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Neuenbürg, Samstag, den 17. Dezember 1921.
79. Jahrgang.
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leuen.
Neuenbürg
empfiehlt
Rundschau.
zkrr eine Woche noch trennt unS vom Weihnachtsfest, dem !«,«. der nirgends in der Welt gemütvoller gefeiert wird, als 'Deutschland. Selbst im ärmsten Hause brennen die Kerzen Lhristbaums zu Ehren des Christkinds. Die kirchliche Feier . Geburtstages unseres Erlösers setzt sich fort in den pri- ten Familienkreis, ja selbst Wo der tiefe religiöse Sinn für x Bedeutung deS Tages verflacht oder gar nicht vorhanden s, findet doch der alte deutsche Brauch, den Heiligen Abend >«,'feiern, seine Stätte. Zwei Mächte ringen um die Seele deutschen Volkes: der Glaube an eine Erlösung aus der
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je Eschen Not durch den christlichen Geist der Liebe, der Ar- " nt und der Entsagung auf der einen und auf der anderen Seite der Gedanke, vor allem sich selbst zu behaupten Lurch itärkung der persönlichen Macht an Geld und Gut, die einen Mn ihren Weg gemeinsam, die anderen für sich allein gehen, Realismus und Materialismus scheiden die Geister.
Ls wird ein trauriges Weihnachtsfest werden, soweit die Esche Zunge klingt. Die Schmach unserer Hörigkeit von der ntrnte, das Joch der Sieger, der Bann des inneren Unfrie- ,! ms und das Gespenst der Not verdunkeln den Lichtschein der ' hristbaumkerzen Und dämpfen die Freude des Familienfestes, m eisiger Ostwind fegt über das Land und läßt die Natur in i iälte erstarren. Kohlennot und Teuerung aller Brennstoffe ! lrängen die Familien überall in den kleinsten Raum des Hau- T zusammen, viele, die sonst zu diesem Feste auf weiten We- ,m sich zusammenfanden, können Heuer wegen der furchtbar »Heu Reisekosten nicht beisammensein und manche harmlose rruden der Kinder und der Erwachsenen, wie sie die Liebe M Christkindlein durch Geschenke mit demselben Namen zu , En suchen, müssen Heuer auf das Nötigste eingeschränkt oder ' mz versagt werden. Das Gespenst des wirtschaftlichen und
- Mschen Zusammenbruches scheucht uns alle. Am 15. Ja- »ar muß Deutschland 500 Millionen Goldmark bezahlen. Es eht heute nun nach wochenlangem Hangen und Bangen fest, iß uns kein Zahlungsaufschub gewährt, kein ausländischer ndit zur Erleichterung dieser unmöglichen Leistung gegeben ird. Ohne Antastung unserer Goldreserven bringen wir die Ostung nicht auf. Legen wi aber die Hand auf diese letzte ieserve, so sinkt der kaum erholte Wert der deutschen Mark ä ungemessene Tiefen, dann bekommen wir wahrhaft österrel- hische Zustände. Ja, wenn unsere Finanzwirtschaft besser värc. Aber wir haben die längst gesetzlich feststehenden Steuern ich immer nicht eingezogen, in den nun schon sieben Monaten fit der Annahme des Londoner Ultimatums die notwendigen >euen Steuerguellen noch immer nicht erschlossen, und während »an in London gedämpft, in Paris ganz laut und drohend >m einer Finanzkontrolle über Deutschland spricht, feilt der Reichstag an kleinen Aeußerlichkeiten der Steuervorlagen herein. Am Samstag geht er in die Ferien und keiner der Vertreter des deutschen Volkswillens weiß Rat und Bescheid. Aber , Me Streikdrohung der deutschen Unterbeamten, wenn ihre Forderungen nicht restlos erfüllt werden, und eine Porto-
chöhung des Briefes auf 3 . eine heillose Verteuerung aller
lmstigen Verkehrseinrichtungen, das ist es, was die Reichs- Dten von Berlin mit heimbringen.
Der Reichskanzler, der mehr wie gut bereit war, zu allem ms die Entente forderte. Ja zu sagen, hat unter dem Druck Aserer Hilflosigkeit, endlich es über sich gebracht, in einer Note ln den Präsidenten der Reparationskommisston zu erklären, ; Deutschland außerstande sei, mangels jeglicher Hilfe Lurch glands die auf 15. Januar und 15. Februar fälligen und zujagten Zahlungen in der vereinbarten Höhe zu leisten, ebenso mzugefügt. daß Deutschland auch bei den nächsten folgenden men mit Schwierigkeiten zu rechnen habe. Wir beglückwün- hm den Reichskanzler, daß er endlich das erlösende Wort der Mnhaften Entscheidung fand. Nun hat die Entente das kort. Was Wird sie tun? Geht es nach Frankreichs Willen, liirfen wir uns aus nichts Gutes gefaßt machen. Wir haben »zeigt. Laß wir bereit ioaren, das Menschenmögliche zu tun; M muß das gesamte neutrale und feindliche Ausland, Frank- «ich ausgenommen, cinsehen. Das vernichtungssüchtige Frank- sichabsr möge desSprichtworts eingedenk sein: „Allzu straff Munt z erreißt den Bogen."
Der Württ. Landtag wird vor Weihnachten noch einmal Ämmentreten, um die neue Gerichtskosten- und Notariats- kbiihrenordnung vor Jahresschluß unter Dach zu bringen. « Zentrumspartei des Landes hat einen großen Parteitag « Stuttgart abgehalten, der ein Bild starker Geschlossenheit ' Aivies und besonders mannhaft für die Erhaltung der christ- —Wen Bekenntnisschule eintrat, aber auch die Sorge wegender Ws^rmg Hes Staates nicht zu bannen vermochte.
I Am nächsten Montag treffen Lloyd George und Briand prima Mder einmal zusammen. Sie wollen die Reparationsfrage, ^ DH. die Züchtigung Deutschlands besprechen, dann die Orient-
So lautet der offiziell französische Text der Ankündi- «M» j »ng. Mit anderen Worten aber heißt das, daß England mit
Mnkreich eine Einigung über die für Großbritannien drük- Wen Orientfragen erzielen wird, wenn es in den Repara- Nsfragen Frankreichs Willen tut, auf unsere Kosten na- Uich. Die Engländer haben auch auf der Konferenz von ! Washington nicht verhindern können, daß das Abkommen über ^Stillen Ozean von vier statt drei Mächten geschloffen indem Frankreich sich zu England, Amerika und Ja-
- i A hinzudrängte, wodurch das englisch-japanische Bündnis
und Japan vereinzelt wurde. Immer deutlicher es sich, daß Frankreich in Europa. Amerika auf den üb- Teilen der Erde die Herrschaft an sich reißen und gemeindlich England von feiner bisherigen Weltmachtstellung Wrangen wollen. Das sind die Früchte von Englands Sieg. Ms ist ein Treppenwitz der Geschichte, aber wir vermögen !§? befreiende Lachen über diesen Witz nicht aufzubringen. W wollen uns still an unseren Christbaum setzen und ler- daß unS kein Msrsch helfen kann, wenn wir «ns nicht
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Schmalz,
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Asel-Sel.
selber helfen, indem wir den tiefen Sin« dieses heiligen Abends in uns aufnehmen: Was den Hirten wurde kund, blieb unS unverloren, wieder kündet Engelsmund, datz uns Christ geboren^
Deutschland.
München, 18. Dez. Als erste Maßnahme zur Bekämpfung -er durch die Wasser- und Kohlenknappheit hervorgerufenen Mißstände wird in München die Einschränkung des Straßenbahnbetriebs mit sofortiger Wirkung vorgenommen.
Berlin, 16. Dez. Wie die „Freiheit" mitteilt, haben Cri- spien, Ledebour und Rosenfeld beim Reichstag folgenden Antrag eingebracht: Im Prozeß gegen Jagow und Gen. ist fest- gestellt worden, daß General Ludendorff einer der Leiter des Kapp-Putsches war und für den im März 1920 begangenen Hochverrat verantwortlich ist. Ist gegen General Ludendorff wegen Hochverrats Anklage und Haftbefehl erlassen worden? Was gedenkt die Reichsregierung zu tun, um General Ludendorff zur Verantwortung zu ziehen.
Berlin, 15. Dez. Straßburger Blätter berichten über einen Zwischenfall, der sich am verflossenen Sonntag ereignet haben soll. Ein Straßburger Bürger namens Lobstein, der am linken Rheinufer fischte, sei Plötzlich vom rechten User aus beschossen worden. Es wurden angeblich von fünf Individuen zehn Schüsse aus Militärgewehren auf ihn abgegeben. Lobstein wurde von zwei Kugeln getroffen und schwer verwundet. Die französische Behörde hat sofort eine eingehende Untersuchung eingeleitet. — Es bleibt abzuwarten, welche Aufklärung dieser mysteriöse Zwischenfall findet. Die Beflissen, heit, mit der die Straßburger Presse von Schüssen aus Militärgewehren redet, macht stutzig und läßt eine bestimmte Tendenz vermuten.
Danzig, 16. Dez. Im Senat der freien Stadt Danzig erklärte sich der Finanzsenator gegen die Einführung der Polnischen Währung und für Beibehaltung der Reichsmark.
Einigung der Parteien in ber Flaggenfrage.
Ueber die Beibehaltung der alten Fahne als Handelsflagge soll, wie die „Voss. Ztg." zu berichten weiß, unter Len Fraktionen eine Einigung dahin zustandegekommen sein, daß die reine schwarz-weiß-rvte Handelsflagge (also ohne die schwarz- rot-goldene Gösch) beibehalten wird, wogegen die Deutsche Volkspartei sich verpflichtet, die Propaganda in der Flaggenfrage einzustellen. Nach der gestrigen Geschäftsordnungsdebatte über die Behandlung', ües volksparteilichen Antrags hatte man nicht eigentlich das Gefühl, daß eine solche Einigung zustande käme. Aus den Kreisen der deutschen Schiffahrt War ein Vermittlungsvorschlag gemacht worden^ wonach die deutschen Handelsschiffe am Bug die sog. Gösch, dagegen am Stern des Schiffes die alte Reichsflagge führen dürfen. Die Zentrums- Parlaments-Korrespondenz hört noch, daß das Reichskabinett einstimmig zu der Auffassung gekommen sei, daß aus innen- und außenpolitischen Gründen die Flaggenfrage setzt nicht gelöst werden könne.
Abänderungen zum Wohnungsabgabegesetz.
Berlin, 15. Dez. Der Reichsrat hielt heute nachmittags um 5 Uhr eine Vollsitzung. Der Berichterstatter über den Gesetzentwurf betr. Erhebung einer Abgabe zur Förderung des Wohnungsbaus teilte mit, daß die Ausschüsse des Reichsrats an der Vorlage der Regierung einige Aenderungen beantragen. So sollen einer Person mindestens drei Wohn- räume, zwei Personen in gemeinschaftlichem Haushalt mindestens vier Wohnräume zur Verfügung gestellt werden können. In Neubauten nach dem Kriege sollen Siebenzimmerwohuun- gen von der Wohnungsluxussteuer frei bleiben. Mimsterial-' rat Krüger vom Reichsarbeitsministerium stimmte diesen Abänderungen mit Ausnahme des letzten Punktes zu. Der Reichsrat nahm sodann einen Antrag an, der solche Wohnungen bis zu sechs Zimmern freiläßt. Hiermit erklärte sich die Regierung einverstanden.
Neue Beunruhigung der Deutschen Werke.
Wie aus beteiligten Arbeiterkreisen mitgeteilt und auch von zuständiger Seite bestätigt wird, ist die Belegschaft des Spandauer Werks der Deutschen Werke A.-G. durch neue Maßnahmen der Ententekommission abermals in lebhafte Unruhe versetzt worden. Zurzeit sucht diese Kommission unter den Maschinen solche aus, die für Reparationszwecke beansprucht werden. Es soll sich dabei um für das Werk lebenswichtige und unter Riemen gehende Maschinen handeln. Dis Beunruhigung der Arbeiterschaft ist besonders groß, weil aus dieser neuen Maßregel die Absicht hervorzugehen scheint, unter allen Umständen die Fabrikation in dem Werk lahmzulegen, wenn nicht durch Zerstörung, dann Lurch Anforderung der Maschinen für Reparationszwecke und beides zugleich (Wie lange soll dieses frevelhafte Sviel der Ententekommission noch währen, womit sie deutsche Arbeiter, die Tag für Tag ihrem Berufe obliegen und aufbauend wirken, in Sorge um ihre Existenz versetzt? Es gehört wahrlich Lammsgeduld dazu, diese andauernden Schikanen ohne jegliche Aeußerung zu ertragen. Die Regierung würde sich ein Verdienst erwerben, wenn sie auch nach dieser Richtung ein mannhaftes „bis hierher und nicht weiter" den Maßnahmen der Ententekommission entgegensetzte, die, beherrscht von französischem Geiste, ihr Ziel nur in der Vernichtung deutscher Arbeit und deutschen Lebens sieht. Schriftl.)
Eine Erklärung Ludendorffs.
Von General Ludendorff erhält die Telegraphen-llnion mit der Bitte um Veröffentlichung folgende Erklärung:
„Die Morgenausgabe des „Vorwärts" vom 3. Dezember bringt unter der Aufschrift „Wie Kühlmann fiel und Ludendorff den Krieg verlor" einen Auszug aus einem demnächst erscheinenden Buche eines unbekannten Verfassers. Im „Vor
ich den Rücktritt des Staatssekretärs von Kühlmann entschieden hätte. Auf weitere Enthüllungen einzugehen, enthalte ich mich. Der Obersten Heeresleitung ist weder im Frühjahr «och i« Sommer 1918 vom Reichskanzler oder vom Staatssekretär des Auswärtigen Amtes eine Mitteilung von der Möglichkeit einer Verständigung mit England gemacht worden. Im Frühjahr hatte General Smuts zum Beispiel erklärt, mit Deutschland könne die Entente nicht sprechen. Am 1. Juli 1913 erklärte die Oberste Heeresleitung dem Reichskanzler in Spa, also nach der bekannten Kühlmannrede, daß sie jederzeit Besprechungen mit England zustimmen würde, falls dieses daz« bereit wäre. Der Reichskanzler stellte darauf fest, ohne von irgendeinem Angebot Englands zu sprechen: „Wir sind als» darin einig, daß wir zunächst unsere volle Kraft weiter entsetzen, daß wir aber zu vernünftigen Besprechungen bereit bleiben." Am 12. Juli sprach sich der Reichskanzler im gleichen Sinne im Reichstag aus: „Auch die Oberste Heeresleitung hat mir gesagt, sobald ein ernster Friedenswille sich auf der anderen Seite bemerkbar macht, müssen wir der Sache nachgeben." In diesen Tagen sprach mir Major Drandt.vom Kriegsminr- sterium, der im Haag mit englischen Offizieren über Kriegs- gefangenenaustausch beraten hatte, von der Möglichkeit, in Besprechungen mit englischen Offizieren über den Frieden z« kommen. Ich trug ihm auf, die Angelegenheit zu fördern. Der militärische Mißerfolg am 15. Juli, nicht aber der Abgang deS Herrn v. Kühlmann, ertötete in England alle Friedensregun- gen, falls sie vorhanden gewesen sein sollten. Was diesen Abgang betrifft, so habe ich dem Reichskanzler von dem niederschmetternden Eindruck der Rede des Herrn von Kühlmann auf Las Heer Mitteilung gemacht. Im übrigen habe ich mich persönlich stark zurückgehalten, zumal meine Gedanken durch den bevorstehenden Angriff gefesselt waren; insonderheit bin ich nicht bei Seiner Majestät vorstellig geworden, als eS schien, als ob der Staatssekretär vorläufig im Amte bleibe« sollte. Die Gründe für den Abgang des Herrn von Kühlman» liegen nicht in meiner Person. Ich kann nur dringend wünschen. daß die mit der Angelegenheit seinerzeit dienstlich betrauten Stellen sich zur Entlassung des Staatssekretärs nutz zu der vermeintlichen Friedensmöglichkeit auf dem Status! quo ante äußern. Es ist unverantwortlich, dem gequälte» Volk immer wieder von der Möglichkeit eines Friedens z» sprechen, den — ich natürlich verhindert hätte, gez. Ludendorff."
Das Berliner Echo zu -er Aufschubs««».
Berlin, 16. Dez. Während die Leutschnationale Presse ihr Urteil über die Note der deutschen Regierung an die Reparationskommission dahin zusammenfaßt, daß sie den Zusammenbruch der Erfüllungspolitik des Kabinetts Wirth bedeute und daß die Katastrophe da sei, erklären alle übrigen Blätter, dast durch das Ultimatum der englischen Hochfinanz über die Kreditunfähigkeit Deutschlands unter den Bedingungen des Londoner Zahlungsplanes eine für Deutschland günstige Wendung in der Reparationsfrage eingetreten sei. — Die „Deutsche Allg. Zeitung" schreibt: Die Erklärung der englischen Hochfinanz sind ein beredtes Zeichen der Bankerotterklärung der gesamten bisherigen Reparationspolitik der Entente. Diese Politik hat die wirtschaftlichen Erwägungen und Möglichkeiten vollständig außer Acht gelassen. Die englische Finanz tritt jetzt offiziell alA Träger der Erkenntnis vor die Welt hin, daß das Reparationsproblem ein Wirtschaftsproblem geworden sei. Las nicht nur Deutschland, sondern vor allen Dingen Europa und die ganze Welt angehe. Die „Germania" betont, daß Deutschland bis jetzt Las Versprechen, das Möglichste zur Erstellung des Ultimatums zu tun, gewissenhaft und mit aller Kraft gehalten habe und fährt fort: Die deutsche Bereitwilligkeit zur Erfüllung war aufrichtig. Niemand in der Welt hat einen Anlaß, die deutsche Politik nach dieser Seite hin anzuzweifeln. Durch das Kreditverlangen Deutschlands ist das Reparationsproblem als Weltproblem aufgerollt worden. Somit ist eine völlig neue Lage in der Politik der Welt geschaffen. Mit ihr rechnete daS Kabinett Wirth, und gerade Lessen leitender Geist, der Reichskanzler selbst, war es der dies von Anbeginn vorausgesagt bat, als er die Erfüllung des Ultimatums übernahm. An jenem denkwürdigen 10. Mai hat er es in seiner ersten Kanzlerrede unumwunden ausgesprochen: Die Verantwortung für die weltwirtschaftlichen Folgen des Ultimatums liegt bei der Gegenseite. — Die „Vossische Zeitung" schreibt: Die neuen Kredit- Versuche Deutschlands sind nicht etwa durch mangelnde Vorkehrungen in Deutschland zuschanden geworden die nötigen Bürgschaften für solche Anleihen zu beschaffen. Weithin sind die Anstrengungen für alle Welt sichtbar, die die deutsche Volksgemeinschaft zur Unterstützung des Anleihebegehrens der Regierung gemacht hat. — Das „Berliner Tagebl." nennt da- englische Urteil über die Kreditunfähigkeit Deutschland besonders deshalb einen schlüssigen Beweis für die verheerende Wirkung der deutschen Erfüllungsversuche, weil Deutschland noch vor weniger als drei Monaten ein holländischer Kredit gewährt worden sei. — Der „Vorwärts" erörtert die Frage der von den Alliierten etwa anzuwenden Zwangsmaßnahmen zur Eintreibung der deutschen Zahlungen und schreibt: Zwangsmaßnahmen sind erst möglich, wenn die Reparationskommisston gut- achtlich erklärt hat, daß auf Seiten Deutschlands eine absichtliche Nichterfüllung vorliegt. Nach den Erlebnissen der letzten sieben Monate, nach den Zeugnissen, die hervorragende Staatsmänner wiederholt über Len guten Willen Deutschlands! abgegeben haben und schließlich nach den gutachtlichen Erklärungen der englischen Bankwelt über die Ursachen der deutsche» Kreditunfähigkeit dürste es doch sicherlich schwer sein, zu Len, Urteil zu gelangen, daß Deutschland böswillig mit seiner Zahlung nn Rückstand bleibt. — Auch die „Freiheit" bezeichnet eS als einen Erfolg der auswärtigen Politik Deutschlands, daß die
MM-»«.I«°ln.°V--ii-ndiiiün;E AZLLLLLKKL England im Sommer 1919 hmtertrieben. Sie sei auf dem jetzt die Pflicht der deutschen Reaieruna
Rtt7dm^ülti^ Wiederherstellung des Gleichgewichts in den StaatsfiEjen »«