in der »acht vom Zug hatte über.
n Föhnsturm von außerordentliLer -flossenen Nacht über die Schmar-I r wurde von dem stoßweise aust«.
auf über 10 Grad über Null g», 'eschMelze hat überall eingesetzt I, oiele Stämme und Leitungsmast« mes umgeworfen.
Ein politischer Prozeß hat sich vor t abgespielt. Im August IM harte ?r in Heltersberg in der Pfalz g« i Bayern einen Brief gerichtet in ilzischen Geistlichkeit für den Künia Sachlage so dargestellt war, als O
Ei« Geschenk des Budapester Nationalkasinos für Macken- , dort die Stellunanahme der bayerischen Regierung der Reichs- heit" mitteilen, hat sich gestern abend eine Funktionärversamm-
- -- . . . lung des Deutschen Eisenhahnerverbands für den Bezirk Groß-
Berlin einstimmig für den Streik erklärt. Laut „Vorwärts
Aus Budapest wird gemeldet: Die Mitglieder des Na- s regierung mitzuteilen.
i Berlin, 30. Dez. Das Reichsministerium hat den Kredit,
lionalkasinos haben dem Generalfeldmarschall Mackensen zwei. .
M-rtvolle Fohlen aus dem Meszöhegeser Gestüt zum Geschenk s der der Warenversorgungsstelle deutscher Gewerkschaften aus Enacht. Oberst Szerdahelhi brachte die Pferde an den Be- > Mitteln der produktiven Erwerbslosenfürsorge in Höhe von üininmngsort. Mackensen dankte für das Geschenk m einem : 25 Millionen Mark bewilligt worden ist, kündigen mästen, da Brief in dem er seiner Ueberraschung und seinem Danke Aus- ! die Voraussetzungen für einen Kredit aus Mitteln der prodruck gibt und erklärt, daß er die Pferde selbst einfahren werde. ! duktiven Erwcrbslosenfürsorge zurzeit nicht mehr gegeben Da» Nationalkafino wollte durch dieses Geschenk Zeigen, daß cs s seien.
HL mit Dankbarkeit des Generalfeldmarschalls Mackensen er- ! Berlin, 29. Dez. Die Berliner Kriminalpolizei hat eine innert der Ungarn im Weltkrieg so glänzend verteidigt hat. ! Gesellschaft von äußerst vornehm auftretenden gewcrbsmäßi- Me Iostre in Kambodscha geehrt wurde. Marschall i ger Ladendieben unschädlich gemacht, die eine elegant ausgestat- loffre ist aut seiner Weltreise nun in Kambodscha angelangt. I tete Sechszimmerwohnung am Kurfürstendamm innehatten, »hm zu Ehren fand in Angkor-Vat ein großartiges Fell statt, ! Die Diebe, zwei Ehepaare und eine Frau, bestahlen in der M König Sisowath mitsamt seiner ganzen Familie, seinem : Maske eleaant gekleideter Kunden die vornehmsten Geschäfte
der Bevölkerung mit Ungeduld dir Hofstaat und den Würdenträgern des Landes beiwohnte. Der ! Berlins. In der Wohnung wurden wertvolle Schmucksachen, ic. Dieser Brief wurde im „Frau- König hielt zuerst mit einem Gefolge von 2000 Personen einen s Kristalle. Pelze, Teppiche, ein ganzes Kaffeeservice aus 32 Tei-
i kritisch besprochen und rrsprünglich der „Freien
> dabei er i mcrlichen Umzug. 1200 Bonzen sprachen Gebete für das Wohl j len und anderes Diebesgut im Gesamtwerte von einer Million abwartende Haltung ein Pfalz-Bel >! Mnkreichs, des Königs und des Marschalls Joffre. Den Höhe- ^ Mark beschlagnahmt. Weiter wurden den Dieben 90 000 Mark! lange zurückzustellen, bis
Nvesen, er habe den Besatzungtzbe- s Mkt bildete das Fest mit dem Auftreten der berühmten Täu- Bargeld abgenommen und ein Bankkonto von über 150 000 M. den^und lange Zeit zu^Dr. Ha«! ' zermnen des Königs, die einst einen Meister wie Rodin ent- gesperrt.
Wegen dieser Bemerkungen igungsklage gegen.den Verantwvrt- ischen Kurier", die vor dem hiesigen g kam. da nach Ansicht des Reichs- ichte im besetzten Gebiet au einer ng verhindert seien. In der Ber- zu einem Vergleich, wonach der Le- bedauere den Artikel, er sei einer rm Opfer gefallen
rückten und zu zahlreichen Zeichnungen veranlaßten. Nicht zu vergessen ist, daß auch 50 Elefanten in dem Festzuge mit- ! Mten. Auf der Tribüne der Gäste bemerkte man auch Lord j Northcliffe.
Dir Notlage der Wohltntigkeit-.anstaitrn.
! Die „Deutsche Allg. Ztg." bringt über die Not der ösfent- ! Mn Wohltätigkeitsanstalten eine düstere Schilderung: Un- ! bemerkt vor: der breiten Oeffentlichkeit spielt sich deute in vielen
n den letzten Tagen sind hier nicht ? Wohltätigkeitsanstalten, evangelischen wie katholischen, ein ver
ein Kaufmann aus Mannheim, rd ein verheirateter Taglöhner j» nd auf der Straße anfgefundw
sie Grippe-Epidemie hat seit eini- en Charakter angenommen. Dir mit an Grippe erkrankten Pcrso- le nehmen in beänastigender Weise ltlichen Grippe noch in den meiste« gesellt.
! Mifclter Existenzkampf ab. Infolge der fortschreitenden Teuerung und Geldentwertung sind fast alle gemeinnützigen, auf
illarikaners. In einem Straße«- r Tage ein Fremder breit, der j» Rauchverbot übertrat. Als man ihn Unterlasten, hatte er die Frechheit Amerikaner und wir beherrsche» ts zu sagen!" Kaum waren diese Zähne entschlüpft, als ihm auch iten Hand ein paar kräftige Maul- Ein kräftiger plattdeutscher Fluch iigel und dann flog, wie man de» reibt, der Dollarmann in großem mwagen und rieb sich seinen zer-
inge in Berlin. Vom Ende des ahr 1920 hinein ergoß sich nach : vor dem Chaos in ihrem Laude i engeren Berlin sind 13766 rus- gemeldet. Ihre Hauptmasse!«it ororten Schöneberg, Wilmersdorf lottenburg angesiedelt. Von unteramtzahl der in Groß-Berlin seß- Flüchtlinge auf ungefähr 100 M igen ist, daß manche Emigranten Paß herüber gekommen sind und , ibre polizeiliche Anmeldung zu
ge der schmerzhaften Portoerhöh- meinen Freunden, Bekannten und . 31. Dezember dieses Jahres. Punkt nrtstage, Hochzeitstage und Jubi- denen, die in den nächsten zehn , Kinder zu kriegen beabsichtigen, raus und bitte, die üblichen Gelten zu wollen. Zn allen zukünf- narisches Beileid! Meinen sämt- nntnisnahme, daß ich das Schrei- ellt habe und dafür einen „Bund l gründen gedenke. Einladungen ehme ich nur noch an, wenn das kommenderweife erkläre ich hier- tgeboren.
Karlchen in der „Jugend".
Berlin, 29. Dez. Wie das „Bornaer Tageblatt" aus zu- ' verlässiger Quelle hört, wird nun auch das Mitteldeutsche Braunkohlengebiet zu Kohlenlieferungen für die alliierten und ! assosierten Mächte heraügezogen werden. Voraussichtlich wcr- ! den diese Woche ein bis zwei Extrazüge mit Bornaer Kohlen nach dem Westen rollen. Eine Kleine Anfrage, die im Reichs- ' tag eingebracht worden ist. legt der Regierung ans Herz, den s Askaris, die vier Jahre lang unter General v. Lettow-Vorbeck s in Afrika gekämpft haben, die bis heute rückständige Löhnung i anszuzahlcn. - Der in die Angelegenheit der Unterschlagung i bei der Polizeihauptkaste verwickelte Unterwachtmeister der
. i Polizei Fechner. stt heute nacht in Cöpenick verhaftet worden.
die öffentlichen Mildtätigkeit angewiesenen Anstalten. Kranken-' Er hatte von dem Hanptäter Ziebler 110 000 M. erhalten, und Fürsorgehäuser, Alters- und Krüppelanstalten in bitterste s die xr zum größten Teil noch bei sich trug — Nach einer Me-l- W geraten und führen einen schweren Kampf ums Dasein. : düng aus Bonn ist General v. Wandel, der frühere Gou- Zehr bedenklich aber müssen jeden Menschenfreund insbeson- : verrvur von Köln und später stellvertretender Kriegsminister, - dere die Nachrichten stimmen, die gelegentlich über den Ge- an der Grippe gestorben. — Der aus der Strafanstalt Groß- sundheitszustand der barmherzigen Schwestern verlautbaren. ^ Strehlitz befreite und in Breslau festgenommene Strasqcfan-
Am 1. Januar 192! waren in Deutschland nach der Statistik - - ' ^ ..
NW Ordensschwestern in der Krankenpflege tätig, davon 26 279 in 1976 Kranken- und Pflegeanstalten und 11 72-1 auf 2727 mbulanten Pflegestationen. Schon vor dem Kriege hatte die Sterblichkeit der Schwestern eine besorgniserregende Höhe erreicht. Heute aber kann -behauptet werden, daß 63 Proz. der ^Western an Tuberkulose sterben. Bei einer süddeutschen Genossenschaft wurden von 160 Schwestern nur zwei vom Arzt für völlig gesund erklärt: 70 sind ausgesprochen krank: monatlich sterben zwei Schwestern. Während in dem Zeitraum von W3 bis 1914, im ganzen 70 Schwestern starben, betrug die Zabl ker Verstorbenen seit 1914. also in 7 Jahren, alleirr 63. Diese i traurigen Zustände sind vor allem auf Ueberarbeitüng zurück- j zuführen (es gibt Krankenhäuser, in denen wöchentlich drei bis ! vier Nachtwachen auf jede Schwester entfallen, die außerdem die iMirze Tagesarbeit mit verrichten muß), dann aber auch auf die Ernährungsschwierigkeiten der Kriegszeit und auch noch .der Gegenwart. Unter der wirtschaftlichen Not leiden beson- ^ders unsere Privatanstalten, von denen kaum eine einzige einen lieberschuß erzielt. Nach der Statistik gibt es im Deutschen Mich 1162 Privatkrankenhäuser, die zum größten Teil Eigensinn! von Kirchengemeinden und religiösen Orden sind. Diese !Anstalten sind fast ganz auf sich selbst angewiesen, während die staatlichen, und kommunalen Anstalten ihre Unterbilanz wenigstens einigermaßen durch behördliche Zuschüsse ausgleichen können. Am günstigsten sind die Altersheime und Invaliden- Kuser gestellt. Unter den Pfleglingen befinden sich viele, die sch vor dem Kriege gegen eine einmalige Abfindungssumme von 4000 bis 10 000 M. eingekauft hatten; es bedarf keines besonderen Rechenexemvels, daß diese Summe während des Kriegs längst aufgezehrt ist.
io rigwil nie Spryeu kaum n der nächsten Stunde war ts/'
vollem Rechc jagen: Aimoo !" versetzte der Maler, ht," erwiderte Philipp kopf- an besehen,' müßten Sie n hier znbringen, gehen wir Prunkgemächer/' ie?" fragte der Maier, ler durchschritten haben, kontier Gemächer zeigt in seiner i Stil, oder wenn Sie wollen, ce m ihren verschiedenen Äb- Utd Rokkoko, Sie werden in mi. was nicht nim Ganzen
'chritten voll Bewunderung mer, deren jedes ihnen eine > waren in der Tat fürstliche wrte wiederholt, daß er einen ° nn tstch-en Schlönern nicht
r-es ln:. ..'w:w .)U oejcyaueu, n Renaisiaiicezimmern, blen- lte der Maler zur Gemälde- t mehr an die Unpäßlichkeit rs anderes zu denken, mir den Worten: ..Hier ist lung" eine Türe, und voll der Maler in den bereits
sind, so brauche ich Ihnen i, deren Pinsel diese Werke er Diener sich zu ihm, „ich hier ans der Mü'e^eft aller finden lg lol«r^
Handel und Verkehr.
Vom süddeutschen Holzmarkt. Am Nadelstammholzmarkt laim von merklicher Abschwächung der Preislage nicht gestochen werden. Die Gräfliche Forstverwaltung Donzdorf erzielte für 2800 cbm Tannen- und Fichteustammholz 1. bis ik. Klasse etwa 405 Prozent der 1922er Landesgrundpreise. Die Gräfl. Dominialkanzlei Aulendorf verkaufte 2200 cbm Tannen- Md Fichtenstammholz 1. bis 3 Kl. zu 327zst Prozent der Taxen. De Fürstl. Dominialkanzlei Zeil erlöste für 1435 cbm Nadel- slammholz 1. bis 6. Kl. 417 Prozent der Anschläge. Die ssorsttaxen betrugen bei allen diesen Verkäufen für Fichten- md Tannenstammholz 1. Kl. 300 M., 2. Kl. 270 M., 3. Kl. M M.. 4. Kl. 220 M.. 5. Kl. 200 M., 6. KI. 170 M. und für Uten- und Tannensägholz 1. Kl. 300 M., 2. Kl. 250 M. und Kl. 220 M. se cbm ab Wald. In den badischen Staatswal- Mgen, in den Stadtwaldnngen von Freiburg und im Schif- j'Mvald wurden laut „Franks. Ztg." im November d. I. 20800 sbm Nutzholz (Langholz, Stangen und Nutzschichtholz) mit Mm Erlös von rund 11)4 Millionen Mark verkauft.
! Stuttgart, 29. Dez. Dem Donnerstagmarkt auf dein hiesi- N Vieh-u.Schlachthof waren zugeführt: 238 Ochsen, 34 Bullen, A Jungbullen. 183 Iungrinder, 400 Kühe, 785 Kälber und 251 Schweine. Erlöst wurden aus einem Zentner Lebendgewicht: Äsen 1 790 bis 880, 2 620 bis 750, Bullen 1 800 bis 840. 2 620 i« 750, Jungrinder 1 850 bis 960, 2 680 bis 780, § 550 bis t Kühe 1 620 bis 750, 2 440 bis 550, 3 300 bis 400, Kälber 1 bis 1350. 2 1150 bis 1230, 3 1050 bis 1140, Schweine 1 . bis 1650, 2 1400 bis 1500, 3 1200 bis 1350 M. Verlauf des Erstes: Kälber lebhaft, sonst mäßig.
Neuere Nachrichten
München. 29. Dez. Der bayerische Ministerrat hat Lewsten, daß die Badische Anilin- und Sodafabrtk zum Wie- chufbau in Oppau auf eigene Kosten rechtlich verpflichtet sei. E freiwillige Millionenspende der Allgemeinheit dürfe nicht «m Wiederaufbau der industriellen Anlagen, sondern nur der schädigten Bevölkeruna zugute kommen. Der bayerische Mtskommissar für Oppau hat sich nach Berlin begeben, um
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gene Gesckike ist, wie amtlicherseits mitgeteilt wird, nicht Ser Mörder des französischen Majors Montalegre. sondern ein Bergpraktikant, der wegen Beteiligung an einem bewaffnten Aufstand fünf Jahre Haft verbüßt. Jeschke war seinerzeit auch des Mordes verdächtigt worden.
Wien. 30. Dez. Der Wiener Gemeinderat hat gestern in seiner Eigenschaft als Landtag das Gesetz, wodurch ein selbständiges Land Wien geschaffen wird, einstimmig angenommen. Die Trennung zwischen Wien und Niederösterreich als eigene Länder der Republik Oesterreich tritt danach am 1. Januar 1922 in Kraft.
Paris, 29. Dez. Die Reparationskommission hat heute den Vertretern der deutschen Regierung erklärt, daß die deutsche Regierung allein über die Zweckmäßigkeit zu entscheiden habe, die es für sic baben könne, auf den Brief der Repaeations- kommission vom 16. Dezember sofort oder später zu antworten, jedoch könne die Forderung ans Zahlungsaufschub, die von der deutschen Regierung in ihrem Brief vom 14 Dez. gestellt worden sei, von der Rcparationskommission nicht geprüft werden, bevor sie nicht die in ihrem Brief vom 16. Dez. angegebenen näheren Auskünfte erhalten habe. Die deutschen Delegierten baten alsdann die Reparationskommisfion, die weiteren Verhandlungen bis morgen oder übermorgen aufzuschiebcn.
London, 29. Dez. Lloyd George hat aus Cannes ein gestern vom Foreign Office veröffentlichtes Telegramm gesandt, in dem es heißt, kein Staatsmann Englands hätte in der irischen Frage größere Zugeständnisse machen können. Das Londoner Abkommen stelle Irland auf gleichen Fuß mit anderen Mitgliedern des britischen Reiches. Die Ablehnung oder nur die Abänderung des Vertrags durch den Dail Eireanu oder durch. Großbritannien würde das ganze Abkommen null und nichtig machen. Das würde im Interesse beider Länder zu bedauern sein. — Hier rechnet man mit einer Dauer der Konferenz von Cannes von mindestens zehn Tagen. -- Bei einem Zusammenstoß zwischen britischen Truppen und aufständischen Moplahs in Calicut sind 22 Moplahs getötet worden.
Belgrad, 29. Dez. Um weitere Zusammenstöße zu verhindern, hat das Militär in Sebenico die wichtigsten Punkte besetzt. Der italienische Konsul hat sich auf ein italienisches Kriegsschiff begeben.
Ein Sonderstreik des deutschen Eisenbahnerverbandcs.
Köln, 29. Dez. Der Vorstand des Deutschen Eisenbahnerverbandes hat an seine Mitglieder die Aufforderung ergehen lassen, im Ortsbezirk Köln die Arbeit nachmittags und im Eisenbahndirektionsbezirk Köln abends niederzulegen. Wie wir auf Anfrage bei der Eisenbahndirektiosti erfahren, ist tatsächlich im Ortsbezirk Köln bei der Eisenbahn die Arbeitsniederlegung bei den Arbeitern erfolgt, die dem Verband Deutscher Eisenbahner angehören. Wie weit dadurch der Verkehr auf dem Hauptbahnhof Köln getroffen wird, läßt sich noch nicht sagen.
Elberfeld, 29. Dez. Die streikenden Eisenbahner haben in einer Parole erklärt, den Streik mit aller Schärfe durchzusüh- ren. Nur die Transporte der interalliierten Kommission werden von den Streikenden restlos ausgeführt werden.
Elberfeld, 30. Dez. Nach einer Mitteilung der Eisen- bahndirektion Elberfeld ist in dem Streik der Eisenbahner dadurch erneut eine Verschärfung bezw. eine Ausdehnung eingetreten, daß neben dem Deutschen Eisenbahnerverband nunmehr gestern auch die Gewerkschaften deutscher Eisenbahner in Barmen - Rittershausen die Streikparole ausgegeben hat. Die Eisenbahndirektion Elberfeld ist weiter bemüht, Lebensmittelund Kohlenzüge hereinzubekommen.
Halbamtliche Darstellung der Lage.
Berlin, 29. Dez. Zu der Lage in der Eisenbahnerbewegung erfahren wir an zuständiger Stelle: Im Eisenbahndirek- tionsbezirk Köln wird heute gearbeitet. In Esten findet heute morgen eine Funktionärversammlung statt. Es soll sich angeblich bis 2 Uhr entscheiden, ob in den Streik getreten wird oder nicht. In Elberfeld hat sich die Lage insofern etwas verschlechtert, als da und dort kleine Teilstreiks ausgebrochen sind, n. a. in Vorhalle und Hagen. Der -Ausstand herrscht lediglich unter den Eisenhahnarbeitern, nicht unter den Beamten. Es wird ferner darauf hingewiesen, daß eine Teil* nähme der Großorganisationen am Streik einen Darifbruch bedeuten würde. Es ist unrichtig, daß die Reichsregierung nachzugeben gewillt ist. Eine Ausdehnung des Streiks auf weitere Reichs-, und Staatsbetriebe ist bis jetzt an hiesiger amtlicher Stelle nicht bekannt.
Dazu wird aus Düsseldorf gemeldet. Laß im Bezirk Elberfeld der Zugverkehr bereits vollständig ruht. Die Berliner D- Züge werden zum Deil umgeleitet. In den Bezirken Köln und Esten soll die Arbeit in der Nacht vom 29. zum 30. bezw. am 30. Dezember vormittags niedergelegt werden. In dem Streik beteilige sich vorläufig nur der Eisenbahnerverband. Doch haben die übrigen Organisationen erklärt, keine Strcikbrecher- arbeit verrichten zu wollen. Die Berliner Ortsverwaltung der beiden Eisenbahnerverbände wird noch heute zu dem Streik in Köln Stellung nehmen.
Die Haltung ber Eisenbahner in Berlin und Dresden.
Berlin, 30. Dez. Wie der vorwärts" und die „Frei
dürste der Streik schon heute abend beim Schichtwechsel ein- treten.
Wie die Blätter mitteilen. haben gestern im Reichsvcrkehrs- ministerium keinerlei Verhandlungen mit den streikenden Eisenbahnern stattgefunden, da man dort nach wie vor den Stand» Punkt vertrete, daß die Teilaktion der Eisenbahner in Westdeutschland einen Tarifbruch bedeutet. Das Reichsverkehrsmt- nisterium wird versuchen, einen wenn auch beschränkten Personenverkehr mit den bestreikten Bezirken einzurichten. Zum Schutz der Bahnstrecken usw. wird ein ausgedehnter Schutzdienst eingerichtet werden, dessen Vorbereitungen bereits getroffen sind.
Die Reichsgewerkschaft deutsä>cr Eisenbahnbeamrer lmt gestern in einer Vorstandssitzung zu Berlin beschlossen, eine abwartende Haltung einzunehmen und letzte Entschlüsse so- zurückzustellen, bis eine angestrebte Verständigung zwischen dem Deutschen Beamtenbund, der höchsten Vertretung der Beamtenschaft, und dem Reichssinanzministerium Positive Ergebnisse gehabt hat.
Blättermeldungen aus Dresden zufolge haben die Dresdener Eisenbabnwerkstättenarbeiter in einer Versammlung nach stürmischer Aussprache den Streik abgelebnt, nachdem sich auch die Gewerkschaftsführer gegen ihn ausgesprochen hatten.
Streikverbot im neubesetzten Gebiet.
Düsseldorf, 29. Dez. Der hiesige Deutsche Eisenbahnerverband teilt mit: Die Verhandlungen mit der Interalliierten Kommission sind heute zum Abschluß gelangt. Das Endergebnis war, daß die Delegierten des Deutschen Eisenbahnerver- vandes die Erklärung abqaben, daß sie sich unter Protest der Gewalt der Besatzungsbehörde fügen würden. Die Besatzungs- behördc verlangt im neubesetzten Gebiet die Beachtung der Bestimmungen des Belagerungszustandes. Die altbesetzten rheinischen Gebiete werden von dieser Anordnung der Besatz» rgs- behörde nicht betroffen und dort können somit die Eisenbahner ungehindert in den Streik treten. Die sämtlichen Knotenpunkte des Eisenbahndirektionsbezirks Elberfeld sind vollkommen stillgelegt. so daß ieder Verkehr unmöglich ist.
Der Reichsfinanzminister zu den Beamtenforderungen.
Die in der Presse verbreitete Behauptung, der Reichs- sinanzminister habe in seinem vom 15. Dezember datierten Schreiben an den Deutschen Beamtenbund jegliche Verhandlungen über eine Erhöhung der Dienstbezüge abgelehnt, ist durchaus unzutreffend. Lediglich die Forderungen des Deutschen Beamtenbundes und der Spitzenverbände vom 3. Dezember, die einen Mehraufwand von 40 bis 50 Milliarden jährlich bedeuten, wurden als unannehmbar bezeichnet und eine Verhandlung auf dieser Grundlage abgelehnt. Dagegen erklärt sich der Reichsfinanzminister, wie es wörtlich in dem Schreiben beißt, jetzt bereit, geeignete Vorschläge als Grundlage für Verhandlungen entgegenzunehmen
Deutschlands „offiziöse" Vertretung in Cannes.
Berlin, 29. Dez. Aus Paris wird gemeldet: Der Berliner Berichterstatter des „Journal" teilt mit: Das Deutsche Reich sei zwar nicht offiziell eingeladen, jedoch erscheine es sicher, daß es auch in Cannes während der ganzen Dauer der Konferenz einen offiziösen Repräsentanten haben werde, der bereit fti, beim ersten Appell einzuspringen.. Wenn bis dahin die Arbeiten der alliierten Konferenz den Erwartungen entsprechen, werde Rathenau wahrscheinlich auch das Wiedergutmachungsministerium wieder übernehmen, lieber den Charakter der Verhandlungen, die während Ler Anwesenheit Rathenaus hier stattnnden, teilt der Berichterstatter des „Journal" ebenfalls aus Berlin mit. es ''eien in der Tat wirkliche Verhandlungen zwischen Deutschland und der Reparationskommisston geführt worden, die ans dem Rahmen des Reparationsproblems her- austreten und den Charakter der großen Politik annehmen. In Voraussicht dieser Ereignisse sei Dr. Rathenau nach Paris gereist. .
Keine grundsätzliche Neuordnung der europäischen Wirtschaft.
London, 29. Dez. „Daily Expreß" zufolge hat Präsident Harding endgültig beschlossen, keine Wirtschaftskonferenz ein- zuberusen Dagegen wird er versuchen, vom Kongreß.die Befugnisse zu erhalten, eine Regelung der alliierten Schulden zustande zu bringen. Eine allgemeine Revision des Lonooner Reparationszahlungsplanes stehe augenblicklich nicht auf dem Programm der Konferenz von Cannes. Der Oberste Rat werde in Cannes jedoch zu entscheiden baben, was Deutschland in bar oder in Waren während des Jahres 1922 zu zahlen habe.
Frankreichs endgültige Ubootforderung.
Nach einer Havasmeldnng aus Washington hat gestern vor der maritimen Kommission der Delegierte Frankreichs, Sarraut, die offenbar definitive Erklärung abgegeben, daß Frankreich eine geringere Tonnage als 330 000 Tonnen für die Hilfsschiffe und 90 000 Tonnen für die Uboote nicht annehmen werde. Die britischen und japanischen Delegierten hätten erklärt. sich angesichts des Verlangens Frankreichs ihre Haltung zur Frage der Tonnage der Hilfsschiffe Vorbehalten zu müssen. Staatssekretär Hughes dankte Frankreich, daß es bezüglich der Großkampfschiffe Opfer auf sich genommen habe, sprach aber sein Bedauern aus, daß Frankreich keine gleichen Opfer hinsichtlich der Uboote und der Hilfsschiffe auf sich genommen habe. Balfour hielt das von Frankreich ins Auge gefaßte Programm für eine Bedrohung Englands, das infolgedessen eine Verteidigungsstreitmacht gegen die Flotte von Ubooten bauen müsse, die in nächster Nähe seines Gebiets geschaffen werde.
London, 29. Dez. Einer Reutermeldung aus Washington zufolge wird von Seiten der Delegierten auf der Washingtoner Konferenz erklärt, die Forderung Frankreichs nach einem Minimum von 90 000 Tonnen für seine Ubootflotille habe die Tür für jedes Uebereinkommen geschlossen.
London, 30. Dez. Der Sonderberichterstatter des Reuter- schen Bureaus meldet aus Washington: Nach der Mitteilung Sarrauts über das von Frankreich beschlossene Programm für seine Uboote und Hilfsschiffe wurden alle Bemühungen zur Erreichung eines Uebereinkommens betreffend die Einschränkung der Uboots- und Hilfsschiff-Tonnage aufgegeben. Der amerikanische, der italienische und der japanische Delegierte drückten ihr Bedauern darüber aus, daß ein Uebereinkommen nicht möglich sei. Balfour sagte, das französische Ubootsvro- gramm müsse als eine sehr ernste Bedrohung für die Sicherheit Großbritanniens angesehen werden. Auch Schanzer äußerte namens Italiens die gleichen ernsten Besorgnisse. Der ftan- zöfische Delegierte erklärte hierauf mit Schärfe, daß von den Behauptungen der Vorredner einige vollkommen unannehmbar für ihn seien. Balfour äußerte weiter, wenn das Undenkbare geschehe und die Alliierten zu Feinden würden, sei es vollkommen klar, daß Frankreich, wenn es die größte Ubocts- flotte der Welt besitze, durch Anwendung dieser verbrecherischen Waffe die Existenz Großbritanniens vernichten könne. Das Uboot sei eine mächtige Waffe, die nur einem Zweck dienen könne, nämlich zur Zerstörung des Handels. Großbritannien könne nicht anders als offen erklären, daß es die dadurch geschaffene Lage nicht gleichgültig ansehen könne.