> aus er nach seiner Hei««,

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Der Oberbürgermeister < mit dem Ergebnis, daß Ad? s der Stadtgemeinde vennaK^ -nbürgers Sielcken in HöbeÄ Mark durchsetzt«

.Am letzten Freitag fand dic «bmisston für den »weiten L-L aumauer der Talsperre in d» Mwa 40 Großfirmen ha§ erste Angebot betrug 40 UM n. der Unterschied »wischen de«

>t alsonur" 190,Millionen U erteilt.

Schwurgericht verhandelte ann aus Berlin, der z u letzt u, -gen Brandstiftung. Sparmam,

> zwar darunter einmal zu w», » andstiftung. Am 4. Dezemia ne in Engen, in die auch ein, -zündet, wodurch das ganze Aiv urgericht verurteilte ihn wean,

sechs Jahren Zuchthaus und

an. Nachdem das UntercichA zur Realschule nicht in AG stalt aufgelöst werden, und zum ' untersten Klasse, g, 30. Jan. Eine Einbrecher Sonntag hier ihr Unwesen ge­bt! setzte die Einbrecher an mrchstreiste die ganze Nacht die heim, wahrend die Einbrecher Sie drangen in die Zigarren- in und entwendeten etwa fünf !. Die Diebesbeute wurde in ag früh gegen 6 Uhr von Lan- raftwagens hatte, lautHM, dolizeidiener in Reilsheim und lanzvergnügungen heimkehrten, var ihnen aber nicht ausgefallen, her jede Spur.

ischtes

nzcige seiner eigenen Frau hin Rohrbach aus Sprendlingen li Militärgericht zu 1000 Marl en Degen eines gefallenen dcut- in seinem Zimmer als Wand­oeil sich noch 15 Patronen einki einem Besitz befanden. Es soll ln.

i der Nachricht, daß der Reich-- sichtigt. im Taunus ein großer -riege Gebliebenen zu errichten, berichtet, daß der Reichskrieger- rls in den Kreis seiner Erörtk- eichskriegerbund steht auf dm lgen Zeit zunächst gilt, die Lci- r und.daß dies der beste Dan! nen Helden ist. Dieser sch man nur aus vollem Herzen

an. Das Wuchergerch

cädchen, das 99 Eier ins Aus- Monaten Gefängnis und 4M r Verhaftung. In ähnlichem ie Strafen gegen eine Anzahl träfe ist verdient und gerecht. Schärfemaß die größeren Ver­lern müßten schon eine gauze en deutschen Volkskörper Mis­st sich Regierung und Reichs- Zeit, wo die Gesetze wie Pilze lesetz zu schaffen, das Wucher, oHeren Vergehen mit dem Tode rgt, es würde Wunder wirke«, » fen wird keine Besserung er- *

te».

»erhWt

möglich

.^schreckt abwehrten, und eine Auszahlung in Papier > Bogutschütz erkrankten in einem Hause nach dem Genuß von I

I Andere suchten sich dieses Geldschatzes so schnell wie miÄ«r zu entledigen, und in den Cafes, m den Ge- «ich überall mit Gold bezahlt. Was man also zu bn Wen Men daß nämlich diese Maßregel wiederum zu einer von Gold führen würde, ist nicht eingetroffen. AAÄxEAt es den Anschein, als ob sehr viele Leute zu- sind sich ohne weitere Befürchtungen ihrer ausgespar- Goldstücke entledigen zu können. Denn es ist klar, daß im Ai^tbesitz ziemlich viel Gold vorhanden war, das durch sieben L« Durch ein totes Kapital darstellte. In dieser Hinsicht neue Maßregel eme gewisse Beruhigung gebracht. 8> Mm/offt. daß man sich allmählich wieder normalen Zu-

^Kampf mit einem Tintenfisch- Ein ungewöhnliches snz-weuer mit einem der Familie -der Tintenschnecken angehö- Kn achtarmigen Oftopoden erlebte eine Engländerin m Kwnt-Tropez, einem kleinen Seebad im südfranzosizchen Dc- ^rtement Var Die Dame war mit einigen Freundinnen zur Niiaen Küste herabgestiegen; während die anderen Damen mit aufgeschürzten Kleidern im seichten Strandwasser wa- hatte sie sich weiter in die Klippen hineingewagt. Plötz- M fühlte sie ihr Bein von einer schleimigen Masse gepackt, ^s der sie sich nicht mehr zu befreien vermochte. Sie war einem Oktopus angegriffen worden, der einen Fangarm mck» dem anderen ausstreckte und schließlich beide Beine der Angegriffenen bis übers Knie umschnürte. Durch die Schreie der Entsetzten alarmiert, wateten die Gefährtinnen zu den Kippen und schlugen mit Spazierstöcken auf das Ungeheuer los bis es sein Opfer los ließ, das einen Nervenschock erlitten batte Später töteten die Damen mit Stöcken und Steinen den Oktopus. der von der Spitze eines Fangarms zum andern zwei Meter matz. . . ._

Handel und Verkehr.

Stuttgart, 31. Jan. Dem Dienstagmarkt am hiesigen Vieh- und Schlachthof waren zugeführt: 102 Ochsen, 29 Bullen, 180 Jungbullen, 198 Jungrinder, 304 Kühe. 387 Kälber, 567 Schweine und 119 Schafe, die sämtlich verkauft wurden. Er­list wurden aus einem Zentner Lebendgewicht: Ochsen 1. 1080 bis 1180 2. 800 bis 960, Bullen 1. 950 bis 1070, 2. 800 bis 940, Fungrin'der 1. 1080 bis 1180, 2. 900 bis 1000, 3. 730 bis 850, Kühe 1. 850 bis 930. 2. 650 bis 750, 3. 470 bis 570, Kälber 1 1250 bis 1330, 2. 1140 bis 1230, 3. 1070 bis 1130. Schweine 1. 1850 bis 1750, 2. 1500 bis 1600. 3. 1250 bis 1450 M. Verlauf -es Marktes belebt.

Kempten, 31. Jan. (Von der Allgäuer Butter- und Käse­börse.) Die Württ. Landwirtschaftskammer in Stuttgart ist der hiesigen Börse als Gründer nachträglich beigetreten und hat zu den Kosten der Gründung 15 000 M. bewilligt. Mit der Vertretung im Börsenausschuß wurde Landwirt König in Haubach OA. Wangen betraut.

kostspieliges Erlebnis hatte ei« sich auf der Durchreise in Ber­te. Er machte eine kleine Wer­ner Wirtschaft in der Blume«- rei junge Burschen an ihn her- Dann nahmen sie ihn mit h>«- r durch mehrere Straßen, nah- >0 000 M. ab, ließen ihn stehe« bte wandte sich an die Polizei, n kamen den Burschen bald a«l Es sind bisher noch unbeschol- z K Paul St. und B. Geld nicht bei sich. Die Beamte« - dem Raub mehrere Bekannte i ten. Bei diesen fand sich da? "

e in Berlin verhaftet. Mitlw- ;n Bande beschäftigen seit if-

ausländischen KriminalbeM- , die überall sehr vornehm am­erikanische und Schweizer Wm ungeheure Summen, zuletzt >« n. Der größere Teil der Ge­ber Kriminalpolizei ermittelt ldere Mitglieder, ein Ingenia» und ein gewisser Harmat wur- j arth jedoch wurde dort irrt»«» c hwand. Jetzt ist es gelimM > wurde in einem Hotel ln lei Dame unter dem Namen Ben ommen. - Me Dame hatte en en gelernt. Er machte n,u "", rreich, Italien und Deutsch-»»" ! nach Brasilien zurückzuk.'hre«, >

: Staatsanwaltschaft übcrIMi §

Wie der K.V. aus Gern beriö Banken ftit einigen Tagen »> öfischcn Goldmünzen. Der daß der Schweizer PaM° den Goldpunkt erreicht hat Rückganges des Dollarkurse»' a, welchen Eindruck das M- s Publikum machen wurde, lern ein Gefühl der Vermut , noch konnte man sich E nn man mit einem llte oder eine Goldmünze? k Schaltern der Banken K»»' -

Neueste Nachrichten.

Stuttgart, 3l. Jan. Die Eo. Londeskirchenversamm- kmg nahm in ihrer heutigen Tagung einstimmig einen An trag an, die Kirchenregierung zu ermächtigen, den Bundes­vertrag des Deutschen Evang. Kirchenbundes abzuschließen und der Verfassung zuzustimmen.

München, 3l. Jan Bei der Beratung des Justizetats im Finanzausschuß des Landtags erklärte de. Regierungs- Vertreter, gegen den Direktor Römer von der Pfälzischen Bank sei ein Strafverfahren wegen Untreue und gegen zwei Mitdirektoren ein Verfahren wegen Betrugs eingeleitet. Ferner wurde von Regierungsseite erklärt, daß die bayrische Regie rung an der Todesstrafe festhalte. In der Angelegenheit der Ermordung des Abgeordneten Gareis sei das Strafver fahren noch im Gange, ebenso wegen des Ueberfalles auf den Abgeordneten Auer. Der Justizverwaltung sei nichts von Paßfälschungen bei der Münchner Polizei bekannt, eben­sowenig von Waffenschiebungen. Strafverfahren in dieser Richtung seien nicht anhängig. Ein unabhängiger Antrag auf sofortige Aufhebung der Volksgerichte wurde abgelehnt.

Dresden, 31. Jan. In Radebeul ist im Alter von 80 Jahren der Naturheilkundige Friedrich Eduard Bilz, der Begründer des Radebeuler Sanatoriums, gestorben.

Berlin, 31. Jan. Angesichts des drohenden Beamten streiks richtet die deutschnationale Beamtenschaft folgende Warnung an die deutschen Beamten: Die deutschnationale Beamtenschaft hat von jeher den Beamtenstreik abgelehnt. Sie warnt auch heute die Beamten, sich in einen Streik treiben zu lassen, der unzweifekhaft zur Beseitigung des Be­rufsbeamtentums führen und unser Vaterland wirtschaftlich in den Abgrund stürzen muß.

Berlin, 1. Febr. Wegen Erregung öffentlichen Aerger mfses wurde die Schönheitstänzerin Lola Bach zu einem Monat Gefängnis, der Regisseur Dr. Völker zu drei Mona- ten Gefängnis, die Tänzerin Liselotte Lambert zu 1000 ^ Geldstrafe, der Schauspieler Ernst und die Tänzerin Schmieter zu ;e 500 ^ Geldstrafe verurteilt. Für die Gefängnis­strafe wurde eine Bewährungsfrist bewilligt.

Berlin, 31. Jan. In der fortgesetzten Aussprache des Reichstags über den Etat sprachen sich alle Redner schar' gegen die Streikabsichten der Eisenbahner aus. Im Hauptausschuß des Reichstags wurde seitens der Regierung eme Gesetzesvorlage angekündigt, die Wirtschaftsbeihilfen für me Beamten an Orten mit besonders schwierigen Verhält­nissen versucht. In der Karosserie-Werkstätte Hubertus A bei Kronach wurde eine Betriebsabstimmung

«ver Me Arbeitszeit vorgenommen. Dabei stimmte eine «verwiegende Mehrheit für den Ostündigen Arbeitstag, um den Verdienst zu erhöhen.

w. Silvitz, 31. Jan. In der letzten Nacht entstand in Petersdorf aus Anlaß der Durchsuchung eines Hauses nach Schießerei zwischen Zivilpersonen und fran- z fischen Soldaten. Auf beiden Seiten gab es Tote und Verwundete. Wie verlautet, haben die Franzosen 25 Ver zu beklagen. Infolge dieses Vorkomm wurde von der Interalliierten Kommission der Be- »agerurlgszustand für die Zeit von 8 Uhr abends bis 5 Uhr

Von 9 Uhr abends ab müssen die Straßen von Passanten frei sein.

<>: ^?Etowitz, 31. Jan. Von Warschauer und Posener smanzteuten sind im künftigen polnischen Teil Oberschlesiens ueue Banken beziehungsweise Filialen gegründet den Ankauf der Immobilien der aus Ober­in sten fortziehenden Deutschen finanzieren sollen. In

Fleisch 20 Personen unter Vergiftungserscheinungen. Zwei Personen find bereits gestorben. Von den übrigen schweben einige m Lebensgefahr.

Wien, 31. Jan. Der Arbeiterzeitung zufolge nahm die internationale Metallarbeiterkonferenz in der gestrigen Schluß- itzung eine Resolution an, wonach der Internationale Gewerk- chaftsbund in Rom beschlossen hat, daß Kriege durch allge­meine Arbeitsniederlegung zn verhindern seien. Die interna­tionalen Berufsorganisationen hätten überall die Ueberwa- chung der Kriegsfabrikationen aller Art durchzuführen und die Fabrikation einzuschränken. Zur Durchführung der Bestim­mungen sei eine internationale Kommission einzusetzen, in der alle Berufsorganisationen und der internationale Gewerk- 'chaftsbund vertreten sein sollen.

Washington, 31. Jan. Me chinesischen und japanischen De­legierten schlossen ein Abkommen über die Rückgabe Schan- tungs an China. Es bleiben nur noch einige Einzelheiten zu regeln.

Dr. Rathenau Außenminister.

Berlin, 31. Jan. Der Reichspräsident hat Dr. Walter Rathenau zum Reichsminister des Aeußern ernannt.

Berlin, 1. Febr. Zur Ernennung Dr. Rathenaus zum Außenminister meldet dieZeit": Me Reichstagsfraktion der Deutschen Volkspartei trat gestern abend zu einer Sitzung zu­sammen. Me Besetzung des Auswärtigen Amts durch Dr. Rathenau wird in der Fraktion der Deutschen Volkspartei als ein beabsichtigter Vorstoß des Reichskanzlers gegen die von der Fraktion aufgestellten Voraussetzungen für die Zustimmung zum Stenerkompromiß angesehen. Infolge dessen besteht für die Fraktion angesichts der bevorstehenden endgültigen Ver­abschiedung des Steuerkompromisses wiederum volle Hand­lungsfreiheit.

Die Anlagen zur deutschen Reparationsnote.

Berlin, 31. Jan. Die Anlagen zu der deutschen Note an die Reparationskommission sind heute der Presse übergeben worden. Me Anlage 1 beschäftigt sich mit dem deutschen Steuerprogramm und seiner Durchführung. Ans den Unter­lagen geben wir zunächst als Interessantestes folgende Neber- sicht über die Belastung des Einkommens in Frankreich, Eng­land und Mutschland unter Berücksichtigung der inneren Kauf­kraft des Geldes (1 Fr. ist gleich 5 Papiermark, 1 Schilling ist gleich 11 Papiermark). Berücksichtigt sind die Einkünfte aus Löhnen und Gehältern verheirateter 'Steuerpflichtiger mit zwei unterhaltungsbedürftigen Kindern unter 20 Jahren. Bei einem Einkommen von 10 000 M. sind in keinem der drei Länder Steuer zu zahlen. Bei einem Einkommen von 20 000 M. sind nur in Deutschland 260 M., das sind ILO vom Hundert Steuern zu zahlen. Bei einem Einkommen von 30 000 Mark find ebenfalls nur in Deutschland Steuern in Höhe von 1260 M., das sind 4L0 vom Hundert, zu zahlen. Bei einem Einkommen von 50 000 M. sind in Frankreich 1,53 vom Hun­dert Steuern zu zahlen, in Deutschland 3260 Mark, das sind in Frankreich 4,05 Prozent, in England 3,90 Prozent, in Deutschland 29 560 M.. das sind 14,78 Prozent, Steuer zu zah­len, bei einem Einkommen von 250 000 M. in Frankreich 7,80 Prozent, in England 16,32 Proz., in Mutschland 63 000 M., das sind 25,20 Prozent Steuer zu bezahlen, bei einem Einkom­men von 500 000 M., in Frankreich 12,26 Prozent, in England 22,83 Prozent, in Mutschland 160 500 M das sind 32,10 Pro­zent Steuer zu bezahlen, bei einem Einkommen von 1 Million in Frankreich 18,58 Proz., in England 32,39 Prozent, in Deutschland 385 500 M., das sind 38L5 Prozent Steuer zu be­zahlen. Die Anlage 2 ist weniger umfangreich und gibt eine Uebersicht über den Abschluß des Haushaltsplanes für 1922. Sepp Oerter wegen Bestechung zu Gefängnis verurteilt. Von der 2. Strafkammer des Landgerichts Braunschweig wurde vor einigen Tagen in dem bekannten Prozeß gegen den braunschweigischen Ministerpräsidenten Oerter und dem viel­genannten Psychotherapeut Otto Schlesinger aus Blankenburg am Harz, genannt Otto-Otto, das Urteil gefällt. Oerter war angeklagt, von Otto-Otto mit 20 000 M. bestochen zu sein, und ihm dafür die Amtsbezeichnung Professor verliehen zu haben. Wie dieBraunschweigische Landeszeitung" meldet, wurde Oerter nach tz 131 des Strcrfgesetzesbuches wegen einfacher Be­stechung zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. Außerdem wurden die 20 000 M., die er von Schlesinger erhalten hat, als dem Staat verfallen erklärt. Ms Urteil gegen Schlesinger lautet gemäß 8 231 des Reichsstrafgesetzbuches auf zwei Mo­nate Gefängnis.

Der frühere Kronprinz findet sich mit den Verhältnisse« ah

Berlin, 1. Febr. In einem Briefe des früheren deutschen Kronprinzen an den Staatsrechtslehrer Prof. Dr. Zorn, der ihn demTag" zur Verfügung gestellt hat, heißt es u. a.: In der jetzigen Zeit schwerer vaterländischer Not darf die Frage Republik oder Monarchie überhaupt keine Rolle spielen. Nach dem Zusammenbruch im Jahre 1918 hat sich die vom deutsche« Volk gewählte Nationalversammlung zur republikanischen Staatsform kann heute einem Volk zum Segen gereichen, wenn sic sich auf eine von der Mehrheit dieses Volkes gebilligte Ver­fassung stützt. Es ist deshalb ein Verbrechen, heute in Deutsch­land Klassengegensätze zu schaffen. Me deutsche Arbeiterschaff ist ein Bestandteil des Volksganzen, und keine Staatsform kann sich daher auf die Muer halten, die nicht auch von dem Vertrauen der Arbeitermehrheit mitgetragen wird. Daß die Friedensmöglichkeit nach der Marneschlacht nicht geschickter ausgenutzt wurde, ist ein Fehler der deutschen politischen Lei­tung gewesen. , Die Frage nach dem Schuldig oder Alleinschul­dig sollte man aber endlich verstummen lassen. Der frühere Kronprinz gibt am Schlüsse seines Schreibens der Hoffnung Ausdruck, daß. wenn ihm die Stunde der Befreiung schlage, für ihn noch Raum in der deutschen Heimat sein werde.

Ms Hilfswerk her Landwirtschaft.

Nach einer Meldung derVossischen Zeitung" ans Ham bürg machte der Vorsitzende des Reichswirtschastsrates, Edler von Braun, Mitteilung über das geplante landwirtschaftliche Hilfswerk und die mit ihm zusammenhängende Kreditgcmem- schaft. Durch Produktionshebung sei es an sich möglich, die Einfuhr von landwirtschaftlichen Nahrungsmitteln und Roh­stoffen entbehrlich zu machen. Mr gesamten Landwirtschaft müßten die Errungenschaften der modernen Agrarwissenschaft zugänglich gemacht werden. Die landwirtschaftlichen Berufs­organisationen müßten größeren Einfluß auf die Regierungs­maßnahmen erhalten. Me landwirtschaftlichen Organisationen würden sehr bald mit einem Schritt an die Oeffentljchkeit treten, der für die Produttionshebung bahnbrechend sei. Eine neugebildete große Kreditgemeinschast werde in erheblichem Umfang Mittel für die landwirtschaftlichen Bedürfnisse beschaf­fen. Der Reichsverband der deutschen Industrie und der Reichsverband des deutschen Handwerks seien zur Unterstützung bereit, auch die christlichen Gewerkschaften hätten ihr Einver­ständnis erklärt.

Streikentscheibung in Württemberg.

Stuttgart, 31. Jan. Aus führenden Kreisen der württ Verkehrsbeamten wird geschrieben: Ms von derReichsgewerk- schast der Eisenbahnbeamten und deren Anwärter" der Reichs- regicrung gestellte Ultimatum läuft mit dem heutigen Tag ab.

Me württ. Landesverbände des Berkehrspersonals haben sich in Borstandssitzungen am Montag mit der durch dieses Ulti­matum geschaffenen Situation befaßt. MrMutsche Eisen­bahnerverband" erklärt, daß er an dem angekündigten Streik der Reichsgewerkschast sich nicht beteiligen werde, weil er ledig» lich infolge der Durchbrechung der Einheitsfront der Spitzen­verbände geführt werde. DerWürtt. Eisenbahnerverbaud" (Gewerkschaft deutscher Eisenbahner) hält erst heute eine ent- scheidende Sitzung ab. Me Haltung dieses Verbandes dürfte mehr oder weniger von der Stellungnahme seiner Großorga­nisation, derGewerkschaft deutscher Eisenbahner", die gestern in Berlin den Hauptvorstand versammelt hatte, abhängig sein. Unter den obwaltenden Umständen dürste von einer besonderen Streittust bei der überwiegenden Mehrheit seiner Mitglieder keine Rede sein. Me ,Lieichsgewerkschaft, Landesstelle Würt­temberg" hat in ihrer gestrigen Vorstandssitzung beschlossen, von ihrer Berliner Gewerkschaftsleitung eine Urabstimmung zu verlangen und dementsprechend das Ultimatum weiter z» befristen. Diese Gewerkschaft hat in ihre Satzungen eine Be- ttmmung ausgenommen, wonach vor der Ausrufung eines Streiks Lei den Mitgliedern eine Urabstimmung herbei-nfüh- ren ist. Mese Bestimmung hat der Vorstand in Berlin, der eine radikale Färbung verschiedener Art ausweist, glattweg übergangen. Der Standpunkt derWürtt. Sekretärsbeamtea in gehobener Stellung" ist bekannt. Sie sind, trotzdem sie dieserReichsgewerkschast" angehören, Gegner des Streiks. Bet den Beamten der Postverwaltung ist nur wenig Stimmung ur einen Streik vorhanden. Me württ. Verkehrsbeamten kom­men immer mehr zu der Auffassung, daß die von vornherein verfehlt eingeleitete Aktion desMutschen Beamtenbundes'' vom 3. Dezember letzten Jahres zur Verbesserung der Ein­kommensbezüge nachträglich auch durch einen Streik nicht mehr utgemacht werden kann. Angesichts der stark fortschreitend«« Verteuerung der Lebenshaltung auf allen Gebieten und der starken Belastung der geringen Einkommen bei der kommenden Brochreiserhöhung sind neue Verhandlungen mit den Spitzen­verbänden zur Verbesserung der auch vom Rcichsfinanzmint- ster Hermes anerkannten ungünstigen Lage der staatlichen Be­amten und Arbeiter, der Ruhegehaltsempfänger und Sozial­rentner sofort notwendig. Die gewerkschaftlichen Mittel sinh jedenfalls auch nach der neuesten Erklärung des Reichsftnanz- ministers, die er am Montag im Reichstag bei der General­debatte zum Etat abgegeben hat, nicht erschöpft. So lange dies nicht der Fall ist, fehlt jede rechtliche Unterlage zu einem der­artigen Streik. Me Erklärungen des Reichsfinanzministers vor aller Oeffentlichkeit. daß eine entsprechende Anpassung der Einkommen für die Festbesoldeten an die bestehenden Verhält­nisse vorgenommen .werden müsse, hat weitgehend beruhigt. Besonnene Mitglieder dieserReichsgewerkschast" sprechen offen von einem unerhörten Vorgang, von unüberlegten Schritten, die durch radikale Elemente im Vorstand eine Mehr­heit gefunden hätten, ohne die Folgen zu überlegen, die ein sol­ches Vergehen wirtschaftlich und politisch für Land und Reich und nicht zuletzt für die Beamten selbst im Gefolge Hab«» müsse.

Mehrheitssozialistische Führer zu de» Forderungen der Eisenbahner.

Berlin, 31. Jan. Im Hauptansschuß des Reichstags er­klärte Abg. Müller (Franken) Soz., daß die Reichsgewerk­schaft von langer Hand alle Vorbereitungen für einen Streik getroffen habe. Seine Partei werde die Verantwortung für die Annahme des Ultimatums, das 50 bis 60 Milliarden für Beamtenbesoldungen verlange, übernehmen. Vizekanzler Bauer betonte die absolute Unmöglichkeit der Erfüllung de- Ultimatums der Reichsgewerkschast. Jeder verständige und sich seiner Verantwortung voll bewußte Arbeitervertrcter müsse sich gegen ein solches Attentat auf Las Volkswohl wenden. Me Reichsreqierung müsse mit allen ihr zur Verfügung stehen­den Machtmitteln den ihr aufgezwungenen Kampf aussechten.

Von dem Eisenbahnerstreik.

Berlin, 1. Febr. Die gestrige Sitzung des Hauptvor­stands der Reichsgewerkschast deutscher Eisenbahnbeamten und -anwärter verlies, wie die Morgenblätter nach einer Kor­respondenz melden, außerordentlich stürmisch. Die Oppositions­gruppe, die den Streik verurteilt, bezweifelte das Recht des er­weiterten Vorstands, über die Köpfe der Mitgliedermassen hin­weg, einen Beschluß zu fassen, der nicht nur für die Beamter» selbst die allerschwersten Folgen haben könnte. Nach Ansicht der gemäßigten Beamtenvertreter ist das Angebot der Regie­rung durchaus annehmbar gewesen. Die Vertreter der Unter­beamten und der Lokomotivführer erklärten dagegen, daß die Zugeständnisse der Regierung unannehmbar seien. Zu der Streikabsicht der Reichsgewerkschast schreibt der Vorwärts" u. a., das Unternehmen werde, wenn es zur Ausführung gelange, von jedem Standpunkt aus, auch vom gewerkschaftlichen, ver­worfen werden müssen. Me Eisenbahnbeamten sollten einen Kampf, in dem sie fast alles und alle gegen sich haben müßten, vermeiden.

Der Streik beschlossen.

Berlin, 1. Fehr. Me Reichsgewerkschaft deutscher Eisen­bahnbeamten beschloß mit 2» gegen 15 Stimmen bei einer Stimmenthaltung in der kommenden Nacht um 12 Uhr in de« Streik einzutreten.

Me deutschen Kardinale für einen Friedenspapst.

Mailand, 31. Jan. MrCorriere della Sera" meldet: Die deutschen Kardinäle zeigen sich in Rom sehr zurückhaltend im Gegensatz zu ihrem Benehmen beim letzten Konklave im Jahre 1914,, wo sie nicht genug ihre Siegeszuversicht betonen konnten. Jetzt spricht man wenig von den Kardinälen Mittel­europas. Eine Ausnahme macht der Erzbischof von Wien, Kar­dinal Piffl, dessen Armut einen lebhaften Eindruck macht. Man vermutet, daß die deutschen Kardinäle die Fortsetzung des Frie­denswerkes des verstorbenen Papstes wünschen. Da der letzte Papst sein Werk nicht zu Ende führen konnte, fällt diese Auf­gabe seinem Nachfolger zu. Wenn man bedenkt, daß fast alle französischen Kardinäle zur unversöhnlichen Haltung stehen, kann ein versöhnlicher Papst den Kardinälen nur erwünscht sein.

Sabotage-Versuche Poincares?

London, 31. Jan. Die von Paris aus verbreiteten Nach­richten über eine Vertagung oder sogar eine Verschiebung der Konferenz von Genua werden hier als Stimmungs­mache Poincares und seiner Mitläufer angesehen. Die Taktik Briands in der Oberschlesienfrage will Poin- care nun für die Reparationsfrage und den Wirtschasts- aufbau befolgen, nämlich die Möglichkeit, Zeit zu gewinnen, um im Geheimen für die französischen Pläne Stimmu.ig zu machen. Man spricht hier sogar offen davon, daß Poincare sich setzt mit dem Gedanken trage, die Konferenz von Genua überhaupt zu Hintertreiben.

Mr Brüsseler Vertreter eines deutschen Nachrichtenbüro* hatte Gelegenheit, mit einer Persönlichkeit zu sprechen, die engere Fühlung mit Belgien hat. Mr Gewährsmann erklärte, daß es durchaus noch nicht ausgemacht sei, ob die Konferenz von Genua überhaupt stattfinden werde. Es sind, so fuhr er fort, Anzeichen vorhanden, daß Poincare versucht, vle Kon­ferenz von Genua unmöglich zu machen. Es verlautet, daß be-