rtzten Tage« «it Präsident H. hätten, daß die Vereinigten , sein würden. Präsident Harbins kommen, weil Staatssekretär HM ügten Staaten aus drei Gründe,^

«e,ugHprei»:

«iktt-hiikrüch >n N-uenlarg 27.. Durch die Post ,m Oni- und Obcramis- Bcriehr sowie im sonstigen

-LÄML","

" SSlleu von höherer Ge-

wal! bestebt kein Anspruch Ms Laserung der Zeining oder aus Rückerstattung deS Bezugspreises.

ltc eine Armee, deren Kosten es >>,! Nleichgewicht zu bringen. 3. Die ^

mz von Genua die Wirtschaft^ n wären, überhaupt nicht beh ^ der sranzösischen Politik keine

rten Regierungskreisen glaubt m, raten einer späteren Wirtschaft^ den. wenn die Konferenz von <8^ Hindernisse aus dem Wege

weiß eine Havas-Meldung aus«) nnstweilen noch kein endgültiger kr Regierung über die Teilnahme st der Konferenz von Genua M scheinlichkeit nach werde Ende W rrung darüber abgegeben Werk«,

mg der Landabrüstungsfrage i, WashiMton.

mg" meldet aus Washington: Lande wird in Washington en« wird eine Resolution vorgekchla», erenz den Wunsch ausdrücken vtz der Landheere vorgenommen u>M m dem Staatssekretär Hughes w nes europäischen Staates vor« licht fest. Jedenfalls wünschend zierten, daß die Konferenz stM gen die hohen FriedensheeresbM ende. i

Vksiellungen nehmen alle Poststellen, in Neuenburg -oßerdem die Austräger jederzeit entgegen.

Airolonto Nr 24 bei der V.A..Spartaff- Neuenbürg.

^ SS.

klnZLiger lür Sas Lnztal unS Umgebung.

Amtsblatt mr s«n Oberamtsbezttk Neuenbürg.

Erscheint täglich mit Ausnahme Ser Sonn- unS Keiertag«.

Druck unS Verlag Ser L. Meeh'fchen Buchdrucker«; lZnhaber D. Srrvm). Für die Schriftleitung verantwortlich v. Lllom in Neuendür-.

««zeig rpreis

Die einspaltige Pelitzeile oder deren Raum im Bezir' I außerhalb desselber I.8S ^4 ewschlicßl. Juseratensteuer. Offene u. Auslunlicrteilung 5V Reklame-Zeile 3.

Bei größeren Aufträgen ent. sprechender Rabatt, de im Falle des Mahnverfahrens hinfällig wird, ebenso wenn Zahlung nicht innerhalb 4 Wochen nach RechmmgS- datum erfolgt.

Schluß d. Anzeigen-Annabw» tags vorher. Fernsprecher Nr. 4. Für telefonische Austräge wird keinerlei Gewähr über» nommen.

Neneubürg, Freitag, den 27. Januar 1922.

80. Jahrgang.

M il.. MW

>n General H. Flaischlen.

Jnfanterie.Negiment Rr. Hk. Schwad und Houptm A. Schreher. Mai», Abbild.. 2 Uebersichiria«« Halbleinen geb. Mk. 1 2.50. »ed>r-sariiaerie Negimeut. Bc>. keger. >2 Bogen «roßoktav MstMi 'farbentasiln, 1 Nebersich Starte M

lblemen gebunden Mk. 14.-. ,

Landft .Jnf «egt. Nr. IS. di.

K Gr«tz. «>/, Bogen Großoktav. M, 8 Skizzen. In Hatbleineu gebundat

rs.-Jnf -Regt. Nr. IS». Bearbeit!!! «M. Il Bog Großoktav. Mit87ili.il chtskarlen un» 21 Skizzen. In H«>^'

ndwJuf.-Negt. Nr. 1S4. Bears i anztg. S'/i Bog. Giotzokiav. vlitSl! bcrsichtskatie und 19 Skizzen. Zil l Mk. >5. . k

enadiere a« der Westfront l»re>! 123). Bearb v. Hptm. N. Vech>le.s w. Mit 74 Abbild., 1 Uedersichiklastrf ir Halbleinen geb. Mk 18.. >

:s. I»f-Regt. Nr 11». Bearbeitri, r. 9 Bogen Großoktav. Mlt SS ilsS chiSkarte und 28 Skizzen. In Lali-^ >8.-. s

ldragoner« i« Weltkrieg. Bai« eumant im ehemaligen Dragoner-Rrz < württ i Nr. 25. 17>/^ Bog. Großokm t lebersichrrkarten und 19 Skizzen. Jas

Mk 25..

»f -Negt. Nr. 18». Bearbeitet da»,' . Il Bog Großoktav. Mit 82 Abbild, j eberfichtskawen. In Halbl. geb. Zaf.-Regt. Rr. 47«. Bon Lbeis, zok'ao Mit 78 Abbildungen 2 Urbn. izze und 15 Skizzen. In Haldleim«,

gt.»Snig" (2. Württ) Rr. 2«.l j. D- Wehl. 1o8 S. Großoktav. Mit! leberstchiSkarten, 11 Skizzen und «in i In Halbleinen geb. Mk. 24.. ieldartillerie-Negt. Rr. IIS. Bois » Stachle. >2« Seilen. 88 Abbild, : und >2 Skizzen. In Halbleineng!'

Lite bild Mk 23 ,

nf. Regt. Ne. 47S. Von Haupt»r Mit 67 Abbildungen, 1 UebersW'j zen. 92 S. Großoktav. JnH«lblewt«i

-Regiment Kaiser Kranz Joseph! König vo« Ungarn (4. würuj, rupimann a. D. Hellmne G«am«l , 25 Tcztskizzee und 61 Kartensblz» v. Mil 3 färb. Umschlagbild in Halb-

rie-Regiment König W>lhel« l !4. Von Hauptmann G. WoUeri>

. 3Ue-erfichts und 28 Gesechlsslizz»' >v. In Halbleinen geb. Ma>k 20.- , f-ld-Art.-Regt. Rr 238 (früh« »-«ri.-Negt. Rr. SS). Bearb.««« Leutnant d. R. Mir 89 Abbildung» h ird 1 Ueberstchtskarte. 128 S. Gros'!

m Umsch agbilv in Halbl. geb. kandw-Jnf.-Regt. Nr. 12S. Bt ^ a D. Fromm Mit 92 Abbildung», I rnd 2 Uebersichtskarten. ISL Seitr» rb. Umschlagbilü in Halbl. geb. ^2«,, >t. Alt-Württemberg <3. württ kt von Oberst v. Branvensteiu. M» kamen und >2 Skizzen. 10 Bg. in gebunden Mk. 25.-. i

er, wie die Angehörige» l>«' rmitzte«, find Käufer der be> Sgeschichte. Jede derselbe« ifs kbuch deutsche« Heldentums. ^ ce Bände folgen. i

i Berlagsbuchhandlttng ! Stuttgart. >

l durch die

«-Handlung» Neuenbürg

Deutschland.

München, 25. Jan. Rach zuverlässiger Meldung des -pränkiicken Kuriers rechnet man in der Pfalz mit einem wei­ten französischen Vormarsch. Die Bürgermeisterämter haben Lts "ine Anfrage des kommandierenden Generals der «heinarmee erhalten, was sie im Falle eines allgemeinen Vor­marsches znr Sicherung des Eigentums der Offiziere, Unter- M. ere und. der Besatzungsarmee zu tun gedenken.

^Berlin, 26 Jan. Als man im Mai 1920 den neuen Grotz- »aat Thüringm aus der Taufe hob, war man allgemein der «irficht, daß die acht Regierungen, die in den alten Residenz- üädten die Geschäfte der Kleinstaaten besorgten, bald cingehen würden Schon ans Ersparnisgründen. Aber man hatte sich aetäuschi Die örtlichen Sonderwünsche veranlatzten die thü­ringische' Staatsreaierung, die Aufhebung der Kleinstaatm noch bis »um 1. April 1923 zu verschieben. Bis zu diesem Zeit­punkt bestehen die acht Regierungen noch weiter.

Die Finanzlage Babens.

Karlsruhe, 25. Jan. Im Badischen Landtag begann ge­stern die große Politische Aussprache, die vom Staatspräsiden­ten Dr Hummel mit einer längeren Rede eingeleitet wurde, «och dem Staatspräsidenten gab Finanzminister Köhler eine Darstellung der badischen Finanzlage und teilt mit, daß der Ltaatsvoranschlag für das Jahr 1922 bis 1923 mit einem Fehl­betrag von 87 Millionen Mark abschließe. Davon können H Millionen Mark aus den Mitteln des Rechnungslahres 1931 gedeckt werden. Ueber die Deckung der Rcstsumme soll erst später Beschluß gefaßt werden, da sich im Laufe der beiden Rechnungsjahre noch eine Summe Herauswirtschaften lasse. Der Finanzminister erklärte, daß die Finanzlage äußerst ernst sei und es sei schwierig gewesen, den Staats-Voranschlag auf­zustellen. Weiter erklärte er. die badischen Finanzen seien heute gesund und würden es auch weiter bleiben, wenn das Reich keinen Verpflichtungen gegenüber Len Ländern Nachkomme. Bei den Verhandlungen müsse man in Berlin die badischen Interessen stärker als bisher berücksichtigen. Gegen eine Er­höhung der oberen Beamtengehälter müsse die badische Re­gierung Stellung nehmen, da die Gehälter der höheren Be­amten elastisch genug seien, den Stoß der Teuerung auszuhal­ten. Dagegen müßten die Gehälter der unteren Beamten er­höht werden. Im Anschluß an die beiden Ministerreden be­gann die große politische Aussprache, in der zunächst der Füh­rer der badischen Zentrumspartei, Dr. Schofer, das Wort nahm. Bemerkenswert in seinen Ausführungen war, daß Redner erklärte, das Zentrum werde an der Simultan-Schule festhalten, wenn diese in der bisherigen Form aufrecht erhal­ten werde, obgleich das Zentrum die Religionsschule als die gegebene ansehe.

Die deutsche Brotversorgung As zur neuen Ernte gesichert.

München, 25. Jan. Im Staatshaushaltausschuß des bay­rischen Landtags wurden heute die beiden Anträge der Mehr­heitssozialisten und der Bayerischen Volkspartei über eine großzügige Hilfsaktion zugunsten der Minderbemittelten be­handelt. Da in der Aussprache erneut das Gespenst auftauchte, daß Deutschland am 1. Mai kein Brotgetreide mehr haben werde, teilte der Landwirtschaftsminister ein ihm offiziell zu­gegangenes Schreiben der Reichsgetreidestelle mit, in dem cs heißt, daß die Brotgetreideversorgung Deutschlands bis Mitte Kult unbedingt gesichert sei, und zwar die heute gegebene Brotration. Es sind an Jnlandsgetreide bis jetzt fest ge­kauft und vorhanden 130000 Tonnen und an Auslandsgetreide 1650 000 Tonnen. Von diesem Auslandsmehl sind nur noch NO 000 Tonnen zu liefern.

Bayerische Uutcrstützungspläne für Ae Minderbemittelten.

München, 25. Jan. Das bayerische Landwirtschasts nini- sterium trägt sich mit einem großzügigen Plan zur Verbilli­gung der Lebenshaltung der Minderbemittelten. Das Land­wirtschaftsministerium will für 500 000 Minderbemittelte für die Zeit vom 15. Februar bis 15. August d. I. das Brot im gegenwärtigen Preise von 1,40 M. halten, ferner billige Milch und billige Kartoffeln liefern. Das bayerische Landwirtschafts- Ministerium will zu diesem Zweck dem Landtag eine Vorlage von 76 Millionen Mark für die Verbilligung der Lebenshal- mng von 500000 Minderbemittelten in Bayern für die Zeit vom 15. Februar bis 15. August unterbreiten. Das Finanz­ministerium hat sich bis jetzt dieser Vorlage gegenüber ab- whnend Verhalten, weil die Finanzlage des Staates derartige ^EEn nicht flüssig machen kann, für die auch eine Deckung AN Vorhanden wäre. Der Landwirtschaftsminister will trotz- oE Hw VoM^x Finanzausschuß unterbreilen. o v, 25. Jan. Der Staatshaushaltsaus.ichuß des

bayerischen Landtags nahm heute einen Antrag des Vorsitzen- AABayerischen Mittclpartei und der Deutschen Volks- L ^geordneten Dr. Wilpert an, der gesetzgeberische wcatznahmen für die in Not geratenen Kapital - Kleinrentner verlangt.

Das Ergebnis der Braunschweiger Wahl.

. blach dem vorliegenden Ergebnis der Landtagswahlen e/AA nicht sozialistischen Parteien zwar einen nennens-

m erzielt, die Mehrheit gegenüber den sözialisti- WM Parteien aber nicht errungen. Die drei sozialistischen brachten es auf 133 000, die übrigen auf 126 OM Stim- E höchste Ziffer kann der Landeswahlverband (Rechts- und Zentrum) buchen; der es auf 97 500 Stimmen A.AbAimd seit der Landtagswahl im Jahre 1920 10500 Stim- Wonnen hat. Die Demokraten erhielten 28 300 Stimmen lorMin "^00 Stimmen mehr als 1920. Die Mehrhüts- meb?»«" brachten es auf 51300 Stimmen, 17300 Stimmen löivn 020- Die Unabhängigen bekamen 71400 Stimmen, den Krüger als l920. Für die Kommunisten wur-

Stimmen, das sind 7600 Stimmen mehr als 1920, - ^aeven. Im neuen Landtag werden voraussichtlich je 30

sozialistische und nichtsozialistische Abgeordnete fitzen, während im alten Landtag 32 Sozialisten gegenüber 28 Bürgerlichen die alleinige Regierungsgewalt ausübten Die erste Tagmig des Anfang Februar zusammentretenden neuen Landtags dürfte über die Frage des neuen Ministeriums zu schwerwiegenden Meinungsverschiedenheiten zwischen Bürgertum und Sozia­listen führen. Die Mehrheitssozialisten find, wie wir hören, keineswegs zu einer Regierungskoalition mit den bürgerlichen Parteien geneigt, beabsichtigen vielmehr mit Unabhängigen und Kommunisten abermals eine neue sozialistische Regierung zu bilden. Der Geist des früheren Ministerpräsidenten Oerter soll jedoch das neue Ministerium nicht beschatten. Oerter wurde allerdings an zweiter Stelle in den Landtag gewählt, doch lehnten nicht nur die Partei der Mehrheitssozialisten und Kommunisten, sondern auch die eigenen Parteifreunde Oerters, also die Unabhängigen, ein neues Kabinett Oerter ab. Man ist keineswegs geneigt, den früheren Ministerpräsidenten Oer­ter überhaupt in ein neues Kabinett aufzunehmen.

Eisenbahnfrage« im Reichstag.

Berlin, 26. Jan. Reichsverkehrsminister Gröner ist vom Glück begünstigt. Hätte nicht der Abschluß eines Steurrkom- promisies dem Reichstag auf den Nägeln gebrannt und ihn zum vorzeitigen Abbruch der Vollsitzung genötigt, dann wäre eine ausgiebigere Besprechung der Leutschnationalen Anfrage Hergt über den Wagenmangcl und Unstimmigkeiten bei der Eisenbahn dem Minister Wohl nicht als Musik erklungen. So aber mußte man es bei der Begründung der Interpellation durch den Abgeordneten Vogt, bei der Antwort des Ministers und einer trefflicheren Rede des Abgeordneten Quaatz (D. Vp.) und des Abgeordneten Hompel bewenden lasten. Herr Gröner rückte mit der Waffe der Statistik gegen die Vorwürfe unge­nügender Fürsorge in der Privatverkehrsabwicklnng vor und strich nach seiner Meinung noch insgesamt gute Leistungen der Eisenbahn, wie auch bei den Reparaturwerkstätten heraus. Daß Fortschritte vorhanden sind, soll ja nicht geleugnet wer­den, aber Industrie. Handel, Landwirtschaft klagen doch nicht ohne Grund über dauernde unzureichende Unterstützung durch das rollende Matereial der Eisenbahn. Man schenkte dem Mi­nister denn auch, und zwar pflichtgemäß, nicht den Hinweis auf die unregelmäßige Produktive Arbeitsleistung. Die Möglich­keit der besseren Ausnutzung der Wasserstraßen sollte der Mi­nister sich ebenfalls merken. Der wirtschaftliche Wiederauf­bau des Vaterlandes kann nicht den gewünschten Fortgang nehmen, wenn der Verkehrsminister nicht das Instrument seiner weitverzweigten Verwaltung zur prompten Arbeit aus­zuhalten versiebt. Dos <st jetzt noch mehr nötig, als in der Kriegszeit, wo Herr Gröner als Chef des Feldeisenbahnweiens sich bewährt bat.

Belgischer Kleinkrieg im Rheinland.

Für gewisse militaristische und chauvinistische belgische Kreise hat der furchtbare Weltkrieg sein Ende noch nicht er­reicht. Sie reden sich ein, die alliierten Truppen hätten den deutschen Gegner mit Waffengewalt über den Rhein zurück- geschlagey und stehen nun mit den alliierten Armeen auf feind­lichem Boden in Deutschland. Dementsprechend ist ihr Ver­halten in den besetzten Gebieten. Ein Recht der Bewohner dort erkennen sie in keinem Falle an, sie dünken sich als die Beherrscher des Landes, der Bewohner und ihres Eigentums. Für sie find die Deutschen in den besetzten Gebieten Sklaven, die jeden Wink, den ihnen irgend ein betrunkener belgischer Soldat gibt, zu beachten haben. Und zwar gibt es da kaum einen Unterschied zwischen Offizieren und Mannschaft.

Kürzlich kam nach Oberkassel ein neuer belgischer Orts­kommandant, Major V. Obwohl sein Dienstvorgänger eine entsprechende Wohnung inne hatte, die ihm zur Verfügung stand, verlangte er, daß ihm innerhalb weniger Tage eine Unterwohnung mit Garten zur Verfügung gestellt würde. Als er darauf aufmerksam gemacht wurde, daß dies unmöglich sei, verlangte er ein entsprechendes Haus. Alle Einwände, die auf die Unmöglichkeit der Beschaffung eines Hauses hinwiesen, schlug er in den Wind und verlangte umgehende Vorschläge. Schließlich wurde ihm ein Einfamilienhaus, das einem leiden­den Junggesellen gehörte, mit fünf Zimmern und drei Man­sarden nebst Garten und sonstigem Nebengelaß genannt. Dar­auf forderte er, daß ihm dieses Haus umgehend in tadellosem Zustande zur Verfügung gestellt würde. Er gestattete gnä­digst, daß der Hausinhaber seine Möbel ausräumte, verlangte dafür jedoch die vollständige Ausmöblierung des Hauses vom Boden bis zum Keller. Da durfte weder Kristall, noch Silber, Teppich noch Rauchservice fehlen. Obwohl er darauf Ange­wiesen worden war, daß ihm nur vier Zimmer und ein Bur­schenzimmer zustünden, bestand er auf seinen Forderungen. Gelegentlich einer Besichtigung des Hauses und der Einrich­tung stellte er verschiedene Mängel fest. Dort fehlte ein Schreibzeug, da eine Blumenvase, vor dem Fenster der Blu­mentopf und sogar im Klosett das Klosettpapier. Er reichte eine große Liste über diese fehlenden Gegenstände ein, die um­gehend beschafft werden mußten. Dinge, die ihm nicht gut genug-beuchten mußten durch bessere ersetzt werden, und dann zog er ein wie ein Fürst und begann seinen Feldzugsplan, den er gegen die ihm unterstellte Bevölkerung zur Anwendung zu bringen gedenkt.

Das Steuerkompromitz gesichert.

Berlin, 26. Jan. Die bürgerlichen Blätter betrachten aus­nahmslos das Kompromiß als gesichert. Auch dieZeit" er­klärt für die Deutsche Volkspartei, man dürfe annehmen, daß sämtliche Fraktionen grundsätzlich ihre Zustimmung nunmehr erteilen werden und der heutigen Vormittagsbesprechung nur noch die Regelung von Einzelfragen Vorbehalten bleibe. Vor­behalte macht allein die Sozialdemokratie, die durch ihren Parlamentsdienst erklären läßt, die Sozialdemokratie würde drauf besteben, daß de

durch ein Mantelgesetz unlösbar mit den übrigen Steuer­fragen verbunden würde. Die Unabhängigen lasten das NeiL das sie gestern dem Kompromiß entgegengesetzt haben, durch eine Erklärung der Zentralleitung und Reichstagsfrattion be­gründen, in der versichert wird, daß die Zwangsanleihe nicht ausreiche, die Valntaverhältnisse zu stabilisieren und zu diesem Ende wieder einmal die sofortige Erfassung der Goldtverte neben sofortiger Erhebung des Restes des Reichsnotopfers und der Lasten auf die Besitzenden gefordert wird. Dabei schüttelt sich dieFreiheit" die Behauptung aus dem Aermel, das Reichsnotopfer sei von den Besitzendenfast ausnahmslos" aus ihren laufenden Einkommen bestritten worden.

Die Reichstagssitzung wird heute mit der Rede des Kanz­lers über den Garantieplan beginnen, hernach soll eine ein- stündige Pause eintreten und dann erst die Aussprache an­heben. In der deutschen Kabinettssitzung soll die Antwort an die Reparationskommission und die Denkschrift über den Garantieplan endgültig beschlossen werden. Am Freitag abend will die Regierung dann sie der Reparationskommisfion über­reichen.

Preffestimmen zum Kompromiß.

DerSchwab. Merkur" schreibt: In einer Zeit, da In-»- strie und Landwirtschaft zur Beschäftigung und Ernährung des deutschen Volkes aufs höchste in ihrer Leistungsfähigkeit angespannt werden müssen, wird durch die Zwangsanleihe ihnen ein gewaltiger Bruchteil ihrer Mittel entzogen und tot gelegt. Dabei ist die Wirkung zeitlich eine beschränkte, d« Aushilfe nur für ein Jahr und keine Sicherheit geschossen wird, daß das Jahr 1923 nicht abermals vor einem gähnenden Fehlbetrag des Reichshaushalts stehen wird. Was erreicht werden kann, ist höchstens soviel, daß für das Jahr 1922 der Buchstabe der Ententeforderung, Ausgleichung des Reichs­haushalts, erfüllt wird. Und auch dieses Ziel ist angesichts der allenthalben weiter gärenden Forderungen von Beamten nutz Arbeitern nicht gesichert. ImLokalanzeiger" heißt es: Wenn eine Milliarde Gold auf dem Wege der Zwangsanleihe von Industrie und Landwirtschaft erpreßt werden soll urch vielleicht noch in den nächsten Wochen mehr, so kann man bet dem gegenwärtigen Heranziehen von unbedingt notwendigem Betriebskapital zugunsten des Feindbundes sich nur den aller- schlimmsten Befürchtungen für die Zukunft hingeben. Die Germania" sagt: Die Zwangsanleihe soll besonders deshalb niedrig verzinst werden, um den Anleihezeichnern die Mög­lichkeit zu lassen, ihrerseits Geld durch Anleihen aufzunehmo«. Der Reichskanzler wird die Erklärung abgeben, daß sämtliche Steuersätze mit ihren Tarifen daraufhin nachgeprüft werde« sollen, ob und wie weit die heutigen Steuersätze der heutigen Geldentwertung noch entsprechen. ImTag" heißt es: Die Deutsche Bolkspartei hat die Absicht, das Finanzministerium und das Reichswirtschastsministerium zu übernehmen. Man nimmt in volksparteilichen Kreisen an, daß das Außenministe­rium durch einen Fachmann besetzt wird, der die Sicherheit bietet, daß der Kurs der Regierung Wirth endlich ausgeschaltet wird. Das ist das Mindeste, was die Deutsche Volkspartei für ihre, Mitarbeit in der Steuerfrage, durch die sie außerordent­lich schwer belastet wird, verlangen kann und muß. Wenn von der Linken dieser Umbildung nicht angenommen wird, dann hat es gar keinen Zweck, daß sich die Deutsche Volkspartei an der Weiterentwicklung beteiligt.

Polnische Festungen.

Der Königsberger Hartungschen Zeitung wird geschrieben, daß Posen. Thorn und Graudenz von den Polen als Festungen beibehalten und unter Mithilfe französischer Ingenieur-Offi­ziere nach den Erfahrungen des Weltkrieges zu Festungen ersten Ranges ausqebaut worden. Putzig ist als Kriegs­hafen ausersehen. Ferner wird Polen die westpreußische Stadt Culm als Festung ausbauen.

Ausland.

Innsbruck, 26. Jan. In der gestrigen Sitzung des Tirol» Landtags brachten die großdeutschen Abgeordneten Dr. Swei- nitz, Haupt und Genossen einen Dringlichkeitsantrag ein betr. den Einspruch des Tiroler Landtags gegen den Abschluß de» Vertrags von Lana. Nach kurzer Debatte wurde der Dring- lichkeitsantrag mit allen Stimmen gegen die der Sozialisten angenommen.

I Basel, 25. Jan. Wie derMatin" meldet, werden in Le» südfranzösischen Garnisonsstädten zurzeit etwa 40 000 junge i Mannschaften der Kolonialarmee ausgebildet, die im Früh­jahr zur Ablösung französischer Truppen nach den besetzten Gebieten entsandt werden.

Südtiroler Wahlsieg bei den GemeinLetvahlen.

In Südtirol, das unter der Herrschaft der Welschen Ichmachtet, haben am 15. Januar Gemeindewahlen stattgefun- i den. Die Italiener machten die größten Anstrengungen, Er­folge zu erzielen, und hatten sich sogar von Trient Wahlkom- missarc verschrieben, obgleich sie ausreichend italienische Be­amte im Lande haben. Leider hatten sich die Sozialdemokra­ten unter Verrat ihrer Volksgenossen mit den Italienern ver- bündet, in der Hoffnung, davon Vorteile zu erhalten. Aber es nutzte nichts. Bis zum letzten Mann und zur letzten Frau gingen die tapferen Tiroler zur Wahlschlacht und errangen emen glänzenden Sieg; zu Hause blieb nur, wer jo krank war, daß er sich nicht zum Wahllokal zu schleppen vermochte. Ita­liener und Sozialdemokraten wurden vollständig geschlagen. Ueberall fielen die Wahlen deutsch aus.

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.

Nach einer Meldung aus Paris hat die französische Regie­rung den Kindern Karls von Habsburg, welche demnächst von der Schweiz nach Madeira reisen, die Durchreise nach Pari» gestattet Ihrer Mutter ist die Vergünstigung auf Antra­der Botschafterkonserenz verweigert worden. Dafür hat sie sich