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lrg, IS. Juni 1922.
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mten machen wir die mein lieber Gatte, unser ter, Bruder und Vater
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en Hinterbliebenen. W
nachmittag 3 Uhr. W
sei», 15. Juni 1922.
krseige.
und Bekannten geben icht, daß unsere liebe Großmutter
Solstnger,
schmieds-Witwe,
:it heute im Alter von em Herrn entschlafen ist.
nterbliebenen:
Zftau Luise, geb. Wol- n.
rau Emilie, geb. Wollen.
k, Obernhausen. nachmittag 6 Uhr.
den 15. Juni 1922.
zung.
leweise herzlicher Triller lieben Frau, unserer iviegertochter, Schwester e der hiesigen Gemeinde- ,de Pflege, sowie dem lchor sagt innigsten Dank.
nden Hinterbliebenen:
rich Brüderli« »der».
««ach.
inladung.
ndte, Freunde und Be-
Z. Juni 1922
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Krone* i« Höfe«
der Bitte, die als per- l zu wollen.
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rs Großmann, Flößers
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brikarbeiters mDennach. hr in Höfen.
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Neuenbürg, Samstag, de» 17. Juni 1922.
! 80. Jahrgang.
Rundschau.
Der Besuch des Reichskanzlers und des Reichsministers des Auswärtigen in Stuttgart war ein Ereignis, das fortab zur Geschichte der Landeshauptstadt gehört. Der Reichskanzler wurde schnell populär. Schon bei einer Pressebesprechung gewann er sich großes Vertrauen, und noch größeren, Eindruck machte er abends durch seinen politischen Vortrag in emem großen Kreis geladener Gäste aus allen Schichten der Gesellschaft. Seine Gutgläubigkeit und Offenheit wurde allgemein anerkannt. Leider traf tags daraus die Nachricht ein, daß die internationale Anleihe bei den Verhandlungen in Paris gescheitert sei. Die großen Hoffnungen aus einen ersten Erfolg der Erfüllungspolitik, mit denen man sich in Stuttgart im Anschluß an die Ministerreden noch am Freitag getragen hatte, waren am Samstag vernichtet, Menschenschicksal, Völkerschicksal!
Warum kam die Anleihe nicht zustande? Weil der Bankierausschuß. auch Morganausschuß genannt, ein positives Ergebnis nicht erzielen konnte, dessen Voraussetzung gewesen wäre, daß die Verbandsregierungen bereit sind, auf eine Herabsetzung der deutschen Kriegsentschädigung einzugehen und davon will Frankreich unter der Führung Poincare nichts wissen. Wir aber sind nicht im Stande, die Zahlungen des sogenannten Moratoriums, geschweige denn die des Londoner Ultimatums, längere Zeit aufznbringen. D. h. mit anderen Worten, daß Deutschland, wenn nicht doch noch eine Anleihe zustande kommt, sehr bald seine Zahlungsunfähigkeit erklären muß. Es sieht fast so aus, als ob man in Paris gerade das wünschte, um nachher zu den Sanktionen übergehen, auf deutsch in den Ruhrbezirk einrücken zu können. Vielleicht geruhen die Franzosen einstweilen einige Sachleistungen von uns anzunehmen, aber damit ist nicht geholfen, denn dergleichen, ja sogar Arbeitsleistungen, sind ihnen schon vor Jahr und Tag angeboten, aber von Poincare und seinen Leuten abgelehnt worden.
So- hat Poincare zweifellos einen Sieg erfochten und die deutsche Erfüllnngspolitik eine große Niederlage erlitten. Wir aber müssen sehen, wie wir weiterkommen. Die.unmittelbare Folge ist eine große Teuerung, denn die ersehnte Befestigung unseres Markkurses ist ausgeblieben und hat der wildesten Preistreiberei die Bahn frei gelassen. Man spürt es schon an allen Ecken und Enden, daß wir heute tatsächlich die österreichischen Preise haben samt all den Zuständen, um die wir vor etwa 1^ Jahren Wien bemitleideten. Und es besteht gar keine Aussicht, diese Bewegung aufzuhalten, denn die Regierung hat nicht die Macht dazu. In ganz rascher Reihenfolge kommen nun wieder die Tariferhöhungen in der Industrie, die Gehaltsforderungen der Beamten, die Aufschläge bei Post und Eisenbahn usw. bis ins aschgraue Elend. Nicht einmal zur Stilllegung unserer Papiergeldfabrikation ist es gekommen, sondern die Notenpresse dreht sich Tag und Nacht weiter, sintemal das Papier geduldig ist.
Wenn unser Landtag am 20. Juni wieder Zusammentritt, so wird er zunächst einen Hansen Kleiner und Großer Anfragen vorfinden, nicht aber den Etat, der schon seit dem 1. April verabschiedet sein sollte, aber Heuer aus durchaus begreiflichen Gründen trotz angestrengtester Arbeit in den Ministerien nur mit großer Verspätung fertiggestellt werden kann. Im Reichstag hat man sich nach Len Pfingstferien an große Aufgaben gemacht. Dazu gehört die Zwangsanleihe und eine Abänderung oer Gesetze über die Einkommensteuer und über die Erbschaftssteuer. Den breitesten Rahmen aber wird das Getreideumlagegesetz einnehmen. Die Landwirtschaft verlangt absolut freie Wirtschaft und wehrt sich erbittert gegen diesen letzten Ueber- bleibsel von Zwangswirtschaft. Verschiedene bürgerliche Parteien sind wegen dieser Frage bis tief in die Mitte ihrer eigenen Reihen hinein gespalten. Aber die Sozialdemokratie besteht ans ihrem Schein und verlangt die hälftige Zwangsbewirtschaftung des Getreides als Lohn für ihr Verbleiben in der Koalitionsregierung.
Dazwischen hinein gab es auch einen großen politischen Prozeß, den Offenbupger Mordprozeß wegen Erzbergers. Die Mörder selbst waren nicht zur Stelle. Schulz und Tillessen, die seinerzeit nach der feigen Tat, von Freunden und Gönnern begünstigt, entkamen, und, mit großen Geldmitteln ausgestattet, sich geraume Zeit unbehelligt in Ungarn anfhalten konnten, erfreuen sich heute noch irgendwo der goldenen Freiheit. Deshalb mußte der Angeklagte von Killinger freigesprochen werden. Es war den Geschworenen unmöglich, Killinger zu verurteilen, solange nicht einwandfrei sesteht, ob Schulz und Tillesten direkt die Täter oder nur die Beteiligten an dem Morde sind. Der Prozeß wäre ausgegangen wie das Hornberger Schießen, wenn er nicht die entsetzliche Wahrheit enthüllt hätte, daß es ber uns Kreise gibt, die Mörder als Helden ansehen. Freilich als der österreichische Sozialdemokrat Dr. Adler den Ministerpräsid- denten Grafen Stürgkh meuchlings erschoß, war es auch nicht anders.
Deutschland.
Ablehnung des Polizei-Etats in Sachse«.
Dresden, 15. Juni. Der Landtag hat in seiner heutigen Sitzung den Polizeietat mit dem Regierungsentwurf "ber die Neuorganisation der staatlichen Polizei mit den Stimmen der Bürgerlichen und der Kommunisten abgelehnt.
Berlin, 16. Juni. Wie die Blätter zu der Ablehnung des Polizeietats in Sachsen melden, wird die politische Auswirkung der Abstimmung noch etwas auf sich warten lassen, da erst noch die Abstimmung über den Gesamtetat abgewartet werden muß. Erst dann wird es sich entscheiden, ob die aus Sozialdemokraten und Unabhängigen bestehende Regierung zurücktritt, oder ob der Landtag seine Auslösung selbst beschließt.
Keine innerpolitische Krisenstimmung.
Berlin, 16. Juni. Eine Berliner Korrespondenz verbreitet die Meinung, daß bei der Abstimmung über die Getreideumlage am nächsten Montag eine Regierungskrise entstehen könne well nicht nur die Rechtsparteien, die Bayerische Volkspartei und die Kommunisten, sondern auch ein Teil des Zentrums und der Demokraten gegen das Gesetz stimmen werden. Uns scheinen
diese Befürchtungen übertrieben. Tatsächlich ist zurzeit der Wunsch allgemein, jede Krise zu vermeiden, und die Tagungen des Parlaments ohne weitere Zuspitzungen ausklingen zu lassen. Deshalb wird es auch über der Zwangsanleihe, wie die „Deutsche Allg. Zeitung" gestern zu glauben schien, nicht zu einem Zwischenfall kommen. Die Besprechungen der beteiligten Fraktionen über die Tagesordnung der heutigen Reichstags- sttznng haben, wie die „Zeit" feststellt, ein befriedigendes Eegeb- nis gehabt. Man wird die Zwangsanleihe und den volksparteilichen Initiativantrag zum ErLschaftssteuergesetz gemeinsam beraten und heute zunächst ohne Debatte verabschieden. Die Anssprache wird dann in der nächsten Woche erfolgen.
Ein Schiedsspruch im Rnhrkohlenbergbau.
Berlin, 15. Juni. In den schwebenden Arbeitsfragen des Ruhrkohlenbergbaues fanden in den letzten Tagen erneut Verhandlungen zwischen dem Zechenverband und den Bergarbeiter- Verbänden im Reichsarbeitsministerium statt. Im Verlaufe dieser Verhandlungen wurde zur Regelung der Lohnfrage ein Schiedsspruch gefällt, der den durch den Abbruch der Anleiheverhandlungen veränderten Verhältnissen Rechnung trägt. In den Fragen des Manteltarifs konnte über eine Reihe weiterer Punkte die Verständigung zwischen den Parteien gefördert werden. Die beteiligten Verbände werden sich bis zum 29. Juni darüber schlüssig machen, ob sie den Schiedsspruch und den Man- teltaris in seiner geänderten Form annehmen wollen und ob aus der durch die Verhandlungen geschaffenen neuen Grundlage der Abschluß eines Ueberstunden-Äbkommens möglich ist.
' Deutscher Reichstag.
Berlin, 15. Juni. Nach Erledigung einer Anzahl kleiner Anfragen stimmte gestern der Reichstal) dem Gesetzentwurf, durch den die Geldstrafen in der Reichsversicherungsordnung und der Ängestellten-Versicherung auf den zehnfachen Betrag erhöht werden, in allen drei Lesungen zu und überwies den Entwurf über die weitere Entlastung der Gerichte, das heißt die Ausdehnung der Zuständigkeit der Amtsgerichte, dem Rechtsansfchuß. Sodann wurde die zweite Beratung des Reichswohlfahrtsae- setzes fortgesetzt. Nach ausgedehnter Debatte wurde schließlich der grundlegende 8 1 und dann der Rest des Gesetzes in der Fassung des Ausschusses angenommen und sofort auch in dritter Beratung. Das Gesetz tritt am 1. April 1924 in Kraft. Zum Schluß überwies das Haus den Gesetzentwurf über die Zulassung der Frauen zu den Aemtern und Berufen der Rechtspflege dem Rechtsausschuß und vertagte sich dann auf Freitag nachmittag 2 Uhr.
Unabhängige Phantasien von einem Rechtspvtsch.
Die „Freiheit", die unter der Leitung Dittmanns langweilig geworden ist, wartet mit einer faustdicken Sensation aus. Sie verkündet nämlich im fettesten Sperrdruck, daß wir unmittelbar vor einem Rechtsputsch und einer Bartholomäusnacht stünden. Die Paraden und Hindenburgfeiern seien eine Heerschau der bereits zu festen Verbänden zusammengeschlostenen Reaktion. In der Johannesnacht werde es losgehsn und das Gemetzel und Blutvergießen würde schwerer fern als im Januar 1919. Ohne Erbarmen würden die Führer der linksstehenden Parteien von der Militärpartei abgeschlachtet werden. Wenn unsere Erinnerung uns aber nicht täuscht, waren im Januar 1919 gerade die Gegner der Unabhängigen und Kommunisten die Schlachtopfer. Der „Freiheit" wird beiläufig von der „Ro- ! ten Fahne" Beistand geleistet, die einen spaltenlangen Bericht über den Aufmarsch her Monarchisten bringt und ihren Besitz an Tanks und anderen schweren Geschützen schildert.
Der Zerfall ber Berliner Straßenbahn.
Die Berliner Müllkutscher und die Berliner Straßenbahnschaffner haben durch andauernde Streiks es verstanden, sich Einkommen zu verschaffen, die 60- bis 90 000 Mark im Jahr erreichen. Damit haben sie dazu Leigetragen, Len Berliner städtischen Haushalt bankrott zu machen und ebenso die Berliner Straßenbahn. Letztere hat in der Zeit vom 31. März 1921 bis Ende Mai 1922 einen Fehlbetrag von 1000 Millionen Mark erlitten. Wie im Haushaltsausschuß der Berliner Stadtverordneten der Berichterstatter Dr. Michaelis mitteilte, sei die Lage der Straßenbahn verzweifelt. Die Wagen und die Schienenstrecken verkommen. Selbst die Erhöhung des Fahrgeldes aus 4 Mark werde den ^Fehlbetrag nicht mehr beseitigen. Die Verlumpung mache rasende Fortschritte.
Schwer verständlich.
Berlin, 16. Juni. Der Parteiausschuß der Sozialdemokratischen Partei hat gestern einstimmig eine Entschließung angenommen. in der es heißt: Der Nationalverband deutscher Offiziere und die nationalistischen Verbände ehemaliger Soldaten beabsichtigen, am 28. Juni, dem Tag der Unterzeichnung des Vertrags von Versailles, zur Bekämpfung der Alleinschuld Deutschlands im Reich Demonstrationsversammlungen zu veranstalten. Nach aller Erfahrung würden diese Veranstaltungen zu einer wüsten Hetze gegen die Republik ausgenützt werden. Der Parteiausschuß empfiehlt daher Len Parteiorganisationen, an allen Orten Gegenversammlungen einzuberufen.
Umwandlung der preußische« Schutzpolizei.
Berlin, 16. Juni. Auf Grund der seitens der deutschen Regierung der Entente gegebenen Zusicherung, die Polizerforma- tionen der Länder auf den Stand von 1913 zurückzuführen, hat das preußische Ministerium des Innern in einem Erlaß die Umwandlung der preußischen Schutzpolizei bis zum 1. Oktober d. I. angeordnet, lieber die Einzelheiten der Umwandlung machen die Blätter folgende Mitteilung: Die bisherigen Hundertschaften werden aufgelöst und zum Teil in Bereitschaften umaewandslt, zum Teil in die Einheitsreviere verteilt. Die Durchführung der Umwandlung liegt den örtlichen Polizeiverwaltungen ob. Die künftige Umform der Polizeibeamten wird wieder blau sein, jedoch können die vorhandenen grünen Uniformen bis zu einem
noch bekannt zu gebenden Termin aufgetragen werden. Hinsichtlich des Dienstes der Polizeibeamten untersagt der Erlaß das Abhalten militärischer Hebungen auf das strengste.
Ein Weltkongreß gegen den Krieg.
Anfangs Dezember soll, wie der Sozialdemokratische Parlamentsdienst mitteilt, auf Beschluß des Interalliierten Gewerk- schaftsbundes ein Weltkongreß gegen den Krieg in Amsterdam einberufen werden. Zu diesem Kongreß sollen alle Arbeiterver- einignngen gleichviel welcher politischen und Geistesrichtung und auch 'die pazifistischen Körperschaften geladen Werden. Zur Deckung der Kosten soll eine internationale Friedensmarke ausgegeben werden, welche einen freiwilligen Beitrag der organisierten Arbeiterschaft darstellen soll. Von den Gewerkschaftsgenosten wird verlangt, daß sie Len Lohn einer halben Stunde für den Kampf gegen den Krieg opferten.
Das oberschlesische Schlnßabkommen unterzeichnet.
Oppeln, 16. Juni. In der elften Abendstunde sind gestern die Bestimmungen betreffend die Uebergabe der Deutschland und Polen zuerkannten Gebietsteile «durch die interalliierte Regierungs- und Plebiszitkommission von Oberschlesien auf Grund des in Versailles Unterzeichneten Friedensvertrags vom 28. Juni 1919 von der interalliierten Regierungskommission und den Vertretern Deutschlands und Polens unterzeichnet worden. Anschließend an diese Unterzeichnung wurde die Grenze ratifiziert. Die. näheren Bestimmungen werden heute veröffentlicht werden.
Freiwillige Volksabstimmung im Hultschiner Länbchen.
Berlin, 16. Juni. In den drei Gemeinden des Hultschiner Ländchens. Hatsch, Sandau, Owchuetsch, fand gestern eine freiwillige Abstimmung statt, um der Grenzfestsetzungskommission, d« in den nächsten Tagen erwartet wird, ein unfehlbares Material über die Nationalitätenfrage vorzulegen. Es konnten Stimmzettel für Deutschland, die Tschecho-Slowakei und Polen abgegeben werden. Nach dem Ausfall der Abstimmung wird der Oberste Rat über das Schicksal der Ortschaften zu entscheiden haben, die sich bereits bei einer früheren freiwilligen Abstimmung mit etwa 91 Prozent für den Verbleib bei Deutschland ausgesprochen haben. Das Ergebnis der gestrigen Abstimmung liegt noch nicht vor.
Eine Kundgebung Hindenbnrgs an Ostpreußen.
Hindenburg, der gestern Ostpreußen auf dem Seewege verlassen hat spricht, wie die „Deutsche Tageszeitung" berichtet, allen, die ihm durch ihren treuen Willkommgruß eine unendliche Freude und eine liebe Erinnerung bereitet hätten, seinen Dank aus. Er nehme das erhebende Bewußtsein mit. Laß seine alte Preußische Heimckt fest entschlossen sei, als Micher Vorkämpfer des Deutschtums auszuharren. Die Kundgebung schließt mit dem Wunsche, daß alle seine Landsleute in Einrgkeit sich zu- sämmenschließen mögen, um in gleicher Liebe zum deutschen Vaterland zu dessen Aufstieg brüderlich znsammenzuarbeiten. — Gegen diese Kundgebung wird sich auch von linksradikaler Seite beim besten Willen nicht einwenden lasten.
Eine «e«e Forderung der Entente.
Cuxhaven, 14. IM. Die Entente fordert, daß die Wälle der Minendepots niedergelegt werden, und zwar binnen vier Monaten, in welch kurzem Zeitraum nach sachverständigem Urteil diese umfangreichen Arbeiten gar nicht auszuführen sind. Die Fortschaffung dieser Erdmengen wird dem Reiche 600 000 Mark Kosten verursachen.
Ausland.
Moskau, 16. Juni. Die russische Regierung arbeitet zwei Noten an die Haager Konferenz mit wirtschaftlichen und Politischen Forderungen aus. Tschitscherin wird nach den bisherigen Anordnungen Rußland auf der Haager Konferenz nicht vertreten.
Ein Schritt des Vatikans zugunsten Ser letzten deutschen Kriegsgefangenen in Frankreich?
Das „Journal des Debats" veröffentlicht eine längere Zuschrift zugunsten der 28 noch in Toulon zurückgehaltenen deutschen Kriegsgefangenen. Es heißt, daß auch der Vatikan einen neuen Schritt unternehmen will, um eine endliche Freilassung der Gefangenen zu erwirken.
Tagung des Internationalen Gerichtshofes. .
Paris, 10. Juni. Zugleich mit der Haager Konferenz wird im Haag eine Sejston des Internationalen Gerichtshofs eröffnet werden. Die erste Frage die zur Berichterstattung steht bezieht sich auf die Angelegenheit der Internationalen Arbeitskonferenz. die ihre letztjährigen Sitzungen im November in Genf abgehalten hat. Die wichtigste Frage ist die Einführung des Achtstundentags in der Landwirtschaft, die den internationalen Gerichtshof beschäftigen wird. Der internationale Gerichtshof soll sich darüber aussprechen, ob diese Frage unter die Kompetenz der internationalen Arbeitsorganisationen fällt.
Die drei Anleihepläne.
London, 15. Juni. Die „Daily Telegraph" ist in Ler Lage, auf Grund von Mitteilungen einer unterrichteten Persönlichkeit Einzelheiten über den Verlauf der Verhandlungen der Pariser Finanzkommission mitzuteilen. Der erste Vorschlag, der der Kommission vorgelegt wurde, stimmte von dem deutschen Delegierten Bergmann. Er betraf die Ausgabe einer Anleihe von 4 Milliarden Goldmarl. Hiervon sollte Deutschland 1300 Millionen erhalten, die zur Besserung seiner Finanzlage, zur Zahlung der Zinsen und zur Begleichung der Vorkriegsschulden verwandt werden sollten. Eine Milliarde sollte Amerika als Bezahlung für die entstandenen Besatzungskosten bekommen und eine weitere Milliarde Belgien auf Grund seiner Prioritätsrechte. Der Rest von 700 Millionen Mark sollte in der