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114.

Neuenbürg, Mittwoch, den 17. Mai 1922.

80. Jahrgang.

Deutschland.

Donnerstag «. Freitag

IrissLs

Berlin, 16. Mai. MeDeutsche Allgemeine Zeitung* mel­det bereits die Annahme der Einladung Amerikas zu den Sach­verständigenberatungen unter Vorbehalt. Am Sonntag und Montag hat im Reichstag der Zentralausschuß der Kommunisten getagt. Der Zweck der Beratung, an der Radek teilnahm, war, die Taktik der Partei in der Form der sog. Einheitsfront festzu- lcgen. Wie der sozialdemokratische Parlamentsdienst berichtet, wurde beschlossen, überall die Gründung von Sportskomitees zu betreiben, welche unter der Maske der Parteilosigkeit für die Kommunisten der Einheitsfront Stimmung machen sollten. Die Bäckergesellen in Leipzig streiken. Die Bevölkerung ist ohne Brot. Me Bäckergesellen haben die von den Gesellen ver­langte Lohnerhöhung abgelehnt, weil der Magistrat sich gegen eine Brotpreiserhöhung erklärt hat. Vom 10. bis 15. Mai sind 6770 Rekruten aus Frankreich im besetzten Gebiet eingetrof­fen, die hier militärisch ausgebildÄ worden.

Zum Metallarbeiterstreik.

über die Rückerstattung des in Italien beschlagnahmten deut­schen Eigentums. Deutschland muß einen noch genauer zu be­stimmenden Betrag bezahlen.

Paris, 16. Mai. Die bisher bekannt gewordenen Resultate der französischen Generalratswahlen ergaben einen starken Sieg für die Republikaner, d. h. für die Richtung Poinvares.

London, 16. Mai. Chamberlain teilte im Unterhaus« mit, saß die nächste Tagung -er Völkerbundsversammlung am 4. No­vember eröffnet werde. Me Frage der Ausnahme Deutschlands und Rußlands in den Völkerbund stehe noch nicht auf dem Pro­gramm, das von dem Generalsekretär aufgestellt worden sei. Der britische Vertreter sei noch nicht ernannt Morden.

Amerika nimmt an der Haager Konferenz teil.

Genua, 15. Mai. Wie verlautet, ist die zusagende Antwort Amerikas wegen seiner Teilnahme an der neuen Haager Kon­ferenz heute abend hier eingetroffen. Amerika nimmt unter zwei Bedingungen teil: 1. daß die Konferenz nur Vorschläge, aber keine endgültigen Beschlüsse zu fassen hat, und 2. daß während

IN Mai Nun di>a Seiten I der Verhandlungen keine Separatabkommen mit Ausnahme der

LkLt'md. ! der erwähnten vier in Fluh befindlichen geschlossen, werden..Die

ci

k'lsusnbül'g,ltz1.70.

sie die gesetzlichen 4L Stunden wöchentlich arbeiten könne und müsse. Der Streik werde tatsächlich nur noch wegen der Lohn­frage fortgeführt. Aus diesen Mitteilungen geht deutlich hervor, daß die Arbeiter ganz falsch unterrichtet worden sind. Wir stellen fest, daß schon bei den Heidelberger Verhandlungen am 12. und 13. April die Gewerkschaften jede Erörterung der Lohn­srage abgelehnt haben mitider Begründung, daß die Unterneh­mer zuerst die 48-Stunden-Woche fallen lassen müßten. Ferner hat nach Bekanntgabe des Lautenschlagerschen Vorschlags am 50. April in einem sehr engen Kreis der Beteiligten eine mehr­stündige Aussprache stattgesunden. In dieser wurde Robert Diß- maun direkt ausgesorde t, er möge sich später darüber ausspre-

der Haager Konferenz werden somit sämtliche alleiniger Ausnahme Deutschlands vertreten sein.

Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.

Gute

Neuenbürg.

G Neuenbürg, 16. Mai. Für die notleidenden evangelischen Deutschen in Rußland, insbesondere für die hungernden Wolga­deutschen, ist aus den evangelischen Kirchengemeindenvdes Lan­des bei der Oberkirchenbehörde in Stuttgart bis 8. Mai d. I. der erfreuliche Betrag von 599 875 M. eingegangen. Aus dem Kirchenbezirk Neuenbürg wurde für den genannten Zweck am 11. April 8296 M. und am 16. Mai 6930 M., zusammen 15 226 er möge pcy waren j Mark nach Stuttgart abgesandt. Unter den Kirchengemeinden

der Lohnfrage an Wünschen geltend, Rpriicka iiebi. .was ine Gamnrluua .kür b'

^was Ä wdiHwswockmo'a'der! d°s Bezirks steht,"was die Sammlung für die Wolgadeutschen

machen hatten, Er hat aber wiederum ledeZtesprechung dt-r, aEngt, Herrenalb mit 3477 M. an erster Stelle.

G Neuenbürg, 16. Mai. In der gestrigen Mitgliederver­sammlung des Bezirkswohltätig keitsvereins hielt Regierungsrat Mailänder von der Zentralleitung einen Vortrag über Las Verhältnis von amtlicher und privater Fürsoge. Er führte aus, wie in der Zeit der Staatsumwälzung eine Strö-

zu.. ,_

Lohnfrage abaelehnt, solange die 48-Stunden-Woche festgehalren! werde. Die Arbeitgeber waren also bereit, die Lohnfrage zu' behandeln, die Gewerkschaft hat aber die Ärbeitszeitfrage als Hauptstreikgrund angesehen und diesen Standpunkt bis jetzt Lurchgeführt. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß nur

zu verkaufen.

Ehr. Mayer, BäckermeÄ

Neuenbürg.

Eine weiße, hornlose

j dieses Verhalten der Gewerkschaft schuld daran ist, daß nicht in! "s

' der Lohnfrage längst eine Einigung erzielt ist, denn bekannlich, private Fürsorge vorhanden gewesen sei und wie

ist bisher in der Metallindustrie in Lohnfragen stets kampflos hr-chote Fürsorge lellst Zweifel an sich gehabt habe,

eine Lösung erzielt worden. : inzwischen ein Umschwung erfolgt sei. Beide Arten

Ravensburg. 16. Mai. Bei der Rudolf Geiger Gießerei und don Fürsorge. Lrauchen einander. Die öffentlichen Aemter kön- >--nM o-i ss^apik^kMikk I EU ihre Fnrsorgetangkett häufig gar nicht richtig durchführen

verkauft

Ehr. Bacher

Birkenfeld.

Drei japanische

Rammler, 3 Stück eis jährige

Leghühner

hat zu verkaufen

August B-uini.

Feldrennach.

Eine junge

samt Kalb verkauft

Mayer

Unterreichenbach.

Eine gute

Milch-

Kuh

Landmaschinenbau A.-G. haben 95 Prozent der Arbeiterschaft dem gemeinschaftlichen Vorschlag 'des Aufsichtsrats und der Di­rektion, ab 1. Juli d. I. als regelmäßige Arbeitszeit die 48-Siun- den-Woche einzuführen, unterschristlich zugestimmt.

Deutscher Reichstag.

Berlin, 15. Mai. Der Reichstag setzte heute die Beratung i Fürsorge haben des Postetats fort. Abg. Zubeil (USPD.) bemängelte die große) einander arbeiten. Zahl der höheren Aussichtsbeamten und kritisierte die fort­dauernde Entlassung von Helferinnen, an deren Stelle junge 16jährige Mädchen eingestellt würden. Abg. Morath (DVP-) regte an, bei der Tariferhöhung die Staffelung bei Paketen von 5 Kilo aus 6, 7 und 8 Kilo vorzunehmen, statt gleich auf 10 und 15 Kilo zu gehen. Der Entschließung, die Beamtinnen wegen unehelicher Mutterschaft zu entlassen, könne er nicht ;u- stimmen. Reichspostminister Giesberts erklärte, daß die sprunghafte Entwertung des Geldes die geplanten Gebühren-! erhohungen unbedingt notwendig mache. Me Einnahmen^ hätten sich schon im März nach anfänglichem Rückgang erheblich über den Voranschlag vermehrt.

Die Fälle von Postsachenberaubung seien gegenüber dem Vorjahr auf den zehnten Teil gesunken. Die Ferniprecheinrich- tungen würden dauernd verbessert. Abg. Delius (Dem.) schil­derte die Verbitterung im Publikum über die katastrophale Gebührenerhöhung, woran hauptsächlich die während des Krie­ges getriebene falsche Gebührenpolitik schuld sei. Der Redner forderte schließlich, daß männliche Kräfte nicht zu Gunsten weiblicher entlassen werden. Nach längeren polemischen Aus­führungen des Äbg. Heydemann (Komm.) wurde die Weiter­beratung aus morgen vormittag 11 Uhr vertagt.

Veröffentlichung der Vorkriegsakten.

Berlin, 16. Mai. Die Aktenveröffentlichung des Auswär­tigen Amtes, mit der Dr. Mbrecht Mendelssohn-Bartholdy, Dr.

Johannes Äepsius und Dr. Friedr. Thieme beauftragt worden sind, wird, wie die ,Poss. Ztg." meldet, in nächster Zeit erfolgen.

Die Veröffentlichung der ersten sechs Bände des monumentalen Werkes steht unmittelbar bevor. Wie das Blatt schreibt, hat die deutsche Regierung den Bearbeitern des Materials streng­sten Auftrag erteilt, völlig unparteiisch zu Werke zu gehen und, bei der Auswahl des Materials in keiner Weise von der j

ohne die Vertrauensleute, die die private Fürsorge stellt. Die Private Fürsorge arbeitet mit ihreen ehrenamtlichen Kräften viel billiger als die öffentliche Fürsorge, sie arbeitet weniger bürokra­tisch und erhält freiwillige Gaben, die der öffentlichen Fürsorge niemals in gleicher Höhe zufließen. Oeffentliche und private nebeneinander. Sie sollen aber auch mit- s ist wünschenswert, daß in die öffentliche Fürsorge die in Privater Fürsorge tätigen Personen hereinge­nommen werden; auch das Umgekehrt ist unter gewissen Vor­aussetzungen angezeigt. Eine Verbindung von öffentlicher un- privater Fürsorgetätigkeit stellt bei uns in Württemberg die Zentralleitung für Wohltätigkeit in Stuttgart dar. Einerseits trägt der Staat die Kosten für die Beamten und die Verwaltung, andererseits steht die Zentralleitung dem Staat gegenüber völlig frei da. Me Organe der Zentralleitung im Land sind die Be­zirkswohltätigkeitsvereine, diese 'haben vielfach zu sehr im Ver­borgenen geblüht. Es sollen ihnen nun aber auch größere Auf­gaben zugewiesen 'werden. Die Kleinrentnerhilfe, deren Durch­führung den Bezirkswohltätigkeitsvereinen übertragen ist, ist jetzt doch einmal eine wichtige Sage. Außerdem sollte auf dem Gebiet der Tuberkulosenfürsorge von den Bezirkswohltätigkeitsvereinen weit mehr als bisher geschehen. Die Zentralleitung hofft in Zukunft Len Bezirkswohltätigkeitsvereinen zur Bekämpfung der Tuberkulose ganz andere Geldmittel zur Verfügung stellen zu können. Denn trotz der von den Amtskörperschaften errichteten Tuberkulosefürsorgestellen wird die wirtschaftliche Tätigkeit auf dem Gebiet der Tuberkulosebekämpfung d. h. die Beschaffung von Betten, die Asylierung der unheilbar Kranken usw. in der Mehrzahl der Bezirke nicht Sache der Tuberkulosenfürsorgestelle, sondern der Bezirkswohltätigkeitsvereine sein. Für den Herbst ist von Seiten der Zentralleitung eine großzügige Sammlung zu Gunsten der Tuberkulosen geplant. Der Redner ging dann noch näher auf die Einzelheiten der Mittelstandsnothilfe, der Alters­hilfe und der Kleinkapitalrentnerhilse ein. Er hofft, daß die Richt­linien für die Kleinkapitalrentnerhilse demnächst herausgegeben werden, damit endlich mit der praktischen Arbeit auf diesem Ge­riet begonnen werden kann.

! An den Vortrag und dessen Besprechung schloß sich die Ver- ! Lesung des Geschäftsberichts für das Jahr 1921 bis 1922 durch Dekan Dr. Me gerlin an. Wir heben aus diesem Bericht

^ucksicht'daraus" ttften"zu Kissen, ob die Veröffentlichung der, n- n»-,

Dokumente für die Beurteilung der deutschen Regierung und - folgendes hervor. MeGeschafte des Bezirkswohltatigkeitsverems

werden könne Die! Ml Jahr 1921 bis 1922 wurden rn der Hauptsache in vier Bor-

ihrer Politik vorteilhaft oder "nachteilig werden könne. Die ersten sechs Bände, die die gesamte Bismarcksche Zeit bis zum

standssitzungen erledigt.

verkauft 20. Mai.

am Samstag,

stürze des Kanzlers behandeln, zeigen deutlich die großen Li- Wie m den letzten Zähren, so bildete auch diesmal einen! sen, rr, on, vcr, ou-u.o,

nien die der Gründer des deutschen Reiches in seiner Gegen- --vauptgegensiand der Sitzungen die Verteilung der Kepplcrsttf- Scheuertenne arrchel, daß der Tod sofort eintrat. ' - - - » »»: I tmlgen, von denen die erste auf Weihnachten «m^r

Verbraucht wurden einschließlich der Beiträge des Landesaus- schusses im Jahre 1921 11 000 M., und zwar wurden 105 Kinder bedacht. In der Hauptsache wurden Beiträge zur Wäsche- und Bettende,chafftmg bewilligt, und zwar in 93 Fällen, zwölf Kin­dern wurden Beiträge zur Unterbringung im Solbad oder einer Lungenheilstätte, im Krankenhaus oder Ferienheim gewährt.

Manche Mühe machte die Sammlung der Mittelstandsnot- hilfe und die im Zusammenhang damit stehende Kartoffel- und Getreidehilfe. Da die Landwirtschaft in unserem Bezirk keine nennenswerte Rolle spielt, so waren die Ergebnisse der Kar­toffel- und Getreidehilse bescheidene. Es sind von den Landwir­ten 137,5 Zentner Kartoffeln und ein Zentner Getreide gespendet worden, und zwar 42 Zentner Kartoffeln und einen Zentner Ge­treide unentgeltlich, 95,5 Zentner Kartoffeln zu verbilligtem Preise. Nach dem Willen der Spender kam von der Kartoffel» und Getreidesammlung ein nicht unbeträchtlicher Teil an das Haus der Barmherzigkeit in Wildberg, mit dem übrigen Ertrag der Sammlung konnten einige Talorte des Bezirks 'bedacht werden.

Die Geldsammlung derMittelstandsnothilfe" gab einen Ertrag von 70 399,55 M.; hiervon Verwilligte die Amtskörper­schaft 20 000 M. Von dieser Summe ist 16 778,51 M. an die Zen­tralleitung abgeliefert worden, die Zentralleitung hat aber auf Antrag dem Bezirk 10000 M. zurückerstattet.

In der Februarsitzung des Bezirkswohltätigkeitsvereins, zu der besondere Gemeindevertreter zugezogen waren, sind an 155 bedürftige Mittelstandsangehörige 31000 M. ausgeteilt worden. Die Zentralleitung hat an die Verwilligung der obengenannten 10 000 M. den Wunsch geknüpft, daß die Beträge der 155 Be­dachten erhöht werden. Es soll vermieden werden, daß die Ver- willigungen den Charakter des Almosens annahmen. Erhöht man die Vevwilligten Beträge um je 100 M., so reicht der 3lest Wohl noch zur Berücksichtigung einiger jetzt vorliegender An­träge, aber nicht Mehr weit darüber hinaus. Glücklicherweffe wird in Bälde dieKleinkapitalrentnerhilse" eine gewisse Er­gänzung derMittelstandsnothilfe" bilden.

Auf dem Gebiet der Tuberkulösenbekämpfimg konnte der Bezirkswohltätigkcitsvcrein bisher aus Mangel an Mitteln nichts Wesentliches leisten. Als Beitrag zur Unterbringung in Krankenhäusern bezw. als Zuschuß zur Beköstigung wurden im letzten Jahr 1150 M. verwilligt eine Summe, die bei der in unserem Bezirk so stark hervortretenden Lungentuberkulose ganz unzulänglich ist. Es ist aber begründete Hoffnung vorhanden, daß endlich auch auf diesem Gebiet der Bezirkswohltätigkeits­verein eine ersprießlichere Tätigkeit wird entfalten können.

Eine neue angenehme und nicht viel Mühe machende Tätig­keit Her Bezirkswohltätigkeftsvererne ist die Verteilung von Ehrenzeichen an weibliche Dienstboten mit zehnjähriger Dienst­zeit in einer Familie. Es konnten diesmal auf Weihnachten zehn Ehrenzeichen verliehen werden ein Beweis, daß es auch jetzt noch weibliche Dienstboten gibt, die aus einem und dem­selben Platz lange und treu dienen.

Calmbach, 16. Mai. (Eingesandt.) Mit dem neuen Schul­jahr wurde die Stelle der Arbeitslehrerin an der hiesigen Schule neu besetzt, nachdem Frau Bott krankheitshalber zurücktreten mußte. Sie hat die Stelle etwa 30 Jahre lang versehen und in dieser langen Zeit eine Menge Arbeit an der weiblichen Jugend geleistet, lange Jahre für einen kärglichen Lohn. Nun könnte man meinen, die Gemeinde habe ihr für ihre langjährigen treuen Dienste auch beim Abgang ihre Anerkennung ausge­sprochen, aber weit gefehlt. Ein Antrag, der Frau ein kleines Andenken zu verehren, wurde von der sozialistischen Mehrheit abgelehnt.Dös und sell", undhin und wieder", sagt der stadtbekannte Frieder.

Württemberg.

Stuttgart, 16. Mai. (Wahlen zu den württ. Eisenbahn- betriebsräten.) Bei den Neuwahlen der württ. Eisenbahn­betriebsräte erzielte der Mutsche Eisenbahnerverbanü 7790 Stimmen und damit elf Mandate zum Bezirksbetriebsrat der Generaldirektion in Stuttgart und sieben zur Schlichtungsstelle. Der Württ. Eisenbahnerverband hielt 3317 Stimmen und damit vier bezw. zwei Mandate. Letzterer hat je ein Mandat ver­loren.

Stuttgart, 16. Mai. (Bestrafter Unfug.) Der 26 Jahre alte Paul Koch wurde vom Schöffengericht wegen mutwilligen Feueralarms zu Jahren Gefängnis verurteilt. Er hat in zahlreichen Fällen die Feuermelder in Tätigkeit gesetzt.

Etzlmgen, 16. Mai. (Beamtenbeleidigung.) Der 43 Jahre alte Müller Häring geriet auf der Bahnfahrt nach einem Wort­wechsel mit einem Schaffner, Lei dem die Mitreisenden gegen ihn Stellung nahmen, in Raserei. In Eßlingen bedrohte er das Bahnpersonal mit Erstechen und groben Beleidigungen Müller war bereits in einer Straf- und Heilanstalt unterge­bracht und wurde mit Rücksicht darauf nur zu 150 M. Geldstrafe

^ Wendlingen, OA. Eßlingen, 16. Mai. (Tödlicher Sturz.) Der 28 Jahre alte, auf beiden Augen infolge Kriegsvcrwundung erblindete Gottfried Häfner, Maurer und Korbmacher hier, wollte in der Scheuer seiner Eltern vom Barn Heu herabwer- wobei er auf der Scheuernleiter ausglitt und au- die

Friedrich Pfeiffer

für sofort gesucht.

^ ' zumHirsss Wttdvad.

stark sein. Die Geheimarchive des Auswärtigen durchforscht worden ,so daß jetzt Geheimdokumente, me selbst vor den Augen der Geheimräte und Ministerialdirektoren ver- ichlossen und nur den Staatssekretären zugänglich waren, zum erstenmal ans Tageslicht gezogen werden. Darunter befinden Nch zahlreiche vertrauliche Anweisungen der Botschafter und Gesandten und ebenso direkte Berichte der diplomatischen Ver­treter, der Militär- und Marineattache usw._

Ausland

Genua, 15. Mai. Zwischen Rathenau und dem italienischen Dandelsminister Rost ist ein Vertrag unterzeichnet worden

schämte Arme oder solche, die unter den,Folgen des Kriegs leiden, vergeben werden. Infolge des gesunkenen Geldwerts wird es sich empfehlen, künftig je zwei Portionen zusammenzunehmen, wozu die Stiftungsurkunden die Möglichkeit bieten.

Eine besondere Aufgabe bildete im letzten Jahr die Verwen­dung des Hauptteils der Sammlung derKinoerhilfe", die im Mai letzten Jahres geschah. Eingegangen waren im Bezirk 31535 Mark, von denen dem Bezirk zunächst nur 12 614 Mark ver­blieben. Ms übrige mußte an den Arbeitsausschuß fürs Land und an den Ausgleichsfonds fürs Reich abgeliefert werden. In­zwischen hat der Bezirk vom Landesausschuß im Jahre 1921 3000 M. zurückerhalten und für 1922 sind 3500 M. verwilligt.

die zweite auf Göppingen, 16. Dlas. (Großer Gelddiebstahl.) In Auen- i dorf wurden einem Bürger 60- bis 70 000 M. in Kranken, die ein Verwandter aus der Schweiz brachte, gestohlen. Der Diebstahl soll am Hellen Tage ausgeführt worden sein. Andern Tags fand eine Nachforschung mit Hilfe eines Polizeihundes statt, die aber keine bestimmte Spur ergab.

Welzheim, 15. Mai. (Ablehnung der Austeilung des Ober­amts.) Das Ministerium des Innern hat in der letzten Zeit sich an das Oberamt in Welzheim gewendet mit dem Ersuchen, die Stimmung der einzelnen Gmeinden des Oberamtsbezirks zu erkunden, wie sie sich zu einer Aufteilung des Oberamtsbezirks Welzheim stellen, da diese womöglich im Anschluß an die Austei­lung des Oberamts Cannstatt in die Wege geleitet werden soll. Dieser Umstand hat in dem Bezirk Welzheim begreifliche Erre­gung ausgelöst. Es fand gestern eine große Kundgebung in