dem 6 Proz. Dividende auf hu ssenschasten ausgeschüttet werden ie Erhöhung der Geschäftsanteils des Höchstbetrags des Kredits ar auf 2,5 Millionen Mark. — Noch igung und ein Konzert im Stadt-
s wkrtt.. Konsumvereine.
Samstag und Sonntag hielt de, re hier ,eine 19. Landesveri'amii. er des 25jährigen Jubiläums de! i der Tagung beteiligten sich Aj idlungen in der Turnhalle leitet, ösch. Das geschäftsführenüe Vor- eordneter Feuerstein sprach üb« rsumvereine. Er forderte, daran, rereine von der Umsatzsteuer a,,r r Entschließung wurde gegen d-i, tzsteuer bei den Konsumverein«, el zum großen Telle der Zahlun,
! darin zum Ausdruck komme, da iegierung 40 Prozent des Sol ivhen, während sie von den Kon, ng getragen werden müsse. U «Vereine, die für diese als ein, ller Bälde wieder beseitigt werden richteten die Revisoren Gläser »nj > wurde der Ebinger Verein g« r der Hauptversammlung ErnU, ,ann Lemppenau und Stadtschuü, r Vertreter aus Hamburg. I,/ es Minister Keil darauf hin, das sbewegung nicht immer mit -« gebühre. Ein Drittel der deui Konsumvereinen als Famlliemnii len der Genossenschaften verdien, ttelbare Geschäftsverbindung zwj, ruchern sei dringend zu wünschen d Stadtschultheitz Spanagel spra, e. Aus dem Geschäftsbericht, de, ,u entnehmen, daß die Mitgliedei, ereine im Vorjahr auf 180 035 Fa, rsatz ist auf 290 Millionen Mar! men), worunter sich für 36 Milli, rben hergestellte Waren befanden ltglieder betrugen 12F Million«! rde ein großes Lager von Groß, vnsumvereine zur raschen Versor, Landes errichtet. Bezüglich d« itgetellt, daß nach der Stelluna, en Ausschußes des Landtags mii H rechtliche Körperschaft nicht ge and eine Entschließung Annahme, ng und Gemeinden verlangt wird deckungswirtschaft Lurch -re Kon ack zu fördern, La diese durchaui Preistreiberei und Schwberei eni, agsmittelversorgung zu erschwing, Die Konsumvereine seien, wie vo» den ihnen zu Unrecht auferlegter Die Regierung soll insbesonder! !ehr zwilchen Landwirtschaft uni die Bedarfsdeckung der Verbrmi, stund läg e der genossenschaftliches Ren. Bästlein (Hamburg) spras üriebskapital. Die Höhe des Ge rdestens 600 M. festgelegt. Te tänzle i rat a. D. Gauß wurde zun nd als Direktoren Bösch (Cann Völker (Ulm) gewählt. Der nächst, ichshafen statt.
»He».
ls am 13. Mai, abends 11 M von Dietlingen kommend, nag , ein bis jetzt noch unbekannt« te. Unweit von Brötzingen soll ih« tzlich überfallen haben, indem « hlag auf den Kopf und einen Sk- aß der Angriffene umgefallen l« Brieftasche mit 100 Mark beraub r dem Beraubten mit seinem Stk halten haben, wobei der -Stock ältlich verletzt sei. Letzterer sei etw , bis 1,80 Meter groß, kräftig, ini! Anzug und dunklen Filzhut.
. habe sicheres Auftreten un-
redegewandt. Anhaltspunkte zur Ermittlung des Täters erbittet bst Kriminalpolizei.
Gernsbach, 15. Mai. In Hörden ist seit acht Tagen daS kX jährige Söhnchen der Familie Hermann Ullrich verschwunden. Das Kind spielte seinerzeit in der Nähe der Murg und ist wahrscheinlich in den Fluß gefallen und ertrunken. — Durch Feuer wurden Stallung und Scheune des Schreiners Knöller in Gernsbach zerstört. Das Wohnhaus wurde stark beschädigt. Kleinvieh ist in den Flammen umgekommen.
Rastatt, 15. Mai. Unweit Hügelsheim wurde aus dem Rhein bst Leiche eines unbekannten, völlig bekleideten Mannes gelandet. Die Persönlichkeit konnte nicht festgestellt werden. Da der Ertrunkene im Besitz von Goldfranken war, so dürfte es sich um «inen Franzosen oder Schweizer handeln.
Stetten a. k. M., 15. Mai. Beim sog. Schaufelsen am Donautal ist die Kiuderschwester Natalie Basch, vom Kindererholungsheim Heuberg, tödlich abgestürzt.
Radolfzell, 15. Mai. Die hiesigen Turn- und Sportvereine find die ersten in Süddsutschland, die die Wohltätigkeit zu Gunsten der Mtershilfe organisieren. Ihre Sammlung -hat bereits 17000 M. für Liese Zwecke erbracht.
Waldshut, 15. Mai. Eine Kommission aus zwei englischen und einem französischen Offizier mit einem deutschen Marineoffizier als Führer überzeugte sich hier über Len Einbau und Zweck des von einem Uboot stammenden Dieselmotors im Waldshuter Elektrizitätswerk, der zur Schaffung von elektrischer Kraft vor Monaten angeschafft wurde. Man überzeugte sich, daß der Motor nicht zu kriegerischen Zwecken benutzt wird.
Hockenheim b. Schwetzingen, 15. Mai. Die Fortblldungs- schüler sind hier in einen Schulstreik eingetreten, nachdem, wie m anderen Städten, so auch hier für die Fortbildungsschule das Schuljahr eingeführt worden ist. Die Schüler weigern sich, die Schule zu besuchen und haben auch der polizeilichen Aufforderung keine Folge geleistet. (Hier fehlts an den Eltern und einem Haselnüssenen. Schriftl.)
Heidelberg, 15. Mai. Ein hiesiger Mittelschulprofessor, der schon einige Male anonyme Drohbriefe bekommen hatte, erhielt gestern eine Büchse zugesandt, die beim Oeffnen explodierte und den Professor erheblich, seine Tochter leicht verletzte. Hoffentlich gelingt es, die Sache mit Hilfe der Briefe aufzuklären und den Täter zu ermitteln.
Mannheim, 15. Mai. Aus französischer Kriegsgefangenschaft ist der ehemalige Unteroffizier Christoph Pohl aus Hof Dieche bei Stammheim heimgekehrt. Er war am 4. -April 1918 zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt worden, well er sich auf der versuchten Flucht eines Diebstahls schuldig gemacht hat. Ein Jahr dieser Strafe ist ihm erlassen worden.
Vermischte».'
vom ZtttunUsfterbe«. Außer der Kleinen Presse" (Frankfurter Mittagsblatt) haben auch die „Grießheimer Bürgerzeitung" und der „Flörsheimer Anzeiger" ihr Erscheinen eingestellt. Vier oberbayerische Zeitungen, darunter auch der „Miesbacher Anzeiger", vereinigen sich zur Herstellung in einer gemeinsamen Druckerei.
Eine Milliarde Monatsgehalt. Der Rat der russischen Volkskommissare hat beschlossen, die Gehaltstarife für Len Mai um 85 v. H. zu erhöhen. Da zahlreiche Sowjetbeamte und Spezialisten schon Gehälter erhalten, die über 500 Millionen Rubel betragen, werden einige Kategorien im Mai die Milliarde überschritten haben.
Eine Tragödie ans de« Leben. Eine Tragödie, die zeigt, daß das Loben noch seltsamer spielt als jeder Roman, wird ans Nowh Sacz in Galizien berichtet: Ein Mann namens Schein war vor Ausbruch des Krieges nach Amerika ansgewandert, um dort Arbeit zu suchen, und hatte Frau und Kinder zurückgelassen. Da von ihm keine Nachricht kam, so hielt ihn seine Frau, nachdem sie viele vergebliche Briese geschrieben hatte, für tot. Run kam plötzlich vor kurzem ein Brief von ihm an, aber die,Freude der Frau verwandelte sich in Wut, als sie ssststelltechaß der Brief nur ein Bild ihres Mannes enthielt. In ihrem Zorn warf sie den Brief ins Feuer. Da kam am nächsten Tage ein anderer Brief an, der mitteilte, daß sich unter dem Bilde 600 Dollar in Banknoten verborgen befänden. Das Geld war der Sicherheft wogen auf diese Weise geschickt worden. Die Frau nahm sich nun den Verlust so zu Herzen, daß sie sich erhängte.
Handel «nd Verkehr.
Stuttgart, 16. Mai. Dem Dienstagmarkt am Vieh- und Schlachthof waren zugeführt: 34 Ochsen, 17 Bullen, 126 Jungbullen, 150 Jungrinder, 215 Kühe, 323 Kälber, 981 Schweine. 26 Schafe, 2 Ziegen, die sämtliche verkauft wurden. Erlöst wurde aus einem Zentner Lebendgewicht: Ochsen 1. 2550 bis 2750, 2. 1800 bis 2200, Bullen 1. 2100 bis 2250, 2. 1800 bis 1950, Jungrinder 1. 2600 bis 2800, 2. 2050 bis 2400, 3. 1800 bis 2000, Kühe 1. 1800 bis 2000, 2.1300 bis 1600, 3. 850 bis 1150, Kälber 1. 2650 bis 2780, 2. 2450 bis 2600, 3. 2250 bis 2350, Schweine 1
seine trübe Gedanken und : zu verlassen, auszureden.
>r sie ihn vermissen würden, irrem Entschlüsse nicht aber für sie alle am besten sei, rß ihm nicht- anderes übrig e er ihr, daß er sich auch aß er Angst habe, wenn er h sehen würde und zufällig - ldtgen fände, ihn zu er- ^
n Doktor Borr und malte wäre, wenn er doch Klara in begeisterten Ausdrücken wie sehr er ihn schätze und rn er sie in seinen Armen
auf, daß sie an diese Heirat und -aß sie Borr die volle
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ück.
elte er — „alles — gesagt." ld hindert, seines Antrag
. Er hält dich wie alle für Hergang kennt er nicht."
trat."
schön es wäre, du — sein« nicht abweisen sollen. Wer Schau Klara, ich kann ja
in» Wort.
ttü folgt.)
Gerechtigkeit.
Roman von Eduard Appel.
(Nachdruck verboten.)
„Nus fa — nun — weißt du — es kün»te ja leicht etwas etntreten. Weißt du, ich mutz es dir sagen, dir will ich es anvertraue«, ich fühle mich gar nicht so recht gesund. Da drin die Mauern — di« Mauern — uns dann der Gram, da- alles hat an mir gefressen und ich füb « drnce ko alt — so müde. Ich glaub« vestrrnmi, ich mache e- »icht »ehr lange und dann — 0cnn> ist «Ire» »on euch genommen — dann — heiratest du ihn "
K harte ihr Gesicht mit den Händen verhüllt unü rveture s-chmerzUch. Plötzlich sprang sie auf ihn zu. frei ihm um den Hals und schrie verziveifelt:
„Nein — nein, nein! an so ei»s» darfst du nicht denken, Papa — es wäre ja dann kein Glück für mich mehr, wenn es so teuer erkauft würde."
Lange standen sie in stummer Umarmung, dann löste sie sich von ihm «n» bat ihn schmeichelnd, nie mehr an den Tod zu denken und mit ihnen auszuharren.
Sie bleive chm immer rre».
Vll.
Die Hände auf den Rücken verschränkt, mit finsterer Miene und großen zornigen Schritten ging Rudolf im Zimmer umher. ES war ihm sicher etwas Unangenehmes begegnet.
Endlich hielt er in seiner Wanderung inne, trat zur Kredenz, nahm aus dieser eine Koguak-Flaschr samt Gläschen »nd stellte Bei»«» a»f »«« Tisch. Dann setzte er sich selpst a» densewe», schenkt« sich ein GläS- chen »oll «»s tr»»k o« a»f et»«« Zug leer.
In de« tstt«. »iS « d icho S »ieda« auf de»
^ffch stettso, tr«t »«, ot».
"»rütz »ich. SaSals!"
„Sa»»«r «chz »W ßchk GW M »tze «mV «W«,
S900 bis 8000, 2. 2600 RS 2800, s. 2400 bis 2580 M. Verlaus des Marktes: bei Schweinen lebhaft, sonst mäßig belebt.
Neueste Nachrichten.
Heibeuheim, 16. Mai. Die Fabrik der Württemberg. Kattunmanufaktur Heidenheim steht in Hellen Flammen. Die Fabrik wurde im Jahre 1856 gegründet. Es werden in ihr bedruckte und gefärbte Baumwoll-, Woll- und Seidenstoffe hergestellt. Im Februar 1921 waren 5 Millionen Aktienkapital in der Fabrik investiert. Schon 1919 beschäftigte der Betrieb an 700 Arbeiter. Nächst der Voithschen Maschinenfabrik ist die Kattunmanufaktur der größte Betrieb, in Heidenheim.
M stachen, 15. Mai. Wie der „Bayerische Kurier" erfährt, hat der französische außerordentliche Gesandte in München, Dard, einen längeren Urlaub angetreten, von dem er auf seinen Posten nicht wieder zurückkehren wird. Sein Nachfolger soll ein in Prag tätiger französischer Diplomat sein. Das Blatt bringt die bevorstehende Abberufung Dards in Zusammenhang mit der Affäre des seinerzeit in Berlin verhafteten und dann nach München gebrachten Freiherrn v. Leoprechting. Durch die Spitzelberichte Leoprechtings soll Dard stark kompromittiert sein.
Mstvche», 16. Mai. Die „Münchener Neuesten Nachrichten" wollen wissen, daß die Nachricht von der Abberufung des französischen Gesandten in München, Dard, aus direkter Umgebung des Gesandten stamme, und zwar von einem Straßburger, der trotz seines deutschen Namens halb Angestellter, halb Spitzel der Franzosen sei. Die „Münchener Neuesten Nachrichten" fügen hinzu: Ob die Mitteilung deshalb richtiger ist, als die frühere steht dahin. ES ist auch schließlich gleichgültig, ob Dard in München die französische Vertretung ausübt oder ein anderer, Ziel und Zweck sind immer die gleichen. Sie haben mit einer gesandtschaftlichen Vertretung im gewöhnlichen Sinn des Worts wenig zu tun, da hauptsächlich der Aufsichtszweck für diesen Posten in Betracht kommt. An amtlicher Stelle ist bisher von einer Abberufung des Dards noch nichts bekannt.
D««ßadt, 17. Mai. Im hessischen Landtag hat die deutschnationale Fraktion ein Mißtrauensvotum gegen den Staatspräsidenten Ullrich eingebracht, weil er als Leiter des Kultusministeriums den 1. Mai für schulfrei erklärt hat.
Hamburg, 16. Mai. Vor der ersten Strafkammer des Landgerichts I in Hamburg fand heute die Verhandlung gegen den Sportkonzern „Hansa" statt. Das Gericht verurteilte den Angeklagten Ernst Müller wegen Betrug in Tatseinheit mit gewerbsmäßigem Glückspiel zu 8 Monaten Gefängnis und 9000Geldstrafe, den Angeklagten Wieszorek wegen Beihilfe dazu zu 3 Monaten Gefängnis und 1000 Geldstrafe. Vier Angeklagte wurden zu Geldstrafen verurteilt, zwei Angeklagte freigesprochen.
Genua, 16. Mai. Die Verhandlungen der französischen und belgischen Petroleumintereffenten haben zur Bildung einer geschloffenen französisch-belgischen Interessengruppe geführt, die die gemeinsame Wahrung ihrer Interessen und die Rückerstattung der ehemaligen Konzessionen sowie die Erwerbung von neuen Petroleumkonzessionen bezweckt.
Paris, 16. Mai. Heute wird voraussichtlich die Entscheidung darüber -fallen, ob der Wiedergutmachungsausschuß mit dem Reichsfinanzminister Dr. Hermes in offizielle Verhandlungen eintreten wird. Der „Matin" glaubt versichern zu können, daß die Eröffnungen des Reichsfinanzministers alles in allem zufriedenstellend erschienen. Dr. Hermes habe besonders die Frage der Wiederherstellung des Gleichgewichts im Reichsbudget behandelt. Das Blatt erwähnt in diesem Zusammenhang, daß der Anleiheausschuß auf Ersuchen Mor- gans erst am 24. Mai zusammentritt. — In Berliner parlamentarischen Kreisen erzählt man sich zu den Vorschlägen, mit denen Reichsfinanzminister Dr. Hermes sich auf den Weg nach Paris gemacht habe, gehörten auch eine weitere Erhöhung der Umsatz- und Zuckersteuer.
Paris, 16. Mai. Maurice Barrere richtete gestern an den Ministerpräsidenten Poincare ein Schreiben, in dem er ihm mitteilt, daß er ihn sofort nach dem Zusammentritt der Kammer über die Art zu interpellieren gedenke, durch die die Regierung die Einheit der Alliierten für den materiellen und moralischen Wiederaufbau Europas wiederherzustellen gedenke.
Paris, 16. Mai. Der „Matin" berichtet aus Bukarest, daß angeblich aus sicherer Quelle verlautet, daß Rumänien mit größter Eile in Beßarabien Truppen zusammenzieht. Die jugoslawische Regierung sei hiervon in Kenntnis gesetzt worden. Es soll sich um Vorsichtsmaßregeln seitens Rumäniens handeln angesichts der großen bolschewistischen Truppenansammlungen an der rumänischen und polnischen Grenze.
Brüssel, 16. Mai. Im Verlauf der gestrigen Kabinetts- Sitzung hat Theunis mitgeteilt, daß durch Deutschland am 15. Mai an den belgischen Staatsschatz die Zahlung der 50000000 Goldmark entsprechend dem Memorandum pünktlich geleistet worden wäre.
L<»b«v, 16. Mai. Gestern hat im Unterhause Cham- berlain namens der Regierung erklärt, daß in Anbetracht der kürzlich erhaltenen offiziellen Berichte wegen der von den Türken begangenen Grausamkeiten die Mächte überein- gekommrn seien, sofort eine Untersuchungskommission zu ernennen, die sich an Ort und Stelle begeben soll. Chamber- lain teilte gleichzeitig mit, daß, wenn die gegen die Türkei erhobenen Anklagen sich als richtig erweisen sollten, der mit der Türkei abgeschlossene Friedensvertrag zweifellos abgeändert werden dürste.
Moskau, 16. Mai. Das oberste Gericht der Ukraine hat den Linkssozialrevolutionär Paschutinski, der die Ermordung des deutschen Feldmarschalls von Eichhorn in Kiew eingestanden hat, zum Tode verurteilt.
Mehrbelastung der mittlere« Vermöge« i« der Zwmrgsanleihr.
Berit«, 16. Mai. Wie die Telegraphen-Unwn von gut unterrichteter Seite erfährt, ist im Gegensatz zu anders lautenden Meldungen beabsichtigt, die Zwangsanleihe nach folgenden Gesichtspunkten durchzuführen: Bisher sollten Vermögen bis zu 250 000 Mark von der Zwangsanleihe verschont bleiben. Nach dem neuen Entwurf sollen 100 000 Mark die Grenze für die Steuerfreiheit bilden. Weiter sollte die Grenze der Höchstbelastung mit 10 Prozent erst bei 2 Millionen erreicht werden, nach dem neuen Entwurf aber bereits bei einer Million Mark. Da das steuerpflichtige Kapital auf 100 Millionen Mark geschätzt wird, und der Entwurf eine zehnfache Entwertung der Mark Vorsicht, so würde die Zwangsleihe vei einer durchschnittlichen Belastung von 7 Prozent 70 Millionen Papiermark oder eine Goldmilliarde ergeben. Die in dem Entwurf angenommene zehnfache Entwertung der Mark dürste aber^u nieder sein. Bei einer zwanzigfachen Entwertung der Mark, die den tatsächlichen Verhältnissen entsprechen dürste, würde sich die Einnahme Lurch die Zwangsanleihe auf zwei Goldmilliarden erhöhen unü hierdurch der Steuerzahler nicht mit 7 Prozent, sondern mit etwa 15 Prozent belastet. Die Zwangsanleihe wird vom 1. November 1925 an durch Rückkauf zum Börsenwert oder durch Auslosung zum Nennwett getilgt. Der Börsenkurs wird 30 Prozent kaum übersteigen. Eine Valutaklausel dürfte angebracht sein, damit das Reich später einmal nicht acHwungen ist. die Anleihe von valutakräftigen Auftäufern mit besserem Gelbe zurückznzahlen.
Fra«zSstsche Siegesfaafare«.
Patts, 15. Mai. In chauvinistischen Kreisen feiert man bereits den Sieg von Genua. In einem politischen Klub, der fast ausschließlich aus Anhängern der Poincareschen Machtpolitik besteht, wurde eine Genuafeier veranstaltet, in der der Festredner sich dahin äußerte, daß die Grande Nation in Genna den zweiten Weltsieg errungen habe. Den ersten Siege habe, so führte der politische Prahlhans aus, Frankreich mit den Waffen errungen, indem es Lurch seine ans übermenschliche grenzende Zähigkeit die Alliierten bis zum Schluß aus dem Kampffeld fest- gehalten und immer wieder von neuem ermutigt habe. Den zweiten Sieg habe jetzt Frankreich in Genua mit den Waffen des Geistes davongetragen. In geradezu verächtlicher Weise wurde Lloyd George abgetan und von ihm als von einem Winkeladvokatenpolitiker gesprochen, der jeden Tag von neuem versucht habe, irgend einen Augenblickserfolg zu erhaschen, aber auch dies sei Lloyd George nicht geglückt und Genua habe den
„Bei dieser Kälte und Influenza-Epidemie kann er nicht schaden," sagte Borr, während er ablegte. Dann setzte er sich zu Rudolf.
„Prosit!" forderte dieser zum Trinken auf, während er sein Gläschen emporhob und dann leerte.
Borr erwiderte den Trinkergruß und trank ebenfalls sein Gläschen leer.
„Ist das noch der alle?" fragte er.
„Nein, nein, eine neue Ladung."
„Der ist gut."
„Mir schmeckt er. Ich nehme Kognak mit Vorliebe, wenn ich verkühlt bin oder mich ärgere."
„Ich spiele also, wenn du verkühlt bist, keine Rolle?"
„Du — ich will dir etwas im Vertrauen sagen: Weißt du. auf welche Art man die Gesundheit der Menschen heben könnte?"
„Ich bin gespannt."
,Me»n all«, die Medizin studiert haben, nach Vollendung ihrer Studien — Kaminfeger würden."
Borr lachte.
„Na. du richtest uns sauber her."
„Dis Aerzte haben nur ein Gutes."
„Also doch."
„Daß Ser Patient mir ihrer Hilfe leichter stirbt."
Sie setzten ihre Zigaretten in Brand und blaue Rauchschwaden lagen unter der Zimmerdecke.
„Verkühlt bist du nicht, das sehe ich daraus, daß du so boshaft bist. Also ärgerst du dich."
Rudolf schlug mit der Faust auf den Tisch, daß Flasche »nd Gläser bedenklich klirrten.
„vasten« über dich."
lI»! «ett »» Klara nicht heiratest."
„Mbar — lieber Freu»d — zum heiraten gehöre» doch
-ae beweise», daß b» »nd
«cko» M»i W»»"
„Aber beide müssen doch wolle«."
„Na, dann laß sie dir von Beier wegsch««ppen. Du wirst sehen, daß es geschieht." -
„Aber sage mir doch nur, was ich tun soll? Sie will doch nicht."
„So entführe sie. Ich helfe dir."
Er beugte sich jetzt über den Tisch vor, um Borr näher zu kommen, legte seine Rechte auf dessen Hand und sagte mit ernstem, geheimnisvollen Gesichte: .FVeitz man denn, wie es plötzlich kommt? Und da bin ich gleich bei dem zweiten Grund zu meinem Aerger." Er teilte nun Borr mit, daß er entlassen sei.
Dieser zeigte aufrichtiges Bedauern und fragte um den Grund, worauf Rudolf erklärte, daß seine Firma vor der Liquidation stehe. Er stellte nun Borr die weiteren Folgen vor. Seine Familie gerate durch den Verlust seines Einkommens in die größte Notlage. Das Nächste wird nun sein, daß seine Mama Klara bestürmen wird, den Bewerbungen Beier» Gehör zu schenken. Klara, als gehorsames Kind, wird sich selbstverständlich für die Familie opfern. So würde es sicher komme«.
Borr ließ traurig den Kopf hänge« »nd zerdrückte wie abwesend die ausgebrannte Zigarette in dem Aschenbecher.
„Das — ist gewiß sehr traurig" — meinte er dann — „aber — e» läßt sich dagegen kaum etwa» tun."
Rudolf stand auf und durchmatz nachdenklich da» Zimmer. Plötzlich sagte er: „Ich Will mtt Klar« sprechen. Sie muß dich nehmen. Sie liebt dich ja."
„Versuche es. Ob es etwas nützt-"
„Guten Abend, meine Herren!" erscholl es jetzt vo« der Tür. Regina war in seltener HauSkleidung unbe- merkt eingetreten. ,Lch will nur Nachsehen, «ie eS Fräulein Klara geht," sagte sie.
„M geht ihr besser," erwiderte Borr.
„Ha? «m», da- freut mich aufrichtig."
(Fortsetzung folgte