lenbürg, 20. Juni 1922.

ckagung.

oeise herzlicher Teilnahme ai, meines lieben Gatten, unseres ßvaters

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nzspenden seitens des Kriege aus diesem Wege herzlichste,

lerndeu Hinterbliebenen.

Hst er» Tagespreise«:

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Reuenbürg, Donnerstag, den 22. Juni 1922

80. Jahrgangs

Deutschland.

Der Prozeß gegm den bayrischen Landtagsabgeordneten Gandorfer.

München, 21. Juni. Der Prozeß gegen den Kaufmann Max Emanuel und den Landtagsabgeordneten Gandorfer hat nunmehr vor dem Landgericht in Kempten begonnen. Es han­delt sich darum, daß Emanuel beschuldigt wird, auf Grund er­schlichener Answeispapiere sich als Aufkäufer des bayrischen Staates in der Schweiz geriert zu haben. Gandorfer wird be­schuldigt, verschiedene Genehmigungen erteilt zu haben, die Weit über den Rahmen seiner Zuständigkeit als Präsident des Landesbauernrats hinausgingen. Die angekündigten Politischen Sensationen sind bisher ausgeblieben. Gandorfer vertrat den Standpunkt, daß, wenn er jetzt auf der Anklagebank sitze, die ganze damalige Regierung samt dem Ministerpräsidenten Hoff- mann das gleiche Schicksal hätte erleiden müssen. Die Aus­weispapiere seien echt gewesen, und es sei ihm volle Vollmacht erteilt worden. Wie schwach die Position Gandorfers ist, geht daraus hervor, daß er alle möglichen Nebensächlichkeiten mit großer Emphase in den Saal schmettert, wie die Behauptung, daß der als Zeuge geladene Landwirtschaftsmmister Wutzlhofer, der damals Staatskommissar für das Ernährungswesen war, nach der Vernehmung durch den Untersuchungsrichter in Kemp­ten mit Emanuel zusammen in einer Weinstube gesessen habe. Solche und ähnliche Kleinigkeiten sollen Wohl die angekündig­ten Sensationen darstellen.

Rückgang der Kohlenförderung.

Auf den Zechen des Ruhrbeckens (einschließlich der links­rheinischen Gruben) betrug die arbeitstägliche Förderung im Mai 310844 Tonnen gegen 326 637 Tonnen im April und 333 862 Tonnen im März 1922. Es ist mithin ein Rückgang der Kohlenerzeugung um 15 793 Tonnen bzw. 23018 Tonnen zu verzeichnen. Wie die bis zum 12. Juni vorliegenden Förder­zahlen erkennen lassen, ist auch für den laufenden Mona) mit einem weiteren Rückgang der Kohlenförderung zu rechnen. Die Kohlennot droht katastrophal zu werden, wenn cs ü r Regie­rung und den Arbeiterführern nicht noch gelingt, die Berg­arbeiter von der unbedingten Notwendig! nt einer Steigerung der Kohlenförderung, die, wie die Verhältnisse zur Zeit liegen, nur durch Ueberarbeit erreicht werden kann, zu übezeug-en

Der gefahrdrohende Sturz der Mark.

Berlin, 21. Juni. Die Reichsbank hat bisher versucht, durch starke Abgabe aus ihren Devisenbeständen den Sturz der Mark aufzuhalten. Auf die Dauer ist ihr das aber nicht möglich, da sie sonst den Fonds an Devisen angreifen müßte, der für die Reparationsleistungen für Juli und August angesammelt wor­den ist. Das Kabinett wird sich wahrscheinlich schon heute im Laufe des Tages mit der bedrohlichen Lage beschäftigen, und auch das Garantiekomitee wird sofort in die Beratung dieser Frage eintreten.

Nochmals die Disziplinarverfahren gegen streikende Beamte.

Berlin. 21. Juni. In einer Aussprache mit Vertretern der Gewerkschaften, des Beamtenbundes und der Reichsgewerkschast stellte, wie eine Korrespondenz meldet, der Kanzler fest, daß die Behauptung, er habe versprochen, daß keine Maßregelung der streikenden Eisenbahnarbeiter erfolgen solle, unzutreffend sei. Der Vorsitzende des Afabundes, Herr Aushäu'er, legte im Namen der Spitzenorganisationen fünf Forderungen vor, unter anderen aus Niederschlagung der noch nicht eröffneten Verfahren und reichliche Begnadigungen, worauf der Kanzler erklärte, er werde mit dem Justizmimster und dem Reicksver­kehrsminister die Frage der Maßregelungen noch einmal durch­sprechen. Die Reichsregierung will zu den fünf Forderungen der Gewerkschaft Stellung nehmen und ihre Beschlüsse dann den Organisationen Mitteilen.

Zu de« Anschuldigungen gegen Dr. Hermes.

Berlin, 20. Juni. Im Untersuchungsausschuß des Reichs­tags, der sich mit den Anschuldigungen gegen den Minister Dr. Hermes befaßt, bekundete bei der Zeugenvernehmung Re­gierungsrat Dr. Mehl vom Ernährungsministerium, das Wein- und Zuckerreferat habe nur eine bessere örtliche Zuckerverteilung ohne Sonderzuweisung angeregt. Regierungsrat Dr. Jaffe habe aber aus polnischen Gründen eine Sonderznweisung von Zucker für das besetzte Gebetet gewünscht und sei damit durch- aedrunaen. In dieser Sonderzuweisnug habe er (der Zeuge) keine Begünstigung erblickt. Von einem Weinbezug des Mi­nisters sei ihm damals weder amtlich noch privat etwas be­kannt geworden. Minister Dr. Hermes erinnerte den Zeugen daran, daß auch Statssekretär Huber die Sonderznlaae emp­fohlen habe. Das sei für ihn, den Minister, nach den Ausfüh­rungen von Tw. Jaffe entscheidend gewesen. Der Zeuge be­stätigte das. Ferner erklärte der Minister, nachdem die Winzer und mehrere Abgeordnete vorstellig geworden waren, habe er selbst eingegriffen, um den Geschäftsgang zu beschleunigen. Re­gierungsrat Dr. Jaffe, als Zeuge vernommen, erzählte von einer Zusammenkunft mit Vertretern des Winzerverbands und rheinischen Zentrumsabgeordneten, die im Dezember 1920 im Restaurant des Reichstags stattfand, zu der auch Dr. Jaffe hinzugezogen worden war und wobei er sich zunächst gegen eine Sonderbewilligung von Zucker ausgesprochen habe. Die besonderen schwierigen Verhältnisse im besetzten Gebiet hätten aber eine nähere Prüfung angezeigt erscheinen lasten. Eine Besprechung im Ministerium sei vereinbart worden und hier sei der Zeuge (Dr. Jaffe) dann mit der Anregung hervorgetreten und durchgedrungen, daß die besetzten Gebiete bevorzugt wer­den sollten. Außer dem Winzerverband für Mosel, Saar und Ruwer seien dann auch Verbände der Pfälzer und Rhein- besten in gleicher Weise bevorzugt worden. Dann wurde der Generalsekretär des Winzerverbandes für Mosel, Saar und Ruwer, Faust, nach Ausschluß der Öffentlichkeit vernommen. Aus dieser Vernehmung teilte der Vorsitzende in der öffent­lichen SitzuW mit, daß Faust bekundet habe, daß in den Jahren 19191921 Weine zu bevorzugten Preisen ähnlich wie dem Mi­nister Dr. Hermes an Minister und Staatssekretäre oder Be­amte in ähnlicher Stellung vom Winzerverband nicht geliefert

worden seien. Der Ausschuß vertagt sich dann auf den 26. Jum.

18 Milliarden Steuereinnahmen in einem Monat.

Die Einnahmen des Reichs im ersten Monat des neuen Rechnungslahres, im April 1922 liegen jetzt vor. Infolge der fortschreitenden Geldentwertung haben sie den Voranschlag wiederum bei weitem übertroffen, der eine monatliche Durch­schnittseinnahme von etwas über 9 Milliarden vorsah. In Wirklichkeit sind aber über 13 Milliarden im April aufgekom- men. So waren z. B. die Besitz- und Verkehrssteuern für das ganze Rechnungsjahr mit 68^ Milliarden veranschlagt, auf den Monat also 5,686 Milliarden, während der April 8,792 Milliarden brachte. An Zöllen und Verbrauchssteuern sollen im ganzen Jahre etwas über 38 Milliarden, im Monat 3,378 Milliarden, eingehen, während der Avril schon etwas mehr, 4,375 Milliarden, gebracht hat. Die Ansfuhrabgaben sind für das ganze Rechnungsjahr auf 2,344 Milliarden veranschlagt, von denen der April bereits 887 Millionen eingebracht hat. Es ist damit zu rechnen, daß auch in der Folgezeit erheblich höhere Steuereinnahmen zu verzeichnen sind, als der Voranschlag vor­sieht. Darin jedoch eine Verbesserung des Haushalts zu er­blicken, wäre falsch, da ja auf der anderen Seite auch die Aus­gaben des Reichs gegenüber dem Voranschlag erheblich größere Beträge erfordern.

Wir kennen kein Vaterland . . .

In her gestrigen Sitzung der Berliner Stadtverordneten rief der Stadtverordnetenvorsteher unseren zu Polen kommen­den oberschlesischen Brüdern ein Lebewohl zu. Das ganze Haus, mit Ausnahme der Unabhängigen und der Kommunisten, hatte sich erhoben. Die Kommunisten lärmten dazu noch gegen diesen nationalen Rummel", eine Vokabel, die, unwürdig und nichtswürdig, heute früh von derFreiheit" ausgenommen wird.

Forderung auf Zuziehung deutscher Sachverständiger zur Hebung derLusitania".

In den Bereinigten Staaten hat sich eine große Gesellschaft gebildet, die sich die Hebung der im Mai 1915 von Deutschland versenktenLusitania" zur Aufgabe gemacht hat. Die Gesell­schaft fußt größtenteils auf amerikanischem, zum kleineren Teil auf englischem Kapital, Die Verträge mit derCunard Linie" sind so weit gediehen, daß die Ausführung bereits in nächster Zeit erfolgen soll. Um nun zu verhindern, daß aus diesem Ge­schäft für die Politik unangenehme Wirkungen entstehen, will die englische Regierung Vorsorge treffen, daß die bei der He­bung zum Vorschein kommende Kriegskonterbande, die die Vernichtung der ,Lusitania" völkerrechtlich rechtfertigte, schleu­nigst beseitigt wird. Demgegenüber ist von deutscher Seite ge­fordert worden, daß die Hebung derLusitania" in Gegenwart von neutralen Zeugen erfolge. Noch weiter geht die nach­stehende Forderung der Deutschnationalen, die allerdings kaum Aussicht auf Erfüllung hat. Immerhin bedeutete die Ableh­nung neutraler Zeugen durch England ein offenes Eingeständ­nis des Schuldbewußtseins.

Berlin, 20. Juni. Die Deutschnationalen haben im Reichs­tag eine Anfrage gestellt, die sich mit der Hebung derLnsita- nia" beschäftigt. Es heißt darin: Eine amerikanisch-englische Gesellschaft will in nächster Zeit versuchen, das von deutschen U-Booten versenkte SchiffLusitania zu heben. Nach zuver­lässigen Mitteilungen soll auch dabei beabsichtigt sein, die im Schiff befindliche Ladung an Munition. Torpedos und zwei U- Booten unbemerkt zu beseitigen. Es besteht aber ein besonde­res Interesse, nachzuweisen, daß die Versenkung völkerrechtlich zulässig war. Ist die Reichsregierung bereit, Schritte zu unter­nehmen, damit während der ganzen Dauer der Hebung des Schiffes und der Bergung der Ladung sachverständige deutsche Vertreter zugelasten werden?

Ausland.

Das neue Finanzsystem Oesterreichs.

Wien, 21. Juni. Uober den neuen Jinanzplan der Regie­rung erhält der Wiener Vertreter der Telegraphen-Union von führender parlamentarischer Seite folgende authentische In­formationen: Der Plan verfolgt 1. Das Problem der Erspa­rungen und die Sanierung der staatlichen Betriebe. 2. Die 'Sicherstellung der Monopol-Erträgnisse, die Einführung neuer Steuern und die Erhöhung bestehender Steuern und die innere Anleihe. Der Finanzplan verlangt die Abstoßung der Bundes­bahn-Werkstätten und deren lleberführung in den Privatbesitz sowie die Abstoßung der staatlichen Jndustriewerke.

Die 84-Stmrden-Woche in der Schweiz.

Der schweizerische Rationalrat begann, wie dieDeutsche Allgemeine Zeitung" aus Basel zu melden weiß, gestern die Be­ratung der Vorlage über die Abänderung der 48-Stnnden- Woche im Zeichen schwerer wirtschaftlicher Krisen in die 54- Stunden-Woche. Die Annahme der Vorlage scheint trotz des sozialdemokratischen Widerstands gesichert zu sein.

Vor dem Moskauer revolutionären Tribunal.

Die MoskauerJswestija" berichtet über den Prozeß der Prinzessin Gagarin vor dem Moskauer revolutionären Tri­bunal. Die Prinzessin war angeklagt. Mitglied einer gegen­revolutionären Verbindung zu sein. Sie weigerte sich, Anga­ben über die Verbindung zu machen oder die Namen von Mit­gliedern anzugeben. Sie erklärte, sie sei überzeugte Monar­chistin. glaube aber, daß die Lehren des Kommunismus sich in etlichen 100 Jahren vielleicht durchsetzen könnten. Das Tribunal sprach die Prinzessin schuldig, gegenrevolutionäre Ansichten zu haben und einen Brief an den Patriarchen der russischen Kirche geschrieben zu haben, in dem sie gegen die Beschlagnahme dm: Kirchengüter durch den Bolschewismus protestierte. Sie ver­diene daher die Todesstrafe. Da sie jedoch ihrer Ueberzeugnng von dem schließlichen Durchdringen des kommunistischen Ge­dankens Ausdruck gegeben habe, so werde sie nur mit fünf Jah­ren Gefängnis bestraft. Die Prinzessin richtete darauf am nächsten Tage das schriftliche Ersuchen an das revolutionäre Tribunal, die Gefängnisstrafe auf dem Gnadenwege in die Todesstrafe umzuwandeln.

Aus Stadt» Bezirk und Umgebung.

Neuenbürg (Gemeinderatssitzung vom 20. Juni). Die Rechtssachen Nonnast gegen Pfrommer und Kraft fanden durch Urteil ihre Erledigung.

Nachdem einige Bauabrechnungen genehmigt, wurde vom Gemeinderat den Anträgen des Elektrizitätsausschusses entsprechend beschlossen, bei künftigen Neuanschlüssen von den Antragstellern 40 Prozent der Anschlußkosten als Barbei­trag zu erheben; ferner für die Abnahme von Licht- und Krastleitungen eine Gebührzu erheben, deren Höhe sich nach dem jeweiligen Licht- und Kraftstrompreis richtet. Der Zu­stand des Reservemotors im Hauptwerk soll durch einen Sachverständigen in Bälde untersucht werden.

Das Nutzungsbürgerrecht wird verliehen dem D. Strom. Buchdruckereibesttzer.

Einem neugegründeten Männerqnartett wird die Be­nützung eines Schullokals einmal wöchentlich unter den üblichen Bedingungen gestattet.

Das von der Stadtgemeinde kürzlich ausgebotene Stamm­holz 1. und 2. Klasse wird der Firma Krauth und Cie. um 1040 Prozent des Taxpreises zugeschlagen. Das Ergebnis der Verpachtung der Scheuer auf der großen Wiese wird ge­nehmigt.

Zum Schluß wurden noch eine Anzahl kleinere Gegen­stände erledigt. K.

Neuenbürg, 22. Juni. Alle Unfallversicherungsrenten werden ab 1. Juli aus volle Mark ausgerundet. Beträgt die Rente für das Jahr 600 Mark oder weniger, so ist sie in vier­teljährlichen Beträgen im Voraus zu zahlen. Die Rentenbe­zieher haben ihre Quittungen künftig dementsprechend aus- zustellen.

Neuenbürg, 22. Juni. Die Wanderung der hiesigen Orts­gruppe des Schwarz Wald-Vereins, welche letzten Sonntag infolge schlechten Wetters unterblieb, findet, wie aus dem Inseratenteil ersichtlich, kommenden Sonntag statt. Die Teilnahme ist umsomehr zu empfehlen, als der Marsch durch­weg durch Wald führt.

Birkenfeld. 21. Juni. Die Beaufsichtigung und Pflege der hiesigen Gemeindewaldungen unterstand seither einem Gemein­dewaldschützen. Die Erfahrung hat aber gelehrt, daß ein von der Gemeinde bzw. seiner Bewohner abhängiger Waldschütz kaum existieren kann, wenn er rücksichtslos durchfährt, wie cs seine Pflicht ist. Der Gemeinderat kam daher zu dem einmü­tigen Beschluß, die Gemeindewaldungen unter Staatsaufsicht zu stellen und die Forstdirektion zu bitten, für sie eine beson­dere Hut zu bilden und dann diese Stelle mit einem staat­lichen Forstwart zu besetzen.

Würs»e»nlverg.

Calw, 20. Juni. (Erweiterung des Bezirkskrankenhauses ) Die außerordentliche Ämtsversammlung beriet über die Er­weiterung des Bezirkskrankenhauses. In der Aussprache wurde u. a. mitgeteilt, daß mit einem allgemeinen Staatsbeitrag von 10 Prozent und Wohl such noch mit einem Beitrag aus dem Tuberkulosesonds zu rechnen sei. Nach den Voranschlägen von Regiernngsbaumeister Dollinger kommt heute der Bau des großen Projekts auf 3 990 000 Mark, ohne Zentralheizung und Einrichtung. Schließlich wurde in namentlicher Abstimmung mit 28 gegen 2 Stimmen (Vertreter von Altbulach und Decken- pfronn) das große Projekt angenommen, so daß sofort mit dem Bau begonnen werden kann. An das Bezirksrrankenhaus, das erst 1913 erstellt wurde, wird ein Jsolierhaus für ansteckende Krankheiten sowie eine Abteilung für Tuberkulose und Wöch­nerinnen angebaut.

Freudcnstadt, 20. Juni. (Stammholzverkauf.) Bei dem gestern vorgenommenen Stammholzverkauf der städt. Wald­inspektion wurde im Submissionswege Langholz im Gesamt- ausgebot von 345;378 Mark um 4 003161 Mark verkauft, waS einem Dnrchschnittserlös von nahezu dem ILfachen der Tax­preise entspricht. Bei dem Nadelholzstangenverkauf im Gesamt- ansgebot von 49 945 Mark wurden 340 540 Mark, also nahezu das Tsache der Taxpreise erlöst.

Stuttgart, 20. Juni. (Schiedsspruch im Handelsgewerbe.) Die Angestellten-Organisation und Arbeitgeber-Verbände des Handelsgewerbes haben sich mit Len vom Schlichtungsausschuß am 14. Juni für die Mai- und Juni-Gehälter der Angestellten in Groß-Stuttgart und Heilbronn gefällten Schiedsspruch ein­verstanden erklärt.

Stuttgart, 21. Juni. (Schwerer Auto-Unfall.) Gestern nachmittag gegen 7 Uhr ereignete sich auf der Straße Stutt- gart-Solitüde ein schwerer Kraftwagen-Unfall. Ein mit 6 An­gehörigen der Kraftfahr-Abteilung Nr. 5 in Cannstatt besetzter Kraftwagen bog bei der Ueberholung eines Kraftfahrers zu stark aus und fuhr gegen einen Baum. Zwei Insassen erlit­ten schwere Schädelbruche, zwei andere Arm- und Beinbrüche, die beiden übrigen blieben unverletzt. Zwei der Verletzten sind kurz nach ihrer Einlieferung ins Krankenhaus gestorben. Der Unfall ist auf übermäßig rasches, unvorsichtiges Fahren zurück­zuführen.

Stuttgart. 21. Juni. (Schwurgericht.) Im März d. Js. belästigte der 21 Jahre alte Hafner Alfred Mörk aus Cann­statt auf der Straße eine Kellnerin und brachte ihr, als sie ihn abwies, mit einem Dolchmesser mehrere Wunden an Kopf und Brust bei. Me Geschworenen verneinten die Frage aus ver­suchten Totschlag und bejahten nur die auf körperliche Miß­handlung. Mörk erhielt 1>- Jahre Gefängnis.

Heilvronn, 21. Juni. (Denunziation.) Vertreter der Ver­einigten Gewerkschaften erstatteten auf dem Stadtpolizeiamt Anzeige, daß in einem Gartenhaus mrs der Villmat Maschinen­gewehre versteckt seien. Me gründlichen Nachforschungen ver­liefen ergebnislos, so meldet der Polizeibericht.

Heilvronn, 21. Juni. (Im Rausch gestorben.) Am letzten Sonntag morgen wurde der 45 Jahre alte Kesselheizer Georg Zwickel, wohnhaft in Bückingen, m sinnlos betrunkenem Zu­stande in den Anlagen des Kaiser-Friedrich-Denkmals hier auf- gefunden und mit einer Tragbahre auf die Polizeihauptwache verbracht. Am Sonntag wurde wiederholt der Versuch ge­macht, chm zu vernehmen und zu entlassen, was jedoch nicht