MM
WSW
WLM
MM
MWM-
MM
r-Ä ^
i^Lir'LLU.
Amts- «ud Auzeigrölatt für dm Bezirk Hatw
47
WM
7»/-^
EkschetnunzStar-: DikNStaz. Donnerstag, Samstag, Sonntag. JnsertiontprelS 10 Pfg. pro Zeile für Stadt nnb SeztrtSort«; autz-r »ezirl IS Pfg.
Samstag, den 25. Mär; 1905.
TborrnementSpr. in d. Stadt pr.Merlelj. Mk. I.IOincl.Träflerl. Bierteljährl. PostbezugSpreiS ohne Beftellg. f. d. Orts- u. Nachbar- ortsverlehr 1 Mk., s. d. sonst. Verkehr Ml. 1.10, Bestellgeld 20 Pfg.
Amtliche Aekanntmachnngr«.
Die Ortsbehörden
werden beauftragt bi- 15. April d. I. zu berichten, ob die auf den 1. April d. I. vorgeschriebene Ergänzung der Feuerwthrmannschaft, sowie der FeuerwehrNste« (Stamwlisten, Ab- und Zugangslisten) erfolgt ist.
Calw, 22. März 1905.
K. Oberamt. Voelter.
Bekanntmachung,
bete, di« Umlage zu« Bestreitung der Entschädigung für auf polizeiliche Anordnung getötete oder vor Ausführung der TötungS- auordnuug gefallener» Tiere, sowie zur Bestreitung der Entschädigung für au Milzbrand «ud an Maul- und Klauenseuche gefalle«« Tiere.
Durch Verfügung des K. Ministeriums des Innern vom 2. ds. Mts. (Staatsanz. Nr. 54) ist der für das Jahr 1905 zu entrichtende Beitrag für jedes Pferd auf 10 A für einen Esel, Maultier oder einen Maulesel auf 15 A und für ein jedes Stück Mudvieh aus 15 festgesetzt worden.
Dies wird mit dem Anfügen bekannt gemacht, daß die in 8 13 der Mtnisterialverfügung vom 15. Jan. 1896 (Reg.-Bl. S. 11) für die Aufnahme der Viehbesttzer und ihres beitragspflichtigen Viehbestandes, sowie für den Vollzug der Umlage erteilten Vorschriften und Fristen genau einzuhalten sind.
Die Belohnung dev örtlichen Etn- dringer für die Ausnahme und Verzeichnung der Tierbesttze« und ihres Tisrbestands, sowie für die Umlage uud den Einzug der Beiträge «ud die Ablieferung dersetben a« die Oberamtspflege beträgt «ach 8 15 der vorgenannten Ministerialversügung zehn Pfennig von der Mark der eirrgezogens« Beiträge und im Mindestbetrag eine Mark.
Die erforderlichen Formulare werden den Ortsvorstehern mit der heutigen Post zugehen. Die Berichte an das Oberamt find als portopflichtige Dienstsache einzusenden.
Zugleich wird darauf hingewiesen, daß die Bestimmungen der 88 9, 10, 63 und 65—67 des Reichsvtehseuchengesetzes gleichzeitig mit der nach Art. 5 des AusführungSgesetzes erfolgenden Bekanntmachung des Einzugs der Beiträge der Tterbesttzer von der Ortspolizetbehöcds in der ortsüblichen Weise zu veröffentlichen find.
Mit der Vorlage des Vollzugsberichtes ist
gesondert die Zahl der Kühe und sprung- fähigen Kalbinnen anzuzeigen.
Calw. 23. März 1905.
K. Oberamt.
Amtm. Rippmann.
De« Ortsbehörde«
gehen nächster Zeit eine Anzahl der Quensel'sch BelehrungSkarten zur Verteilung an die in d Terminen zur öffentlichen Impfung erschienen Angehörigen der Erstimpflknge zu.
Calw, 23. März 1905.
K. Oberamt. Amtmann Rippmar
Tagesneuigkeiterl.
^Amtliches ans dem Staatsanzetger.) Infolge der an den Seminaren zu Eßlingen, Nagold und Nürtingen vorgenommenen Dtenstprüfung find
nachstehende Lehramtskandidaten zur Versetzung von unständigen Lehrstellen an Volksschulen für befähigt erklärt worden: Dieterich, Hermann, von Schmieh, Köhler, Friedrich, von Decksn- pfronn, Reuter, Christian, von Möltlingen, Schumacher, Heinrich von Gechingen, Bauser, Ernst, von Merklingen, Pfäffle, Karl, von Merklingen, Beßler, Gottlieb, von Deufringen, Lieb, Emil, von Gültltngen.
-8. Simmozheim, 22. März. Das Sängerfest verbunden mit Fahnenweihe und Preissingen findet am 4. Juni d. I. statt.
Garrweiler, 22. März. Die 20 Jahre alte Tochter des Oekonomen Großmann hier beteiligte sich au einem in Altensteig stattfindendsn Kurs zur Anfertigung künstlicher Pspterblumen. Hierbei verletzte sich das Mädchen ganz unbedeutend an einem Finger und schenkte der Verletzung keine Beachtung. Vorgestern mußte das Mädchen wegen Blutvergiftung in das Krankenhaus nach Altensteig verbracht werden,'wo es gestern früh starb.
Wildbad, 21. März. Der Msldungs- termin für die hiesige Stadtschultheißenstelle ist mit dem gestrigen Montage abgslaufen. Es find nun zusammen 7 Bewerbungen eingekommen. Außer den in diesem Blatt schon bekannt gegebenen Kandidaten, den HH. Bankdtrektor Bätzner, Amtmann Ripp mann von Calw und Amtmann Scholl von Stuttgart (beim AmtSoberamt Stuttgart) find es dte HH. Schultheiß Schneider von Altenstadt bei Geislingen, Amtmann Knapp bei der Stadtdirektion Stuttgart, Sparkassebuchhalter Klöpfer (früher Stadtschultheißenamts-Assistent hier) von Stuttgart und Amtmann Schmtd von Stuttgart, z. Zt. Hilfsarbeiter bei der Kammer der Abgeordneten. Die Vorstellung der Kandidaten in der Wählerversammlung findet am nächsten Sonntag nachmittag in der hiesigen Turnhalle statt.
Stuttgart, 22. März. Wir der vorgestrige „Beobachter" berichtet, ist ein Sohn des Herrn Dr. Kah, Herausgeber des Oberschwäbischen Anzeigers in Ravensburg, wegen des Verdachts der Brandstiftung im väterlichen Hause in gerichtliche Untersuchung gezogen worden. Von zuständiger Seite erfährt man, daß diese Anschuldigung auf einer nichtswürdigen Jntrigue beruht, deren Urheber noch nicht ermittelt ist.
Stuttgart, 23. März. Die Finanz- kommtssion setzte in der heutigen Sitzung in Anwesenheit des Ministers der auswärtigen Angelegenheiten Frhr. v. Soden und 3 weiteren Vertretern der Regierung die Beratung des Etats der Eisenbahnen fort. Zunächst wurde ein in der Sitzung vom 22. d. Mts. bei Tit. 8 zu der Petition der Eisenbahnbaninspektoren und der Ab- tetlungsingenieure gefaßter Beschluß, diese Petition der Regierung zur Kenntnis zu übergeben, dahin abgeändert, diese Petitionen durch die Beschlüsse für erledigt zu erklären. Hierauf wurde Tit. 15 unter Umwandlung zweier Kopistenstellen in Kanzlistenstellen, Tit. 17 unter Umwandlung von zwei Weichenwärterstellen in Bahnhofaufseherstellen und unter Schaffung einer weiteren solchen Stelle und unter Umwandlung einer Bahnhofportierstelle in eine
Stationsdienerstelle erledigt. In Tit. 19 wurde die Schaffung von 20 weiteren Zugmeisterstellen und zugleich der Vorlage entsprechend die Ausnahmebestimmung der Gehaltsordnung vom 1. April 1901, wonach den Zugmeistern, welche vor dem 1. April 1901 angestellt wurden, die Erreichung des Höchstgehalts schon nach 12 Jahren Dienstzeit statt wie bisher nach 15 Jahren ermöglicht werden soll; weiter die Schaffung von 10 weiteren Schaffnerstellen und 2 weiterer Wagenrevtdentenstellen, sowie 10 weiterer Bremserstellsn gutgsheißen, dabei wurde weiter beschlossen, der Vorlage entsprechend die oberste Gehaltsstufe von 1200 ähnlich wie bei den Güterschaffnern auch bei den Bremsern zugänglich zu machen. Eine im Anschluß hieran beratene Petition der Wagenrevidenten wurde der Regierung zur Kenntnisnahme überwissen. In Tit. 19 wurden 30 weitere Lokomotivführerstellsn für das Jahr 1905 und 20 weitere für das Jahr 1906, außerdem 9 weitere Meisterstelleu, in Tit. 20 4 weitere Oberbahnwärter und 16 weitere Stationswäcterstellen, sowie 15 weitere Stationsdienerstellen bewilligt. Im Anschluß hieran wurde eine Petition der Weichenwärter und eine solche der Bahnwärter beraten und der Regierung zur Kenntnisnahme überwiesen. Eine Petition der Eisenbahnbetriebsbeamten wurde der Regierung in der Richtung zur Erwägung übergeben, inwieweit eine Besserung in ihrer dienstlichen Inanspruchnahme, speziell hinsichtlich der Zahl der Diensttuenden derselben durchgeführt werden kann. Eine Petition der Bauschreiber, die nicht Militäranwärter sind, wurde der Regierung zur Kenntnisnahme überwiesen; desgleichen eine Petition des Landesveretns der württ. Verkehrsbeamten um Fürsorge für ihre Hinterbliebenen. Im übrigen wurde das Kapitel durch die entsprechende Bewilligung, wobei bei Tit. 27 ausdrücklich ausgesprochen wurde, einer Mehrausgabe unter Anerkennung der Auslegung des Art. 4 des Unfallfürsorgegesetzes zu genehmigen, erledigt. In der auf Freitag, den 24. ds. Mts., anberaumten Sitzung werden die Etats der Posten und Telegraphen sowie der Bodenseedampfschiffahrt beraten werden.
Stuttgart, 23. März. (Schwurgericht.) Ein eigenartiger Fall beschäftigte heute das Schwurgericht. Angeklagt eines Verbrechens der intellektuellen Fälschung einer öffentlichen Urkunde und eines Vergehens des Betrugs war der ledige 22 Jahre alte Zimmermaler Karl Ammann von hier. Der Angeklagte mußte am 13. August v. I. seine Stellung bei einem hiesigen Dekorationsmaler wegen Arbeitsmangel aufgeben. Solange er arbeitslos war, bildete sich bei ihm eine Zellgewebeentzündung. Um sich ärztlich behandeln lassen zn können, erschien Ammann am 3. Srpt. auf der hiesigen Ortskrankenkasse, gab sich für den Schreiner Eugen Calmbach aus, von dem er wußte, daß er Mitglied der OctSkrankenkasse war, und bestimmte dadurch den Beamten, ihm eine auf diesen Namen lautende Karte zur ärztlichen Untersuchung auSzustellen, ebenso einen Aufnahmeschein in das Katharinenhospital, wo der Angeklagte 10 Tage lang unter dem Namen Calmbach auf Kosten der Ortskrankenkasse behandelt wurde. Ec wurde jedoch von einem Angestellten, der ihn erkannte, entlarvt. Dadurch, daß sich der