei im bayerischen Landtag ausdrücklich erklärt.
pro Tonne, Rheinische Braunkohlenbriketts stiegen um 180 Mark von 555 auf 735 Mark pro Tonne. Diese Preise kommen allerdings nur für Las mitteldeutsche und ostelbische Braun- kohlenrevcer noch nicht in Betracht. Hier dauern die Lohnverhandlungen im Reichsarbeitsministerium noch fort, und erst deren Ergebnis wird die neuen Preise bestimmen. Daß damit der ganze Lebensindex beträchtlich erhöht wird, steht außer Zweifel, und aus diesem Grunde muß natürlich die Kohlen- Prerserhohung bedauert werden. Andererseits ergibt sich aber dre Notwendigkeit einer derartigen Preissteigerung aus den allgemeinen Verhältnissen, nicht zuletzt aus der rapiden Geldentwertung selbst, die gerade gegenwärtig einen bisher noch Niemals verzeichneten Grad erreicht hat.
Begründung des Freispruchs im Kriegsbeschuldigtenprozeß. Berlin, 3. Juli. In der Begründung des freisprechenden stets abaeleuantt Reichsgerichtsnrteils in dem Falle des Berliner Arztes Michel- >ohn führte der Vorsitzende u. a. aus: Es ist nicht anzunehmen, daß der Angeklagte sich in der ersten Zeit in Dizh-le-Gros und m Effrh um leden Gefangenen besonders gekümmert hat, aber ohne jedes Verschulden, denn er stand plötzlich Verhältnissen gegenüber, denen nicht nur er, sondern überhaupt kein Leiter emes Lazaretts gewachsen war. Auch die Anschuldigungen bezüglich der von Frankreich für die französischen Kriegsgefangenen übersandten Lebensmittel sind nicht haltbar, da der französische Arzt Dr. Pichard ständig im Lazarett war und diese Sachen unter Verschluß hatte. Auch die Beihilfe der vollendeten Abtreibung ist dem Angeklagten nicht nachgewiesen. Was die Frage der Körperverletzung anlangt, ist anzunehmen, daß der Angeklagte gegen die Mißhandlungen nicht eingeschritten ist, wie es leine Pflicht gewesen wäre, aber ein Beweis, daß er an diesen Mißhandlungen beteiligt war, ist nicht erbracht., Somit ist der Angeklagte einer strafbaren Handlung mcht für schuldig zu erachten.
politischen Beweggründen gehandelt.
Vorsitzende
Dr. Hermes Beleidigungsklage gegen die „Freiheit".
Berlin, 3. Juli. Vor dem Landgericht 1 begann heute in der Angelegenheit der Weinlieferungen an Reichsminister Dr. Hermes die Verhandlung wegen Beleidigung gegen den Redakteur der „Freiheit" Robert Hemel. Unter Anklage gestellt ist die Behauptung. Minister Dr. Hermes habe von dem dienstlich von ihm abhängigen Winzerverband für Mosel, Saar und Ruwer im April 1920 und Februar 1921 Weine zu einem unverhältnismäßigen billigen Preis bezogen und als Gegenleistung dem Winzer-Verband durch Ueberweisung von 50 000 Mk. und eine Sonderanweisung von 8000 Zentner Zucker besondere Vorteile zugswendet. Das Gericht beschloß nach längerer Beratung, die Sache auf unbestimmte Zeit zu vertagen, da der hinreichende Verdacht bestehe, daß gemäß 8 5 der Verordnung des Reichspräsidenten eine Beschimpfung vorliege. Die Worte Korruptionsminister, Schweinewirtschaft, er schwindelt sich wieder heraus^ begründeten den Verdacht, daß die Beleidigung über den Rahmen des 8 185 des Strafgesetzbuches hinausgehe. Die Akten seien dem Oberreichsanwalt zur Herbeiführung einer Entscheidung des Staatsgerichtshofes zu überweisen.
Verhandlungen zwischen Gewerkschaften und sozialistischen Parteien. — Nachgiebigkeit bei Zentrum und Demokraten?
Berlin, 4. Juli. Das Nachrichtenblatt der Berliner Arbeiterschaft, das einzige Blatt, das während des Berliner Buchdruckerstreiks erscheint, veröffentlicht einen interessanten Briefwechsel der SPD. mit der USPD. In dem Schreiben, das die SPD. der USPD. zugeschickt Hai, heißt es u. a:
„Eine Regierung, die wie die bisherige ohne feste Mehrheit ist und deshalb heute nach links und morgen nach rechts Anschluß suchen muß, um eine Vorlage durchzubringen, wird ihre Stellung und die Einrichtungen unseres Staates nicht so stark sichern können. Laß di? Gegner der heutigen Staatsform ihre gewaltsamen Angriffe auf dsie Republik als aussichtslos einstellen. Wir fragen Euch deshalb, ob Ihr infolge der durch die Ermordung Rathenaus geschaffene ernst? Situation bereit seid, in das Kabinett Wirth einzutreten. Wir bitten um baldige Antwort und bemerken zugleich, daß unserer festen Ueber- zeugnng nach die Widerstände, die früher bei den anderen Koalitionsparteien vorhanden waren, letzt zu überwinden sind, wenn wir den Wunsch nach Erweiterung der Koalition nach links aussprechen."
Die Zentralleitung der USPD. antwortete mit einem Schreiben, das folgende Stelle enthält:
„Angesichts der gegenwärtigen außerordentlichen Situation sind wir bereit, mit Ihrer Partei unter Hinzuziehung der gewerkschaftlichen Spitzenorganisationen über die Frage des Eintritts unserer Partei in die Reichsregiernng zu verhandeln."
Darauf wurden die Verhandlungen am Montag nachmittag zwischen den gewerkschaftlichen Spitzenorganisationen und den beiden sozialistischen Parteien über den Eintritt der USPD. in die Reichsregierung ausgenommen. Zwischen den verhandelnden Parteien herrschte, wie das obengenannte Blatt behauptet. festes Einvernehmen. Am Dienstag sollen die Verhandlungen mit den bürgerlichen Koalitivnsparteien ausgenommen werden.
Die Kohlenpreissteigerung.
Daß der Kohlenpreis durch die ständig zunehmende Teuerung aller Lebenshaltungskosten, durch die Lohnerhöhungen und die Steigerung der Materialkosten nicht unberührt werden würde, war schwerlich anzunehmen. Außerdem war bereits seit geraumer. Zeit eine weitere Erhöhung des Kohlenprecses in Aussicht gestellt worden, sodaß der Beschluß der Organe der Kohlenwirtschaft, die in ihrer letzten Sitzung eine Erhöhung der Kohlenpreiie festsetzten, nicht überraschen kann. In den übrigen Gewerben^ besonders aber im Bauhandwevk, sind dcr-
Keine Rücktrittsabsichten Dr. Grßlers.
Berlin, 4. Juli. Im Laufe des gestrigen Nachmittags lies hwr das Gerücht um, daß Reichsminister Dr. Geßler Rücktrittsabsichten habe. Wie die Telegraphen-Union von autorisierter Quelle erfährt, ist daran kein wahres Wort. Minister Dr. Geßler denkt nicht daran, sein Amt niederzulegen. Wie wir weiter erfahren, hat sich der Gesundheitszustand des Ministers in den letzten Tagen erheblich gebessert. Er wird in den nächsten Tagen Las Bett verlassen und dann seinen Dienstgeschäften wie- der in vollem Umfange nachgehen. Auch in den Tagen seiner Krankheit wurde ihm regelmäßig Bericht erstatte: und cs sind alle wesentlichen Entscheidungen von ihm selbst getroffen worden.
Die Katastrophe der Mark.
Der Dollar ist unter dem Einfluß der innerpolitischen Krife und außerpolitischen Depressionen an den deutschen Börsen am 3. Juli bis auf 430 Mark gestiegen. Aus Newyork ward er vom gleichen Tage mit 437L5 Mark gemeldet. In der Vorkriegszeft wurde 1 Dollar mit 4,20 Mark bezahlt. Die Reichsbank ist also um rund das Hundertfache entwertet. Damit sind wir in finanzwirtschastlicher Beziehung ganz aus dem Weg Oesterreichs angelangt. Die Folge wird Preissteigerung auf allen Gebieten sein. _
Ausland.
Eine französische Stimme gegen die Gewaltpolitik.
Die augenblickliche Lage in Deutschland wird von der Pariser Presse nach wie vor mit der größten Aufmerksamkeit verfolgt. Sie veröffentlicht zum Teil ausführliche, mehr oder weniger zutreffende Betrachtungen über die gegenwärtige Entwicklung. Einen beachtenswerten Artikel veröffentlicht heute „La Rondelle" unter der Usberschrift „Wie der nationale Block für Ludendorff arbeitet". In dem Artikel heißt es. für die
vielen politischen Verbrechen, die in Deutschland verübt wer- ... leine Psyche nach^
>ingen
, . Deutschla
den. gibt es^ürei Gründe: die allgemeine Psyche nach dem
ans 65 Mark zu erhöhen. Dies kommt vor allem für das RuhrgeLiet in Betracht. Es ist nun zwar gelungen, die in Aussicht genommene 8prozentige Preiserhöhung für die Kohle zu verhindern, doch scheint eine solche auf die Dauer nicht mehr zu umgehen sein. Nach den neuesten Festsetzungen beträgt der Preis für Ruhr-Fettförderkohle statt 907.50 Mark 1208 Mark
Kriege, die Erscheinungen der Reaktion und vor allen _
der imperialistische iFriedensvertrag von Versailles. Der Artikel befaßt sich weiter mit der französischen Gewaltpolitik gegenüber dem besiegten Deutschland, wogegen er die schwersten Vorwürfe erhebt.
Die französischen Schulden an Amerika.
London, 4. Juli. Der Chef der französischen Finanzkom- nnision, die sich in London befindet, hatte mit dem englischen Finanzminister Sir Robert Horne gestern eine längere Besprechung. Er teilte Sir Robert Horne die Instruktionen mit, die man dem englischen Mitglied der französischen Schuldenkommission Carmentiel, der sich bekanntlich auf der Reise nach Washington befindet, gegeben hat. Diese Instruktionen besagen, daß Frankreich unbedingt darauf bestehen muss?, daß Deutschland seinen Verpflichtungen nach dem Zahlungsplan vom 5. Mai 1921 Nachkommen müsse. Dieser Zahlungsplan, der 52 Prozent der Zahlungen bekanntlich Frankreich zuspricht, sei aber immer noch für Frankreich durchaus ungenügend.
Ein amerikanischer Beitrag zur Kriegsschulöenfrage.
In Newhvrk ist vor einigen Tagen ein Buch über die Ursachen des Weltkrieges erschienen, dessen Verfasser der frühere Richter am Obersten Gerichtshof in Washington. Bausmann, ist. Der literarische Kritiker der „Nation", die in London erscheint, schreibt über dieses Buch folgendes: „Wenn man das Buch gelesen hat, so ist es nicht mehr möglich, zu behaupten, daß Deutschland bewußt Len Krieg vorbereitet hat und daß es keinerlei Anstrengungen gemacht hat, um den Ausbruch des Krieges zu verhindern. Zu den hauptsächlichsten Schuldigen muffen Graf Äerchtold und Sukomlinosf gezählt werden. Berchtold hat der deutschen Warnung keine Rechnung getragen. Sukomlinosf hat den Zaren belogen und gegen dessen ausdrücklichen Befehl die Mobilisation organisiert, die die deutsche Mobilisierung nach sich zog." Außerdem erklärt er. daß der überstürzte Ausbruch des Krieges das Werk der französischen Diplomatie gewesen sei. Frankreich habe immer eine politische Vorherrschaft in Europa gesucht und darum Rußland zu seinen Rüstungen und zur Allianz mit England getrieben.