lelmlustschiffe zahlen soll, aus tzt worden, wovon 3 Millionen entfallen.

einer Havasmeldung aus Chi- n zwei Gebäude Bomben ge- chien, entspann sich ein Hand- sten getötet und einer verwundet ats, das von der Polizei der wird, wurden 150 Arbeiter-

rer Arena hat sich vor einigen ausendköpfigen Publikums eine Der Matador Granero, gegen- Stierkämpfer, wurde von dem nd, bevor er noch sich retten espießt. Der Körper des Un- ich zugerichtet, daß er nach aufgab.

einer Sitzung der Koalitions- rmig eine Entschließung ange- e Unterstützung zugesagt wird, l es je eine Zeit gegeben habe, remierminister zu unterstützen es bei einer Gelegenheit, wo rete, denen alle zustimmen, atzkanzler Sir Robert Horne ause auf eine Anfrage mit, die mmen klargestellt, vaß sie nicht g eine Anleihe zu gewähren.

arbeiterstreik.

)ie Vorgänge bei Daimler.) Der ing der Daimlerwerke gingen Austritte vor den Werken Ver­leitung" hatten die Streikenden ürisch organisiert, Reserve- und teilt und durch Radfahrer einen ischen den Befehlsstellen einge- ndte 35 Mann, von denen acht igen Angestellten, auch die kauf- , kommunistischen Terror zum ndelt und an dem Betreten des ' Personen, die in geschäftlichen ren Besuch abstatteten, wurden > Merkur" erzählt von einem irchstäblich die Kleider vom Leib t mißhandelt wurde, daß er im >. Auch einer der bekanntesten nen haben.

Polizeidirektion teilt mit: Bis wesentliche Störung verlaufen, nter polizeilichem Schutz ihrer Nai, mit dem Einsetzen der Mai- e. Die erste starke Kundgebung H und dem Arbeitgeberverband, g vor einer Anzahl von Betrie- reikender statt, die der Arbeits­breiten suchten. In der Haupt- a in die Betriebe gebracht wer- uden, die in der Oeffentlichkeit men, war es freilich nicht immer rhindern, namentlich als später ig der Arbeitsstätten überging ;e freigehalten werden konnten, sonen sind Strafverfahren ein- vor der Firma Fein am 9. d. M. rndfriedensbruchs sestgenommen M. spitzte sich die Lage noch wei- Daimler. Während bis dahin, Arbeitswilligen in diese Fabrik der Annahme, daß der Betrieb o erden solle, starke Massen auf- erfügbare blaue Polizei einen Es gelang nicht mehr, die zahl- fsenzuhalten. Die Streikenden kam ein Arbeitswilliger an, so cnd ein Knäuel, in den auch die ;n. Die Beamten wurden von equetscht und haben dabei teil- , größerer Entfernung von der e angehalten, mißhandelt und erschnitten worden, clautet, haben sich heute vormit- unnstatt bei Hesser und vor der Darstellung der Polizeidirek- lit Lew schon mitgeteilten Ab- Betrieb zu schließen, eine merk- rkennen. Die Haltung gewisser hat schon eine Form angenom- it und Ordnung als gefährdet us am Platze ist, wenn, wie wir ihre Aufmerksamkeit auf die h selbst in Kreisen des mit dem : Bevölkerung die Lage betrach- ungen derSchwäbischen Tag- lider Mahnung veranlaßt sieht:

: liegt es allerdings, allen Ver- hinzureißen, die einen Anlaß der Staatsgewalt geben könn­enzusetzen."

echenbach-Prozeß.

»gekündigt, wurde heute nach- g über die Dokumentenfälschun- et: Die Angeklagten Coßmann iriftleiter E. Müller (Münche- >auptschristleiter Joseph Öfter­en von dem Vergehen der üblen agter Redakteur Dr. Adelmaier Mn eines Vergehens der üblen erurteilt. Der Privatkläger Fe- chrens gegen die drei Angeklag- ntlicher, weltpolitischer Bedeu- teils. Sie ist sehr eingehend ^ »en ist durchaus sachlich und !vden. Sie stellt fest, daß Eis- g gefälscht hat, um sin Schuld­ilten, weil er der Ansicht war, s der beste Weg zum Völker- r auS dem Schönschen Bericht i Kriegsschuld hat, daß eS den im Gegenteil eine Lokalisierung ch und Serbien angestrebt hat. w Ansicht hatte, durfte «r «Ü

Staatsmann und Politiker, also in amtlicher Eigenschaft, den Bericht nicht in dieser Weise ändern. An Hand der Aussagen der Zeugen und Saachverständigen wird weiter ausgeführt, daß die Wirkung der Eisnerschen Veröffentlichungen nicht die von ihm erwartete war, sondern daß sie im Gegenteil eine Hauptstütze der Behauptung von der Schuld Deutschlands am Kriege und damit ein wesentlicher Grund her Deutschland auf- chlegten Lasten war. Bemerkenswert ist, daß auch die Behaup- ^ng von der doppelten Buchführung in der bayerischen Diplo­matie als durch die Zeugenaussagen widerlegt bezeichnet wurde. M Angeklagten wurde der Schutz des Paragraphen 193 über Nahrung berechtigter Interessen zugebilligt, und zwar mit folgender Begründung:Das Versailler Diktat trifft jeden Deut- chen. Jeder Deutsche hat daher das Recht, nach seinen Fähig­leiten auf eine Aenderung des dadurch hervorgerufenen Zu- ßandes und auf die Entkräftung unrichtiger Veröffentlichungen, hie zur Stütze dieses Zustandes dienen, hinzuarbeiten. Daher chndelten die Angeklagten in Wahrung berechtigter Interessen."

Der Landesverräter Ansbach.

Berlin, 11. Mai. Wie eine Korrespondenz zu der Ange­legenheit des Fälschers Ansbach zu berichten weiß, ist einer der Hauptbetrogenen der ehemalige französische Kriegsminister Le- fevre, dem Ansbach namentlich eine Fülle auf freiester Erfin­dung ausgestellten Materials über die deutsche Schutzpolizei ge­liefert hat. Das Material dazu hatte sich Ansbach unter der Vorspiegelung verschafft, daß er Redakteur eines Berliner Blat­tes sei und die Oeffentlichkeit über die Einrichtungen der 'Mutzpolizei unterrichten wolle. Ansbach machte Lefevre u. a. ringehende Angaben über die angebliche straffe Organisation dek MuHPolizei, stellte zwei lange Listen von überzähligen Be- Mten der Schutzpolizei zusammen, berichtete ausführlich von geheimen Waffenlagern und dem militärischen Drill der Schutz­polizei und wußte auch mit einem geheimen Aufmarschplan der Schutzpolizei in Süddeutschland im Falle einer Mobilmachung zu dienen. Eine erhebliche Unterstützung sollte die verkappte militärische Organisation der deutschen Studentenschaft liefern. Zluf einem, einem Hiesigen Studentencorps gestohlenen Brief­bogen berichtete Ansbach, wie die Mannschaft auf dem Tempel­hofer Felde, das ihr angeblich vom Magistrat zur Verfügung gestellt sei, Uebungen veranstaltete und daß die Schutzpolizei ihr dazu Offiziere und auch Gewehre lieferte. Dieses gefälschte Ma­terial ging, wie die Korrespondenz meldet, Lefevre zu bei persönlichen Besuchen, die Ansbach zweimal in Paris machte. Die Unterlagen dafür schöpfte er aus jedem zugänglichen Schriften und Büchern, frisierte aber das tatsächliche Material durch Uebertreibungen, eigene Zusätze, Kommentare und so weiter auf Kartenbogen mit Stempeln, durch Geheimberichte und dergleichen, sodaß es für die Entente brauchbar war. Alle diese Fälschungen spieften, der Korrespondenz zufolge, eine er­hebliche Rolle bei den ausländischen KontrollorganisÄionen.

Das Disziplinarverfahren gegen die Führer her Reichs- gewerkschast.

Berlin, 11. Mai. Heute vormittag begann in Erfurt das Disziplinarverfahren gegen die beiden Vorsitzenden der Reichsge­werkschaft Deutscher Eisenbahnbeamten, Ernst Menne und Louis Thieme, sowie Diblik. Die Anklage legt ihnen zur Last, daß sie die ihnen als Beamte obliegenden Pflichten gröblich verletzt, sen Ausbruch des Eisenbahnerstreiks verursacht haben und für die Verlängerung des Ausstandes eingetreten sind. Die drei Be­schuldigten gaben zwar zu, an dem Streik beteiligt gewesen zu sein, bestritten aber, den Streik vorbereitet zu haben. Wie Menne in der Verhandlung erklärte, sei der Vorstand de Reichs­gewerkschaft von den Beamten im Lande aufgefordert worden, den Streik zu organisieren, falls diese nicht selbst Teilaktionen unternehmen sollten.

Erfurt, 11. Mai. Wie dieThüringer Allgemeine Zeitung" meldet, hat die Disziplinarkammer im Verfahren gegen die Ur­heber des Eisenbahnerstreiks vom März d. I. das Urteil ge- Kllt. Die Angeschuldigten, Eisenbahn-Inspektor Menne, Lo­komotivführer Thieme und Eisenbahnsekretär Diblik, wurden für schuldig befunden und die Dsiziplinarkammer erkannte gegen sie auf Dienstentlassung. Von der Gewährung einer Teilpension wird abgesehen, da keine Gründe für eine mildere Beurteilung der Handlungsweise der Beschuldigten vorhanden seien und außerdem Aussicht bestehe, daß die drei Angeschuldigten in der Reichsgewerkschaft der Deutschen Eisenbahnbeamten und Ange­stellten einen ausreichenden Lebensunterhalt finden. Die Frage, ob die Angeschuldigten bei Ausführung ihrer Tat Beamte ge­wesen seien, wird bejaht. Ein Streikrecht der Beamten gebe es nicht.

Annahme der Bemntenbesoldungsvorlage im Hauptausschutz.

Berlin, 11. Mai. Der Hauptausschuß des Reichstags be­riet heute Las Haushaltsgesetz und die neuen Gehaltserhöhun­gen. Angenommen wurde die Regierungsvorlage. Danach be­trägt der Teuerungszuschlag zu den Bezügen der planmäßigen Md außerplanmäßigen Reichsbeamten a) vom 1. bis 30. April W zum Grundgehalt, den Diäten und dem Ortszuschlag, soweit diese Bezüge den Betrag von insgesamt 10 000 Mark nicht über­steigen, 60 Prozent, im übrigen 30 Prozent, d) vom 1. Mai 1922 eb zum Grundgehalt, den Diäten und Ortszuschlägen, soweit diese Bezüge den Betrag von insgesamt 10 000 Mark nicht über­steigen, 120 Prozent, im übrigen 65 Prozent, außerdem zu den Kinderzuschlägen 65 Prozent. Eingefügt wurde ein Paragraph, der bestimmt, daß die Dienstbezüge an Ministerialräte für die Mhrung von Dirigentengeschäften und an Offiziere in gleichen Stellungen der Reichswehr vom 1. Mai ab 16 500 M. jährlich betragen soll. Davon sollen 6500 M. nicht pensionsfähig sein. Ministerialdirektor v. Schlicken erklärte nach Annahme der Re­gierungsvorlage, daß nunmehr die Kassen sofort angewiesen werden, den Beamten die Erhöhungen äuszuzahlen.

Bevorstehende weitere Erhöhungen -er Postgebühren.

Berlin, 11. Mai. Für Briefsendungen sollen nach einer amt­uchen Verlautbarung in Zukunft folgende Richtlinien gelten: Fm Ortsverkehr Postkarten unverändert, einfache Briefe auf eine Mark herabgesetzt. Im Fernverkehr die Postkarte 1,50 M., ier einfache Brief 3 M., die beiden höheren Gewichtsstufen 1 und 5 M. Für Drucksachen bleibt der bisherige Gebühren­satz von 50 Pf., gilt aber nur für Sendungen bis 20 Gramm. Das beliebte I-Kilo-Päckchen wird von 4 auf 6 M. gesteigert. Nr Pakete in der Nahzone sind Erhöhungen nur für die bis­herigen beiden untersten Gewichtsstufen vorgesehen.

Dagegen wird es für notwendig erachtet, die Pakete in die Rrnzone stärker zu belasten, z. B. durch Steigerung der Ge­bühren für Pakete bis 5 Kilogramm von 9 auf 14 M. Die Äitungsgebühren werden beträchtlich erhöht, bei einem Durch­schnittsgewicht der Zeitungsnummer bis 20 Gramm 6>L Pf., bis 30 Gramm 8, bis 40 Gramm 10, bis 60 Gramm 13 Pf. Die höheren Gebühren sollen mit dem 1. Oktober in Kraft treten. Für Ausländsbriefe sollen die Gebühren in der Regel verdoppelt ! werden. Zur Deckung der Mehrkosten für den Fernsprechbetrüb soll der am 1. Januar 1922 eingeführte Tarifruschlag von 80 A auf 160 ^ gesteigert werden.

Polnischer Raubmord an einem englische« Bizefelbwebel.

Berlin, 12 . Mai. Der Terror der Polen nimmt mit dem 'treiben der unter der Führung eines gewissen Gurka stehenden Insurgenten - Bande überhand. Nach der Erschießung de- ma­nschen Major- Este», über die bereit- die Presse Mitteilungen

veröffentlicht hat, wird jetzt aus Antonienhütte über einen Raub­mord an dem englischen Vizefeldwebel Störer berichtet. Störer fuhr im Aufträge seiner Truppe mit einem Motorrad von Tar- nowitz nach Antonienhütte, um Meldung über die Lage zu er­statten. In einem Kaffee wurde er beim Bezahlen der Zeche im Besitz großer Geldmittel gesehen. Da er Zivilkleider trug, erkannte man ihn nicht als Angehörigen der Besatzung. Bevor er das Lokal verlassen konnte, erschienen einige Leute und for­derten ihn mit dem Ruf ,Lände hoch!" auf, sich zu ergeben. Die Leute stürzten sich auf Störer und schlugen ihm mit einem Revolverschaft die Nase ein, schleiften ihn auf dem Hof und schössen ihn nieder. Störer ist offenbar das Opfer einer Ver­wechslung mit dem englischen Kriminalinspektor Fisher ge­worden, auf den es die Banditen abgesehen hatten, seit die englische Besatzung in Antonienhütte mit aller Schärfe vor­geht. DieGrenzzeitung" berichtet in ihrer Nummer 106 über den Vorfall, verwechselt aber Störer mit Fisher. Anscheinend ist ihr der in der Person unterlaufene Irrtum noch nicht mit­geteilt woden. Unter dem Verdacht der Täterschaft bei der Er­schießung des englischen Majors Esses in Neudorf bei Antonien- hütte sind vier Polen aus der Kolonie Karl-Emanuel verhaftet worden.

Die Konferenz in Genua.

Die russische Antwortnote überreicht.

Genua, 11. Mai. Die gestrige Ueberreichung der russischen Antwortnote, die erregten Äeußerungen Lloyd Georges, als er von dem Inhalt der Note Kenntnis genommen hatte, die dar­auffolgenden Besprechungen mit Tschitscherin und die Rückgabe der Note an die russische Delegation haben heute nachmittag noch ein dramatisches Nachspiel gehabt. Als Tschitscherin von den Besprechungen vom Palazzo Reale nach Rapallo zurückge­kehrt war, versammelten sich sofort die sämtlichen Mitglieder der russischen Delegation zu einer Plenarsitzung, wobei die Ergeb­nisse der Unterredung mit Schanzer besprochen wurden. Die Mitglieder der russischen Delegation sind ebenfalls der Meinung, das die Rückgabe der russischen Antwortnote eine sehr ernste und neue Lage geschaffen habe und daß die Prüfung dieser neuen Lage und die Prüfung der Antwort zum mindesten einen Tag in Anspruch nehmen würden, schon deshalb, weil die russische Regierung in Moskau vorher über die Vorgänge verständigt werden müßte. Die russische Delegation hat beschlossen, der Lei­tung der Konferenz ein Verlangen auf Verschiebung der Ver­handlungen über die russische Frage zuzustellen. Tschitscherin hat sich daher wieder sofort nach Genua in den Palazzo Reale begeben, wo Schanzer über den Beschluß der russischen Dele­gation berichtete. Schanzer war begreiflicherweise über diesen Entscheid der Russen sehr erschrocken und machte den Russen die unabsehbaren Folgen klar, die ein solcher Schritt im Gefolge haben würde. Trotzdem Tschitscherin nicht zu überzeugen war und fest darauf bestand, daß die Verhandlungen verschoben wer­den müßten, hat er dennoch seinem Bescheid keinen endgültigen Charakter gegeben und sich auf die Bitten Schanzers sogar be­reit erklärt, sich heute vormittag noch vorerst einmal mit ihm in Verbindung zu setzen. Schanzer wird bis dahin mit Le Facta und Lloyd George Fühlung nehmen. In italienischen Dele­giertenkreisen hofft man noch immer fest, daß die Besprechung am heutigen Vormittag zwischen Tschitscherin und Schanzer zu einem guten Ergebnis führen werden. Schanzer wird inzwi­schenversuchen, die größten Gegensätze der Antwortnote der Rus­sen mit dem Memorandum der Mächte auszngleichen, damit wenigstens eine Weiterführung der Verhandlungen ermöglicht wird.

Genua, 11. Mai. Die russische Antwortnote ist heute vor­mittag 11 Uhr von Tschitscherin Schanzer persönlich überreicht worden. Sie umfaßt 18 Maschinenschriftseiten französischen Tex­tes. Nach Uebereinkunft zwischen Tschitscherin und Schanzer wird der Text der Note erst heute nachmittag veröffentlicht werden. An die Ucbergabe der Note schloß sich eine längere Unterredung zwischen Tschitscherin und Schanzer an. Wie verlautet, soll die russische Antwort derartig sein, daß es nicht unbedingt zu einem Bruch kommen müßte.

Der angebliche'Wortlaut der Note.

Genua, 11. Mai. Nach einer Einleitung geht die Note zu den Vorwürfen des Memorandums über und bemerkt, daß die einladenden Mächte, anstatt auf die Kreditbegehren der Russen einzugehen, jene Kredite aufzählen, die sie gewillt sind, ihren eigenen Untertanen zur Ausbeutung Rußlands einzuräumen. Das Verbot der Propaganda durch politische Parteien und Ar­beiterverbände wird abgelehnt, La Liese Propaganda nicht im Widerspruch mit der Verfassung der einzelnen Länder stehe. Die russisch-rumänischen Streitfragen düsten nicht getrennt behan­delt werden und im griechisch-türkischen Konflikt könne Rußland nur eine Neutralität gemäß den internationalen Rechtsverpflich­tungen einnehmen, seine freundschaftlichen Beziehungen zur Türkei wolle es aber zur Herstellung eines wirklichen Friedens im Orient benutzen. Bezüglich des sozialisierten Privateigen­tums wird unter Anfügung von Präzedenzfällen in anderen Staaten erklärt, Rußland könne nicht verpflichtet werden, irgend welche Verbindlichkeiten gegen über anderen Mächten und ihren Staatsgehörigen für die Einlösung der öffentlichen Schulden und für die Sozialisierung des Privateigentums zu übernehmen.

Da die zaristische Regierung sich geweigert habe, irgend welche Entschädigungen für die Revolution von 1905 zu entrich­ten, könne auch die Sowjetregierung nicht zur Bezahlung der Schulden der Vergangenheit oder zur Rückgabe des verstaatlich­ten Eigentums verpflichtet werden. Die Sowjetregierung wolle aber den dritten Grundsatz der Beschlüsse von Cannes unter der Bedingung der Gegenseitigkeit annehmen. Die Kriegsschulden seien dadurch erloschen, daß Rußland den Krieg vorzeitig be­endigt und keine Gewinne an sich gerissen habe. Die öffentlichen Vorkriegsschulden wolle die Sowjetregierung unter der Vedin- gung anerkennen, daß auch die durch die Weißen Armeen und durch die Blockade verursachten Schäden von den Mächten be­zahlt würden.

Die Antwort der Russen wird sofort den alliierten Sachver­ständigen zur Beratung unterbreitet werden. In offiziellen ita­lienischen Konferenzkrcisen glaubt man nicht, daß die Verhand­lungen abgebrochen werden, immerhin herrscht doch ein gewisser Pessimismus vor.

Barthou fordert ein Ultimatum an die Russen.

Genua, 11. Mai. Barthou hat an Facta, den Präsidenten der Konferenz, als Protest gegen die neuerliche Verzögerungs­taktik der Sowjetregierung ein Schreiben gerichtet, in dem es heißt:

Sehr geehrter Herr Präsident!

Nach dem, was mitgeteilt ist, hatte ich geglaubt, daß die russische Delegation eine endgültige Antwort heute aus Las Me­morandum Mitteilen würde, das wir ihr zugestellt haben in Uebereinstimmung mit den Reserven, die Herr Barriere be­züglich der französischen Regierung gemacht hat. Man hat mir zu verstehen gegeben, daß diese Antwort noch einmal hin­ausgeschoben worden ist. Ich glaube Ihre Aufmerksamkeit auf die schweren Folgen der nochmaligen Hinauszögerung lenken zu müssen und auf die Notwendigkeit, eine Frist zu setzen, inner­halb der die Konferenz auf der Erteilung einer klaren Antwort bestehen muß.

DerMatin" schreibt zu der Verzögerung der Russen im

Hinblick darauf, daß sie ihre endgültige Antwort aus das Me­morandum immer noch hinausschieben:Die Situation wird dadurch für die französische Delegation derartig, daß ihr nichts anderes übrig bleibt, als ihre Koffer zu packen."

Lenins Anweisung zur Unnachgiebigkeit.

Genna, 11. Mai. Tschitscherin sprach Schanzer sein Be­dauern aus, daß er die von ihm vorgeschlagene Änsgleichsformel bezüglich des Art. 7 über das Privateigentum nicht habe akzep­tieren können, da die neuesten Instruktionen Lenins ihm dies untersagt haben. Nach dem Popolo d'Jtalia hat Lenin ver­langt, daß die Diskussion über diesen Artikel abgebrochen werde. Die Russen sollen nun beschlossen haben, in den endgültigen Text der Antwort dte Anregung einzufügen, Artikel 7 später einer Sachverständigenkommission zur Prüfung vorzulegen. Wie der Secolo berichtet, sind die unversöhnlichen Weisungen Lenins von den russischen Delegierten mit geteilter Meinung ausgenommen worden.

Russisches Sonderabkommen mit dem Vatikan.

Genua, 11. Mai. Man kann heute von einem zweiten Se- paratvertrag sprechen, den die Russen abgeschlossen haben, und zwar mit dem Vatikan. Der Vertreter des Vatikans Monsignore Piccardo hat mit dem Führer der russischen Delegation Tschi­tscherin in Santa Margherita ein Abkommen getroffen auf der Basis, daß die beiden ersten Punkte des früher gemeldeten Me­morandums, das die freie Betätigung und den Schutz der ka­tholischen Missionen in Rußland fordert, von den Russen ange­nommen worden sind. Der dritte Punkt, der die Wiedererstat­tung der kirchlichen Güter verlangt, ist von der Kurie zurück­gezogen worden.

Genua ein russisches Versailles.

Terijoki, 10. Mai. Die Sowjetpresse kommentiert neuer­dings in besonders erregter Weise die Vorgänge in Genua und äußert lebhafte Besorgnis für die weitere Entwicklung. Die Leitartikel rufen das internationale Proletariat auf, gegen die Schlinge des Versailler Vertrages zu protestieren; eine ähnliche Schlinge solle Rußland in Genua um den Hals gelegt werden.

Preisrückgang am Häutemarkt. Am Rohhäutemarkt ver­halten sich die Käufer nach wie vor abwartend. Auf den letzten Auktionen gingen die Preise für alle Gattungen weiter zurück; insbesondere sind Kalbfelle vernachlässigt, während sich die Preise für leichte Großviehhäute ans einzelnen Auktionen noch behaupten konnten. Auf der letzten Versteigerung wurden für norddeutsche Ware, gegenüber März, folgende Preise erzielt: Ochsenhäute Pro Pfund März 32 bis 40 M., April 25 bis 40 M., Bullenhäute Pro Pfund März 28F0 bis 40 M., April 23 bis 40 M., Kuhhäute Pro Pfund März 31 bis 35 M., April 26 bis 33 M., Kalbfelle pro Pfund März 61 bis 63 M., April 45 bis 50 M., Schaffelle Pro Pfund März 20 bis 28 M., April 18,50 bis 25 M., Roßhäute Pro Stück März 1200 M., April 1100 M. Aehnlich gestalteten sich auch die Preisrückgänge auf den süd- und mitteldeutschen Versteigerungen. Auch am Äedermarkt hält die abwartende Haltung der Käufer weiter an. Die Preise sind jedoch hier immer noch fest und gegen den Vormonat in diesem Monat noch unverändert. In der lederverarbeitenden Industrie, insbesondere in der Schuhindustrie, ist es bisher zu Preisrückgängen nicht gekommen. Immerhin wird ein weiterer Rückgang der Häutepreise für Fertigware aller Art sehr bald nicht ohne Einfluß bleiben.

LMmWWer Blzickmm Ntmtürz.

MWieüer-VersMlnlrilis

am Sonntag, den Mai 1S22, nachmittags V-3Uhr, in Arnbach, im Gasthaus zum »Ochsen".

Tagesordnung:

1. Genehmigung der Rechnung für 192s. Entgegennahme des Rechenschaftsberichts für 1921. Genehmigung des Voranschlags für 1922.

2. Wahlen.

3. Vortrag des Diplomlandwirts Dr. Hummel-Stuttgart über die Errichtung einer Bezugs- und Absatzgenossen­schaft.

4. Sonstiges.

Mitglieder und Freunde der Landwirtschaft werden zu recht zahlreichem Besuch eingeladen.

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