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Neuenbürg, Samstag, den 13. Mai 1922.
80. Jahrgang.
Rundschau.
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lieber nebst Familienangehörige» ländlichst eingeladen sind.
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freundlichst eingeladen werde».
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Der 31. Mai rückt immer näher. Es ist der Tag, an dem Vir erfüllen sollen, was wir bestimmt nicht erfüllen können, der Tag, dessetwegen die Konferenz von Genua zusammenberusen wurde. Die Franzosen haben freilich von Anfang an erklärt, baß in Genua über Reparationen, ja überhaupt über die Frie- dwsbedingungen von Versailles nicht gesprochen werden dürfe. Wer die anderen Ententemitglieder, England vor allem, haben ungesehen, daß die europäische Wirtschaft vollends zusammenbrechen muß, wenn Deutschland am 31. Mai nicht erfüllen kann und Frankreich zu neuen Sanktionen übergeht. Darum berät man in Genua über neue Wege. Doch man findet sie nicht. Außer dem deutsch-russischen Vertrag haben die Verhandlungen
mäßig gewährleisteten Rechte zu schützen und weiter offen angekündigte Störungen der Rechtsordnung zu verhindern.
Stuttgart, 12. Mai. Wg. Dr. Schermann und die übrigen Mitglieder der Zentrumsfraktion haben folgende Meine Anfrage im Landtag eingebracht: Ist der Minister des Kirchen- und Schulwesens bereit, 1. dafür Sorge zu tragen, daß eine Neuregelung der Belohnung der vertragsmäßig angestellten Handarbeitslehrerinnen in tunlichster Bälde erfolgt, nachdem die durch Erlaß vom 8. Mai 1920 und 23. Juni 1921 festgesetzte Entlohnung von 4 M. für die Wochenstunde bezw 5 M., wenn der Unterricht nur während des Winters stattfindet, der heutigen wirtschaftlichen Lage in keiner Weise mehr entspricht? Zwar sind die in beiden Erlassen festgesetzten Belohnungen nach dem Beschluß des Evangelischen Oberschulrats vom 22. März 1922
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hoch etwas anderes gezeitigt, was alle an den Vertrag geknüpf-, als Mindestsätze anzusehen; doch begegnet die Erwirkung einer
ten Hoffnungen im Handumdrehen zerstören kann: die akut ge- c--c,uc...— »-a— --
wordene Gefahr eines Bruchs in der Entente durch die aufs äußerte zugespitzten Gegensätze zwischen England und Frankreich, Entzieht sich Frankreich dem moralischen Folgen des Bruchs, kommt keine deutsche Reparationsanleihe zustande, dann bricht auch die ganze Erfüllungspolitik zusammen.
lEs wird auch von ihren wärmsten Anhängern nicht geleugnet, tmß die Erfüllungspolitik im Grunde genommen ein Experiment ist. Niemand konnte dafür gutstehen, daß sie schließlich doch mißlinge. Allein auch wer sich nie für das Experiment begeistern konnte, muß schließlich Loch zugeben, Latz die Ersül- lungspolitik, nachdem man mit dem Schuldbekenntnis in Versailles und allen nachfolgenden Unterschriften einmal den dornenvollen Pfad betreten hatte, recht oder schlecht fortgesetz werden mutzte, schon des moralischen Eindrucks halber, der uns im Ausland Sympathien erwerben sollte. Man wollte eben Zeit gewinnen, bis die Welt wieder vernünftig würde, bis die Gegner zur Vernunft zurückkehren und sich mit Deutschland auf einer anständigen Grundlage einigewwollten. Innerhalb weniger Wochen würde sich nun entscheiden, ob wir das erreichen.
Scheitert Genua, dann kommen die Reparationen. Kommen die Reparationen, dann bricht die deutsche Regierung zusammen, die eigentlich immer nur ein Provisorium war; dann müssen neue Möglichkeiten gesucht werden, das Deutsche Reich zu erhalten und seine Erholung anzubahnen.
. Man spricht jetzt von einem englisch-russisch-deutschen Block.
In Paris gibt man laut der Sorge Ausdruck, daß Lloyd George die Verbindungen wechseln wolle, wenn er in Genua keinen Erfolg habe. Wir glauben nicht, daß es soweit kommt. Eine internationale Anleihe, die Deutschland mit dem nötigen Bargeld versieht, um seine in der nahen Zukunft fälligen Zahlungen zu leisten, hat doch Wohl einige Aussicht aus Erfolg, und wenn es nur 5 Milliarden Goldmark wären, die uns noch vor dem 31. Mai zur Verfügung gestellt würden. Noten werden gewechselt ohne Zahl. Die letzte war unsere Antwort an den Wiedergutmachungsausschuß in Paris als Antwort auf dessen Note vom 13. April. Eine andere nicht minder bedeutungsvolle Note ist die russische Antwort an die Entente in Genua. Seit einer Woche w^ird <mf sie gewartet, -anr Mittwoch wurden schon Auszüge aus ihr veröffentlicht, aber am Donnerstag las man, daß sie wieder zurückgegangen -wurde. Also auch dort fehlt noch die Klärung. Und so kann man denn heute die von allen Seiten laut werdenden Fragen nur dahin beantworten, daß wir nichts wissen von Genua und wenig Hoffnung -haben, schließlich etwas Gutes zu erfahren.
Derweilen ist der Reichstag in Berlin wieder zusammengetreten und hat zunächst einmal über das Verkehrselend beraten. Man war sich ziemlich einig darüber, daß es mit unserer Verkehrspolitik so nicht weitergehen kann und daß im Interesse der Steuerzahler mit der unsinnigen Tarifpolitik des Reichsver- kehrsmimsteriums endlich einmal Schluß gemacht werden muß.
Eine Verminderung des Personals ist nicht zu vermeiden, kommt doch jetzt auf 14 Köpfe ein Aufsichtsbeamter. Der württembergi- sche Landtag müßte auch bald wieder Zusammenkommen, abcr der Etat ist noch nicht fertig. Es kann wohl sein, daß aus dessen Fertigstellung nicht gewartet wird und daß der Landtag ein- greifen muß, ehe es zu spät ist, in der Krise nämlich, die unverkennbar im Staatsministerium herrscht. Anders ist mancher Vorgang der letzten Zeit nicht zu erklären, vor allem nicht der Verlauf des Metallarbeiterstreiks, der trotz des gutgemeinten Vermittlungsvorschlages des Stuttgarter Oberbürgermeisters kein Ende finden kann, weil der Radikalismus ganz ungestört von der Staatsgewalt in aller Oeffentlichkeit und mit den rücksichtslosesten Mitteln des Faustrechts die Arbeitswilligen von den Betrieben fernhält. Da stimmt etwas nicht und deswegen war die Daimler-Gesellschaft genötigt, das Werk zunächst auf sechs Wochen vollkommen stillzulegen. Wir verzeichnen nur die Tatsache und versagen uns jede Kritik.
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Deutschland.
Stuttgart, 12. Mai. Die Bürgerpartei und der Bauernbund haben folgende Große Anfrage an das Staatsmimstermm gerichtet: Es mehren sich die -Fälle, daß Arbeiter und Angestellte, die ihre Arbeitsstätte aufsuchen wollen, durch Begehung von Landfriedensbruch an ihrem verfassungsmäßig geschützten siecht, zu arbeiten, verhindert werden. Die Begehung dieser strafbaren Handlungen wird durch Rädelsführer sorgfältig und offenkundig vorbereitet. Insbesondere hat sich ein Landfriedensbruch größten Stils in der Nähe der Daimlerwerke zugetragen. Mehr als 1000 Arbeiter wurden durch Drohungen und Gewalttätigkeiten einer militärisch organisierten Menge verhindert, ihr Recht auf Arbeit auszuüben. Der Staatsregierung war bekannt, daß dieser Landsriedensbruch bevorste-he. Warum wurde diese Storung der Rechtsordnung nicht durch Anwendung der vorhandenen staatlichen Machtmittel verhindert? Was gedenkt die Staats- reaierung zu tun, um das staatliche Ansehen wieder herzu stel-
entsprechenden Erhöhung durch die betr. Lehrerinnett selbst bei den Gemeinden da und dort Schwierigkeiten; 2. in Erwägung zu ziehen, ob nicht zu Gunsten dieser Lehrinnen eine Neuordnung ihrer Beitragsleistungen zur Krankenkasse usw. durch Uebernahme der Beiträge von den Gemeinden oder Amtskörperschaften in Anbetracht der ohnehin geringen Einkünfte dieser Lehrerinnen möglich ist? Wir begnügen uns mit einer schriftlichen Antwort.
Bayerische Initiative zue Aufrollung der Kriegsschuldfrage.
München, 12. Mai. Im Anschluß an den Ausgang des Prozesses über die Dokumentenfälschungen Eisners hat die vereinigte Fraktion der Bayerischen Mittelpartei und Deutschen Volkspartei im bayerischen Landtag folgende Interpellation eingebracht:
In dem Beleidigungsprozeß gegen den Herausgeber der „Süddeutschen Monatshefte" wurde vor Gericht die Kriegsschuldfrage eingehend erörtert und der Nachweis geführt, daß die frühere Reichsregierung nicht nur den Weltkrieg nicht gewollt, sondern vielmehr sich bemüht hat, den Konflikt zwischen Oesterreich-Ungarn und Serbien zu lokalisieren. Nach Lloyd Georges Ausspruch, daß mit der Kriegsschuldfrage der Vertrag von Versailles stehe und falle, sind nunmehr die Voraussetzungen für diesen Vertrag vor Gericht als hinfällig erwiesen. Ist die Staatsregierung bereit, bei der Reichsregierung mit Nachdruck dahin zu wirken, daß die Reichsregierung allen Staaten das durch den Prozeß gelieferte Material mitteilt und die sich daraus für die Kriegsschuldfrage ergebenden Folgerungen darlegt?, daß sie ferner die öffentliche Meinung der ganzen Welt über den festgestellten Sachverhalt aufkläre?. Laß sie schließlich die Revision des Vertrags von Versailles von den Signatarmächten fordere?
Die Bedeutung des Prozesses Fecheubach. In einem Nachwort zu dem nun beendeten Fechenbachprozeß bedauert es der Historiker Georg Karo, Laß durch ein Versehen einer der her-> vorragendsten Sachverständigen, nämlich der Schweizer Dr. Sauerbeck nicht mehr zu Worte gekommen sei. Er hätte die Reihe der Gutachten durch Auszüge aus neuen russischen Akten- publikationen ergänzt und diese besonders für Poincare vernichtenden Aeußerungen russischer Diplomaten wären gewissermaßen die Krönung des Münchener Werkes gewesen. Die überragende Bedeutung des Münchener Prozesses steht Professor Karo darin, daß sich in der deutschen Behandlung der Schuldfrage als eine Parteiangelegenheit ein Umschwung angebahnt habe. Sowohl Fechenbach wie sein Anwalt hätten zu verschiedenen Malen die Lüge von Deutschlands Alleinschuld zurückgewiesen. Damit breche in der ganzen Frage eine neue Epoche an.
"Regelung des deutschen Pflichtbaus von Schiffen.
Berlin, 12. Mai. Zwischen Vertretern der Reichsregierung und dem maritime service der Reparationskommission haben in Paris seit längerer Zeit Verhandlungen über die Schiffsbauten stattgefunden, zu deren Ausführung Deutschland durch den Versailler Vertrag verpflichtet ist. Diese Verhandlungen sind, wie eine Korrespondenz erfährt, nunmehr im wesentlichen abgeschlossen. Mit Frankreich wurde der Bau eines Personendampfers von 10 000 Brutto-Register-Tonnen vereinbart. Usber den Bau eines anderen Personendampfers wird noch verhandelt. Ebenso bestehen noch gewisse Schwierigkeiten in den Verhandlungen mit Italien. Mit England wurde in Bezug auf die Gutschrift für die Embargo-Schiffe vereinbart, daß die Entscheidung der Reparationskommission angerufen werden soll. Von deutscher Seite wurde die Gutschrift dieser Schiffe auf die laufenden deutschen Reparationsleistungen verlangt, während der maritime service sie nur von der Gesamtschuld Deutschlands abschreiben will. Bei den weiteren Verhandlungen hat sich die deutsche Regierung grundsätzlich bereit erklärt, über die Pslicht- bauten hinausgehend im Wege freier Vereinbarungen nunmehr 20 000 gemischte Brutto-Register-Tonnen Schiffsraum für die griechische Regierung unter Anrechnung auf den Repara- tionsteil zu hauen. In Sachen des Fischereiabkommens wurde vorläufig vereinbart, daß für jede Tonne eines normalen Dampfers je 800 Goldmark gut geschrieben werden.
Arrslsmd.
Paris, 12. Mai. Die Reparationskommission erklärte sich auf Grund der deutschen Antwort zunächst nur zu halbamtlichen Besprechungen mit Dr. Hermes bereit. — Der „Ftgaro" schreibt zu. der lieber gäbe der deutschen Antwort auf die bekannte Förderungen der Entschädigungskommission, die Antwort kämme drei Wochen vor dem Verfalltag des 31. Mai so spät, daß mit Deutschland nicht mehr verhandelt werden könne. Die Franzosen werden doch marschieren.
Die Pariser Presse weist die Antwort zurück.
Paris, 12. Mai. Von den bis jetzt vorliegen Pressestimmen zu der im allgemeinen als gänzlich unannehmbar bezeichneten Note der Russen auf das Memorandum der Alliierten sind folgende bemerkenswert: Philipp Millet schreibt im „Petit Pa-
Genua noch länger dauern wird. Die russische Antwort gibt keinen einzigen Anhaltspunkt dafür, der zu dieser Annahme verleiten könnte. Unser Vorschlag wäre, die russische Antwort einer Sachverständigenkommission anzuvertrauen, die später an irgend einem Ort tagen könnte. An der Wiederherstellung Rußlands mitzuarbeiten, würde sich Frankreich wahrscheinlich nicht weigern und mit seinen Verbündeten Prüfen, durch welche Methoden dieses Ziel erreicht werden könnte. Was man aber vergeblich fragt, ist das, wozu die Verlängerung einer solchen Konferenz, die ihren Zweck vollkommen verfehlt hat? „Exelsior" schreibt: Wie es auch sei, die französische Regierung wird ja auch nicht direkt von den Verhandlungen in Anspruch genommen, die sich nun wegen der russischen Antwort ergeben werden. Frankreich kann sich nicht an der Fortsetzung der Besprechungen desinteressieren, aber es wird ihm offenstehen daran teilzn- nehmen.
Die Konferenz in Genua.
Geteilte Aufnahme der russischen Antwort.
Genna, 11. Mai. Die russische Antwortnote ist den Delegationen bereits kurz nach 11 Uhr lbekannt geworden und wurde von ihnen sofort einer Prüfung unterzogen. In der italienischen Delegation» ist mau von der Antwort nicht gerade sehr entzückt, aber man sieht in ihr doch ein Zeichen für den guten Willen der Russen, die Konferenz nicht zum Scheitern zu bringen. Von kompetenterSeite jwurde mir erklärt. Laß sogar einige Punkte der Note als Verhandlungsbasis angenommen werden könnten. In französischen Kreisen ist man dagegen empört und sieht die ganze Antwort als eine gegen Frankreich and Belgien gerichtete Spitze an. Von einem Sekretär Lloyd Georges wurde mitgeteilt, Lloyd George habe in der Antwort einen sehr wichtigen Punkt entdeckt, der sogar befriedigend sei, und dieser Punkt sei, daß Rußland den Frieden wünsche. Sobald die Delegationen mit der Prüfung fertig sein werden, wollen Lloyd George, Barthou, Schanzer und Jaspar konferieren und dann auch die Vertreter der anderen Signatarmächte des Memorandums zu den Besprechungen zuziehen. Diese Besprechungen sind bereits im Gange und werden voraussichtlich einige Zeit dauern. Dann wird die politische Kommission zur Beratung der Note zusammenberufen, und es ist wahrscheinlich, daß man dazu auch die russische Delegation einlädt.
Ein englisch-amerikanisches Petrolenmabkommen.
Berlin, 11. Mai. Nach einer Meldung der „Vossischen Zeitung" aus London wurde dort gestern nachmittag amtlich bekanntgegeben, Laß England gemeinsam mit Amerika arbeiten werde, um die amerikanischen Interessen in Rußland zu schützen und daß bereits hierüber völliges Einverständnis zwischen den beiden Regierungen erzielt worden sei. Auch was die Konzessionen, insbesondere für Petroleum, augeht, wird England Amerika alle Informationen geben und die amerikanischen Interessen mit wachsamen und wohlwollenden Augen beobachten. Ein besonderes Abkommen zwischen England und Amerika über Palästina sichert der Standard Oil Company ihre Petroleumrechte aus der Vorkriegszeit. Wenn zwischen Rußland und Amerika Meinungsverschiedenheiten ausbrechen über amerikanisches Kapital, das in russischen Gesellschaften angelegt ist und das die Sowjets als innere Angelegenheit behandeln wollen, wird England mit Amerika Hand in Hand gehen, mit Ausnahme der Fälle, in denen es sich um rein amerikanische Gesellschaften h and elt.__
Aus Stadt. Bezirk und Umgebung.
Sonntagsgedauken.
Weihe stunde.
Der Morgen ist die Jugend des Tages; alles ist heiter, frisch und leicht; wir fühlen uns kräftig und haben alle unsere Fähigkeit in völliger Disposition. Man soll ihn nicht durch spätes Aufstehen verkürzen, noch auch an unwürdige Beschäftigungen oder Gespräche verschwenden, sondern ihn als die Quintessenz des Lebens betrachten und gewissermaßen heilig halten.
Schopenhauer.
Die stille halbe Stunde vor Aufstehen, das Einsaugen des „Morgenglanzes der Ewigkeit", gibt für den Tag einen Hellen, lichten Schein, und wer mit seinem Gott zuvor geredet, kann dann auch mit Menschen reden, daß ihm die Geduld nicht ansgeht noch die Liebe. So werden aus der stillen halben Stunde am Morgen zwölf fülle Tagesstunden, auch wenn es äußerlich manchmal sehr stürmisch hergeht. Emil Frommel.
O Morgenröte, schöne, heilige Glut, wie deine Fülle auf den Bergen liegt!
Wie sich in deiner feiervollen Flut ein Wölkchen rosafarb'ner Wolken wiegt!
So weihe mich. Beseele mir den Tag.
In seinen Kelch gib deinen roten Wein.
Und all mein Werk und meiner Pulse Schlag wird gläubig groß von deinen Gnaden sein.
G. Schüler.
Neuenbürg, 13. Mai. Die erstmals vom Unteren Schwarzwald-Turngau veranstalteten Waldläufe beginnen Sonntag, 14. Mai, nachmittags 2 Uhr, vom Turnplatz des Turnvereins Höfen aus. Da diese Läufe eine neuzeitliche Uebungsart darstellen, dürfte denselben ein reges Interesse cntgegengcbracht werden.
Neuenbürg, 13. Mai. Die Wetterheiligen üben ihre Herrschaft in annehmbarer Weise aus. Die letzten Tage brachten stärkere Abkühlung, welcher gestern und heute reichlicher Regen folgte; das Wetter ist naßkalt. Wenn weitere Rückschläge nicht eintreten, wollen wir mit diesem Witterungscharakter, der hoffentlich einer baldigen Besserung weicht, zufrieden sein.
Neuenbürg, 12. Mai. (Menschenhandel im deutsch-russischen Hungergebiet.) Die Berichte aus dem russischen Hungergebiet lauten von Monat zu Monat grauenhafter. So heißt es im