n, dem hauptsächlich zu ihrer ld unter die Arme zu greifen d ie Ausführungen ^om ls. Solange das Reich jed: eue Noten in Umlauf fetze, köiweTi ben nicht aufwärts gehen, Fix ^ )er weitere Ausbau ihres kniffen anqepaßt werden nrüjse ^ :tzung eine wesentliche Erwsitir,,»! r auf dem Gebiete des PerfoA lontokorrentverkehrs, sowohl im ^ ältniffen am schwersten betroffen?» r Sparkassen selbst. Die erK. württembergischen Ministerium r werden. Die verschiedenen belgischen Sparkaffen nach Beseiti- I aufhaltenden unnötigen Hemmun wer Bewegungsfreiheit brachte ^ ueister vr. Dollinger in einer §». die dem Ministerium des Fnnciü >ie verlangt hauptsächlich von bei oaffung an die veränderten wirt- d das Verlassen teilweise ansacsai- rber forderte er unter großem Bei- chr Vertrauen für die Sparkaffen einstimmig gutgehcißen.

Nahen.

Dem Bericht der Eisenwerke G<W daß das Geschäftsjahr eine außer- and Vollbeschäftigung auftvie? Der lbzug aller Lasten und Abschreibun­gen: 20 Prozeirt Dividende verteilt ehr erheblicher Höhe vorliegen, sind e Geschäftsjahr günstig, ler Wirtschaft in Nonnenweier Hav­ert. Als sie nach Feierabend zu K stehenden Wohnwagen zuritckkehr- -ahl Gäste, überfielen sie, vcrprüB- mit Messern auf sie ein und trat« wn herum. Ten älteren de: beiden r mittlerweile bcwußtlols geworden in eine Jauchegrubc, wo er schtr n Manne gefunden wurde. §r- sigemicr waren schwer verletzt und ins Bezirkskrankenhaus nach Lahr sechs Verhaftungen vorgenommm eint ein 34jähriger Kaufmann z»

Ein GroUeuer hat das Waren- des Marktplatzes heimgesucht Der -äumen aus und vernichtete grössere Lederwarcn, Bijouterien und Er­arbeitete mehrere Stunden an kr ars einen Sckraden von über 1 Mii-

emifchtes.

rer- Um Rache zu nehmen erschie- w unter Vorantragung einer rote» rte vor dem Trödelkeller der Frau nstraße 46 in Berlin. Fünfzig «on er ein und verlangten die tzeraus- vor einigen Tagen auf die Plün- leichzeitiq wurden von aussen her des Geschäfts zertrümmert, cbensi >es Kellers. Zwei Schüsse, die vor en abgefouert wurden, gingen glüli- erbeigecrisene Schupo erschien, war

elle« der Preise für Druckpapier.

>en am Dienstag den Beschlich uar Len jetzigen Preis für Druck-' vk um 320 Mark, also aus 660 Mack rhöhen. Das bedeutet beinah? eine >rigen Monat heraufgesetzten Preise Herr sie durch diese Erhöhung ver- Preise für Druckpapier um weinrr rmm heraufzusetzen. Dazu komme» der Holzstoffabrikanten, die Kohlen­folge davon ist, daß der schon jetzt nstbcr denr Friedenspreis gestiegene inr mindesten auf das Dreissigjacke Dickungen,, die diese phantastischen^

it dem Beten aus und sprachen ls für eine fleißige, riegeümm e noch manchuial unter den Ael- ee einstmals das sauberste Dirndl

mse hinein klopft es ans Fenster, n wenig hcrauskommen möchte?

hatte ihm was zu sagen . . . n stand In der kalten Februar- rch Sternenschein und sin Stück r ihm ein jäher Schreck lähmend

ler dem Almbauer sieht er ein en denen etwas Schwarzes, Law

nicht erkennen, aber der Föritz arren ... es sicht so grausig ommt's ihm vor . . .

Hauer «nt nicht ganz sicherer :ecken, Föritz . . . wird halt wohl leine Knechte, wie sie heute nach- eführt haben durch die Klamm, deinen Buben!" lause. Als der andere sich aber eht. affe wenn er gar nichts ge-

ubgesiürzt und hat einen Streif- ich nicht irren, wenn ich denke, chtesten Jäger zusammengeraten, mein ich, wo kein Auskommen den Nadelslein! Bei Tag hätte

war ja alleweil ein guter der bei der Nacht halt! Bei der tseiten noch alles vereist ist im auch wird ihn blindlings - wohl ein Kreuz, das dir unser Zwei Leichen auf einmal im erzogen weißt eh helfen ird dir wohl auf einer andern ück ins Haus kommen. les zusammenkommt! Weißt ehl (Fortsetzung sssitk.-

«rnSsteigernngen für LaS Buchdruck- und Zeitungsgewerbe ^ werden, liegen ohne weiteres auf der Hand. _

Handel und Verkehr.

Stuttgart, 12. Dez. (Landesproduktenbörse.) Infolge des «eiteren Rückganges der ausländischen Devisen verkehrte Ler «etreidemarkt in abgelaufener Woche in flauer Haltung bei ulwacher Kauflust. Es notierten per 100 kg ab wiirtt. Sta- Un- Württ. Weizen, je nach Lieferzeit 720 bis 740 M. (am

- Dez. 760 bis 780 M.), Sommergerste 700 bis 730 (730 bis M Hafer 520 bis 550 (540 bis 570), Weizenmehl Nr 0 1135

1155 (1175 bis 1200), Brotmehl 885 bis 905 (925 bis 950). »leie 400 bis 420 (410 bis 430), württ. Heu 210 bis 230 (nnver- biüert) , Lrahtgepreßtes Stroh 85 bis 95 (unverändert) Mark.

^ Neueste Nachrichten.

Stuttgart, 12. Dez. Die Ernennung des deutschen in Kopenhagen, Freiherr Konstantin v. Neurath, M deutschen Botschafter in Rom steht bevor. Freiherr M Neurath war bis Ende 1918 Kabinettschef des ver­gebenen Königs von Württemberg. Er ist 49 Jahre alt ^ gilt als hervorragender Diplomat. Er war früher im diplomatischen Dienst, zuletzt in Konstantinopel. Neurath ist geborener Württemberger.

Haua«, 12. Dez. Als das am Paradeplatz gelegene Eafe Hiller, das vor einigen Tagen von den Gebrüdern Menhardt aus Offenbach übernommen worden war, nicht geöffnet wurde, verschaffte man sich gewaltsam in das Cafe Eingang. Das Brüderpaar wurde bewußtlos in der Küche liegend aufgefunden. Sie hatten sich mit Gas vergiftet Der ältere von ihnen war bereits tot, der zweite wurde in ein Krankenhaus gebracht, wo er noch bewußtlos darnieder­liegt. Was die Brüder zu dem Schritt veranlaßt hat, steht noch nicht fest. Es wird vermutet, daß es Schwierigkeiten waren, die mit der Uebernahme des Cafes zusammenhängen.

Saarbrücken, 12. Dezbr. Unter stärkster Beteiligung fanden gestern im ganzen Saargebiet Bergarbeiterversamm­lungen statt, in denen die Erregung der Saarbergleute über den Lohnabbau in einer Zeit ungeheurer Preissteigerung für «Ile Lebensbedürfnisse zum Ausdruck kam. Lebhafte Klage «urde auch geführt über den übermäßig starken und kost spieligen Verwaltungsapparat. Ohne Unterschied der organi satorischen oder Parteizugehörigkeit waren alle Teilnehmer darin einig, daß man geschloffen zusammenstehen müsse, damit die gegenwärtig herrschenden. mißlichen Verhältnisse, wie sie im Saarbergbau niemals in Erscheinung getreten seien, geändert werden können.

Saarlouis, 12. Dez. Gestern fand unter Beteiligung einer nach Tausenden zählenden Menschenmenge die Bei­setzung von 10 Opfern der Explosionskalastrophe in Saar- weUingen statt. Alle Gemeinden der nahen und ferneren Umgebung und die Behörden waren durch Abordnungen vertreten. Die französischen Saartruppen hatten eine Ehren­kompagnie gestellt.

Weimar, 13. Dez. Anläßlich der bevorstehenden neuen Kreiseinteilung in Thüringen haben Vertreter der Stadt Weimar und der Bezirke der Röhn mit der bayerischen Re­gierung Verhandlungen ausgenommen, die den Anschluß dieser Bezirke an Bayern bezwecken.

Berlin. 12. Dez. Im Untersuchungsausschuß des preußischen Landtags über die Vorgänge in Mitteldeutsch­land wurde heute das der Abgeordneten Frau Klara Zetkin bei der Ueberschreitung der russischen Grenze abgenommene Aktenmaterial besprochen. Zum Schluß der Aussprache wurde ein Antrag Dr. Meyer-Ostpreußen (Komm.) auf Zu­sammenstellung der öffentlichen Erklärungen über das soge­nannte Zetkin-Material angenommen. Der kommunistische Antrag, die Akten des Reichsgerichts über die Strafver­folgungen auf Grund dieses Materials einzufordern, wurde abgelehnt.

Berlin, 13. Dez. Für den 15. Dezember findet die in Aussicht genommene Kundgebung der deutschen Landwirt­schaft in Form einer Vollsitzung des Reichsausschusses der deutschen Landwirtschaft statt, der Stellung nehmen wird zu der FrageLandwirtschaft, Reparation und Wiederaufbau".

Der Reichslandbund wird seine bisher stets im Zirkus Busch zu Berlin abgehaltene Generaloer'ammlu ig ;m Jahre 1922 in Hannover abhalten. Wie die Bank für Handel und Industrie (Darmstädter Bank) mitteilt, ist die Nachrichr, daß die Darmstädter Bank, insbesondere deren Münchener Filiale, größere Devisenverluste erlitten haben soll, völlig aus der Luft gegriffen. Die Veranlagung zur Einkommen­steuer 1920 wird in den nächsten Wochen fertig gestellt, doch dürfte die Erledigung der Einsprüche gegen die Reichs­notopfer- und Kriegsabgabenveranlagung noch einige Zeit zurückgestellt werden. Der Norddeutsche Lloyd hat den großen Passagier- und Frachtdampfer, der auf der Schichau­werst für seine Rechnung gebaut wird,Columbus" benannt. Der neue Dampfer hat eine Größe von 35000 Brutto­registertonnen.

Hamburg, 12. Dez. Die Fabrikanlagen der Kakao kompagnie Theodor Rerchhardt G. m. b. H. in Wandsbeck wurden gestern morgen zum zweiten Male in diesem Jahre von einem Großfeuer heimgesucht. Ueber die Entstehung des Brandes weiß man zur Stunde noch nichts Näheres, schließt jedoch, insbesondere, da seit Samstag mittag der Betrieb ruhte, auf Brandstiftung. Für die Feststellung der Täter setzte die Direktion 50000 Mark Belohnung aus. Der Schaden ist nicht so erheblich, wie es anfangs schien, llm Vs4 Uhr morgens ist es den Feuerwehren von Ham­burg und Wandsbek gelungen, des Feuers Herr zu werden.

Swiuemünde, 13. Dezbr. Auf Grund des mit der Sowjetregierung abgeschlossenen Auslieferungsoertrags wurden ungefähr 100 russische Schwerverbrecher, die bisher in den verschiedensten deutschen Strafanstalten waren, nach Rußland abgeschoben. In Stettin wurde der Transport möglichst unauffällig, zum Teil des Nachts auf das Schiff gebracht. Der Dampfer wird von zwei Torpedobooten begleitet.

Oedevbvrg, 12. Dez. Die Ueberprüfung der von den Ungarn den Abstimmungskomrnifsaren vorgelegten Stimmlisten ergibt immer neue Unrichtigkeiten und unverzeihliche Ober­flächlichkeiten; hauptsächlich aber spielen systematische Täu­

schung und wohlüberlegter Schwindel dabei eine große Rolle, i In Oedenburg, im Hause Massingerstraße 12, mußten nicht weniger als 11 Personen von den Listen gestrichen werden, vier Personen waren zweimal eingetragen worden, die voll kommen unbekannt, zwei gestorben, zwei nicht feststellbar, 55 waren dagegen in dem gleichen Hause als nicht stimmberechtigt eingetragen.

Tremova, 12 . Dez. Ein Automobil mit vier Sozialisten wurde von mehreren Personen angehalten, die mit Stöcken auf die Insassen einschlugen, von denen einer getötet wurde. Nach Blättcrmeldungen waren die Täter Faszisten.

London, 12. Dez. Die Annahme des irischen Ab­kommens durch die berden Kammern des engl. Parlaments ist gesichert; auch im Sinnfeiner-Parlament dürfte die Zwei­drittelmehrheit erreicht werden. Wie verlautet haben sich 40 Abgeordnete der schottischen National-Liga für die Forderung auf Errichtung eines Freistaats Schottland nach irijchem Muster ausgesprochen.

Newyork, 12. Dez. Das amerikanische Tauchboot 8 46" ist mit einem Schleppdampfer auf der Höhe von Bridgeport in Kollission geraten. Die Mannschaft konnte gerettet werden, indem sie sich durch das Torpedolancierungs- rohr ins Freie retten konnte.

Washington, 12. Dez. Viviani sandte ein Telegramm an seine Regierung, in dem er die Ansicht ausspricht, daß die Konferenz sich der Verwirklichung ihres hauptsächlichsten Zieles genügend genähert habe, um ihm zu gestatten, nach Paris zurückzukehren. Er wird sich infolgedeßen am 18. Dez. auf dem DampferParis" einschiffen.

Washington, 12. Dez. Der Führer der Demokraten im amerikanischen Senat und Mitglied des Senatsausschuffes für äußere Angelegenheiten, Hitchcock, erklärte, er sehe keinen Grund zur Opposition gegen den Viermächtevertrag. Dieser Vertrag biete eine sehr gute Gelegenheit, das englisch-japa­nische Bündnis zum Verschwinden zu bringen. Die gesamte amerikanische Presse billigt das Viererabkommen. Die New-Uork World" erklärt, die amerikanische Regierung sei endlich zu der Entdeckung gelangt, daß sie geben und nicht nehmen müsse. Den Weltfrieden sicher zu stellen, sei wich­tiger, als die besonderen Aufgaben der Vereinigten Staaten. DieNew Jork Times" sehen in dem neuen Vertrag eine Anwendung der Grundsätze des Völkerbunds. Dem Blatt bereitet die Aufhebung der englisch-japanischen Allian; ein besonderes Vergnügen.

Konferenz der Wirtschaftsminister.

Darmstadt, 12. Dez. Heute fand hier im Sitzungs'aa! der Volkskammer eine Aussprache der Wirtschaftsminister des Reichs und der Länder statt. Staatspräsident Ulrich begrüßte die Versammelten namens der hessischen Regierung. Nach einleitenden Worten des Reichswirtschaftsministers Schmidt legten die Ministerialräte Dr. Trendelenburg. Flach und Frei­herr v. Budlar in längeren Referaten die gegenwärtige Wirt­schaftslage. die von der Reichsregierung getroffenen - Massnah­men und die bevorstehenden Absichten dar. Im einzelnen wurde ausgeführt, daß angesichts der großen Schwierigkeiten, die sich bei Durchführung des-bisherigen Systems der Einsuhr­kontrolle ergeben haben, ernstlich erwogen werden müsse wie im Interesse der Aufrechterhaltung der deutschen Zahlungs­fähigkeit eine erweiterte Einfuhrbeschränkung hauptsächlich im Wege der Zollpolitik durchgeführt irerden könne. In dem Bericht der Vertreter des Reichswirtschaftsmrmsteriums ist wei­ter ausgeführt, die Entwertung der deutschen Valuta habe energische Maßnahmen zur Verhinderung des sog. Ausver­kaufs Deuschlands notwendig gemacht. Insbesondere seien Maßnahmen zu einer verschärften Durchführung d-r Aus­fuhrkontrolle ergriffen worden. Die Beteiligung des Reiches an dem Mehrerlös des Ausfuhrgeschäfts durch eine allgemeine Ausfuhrabgabe sei beabsichtigt. Um die schädlichen Rückwir­kungen der Geldentwertung auf die Binnenwirtschaft zu mil­dern, müsse auf eine Steigerung der Produktion und eine Ver­minderung des übermäßigen Verbrauchs hingewirkt werden. Die Auswüchse in der Preisgestaltung würden durch strenge Handhabung der bereits bestehenden Bestimmungen bekämpft Für die Beobachtung der Preisbildung seien die Prcis- prüfungsstellen durch Kommissionen zu ergänzen, deren Mit­glieder insbesondere auch aus der minder kaufkräftigen Ver­braucherschaft zu entnehmen seien. Die Behinderung der Ar­beitsmöglichkeit auf vielen Gebieten sei durch unsere beschränkte Kohlenlage versucht. Alle diese Schwierigkeiten könnten nur beseitigt werden, wenn im Steinkohlenbergbau wieder Ueberschichten gefahren würden. Die allgemeine Ansprache, die sich an den Bericht -es Reichswirtschaftsministeriums schloß, führte zu einer erfreulichen llebereinstimmung über die schwebenden wirtschaftlichen Fragen. Es wurde allgemein zum Ausdruck gebracht, daß vor einer Lösung der Reparations­frage die Bedingung für eine gedeihliche Wirtschaftspolitik nicht vorhanden sei.

Gegen die Sonderbündler.

Köln, 13. Dez. Me politischen Parteien Rheinlands, die gestern in Königswinter waren, und zwar die Zentrumspar­tei, die Sozialdemokratische Partei, di? Deutsche Volk-Partei, die Deutsch-Nationale Äolkspartei und die Deutsch-demokra­tische Parei, wenden sich in einem Aufruf gegen die Versuche sonderbündlcrischer Kreise, durch offenen Hochverrat das Rheinland vom Reich zu trennen, und erklären, daß sie auf ewige Zeiten fest am Deutschen Reiche halten und von einer Losreißung rheinischen Gebiets nichts wissen wollen. Me Unabhängige Sozialdemokratische Partei lehnte es ab. die Kundgebung der übrigen rheinischen Parteien zu unterzeich­nen, weil sie der Ansicht ist. daß die sie bestimmenden Motive im Kampfe gegen die Loslösungspersuche anderer Natur sind als die ihrer Partei. Eine Loslösung Ler Rheinland? vom übrigen Reich bekämpfe sie aber nach wie vor aufs äußerste.

Strefemaun erneut für die große Koalition.

Berlin, 12. Dez. Auf einem Vertretertag der Deutschen Volkspartei in Bautzen, woran auch sächsische Landtags- und Rcichstagsabgeordnete teilnahmen, sprach Dr. Str.'s--mann über die gegenwärtige Lage und warnte vor optimistischen Hoffnungen ans Vernunft und Einsicht unserer Feinde. Er betonte, daß die Januar- und Februarrate der Kriegsentschä­digung auf jeden Fall von Frankreich aesordert werden würde, und trat energisch für die breite Front im Innern und für die große Koalition ein. In seiner Rede über die politische Lage in Sachsen übte der Dresdener Oberbürgermeister und Landtagsabg. Blüher schärfste Kritik an der unparlamentari­schen sächsischen Regierung und forderte Neuwahlen. Er glaubte bestimmt. Laß im Frühjahr 1922 in Sachsen Neu­wahlen kommen müßten und trat weiter dafür ein. daß die Neuwahlen eventuell durch ein Volksbegehren erzwungen wer­den müssen.

Der Prozeß Jagow.

Berlin, 12. Dez. Der erste Zeuge, der vernommen wird.

ist der sächsische Obcrstnanzrat Bang. Ler nicht vereidigt wird, weil ein Verfahren gegen ihn geschwebt hat, das auf Grund der Amnestie aber eingestellt wurde und weil der Zeuge der Teilnahme verdächtig ist. Generalleutnant v. Hülden sagte aus: Am Abend des 12. März erfuhr ich. daß Lüttwitz ent­lassen worden war. Ich fuhr zu Lüttwitz nach Berlin und dieser erzählte mir von seinem Vorhaben. Ich suchte -hu da­von abzubringen Am Morgen des 14 März war ich Zeuge einer sog. Kabinettssitzung, in der ich die drei Angeklagte« sah. Wangenheim sprach viel über wirtschaftliche Dinge. Die Versammlung machte einen ziemlich verworrenen Eindruck. Auf die Frage eines Beisitzers bemerkte der Zeuge, von de» Vorbereitung des Unternehmens habe er früher gehört, aber nicht geglaubt. Laß Kapp so wenig vorbereitet hätte. Ich hatte den Eindruck, daß nach dem Verschwinden der alte» Regierung eine neue auf Grund der republikanischen Ver­fassung gebildet werden sollte. Reichsjustizministe: a. D. Schisser: Morgens ging es in die Reichskanzlei zu Kapp, bei dem ich Falkenhausen und andere antraf. Kapp fragte mich, ob ich die Konsequenzen aus den Ereignissen ziehen wolle. Ich erklärte, er habe kein. Reckt zu seinem Vorgehen, aber mir stünden Machtmittel zum Widerstand nicht zur Ver­fügung. v. Jagow mischte sich ein und sagte mit einer miß­achtenden Handbewogung: Wie kann man nach den Novem­bertagen in diesem Hause von Recht sprechen! Ich traf in meinem Ministerium zwei Offiziere, die mich verhaften woll­ten. Ich wurde veranlaßt, das Hans nicht zu verlassen. Mein Ehrenwort zu geben, habe ich abgelehnt. Der Zeuge spricht dann von den Verhandlungen der Parteiführer über die irr Aussicht genommene Amnestie.

Die Nimmersatte Post und Eisenbahn.

Ueber die am 8. Dezember vom Reichsrat beschlossene Postgebührenerhöhung hinäusgehend hat die Reichspostver- waltmrg den Regierungen der einzelnen Länder eine neue Vorlage unterbreitet, die wesentlich böbere Tarifsätze Vorsicht. Mese soll an Stelle der vor wenigen Tagen veröffentlichten vom 1. Januar ab Geltlung haben. Me Postkarte soll danach im Ortsverkehr 75 Pfg., im Fernverkehr 1,25 M. kosten, die Gebühr für den Brief im Ortsverkehr soll 1,25 M., die Gebühr im Fernverkehr 2 M. betragen. Der Vorschlag sieht bst den Telegrammgebühren eine Erhöhung für das Wort auf 1 M. und eine Mindestgebühr von 10 M. für ein Telegramm vor. Die Fernsprechgebühren sollen auf 100 Prozent gegenüber dem Gebührentarif vom 1. Oktober erhöht werden. Meie neuen Gebührensätze betragen durchschnittlich das Zwanzigfache vor dem Kriege. Wie man weiter mitteilt, sollen auf dieser Grundlage auch die Eisenbahntarife, ausgebaut werden. Der Fahrtkilometer, der vor dem Kriege in der dritten Klasse 3, sn der zweiten 4 und in der ersten 7 Pfennig gekostet hat, wird nach dem neuen Tarif 60 Pf., bezw. 90 Pf., bezw. 1.40 M. kosten. Durch die neuen Gebührensätze soll unbedingt erreicht werden, daß die Staatsbetriebe keine Reichszuschüsie mehr er­halten.

Mese neuerlichen Erhöhungen sind, wenn sie Wirklichkeit werben, geeignet, dem Wirtschaftsleben schwerste Wunden zu schlagen. Statt bei ihren Preiserhöhungen Schädigungen des Verkehrs möglichst zu vermeiden, hat sich die Eisenbahnver­waltung entschlossen, den Expreßgutverkehr totzuschlagen. Das geringste Expreßgut, das früher für 25 Pf. befördert wurde, soll seit 1. Dezember 12 M. oder das Mache kosten. Damit ist dieser Zweig des Bahnverkehrs erledigt. Vor dem Krieg war die Expreßgutbesörderung in Süddeutschland sehr verbreitet. Aber alle diese riesigen Erhöhungen werden Post und Eisen­bahn vom Defizit nicht erlösen,,' wenn sie das liebst nicht mit der Wurzel ausrotten, d. i.« Verminderung der viel zu vielen Beamten gegenüber der Vorkriegszeit.

Baldige Auszahlung der Kleinrentner-Unterstützung.

Im Reichstagsausschuß für' sozial?' Angelegenheiten er­klärte vor Eintritt in die Tagesordnung Ministerialdirektor Dr. Ritter vom Reichsarbeitsministerrum, daß die Ausfüh­rungsverordnungen zu Len Notstandsmaßnahmen für Rent­ner bereits im Entwurf fertig gestellt seien, daß sie jedoch noch der Zustimmung des Reichstages bedürfen. Der Regrerungs- vertreter hofft, daß der Reichstag bereits am 22. Dezember die Ausführungsverordnungen verabschieden werde, es soll er­möglicht werden, daß die Auszahlung der Unterstützung, und zwar rückwirkend vom 1. Oktober ab rn weitgehendstem Maße bereits zu Anfang des nächsten Jahres geschehen kann.

Forderungen der Berliner Sozialdemokraten.

Berlin, 12. Dez. Der außerordentliche Bezirkstag des Bezirksverbandes Berlin der S.P.D. nahm nach ein-m Refe­rat von Wels eine Resolution an, in der als unerläßliche Vor­aussetzung für das Gleichgewicht der deutschen Zahlungsbilanz die Stillegung Ler Notenpresse und die Deckung der Staats­gebührnisse durch ordentliche Einkünfte gefordert werden Aussicht auf erfolgreiche Bekämpfung der schamlosen Devisem spekulation bestehe nur bei restloser Erfassung der Erportdevi- sen. Die Resolution fordert: 1. die sofortige Erfassung der Sachwerte, 2. sofortige Erhebung der Reichseinkommcnsteuer. 3. Wiederherstellung des gemeinen Werts als Veranlagungs­grundlage in den Vermögenssteuerentwürfen, 4. sofortig? Er­höhung der Ausfuhrabgabe bis zur völligen Erfassung der Valutagewinne, 5. Freistellung der im In- und Auslands lie­genden Devisenvorräte durch eidliche Vernehmung, und 5. Ein­führung einer Börsengewinnsteuer.

Richtige Einschätzung der erzwungenen Freilassung Smeets'

in Italien.

Mailand. 12. Dez. In einem Leitartikel mit der Uebcr- schriftSonderbarer Vorfall" bezeichnet die ..Stampa" die von den französischen Behörden erzwungene Freilassung des poli­tischen Agitators Smeets in Köln als eine krasse Verletzung des Versailler Vertrags. Es handle sich hier um eiue neue Episode jener Politik, die dieRheinprovinz vonDeutschland tren­nen möchte. Es sei dies die von Frankreich schon bei der Ver­sailler Friedenskonferenz vertretene Politik, die ganz West­europa, vom Rhein bis zum Atlanti'chen Ozean, unter die französische Herrschaft bringen möchte. Das Merkwürdige an der ganzen Sache sei aber, daß diese Politik von der interalli­ierten Besatzungskommifsion begünstigt würde, indem sie sich in die innere Angelegenheiten Deutschlands einmischs, obwohl sie dazu gar keine Befugnisse habe.

Französische Vorwürfe gegen England.

Die bevorstehende Zusammenkunft zwischen Briand und Lloyd George ruft in der französischen Presse ziemlich bittere Kommentare hervor. So schreibt dirMatin", daß die An­kündigung dieser Zusammenkunft das Geständnis einer Kon­kurserklärung enthalte, nämlich einer Konkurserklärung der diplomatischen Methode, die seit 1919 Mode war. England habe große Eile, sich aus Europa znrückzuziehen. wie ein Spieler, der den Spieltisch verläßt, nachdem er gewonnen hat und der nun nach Hause zurückkehren möchte, um seinen Ge­winn zu zählen. Me deutschen Kolonien, die deutschen Schiffe, die erste deutsche Milliarde, alles wurde England zugespro­chen, und England wurde trotzdem nicht reicher, weil es die Weltkurse aus dem Gleichgewicht brachte und seine eigene Produktion lähmte. England habe das Geld sein'r natürlichen Kunden entwertet und konnte deshalb nicht mehr verkaufe». Sieben Millionen Arbeitslose seien der Preis, mit dem Eng­land heute Len Egoismus seiner Staatsmänner bezahle.