treten. Die englische Abordnung wj die Unterseeboote als eine unzulässig! . Außerdem möchte England eine Rt Uboote keine Handelsschiffe angreifei mitee wird am Dienstag neuerdingi >ll die Frage lösen, was unter einen n ist. Die französische Abordnung wir! rung stellen. Bei dieser Gelegenhei die Haltung der Vereinigten Staate, )sels mit Deutschland in den Jahre, rage der Handelsschiffe zurückkommen französische Auseinandersetzung neuer a England falls das Recht der Ubooti :n, nicht ausdrücklich bestritten werde, st verzichten will. Handelsschiffe zu be
mbach, den 2 . Januar 1922.
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d Bekannten die traurige Nach- ebe Tante
Imme Veise
sezu 70 Jahren sanft in dem st.
In tiefer Trauer:
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drich Hermann, Neuenbürg.
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findet am Mittwoch, 4. Januar 3 Uhr, statt.
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er ENAtäler.
Anzeiger kür das Lnztal und Umgebung.
Amtsblatt kür Sen OberamtsbLIttk Neuenbürg.
Erscheint täglich mit Ausnahme Ser Sonn- und Zeiertage.
Druck und Verlag der L. Meeh'schen Buchdruckerei (Inhaber D. Strom). Für die Schriftleitung verantwortlich v. Strom in Neuenbürg.
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Schluß d. Anzeigen-Annahme tags vorher. Fernsprecher' Rr. 4.
Für teleionlscbe Auliräge wird teinerlei Gewädr über- nonnnen
^ 3.
Neuenbürg, Mittwoch, den 4. Januar 1922.
89. Jahrgang.
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Deutschland.
München, 3. Jan. Gegenwärtig befindet sich eine serbische Kommission in Bayern zur Abnahme von Vieh auf Grund des Friedensvertrags. Die Serben verlausen sedoch ,as deutsche Reparationsvieh sofort an schweizerische Viehhändler weiter.
Berlin, 3. Jan. Nach einem dem Staatsrat zugegangenen Entwurf werden in Preußen alle polizeilichen Geldstrafen m Zukunft um das Zehnfache erhöht. Die polizeiliche Strafverfügung kann bis zu 1000 000 M. Geldstrafe gehen. Die niedrigste Taxe ist 50 M. oder eintägige Haft. — Wer am 10 Januar 1920 im Gebiet der fetzigen freien Stadt Danzig wohnte, hat die Reichsangehörigkeit verloren und dafür die Danziger Staatsangehörigkeit erlangt. Er kann die Reichsangehorigkeft wieder erwerben, wenn er persönlich bis zum 10. Januar d. I, bei der Polizeibehörde. seines Aufenthaltsortes die Erklärung abgibt, Deutscher bleiben zu wollen.
Zeitungsjubiläum.
München, 2. Jan. Am gestrigen Sonntag feierten die „Münchener Neuesten Nachrichten" das Jubiläum ihres ^jährigen Bestehens. An der Feier nahmen zahlreiche hervorragende Persönlichkeiten teil. Unter den Festrednern nahm auch Ministerpräsident Graf Lerchenfeld das Wort zu einer rhetorisch glänzenden, humorvollen Ansprache, die in den Worten gipfelte „Die bayerische Staatsregierung, überhaupt jede Staatsregierung, die es ernst mit dem öffentlichen Leben meint, muß dahin kommen, daß sie die Unabhängigkeit der Presse stützt und alles tut. was dazu beiträgt, die Bestrebungen der Presse zu unterstützen." Der Ministerpräsident schloß mit dem Wunsche, daß es gelingen möge, eine unabhängige, eine im ethischen Sinne von Verantwortungsgefühl getragene Presse im Deutschen Reiche stets zu erhalten. Unter den zu dem Jubiläum zahlreich eingelaufenen Glückwünschen befand sich auch ein Schreiben des baherisckien Ministerpräsidenten im Namen des Kabinetts und ein Glückwunsch des Handelsministers Hamm. In dem Schreiben des Ministerpräsidenten heißt es u. a.: Die Nöte der Presse sind Sorgen der Allgemeinheit. Sie müssen auch Gegenstand ernstlicher Beachtung für jede Regierung sein. Die bayerische Staatsregierung ist sich dessen voll bewußt. Sie erblickt in dem heutigen Gedenktao einen Anlaß, die Bedeutung einer großen, freimütigen und leistungsfähigen Presse als eine Notwendigkeit mr die kulturelle, wirtschaftliche und politische Entwicklung des deutschen Vaterlandes hervorzuheben.
Die neuen Steuern.
Die Steuerausschüsse des Reichstages haben das Steuergesetz, das die Regierung im Herbst vorgelegt hat, vor Weihnachten in erster Lesung durchberaten. Der 11. Ausschuß hatte hauptsächlich die Beratung der Besitz-, Verkehrs- und Umsatzsteuer, der 35. Ausschuß die Beratung der Verbrauchsabgaben und Zollerhöhungen und der 36. Ausschuß die Beratung des neuen Branntweinmonopolgesetzes zu erledigen. Aus den Berichten über die Ausschußverhandlungen ist bekannt, daß ein Teil der Gesetzentwürfe durch die Ausschüsse erhebliche Acnde- rungen erfahren hat. Bei den Besitzsteuern wurden im Gegensatz zur Regierungsvorlage, die die Veranlagung nach dem gemeinen Werte vorschlug, die Grundsätze der Reichsaügaben- ordnung über die Veranlagung zum Ertragswerte wieder eingeschaltet, außerdem wurden die Tarife bedeutend ermäßigt. Die Umsatzsteuer wurde statt auf eine Mark auf 50 Pf. festgesetzt, die Zuckersteuer statt auf eine Mark auf 50 Pf. für das Kilo erhöht, die Biersteuer nur auf das Dreifache anstatt auf das Vierfache.gesteigert, auch die Zölle für Kaffe und Tee wurden in geringerem Maße als es die Regierung vorgeschlagen hatte, erhöht. Die Ausfälle, die nach diesen Beschlüssen in den Ertragsberechnungen für die neuen Steuern entstehen würden, können schwer veranschlagt werden, sind aber bei rohester Schätzung auf fünf bis zehn Milliarden Mark zu beziffern. In den Ausschüssen sind Beschlüsse mit sehr wechselnden Mehrheiten gefaßt worden, häufig genug allerdings stand der sozia- ustischen Linken, die sich vor allem bei den Besitzsteuern für die Regierungsvorschläae einsetzte, eine geschlossene Mehrheit der nichtsozialistischen Parteien gegenüber. Umgekehrt haben die sozialistischen Parteien zusammen mit dem Zentrum oder den Demokraten bei der Ermäßigung der Umsatzsteuer und der Zuckersteuer zusammengewirkt. Um eine Uebereinstimmung über den gesamten Komplex der Steuergesetze und damit auch die Bildung einer ausreichenden Mehrheit unter Beteiligung der Sozialdemokratie für die Verabschiedung des Finanzprö- gramms anzubahnen, ist für den 10. Januar eine gemeinsame Sitzung des 11. und 35. Ausschusses anberaumt worden. In dieser Sitzung wird sich Gelegenheit bieten, die Ergebnisse der Arbeit in den beiden Ausschüssen miteinander zu vergleichen In erster Linie wird es sich darum handeln müssen, festzusteUen, wie die Mindererträae, die nach den bisherigen Beschlüssen zu erwarten sind, wieder ausgeglichen werden können. Zugeständ- Nisse werden bei den indirekten Abgaben, wie vor allem bei den Besitzsteuern die Beschlüsse der ersten Lesung erheblich redigiert werden.
Völlige Wiederaufnahme der Arbeit.
Berlin, 3 Jan. Die völlige Wiederaufnahme des Berli Eisenbahnverkehrs dürfte heute früh Tatsache geworden st nachdem gestern nachmittag die Arbeiter fast ohne Ausnal an die Arbeitsstätten zurückgekehrt sind. Im übrigen Reich der Eilenbahnverkehr wieder in Gang gekommen. Mit d fahrplanmäßigen Betrieb ist also ab heute früh wieder rechnen.
Kommunistische Streikpropaganda.
In einzelnen Gebieten des Westens, wo der Streik Entichiedenheit durchgeführt worden war, versuc letzt die Kommunisten für die Weiterführung des SEr< irropagcmda zu machen. Die kommunistischen Zeitungen S^chnen die Verhandlnngsergebnisse als Verrat an den Ei?
England und die deutsche« Kolonien.
Berlin, 3. Jan. Me „Tägliche Rundschau" nimmt Kenntnis davon, daß in amtlichen englischen Kreisen die Ansicht vorherrsche. daß bei der Verteilung der Mandate über die ehemaligen deutschen Kolonien erhebliche Fehlgriffe vorgekommen seien. Man beginne zu erkennen, daß der Wiederaufbau der Kolonien und der deutschen Verwaltung durchaus wünschenswert wäre. Das Blatt schreibt: „Einige vernünftige Engländer hat es schon seit langem gegeben, aber eine Schwalbe macht keinen Sommer und bis wir soweit sind, daß die Anerkennung der Vorzüge deutscher Kolonialtätigkeit sich allgemein durchsetzt hat, ist leider noch ein weiter Weg, der allerdings rascher zurückgelegt werden kann, wenn die Klagen über die Mißwirtschaft, zumal der Franzosen, sich so häufen. Daß die Engländer im übrigen geneigt waren, uns unsere Kolonien zurückzugeben ist leicht begreiflich. Sie haben mehr Land der Welt als sie in 100 Jahren ausnützen können. Warum sollen sie also nicht die Großmütigen spielen, zumal die deutsche Gefahr ausgeschaltet ist? Denn das werden sie sich schon ausbedingen, daß künftige deutsche Kolonien keine Flottenstützpunkte mehr sein oür- 'en, und was man uns schließlich im günstigsten Falle znrück- geben wird, wird sicherlich nicht das Beste unseres ehemaligen Kolonialbesitzes sein. Wir werden also noch einmal ganz von vorn anfanqen müssen, aber diese Unbequemlichkeiten würden wir gern in Kauf nehmen, denn es zeigt sich doch an den Engländern und Franzosen. Laß eine starke kolonisatorische Tätigkeit zurückwirkt auf die Heimat. Deshalb darf auch in dem Programm der deutschen Zukunft die Forderung nach der Rückkehr unserer Kolonien niemals fehlen, selbst wenn Jahrzehnte vergehen können, bis wir sie durchzusetzen imstande sind."
Ausland.
Brüssel. 3. Jan. Wie hier verlautet, bemüht sich Marschall Foch, Briand für alle Fälle scharf zu machen. Eine Nachgiebigkeit Englands auch in der Frage der Deutschland anszu- erlegenden Kontrolle erwartet man hier für den Fall des französischen Verzichts auf seine Angorapolitik und der Herabsetzung der französischen Heeresstärke. Ebenso erhofft man eine Einigung im Fiuazeügwescn im Verhältnis 1:1.
Vor Cannes.
Paris, 3. Jan. Der „Figaro" wendet sich in einem Artikel gegen England. Me Zeitung warnt davor, den deutschen Geschäftsmännern zu trauen, die halb und halb auf Englands Ermutigung hin nach Baris kämen, um die Reparationen einem strenqen Examen zu unterziehen. Das müsse energisch zurückgewiesen werden, wenn Einmütigkeit unter den Verbündeten bestehe.
Paris, 3. Jan. Wie aus bestunterrichteter Quelle bekannt wird, gedenkt Dr. Rathenau sich heute nach Cannes zu begeben.
Brüssel, 3. Jan. Auf der Konferenz von Cannes wird die Frage der rheinischen Besatzungstruppen aufgeworfen werden. Man will beantragen, daß die Unterhaltungskosten auf 40 Millionen Goldmark festgesetzt werden. Me Länder, die ihren Anteil an dieser Summe überschritten, würden dann den Fehlbetrag aus ihrer eigenen Tasche zahlen müssen.
Die Wirtschaftskrise in Holland.
Das „Allgemeen Handelsblad" beziffert die Kursrückgänge in den Monaten Januar bis Oktober 1921 der holländischen Bankaktien auf 209 Millionen Gulden, der industriellen Aktien auf 338 Millionen Gulden, der Montanaktien auf 169 Millionen Gulden und der Handelsgesellschaft auf 108 Millionen Gulden. Dazu ist zu bemerken, daß die betr. Kurse sehr erheblich, jedenfalls um die Hälfte unter den Maximalpreis heruntergegangen sind. Auch im Ackerbau sind erhebliche Verluste eingetreten. Di« Preise für den Hektar Land sanken von 3600 auf 2M0 Gulden. Me Steuern sind dagegen um das Vierfache gestiegen.
Zur Umgruppierung der Mächte.
Haag, 3. Jan. Der Washingtoner Korrespondent des „Allg. Handelsblad" hat aus zuverlässiger Quelle Nachrichten bekommen, daß eine geheime Korrespondenz zwischen Frankreich und Japan in der Zeit zwischen dem Vorschlag des Präsidenten Harding zur Abhaltung einer Abrüstungskonferenz und der Eröffnung dieser Konferenz ausgetauscht worden sei. Die Korrespondenz soll die französischen und japanischen Interessen in Sibirien zum Gegenstand haben. Im Hinblick auf die Haltung Frankreichs und Japans auf der Washingtoner Konferenz befürchtet man, daß nach einer Versöhnung im Fernen Osten eine neue Mächtegruppierung beabsichtigt werde.
Einführung der zweijährigen Militärdienstzeit in Sowjet- rutzland.
Die Sowjetregierung veröffentlichte ein Dekret, durch welches eine zweijährige Dienstpflicht in der Roten Armee eingeführt wird, die mit dem 18. Lebensjahre beginnt. Die Mannschaften werden alsdann aus der aktiven Armee entlassen und bis zu ihrem 40. JaHr der Reservearmee eingereiht.'
Japanische Ehrungen für Joffre.
Auf seiner Weltreise wird Marschall Joffre Ende Januar in Japan eintreffen. In Tokio und Yokohama haben sich bereits Empfangskomitees gebildet, die außerordentliche Festlichkeiten planen. In den ersten fünf Tagen seines Aufenthalts wird der Marschall Gast der kaiserlichen Familie sein, dann Gast der japanischen Regierung. Joffre wird eine Unzahl offizieller Empfänge zu bewältigen haben. Neben einem Besuch des berühmten Meiji-Tempels sind Besuche in Nikko, Kyoto, Kure vorgesehen, sodann ein Abstecher nach Korea, wo Joffre Gast des Generalgouverneurs, Admiral Saito, sein wird.
Aus Stadt. Bezirk und Umgebung.
Neuenbürg, 4. Jan. Der heutigen Nummer ist der Wandkalender mit neuem Posttarif angeschlossen; neueintretende Abonnenten erhalten denselben nachgeliefert ^ .Neuenbürg. 3. Jan. (Das Strafporto.) ' Ein Brief, innerhalb Neuenbürgs der nur mit 40 Pf. statt mit 1,25 M. freige
macht ist wird mit 1.70 M., ein Brief mit nur 60 Pf. nach auswärts mit 2,80 M., eine mit 40 Pf. freigemachte Fernpostkarte mit 1,70 M., eine nur mit 15 Pf. freigemachte Neujahrskarte (in Umschlag 50 Ps.) mit 70 Pf. Strafgebühr belegt. Zu beachten ist, daß mindestens 50 Pf. ausgeworfen werden müssen. Besonders sei noch darauf hingewiesen, daß ein einfacher, gewöhnlicher Eilbrief nach der Schweiz, Frankreich. Italien mindestens 12 M. kostet.
Calmbach, 2. Jan. Am 25. Dez. hielt der hiesige Turnverein seine erste Weihnachtsfeier für Mitglieder und a« Neujahr für Nichtmitglieder. Die Teilnahme der Mitglieder und Einwohnerschaft an beiden Feiern war sehr gut. So kam es auch, daß sich der geräumige„Kronen"-Saat als viel zu klein erwies, so daß viele Mitglieder leider an der ersten Aufführung infolge Platzmangel nicht mehr teilnehmen konnten. Abhilfe tut hier dringend Not. Vielleicht läßt sich auch bald etwas mit einer Turn- oder Jesthalle machen, was von unserm Gesichtspunkte aus sehr angebracht und zu begrüßen wäre. Beide Feiern wurden durch Ehrenvorstand Kübler mit einer kernigen Ansprache eröffnet. Das abwechslungsreiche Programm bestand aus folgenden Nummern: Pyramiden der Zöglinge, „Zwangseinquartierung", Keulenübungen der Zöglinge, „Der Geist im Wäscheschrank". Stabübungen der Zöglinge, „Des Sohnes Rache", Pferdeübungen der Turner, „Vorturner Florian", Freiübungen der Turner, „Jumbo und Bum- bo", „Die wilde Toni". Sämtliche Hebungen waren gut cinge- schult, reicher Beifall lohnte diff Mitwirkenden. Es kann gesagt werden, daß beide Aufführungen in altgewohnter Weise ausgefallen sind. Man konnte auch hören, Leim Turnverein war es wieder schön; es ist deshalb zu hoffen, daß der Turnverein neue Gönner und Anhänger findet._
Württemberg.
Stuttgart, 2. Jan. (Brennholzversorgung.) Kürzlich fand im Landesbrennstoffamt eine Sitzung des Ausschusses für Brennholz statt, in der über Maßnahmen zur Sicherung der Brennholzversorgung im Wirtschaftsjahr 1922 bis 1923 beraten wurde. Alle Anwesenden, auch die Vertreter des Handels und der Verbraucher, stimmten darin überein, daß eine Rückkehr zur Brennholzbewirtschastung nicht erwünscht sei und daß behördliche Eingriffe in den Ärennholzverkehr überhaupt unterbleiben sollten. Es wurde beschlossen, alsbald ein Rundschreiben an die Versorgungsbezirke des Landes und an die Verbrauchergemeinden ergehen zu lassen, worin auf den neuen Zustand in dem Sinne hingewiesen wird, daß die Brennholzbewirtschaftung restlos aufgehoben worden sei und die Verbraucher sich künftig bei öfentlichen Versteigerungen selbst mit Brennholz zu versorgen haben. Zu Befürchtungen sei kein Anlaß, da der Brennholzbedarf für das nächste Jahr erst jetzt in den Waldungen aufbereitet werde. Die Staatsforstverwaltung und der Waldbesitzerverband werden darauf achten, daß Preistreibereien nach Möglichkeit unterbleiben. Diese Absicht sollte durch die Holzkäufer nicht vereitelt werden. Me Ausfuhr von Brennholz wird vollständig unterbunden. Der Württ. Waldbesitzerverband knüpft an diese Entschließung die Mahnung: Um den Gedanken an eine behördliche Brennholzregelnng nie mehr auftommcn zu lassen, sollten alle Waldbesitzer zur rei- bungs- und lückenlosen Versorgung der Verbraucher mit Brennholz nach Kräften beitragen. Durch Steigerung der Rei- siaschläge und Einlegung rückständig gewordener Durchforstungen sollte Schichtbrennholz für die Fernversorgung freigcmacht werden.
Stuttgart, 3. Jan. (Zur Lohnbewegung in der Uhrenindustrie.) Noch vor Jahresschluß fanden vor dem Württ. Arbeitsministerinm Verhandlungen statt über die von den Gewerkschaften beantragte Verbindlichkeitserklärung des Rottweiler Schiedsspruches in der Uhrennindustrie. Das Arbeitsministerium lohnte dies ab, da die Zuständigkeit der Reichsarbeitsminister hat. Der Versuch des Württ. Arbeitsministeriums, Einigungsverhandlungen einzuleiten, wurde vom Bezirkslsiter des Deutschen Metallarbeiterverbands abgelehnt. In den nächsten Tagen wird sichs zeigen, ob es zu einem Streik bezw. einer Kündigung der Arbeitnehmer kommt.
Untertürkheim, 3. Jan. (Einbruch in die Grabkapelle auf dem Württemberg.) In der Nacht auf Montag wurde in die Gruft der Grabkapelle auf dem Württemberg eingebrochen. Die Einbrecher zertrümmerten die starke eiserne Vergitterung des Lichtschachtes. Vom Sarkophage des Königs Wilhelm I. wurde ein silberner Lorbeerkranz entwendet.
Heilbronn, 3. Jan. (Die Bluttaten.) Mr Arbeiter Wilhelm Eble, der den Schlosser Weißert in der Neujahrsnacht erschossen und den Former Frank schwer verletzt hat, ist ein Bruder des Emil Eble, der erst kürzlich in der Zehntgasse einen hiesigen Familienvater erstochen hat. Beide sind polizei- bekannte Radaubrüder und der Schrecken aller Wirte, bei denen sie verkehrten. — In Neckarsulm handelt es sich bet dem Erstochenen um den ledigen Gerber Thomas Schindler. Der Täter ist der 53 Jahre alte Spinnereiarbeiter Wenzel Rehag. Mr Grund ist in Eifersucht zu suchen, da beide das gleiche Mädchen mit ihren Anträgen verfolgten. Die Tat spielte sich in der Wohnung des Mädchens ab.
Sillenbuch, 3. Jan. (Tödlicher Jagdunfall.) Mr Landwirt Karl Treiber verunglückte tödlich auf der Jagd. Sein Begleiter fand ihn, neben einem geschossenen Hasen liegend, mit zertrümmerter Schädeldecke. Vermutlich glitt der Verunglückte am Abhang aus und kam in den Bügel, so daß sich das Gewehr entlud.
Göppingen, 2. Jan. (Tödlicher Sturz.) In der Christophstraße stürzte sich am Samstag eine Frau Hieber vom vierten Stock auf die Straße, so daß der Tod sofort eintrat. Me in den 70er Jahren stehende Frau ist seit langer Zeit krank, sie dürfte im Augenblick der Tat nicht zurechnungsfähig gewesen sein.
Urach, 1. Jan. Seit Ende Juli hat infolge der großen Trockenheit der Uracher Wasserfall aufgehört zu existieren. Tie Befürchtungen vieler, die Quelle des Brühlbachs, der nach kur-