find große Schiebungen beim Umsatzsteueramt des Landcs- irmmzamts Groß-Berlin aufgedeckt worden. Drei Schatzsekre­täre, die bei der Umsatzfteuerberanlagung die Steuerpflichtigen niedriger einschätzten und sich 20 Prozent der so ersparten Steuererträge zahlen ließen, wurden verhaftet. Im Aartal sieht der Bau einer Talsperre mit einem Kostenaufwand von 320 Millionen Mark unmittelbar bevor. Es ist eine Sper­rungsmauer des Trierbaches, dem Hauptniederschlag der Aar, geplant. Die Gewerkschaft Deutscher Eisenbahner hat den Streik ihrer Elberfelder Mitglieder mißbilligt und sie zum Ab­bruch des Streiks veranlaßt.

Braunschweig, 30. Dez. Das Staatsministerium hat die Rechtszuständigkeit der verfassunggebenden Landesshnode an­erkannt und seinen vor längerer Zeit erhobenen Einspruch gegen das von der Synode beschlossene Kirchengesetz über die Bildung einer vorläufigen Kirchenregierung im Freistaat Braunschweio zurückgezogen.

Wien, 30. Dez. Donnerstag nachmittag drangen in den Eisenbahnzug OedenburgWien, bald nachdem der Zug die Grenze Passiert hatte und sich auf dem österreichischen Gebiet des Burgenlandes befand, sieben uniformierte Männer und forderten von den wenigen Reisenden die freiwillige Heraus­gabe der Papiere, der Koffer und des Geldes. Trotz des Pro­testes der Reisenden, worunter sich ein Ingenieur Jordan mit Gattin aus Berlin befand, wurden sie vollständig ausgeplün­dert. Jordan wurden dabei 75000 Kronen, sowie ein Kredit­brief auf eine Wiener Bank abgenommen.

Paris, 30. Dez. Der Kammerausschuß für auswärtige An­gelegenheiten hat formell den Wunsch ausgesprochen, daß im Verlauf der bevorstehenden Verhandlungen kein Beschluß ge­faßt werde, der die von Deutschland geschuldeten Zahlungen Perzögere oder herabsetzc. Ferner erklärt der Ausschuß, daß an dem Prioritätsrecht Belgiens nicht gerührt werden dürfe. Die Erörterung über die Sequestrierung deutschen Vermö­gens in Elsaß-Lothringen ist in der Kammer gestern zu Ende geführt worden. Schließlich wurde mit 352 gegen 177 Stimmen, die von der Regierung angenommene Tagesordnung Siegfried angenommen, die der Regierung das Vertrauen ausspricht, sie verpflichtet, den Pachtvertrag über die Kaligruben sofort aus­zuführen und die erforderliche Untersuchung über das Ver­halten der Sequester dem Sonderausschuß für Kaligruben überläßt. Havas meldet aus Marseille: Der von derRo- thn Fahne" zum kommunistischen Kongreß entsandte Neumann, der Donnerstag nachmittag dort eine Rede gehalten hatte, Wurde auf dem Bahnhof verhaftet, als er den Schnellzug nach Paris besteigen wollte. Er wird beschuldigt, keinen ordnungs­mäßigen Paß zu besitzen.

London, 31. Dez. An Bord des ehemaligen deutschen Kreu­zersHelgoland", der nach Liverpool gebracht werden sollte, um dort abgetakelt zu werden, ereigneten sich eine Reihe von Explosionen, deren Ursache noch unbekannt ist. Ein Dampf­kessel wurde vollständig zerstört. Der erste Maschinist wurde schwer verletzt.

Belgrad, 30. Dez. Nach einem Telegramm aus Spalato hat der italienische Konsul dem jugoslawischen Präfekten mit­geteilt, daß Italien wegen der Zwischenfälle in Sebenico Ent­schuldigungen der jugoslawischen Militär- und Zivilbehörden, Bestrafung der Schuldigen. Erweisung militärischer Ehren vor -er italienischen Flagge und den Erlaß einer Bekanntmachung fordere, in der die Belgrader Regierung ihr Bedauern über die Zwischenfälle ausdrückt. Der Präfekt hat geantwortet, Latz er diese Bedingungen nicht «nehmen könne und darüber an die Regierung berichten werde.

Zum Eisenbahnerstreik.

Berlin, 30. Dez. Die Zahl der Streikenden im Bezirk Köln hat bis gestern erheblich zugenommen. Der Streik hat sich auf Bonn, Düren und teilweise auch auf Aachen ausge­dehnt. Im Bezirk Elberfeld sind auch schon einige Sabotage­akte vorgekommen. Vorläufig wird noch versucht, den Betrieb mit Hilfe des arbeitswilligen Personals und durch Umleitung zum Teil aufrecht zu erhalten. Im Laufe des heutigen Nachmittags hat sich die Lage auf dem Bahnhof Düsseldorf ver­schlechtert. Obwohl die Eisenbahnarbeiter, die dem Befehl der Besatzungsbehörde folgen, zur Arbeit erschienen, hört der Zug­verkehr doch langsam auf, weil in den Nachbarstädten gestreikt wird. Der Verkehr nach Essen über Kettwig ist vollständig ge­sperrt. In Düsseldorf. Köln und den linksrheinischen Statio­nen laufen nur noch vereinzelt Züge ein. Wie die Eisen­bahndirektion Essen mitteilt, muß mit der Ausdehnmrg des Streiks in den Bezirken Elberfeld, Köln und Essen und mit einem Ausfall von Zügen gerechnet werden. Ob ganze Ein­stellung eintreten wird, kann zurzeit noch nicht übersehen wer­den. Die Interalliierte Rheinlandkommission hat für das gesamte besetzte Gebiet das militärische Streikverbot für die Eisenbahner erlassen.

Berlin, 30. Dez. Nach einer Mitteilung derFreiheit" haben die Arbeiter in den Eisenhahnwerkstätten Plaue bei Brandenburg die Arbeit niedergelegt, wodurch dwr Direktions­bezirk Magdeburg in Mitleidenschaft gezogen wird. Wie der Vorwärts" aus Hamburg meldet, hat eine Versammlung der dortigen Funktionäre des Deutschen Eisenbahnverbands einen Beschluß gefaßt, in dem es heißt, der Hauptvorstand des Deut­schen Eisenbahnerverbands soll an die Regierung sofort ein Ultimatum stellen, wonach die Forderungen der Eisenbahner bis zum 31. Dezember mittags 12 Uhr restlos bewilligt wer­den sollen, widrigenfalls der Kampf auf der ganzen Linie auf­zunehmen sei.

Berlin, 30. Dez. Im Verlaufe der heute nachmittag im Reichsverkehrsministerium stattgefundenen Besprechungen mit den Eisenbahnerorganisationen ist folgende Erklärung abge­geben worden:

Die Unterzeichneten Parteien des ReichslohntarisvertragS gaben die Erklärung ab, daß zwischen ihnen über die Lohn­verhältnisse der Arbeiter Verhandlungen geführt werden, die eine begründete Aussicht auf eine befriedigende Lösung bieten. Sie legen entscheidenden Wert darauf, daß an anderen Orten des Reichsgebiets keine Sonderverhandlungen gepflogen werden.

Berlin, den 30. Dezember 1921.

Deutscher Eisenbahnerverband. (Gez.): Schaffet. Gewerkschaft deutscher Eisenbahner und Staatsbedieneter.

(Gez.): Brune.

Allgemeiner Eisenbahnerverband. (Gez.): ScaruPPe.

Der Reichsverkehrsminister. (Gez.): Gröner.

Berlin, 31. Dez. Die Gewerkschaft deutscher Eisenbahner teilt mit: Im Reichsverkehrsministerium wurden gestern Nach­mittag die Verhandlungen über die Lohnverhältnitze der, Eisenbahnarbeiter wieder ausgenommen. Erschienen waren Vertreter des Deutschen Eisenbahnerverbands, der Gewerkschaft deutscher Eisenbahner und des Allgemeinen Eisenbahnver­bands. Eine Einigung wurde noch nicht erzielt und die Ver­handlungen auf heute vormittag 11 Uhr vertagt.

Berlin, 31. Dez. Gestern fand eine eingehende Aussprache des Reichskanzlers mit dem Vizekanzler Bauer, dem Reichsver- kehrsminister Gröner und dem Reichsfinanzminister Dr. Her­mes über diese Frage statt. Wie dieVossische Zeitung" mit­teilt, wurde gestern nachmittag zwischen dem Deutschen Eisen­bahnerverband und der Reichsgewerkschaft deutscher Eisenbahn- bdamten und -anwärter über eine Aufforderung des Eisen­bahnerverbands an die Reichsgewerkschaft verhandelt, sich un­verzüglich dem Streik anzuschließen. Die Reichsgewerkschaft hat dieses Ansinnen abgelehnt.

Berlin, 3H Dez. Ueber die Lage um Mitternacht im Eisenbahndirektionsbezirk Berlin teilen die Blätter mit, daß

der Verkehr auf der Berliner Stadt- und Ringbahn und den Vorortsstrecken unregelmäßig ist. Auf den nördlichen Strecken ist er gänzlich eingestellt. Der Fernverkehr vollzieht sich da­gegen im allgemeinen planmäßig. Die Züge sind von Berlin regelmäßig abgegangen, aus dem Westen aber mit großen Ver­spätungen hier eingetroffen.

Briands Rede im Senat.

Briand sagte in seiner Rede im Senat weiter, über die Verfehlungen Deutschlands möchte sich die Reparationskommis­sion aussprechen. Urteile sie nicht, dann hätte die Regierung zu entscheiden. Die Kommission könne das Verlangen Deutsch­lands nach Zahlungsaufschub abweisen. Briand verbreitete sich dann über die Washingtoner Konferenz und sagte, die Uboote seien zum Schutz der französischen Küste und der französischen Kolonien unerläßlich. Nach kurzer Unterbrechung der Sitzung wurde schließlich das Budget für auswärtige Angele­genheiten angenommen.

Neue Pläne Rathenaus.

In einem Berliner Telegramm desMatin" wird ausge­führt, Rathenau habe die Absicht, Frankreich ein neues Ab­kommen zu dem Wiederaufbau der verwüsteten Gebiete vorzu­schlagen, das nicht wie die Wiesbadener Abmachungen zu Einwendungen seitens Englands Veranlassung geben würde. Außerdem sei Rathenau völlig im Einverständnis mit dem Reichskabinett und nicht lediglich als Privatmann, wie in ver­schiedenen halbamtlichen Mitteilungen behauptet wurde, nach Paris gekommen.

Amerikanische Kritik an Frankreichs Ubootforderung.

Mailand, 30. Dez. Barzini faßt das Urteil der gesamten amerikanischen Presse über die Unversöhnlichkeit Frankreichs wie folgt zusammen: Die Abrüstungskonferenz ist von der französischen Regierung in den Grund gebohrt worden. Die offiziöse «Washington Post" bestreitet, daß Frankreich ein gro­ßes Heer nötig habe, weil nach der Ueberzeugung der ameri­kanischen Regierung keine deutsche oder russische Angriffsgefahr für Frankreich bestehe. Es sei auch kein Grund vorhanden, ein Heer von 800 000 Mann zu erhalten und die kleinen Staaten zu ermutigen, große Armeen zu unterhalten. Diese Länder müßten entweder die Rüstungen vermindern, Bankerott machen oder bei den Bereinigten Staaten neue Anleihen aufneh.uen. Unter diesen Umständen werde Amerika aber keine Kredite mehr gewähren und auch auf seine früheren Darlehen nicht verzichten. Die Zeitung fragt:Wenn Frankreich den Ver­einigten Staaten nicht einmal die Zinsen seiner Schulden be­zahlen kann, warum tritt es nicht einige den Deutschen ent­rissene Gebiete ab?" Das Blatt schlägt vor, daß Amerika der französische Besitz auf den westindischen Inseln abgetreten wer­den solle, damit es Amerika ermöglicht werde, den Zugang zum Panamakanal benützen zu können. Diese Anregung sei umso bezeichnender, als sie der Ansicht der politischen Kreise Wa­shingtons entspreche. Amerika scheine entschlossen zu sein, ge­gen die französische Nnversöhnlichkeit wirtschaftliche Waffen in Anwendung zu bringen.

Der Friede mit Irland abgeschlossen.

Nach einer Meldung derCentral News" aus Dublin hat die irische Nationalversammlung gestern in einer Geheimsitzung beschlossen, den Friedensvertrag zu ratifizieren.

Zu den Unruhen in Aegypten.

Kairo, 30. Dez. Mahmud Pascha, der aus der Partei von Zaglul Pascha ausgetreten war und heute zum Mitglied dcr- ägyptischen Delegation ernannt worden ist, erklärte dem Ver­treter des Reuterschen Büros, alle Aeghpter seien einstimmig der Ansicht, daß Aegypten volle Unabhängigkeit erhalten müsse. Wie die Blätter Lurchblicken lassen, setzt Lord Curzon in Aegypten seine unversöhnliche Politik Lurch, um einen Vor­wand zu einem energischen Eingreifen zu finden. Alle bisher gewährten Freiheiten werden aufgehoben. England will in Aegypten eine Politik der starken Hand durchführen. Zaglul Pascha und fünf andere Nationalisten sollen sich auf dem Wege nach Ceylon befinden.

HiWreise für Mehl und Brut.

Infolge der eingetretenen erheblichen Auslagen-Steige- rung der Kommunalverbände für Frachten, Gehälter usw. und des Aufwands der Bäcker für Löhne, Brennstoffe usw. werden die Mehl- und Brotpreise mit Ermächtigung der Landesgetreidestelle mit Wirkung ab 1. Januar 1922 wie folgt festgesetzt:

I. Großhandelspreis einschließlich der Zufuhr zu ' den Versorgungsstellen für je 100 leg.

Komm.-Verband Gemeinde

85°/» Weizenmehl . . 395

370 «al 380 «al 426 ^ 395

396

371

381

427

396

85°/» Roggenmehl Gerstenmehl . .

Krankenmehl . .

Brotmchlmischung

H. «leinverkanfspreise:

85°/» Weizenmehl 85°/» Roggenmehl Gerstenmehl . .

Krankenmehl. .

Brotmehlmischung

m. «rotpreise:

1 Hausbrot zu 1000 Gramm 1 Hausbrot zu 500 Gramm .

1 Hausbrotstück zu 50 Gramm Neuenbürg, den 29. Dezember 1921.

Kommunalverband:

Oberamtmann Wagner.

4 30 ^ für 1 kg.

4 05 ^ für 1 kg.

4 15 ^ für 1 kg.

4 70 für 1 kg.

4 30 H für 1 kg.

3 90

1 ^ 95 ^ 30 ^

»

»

»

Iiil» 88 » u. siti 88 ptlsgo von ^nton Lmig, üsiwslialb,

68.

MMMMIII

Der Verein hält am Kountag, den 1. Jannar im Gasthaus z. »Adler" seine erste

Geflügel- und ' ' '

verbunden mit Glückshafen

ab. Freunde und Gönner sind hierzu höfl. eingeladen.

Der Borstand.

Liroken-Loiirerl

4 D tir,

ln Ävr «n "Wo

s

2«-,

§>-->> S> ^

L.S

2

Zlitvirkeoäe:

krl. ksrta Sla^sr, 8tuttgart, LonrertsLugsrin

(8opran),

krau kkarrer kilsmm-Oooveiler (Ickorrosopran) Herr Hermann 6ov2elmaan-8tuttgart, Lomrert- 8üoger (La88),

^ünnergegungvereink'rsnv68vhLtt".6ollV6jler k'ransvohor-Oonvejler. '

Leitung u. Orgel: Oberlehrer Koppsrt-Oonveiler.

Z

«»

Q«

8

O

-S>

e» V e» V,

rZZ-"»

L* - L-2.A3

SLLZS

G ^ r»: V 8 i 2^» GG; M-r- 2 2.»- rr s 2 L-fh« ^ 2. < "1. S ^4

5^. or

! ^ 7? o« ^

Weihnacht»- uuti kieujahrsvdöre, Krien, Duette vo.t llaxän, öeetkoven, Uemjeliwoku, Oornelias Küster, Orgelstüeke von Lack. '

kroKranunv ro 4 ^ (Ober) und 3 (8edikk unä Lwpore) eirmokl. 8teuer berechtigen ruw Li «tritt.

L

«lZZ 2 L8, »So Z ^ -

G

<»

4-t

<2 » tzrs,

'Äs

liennsmi 8 ekmi«l, Keg.-Laumsistsi

^ntvlll-fs, -ussrbeitung und ösulsitung, 5tsdt-uml i-gnclhsusbsulsn. LssestZfrskSussi-. iiotelbsutsn usw.

Omdsutsn, Innenarchitektur, i 4. I> LölljK-Larlstr. 68, Lsroruk 85.

» Zff

« s -»

SS

^ »«

R s

-Z

EL

L

A

!

S

V

V

«-

«2

s

«rZ

eo

O

G»

Bekanntmachung.

8

« 02

V2

8

Den heutigen Verhältnissen Rechnung tragend, seh-a! sich die Schneiderinnen von Kchömberg und Langenbrand»! genöliq', ab 1. Januar 1922 folgende Preise in Kraft treten ! zu lassen: ^

NU

«o

Hemdkttbluse ^5 40

befs.od.Seidenblufe , sv-sv

1 Costümrolk . 40-45

1 Hauskleid . 50-80

besseres Kleid

Lostüm , I28-1S»

Kinderkleid je nach Größe ab, 48

Qo 1'-so

00 OS2V > cosoo

3 L o: oa OS dO do 5-

OS ^ SV (O o. ^ -1 eo D PS -

1 Mantel ^ M 12 V.

S « L> ooos.c

so OSOS

Sv C

Z M so os

r» Z sooos^^^.

Ol ^02^" 2

on OS ^ - r-

^ § 8 E § <§

01 OS HO ^

07r »v. OS -s O OS (S

«

3 L L7) ^ rs ^

^ rs

GD Deo

8

^ o -o O' ^

On O Oi w Oi 20 »-» . ^ -O ^ ^

ev

Ei

S

rd

7^ o tO-<l PS D --

OS c

r ds ^ ^

^ 3 rn O Lu c/i öl Ori L» OSOL.OO i tO cH (O (O cs

»SLvir.

Empfehle mein großes Lager i»

modern. Pendckhttü. Taschenuhren nai> Melkern.

V.XllüHerMiimlm

»»»»»»»»»,»»»,

^Vir vvün8c

und Leksnnten

ew gntk

lldr.

Ä^urrer^

>««>

H

Ein gutl

irr «krltmftti I»!l!, milk iiiseritttii!

wünsche allen meinen <

Otto