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Der Lnztäler.
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Neuenburg, Samstag, den 24. Dezember 1921.
79. Jahrgang.
Weihnacht 1S21.
KonUre»
Praline»
Morgen SonutaaM m. Kamst, armes Volk, du noch zum Heiland beten
in diesen Zeiten abgrundtiefer Schmach?—
' Vermagst du noch in's Heiligtum zu treten, im Schulha-s.^! y vo wieder ward der Liebe Wunder wach
,u Bethlehem wie einst vor Jahr' und Jahren. z>a wir noch sung und stark und — gläubig waren . . .?
Kannst schau'n du noch durch all' der Tränen Schleier LeS Christbaum's Glanz, der uns als Kind entzückt, wenn er uns grüßte mild zu froher Feier and staunend wir zu ihm empor geblickt? —
Hchmerzt nicht sein Leuchten gar die wehen Augen? — Wie mag ein Fest in unsrer Qual noch taugen . . .?
Doch, siehe da. — Schon blitzt ein Licht im Tale.
«in Fenster blinkt, ein zweites, drittes glüht,
«nd wundersam ist's, wie mit einem Male rin Goldgefunkel durch die Dämm'rung zieht, kin Bäumlein strahlt an jedem deutschen Herde.
«nd wieder segnet Weihnacht still die Erde . . .
Kein, du mein Volk, — nach aller Gram und Pein wisch' aus Len Augen heut' die bitt'ren Zähren.
Sei noch so winzig auch des Lichtleins Schein. — des Christgeift's Freude soll man dir nicht wehren.
Ein Kinderlieb klingt irgendwo verloren:
„Gott Lob und Ehr'! --Christ ist geboren . . .!"
in
Mhuichtr»
LchokMe»-
Ge«
Villbails
HelMi»-
KoOSkk»
Feldrennach. Eine trächtige
hat zu verkaufen
Georg Bischer!.
durch den jähen Absturz: „Ich hatte einst ein schönes Vaterland . . es war ein Traum." Männer, die ihr die größten Taten vollbrachtet, die je eine Armee vollbracht hat, laßt die Fackel, die in euern Händen glimmt, aufleuchten, entzündet die Seelen, daß sie wieder auflodern am Altäre des Vaterlandes: Deutsche wollen wir sein, nichts als Deutsche. Tut ab die Schlacke des ParteihaderS, die Zuversicht erstickt und Hoffnung tötet, lehrt nicht den Haß der Vergeltung, der blind macht, sondern steht zueinander und füreinander, wie dereinst draußen an der Front, wo ihr auf den Ruf „Halt, wer da?", antwortet „Ein Deutscher!" . . . und dann erst nanntet Regiment und Kompanie.
Laßt ausströmen von der zweiten Weihnacht seit Ver- sailles neuen de utschen Geist . . . deutsche Weihnacht!
Württemberg.
Calw, 22. Dez. (Von der Landwirtschaftlichen Winttr- schule.) Die Landwirtschaftliche Winterschule Calw feierte am letzten Sonntag in der ehemaligen Brauerei Weiß die diesjährige Weihnachten. Ein festlich geschmückter Saal und der überaus gute Besuch aus Stadt und Land hoben von vornherein die Stimmung auf festliche Höhe. Landwirtschaftslehrer Majer begrüßte Schüler, Angehörige und Gäste im Namen der Landwirtschaftlichen Winterschule, dankte für die allgemeine Anteilnahme an der Veranstaltung und sprach über die Bedeutung des Festes im besonderen und über die Bedeutung der Landwirtschaftlichen Winterschule im allgemeinen. Sie solle nicht nur dem Schüler naturwissenschaftliche Erkenntnisse zur der
H o t t e s d r e
irr Morren bnr-o
Sonntag, den 25.Dezember INH Christfest zugleich Glockentvche i/,I0 Uhr BeiLte.
Iv Uhr Predigt (Luk. L, I-U,'j Dekan Dr. Megerli». Gemeindelied: Jauchzet,ihrHimÄ Nr. >49):
Kirchenchor: Sehet welch' em Liebe.
Liederkranz: Heilig.heilg heiligit Faer des Hl. Abendmahls. ^ Das Opfer >st für die Kirckenich zur Deckung der augenbliM» außerordentlichen Ausgaben bestimmt.
Ubr Kirchenkonzert. 8 »
staltet vom Kirchenchor UM Mitwirkung auswärtiger M- kalifcher Kräfte.
Montag, 26. Dezbr. Stephamtl
s-iertag.
10 Uhr Predigt (Jes. g, S-s Lied Nr. 14*1):
_ Dekan Dr. Megerlin.^
Kathottjch. Homsöstilii
irr Menenbirra
.Stag, den 24. Dezember IN>
7 Uhr abends BeichlgelegeW- Sonntag, den 25. Dezember >N>. Sochhl. Weihnach sfest. Uhr früh Weihnachtsjcier m Engelamt und Hirtenamt, zwischen Austeilung der P Kommun-on. Am Schlüße BeO gelegerheit. .
>0 Uhr Predigt und seierW Hochamt.
2 Uhr nachm. WeihnachlsaimN Montag, den 26. Dezember.
Fest des Hl. Stephan««. -/.8 UhrAmt, vorder B-ut»ge>E heit und Austeilung der Hb munion
2 Uhr nachm. Andacht.
An den Werktagen ist der Go»"1 dienst um 1/48 Uhr.
Weiht Wen-HemeW
Uut. Gartenstraße Nr. 6?'
(Prediger E. Längs . Weihnachtsiag, 25. Dez.,
10 Uhr Predig,, nachm.« ", Festfeier der SonntagsäM . Weihnachtsiag 26. Dez.
10 Uhr Predigt.
von»
Weißt Du es noch?
Weihnachtsgedanken eines ehemalige« Frontkämpfers.
Weißt du cs noch, Kamerad, damals an der Somme? In lies» Schlacht, die furchtbarer war, als alle Kriege, die Vvr- iein waren, zusammengenommen? In dieser Schlacht, die «usgekämpft wurde von Len Munitionsfabriken der ganzen Welt, von den Artillerien und Maschinengewehren, von Tanks, Gift und Gasen? Weißt du es noch, wie uns das Herz da schlug, in den Schlammbächen, die Blut trieben, Körperfetzen, Kochgeschirre, Tornister und Leichen?
Zwischen Erde und Himmel stand der Tod. Breitspurig hingestellt auf den Linien der Menschen zwischen Somme und Ancre. Er regierte.
Und der zinnerne Horizont, der des Tags nicht hell und des Nachts nicht dunkel wurde, dröhnte wider unter dem Wirbel seiner Befehle. Wir duckten uns unter ihm. wir drückten die kotigen Gesichter in den Schlamm, wenn die schweren Projektile heranheulten, uns zu zerstampfen, oder die leichten Granaten, uns zu zerreißen, oder die singenden Spitzkugeln, uns nur zu töten. Darüber hin aber gossen die Schrapnelle ihre . klirrenden Gießbäche, durchmischt von Phosphor, Gift und Vasen. Und wir wunderten uns jedesmal, daß wir noch lebten; wir kniffen uns in die lehmstarren Arme, damit wir es glauben konnten. Ja, so war es, so und nicht anders: in jeder Minute wurden wir dem Leben neu zurückgegeben, in jeder Minute wurden wir ihm wieder entrissen. Denn der Tod regierte das Land. Und Menschen. Artillerien und Maschinengewehre, Tanks und Gase, alles war ihm untertan . . .
Weißt du, wieviele dort versunken sind, an Somme und Ancre, unter Eisen und Stahl und Schlamm; Männer, Väter und Söhne? Nein, du weißt es nicht; denn du konntest im nächsten Augenblick selbst dabei sein, du konntest nicht darüber Nachdenken. Aber eines hättest du tun können: du hättest dein Gewehr fortwerfen können und das Koppel ab- binden und fortlaufen aus deiner zusammengeschossenen Kompanie, irgendwo hin, irgendwo hin, wo der Tod nicht mehr regierte.
Warum tatest du das nicht? Komm her, und zeige mir deine Augen, die Len Fieberglanz des Kampfsoldaten noch nicht -erkoren haben. Sie sagen es mir, denn die Augen sind die ssenskr der Seele. Und deine Seele spricht: „Weil ich mein Vaterland lieb hatte, weil ich mit Len Kameraden, hie rechts und links neben mir standen, ein Stück Vaterland, verlassen hätte, weil ich ziellos hätte nmherirren müssen, ziellos und zwecklos, als ein Mann ohne Vaterland, ohne Heimat."
O, wir sind ja alle so wurzeltief verbunden mit unserem Volke, wir sprechen seine Sprache, so lange wir leben und unsere Väter und Vorväter und Urväter, die generationentief ruhen auf den Friedhöfen der deutschen Dörfer und an heiligen Stätten, darüber germanische Eichen seit Jahrhunderten ihr Geäst breiten, oder die vergessen liegen unter den fruchtbaren Feldern unserer Heimat — unsere Väter und Vorväter und Urväter sind die Anker, die uns fester halten als Schiffe in Seenot.
Sieh, Kamerad, so war es gewesen: Ein Orkan ging über die Welt wie nie zuvor, er warf Menschen gegen Menschen, daß sie starben. Und wir La draußen wehrten der Brandung, waren Deich denen, deren Blut und Atem in uns lebte. Fern lag die Heimat, das Land unserer Väter, unserer Frauen, unserer Kinder, aber unsichtbare Bande hielten uns fest an den Ankern, von denen ich sprach.
Und denkt an Bap-aume, ihr Wenigen, die ihr da um mich wäret! An zweihundert Tagen und Nächten rannte der Feind es an, und niemals konnte er es bekommen. Da aber, in der Bretterbude rückwärts im Park von Favreuil . . . wißt ihr noch? Da sank eine Nacht über Heimat und Welt und über bas Niemandsland, das zwischen allen feindlichen Gräbern liegt, still, so still, daß wir erschraken. Und wir blätterten, in einem zerlumpten Kalender, verglichen Mond und Sterne . . . und es war die Heilige Nacht. Und Josef, der Pole, der bann draußen für Deutschland starb, er ging in den Park «nd holte den Tanen'baum zur deutschnen Weihnacht . . .
Fühlt ihr sie noch, ihr Wenigen, die ihr um mich wäret, fühlt ihr sie noch, ihr Hunderttausende an der westlichen Front, ihr Hunderttausende im Osten und Süden, ihr Millionen im ganzen deutschen Heere, in der Marine, in der Schutztruppe: diese Weihe der deutschen Kriegsweihnacht? Und wenn ihr sie fühlt, dann fragt Euch: warum bleibt sie uns unvergeßlich? Und da kommt die Antwort von allen, die sie nicht nur sahen, sondern miterlebten: weil wir Kameraden waren, Deutsche, nur Deutsche!
Seht, und wenn wir nun nichts aus dem Kriege gerettet haben, wenn man unser Vaterland zerstückelte und unser Schwert zerschlug, das eine hätten wir doch herüberretten Aussen, daß wir uns erst als Deutsche fühlen und dann als Parteimann. Ja, ich weiß, dieses Vermächtnis, gesiegelt durch den Tod von zwei Millionen Kameraden, es ist ja nicht verloren, nein, es ist da. Aber wir sind lau geworden, ermattet
vierfach Untergarn auf 6 M. und für 1000 M. zweifach Unt»- - garn auf 21 M. Brutto ab 19. Dezember festgesetzt.
Weiteres Anschwelle« der Notenprrffe. Nach dem AnV- weis der Reichsbank für die zweite mit dem 15. Dezember abgeschlossene Dezemberwoche hat sich -er Notenumlauf neuerdings um den erheblichen Betrag von 1778217 000 Mark a»f 104 567 Millionen Mark erhöht. Die diskontierten Reichs- schatzanweisungen erfuhren eine ganz außerordentliche Vermehrung um 6 200 Millionen Mark auf 116 599 Million«» Mark. Die Reichs- und Staatsguthaben haben um 2 436 765 OOS Mark und die Privatguthaben um 4536167 000 Mark Angenommen.
Auch ein Zeichen der Zeit. Nach der Berliner Mortz- statistik sind im Januar 1921 in Berlin 20 Morde verzeichne^, im Februar 7, im März 11. im April 8, im Mai 6, im Juni Ist, im Juli 11, im August 9, im September 11 und im Oktober K; das ergibt das erhebende Resultat: 102 Morde in 10 Monaten.
Bedeutende Preiserhöhung für Zellstoff. Die Zellstofffabrikanten haben eine wesentliche Erhöhung ihrer Verkaufspreise auf Januar 1922 beschlossen, und zwar für ungebleichte Waren 660 M. (bisher 250), prima normal gebleichte Ware« 700 (370) M., bleichfähig ungebleicht 760 (410) M., sekunda gebleicht 670 (480) M, prima gebleicht 900 (500) M. (Das gib» Veranlassung- zu weiterer ZeitungsPaPierPreiserhLhung. Schrift!.
Sprengung der Fuhlsdütteler Lnftschiffhalle. Nachdem infolge des Sturms etwa ein Drittel der noch stehenden Teil« Fuhlsbütteler Lnftschiffhalle zusammengestürzt warenp wurden die Sprengungen fortgesetzt. Bei den Sprengungen
Förderung seiner Arbeit und zur Steigerung der landwirt-, .
schriftlichen Erzeugung im Interesse des Vaterlandes vermit- : stürzten nach dem dritten Sprengungsversuch die ganzen noch teln, sondern auch den ganzen Menschen bilden und ihn stehenden Teile der Halle in sich zusammen. Nur noch ein reifen lassen Dann folgten in mustergültiger Ordnung und . großer Trümmerhaufen ist von -er deutschen Halle übrigge- ohne Pausen die einzelnen Nummern des reichhaltigen Fest- blieben.
planes. Landtagsabgeordneter Dingler dankte, auch im Namen der Gäste, dem Leiter der Weihnachtsfeier und allen Mitwirkenden und sprach seine Freude darüber aus, daß die Landwirtschaftliche Winterschule Calw sich so trefflich entwickele und die so notwendige Brücke von Stadt und Land schlagen helfe. — Am Abend unterhielt sich noch Alt und Jung in gemütlichem Beisammensein bei Tanz, geselligen und va-
Zwei neue AmerikaLampfer in» Ban. Aus der Werst von Blohm L Boß in Hamburg befinden sich, einem Privattelegramm zufolge, zwei neue Passagierdampfer der Hamburg- Amerika-Linie im Ban. Die Direktion hat beschlossen, die beiden neuen Dampfer „Albert Ballin" und „Deutschland" z» nennen.
Teuerung in Vorarlberg. Recht bedenkliche Nachrichten
terländischen Liedern. Herr Hauptlehrer Werner trug noch - kommen aus Vorarlberg. Die Teuerung ist ins Ungemessen«
besonders zur Hebung der Stimmung bei Lurch Bortrag ln stiger Gedichte und Stücke in schwäbischer Mundart von Otto Keller und Martin Lang.
Stuttgart, 23. Dez. (Frecher Einbruch.) In einem Hause der Mozartstraße hat eine Diebesbande vier bis fünf Kellerabteilungen ausgeräumt und sogar die Waschzuber mitgenommen. Weine, die sie nicht mitnehmen konnten, ließen sie aus- lanfen.
Rottweil, 23. Dez. (Schieber.) Die Wucherstrafkammer hat den Kaufmann Rothacker von Pforzheim, der in der Gegend von Pfalzgrafenweiler unerlaubt Silbergeld in größeren Beträgen aufgekaust hat, zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt;
gestiegen. Wie Rechtsanwalt Dr. Banr in einem Konstanzer Blatt schreibt, wird die Wirkung der Preissteigerung die sein, daß das Kilo Brot vom 1. Januar ab 400 Kr., das Kilo Fett 3000 Kr., das Kilo Mehl 2500 Kr. kosten wird. Das bedeutet gegenüber den bisherigen Preisen eine Erhöhun- um mehrere hundert Prozent. In Bregenz kostet vom 1. Januar ab ein Anzug 60 000 Kr., ein Ueberzieher 60- bis 70 OOS Kr.. Z4 Liter Wein 220 bis 250 Kr., ein kleines Glas Bier 70 Kr., ein Ei 80 Kr. Mit diesen Preisen scheint aber die Steigerung noch nicht am Ende angekommen zu sein.
50 000 Kronennoten. Der Generalrat der Oesterreichisch-i Ungarischen Bank beschloß mit Zustimmung der Regierung die
ferner den Gemüse- und Obsthändler Jakob Lachenmaier von Ausgabe von Banknoten zu 5000 und zu 50000 Kronen, die
Schramberg und den Landwirt und Händler Anton Laug ' - '
von Urloffen, Bezirksamt Offenburg, wegen Schleichhandels mit Käse nach Baden zu 4 Monaten Gefängnis und 2000 M.
Geldstrafe bezw. 10 Tagen Gefängnis und 1500 M. Geldstrafe.
Baden.
Pforzheim, 22. Dez. Beim Ausladen von Langholz geriet ein lediger Fuhrknecht von hier unter einen abrollenden Baumstamm, wobei er schwere Quetschungen erlitt, denen er im Krankenhaus erlag. — Einbrecher drangen nachts in eine' richtet wird, jedem der 2000 Angehörigen dieses Stammes ein
in der zweiten Hälfte des Januar zur Ausgabe gelangen.
Russische Billionen. Die „Ekonomitscheshaya Schisn" veröffentlicht die Bilanz der russischen Staatsbank vom 1. Dezember 1921. Danach beträgt Las Grundkapital -er russischen Staatsbank 2 Billionen Rubel, davon sind 1,86 Billionen Rubel Papiergeld.
Reiche Rothäute. In dem Reservat der Osagen, eines Jndianersiammes in Oklahoma, wurden Oelfelder entdeckt. Der Verkauf der Ländereien brachte, wie in der „Umschau" be-
hiesige Fabrik ein und stahlen Ohrringe, Halsketten, Broschen ^ und Halbfabrikate sowie Metallabfälle im Gesamtwerte von 200 ÜOO Mark.
Völkersbach bei Ettlingen, 22. Dez. Zum Kirchenraub bemerkt der Karlsruher Polizeibericht nachträglich, daß der Ge- päckarbeiter aus Muggensturm, der vorläufig festgenommen und nach dem Geschäftszimmer der Karlsruher Kriminalpoli-
Jahreseinkommen von 10 000 Dollars, d. h. etwa 2-^ Millionen Papiermark.
Das Goldmädel ist der Beiname, Len in Neuyork eine junge Dame erhalten hat, Frau Marian Setwart Lonehmani» die Tochter des Erfinders des Stewart-Geschwindigkeitsmcs-, sers, die seit dem Tode ihres Vaters vor drei Jahren von einen» nicht enden wollenden Goldregen heimgesucht worden ist. Als
zei verbracht worden war, nach seiner Vernehmung und nach ! ihr Vater starb, erhielt Marian, die bereits mit einem sehr Vornahme einer Durchsuchung wieder auf freien Fuß gesetzt wohlhabenden Manne verheiratet war, als Erbe eine stattliche
wurde, nachdem sich der gegen ihn vorhandene Verdacht als unbegründet erwiesen hatte.
Offenburg, 22. Dez. Der Verkauf der Exerzierhalle an die
Summe.. Ein Jahr später entdeckte ein Beamter der Speedo- meter-Gesellschaft in dem Fächer eines Schrankes Ausweise über Bankguthaben, die zeiaten, daß Stewart bei einer Chica-
Firma Merks und Wroblewski ist nun vollzogen worden. Der i goer Bank noch 1^ Millionen Dollars Guthaben besaß. Diese Kaufpreis der ursprünglich 200 000 M. betragen sollte, ist auf Summe fiel nun auch noch an Marian. Einige Monate später
300 000 M erhöht worden. — In Kippenheim wurden durch die Gendarmerie bei dem Weinhändler und Gememderat Heinrich Winter 10 Zentner Zucker beschlagnahmt.
Ludwigshafen (Bodensee), 22. Dez. Der Veteran des württ. Dampfschiffparks, der alte „Christoph", -er schon seit Jahren außer Dienst gestellt war, ist in letzter Zeit zum Verkauf ausgeboten worden. Auf das Ausschreiben sind auch meh-
fand ihr Sachverwalter unter alten Papieren einen Ausweis, der über ein Guthaben Stewarts auf einer anderen Bank unterrichtete. Es fand sich, daß hier noch Wertpapiere im Werte von 300 000 Dollars ruhten, die ebenfalls auf das Goldmädel überaingen. Im Juli 1919 ließ Marian die Hinterlassenschaft ihrer verstorbenen Mutter verkaufen, und dabei fand man unter allerlei Gerümpel einen beschädigten Toilcttekaster»,
rere Angebote eingelaufen, doch wurde bisher kein Zuschlag der Wertpapiere im Werte von 600 000 Dollars enthielt. Den
erteilt, so daß das Dampfboot voraussichtlich abgebrochen wer Len wird. Die württ. Bodenseedampfschiff-FIotille besteht gegenwärtig noch aus sechs im Dienst befindlichen Dampfern.
Konstanz, 22. Dez. Ein Banklehrling aus Hamburg, der 15 000 M. unterschlagen hatte, war auf seiner Flucht bis hierher gekommen, wo er einen Kaufmannslehrling kennen lernte, den er nach Hamburg zu seinen Eltern sandte, damit diese ihm Ausweispapiere übergeben sollten, die ihm das Entkommen über die Grenze ermöglichten. Die Eltern ließen den jungen Mann aus Konstanz aber verhaften. Bei seiner Vernehmung vor der Polizei verriet er den Aufenthaltsort des Flüchtigen, worauf die Konstanzer Polizei telegraphische Anweisung zur Festnahme des Ausreißers erhielt
Mannheim, 21. Dez. Bei Lauterburg ist ein von Mannheim - Ludwigsbafen kommendes Schmugglerflugzeug abgestürzt. Der Führer wurde lebensgefährlich verletzt. Es handelt sich um ein französisches Militärflugzeug, das Schmugg- lerwar en im Werte von 1 2 000 Francs b ei sich führte.^
Vermischtes.
Lebendig skalpiert wurde in Heiligenstadt in Hessen die jüngste Tochter eines Landwirts. Das Mädchen geriet beim Häckselschneiden in die Transmission. Es wurde ihm die Kopfhaut mit sämtlichen Haaren bis tief in Len Nacken hinein heruntergerissen. Die Unglückliche liegt jetzt im Krankenhaus- Die Herabsetzung der Nähgarnpreise. Die Vereinigung deutscher Baumwollfabrikanten hat, wie bereits angekündigt, eine erhebliche Herabsetzung der Preise vorgenommen; die Notierungen wurden, wie die „Deutsche Konfektion" meldet, für 100 Meter vierfach Obergarn auf 29 M., für 200 Meter
Höhepunkt erreichte nun der Goldregen, -er über die junge Dame herniederginq, in den letzten Wochen, als ihre jüngere Schwester starb. Marian erbte als die nächste Anverwandte 6 Millionen Dollars, so daß sie in den letzten drei Jahren im ganzen etwa 10 Millionen Dollars erhalten hat.
Wochenplanderei.
Sei willkommen, hohes, schönes, — liebes trautes Weihnachtsfest, — das uns nach viel Hetz und Plage — wieder Atem schöpfen läßt. — Wenn der Baum am heil'gen Abend — blinkt im milden Lichterschein, — leucht ein Strahl von Glück und Frieden — wieder in das Herz hinein!-Wenn die Weih
nachtsglocken klingen, — ruhe Arbeit, Kampf und Streit, — senke Trost sich in die Seele — trotz der harten, teuren Zeitk Jeder sammle seine Kräfte, — fasse frische Zuversicht, — denk der Wintersonnenwende, — die den Sieg verheißt dem
Licht!-Freilich fällt es schwer den meisten, — hofsnungs»
freudig dreinzuschaun, — Nach so häufiger Enttäuschung — doch getrost noch zu verträum — Wird die Konferenz in London — mindern Deutschlands Not und Drang? — Wird am Ende gar sie bringen — noch verstärkten Druck und Zwang? — — In die Ferien ging der Reichstag. — nahm zuvor noch hastig an, — den ganz ungebührlich schlimmen — Postgebühr ren-Steig'rungsplan. — Eine nette Christbescherung, — dieser neue Posttarif, — der ganz unsinnig belastet — den Geschäft-- und Liebesbrief! — Viele Schüler, viele Eltern — sind verdrossen und empört, — weil die Unterrichtsverwaltung — die Versetzung noch erschwert. — Immer strenger wird die Sic^ tung, — ist das billig und gerecht, — da doch unsrer Jugent Kräfte — sind durch lange Not geschwächt?! Wdn.