,ürg, 5. Mai 1922.
agung.
ise aufrichtiger Teilnahme, rren Verluste unseres lieben >, Großvaters, Bruders,
h Walle"
n erhebenden Gesang von mit seinen Schülern, allen ner langen, schweren Kranklickten, sowie allen denen, tzten Ruhestätte begleiteten, l Wege unseren herzlichsten
rden Hinterbliebenen.
eenvach, 5 Mai 1922.
agung.
ise herzlicher Teilnahme bei > lieben Bruders, Onkels
c. Schöalhaler
licher Dank gesagt, uernden Hinterbliebenen:
Gchö«th»ler mit Fam.
e«feld.
aarbeit
enden Arbeiten, sowie Ne«a»> larbeite» für hier und auswärts.
wikner, -öttktt.
straße Nr. 31.
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heu, Mädchen
Haushalt und ein
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teht, finden zum 1. Ja»! gut-
LuSwigsburg,
>» Liebe«jell.
. beste würüembera. Fabrikate,
Rei?efch«tze, LLstisg« »«> «tsffel», Ail ifch«Le»stiefrl reicher AuS«ahl,
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genauer Adresse per Postpaket der Krankheitserschsinung. r Da»kschreibe«! ,
äuterkuren des Herrn Ludwig rath, Oberbayern, ist eine Besse-l ms eingetrete». Die Schmerzen! LerdammßSstörunaen sind zie«> sthmatischen Beschwerde«. M!
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. .'i^tzrück m Neuenbürg 45.—. Durch die Post U'd Obera-'.tt8°
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. > HLltcn von höherer tt öesteht kein Anspruch Lieferung der Zeitung - w Aiic crslcmurg tk- Be?,ugsorciscs.
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Anzeiger für Sas Lnztal unS Umgebung.
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^ i06
Eine schwere Steuer!
Von I. Lützelburger.
8.?. Jetzt kommen wieder neue Steuern. Der Reichstag hat gleich einen ganzen Strauß Lurch die sattsam bekannte Steuermühle gehen lassen. So hätten wir Lenn jetzt genug Stenern, aber die Herren der Entente, die da drüben am Rheine sitzen, haben es anders beschlossen. Ja, sie meinen, wir zahlten noch lange nicht genug. Und da es seit dem unglücklichen Ausgang des Krieges immer so gegangen ist, werden wir nächstens noch weitere Steuern aufgehalst bekommen. Dann hätten wir wirklich genug, sollte man meinen.
Aber es gibt bei uns Leute, die nicht dieser Ansicht zu sein scheinen, den sie laden sich und andern noch immer neue Steuern auf.
Wieso denn? wird der geneigte Leser fragen.
Nun, das will ich ihm verraten, und er kann es auch ruhig andern Leuten erzählen. «
Die Steuer, die wir uns selbst cmferlegen. Las ist unsere Uneinigkeit, unsere Zwietracht, die uns ein Heidengeld kostet, das wir wirklich für andere Zwecke besser verwenden könnten.
Was kostet uns die Uneinigkeit?
In der Familie, der Urzelle des Staates, ist Zwietracht stets das Kostspieligste, was man sich denken kann. Aber das ist natürlich Sache des Einzelnen und geht die Allgemeinheit weniger an. Sehen wir uns jedoch in einem Dorfe, d. h. in einem schon wesentlich größeren Bestandteil des Staates, um. Da kämpft eine Partei gegen die andere, und keine gönnt der andern etwas. Auch wenn man sich nicht direkt zu schaden sucht (weiß Gott, wie oft das aber der Fall ist), so ist der Verlauf regelmäßig der folgende: Wird der einen Partei zuliebe eine Ausgabe bewilligt, so muß die andere Partei zum mindestens das Gleiche haben. Das braucht natürlich nicht immer in Form einer Geldbewilligung zu sein. Es können auch allerlei Acmter, Aemtchen oder sonstige Vergünstigungen sein, aber schließlich läuft die Sache doch indirekt auf eine Belastung der Bürgerschaft hinaus.
Noch schlimmer ist die Parteizerfahrenheit in den Ländern und im Reiche, die sich äußerlich am grellsten in den Parlamenten abspiegelt. Eigentlich sollte man meinen, ein^ Reich, das eine solche Katastrophe erlitten. hat, wie Deutschland, müsse in allen großen Fragen einig sein und jede Zerrissenheit der Vergangenheit von sich weisen, um einheitlich sowohl die notwendigen Reformen im Innern durchzuführen, als auch in geschlossener Front dem auswärtigen Feind von gestern, der leider auch noch der von heute und morgen ist, gegenüberzutreten. Aber keine Spur davon! Mehr als je ist die Wählerschaft in Parteien und Richtungen gespalten, und mancher Abgeordnete meint, es sei seine Pflicht, möglichst energisch, d. h. möglichst schroff den Auftrag auszuführen, den er durch sein Mandat erhalten hat. Und Loch sollte jeder Abgeordnete die Interessen des ganzen Landes und des ganzen Reiches vertreten! Wenn alle sich dieser Verpflichtung bewußt wären, so würde damit ein großer Teil des leidigen Haders entfallen.
Wieviel Millionen kosten die Palamente allein wegen der vielen Sitzungen, in denen nichts als ödes Parteigezänk herrscht! Und all dieses Gezänk wird nicht bloß in Tausenden von Zeitungen abgedruckt, sondern auch noch in ganzer Ausführlichkeit in stenographischen Berichten, die bei den jetzigen ungeheuerlichen Preisen für Papier, Satz, Druck und Binde ein Heidengeld kosten, aber erfreulicherweise von niemand gelesen werden. Ich kam einmal in eine Wohnung, die ein Reichstagsabgeordneter innegehabt hatte. Er hatte ganze Zentner Reichstagsdrucksachen hinterlassen, Won denen er den größten Teil nicht einmal aus den Umschlägen genommen hatte. Wieviel gute Bücher hätten auf dieses Papier gedruckt werden können!
Und wie wenig würde die Menschheit verlieren, wenn all diese überflüssigen Reden nicht gedruckt oder höchstens auf ein Blatt für jede Sitzung znsammengefaßt würden! Und wieviel Millionen könnten an Diäten gespart werden, wenn dafür kurze, sachliche Erörterungen zugelassen würden!
Aber jene Ausgaben für die Parlamente sind noch nicht die schlimmsten. Wie oft kommt es vor, daß eine Partei für ihre Leute einen möglichst großen Anteil am „Butterteller", wie die Finanzen sich so schön ausdrücken, beansprucht. Wieviel Geld haben uns schon die Minister und andere leitende Beamten gekostet, die wegen ihrer Parteizugehörigkeit in ein Amt berufen wurden und sich als unbrauchbar erwiesen. Dabei soll an dem guten Glauben der einzelnen Parteien gar nicht gezweifelt werden, aber die Folge ist doch stets, daß die Angemeinheit für jeden fehlgeschlagenen Versuch aufkommen muß.
Und nicht zuletzt: Wieviel Millionen oder Milliarden muß Deutschland mehr bezahlen, weil die Entente weiß, daß es uneinig ist. Wie beschämend wirkt hier das Beispiel der Türkei, die den Vertrag von Sevres von vornherein abgelehnt hat und einmütig zusammenstand, bis man ihr ihre Existenz gesichert und lebensfähige Bedingungen zugestanden hat. Was hätte die Entente Wohl gesagt, wenn eine starke deutsche Regierung ihr erklärt hätte: „Es gibt bei uns keine Parteien mehr, wir sind alle einig und ihr braucht nicht mehr auf unsere Zwietracht zu spekulieren?" . ^ ^ .
Ein Nationalökonom hat einmal gesagt, die Lotterie ser eine Steuer auf die Dummheit. Das ist insofern wahr, als jeder einzelne weiß oder doch wissen sollte, daß er von seinem Gelde höchstwahrscheinlich nie etwas Wiedersehen wird. Immerhin kann er in einem ganz seltenen Ausnabmefall etwas dabei gewinnen. Aber die Uneinigkeit ist eine selbstauferlegte Steuer, bei der wirklich niemals etwas für die Allgemeinhit zu verdienen ist.^ ____
Deutschland.
Stuttgart 6. Mai. Der staatsrechtliche Ausschuß des Landtags wird am nächsten Freitag über die Auslegung der württ. Verfassung (Paragraph «3 Abs. 2 Satz 3) beraten. — Abg. Wi-
Neuenbürg, Montag, den 8. Mai 1922
der (BP.) hat im Landtag eine Anfrage wegen Zementerzeugung und -Lelieferung eingebracht. — Die Gruppe der Kommunistischen Partei hat im württ. Landtag eine Große Anfrage über die Vorgänge in der Gmünder staatlichen Orünungspoli- zei eingebracht und verlangt vom Ministern des Innern über eine Reihe von Fragen Auskunft, ferner die Einsetzung einer Kommission aus Mitgliedern aller politischen Parteien des Landtags zur Untersuchung der Angelegenheit.
München, 6. Mai. Die Anregung des Arbeitsministeriums, daß die einzelnen Länder in Süddeutschland nun versuchen sollen, Len Metallarbeiterstreik selbständig zur Beilegung zu bringen, wurde vom bayerischen Sozialministerium befolgt. Dieses hat bereits für den nächsten Mittwoch die Vertreter der Arbeitgeber und -nehmer zu einer Verhandlung eingeladen.
Berlin, 6. Mai. Der Reichspräsident hat an den Reichsverband der deutschen Presse folgendes Begrüßungstelegramm gerichtet: Dem Reichsverband der deutschen Presse, der sich in einer Zeit großer politischer Spannung und wichtiger Geschehnisse in München zu seiner Tagung versammelt hat, übersende ich herzliche Grüße. Im wünsche, daß die Beratungen und Arbeiten des Reichsverbandes dazu beitragen, die schwierige Wirtschaftslage Deutschlands zu verbessern, und hoffe, daß die deutsche Presse als wichtiger Faktor unseres öffentlichen Lebens auch weiterhin für die Lösung der uns so schwer bedrückenden wirtschaftlichen und politischen Schwierigkeiten und für den Wiederaufbau unseres Vaterlandes ihre besten Kräfte einsetzen wird.
Berlin, 6. Mai. Unter dem Vorsitz des Reichsministers a. D. Koch hielt eine Kommission der Zentralstelle für Gliederung des deutschen Reiches am 5. Mai im Reichsministerium des Innern eine Sitzung ab. Die Kommission hatte sich durch eine Anzahl mit den oberschlesischen Verhältnissen vertraute Persönlichkeiten ergänzt und beschäftigte sich auf Ersuchen des Reichsministers des Innern mit der Frage, welche Folgen sich voraussichtlich in wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht ergeben werden, wenn der bei Deutschland verbleibende Teil der Provinz Oberschlesien ein selbständiges deutsches Land wird. Die Kommission wird demnächst der Zentralstelle ein Gutachten vorlegen. Las alsbald veröffentlicht werden wird.
Berlin, 6. Mai. Im Hauptausschuß des Reichstags bezifferte ein Regierungsvertreter die deutschen Sachlieferungen von Januar bis März d. I. auf 80 Millionen Goldmark, gegenüber einer Jahreslieferungspflicht von 1450 Millionen. — Eine Reise des Reichsfinanzministers Dr. Hermes nach Paris zur Fühlungnahme mit der Reparationskommission wird als wahrscheinlich bezeichnet. — Vor einiger Zeit erschien im Verlag der „Aktion" ein Buch „Libussa" von Karl Sternheim. Sternheim hat in seinem Buch des Kaisers Leibroß Libussa seine Memoiren „klopfen" lassen und gibt in der Satire eine Schilderung der politischen Verhältnisse in Petersburg, London und Berlin. Der Kaiser, der sich durch die Form und den Inhalt der Satire verletzt fühlt, hat gegen Sternheim und Pfemfert die Beleidigungsklage langestrengt. — Infolge der jüngsten Zwischenfälle im besetzten Rheinland hat die belgische Militärbehörde für Las besetzte Gebiet angeordnet, daß die Soldaten in Uniform stets Waffen tragen müssen. Außerdem wird den Soldaten der Rat erteilt, nur in Gruppen auszugeben. — Wie die „Agence Belge" mitteilt, wurde als erste Maßnahme wegen des Angriffs, dem der Leutnant Frommei der Internationalen Rheinlandkommisston ausgesetzt war, ein Verbot des Verkehrs in Homberg nach 10 Uhr abends auf die Dauer von zehn Tagen erlassen.
Zmn Kampf in der Metallindustrie.
Stuttgart, 6. Mai. Die Funktionärkonferenz der streikenden Metallarbeiter beschloß, auf der Grundlage des Vermittlungs- Vorschlags des Reichsarbeitsministers für eine Beendigung des Streiks einzutreten. Der Vorschlag sieht die 47stündige Wochenarbeitszeit vor. Da der Vorschlag von den Arbeitgebern abgelehnt wird, fehlt noch immer der eigentliche Vermittlungsweg. Doch kann man Hoffnung haben, daß der Streik nunmehr seinem Ende zugeht. — Weiter teilt der Verband der Metallindustriellen mit, daß der Deutsche Metallarbeiterverband in einem Schreiben an die Verwaltungsstelle Hamm (Westfalen) behaupte, es handle sich bei dem Streik darum, daß die Arbeitgeber den freien Samstagnachmittag abschaffen wollen und Laß es überhaupt um nichts anderes gehe, als um die Beteiligung des Achtstundentages, der in ganz Deutschland „hin" sei, wenn man in Süddeutschland unterliege. Mit beweglichen Worten werde gejammert, daß der Metallarbeiterverband unbedingt Mittel nötig habe, um die 200 M. Streikunterstützung wöchentlich noch länger zu bezahlen. Der Verband württ. Metallindustrieller weist sodann noch, daß die Behauptungen absolut falsch sind.
Schwere Geschütze vor Frankfurt.
Von durchaus zuverlässiger Seite verlautet:
Vermutlich im Zusammenhang mit der politischen Lage, wie sie Frankreich im Hinblick auf die Rede Poincares für den kommenden 31. Mai ansieht, steht die Vorschiebung von schwerer Artillerie in den Brückenkopf Mainz gegenüber den Städten Frankfurt und auch DarmstaLt, beide durch Lage und Bahnen wichtigste Bindeglieder zwischen Süd- und Norddeutschland. Am Freitag früh sieben Uhr sind drei Batterien weittragender Automobilgeschütze mit Park und Mannschaften in den Brückenkopf in Richtung Frankfurt eingerückt. Der Vorgang erinnert an die seinerzeitigen Vorbereitungen, die die eigenmächtige Besetzung von Frankfurt a. M. und Darmstadt durch die Franzosen einleiteten.
Einberufung des Reichstags auf 10. Mai.
Berlin, 6. Mai. Der Nettesten ausschuß beschloß, den Reichstag zu einer Plenarsitzung auf Mittwoch, 10. Mai, nachmittags 3 Uhr, einzuberufen. Er wird zunächst den Haushalt des Reichstags- und der Post- und Telegraphenverwaltung beraten. Die Beratung des übrigen Etats wird die darauffolgende Woche ausfüllen. Die Konferenz von Genua wird zunächst nicht zur
80. Jahrgang.
Besprechung kommen, solange der Reichskanzler nicht zurückge- kehrt ist. Der Reichstag hofft, vor Pfingsten sämtliche Etats verabschieden zu können, ebenso die neue Geschäftsordnung für den Reichstag. Auch für die Zeit nach Pfingsten ist eine Tagung des Plenums in Aussicht genommen. Ueber eine Berichterstattung des Kanzlers über Genua konnte noch nichts Bestimmtes festgesetzt werden. Herr Dr. Wirth beabsichtigt, auf ein paar Tage nach Berlin zu kommen, der Zeitpunkt hierfür ist aber noch nicht bestimmt. Von dem Charakter seiner Mitteilungen wird es abhängen, ob er seine Ausführungen im Auswärtigen Ausschuß oder vor einem anderen Grenium erstatten wird.
Streikdrohung der mitteldeutschen Bergarbeiter.
Berlin, 6. Mai. Auf der Betriebsrätekonferenz des Zeitz- Weißenfelder Braunkohlenreviers wurde eine Entschließung angenommen, die für den Mai eine 75proz. Lohnerhöhung Vorsicht. Den geschlossenen Kampf der Bergarbeiter hat Mitteldeutschland angekündigt, falls die Zustimmung der Unternehmer nicht erfolgt.
Kommunistische Generalstreikspläne.
Berlin, 6. Mai. Seitens der Kommunisten wird nicht nur in Berlin, sondern auch in der Provinz von allen Ortsgruppen eine starke Agitation für einen Generalstreik getrieben. In Kreisen der Regierung ist man über diese Agitation unterrichtet. Es sind die notwendigen Maßnahmen ergriffen worden, um den Ausbruch des Generalstreis zu verhindern. Die Regierung findet hierbei Unterstützung bei den Sozialdemokraten und den Gewerkschaften; in diesen Kreisen denkt man nicht an einen Streik.
Zwangsanleihe und Kapitalrentner.
Berlin, 6. Mai. In der Sitzung des Reichskabinetts ist der Entwurf der Zwangsanleihe beraten worden, der nunmehr dem Reichsrat zugehen soll. Als Stichtag ist, wie bereits angedeutet, der 31. Dezember vorgesehen. Bei der Festsetzung der Höhe des steuerfreien Vermögens soll, wie der „Vorwärts" berichtet, in dem Entwurf ein Unterschied gemacht werden zwischen den Kapitalrentnern und den Besitzern von Sachwerten. Die Kapitalrentner sollen inbezug auf das steuerfreie Vermögen einige Erleichterungen erfahren. Die nach den steuerfreien Jahren im Referentenentwurf vorgesehenen Zinssätze sind auf Beschluß des Reichskabinetts herabgesetzt worden.
Ausland.
Neue habsburgische Propaganda-Absichten/
Der Wiener Berichterstatter der „Deutschen Allg. Ztg." glaubt ein neues Stadium in der habsburgischen Propaganda für Ungarn ankündigen zu können. Erzherzog Friedrich, der Generalissimus aus dem Weltkriege, sei mit seinem Sohne Al- brecht in Budapest eingetroffen. Man wolle nunmehr den kleinen Erzherzog Otto, den ältesten Sohn Karls, als Oberhaupt der Familie anerkennen.
Der Kammer ^Ausschuß geschlossen hinter Poincare.
Paris, 5: Mai. Der Vorsitzende des Kammerausschusses für auswärtige Angelegenheiten, Leygues, hatte heute vormittag eine Unterredung mit Poincare. Der frühere Ministerpräsident erstattete Bericht über die gestrigen Verhandlungen im Kammerausschuß und vertrat nach dem„Temps", den Standpunkt, daß eine feste Politik für Frankreich notwendig sei. Das gleiche Blatt will wissen, daß die Unterredung ein volles Einverständnis zwischen dem Kammerausschuß und der Regierung ergeben habe, und daß jener die Aktion des Ministeriums unterstützen wolle.
Revolutionäre Propaganda in Frankreich.
Paris, 5. Mai. Die in den französischen Arsenalen, Häfen und Munitionsfabriken seit längerer Zeit betriebene Spionage, die zu einer Anzahl von Verhaftungen führte, stellt sich nunmehr als ein großangelegter revolutionärer Propaganüaplan heraus. Bereits am 23. April wurden einige Verhaftungen vorgenommen, von der Polizei jedoch geheim gehalten. Die bei den Verhafteten vorgenommenen Haussuchungen förderten ein sehr belastendes Material zutage. U. a. fand man Informationen über die Operationen des Mittelmeergeschwaders, während der Reise Millerands nach Afrika. Die eingeleitete Untersuchung förderte die Pläne und Modelle der neuen französischen Schiffstypen, sowie Mitteilungen über die gesamte französische Marineorganisation und Konstruktion der neuen Unterseebote usw. ans Tageslicht. Die Hauptzentren für die Bewegung waren Brest, Toulouse und die Pulverfabriken und Arsenale in der Umgebung von Paris. Wie die polizeilichen Erhebungen Nachweisen, ist ein speziller Kurierdienst über Berlin nach Moskau eingerichtet gewesen. Es handelt sich um bolschewistische Machenschaften, die darauf hinauslanfen, Meutereien unter der Marine hervorzurusen. Es sei geplant gewesen, Ende Juli den Bolschewismus nach Frankreich hineinzutragen. Massenverhaftungen in der Angelegenheit stehen bevor.
Exkaiserin Zita in Spanien.
London, 6. Mai. Die „Times" melden aus Madrid, daß der Palast El Tardo in der Nähe von Madrid für die Exkaiserin Zita eingerichtet worden ist. Sie werde hier vorläufig einmal bis zu ihrer Niederkunst bleiben. „Universy" meldet, die Aktion des Königs von Spanien bei den europäischen Staaten habe genügend Mittel für den Lebensunterhalt der Kaiserin aufgebracht. Wahrscheinlich wird die Exkaiserin in Spanien ihren Wohnsitz nehmen.
Für die Aufnahme Rußlands in die europäische Wirtschaftsgemeinschaft.
London, 6. Mai. Der Schatzkanzler Horne erklärte gestern in einer Rede in London, ein Fortbestehen der augenblicklichen Verhältnisse in Mitteleuropa würde das Wiederaufleben des Handels unmöglich machen. Dies sei der Grund, weshalb Lloyd George versucht habe, Europa zur Vernunft zu bringen. Er-