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Neuenbürg, Dienstag, de» 16. Mai 1922.

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Eßlingen, 15. Mai. Die Deutsche Volkspartei in Württem­berg hält um nächsten Sonntag hier ihre Frühjahrsz-usammen- tunst.

Marbach, 15. Mai. Die deutsch-demokratische Jugend feierte am Schiller-Nationalmuseum ihren Schillertag, dem Stadt- Pfarrer Esenwein die Grüße der Parteileitung überbrachte und Eberhard Wildermuth (Stuttgart), der Laudesvorsitzende der Jugendgruppe, die Festrede hielt. Zum Schluß wurde die Rüttli- Szene Lurch die Ludwigshafener Jungdemokraten aufgcsührt.

Ein Unbelehrbarer.

Berlin, 15. Mai. In derWelt am Montag" bricht Hell­muth von Gerlach anläßlich einer Kritik des jüngst zum Ab­schluß gekommenen Fechenbachprozesses eine Lanze für Eisner. Dieser große Theoretiker sei einer politischen Roheit, aber keiner politischen Gemeinheit fähig gewesen. Eisner wollte wohltuend handeln, als er den Bericht veröffentlichte, er wollte das deut­sche Volk aufklären über die Schuld der alten Machthaber, er wollte dem Ausland zeigen, daß das neue Deutschland einenStrich zog zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Eisner habe nicht politisch, sondern journalistisch gedacht, als er den sehr langen Bericht kürzte. Er wollte der Presse den Abdruck erleichtern, in­dem er eine Quintessenz bot. Von Gerlach versucht dann nach­zuweisen, daß auch Bismarck sich seiner Zeit einer gleichen Fäl­schung schuldig gemacht habe, indem er die Emser Depesche, die den Krieg von 1870 auslöste, umredigierte, daß sie nach seinen eigenen späteren Worten zu einer Fanfare geworden sei, die Frankreich zum Krieg bringen sollte.

Eine berechtigte Steuer.

Auf dem Wege einer Kleinen Anfrage ist der Regierung des Reiches nahegelegt worden, noch vor Beginn der großen Reife­zeit eine Steuer einzuführen, die durch die Gemeinden von den in Deutschland weilenden Ausländern erhoben werden soll. Jedermann macht die Erfahrung, daß die Ueberschwommung Deutschlands mit Ausländern die Preise außerordentlich in die Höhe treibt. In den Sommerfrischen sind z. B. die Kosten für Unterkunft und Verpflegung für deutsche Ferienlustige uner­schwinglich geworden, weil der Ausländer jeden Preis zahlen kann. Es ist deshalb in der Tat mehr als gerechtfertigt, wenn man die Ausländer für die Teuerung, die sie verursachen, etwas zahlen läßt. Es ist vorgeschlagen worden, von jedem Ausländer etwa 4 Goldmark zu erheben, und zwar in der Währung des betreffenden Ausländers. Das würde für den Amerikaner z. B. einen Dollar, für den valutaschwachen Oesterreicher nur 5 Kro­nen ausmachen usw. Hoffentlich findet die Anregung recht bald ihre Verwirklichung.

Ausland.

Neuhork, 15. Mai. Pierpont Morgan schiffte sich als An­leihevermittler der amerikanischen Grotzbankiers am Samstag abend nach Frankreich ein.

Abreise König Georgs aus Frankreich.

König Georg von England hat am Donnerstag und Freitag in Begleitung von Marschall Haig und Marschall Foch eine Reihe englischer Kriegergräber besucht und Samstag nachmittag von Boulogne aus die Rückreise angetreten.

Begeisterter Empfang Dr. WiedfeMs.

Neuhork, 15. Mai. Der deutsche Botschafter Dr. Wiedfeldt wurde bei seiner Ankunft in Neuhork von Tausenden von Deutschamerikanern erwartet; auf der Landungsbrücke wurde dem Botschafter ein begeisterter Empfang bereitet. Eine Kom­mission hervorragender Neuyorker Bürger fuhr in einem Po­lizeiboot dem ankommenden Dampfer voraus. Auf die Begrü­ßung erwiderte Dr. Wiedfeldt, daß er mit dem Gedanken nach Amerika komme, um das Band zwischen Amerika und Deutsch­land zu stärken und um die letzten Spuren des bisherigen Hasses zu verwischen. Die Menge jubelte dann Wiedfeldt von allen Seiten zu. hob ihn aus die Schultern und trug ihn in sein Auto. Der Deutsche Verein beabsichtigt, zu Ehren Wiedseldts ein gro­ßes Bankett zu veranstalten.

Die Konferenz in Genua.

Kein russisch-japanisches Abkommen.

Paris, 15. Mai. DerTemps" berichtet aus Tokio, daß die Gerüchte von einem russisch-japanischen Abkommen dementiert

Serben. ^ ^ .

Genua, 15. Mai. In der gestrigen Sitzung der einladenden Mächte, an der Lloyd George, Barthou Schanzer, Evans und Colrat teilnahmen, wurde der Entwurf Lloyd Georges über das vorläufige Friedensabkommen grundsätzlich migenommen. Die Alliierten einigten sich auf bestimmte Be,Müsse zur Beantwor­tung der russischen Antwort, über die allerdings die englische Darstellung von der französischen abweicht.

Dem Ende entgegen.

Genua, 14. Mai. Fm Anschluß an die gestrige Zusammen­kunft Lloyd Georges mit Barthou fand heute eine wettere Be­sprechung der Minister statt, die sich namentlich über den euro­päischen Friedenspakt und die Anerkennung Sowjetrußlands de jure unterhielten. Festzustellen ist. Laß man aller Wahrschem- lichkeit nach zu einer Einigung gelangen wird. Barthou hat neue Instruktionen erhalten, denen besondere Bedeutung beige­messen wird, als sie einen nachgiebigen Eharcckter tragen sollen. Die Antwort der Alliierten aus LasruOiche Memorandum wird der russischen Delegation in zwei bis drei Tagen übergeben werden. Die politische Unterkommission, die morgen vormittag wieder zusmmentreten Wird, soll darüber eingehend beraten. Der Vorschlag Italiens, in Genua eine Sachverstandigenkom

Mission zu wählen, die sich mit dem Wiederaufbau Europas und der russischen Angelegenheit beschäftigen soll, stößt auf den Widerstand der Neutralen, die dem Völkerbund direkt die Er­ledigung dieser Aufgabe übertragen wollen. Die Neutralen sehen nämlich in der Einsetzung einer derartigen Kommission, die Genua ersetzt haben würde, eine Zweiteilung des Völkerbun­des. Aller Voraussicht nach werden die übrigen Mächte, dem Vorschlag der Neutralen ihre Zustimmung geben und allen dem Völkerbund beigeordneten Kommissionen die in Frage kommen­den Probleme zur Beratung übertragen. Die Arbeiten der Konferenz selbst dürften in etwa acht Tagen ihr Ende erreicht haben.

Deutschland nicht im Haag vertreten.

Aus verschiedenen Meldungen ergibt sich, daß Deutschland bei den Beratungen im Haag nicht vertreten sein, daß man da­gegen auf Amerika rechnet, das auf Wunsch des Lloyd George eingeladen wird, daß ferner während dieser Beratungen kein Staat ein Soriderabkommen mit Rußland abschließen darf und Rußland sich für die Dauer der Haager Konferenz zum Burg­frieden zu verpflichten hat.

DerObserver" schreibt: Wenn die Entente aufhören soll, so muß das deshalb geschehen, weil die lebenswichtigsten Inter­essen Englands durch das Fortbestehen mehr leiden als durch das Aufhören. Die Entente ist durch Poincare zerbrochen worden, und zwar durchs seine Hartnäckigkeit, einem englischen Staats­manne seine Ansichten zu diktieren. Dieses Verfahren will man m Europa nicht mehr sehen.

Aus Stadt. Bezirk und Umgebung.

Neuenbürg, 16. Mai. Der auf Veranlassung des Ver­bands Württ. Haus- und Grundbesitzer-Ver­eine auf letzten Samstag imBären" stattgshabte Vortrag überHauptschuld an unserer Wohnungsnot. Das Reichsmieten­gesetz, Mieterschutzgesetz und Verschiedenes" wies nicht den Be­such seitens der Haus- und Grundbesitzer auf, welcher ihm in Anbetracht seiner Bedeutung zu wünschen war. An der Saal­tür >w ar ein P lakat angebracht, aus dem hervorging, daß der Zutritt nur den Haus- und Grundbesitzern gestattet sei. Da­durch wurden verschiedene Mieter von der Teilnahme abgehal- ten, obwohl, wie sich im Verlaus des Abends herausstellte, der Vortrag durchaus nichts enthielt, was nicht auch die Mieter anhören konnten; im Gegenteil, es wäre u. E. besser gewesen, wenn Liese ebenfalls davon Kenntnis evhalten hätten, sicher hätte es zu einem erträglicheren Zusammenarbeiten in der heiß umstrittenen Wohnungsnotfrage Leigetragen. Fabrikant Bel­ler eröffnet« die Versammlung und erteilte dem Sekretär des Verbands Württ. Haus- und Grundbesitzer-Vereine, Herrn Reiner (Heilbronn) das Wort. Dieser führte einleitend aus, daß es den Neuenbürgern Haus- und Grundbesitzern noch recht gut gehen müsse, sonst würden sie zahlreicher erschienen sein; entweder hätten sie kein Verständnis für die trostlose Lage, welcher sie entgegengehen, oder sie treiben eine Vogelstrauß- volitik zu einer Zeit, wo Hab und Besitz auf dem Spiele stehe. Im Verlause seiner mehr denn einstündigen Ausführungen ver­breitete er sich über Zweck und Ziele der dem Württ. Haus­und Grundbesitzer-Verband' angsschlossenen Vereine. Die Hauptwirkung unserer Wohnungsnot gehe von dem Versailler Friedensvertrag aus. Unser Volk verstehe und würdige die Wirkungen dieses Schmachvertrags noch nicht genügend, aber cs werde dieselben wohl in Kürze zu fühlen bekommen. Während vor dem Kriege jährlich etwa 200 OOO Wohnungen gebaut wur­den, stockte die Bautätigkeit während und nach dem Kriege so ziemlich, jetzt fehlen etwa 1 Million Wohnungen. Redner be­zeichnet« als Hauptgrund unserer Wohnungsnot die Nieder­haltung der Mieten, wodurch die private Bautätigkeit von Er­teilung neuer Wohnungen absehe, weil sie nicht rentiere. Der Staat habe sich Eingriffe in die Rechte der Mieter erlaubt, die mit dem Rechte einer freien Verfassung im schärfsten Wider­spruch ständen. Wäre eine Lockerung der Zwangswirtschaft nach dem Kriege eingetreten, dahingehend. Laß die Mietpreise unserer Geldentwertung einigermaßen angepaßt worden wären, dann wäre zweifellos mehr gebaut worden. Einen weiteren Grund der Wohnungsnot bilden die vielen Heiraten Jugendlicher im Alter von 20 Jahren in den Großstädten, deren Ehe nach kurzer Zeit wieder geschieden werde. In den Großstädten erlaube sich mancher eine große Wohnung, ohne Laß ein Bedürfnis dafür vorhanden sei, weil dieselben heutzutage im Hinblick aus unsere Geldentwertung nur noch ein Trinkgeld kostet. Redner führte aus Stuttgart einen Fall an, wo ein Mieter eine Bier-Zimmer- wohnung zu 1300 M. hatte. Ein Zimmer vermietete er an ein Fräulein um monatlich 120 M., das macht jährlich 1800 M. Da­durch habe dieser seine ganze Wohnung frei. Würde der Haus­besitzer etwas derartiges machen, dann ginge das Gezeter gegen denselben los. Als weitere Ursache der Wohnungsnot wurde angeführt die ungeheure Beamtenvermehrung, wodurch nament­lich in Großstädten viele Wohnungen zu Bürozwecken Verwen­dung fänden, und die durch unsere Scheinblüte im Geschäfts­leben stark vermehrten Banken, die ebenfalls viele Wohnungen zu Bürozwecken entziehen. Als einen Hauptfaktor unserer Woh­nungsnot bezeichnet« Redner Las sei seine persönliche unum­stößliche Ansicht den allgemein eingesührten Achtstunden- Arbeitstag. Geradezu unglaublich sei es, wenn man immer das Schlagwort höre, wir haben nichts, wo wir unser Haupt hin­legen können; dem stehe das andere Schlagwort gegenüberKein Jota mehr als acht Stunden". Die Folgen des achtstündigen Arbeitstages wirken sich aus durch Verteuerung aller zum Bauen benötigten Materialien und der Löhne, verursache doch heute eine Dreizimmer-Wohnung einen Aufwand von 320 000 Mark. Dazu komme die Wohnungsabgabe, die um das Fünf- bis Sechsfache erhöht werde. Mieter und Vermieter werden wieder geschröpft, und das meiste dieser Wohnungsabgabe schlüpfe in den Berwalttmgsapparat hinein. So werde es wahr­

scheinlich auch mit dem am 1. Juli in Kraft tretenden Reichs­mietengesetz gehen, an dem weder Vermieter noch Mieter eine Freude haben werden. Dieses Gesetz habe man dem Zentrum zu verdanken. Las, als Reichskanzler Dr. Wirth schon anfing, seine Koffer zu packen, lammernd zu Len Sozialdemokraten und Unabhängigen fies und zu Liesen sagte, helft, daß Wirth nicht geht, dann helfen wir das Reichsmietengesetz Lurchbringen. In unserer ganzen Wirtschaftsfrage werde ein Kuhhandel verwerf­lichster Art betrieben. Ausführlich ging Redner aus das Reichs- Mietengeietz und seine nachteiligen Auswirkungen für Len Ver­mieter ein. Wir haben darüber in einem Vortrag im Mieter- Verein Lurch Regiernngsrat Diettrich in Nr. 85 desEnztäler" berichtet und jehen davon ab, nochmals dasselbe zu wiederholen, da sich die beiden Ausführungen so ziemlich mit einander Lecken. An verichiedenen Einzelfällen wies Redner nach, wie dieses Gesetz ganz dazu angetan sei, den Vermieter seine abhängige Lage von dem Bürokratismus mancher Mieteinigungsämter und unmllralI)eher Mieter fühlen zu lassen. Nicht die Friedensmiete sondern der Friedensmietwert solle für die Berechnung der Miete maßgelbend sein. Wenn beispielsweise die Jnstandhaltungskosten im Frieden pur eine Vierzimmer-Wohnung 45 M. betrugen so müsse man heute mindestens mit einem öOfachen Mehr rechnen, das ergebe für eine solche Wohnung mindestens 2000 bis 2400 M Wo werden lolche Mieten bezahlt? Von einer Rente könne nicht mehr die Rede ,em. Bezüglich der Steuer empfahl der Redner genaue Auffchriebe aller mit der Verwaltung eines Ge­bäudes im Zuiammenhang stehenden Ausgaben, Zeitversäum- nlssen u. a. m., man werde dann den Nachweis erbringen kön- nen, daß angesichts der heutigen Mietpreise das im Haus- und Grundbejitz angelegte Kapital nicht mehr rentiere. Das vom Relchsrat angenommene Mieterschutz-Gesetz, welches in Bälde dem Reichstag vorgelegt werde, mache den Hausbesitzer völlig vogelsrei Komme dieses Gesetz zustande, dann habe der deutsche Lausbesitzer ansgehort, Hausbesitzer zu sein. Die besonderen Merkmale diejes Gesetzes seien der unbedingte Ausschluß des Kün- dlgungsrechtes für den Vermieter. Reichsmieten- und Reichs- Mieter,chutzgs,etz erfordern mindestens 140 000 neue Beamte die Unterhaltung dieses riesigen Beamtenapparates erfordere Un- mmmen, die alle zu Lasten der Vermieter und Mieter gehen. Red­ner empfahl dringend den Zusammenschluß aller Haus- und Grundbesitzer, der einzelne sei machtlos, nur in einem geschlossenen Ganzen ,ei eine Interessenvertretung möglich. Derjenige Haus- und Grundbesitzer, der Lies nicht einsehe, werde in kurzer Zeit durch die bitteren Tatsachen eines anderen belehrt. Fabrikant Beller jprach dem Redner den Dank für den instruktiven Vortrag aus. Auf seine Anregung, den schon einmal bestande­nen Haus- und Grundbesitzer-Verein neu zu beleben, wurde er durch Zuruf zum Vorstand gewählt, zum Schriftführer Emil Sch afer, als Kassier Hermann Fischer, zu Beisitzern Schrei- nermelster Ferenbach, Zimmermeister Bischofs, Bäcker- Meister H, <rist und Ernst 2 chner s-en. Die G-ewäNten nahmen ihr Amt an. Vorstand Beller stellte fest, Laß sich der Verein neu konstituiert habe, und empfahl den Beitritt zum Landes­verband Württ. Haus- und Grundbesitzervereine; die Versamm- sammlung stimmte dem zu. Er bat um allseitige Unterstützung der Mitglieder und gab der Hoffnung Ausdruck, daß es dem Verein Leschieden sein möge, eine segensreiche Tätigkeit zu ent­falten. Die heute Versammelten möchten in ihrem Teile zur Gewinnug der noch fernstehenden Haus- und Grundbesitzer als Mitglieder beittagen, denn nur in einem Zusammenschluß aller sei «ine richtige Interessenvertretung möglich.

Birkenfelb, 15. Mai. Ganz im Stillen und Verborgenen entfaltet der Diakonissenverein seine Tätigkeit. Da sind es vor allem die drei Gemeindeschwestern, die in selbstloser Weise in großem Segen in der Gemeinde wirken. Drum ist es nicht mehr als billig, daß wir auch kurz über den genannten ge­meinnützigen Verein berichten und über seine Generalver­sammlung, die er am gestrigen Sonntag im Gemeindehaus hier abgehalten hatte. Der Generalversammlung ging eine Aus- schnßsitzung voraus. Der Vorsitzende, Herr Pfarrer Kunz, begrüßte die erschienenen Mitglieder und verbreitete sich ein­gehend über die Tätigkeit des Vereins. Krankheiten, Armut und Not bieten ein reiches Arbeitsfeld. Die zurzeit in manchen Häu­sern herrschende Not infolge der großen Teuerung ist größer als man vermutet, ebenso die Armut. Da sind es vor allem die sog. verschämten Armen, das sind solche, die sich durch Fleiß und Sparsamkeit ein kleines Vermögen für ihr Atter erworben haben, und nun ist infolge der Geldentwertung dieses Ersparte fast in einNichts zusammengöschmolzen. Sie erregen besonders unser Mitleid und muffen unterstützt werden, namentlich wenn sie infolge von Krankheit oder Alter nicht mehr arbeitsfähig sind. Weiter verbreitet sich der Redner über die Krankheiten, namentlich die Tuberkulose. Er kommt auf die Ursachen dieser heimtückischen Krankheit zu sprechen und führt als solche an: Ausschweifender Lebenswandel, Uebertreibung des Sports, Trinken, Rauchen, namentlich das Rauchen von Zigaretten. Als Illustration zum Rauchen hat der Redner eine heitere, kürzlich leibst erlebte Episode zum Besten gegeben. Geht da ein gras­grüner Lausbube am Hellen Mittag mit brennender Zigarette im Mund die Ortsstraße herab. Ein beherzter Mann, der ihm begegnet, war kurz entschlossen, er ging auf den jungen Helden zu und schlug ihm die Zigarette aus dem Munde. Solche be­herzte Männer sollte es mehr geben, dann wäre vielleicht das teure und schädliche Zigarrettenranchen bei der Jugend nicht so sehr verbreitet. Der Kassier des Vereins, Oberl. Martin, er­stattete Len Kassenbericht. Das abgelaufene Geschäftsjahr wies ein bedeutendes Defizit auf. Es wurde darum beschlossen, den Jahresbeitrag auf 36 Mark zu erhöhen. Für den in nächster Zeit von hier scheidenden Schultheißen a. D. Holzschuh wurde in den Ausschuß berufen Kirchengemeinderat Roth. Damit war die Tagesordnung erschöpft und der Vorsitzende konnte, nachdem der übliche Dank erstattet war, schließen. Am letzten Samstag hielt auch der Reichsbund der Kriegsbeschädigten, - teilnehmer und -Hinterbliebenen, Ortsgruppe Bir- kenseld im Gasthaus zumAdler" eine öffentliche Versammlung ab mit der TagesordnungSiedlnngsfrage". Ms Referenten waren gewonnen Lotterer und Wecker!« aus Stuttgart. F.