ien «mqeianet hatte. Gei« 1». kltabl sondern
bstahl, sondern als Nnterschi^ cunde hin hob Las Gericht lf 300 Mark Geldstrafe. ^ Notennmlanfs. Nachdem m »« Reichsbank ein Rückfluß an heinen von insgesamt 2083 M der Umlauf an Geldzeichen in ü um 3520L Millionen Mack ^ davon aus Len Bantnotenuniü -urch sich dieser auf 115 375h Ä lmlauf an DarlehensrassenschÄ, llionen Mark. Die gesaime V er Vorwoche um 4815,4 Millio^
- weitere Zunahme um 8480L M illionen Mark erfahren. Die i 602,1 Millionen Mark auf M a Liesen Entnahmen entsprecht iskassen an Darlehenskaisrnscht . sodaß die Mstände der Ri' Millionen Mark erhöht haben.
. Im Lause des Januar ha Preise auf allen Gebieten gesetzt. Die Ursachen der lhang mit der andauernd nichch neu belebte Nachfrage in verscb» s, vor allem für Attikel, dir -, en Bedarfs rechnen. Die Lebe»; den Vormonat erhöht, zum elne Waren, wie Karroffeln wz Großhandel überhaupt nicht» st Anfang Februar 352 gegen tz», ing Dezember 298. Bei Len r« der Index von 364 auf M » crk erhöht find die Preise für A- rrordentlich für Benzol und K, >lz stehen bedeutend höher M j, ben die Großhandelspreise fast dH Krieg ^bezahlten Preise erreicht rrachterhöhung sich in den Preist, nlweise durchgesetzt hat, und des teuerung mit ihrer Rückvirlm, wird man kaum auf einen Stils des Preisniveaus rechnen dürft, her Großgrundbesitzer. Nach rogenwärtig in ungeahntem Mast chen Hochadels zum Verkaufe jkj ge der 'britischen Steuerpolitik, di, hterhaltung ihres „Hofs", beste, ürstens überstrahlte, ganz nnnch er. die Landwirtschaft zn fördere gemachte Grundstück» unterlieg«, Es ist bezeichnend für die Mg» schottische Grundbesitzer, der Eoü hgows sind eines der ältesten Ae an-e hat den alten Herrensitz de! iner seiner Balladen gemacht- rmd nach London zieht. Dadsch er Lord beschäftigte, nun brM ftSreise «ach Deutschland. Si, Dr. P. E. Schwabe in Post inen Aufruf für eine Frühjahr» hland: „Sehr mäßiger Preis,!» r Amerikaner jetzt sehr billig ist' 100 beschränkt sein, die Hinrch ?n Schiff gemeinsam, die Rückrch öchiff angetreten werden, um To fichlnß der Gesellschaftsreise nost zu besuchen. 43 Tage sollen h
25 Schafe. Erlöst wurden aus einem Zentner Le- OMenl. 1200 bis 1310, 2. 900 bis 1150, Bullen 1.
IWO^^WÖ bis 1060. Jungrinder 1. 1220 bis 1330, bis 1160, 3. 940 bis 1030. Kühe 1. 970 bis 1070. 2. 7k«
3 550 bis 680. Kälber 1. 1450 bis 1538, 2. 1300 bis q 1150 bis 1250, Schweine 1. 1600 bis 1900, 2. 1650 bis «' iM) b's 1600 M. Verlauf des Marktes: belebt.
" swirrbarbt, 8. Febr. Der gestrige Mehmarkt war wohl ^laeder Kälte schlecht besucht. Zugeführt wurden 17 Ochsen 24 Kühe^ 20 Rinder, Kalbinnen und Jungvwh. ^ndel war lebhaft bei steigenden Preisen. Verkauft wur- in Ockfen und Stiere zum Preise von 10 000-13 750 M. !^! Stück 9 Kühe zum Preis von 6000—14 000 M., 12 Kalbin- A Rinder und Jungvieh zum Preis von 3260—8500 M. ,e Stück Dem Schweinemarkt Waren 3 Läufer- und 30 Milch- zugeführt. Läufer kosteten 825—1350 M., Milchschweine M. je das Stück.
8. Febr. Trotz der strengen Kälte waren dem n-kaen Pferdemarkt 100 Tiere zugeführt. Etwa die Hälfte ^on wurde verkauft. Bei lebhaftem Handel stellten sich die Uk mtf 13000-30000 M. für das Stück.
* Ulm 9. Febr. (Städt. Schlachtviehmarkt.) Dem Markt «« Mittwoch waren zugetrieben: 10 Ochsen, 11 Farren, «Kühe 23 Rinder. 68 Kälber. 42 Schweine. 4 Schafe, 1 Ziege, «nntlicke Tiere fanden raschen Absatz zu guten Preisen. Erlös nm^en aus einem Zentner Lebendgewicht: Ochsen 1. 1100 «« 1200 2 850 bis 1000, Farren 1. 1000 bis 1100, 2. 680 bis U Mhe 1 900 bis 950. 2. 700 bis 850, Rinder 1. 1150 bis > E, 2 WO bis 1000, Kälber 1. 1300 bis 1350, 2. 1100 bis 1150,
' zH' M 1050. Schweine 1. 1500 bis 1600. 2. 1400 bis 1500. L 1200 b is 12L0. _.__
Literarisches.
Die Württemb. Regimenter im Weltkrieg 1814—1018. Her- «Kaegeben von General H. Flaischien. BL. XX. Das württ. kesewe- Infanterie-Regiment Nr. 121 im Weltkrieg 1914—1916. Bearbeitet von Major Georg Freiherr vom Holtz. Mit 74 Ab- Mangen, 1 Uebersichtskarte und 8 Skizzen. 104 Seiten Groß oktav. Mit farbigem Umschlagbild in Halbleinen geb. 32 M. kbr Belsersche Verlagsbuchhandlung in Stuttgart.
Das Regiment gehörte zur 26. Reservedivifion. Dieser Var es leider nicht vergönnt, auf verschiedenen Kriegsschauplätzen herumzukommen, in Ost und West, Süd .md Südosten. Nach schweren Kämpfen in den Vogesen kam das Regiment Mitte September nach Nordfrankreich ins „Oberamt Ba- paume". Dort blieb es zwei Jahre und wurde dann, abgesehen von einer kurzen Unterbrechung, Lauernd zwischen Ba- paume und der Nordsee hin und hergezogen. Wo wieder größere Kampfhandlungen waren, da wurde das Regiment eingesetzt. Das Buch wird ein unvergängliches Denkmal für das Reserve- Regiment und seine gefallenen Helden sein. Möge es über den Kreis der alten Ref. 121er hinaus, für die es unentbehrlich ist, weiteste Verbreitung finden.
Nun hat die von der gesamten Presse aufs beste empfohlene Sammlung „Die württ. Regimenter im Weltkrieg" den Ä>. Band erreicht, eine Leistung, welche kein anderes Land «rfweisen kann. Die Württemberger waren die ersten, welche kegimentsgeschichten in solch ausgezeichneter Weise erscheinen ließen. Möge die großangelegte, trefflich ausgestattete Samm Krug weitere Verbreitung und Förderung finden.
Zu beziehen durch die C. Meehsche Buchhandlung (Inh.: D. Strom) Neuenbürg.
Neueste Nachrichten«
Fra«kf«rt a. M., 9. Febr. Wie die Eisenbahndirektion «itteilt, ist der Dienst im ganzen Direktionsbezirk wieder sahrplanmäßm ausgenommen worden. Die Personenbesöc- l », ^nmg, sowkd der Arbeiter- und Angestelltenverkehr sind en. davim'eine^Woche^in^BnIir/ größt »teils wieder regelmäßig in Betrieb. Die Technische
durch Thüringen, an den rd einer Fahrt von Koblenz m rer Schloß, Baden-Baden ni n dem Programm nicht, dessa emeinsamer Besuch der Pafsisist in wird. Große Automobilsahrft» ten Hotels sollen besucht Werda »ring in Germany" wird von da msgegeben.
«d Verkehr.
m Donnerstagmarkt am hiesig« zugeführt: 188 Ochsen, 28 BM inder, 396 Kühe, 460 Kälber. '
r war seit langer Zeit nicht men seines Schlafes gewesen, samkeit und Verlassenheit be- das? — Gras Leonard eo
. ^^ucucec-s, wo.cyes !pv wrte er dieses Stöhnen. Jetzt
Nvtyilse ist überall zurückgezogen
Kassel, S. Febr. Wie die Eisenbahndirektion mitteilt, «ird der volle Personenverkehr voraussichtlich am Montag den 13. Februar wieder ausgenommen werden.
Berlin, 9. F.br. Nachdem der Streik der Eisenbahner villig beendet ist, hat der Reichspräsident mit Wcrkang vom heutigen Tage 12 Uhr mittags ab seine Verordnung vom 1. Februar über das Verbot der Arbeitsniederlegung für Beamte der Reichsbahn außer Kraft gesetzt.
Berlin, 9 Febr. Laut „Deutscher Allgemeiner Zeitung hat die Deutsche Volksparlei im Reichstag den Antrag ein gebracht, daß der Tag der Uebergabe Oberschlesiens an Polen zum nationalen Trauertag gemacht werden solle. — D« Reichsminister a. D. Dr. Heinze ist zum deutschen Schiedsrichter am deutsch jugoslawischen und deutsch tschechoslowakischen gemischten Schiedsgerichtshof ernannt worden Die deutsche Delegation für die Oberschlesten-Verhand umgen in Genf hat heule abend unter Führung des Reichs minister a. D. Schiffer und des Staatssekretärs Dr. Lswald die Reise nach Genf anzetreten. — Dem „Tageblatt" zu folge hat das Eisenbahnunglück in Moabit noch zwei weitere
unter den Trümmern als Leichen hervorgezogen wurden. Me Strecke Berlin—Hamburg ist auch heute noch den ganzen Tag über gesperrt. Der Materialschaden beträgt mehrere Millionen. — In Braunschweig haben die Arbeiter dir Kundgebung keine Folge geleistet und streiken weiter. Mit d« Inbetriebnahme des normalen Verkchrs hofft man be- reits morgen beginnen zu können. In Berlin waren au' «n Bahnhöfen heute sämtliche Beamte wieder zur Stelle, «uch die Eisenbahnarbeiter waren restlos dem Ruf zur c!, ^""f"ahme der Arbeit gefolgt. Da infolge des Frostes zahlreiche Maschinen beschädigt sind, deren Jnstandsetzun Mehrere Lage beanspruchen wird, gibt es in den Werkstätten jetzt verstärkte Arbeit. — Nach einer Meldung der „Vossi Mn Zeitung" aus Cuxhaven ist der Eisgang auf der Unter erde so stark, daß ein Schiffsverkehr kaum noch stattfinden rann. Zwei Dampfer sind vom Else blockiert und müssen Pch von den Gezeiten treiben lassen.
. 8>st«-lan- (Ostpreußin), 9. Febr. Durch die Explosion Sprengkörpers, den spielende Kinder gefunden hatten, wurden 9 Kinder getötet.
a-ik .^/udSburg, 9. Febr. Der Nord-Ostsee-Kanal ist wegen »fies seit gestern für die Schiffahrt gesperrt. Selbst große Eisbrecher blieben im Eise stecken.
JauSbruck, 9. Febr. Infolge andauernder Kälte sind » , "eklnschen Kraftquellen vereist. Die elektrischen Straßen- ynen verkehren in beschränktem Umfang. Die elektrische luval-Talbahn stellte den Betrieb ein. Die Mittelwald «ahn arbeitet nur mit Dampfbetrieb.
e Tür, der Schein ver Kerze estalt, die auf dem Fußboöe» dp'' cctte »v>'s1»ck> eins
ciepc. cp ^jcyehen7"
chte, sich emporzurichten, aber
>r erschöpft. „Ersessen wie brechender Stimme. „Still, rnd darf es erfahren, meine irrem Tode geschändet."
: Kerze auf den Tisch gestellt, iten aufzurichteu; aber es ge- hts weiter tun, als ihm ein hieben. , .
ommen?" fragte er mit
careir jchreßen. Ke war eft es wagen, wir hatten rn<M
cde alte» gur aocauM. Jtt Baum im Walde. Ich >rn. Ich wußte, wo ich alles so, wie ich es "warm
,k.^ ^^entzli/Ä"ich" « bi- »- Febr. Infolge andauernder Kälte sin!
em Baume/ ich ärt- - bahne?^ ,AEtrffchen ^
ich zusannnen."
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R»«, 10. Febr. In der sequestrierten deutschen Billa öünther in Gardone am Gardasee find bedeutende wissen- chafiliche Schätze entdeckt und koi fisziert worden. Darunter b, finden sich etwa 1000 Bände und Handschriften aus dem Treecnto und Zehntausende von Pergamenten aus der Zeit Dantes bis zur Renaissance.
No«, 9. Febr. Wie die „Agenzia Stesani" meldet, hat auch Orlando auf die ihm angrtragene Kabinettsbildung verzichtet, da er zu einer Einigung mit der Populär!-Partei und der Demokraiischen Partei nicht gelangen konnte. Durch den Verzicht Orlandos habe sich die Lage noch zerrütteter gestaltet.
L»vd««, 9. Febr. Heute morgen sind planmäßige An- griffe gegen die führenden Unionisten in den Grafschaften Tyron und Vermanagh (Ulster) ausgeführt worden. Mehrere Personen wurden nach dem Freistaat entführt. Bei einem Angriff auf die Grafschaft Vermanagh erlitten beide Teile Verluste. An zahlreichen Stellen kam es zu hefiigen Kämpfen.
New V»kk, 9. Febr. Nach dem „New-Aork Herald" jat der Passugierdampfer „Northern Pac fic" bei Kap Ney Feuer gefangen. Die Fah gäste sind aus andere Schiffe gebracht worden. Nach einer anderen Meldung sind bei dem Brand: vier Personen umg-kommen.
Washi»gto«, 10. Febr. Präsident Harding hat ein Dekret unterzeichnet, durch das ein Ausschuß geschaffen wird, der die Aufgabe hat, über die Konsolidierung der Schulden der Alliierten an Amerika zu verhandeln. — Senator Lodge hat im Senat die Ermächtigung zu einer Verlängerung der Zahlungsfrist für Kapital und Zinsen der öfter- reich. Schuld bei den Vereinigten Staaten um 25 Jahre verlangt — Flottensekretär Denky hat auf Anweisung des Präsidenten Harding alle Bauarbeiten an 14 Großkampfschiffen einstellen taffen. Tie Maßnahme steht im Zusammenhang mit dem Flottenvertraq.
Württemberg und der Eisenbahnertzreik.
Den Abschluß des Eisenlbcchnerstreiks begleitet der Staatsanzeiger mit folgenden Bemerkungen: Damit ist das Ende dieses beklagenswerten Streiks gekommen, der der deutschen Volkswirtschaft einen ebenso schweren Schlag verfehl hat. wie er die Stellung der daran beteiligten Beamten im Volke stark erschütterte. Das württembergische Volk anerkennt dankbar, daß die Eisenbahnbeamten den Versuchungen in allen Stadien der Entwicklung des Streiks widerstanden haben. Die Beamten werden aber im Vergleich mit den Ländern, die in den Streik hmeingerissen wurden, bald merken, daß ste selbst Len größten Gewinn aus der vollständigen Nichtbeteiligung Württembergs am Streik haben. Württemberg hat durch die Tatsachen, daß bei ihm als einzigem Land auch nicht der kleinste Zwischenfall im Verkehrswesen vorkam, der einem Beamten zur Last zu legen wäre, seinen Ruf als geordnetes und befestigtes Staats Wesen, als disziplinierte Volksgemeinschaft aufs neue gut be währt. Zwar haben wir naturgemäß an den wirtschaftlichen Folgen des unseligen Streiks auch in Württemberg unser her 'bes Teil zu tragen, und das ist schlimm genug. Aber wir find von einer Verschärfung und Zuspitzung der sozialen Gegensätze, von einer Erschütterung des Vertrauens zwischen Beamten schuft und Staat, wie zwischen der Beamtenschaft und den sonstigen Wirtschaftskreisen verschont geblieben, und das be deutet ein so wertvolles Gut, daß wir es als hohen Gewinn für unser Land buchen dürfen.
Ein neuer Vorstoß der deutschen Postgewerkschaft gegen Giesderts.
München, 9. Febr. Die deutsche Postgewerkschaft, die den Zusammenschluß der badischen, bayerischen und württembergi- schen Post- und Telegraphenbeamten und Arbeiter darstcllt. unternimmt heute in ihrem Organ innerhalb acht Tagen zum zweiten Mal einen außerordentlich scharfen Vorstoß gegen Len Reichspostminister Giesberts unL verlangt von ihm die Zurückziehung der Januarverordnung, nach der lediglich die Reichspostgewerkschaft für den Beamtenbeirat Mitglieder stcl len darf. Die Post- und Telegraphenbeamten und Arbeiter Bayerns, Württembergs und Badens erblicken in dieser Ver ordnung eine Zurücksetzung Süddeutschlanüs uuL kündigen schärfsten Kampf an. Sie verweisen darauf, daß sie jetzt in den Tagen des Streiks eine feste Staatsstütze gebildet und da her nicht zulassen können unL dürfen, daß sie als zweitrangig vom Reichspostministcr betrachtet und behandelt werden.
Der Reichskanzler zum Eisenbahnerstreik.
Berlin, 9. Febr. In der heutigen Sitzung des Reichstags, zu der der Reichskanzler und sämtliche Kabinettsmitglieder erschienen waren, stand die Entgegennahme einer Regierungs erklärung über Len Eisenbahnerstreik auf der Tagesordnung Zunächst wurde mrtgeteilt, daß der Streikerlaß des Reichspräsidenten heute außer Kraft getreten sei. Das Haus erklärte sich daun damit einverstanden, einen kommunistischen Antrag auf Einstellung aller Disziplinarverfahren gegen streikende Beamte mit der Regierungserklärung zu besprechen. — Reichskanzler Dr. Wirth leitete seine Erklärung mit dem Hinweis ein. daß nur straffste Avbeitszucht. Verzicht auf politische Ro mcmttk wie auf egoistische Interessenvertretung uns über die schwere Zeit hinweg bringen könnten. In dieser -Hinsicht sei in letzter Zeit gerade von Elementen, die schon Lurch ihre Stellung dem Staat eine Stütze sein sollten, gesündigt worden. Me Arbeitsverweigerung eines Teils der Beamten nenne er nicht Streik, sondern Revolte. Der Reichskanzler schilderte dann in kurzen Zügen die Entwickelung der Streikbewegung, die sich im allgemeinen auf das Lokomottv- und Zugpersonal beschränkt habe. Andere Eisenbahnerorganisationen, ferner Süddeutschland (Bayern und Württemberg! Schriftl.) und Mecklenburg hätten den Streik abgelehnt. Die Einsetzung -er Technischen Nothilfe habe sich sehr rasch bemerkbar gemacht. Der Reichskanzler ging dann auf den Streik der städtischen Arbeiter in Berlin ein und die Haltung der Regierung, sowie auf die Verhandlungen, die zur Beendigung des Eisenbahnerstreiks führten. Er betonte, daß Maffenentlassungen und Mas- sendisziplinierungen n-cht stattsinden sollten, sondern, daß nach den inzwischen vom Kabinett aufgestellten Richtlinien die disziplinarischen Maßnahmen erfolgen würden. Nach einer eingehenden Darstellung der bereits vor einem Monat erfolgten Ausbesserung der Boamtcngehälter und Löhne, sowie der neuen Forderungen, die eine unannehmbare weitere Belastung von 50 bis 60 Milliarden gebracht haben wurden, gab der Kanzler ein Bild von den Maßnahmen der Regierung, um den Wünschen der Beamten entgegenzukommen. Er betonte ferner, daß irgend eine Entschließung des Kabinetts über ein Arbeitszeit- gesetz nicht vorliege und daß hinsichtlich des Achtstundentages Erlaffe oder Verordnungen nicht ergangen seien. Besprechungen mit den Spitzenvrganisattonen würden ergeben, ob statt eines besonderen Gesetzes für die Eisenbahner ein allgemeines Arbeitszeitgesetz erlaffen werden solle. Die Reichsgewerkschaft habe sich mit ihrer Streikparole ins Unrecht gesetzt. Welch
folgenschwerer Stotz die Idee des BeruMbomutentu.ns dadurch erlitten habe, lasse sich noch nicht übersehen. Die Kernfrage beim Streik sei die Frage des Streikrechts sür Beamte gewesen. Keine Regierung könne aber den öffentlich-rechtlich angestellten Beamten ein Streikrecht gewähren, weil sie Organe der Regierung seien. Auch weder dem Geist noch dem Wortlaut nach könne aus Ler Verfassung Las Recht für Lie Beamten abgeleitet wer dm. entgegen ihrem Diensteid ihre Dienst- geschäfte gemeinsam niederzuleoen. Ebenso seien die Rechte der Beamten hinsichtlich ihrer Anstellung, ihrer Gehalts- und Pensionsansprüche mit einem Streikrecht unvereinbar. Selbst die russische Sowjetregierung sei sich darin mit allen übrigen Staatsregierungen einig. Tie Reichsregierung, die die Pflicht des Staates zur Fürsorge für seine Beamten in den Grenze» des Möglichen anerkenne. HE Lurch die sachliche ErledigunU der Beamtenfragen keinen Anlatz gegeben, sich zu einer Äuf- ruhrbewegung hinreißen zu lassen. Mit einem Dank au alle, besonders auch die süddeutschen Beamten, die ihren Dienst Wetter versehen haben, nicht zuletzt an die Männer der Technische» Nothilfe schloß der Kanzler seine Ausführungen. — Auf Vorschlag des Präsidenten Loebe wurde die Besprechung auf morgen rmchmittag 1 Uhr vertagt.
Ausschreitungen Berliner Streikender.
Berlin, 10. Febr. Laut „Berliner Lokalanzeiger" ist eS gestern nachmittag im Betrieb -er Straßenbahn wiederholt z» Ausschreitungen Streikender gekommen, die die Wiederaufnahme der Arbeit zu verhindern suchten. So sammelte sich vor dem Depot in der Brandenburgerstraße eine große Anzahl Demonstranten und drang in das Depot ein. Die Arbeitswilligen wurden gezwungen, den Dienst aufzugeben und sich dem Demonstrationszug anzuschließen. Der Zug marschierte dann nach dem Hallescheir Tor. wo er bereits im Betrieb befindliche Wagen anhielt. Me Fahrgäste wurden zum Aussteigeu gezwungen und die Wagenführer verjagt. Als Schutzpolizei ein- schritt, zog Ler Trupp nach einem Lokal in der Bergmannstraße, um dort eine Versammlung abzuhalten.
Belohnungen für die pflichttreue« Eisenbahner.
Berlin, 9. Febr. Der Reichsverkehrsminister hat, wie dir Mütter Mitteilen, durch Aushang bekanntgegeben, daß in Anerkennung der geleisteten wertvollen Dienste der pflichttreuen Beamten, Angestellten und Arbeiter während des Streiks diesen die Reisekosten und besonderen Auslagen von den Dienststellen zu ersetzen sind. Ferner kann allen denen, die sich hervorgetan haben und anderen Beamten mit gutem Beispiel vorangegangen sind, eine Belohnung bis zur Höhe von 1000 M. gezahlt werden.
172 Milliarde» Fehlbetrag für 1821.
Berlin, 9. Febr. Im Reichsrat teilte der Referent der Ausschüsse, Ministerialdirektor Sachs mit, daß der fünfte Nachtragsetat eine Mehrausgabe von insgesamt 9,7 Milliarde» bringe, wodurch sich der Fehlbetrag für 1921 auf rund 17S Milliarden erhöhe. Hauptsächlich handle es sich um die Beihilfen für Beamte tn Orten mit besonders schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen, lieber die Verteilung im einzelne» werde sich, das Reichskabinett noch schlüssig machen. Mit Rücksicht aus die Zusagen des Reichskanzlers bei den Verhandlungen zum Abbruch des Eisenbahnerstreiks sei in den Ausschüssen die Ansicht üurchgedrungen, daß eS nicht möglich sei, dieser Forderung die Zustimmung zu versagen.
Folge« des Eisenbahnerstreiks.
Berlin, 9. Febr. Infolge des Eisenbahnerstreiks mußte im Bezirk Magdeburg eine Auckerraffinerie wogen Kohlenmangels, eine andere wegen Rohzuckermangels den Betrieb aussetzen. Me Mühlenbetriebe und Oelwerke in Bremen litte» unter Rohstoff- und Kohlenmangel. Im Bezirk Hannover wurde hie Schwer- vlld die Gummi-Industrie hart betroffen. Im Bezirk-Altona litt am meisten die Margarine-Industrie. Im Essener Bezirk war die Kohlenabfuhr auf der Bahn stark beschränkt. Der Wasserweg konnte kaum benutzt werden. Me Zechen im Ruhrgebiet mußten Lie Arbeitszeit, kürzen, die meisten Hütten einen oder mehrere Hochöfen dämpfen. Der Lo- komotivpark ist infolge des Frostwetters schwer beschädigt. Im Bezirk Berlin ist Lie Hälfte aller Lokomotiven reparaturbedürftig.
Bon Sepp Oerter.
Blättermelduugen aus Braunschweig zufolge, veröffentlicht Ler mehrheitssozialistische „Braunschweiger Volksfreund* neue Enthüllungen über den unabhängigen Ministerpräsidenten a. D. Sepp Oerter soll darnach während seiner Ministerpräsidentschaft von dem Fabrikanten Wemmel in Hehlen, der während der Amtstätigkeit Oerters Groß-Kapitalist geworden ist 03 Proz. des buchmäßigen Reingewinns und später, wenn er Lauernd in Lie Dienste des Fabrikanten trete, 1> Proz. des Reingewinns, sowie Vorschüsse in Höhe von 300ß und 10000 M. verlangt haben. Me Landtagsfraktion der Sozialdemokratischen Partei habe an die Fraktion Ler ASP. ein Schreiben gerichtet, in dem sie verlange, daß Oerter auS 'der Fraktion der Unabhängigen ausschetde und sein Lanü- tagsmandat Niederlage. Anscheinend wollten die MehrheitS» sozialisten von der Erfüllung dieser Forderung ihr Eintreten in eine Arbeitsgemeinschaft mit der USP. abhängig machen.
Radek über Deutschland und Rußland, de« Versailler Vertrag und Genna.
Paris, 9. Febr. Radek hat dem Sonderberichterstatter des „Matin" in Berlin eine Unterredung gewährt. Er sagte u. L. die Behauptung, Sowjetrußland sei an Deutschland gebunden, sei eine Legende. Wenn Deutschland mit Rußland jedoch verurteilt werde zu sterben, dann sei es klar, daß vor dem Untergang die 150 Millionen Russen und die 60 Millionen Deutsch« eine verzweifelte Anstrengung machen würden. Man könne Rußland nicht wie einen zum Tode Verurteilten behandeln. Was den Versailler Frieden-Vertrag anlange, so glaube kein ernster Politiker mehr daran, daß man sich an ihn halten könne. Wenn er lückenlos ausgeführt werde, werde es eine Katastrophe geben. Diesen Vertrag habe Rußland -licht unterzeichnet. Man habe es isoliert. Radek verneinte, daß zwischen Deutschlaich und Rußland politische Nebereinkünfte getroffen worden seien. Uöber Genua erklärte er, Rußland gehe mit Freunden dorthin, weil es ihm wieder seinen Platz unter den Großmächten einräume. In Genua müßten sich Rußland und' Frankreich verständigen und nicht bekämpfen.
Oesterreichs Rot.
Wien, 10. Febr. Am Beginn der gestrigen Sitzung deS Nationalrats machte Finanzminister Dr. Gürtler Mitteilungen über den Abschluß des Prager Kreditabkommen. Nach dem Uebereinkommen beträgt der Kredit 500 Millionen tschechische Kronen und ist bestimmt für Zahlungen der Republik Oesterreich oder deren Bewohner an die tschechische Republik Die Tilgung des Darlehens erfolgt innerhalb 20 Jahren unL beginnt mit dem 1. Halbjahr des Jahres 1924. Falls es bis zum 31. Januar 19-23 zu dem großem Völkerbundskredit nicht kommen sollte, gewährt Oesterreich zur Sicherstellung dieses Kredits seine Einnahmen aus der Eisenbahnverkehrsst'uer.
. London, 9. Febr. Wie Reuter erfährt, ist beschlossen worden, der österreichischen Regierung eine Anleihe von 2 Millionen