spurlos mit seinem Wagen , »Hoch klingt das S döm U

(Frau ErzbergerS Wohnunal »

O. Erzberger soll, nachdem ihr f dem diesigen Friedhof gefun2 vurde wenigstens als Bauplatz E" Wohnung ein Garten erworben" des WSrtt. Waldbesttzerverbaubj

Der Württ. WaldbesitzerverLand k nzhaf seine vierte Hauptversamw,. rf Rechberg begrüßte die L Vorsitzenden des Verbandes r Strobel von der LandwirtL !ter des Bayerischen und BcM eschaftsfnhrer Dannecker erstatjetk-l r voraussichtlich mit einem Abm» t, und legte den Haushaltsplan L >00 M. Ausgaben und EiunaL wird. Der Mitgliederbeitrag tz? !ald erhöht. Stach Dankeswortrn dieser einen umfangreichen tpolitik und -organisation. 2 efatzte. Danach ist der Lusanm l Württemberg mit 55 Proz. ^ rband ziemlich weit vorangeschM : Spitzenorganisation der DE Provinzialverbänden rund S M vertritt. Dem Württ. Verband mit 130 000 ha und 1863 Private«, Im vergangenen Jahr hatte der N» en zu verzeichnen, bei dem der A ung gegenüber dem Privatwald torischem Gebiet wurde noch «ui t en süddeutschen Verbandes hin» len und damals in Bamberg II« er Forstpolitik wurde die EmM« nente im ganzen Reiche erörtert i i gelten darf. Betont wurden, des Verkehrs in der HolzwirM eine strenge Erfassung der durch A« irne. Im vergangenen Jahre »W eine Austragsstelle zur HolM > eingerichtet. Bald stellte sich ^ en Unternehmer kein Holz abneh», -oße Aufwand von Organisation^, n Lieferungen an die Feinde M kreist die Forstpolitik Würste»« dolzausschusses der Notstandsvcck Zusammenbruch der Brennholxri, eferung wie auch die ForM keit des Ver-bands (Bildungswesv iterfragen, die VermittlungstiW nd Pflanzen) und die holzwirW dabei u. a. betont, daß der W meinsames Arbeiten mit der Lai, Wert legt, aber nach wie vor« kammer festhält. Der Entwurf i, e von der Forstdirektion und d« cd demnächst dem Staatsmimsterm worauf dann die gesetzmäßige Ar, t berufen wird. Die GeschäfW Millionen Mark Holz abgesetzt, M oflanzen und 2300 kg Samen vemij e Aussprache schloß sich an den E, Mittelpunkt die Frage der Brem ctschaftung, die der BauholzbeW r stand. Der Verband erklärte s>> r Zwangswirtschaft, wünscht ck ißen Gemeinden mit dem Verbal Ninderbemittelten zu gewährleiste' ferung wurde ausgesprochen, daß d Wohnungsbau aufzugeben sei, Ire gsbaus bester durch Geldbeiträge a r Nachweis erbracht, daß der wiiit ,en Anforderung von 200 00V U es den Bauenden ein Geschenk st macht. Dieser Zuschuß würde,'. Erfolge im Wohnungsbau bring!, H die Herabsetzung des Bauholz)

: eine Wohnungseinheit. Der Bei e Gewährung von verbilligtem Bas veshalb Baden dies schon länger k- wurde an praktischen Beispiels

f und starrte den Alten gespannt . . . ihm?"

c noch derweil! Sic reden je rksrichtcr ihn nicht will na« rs Testament vom Lammwirt n .och einmal beim Notar gewest >u wißen. Und vielleicht, daß er Hütte wegen der Weingeschichte,

dem Ohr zugehört.

hört? Wie's ihm geht? Wie er's

gehen, so weit, hat mir der Sm , ein alter Spezi von mir, der r meint auch, er könnt's frei nicht sein tät's schon, daß er's getan Beweise da."

renn die nicht wäre!" murmelte sich getragen . . . und wenn ich hinaus auf die Straße gekommen > ich keine Antwort!" alls auf einen Baumstrunk Ze­rpfeife an. Schweigend, große >, blickte er vor sich hin.

»Und es stimmt nicht, sag W es stimmt nicht!"

ste: Der Grund. Schau !>e vorteilswegen. Go ist der Por- Dem Alten sein Tod war dem ehvor der Lammwirt dazumal daß er ihn enterbt hat."

Richter auch gesagt, aber er dem. sondern wegen dem Gei»

, bei sich getragen haben M ,i zehntausend Kronen gewesen

, wäre denn nachher dasselbige lles übergedreht heroben am sie nichts! Anderswo wenn >t, daß sie s» eher Lrsujweii

tHortsehunst

«if die großen Mißbräuche Angewiesen, die mit dem verbil­ligten Bauholz getrieben werden und forsttechnische Gesichts­punkte gegen die Bauholzabgabe geltend gemacht. Gegen sechs tztimmen wurde eine Entschließung in diesem Sinne angenom­men. Die Verbandsgeschäftsstelle soll zu gegebener Zeit schritte in der Sache unternehmen. Bei der Frage der Forst­kammer verteidigte Präsident Dr. v. Wagner den mit dem Maldbefitzerverband vereinbarten Gesetzentwurf, mahnte zur Einigkeit und betonte, daß unter der Leitung der Landwirt­schaft die Jutereffen der Forstwirtschaft nicht vertreten werden jönnen. Schließlich wurden noch Satzungsänderungen gebil­ligt, die Beiträge erhöht, die hohenzollerischen Waldbesttzer in tzen Verband ausgenommen und der Name des Verbands in Waldbesitzerverband für Württemberg und Hohenzollern um­rändert. Als Organ des Verbands soll das in Münchchen er- lcheinende Holzhandelsblatt gelten.

StoSach, 3. Dez. Im Gemeindewald zu Jigeltingen ist -ieser Tage eine Eiche mit sechs Kubikmeter Raum­inhalt gefällt worden, die für 30 000 Mark verkauft wuvde. Für >ie Abfuhr des Waldriesen mußten 1000 Mark bezahlt werden.

Jstei«. 3. Dez. Der Heimatverein Kandern bemüht sich um pie Erhaltung des Jsteiner Klotzes. Diesen Bemühungen hat sich auch der Hauptvorstand des Badischen Schwarzivaldvereins angeschloffen und eine Eingabe an 'die zuständige Behörde em- gereicht, damit eine teilweise oder vollständige Abtragung des Berges verhindert wird.

Todtnau, 3. Dez Bei der hiesigen Jagdversteigerung erhielt Fabrikant R. Ziegler den Zuschlag mit einem Höchstgebot von 25 000 Mark im Jahr. Die Jagd war zu 8000 Mark angeschla­gen; der bisherige Jagdvachtpreis hatte 600 Mark betragen.

Waldshut, 2. Dez. Eine Protestversammlung, zu der das Freie Gewerkschastskartell Mitglieder, Beamtenschaft, Geschäfts­welt und Behörden eingeladen hatte, befaßte sich u. a. mit der Dreifrankenabgabe. In der Aussprache zeichnete Staatsanwalt Dr. Gerard beschämende Bilder von den Grenzvorgängen. Me Gefängnisräumlichkeiten reichten nicht aus, um alle Häftlinge unterzubringen; täglich würden 12 bis 20 Mann eingeliefert und 15- bis 20 000 Mark Geldstrafe verhängt. Es würden den Schweizern immer noch Lokale zur Verfügung gestellt, wo sie sich umziehen könnten und die Textil- und Goldwarenbranche wäre besonders an dem Ausverkauf beteiligt. Bürgermeister .Kupferschmid erklärte, daß nur durch die Dreifranken-Abgabe die Wal'dshutcr Milchschulden und deren Zinsen getilgt wer­den könnten. Eine Entschließung, die die Einführung der Dreifranken-Abgabe verlangt, wurde mit überwiegender Mehr­heit angenommen.

Mannheim, 2. Dez. Infolge Mangels an Brennmaterial mußte letzter Tage in einzelnen Klaffen der Volksschule der Unterricht ausfallen, weil die betreffenden Schulräume nicht ge­nügend geheizt werden konnten.

Vermischtes.

Leipzig, 2. Dez. Nachdem die Krankenürssenverbände den Schiedsspruch über die den Aerzten zu gewährenden Teuerungs­zulagen vom 31. Oktober 1921 abgelchnt hatten, fanden zwischen beiden Teilen am 30. November und am 1. Dezember neue Verhandlungen im Arbeitsministerium statt. Sie endigten ebenfalls mit einem Schiedsspruch, dessen Annahme die Ver­treter der Aerzte für ausgeschlossen erklärten mit der Begrün­dung, daß er sich zu weitgehend dem Standpunkt der Kassen- verbände anschließe.

Lauba« (Oberschlesien), 3. Dez. Wie von der Leitung des Eisenbahnwerkstättenamtes Lauban mitgeteilt wird, sind dem gestern abend nach 7 Uhr entstandenen Feuer die Dreherei und ein Lokomotivschuppen zum Opfer gefallen. Die in den be­treffenden Abteilungen beschäftigen 200 Arbeiter werden ander­weitig beschäftigt werden. Die Höhe des Schadens dürfte eine Million übersteigen. Me Entstehungsursache ist noch unbekannt. Von den Löschmannschaften erlitten einige durch die herabfal- ienden Glassplitter leichte Verletzungen.

Neue Kohlenlager im deutschen Teil Oberschlefieus. Der Verlust der besten und zukunftsreichsten Kohlen- und Erzgruben an Polen hat dazu geführt, daß in den bei Deutschland verblei­benden Teilen Oberschlesiens neue Bohrungen vorgenommen worden sind. Es wurden sowohl in der Gleiwitzer Gegend, als auch bei Ratibor neue Kohlenlager mittlerer Mächtigkeit ge­funden. Es besteht die Hoffnung, auf noch größere Lager zu stoßen. In der Oppelner Gegend ist die Erschließung größerer Braunkohlenlager mit Kohlen von guter Heizkraft begonnen worden. Desgleichen soll der Abbau der bereits stillgelegten Erzgruben wieder ausgenommen werden, da infolge neuzeit­licher Abbaumethoden der Erzbergbau in diesen Gruben wieder lohnend geworden zu sein scheint.

Wie die 120-Kilometer-Gcschütze erprobt wurde«. Wie wurde denn eigentlich das Ferngeschütz, mit dem wir Paris im Sommer 1918 auf eine Entfernung von 120 Kilometern be­schossen, erprobt? Diese Frage wird sich schon mancher vorge­legt haben. Natürlich, das einfachste war, seindwärts zu schie­ßen. Das einfachste? Nun, dann hätten wir womöglich das Geheimnis dieses Wunderwerkes deutscher Technik schon vor­eilig verraten; es kam aber darauf an, zu überraschen! Lange Monate hatte die Konstruktionsarbeit dieses nach ganz neuen Voraussetzungen zu erbauenden Riesengeschützes in Anspruch genommen. Tag und Nacht wurde gearbeitet, versucht, verwor­fen und neugebaut. Endlich stand das Geschütz bei Krupp fer­tig da, kleine Schießversuche waren gelungen, welcher Schieß­platz hätte aber für den wirklich praktischen Schießversuch aus­gereicht bei einer Schießstrecke von Berlin bis Frankfurt a. O.? Run, das Reichsmarineamt wußte Rat! Von der neuen We­sermündung jagten zwei Wasserflugzeuge seewärts an der Küste entlang. Me Küstenartillerieabteilungen waren auf Schußbe- ovachtung eingestellt. In 1)4 Stunden hatten die Flugzeuge vce 110 Kilometer lange Strecke durchflogen, nun standen sie auf Beobachtung. Um 3,15 Uhr wurde den Flugzeugen funken­telegraphisch ,Achtung, Schuß!" gemeldet. ,Jungens, nun wacht die Augen aus!" Absolute Ruhe in allen Telefonlei­tungen. Drei Minuten Flugzeit Achtung Aufschlag!! Meldung, wer den Aufschlag gesehen hat. Nach einer kurzen Weile die quäkende Meldung: »Hier war ein Knall!"Wo Mer?"Hier bei Beobachtungsstelle 18a."18a I Leut­nant N. möchte ans Telefon kommen!"Hier Leutnant N." 7) »Was war La los?"Hier ist offenbar der Anschlag ge­wesen, etwa 1 Kilometer von hier und 300 Meter binnenlandS

in einer-Kuhherde! Ich habe die Leute hingeschickt und

Arde sofort näheres melden." . . . Also bei 18a . . . etwa -o Kilometer vom Geschütz . . ., das war eine ganz schöne Ent- j^nung und doch ein Versager! Richtig konnte das Ge­nieß nicht geflogen sein. Was war her Grund? Bald kam me bestätigende Meldung. Es war glücklicherweise keiner Kuh etwas geschehen. Die Geschoßreste gaben über Len Grund de- VersagerS Aufklärung, sie enthüllten interessante Geheimnisse. » waren 40 Kilometer hoch gewesen, das ließ sich rechnerisch leicht feststellen, höher also als irgendein von Menschenhand Mertigter Gegenstand bisher überhaupt! Neue Beratungen, Berechnungen, Kalkulationen, Beschlüsse. Und nach einigen neue Versuche. Bis es gelang, auf Punkt zu schießen. T. Wir geben diese Schilderung nach dem ersten wirklich authen- Nchen Bericht, den Korvettenkapitän W. Kinzel in dem soeben

in I. F. Lehmanns Verlag in München erschienenen Werke Auf See unbesiegt!" (Zu beziehen durch die Versandabteilung des Kyffhäuser-Verlages, Berlin W. 50, Gcisbergstr. 2. Preis 30 M.) unter dem ThemaDie schweren Marinegeschütze an der Westfront und gegen Paris" veröffentlicht.

Eine Gedenktafel für den Erfinder der Gasmaske. In der Pharmazeutischen Gesellschaft in London wurde dieser Tage eine Gedenktafel für Len Erfinder der Gasmaske enthüllt. Sein Name war E. F. Harrison; er trat mit 47 Jahren noch in den Heeresdienst als Freiwilliger. Als die Deutschen ihren ersten Gasangriff unternahmen, war er gerade zum Unteroffizier befördert worden. Damals waren die Heerführer der Alli­ierten außerordentlich bestürzt, da es den Anschein hatte, als könnten die Stellungen nicht mehr gehalten werden. Da legte Harrison seine neue Erfindung vor, und die Vorgesetzten sahen sofort deren unerhörte Bedeutung für die weitere Kriegs- sührunq ein. Der Erfinder wurde mehrfach ausgezeichnet, u. a. erhielt er sofort den Rang eines Oberstleutnants und die Er­nennung zum Leiter der chemischen Abteilung der englischen Armee. Im Jahre 1918 erlag er einer Vergiftung, die er sich bei Erprobung einer neuen Giftwafse zugezogen. Es gibt Leute in England, die behaupten, Harrison habe eigentlich den Krieg gewonnen.

sp. Eine Stimme ans Rußland. Einen Einblick in die Stimmung, die das traurige Geschick Rußlands bei seinen be­sten Söhnen ausgelöst, und in die Beurteilung, die es bei ihnen findet, gibt eine Stelle aus den offenen Briefen des bedeutenden russischen Dichters Dimitri Mereschowfki an Gerhart Haupt­mann. Er schreibt:Der Sinn dessen, was heute in Rußland geschieht, ist so unermeßlich, daß es sich keinem politischen, hi­storischen, sozialen oder sittlichen Maße fügt. Diesen Sinn zu ermessen, braucht mau ein anderes Maß: ein religiöses. Gehen wir vielleicht so sinnlos zugrunde, weil wir den tiefsten religi­ösen Sinn dessen, was vorgeht, den religiösen Stützpunkt, die himmlische Feste verloren haben? Solange wir ihn nicht ge­funden haben, werden wir nickt errettet werden. Uns Russen kann man jetzt überhaupt durck nichts mehr erschrecken. Der Kelch ist voll bis an den Rand: wieviel man auch hineingießt, es fließt nur über den Rand. Wird denn die Menschheit wirk­lich nicht zu sich kommen und zugleich mit dem russischen Volk sagen: Herr, leite mich in deiner Gerechtigkeit ?"

700 Lokomotiven für Rußland. Me russische Regierung hat in Deutschland 700 Lokomotiven bestellt, darunter 137 bei Herrsche! L Sohn in Kassel, 18 bei der Maschinengesellschaft Karlsruhe, 18 bei Maffei München und 14 bei Krauß <L Cie. in München. Einige Lokomotiven sind bereits fertiggestellt und nach Rußland abgeliefert worden. Sie wurden auf besonderen Transportabsätzen nach Hamburg befördert, da die russische Sch'enenspur breiter ist als die deutsche. In Hamburg werden die Maschinen auf die eigenen Achsen montiert und nach einer Probefahrt auf einer Gleisstrecke mit russischer Spurweite in montiertem Zustande auf einem Dampfer nach Reval ver­laden.

18 vvv Kisten Wiskh beschlagnahmt. DieChicago Tri- , bune" meldet aus Neuyork: Die Polizei hat 13 000 Kisten schot- ! tischen Wiskys im Werte von einer Millionen Mollars beschlag- I nahmt, die unter falscher Zollangabe in die Vereinigten Staa ten eingeschmuggelt werden sollten.

Neueste Nachrichten.

Stuttgart, 4. Dez. In der gestrigen Sitzung des Petitionsausschusses des Landtags warnte der Justizminister vor einer zu stcuken gefühlsmäßigen Betonung der Eingaben in Sachen des Gnadenrechts und gab Auskunft über Be­schwerden gegen die Haltung des Justizministeriums in An­betracht der traurigen sozialen und wirtschaftlichen Umstände. Gnadengesuche in den überhandnehmenden Abtreibungsdelik ten weiden ausnahmslos abgelehnt, auch wenn die Gerichte für Gnade eintreten.

Karlsruhe, 4. Dez. Im Anschluß an die Verlaut­barung über die Erhebung eines Auslandszuschlags bei der Ausfuhr von Waren im Grenzverkehr wird mitgeteilt, daß der Beauftragte des Reichskomunssars für Aus- und Ein­fuhrbewilligung in Karlsruhe im Einvernehmen mit dem Ministerium des Innern und dem Landesfinanzamt den badischen Auslandszuschlag bei der Ausfuhr auf Sammel­bewilligungen mit sofortiger Wirkung allgemein auf zwei Franken und bei Spielwaren einschließlich Christbaumschmuck auf 1 Franken für je 100 Verkaufspreis herabgesetzt hat.

Trier, 5. Dez. Gestern Mittag gegen 12 Uhr ist in­folge einer Herzlähmung Bischof Dr. Korum verschieden. Die Beisetzung soll am Freitag, den 9. Dezember, vormittags um 9 Uhr im Dom stat'finden.

Erfurt, 4. Dez. Der 17jährige Sekundaner Oskar Ostlieb hat mit einem Revolver seine Mutter und dann sich selbst erschossen, weil er mit der Wiederverheiratung seiner Mutter nicht einverstanden war.

Leipzig, 4. Dez. Am Montag tritt hier der Reichsbe­triebsrätekongreß für die Metallindustrie zusammen. Wie derVorwärts" mitteilt, sind ungefähr 530 Delegierte sämt­licher Metullbctriebe Deutschlands und weitere 100 Funktionäre des Metallarbeiterverbandes als Teilnehmer an dem Kon­greß zu erwarten. Auch Vertreter der Angestellten der Metallindustrie werden den Verhandlungen beiwohnen.

Berlin, 4. Dez. Nach einer Mitteilung der englischen Regierung wird Lotsen und deutschen Kapitänen, die sich auf Fahrzeugen von Amerika nach deutschen Häfen in deren Begleitung befinden, von Fall zu Fall gestattet, in dem Vereinigten Königreich an Land zu gehen. Diese Erleichterung soll auch für Fahrzeuge in Betracht kommen, die nicht der United States Steamship Company angehören.

Berlin, 4. Nov. Wie die Blätter melden, sind die Berliner Bauarbeiter und Zimmerleute in den Ausstand ge­treten. Sie verlangen eine Erhöhung des Stundenlohns auf 15 Nach derVossischen Zeitung" schätzt man

in den Kreisen der Beamten die Mehrbelastung, die dem Reichshaushaltsetat durch die neuerlich von den Beamten geforderten Gehaltserhöhungen erwachsen würde, auf 5 Milliar­den Mark.

Wien, 3. Dez. Im Laufe des heutigen Vormittags wurden fast alle Geschäfte wieder geöffnet. Auch die Kaffees und die Gasthäuser sind zum Teil wieder in Betrieb. Ein strenger Bereitschastsdienft der Polizei bleibt noch aufrecht erhalten. Starke Patrouillen durchziehen die Straßen. Die Ruhe und Ordnung sind gestern und heute durch keinerlei Zwischenfälle gestört worden.

Wien, 4. Dez. In einem Gespräch mit einem Redak­teur derNeuen Freien Presse" über die Wiener Vorfälle vom Donnerstag bezeichnete Bundeskanzler Schober als un­

mittelbare Täternur die Elemente, die jede Großstadt in sich eirgt, verzweifelte und verbrecherische". Die bedauer­lichen Vorfälle waren, betonte er. auch ein Mahnruf an das Ausland, an jenes Ausland, das im Friedensoertrag von St. Gcrmain uns wrrkläffge Hllfe denn Wiedeiaifbau unseres Staatswesens zugesichert hat und nicht vergessen soll, daß durch die immer wieder hinausgeschobene Kredflhilfe zunächst die Entwertung unserer Währung und in deren Folge die enorme Teuerung herbeigeführt wurde Nur ver­einte Arbeit Aller kann uns die Bürgschaft bringen, daß unserem vielgeprüften Volk weitere schwere Erschütterungen erspart bleiben und Oesterreich und Wien wie bisher ein Faktor der Ruhe und O'dnung in Mitteleuropa bilden.

Wien, 5. Dezbr. Wie amtlich gemeldet wird, ist die militärische Besetzung des Burgenlandes beendet.

Genf, 5. Dez. Ein Mitglied des Völkeebundssekretariats begibt sich in Kürze nach Haag, um die Errichtung des intern ttionalen Gerichtshofs im Friedenspalost vorzubereiten. Der Gerichtshof ist für den 30. Januar 1922 nach Haag einberufen.

Paris, 5. Dez. Im Ministerium des Aeußern bestä­tigt man, daß von einer bevorstehenden Zusammenkunft der Minister des Aeußern von England, Italien und Frankreich zur Besprechung der Orientsrage die Rede ist. Diese Zu­sammenkunft dürfte in Paris stallfinden. Es ist wahr chein- lich daß die Minister die Gelegenheit benützen werden, auch die F age der Reparationen zu prüfen.

Paris, 4. Dez. Wie derMatin" mitteilt, erwägt die französische Regierung, ob es nicht angängig sei, dem eng­lischen Kabinett eine allgemeine Aussprache, die sich auf alle im gegenwärtigen Augenblick auf Frankreich und England beziehenden Fragen erstreckt, vorzuschlagen.

Paris, 5. Dezbr. Wie derTemps" feststellt, ist im Quai d' O.say nichts davon bekannt, daß der Besuch Lord Lurzons am kommenden Dienstag in Paris zu erwarten sei. Der Vorschlag der englischen Regierung, eine Zusam­menkunft der Außenminister von Frankreich, England und Italien zu veranstalten, werde mit großem Interesse begrüßt, aber es scheine, daß diese Zusammenkunft nicht schon in so nahem Zeitpunkt in Aussicht genommen sei.

Parts, 4. Dez. Nach einer Meldung derChicago Tribüne" aus Washington wird möglicherweise an die Stelle des Hugshes'schen Vorschlag vorgesehenen Verhältnisses der Floltenstärken 5:5:3 ein solches von 11:11:7 treten. (Das heißt man Abrüstung. Schciftl.)

Paris, 4. Dez. Wie derNew Aork Herald" erfährt, wird die Nachricht von der Kündigung des englisch-japanischen Benrags offiziös bestätigt, obwohl die Delegationen formelle Erklärungen darüber ablehnten. Man rühme an, Hughes werde erklären, daß die amerikanische Regierung sich gern an einem Abkommen beteiligen würde, das an die Stelle des des englisch-japanischen Bündnisses treten werde.

Der Reichskanzler über die großen inneren auswärtige« Probleme.

Berlin, 4. Dez. Bei einem Empfang des Vereins Ber­liner Presse im Reichstagsgebaude, zu dem Reichspräsident Ebert, Reichskanzler Dr. Wirth und andere Minister des Reichs und Preußens erschienen waren, hielt der Reichskanzler eine Rede, in der er zunächst auf die Bedeutung der Presse für das politische und kulturelle Leben des Landes zu sprechen kam. Der zunehmenden Mechanisierung und Materialisierung des politischen Lebens in Deutschland muffe die Presse entgegen­wirken. Das Reich bedürfe wie seiner wirtschaftlichen Kräfte ebenso seiner geistigen Kräfte. Politisch stelle sich jetzt als Hauptfrage dar: Wie kommen wir über den Winter hinweg? Dazu sei die Mitarbeit Mer Volksschichten notwendig. Be­züglich der auswärtigen Politik sagte der Kanzler: Soll aus­wärtige Politik verantwortungsbewußt gemacht, insbesondere Las größte aller Probleme, das Reparationsproblem, die Völ­ker näher bringen und Leistungen auf allen Gebieten vollbrin­gen, so muß in Deutschland jeder Politische Wirrwarr un­möglich gemacht werden. Die Regierung will heute noch die übernommenen schweren Verpflichtungen erfüllen. Sie hat bei Annahme des Ultimatums die weltwirtschaftlichen Folge­rungen denen zugeschoben, die Deutschland dazu zwingen. Hat jemand in der Welt geglaubt, daß man ein Volk wie daS deutsche isoliert herausheben könne aus den vor dem Weltkrieg so tief wirtschaftlich und finanziell verbundenen Nationen und daß man dieses isolierte Volk auspreffen könne wie eine Zi­trone? Wir wollen aufrichtig und ehrlich den Gedanken Lev Bereitwilligkeit, auch in Deutschland Substanz zur Verfügung stellen, soweit ein Kredit auf der Grundlage dieser Substanz möglich ist und seine Abdeckung ökonomisch durchführbar ist, Hochhalten. Wer die Entscheidung, ob es Geldgeber gibt, die ihr Geld in den bodenlosen Topf der Reparationen hinein­stecken, Liese Entscheidung trifft nicht die deutsche Regierung, auch nicht Mein die deutsche Industrie und Bankwelt, sonder» die Geldgeber, die nicht in Deutschland wohnen. Ob der Er­folg, ob die Möglichkett für uns gegeben ist, über den Januar und Februar hinwegzukommen, das ist doch nicht das einzig Entscheidende, sondern Laß überall der wirtschaftliche Nieder­gang des Ostens und Südostens, namentlich aber Deutsch» lands, als eine Weltgefahr erkannt ist. Diese Erkenntnis be­dingt die Notwendigkeit, daraus politische Folgerungen z» ziehen, auch wenn sie mit dem harten Buchstaben des Ver­sailler Friedens nicht übereinstimmen. Die Notwendigkeit, die Völker einander zu nähern, ist im Sommer und gerade jetzt gewachsen. Unsere Aufgabe ist es, die wirtschaftlichen Probleme fern von jeder Polemik gegen die leitenden Staatsmänner in ihrer wirtschaftlichen großen Tragweite endlich zum Ausdruck kommen zu lassen. Der Reichskanzler richtete an die Presse die Aufforderung, bei der Lösung der großen auswärtigen und inneren Probleme mitzuhelftn. Die Rede wurde mit stür­mischem Beifall ausgenommen.

SW" Im Interesse der vielen Bruchleidenden sei an dieser Stelle nochmal ganz besonders auf das Inserat des Herr« PH. Steuer Sohn in heutiger Nummer hingewiesen.

auf den täglich erscheinenden »EuztSler- werden kort während von allen Postanstalten und unseren Austräger* entgegengenommen.