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d musikalischen Dar- e Mitwirkung eines eichquartetts, Theater liebendem Tanz

Wellungen nehmen alle Mellen, in Neuenbürg ^tzecdem die Austräger jederzeit entgegen

taa imA«k«r"-Gaal statt, Mitglieder mit Angehörigen, rche Höst, cinladen.

ßirotonto Nr 24 bei der 0 ,«..Sparlasse Neuenbürg.

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Der Enztäler.

Ayzeiger kür Sas Lnztal unS Umgebung.

Amtsblatt kür Sen Vberamlsbezirk Neuenbürg.

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Neuenbürg. Samstag, den 31. Dezember 1921 _ «9. Jahrgang.

y ist nicht gestattet.

Der Ausschuß.

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Rundschau.

Weite Welt und breites Leben,

Langer Jahre redlich Streben,

Nie geschlossen, oft gerundet.

Stets geforscht und stets gegründet,

Aeltestes bewahrt mit Treue,

Freundlich aufgefaßt das Neue,

Heitern Sinn und reine Zwecke

Nun, matt kommt wohl eine Strecke.

Mit diesen Versen begrüßte einst Goethe ein neues ^ war um die Zeit, bevor Napoleon als Gottesgeisel nach der französischen Revolution über Europa hinwegritt und auch Deutschland in tiefste Erniedrigung, fast so tief wie nach dem

> zg jährigen Kriege, brachte. Nun, man kam Wohl eine Strecke, aber sie war bitter schwer. Doch man kam durch sie hindurch M trat später in eine neue Epoche deutschen Aufschwungs ein, die erst fast 100 Jahre später zu voller Höhe fühcre, bis

, sie fast 150 Jahre nachher wieder einem Zeitabschnitt der Ichmach und des Elends weichen mußte. In diesem leben heute

> wir. Mancher wird an der Schwelle des neuen Jahres sagen,

! daß es nicht mehr schlimmer werden könne, als das alte wär. Mancher aber fürchtet, daß wir das Schlimmste noch vor uns

> haben und daß Goethes Worte von der treuen Aufbewahrung des ältesten und der freundlichen Auffassung des neuen, vom heiteren Sinn und reinen Zwecken auf das Deutschland am Silvesterabend 1921 mit Nichten paffen. Das steht fest: Wir stehen mitten in der Krise der Reparationen, die für uns eine außenpolitische Krise bedeutet, zumal da wir nach unserer eige­nen Erklärung außerstande sind, die nächsten beiden Fällig­sten unserer Schuldzahlung an die Entente voll zu leisten.

Und niemand wird leugnen, daß die durch die Reparationsä Verpflichtungen geschaffene Lage auch eine innere Krise bedeu­tet. Lloyd George und Briand haben tagelang in London die Köpfe zusammengestcckt, doch weiß kein Mensch, was sie miteinander beschlossen haben. Immerhin sind einige Nach­richten durchgesickert, die die Hoffnung nicht ganz untergehen ließen. Bevor die Verhandlungen in Cannes am 6. Januar beginnen, erhalten deutsche Regierungsvertreter die Möglich­keit, in Persönlichen Verhandlungen mit der NeparaiiouskoM- mission zu Paris gewisse Aufklärungen entgegen zu nehmen, deren die Reichsregierung im Hinblick auf den Brief der Re-

__ harationskommission vom 16. Dezember bedarf. So haben wir

«»»»««»««»»»m»»»»»»»»»» i die Möglichkeit, der Welt unsere Pläne in einleuchtender Weise

s >'bekanntzugeben. anders als durch vertrauliche Besprechungen ,'^flit der Kommission. Es gilt, den Beweis für unsere Ge- *! sundungsenergie zu erbringen. Gelingt er nicht, so kommt die Finanzkontrolle nach Berlin. Und eins dürfen wir nicht ver­gessen: Selbst wenn die in der Presse gemeldete Vereinbarung ' ! Wischen Lloyd George und Briand wahr ist, daß die Repara- , ! tionssrage als ein Teil des europäischen Wirtschaftsproblems i; auf friedlichem Wege durch Vereinbarung mit Deutschland und ,' innerhalb der Grenzen seiner vernünftig berechneten Zah- i - lungsfähigkeit geregelt werden müsse, selbst wenn es wahr ist, >?daß Deutschland anstatt der festen Jahresleistung von zwei »»»»,» »III ! Milliarden Goldmark, 1922 nur 500 Millionen in baren Raten ' ^ bis zum 15. April, einschl. der Goldleistung für die Besatzungs-

! armee aufzubringen hat, auch wenn es wahr ist. daß für die . danebenherlaufenden Sachleistungen ein neuer Wertsatz gelten soll, wird Äriand dazu ebenso die Zustimmung seines Par- ! knnmts in Paris erlangen wie Lloyd George die des seimgen in London?

Der Oberste Rat wird Wohl zustimmen, aber das franzö­sische Okkupationsfieber dürfte damit noch keineswegs zum Er­löschen kommen. Darin liegt eine große Gefahr. Und nicht weniger schwer ist die zweite Voraussetzung, daß Deutschland im Verlaufe einer nahen Zukunft sein Haus in Ordnung bringt, d. h. für eine Ausgleichung des ordentlichen Budgets Mgt, die Notenpresse stillegt und der Zuschußwirtschaft ein Ende macht. Wie will unsere Regierung das erreichen, wenn man den Rangierabteilnngen auf den Bahnhöfen Prämien , versprechen muß, damit der Umlauf der Güterwagen etwas beschleunigt wird, und wenn man hört, daß die Westdeutschen Eisenbahner bereits wieder mit Forderungen anftreten, die einen Generalstreik der Eisenbahner, also das Gegenteil jener Weiten Voraussetzung, in bedenkliche Nähe rücken! Unser vaus in Ordnung bringen, das ist es ja gerade, was wir seit Wei Jahren unablässig wollen und so wenig erreichen, daß die Unordnung immer größer wird. Es gehört viel Optimismus dazu. Deutschland für das neue Jahr, und zwar schon für das erste Vierteliahr, etwas anderes vorauszusagen, als den völ- M Zusammenbruch. Umso aufrichtiger wünschen wir, daß die , Riesenaufgabe unserer inneren und äußeren Politik zur Er- N euenbürg. Mllung gelange. Vielleicht geht es so:

, Mitioo non 2 bis Schaffensfreudig, Schritt für Schritt,

ln -7 E E -r "i. Nun der Zukunft froh entgegen!

IN 7 Uhr wird auf der Ak Hoch das Haupt und fest den Tritt,

bank Tief im Herzen Gottes Segen!

, Auf der Stirn des Kampfes Schweiß

fen. DD »I IH "s I AI - So gewinnen wir den Preis!

^ verkauft, das Pfund zu 8

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nden und Bekannten.

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rzugt. Eintritt möglichst 2 Januar.

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Ottenhausen. Ein Paar

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hat zu verkaufen

Kiefer, Küfers Witwe bei der Kirche.

Deutschland.

. Berlin, 30. Dez. Wie demBerliner Lokalanzeiger" zu wlge aus parlamentarischen Kreisen verlautet, wird Reichs­kanzler Dr. Wirth einige Tage vor dem Zusammentritt des Echstags die Führer der Sozialdemokratie, des Zentrums und der Deutschen Volkspartei zu einer Besprechung einladen, An ihnen.nahezulegen, sich über ein Kompromiß über die «mrervorlagen zu einigen.

. Berlin, 30. Dez. Gestern fand abermals eine Zusammen- Misi sozialistischer Minister aus Sachsen, Thüringen, Braun- lAuAg.und Anhalt statt, und zwar diesmal in Weimar wegen oer Gründung eines zukünftigen mitteldeutschen roten Staaten- oundes. Am 15. Januar sollen, wie die Blätter aus Paris O^den, die Polen zugesprochenen Gebiete Oberschlesiens über­leben werden.

Breslau» 30. Dez. In derVolkswacht" veröfentlicht Reichstagspräsident Loebe einen Artikel zum bevorstehenden Leipziger Parteitag der Unabhängigen und tritt für eine Eini­gung der beiden sozialistischen Parteien mit der Begründung ein, daß ein solcher Block ein ganz anderes innen- und außen­politisches Gewicht haben würde, als es bei der gegenwärtigen Gruppierung der Parteien möglich sei. Der trennenden Mo­mente in der Parteitätigkeit seien immer weniger geworden.

Schlimme Aussichten.

Berlin, 30. Dez. Der Berliner Vertreter des römischen El Paese" hatte eine Unterredung mit dem Reichskanzler Dr. Wirth. Der Erfüllungskanzlcr erklärte, die Bedingungen des Ultimatums seien unerfüllbar, jedoch würden die tatkräftigsten Vorkehrungen getroffen, um den Reparationsverpslichtungen nachzukommen. Gegenwärtig sei die Regierung im Begriffe, den Reichshaushalt gesund zu machen. Um das Gleichgewicht, in der allgemeinen Staatsbilanz herzustellen, sei eine starke Lehensverteuerung unvermeidlich. Der Januar werde infolge­dessen neue Erhöhungen des Ärotpreises, des Kohlenprciscs und der Gehälter bringen. Aber trotz dieser schweren Lasten sollen die Maßregeln durchgeführt werden, um zu zeigen, daß Deutschland der Weltwirtschaft keine allgemeine Konkurrenz machen wolle, indem es die Preise künstlich niedrig h alte._

Ausland-

Paris, 30. Dez. Briand gab im Senat Ausschlüsse über die Verhandlungen in London, in denen festgestellt wurde, daß Frankreich nicht einen Centime opfern solle, und über die Be­deutung der Konferenz von Cannes.

Die Kohlenförderung der Reparationskommission.

Die Reparationskommission hat nach einer Pariser Mel­dung die Beratung der deutschen Kokslieferungen auf Freitag verschoben, um in der Zwischenzeit neue Aufklärungen von ihrem Vertreter in Essen zu erlangen. Die Kommission will von der deutschen Regierung die Zusicherung erhalten, daß die Koksliefernngen sich in den nächsten Tagen auf 17 000 Tonnen täglich belaufen werden, um eine Wiederholung der Unregel­mäßigkeiten tünftigstw z: vermeiden, weil dadurch in den letz­ten Tagen mehrere Hochöfen in Lothringen und Luxemburg zum Stillstand gebracht und erhebliche Arbeitslosigkeit ver­ursacht worden seien.

Italienische Kritik an der französischen Unterseebootforderung.

Mailand, 29. Dez. Aus Gesprächen in den Konferenz­kreisen erfährt Barzini, der Vertreter derCorriere della Sera", daß Frankreich die Frage auf eine neue Konferenz verschieben möchte. Dieser Vorschlag kommt einer Aufforderung an die Konferenz gleich, Selbstmord zu begehen, um eine sehr fragliche Wiederaufstehung abzuwarten. Wenn die Lösung der Frage auf eine neue Konferenz verschoben werden sollte, würde sich jeder Staat bemühen, seine Torpedo- und Unterseebootsflotte rasch zu vergrößern. Ein verhängnisvolles und nie geahntes Wettrüsten würde einsetzen und eine Lage schaffen, deren ein­ziger Ausweg der Krieg wäre. Während Deutschland im Laufe des Weltkrieges 15 Millionen Tonnen Handelsschiffe versenkt hat, können nach den französischen Rüstungsplänen in einem Kriege 60 bis 80 Millionen Tonnen Handelsdampfer versenkt werden, was die ganze Menschheit tödlich in Mitleidenschaft ziehen würde. Eine vernünftige Beschränkung muß daher er­zielt werden, wenn man nicht den Zusammenbruch der Sieger, Besiegten und Neutralen veranlassen will.

Beteiligung Deutschlands am Wiederaufbau Rußlands.

London, 30. Dez. Die Blätter bestätigen, daß den deut­schen Industriellen eine große Beteiligung an dem internatio­nalen Konsortium für den Wiederaufbau Rußlands und Mit­teleuropas angeboten werden wird. Dies geschehe unter der Bedingung, daß die Hälfte ihrer Gewinne für die Reparatio­nen verwendet werde. Auch die amerikanischen Finanzleute werden sich lebhaft daran beteiligen. Amerika habe große Jn- tereffen in Rußland.

Aus Stadi. Gezirn und Umgebung.

Allen unseren geschätzten Lesern, Mitarbeitern und Freun­den wünschen wir von Herzen ein gesegnetes und erfolgreiches nenes Jahr! Die Schristleitung.

Conweiler, 29. Dez. Am nächsten Sonntag, 1. Januar, findet in der Kirche in Conweiler ein Neujahrskonzert statt. Das Programm ist sorgfältig ausgewählt: außer Wcih- nachts- und Neujahrschören des Männergesangvereins und des Frauenchors werden Arien und Duette von Haydn. Beetho­ven, Mendelssohn, Cornelius, Rösler zu Gehör gebracht wer­den. Wie im Vorjahr, werden wieder neben einheimischen auch auswärtige Kräfte Mitwirken, und zwar zwei Mitglieder der Stuttgarter Madrigalvereinigung, Frl. Berta Mayer (Sopran) und Herr Hermann Conzelmann (Baß), deren feine Gesangs- kunst in unserem Bezirk ja seit geraumer Zeit rühmlichst be­kannt ist. Im übrigen empfiehlt sich eine gute Sache von selbst. Wer voriges Jahr in der stimmungsvollen Kirche von Con­weiler eine schöne Stunde der Erhebung erlebt hat, wird sich den Besuch des diesjährigen Konzerts nicht entgehen lassen. (Näheres siehe Inserat.)

Herrenalb, 28. Dez. Der Militärverein hielt nur. - Vorsitz seines Vorstands A. Kaub er seine Generalversamm­lung bei Kamerad Gastwirt Stoll im Gaistal, wobei eine reichhaltige Tagesordnung in ungetrübter Einigkeit und ka­meradschaftlichem Geiste erledigt wurde. Unter sichtlicher Er­griffenheit der zahlreichen Mitglieder kam durch den Vorsitzen­den die Kundgebung des Präsidiums des Württ. Kriegerbundes vom 3. Oktober zur Verlesung mit dem Kennwort:Unser gu­ter König ist dahin gegangen." Etwa zehn Neuaufnahmen be­schlossen die in allen Teilen harmonisch verlaufene Tagung.

L Herrenalb, 29. Dez. (Elsaß-Lothringische Flüchtlinge.) Mit dem 19. Aug. ist endlich das Verdrän­gungsschädengesetz in Kraft getreten, auf das die Flüchtlinge des Ostens und Westens seit Jahr und Tag gewartet haben:

gleichzeitig kam auch eine Entschädigungsordnung heraus mit einem Vorprüfungsverfahren durch die Jnteressenvcrbände. In Herrenalb vertritt die Interessen der vertriebenen Elsaß- Lothringer die Ortsgruppe (Klosterstraße 129 oder Villa Hohenstein.) Letztere wird am Silvesterabend im Hotel Sonne ihre winterliche Hauptversammlung abhalten. Ebenso wird der Reichsbund der Kriegsbeschädigten, der mit so viel Tatkraft und Energie für seine Schutzbefohlenen arbeitet, einen wohlausgestatteten Unterhaltungsabend darbieten.

Wilbbad, 30. Dez. In der Gemeinderatssitzung oom 13. Dezember wurde die Veräußerung des früheren Gasthauses Zum Badischen Hof", Geb. B. 117 und Parz. 5562, an Kon­ditor Bittmann hier um 305 OM M., des Gebäudes A^I82, süd­licher Teil der Villa Erika, an Viktor Mundinger, Schreiner, hier, um 89 MO M. und Geb. A 183, nördlicher Teil der Villa Erika, an Christian Calmbach, Bäcker von Lengenloch OA. Na­gold, zurzeit in Basel, um 91000 M. genehmigt.

Wildbad, 30. Dez. Die Geldentschädigung für die Bür­gernutzung wurde für das Rechnungsjahr 1921 bis 1922 bei 750 Portionen auf je 406,60 M. insgesamt auf 304 920 M. fest­gesetzt. Das Einstandsgeld für Aufnahme als Nutzungsbürger wurde auf 1000 M. erhöht.

Neueste Nachrichten

Stuttgart, 30. Dez. Der evangelische Landeskirchenver­sammlung liegt nunmehr der Gesetzentwurf über die Wahlen zum künftigen Landeskirchentag vor. Er gründet sich auf der Bezirkswahl, da die Einführung der Verhältniswahl eine För­derung des kirchlichen Parteiwesens befürchten lasse. Zehn der größten Bezirke erhalten mehrere Abgeordnetensitze, vier kleinere Bezirke werden zu je zwei zusammengelegt. Die Wahl soll in 47 Wahlkreisen stattfinden. Die Bezirke Biberach-Ra- vensburg und Blaufelden-Langenburg werden zusammenge­legt. In Stuttgart sind drei weltliche und zwei geistliche Ab­geordnete zu wählen, in dey Bezirken Cannstatt. Heilbronn, Ludwigsbura. Tübingen, Reutlingen, Göppingen, Ulm, Eß­lingen und Heidenheim ie ein weltlicher und ein geistlicher Ab­geordneter. In den übrigen Wahlkreisen wechselt die Wahl zwischen weltlichem und geistlichem Abgeordneten nach drei Wahlen.

Waldshut, 30. Dez. Auf dem Hofe des hiesigen Amts- gerichtsgefängwsses wurden heute früh die beiden Raubmör­der Fritz Reutter und Ludwig Ostertag hingerichtet. Die bei­den Genannten warm am 7. August d. I. wegen dreifachen Raubmords zum Tode verurteilt worden. Gemeinsam er­mordeten sie seinerzeit den Frankfurter Bankbeamten Grüne­wald am Triberger Wasserfall. Einen anderen Mord begin­gen sie in der württ. Gemeinde Münstngen, einen dritten Mord in der oberbadischen Gemeinde Brunnadern.

München, 30. Dez. Zum Ausbau der Großschiffahrtsstraße vom Main bei Aschaffenburg über Bamberg. Nürnberg zur Donau und weiter über Regensburg bis zur Reichsgrenze bei Passau und zum Ausbau der Donau zwischen Kelheim und Nim zu einer Großschiffahrtsstraße zur Herstellung von Schiffcchrts-i cmschlüssen nach Augsburg und München, sowie zum Bau und Betrieb von Wasserkraftwerken an diesen Wasserstraßen ist heute die Main-Rhein-Donau-A.-G. mit einem Grundkapital von MO Millionen Mark errichtet worden. Die Aktien wurden zum größten Teil vom Reich, Bayern, anderen deutschen Län­dern und öffentlich-rechtlichen Körperschaften übernommen.

München, 30. Dez. Die 30 OM Pirschbüchsen, die aus Hol­land zurückkamen, und hier von einem Amerikaner erworben und im Zollamt von der Entente beschlagnahmt worden sind, sind bisher der Reichstreuhandstelle in München nicht zur Ver­nichtung übergeben worden. Die Entscheidung darüber, ob dem Verlangen der Ententekommiision nach Zerstörung dieser vollkommen kriegsunbrauchbaren Büchsen entsprochen werden soll, hängt, wie die ..Münchener Neuesten Nachrichten" melden, von Berlin ab.

Frankfurt a. M, 31. Dez. Me Grippeerkrankungen unter den Postbeamten haben einen derartigen Umfang angenommen, daß das Postscheckamt nicht mehr in der Lage ist, alle Aufträge noch am Tage des Eingangs zu erledigen. Das neue Operet­tentheater mußte seine erste Vorstellung wegen Grippeerkran- kpngen unter dem Personal auf unbestimmte Zeit verschieben.

Hagen, 31. Dez. Die Polizei verhaftete einen Angestell­ten der Firma Krupp und mehrere Helfershelfer in dem Augen­blick, als sie Zeichnungen von wichtigen Fabrikgeheimnissen an ihre Mittelsleute zum Verschachern ins Ausland übergeben hatten.

Berlin, 31. Dez. Ueber Len Staub der Ermittelungen in der Mordsache Erzberger und der damit verbundenen Unter­suchung gegen die sogenannteGeheimorganisation C." erfah­ren die Blätter, daß die Untersuchung gegen die Geheimbünd­ler im wesentlichen abgeschlossen ist. Sie hat ergeben, daß die Geheimorganisation C." sich in der Tat über das ganze Reich erstreckt und in allen Provinzen Preußens verbreitet ist Es ist damit zu rechnen, daß demnächst Anklage erhoben wird Die Untersuchung gegen die Mörder Erzbergers ist bisher noch nicht abgeschlossen. Es kann jedoch schon soviel gesagt werden, daß in der bisherigen Untersuchung nicht nur ein schwerwie­gendes Anklagematerial gegen die flüchtigen Täter ermittelt worden ist, sondern daß darüber hinaus wichtige Feststellungen über ihre Helfer und über die Politischen Motive und Zusam­menhänge, die zu der Tat geführt haben, gemacht worden sind.

Berlin, 30. Dez. In einem Moskauer Funkspruch heißt es: Der Goldrubel ist gegenwärtig ungefähr 100 OM Sowjet- rubel wert. Im Jahre 1922 wird Rußland Papiergeld im Be-, trage von 230 Millionen Goldmark ausgeben. Me Gesamt­ausgabe des Papiergeldes bat im Jahre 1921 11 Drillionen (?) und 900 Milliarden Papierrubel erreicht. Der 9 russi­sche Rätekongreß hat auf Antrag Lenins einstimmig die M- ttgkeit der Arbeiter- und Bauernregierung im vergangenen Jahre in der inneren sowohl als auch in der äußeren Politik gutgeheißen.

Berlin, 30. Dez. Mit Hilfe der Berliner Kriminalpolizei