che« wird, daß bei den gegenwärtigen Zuständen der Unsicher- IMt in Europa eine Abrüstung zu Lande unmöglich sei Deutschland und die Abrüstungskonferenz.
Aus Washington wird dem „Berliner Tageblatt" gemeldet: Sollte das Landabrüstungsproblem noch einmal in die Debatte geworfen werden, so wird die amerikanische Regierung Vorschlägen, die Ansicht Deutschlands zu diesem Punkte einzu- Holen. Die Idee der Konferenz fußt auf dem Grundsatz der Parität, eine Beschlußfassung gegen eine Macht ohne deren Anhörung ist nach den Voraussetzungen der Konferenz undenkbar. Frankreichs Vorbehalte sind aber fast durchweg Anwürfe gegen Deutschland und die Versammlung kann nach amerikanischer Meinung die Lösung eines europäischen Problems nicht verbuchen, ohne alle daran interessierten Mächte sprechen zu lassen. Amerika ist daher geneigt, die Weiterberatung der Land- «Lrüstungsfrage von Deutschlands Teilnahme in irgend einer Form abhängig zu machen. Da die Konferenz jedoch schon am Itz. Dezember zu Ende gehen soll, wird sich die. Reise eines deutschen Vertreters nach Washington nicht gut mehr ermöglichen lassen. Es heißt daher, daß inan von Deutschland die Antwort auf eine Reihe von Fragen fordern werde, über deren Wortlaut sich die Kommission für Landabrüstungen noch eini- «« muß.
Deutsche Garantie« in der Abrüstungsfrage?
Aus Washington wird gemeldet: Der deutsche Botschafts- »at von Thermann hat nach einer Meldung der „Chicago Tribüne" in einer Unterredung erklärt, er glaube. Laß Deutschland gewillt ist, einem internationalen Schiedsgericht neue Garantien zu geben, um Frankreich die Furcht vor einem vesen Kriege zu nehmen. Er fügte hinzu, Deutschland wünsche -u arbeiten, ohne gestört zu werden und ohne eine Besetzung bis Ruhrgebiets fürchten zu müssen. Deutschland sei ferner gewillt, diese Garantien in einer Form zu geben, daß die Welt seine Aufrichtigkeit anerkennen müsse.
Aus Gmvr. Bezirk und ümgevung.
Auf Grund der im Laufe d. I. in Stuttgart abgehaltenen Gewerbelehrerdienstprüfung ist u. a. zur Versetzung von Ge- Werbelchrerstellen für befähigt erklärt worden Äauwerkmeister Wfeiffer, Friedrich, von Rotensol.
Neuenbürg. (Gemeinderatssitzung am 22. November.) Geben die Baulinienfestsetzung im Gewand Marxenäcker V eine Einsprache erfolgt, lieber dieselbe wird heute in Anwesenheit des Beschwerdeführers A. Manz verhandelt. Eine Einigung kam nicht zustande und es erging, da die Einwendung bvm Gemeinderat nicht als berechtigt anerkannt werden konnte, ber Beschluß, dieselbe abzuweisen und die Akten dem Bezirks- «rt mit dem Antrag auf Genehmigung der Baulinie vorzu- Hegen.
Sodann wurde in die Beratung des Voranschlags ber Stadtpilege für 1921^ eingetreten. Die einzelnen Kosten wurden von der Verwaltung vorgetragen und nach Schluß des Vortrags über Len Voranschlag und verschiedene Ginzelposten, namentlich Stärkung der Kriegerdenkmal- und Kriegerdankstiftungen, Wiederherstellung des Turnhallebodens nnd des Boilers im Schulhaus sowie den Ilmlagefuß verhandelt. Der Gemeiyderat hätte gewünscht, daß ihm der Vor- «nschlag vor der ^Beratung wenigstens in einigen Exemplaren vollständig zugänglich gemacht worden wäre, anerkannte aber, daß unter den letzigen Umständen die Sache ihre Schwierigkeiten habe; zur nächsten Voranschlagsberatung soll aber in diesem Sinn verfahren werden. Der Ahschluß des Voranschlags Wird in der nächsten Sitzung erfolgen, nachdem die notwendigen Aenderungen vorgenommen worden find. .
Nachdem noch einige kleinere Sachen erledigt und der Vorsitzende auf die im Gang befindliche Sammlung zur M i t- telstands-Nothilfe aufmerksam gemacht hatte, wurde die Sitzung nach 10 Uhr geschlossen.
Am Montag, den 21. Nov. hat der Gemeindcrat die nun sertiggeftellten Kabrikräume der früheren Kwnst- «ühle auf Einladung der Firma Hch. Scholl besichtigt.' Die Räume sind bereits in Betrieb genommen und sowohl die Vertreter der Firma als diejenigen der Stadtgemeinde äußerten ihre lebhafte Befriedigung über das Geschaffene. Die Firma Hch. Scholl hat dem Stadtvorstand zur Verwendung für arnie Kinder von hier den Betrag von MX) M. überwiesen, wofür ber Vorsitzende im Namen der Stadtgemeinde seinen verbindlich- We» Dank ausgesprochen hat. K.
Neuenbürg, 22. Nov. Die hiesige Ortsgruppe des Reichsbundes der Kriegsbeschädigten, ehemaliger Kriegsteilnehmer und -Hinterbliebenen Hatte ihre Mitglieder sowie Freunde und Gönner ihrer Sache Äff Samstag abend zu einem Familienabend eingeladen. Ter Hauptzweck des Abends war eine Beschenkung der hiesigen
Kriegerwaisen. Durch Ersparnisse sowie Spenden von befreundeter Seite war es der Ortsgruppe möglich, unter die hiesigen 22 Kriegerwaisen den ansehnlichen Betrag von zirka 1000 M. zur Verteilung zu bringen. Umrahmt war der Abend von musikalischen Darbietungen des hiesigen, unter der Leitung des Herrn Emil Strecker stehenden Streichorchesters. Die beiden kurzen Aufführungen sowie der Sologesang von Frl. Jörger waren dazu angetan, die Sorgen des Alltags für einige Stunden zu vergessen. Den Mitgliedern des Streichorchesters, sowie den Theaterspielerinnen u. -spielern, die sich ihrer Aufgabe glänzend entledigten, sei nochmals auf diesem Wege herzlichen Dank gesagt. Dank auch allen den Spenderinnen und Spendern, die teils durch Geld, teils durch Gaben zur Ausschmückung dcs Gabentempels beitrugen.
Die Not des Mittelstandes.
Vielleicht gehört es mit zu Len entetzlichsteu Folgen der unS seit mehr als sieben Jahren in immer stärkerem Grade umgebenden No:, daß wir anjangen abznstumpfen für das Leid unserer Mitmenschen, daß auch in den Feinsten und Besten das starke Mitgefühl nachzulassen beginnt vor unseren ^gewaltigen Eeaenwartssorgen. Und doch sind ein großer unl unserer Volksgenossen durch die unerhörten Verhältnisse in so bitteres, unverschuldetes Elend geraten, daß es uns mit tiefster Scham erfüllen müßte, wollten wir nicht hier mit aller Kraft zu helfen suchen. Kein Stand ist so furchtbar von den wirtschaftlichen Verschiebungen betroffen worden als der gebildete, besitzlose Mittelstand. In den Stübchen und Kammern so vieler alleinstehender Frauen, Witwen. Rentnerinnen — ein Wort, das jetzt wie Hobn wirkt — Pensionären, herrscht zum Teil ein Mangel am Allernotwendigsten, der jeden als Vorwurf treffen sollte, der noch mehr als des Lebens Notdurst besitzt.
Wer bringt das Kunststück fertig, von 1 Mark im Tag zu leben, zu wohnen, sich zu kleiden? Wer kann 60 Mark monatlicher Einnahmen so einteilen, daß sie reichen?
Was sind die Folgen, wenn eine Frau nur noch zweimal in der Woche zu einem Mittagessen kommt? Was für eine Fülle von Leiden birgt das unreizbare Dachkämmerchen jener alten, verdienten Privatlehrerin, die nichts besitzt, rein gar nichts, als was Liebe und Freundschaft ihr zukommen lassen? Das Leben geht weiter, auch wenn da und dort wieder ein Mensch an gualvollstem Hunger, an furchtbarer Unterernährung stirbt. Denn wer gewohnt war, für sich selbst zu sorgen, von niemand etwas anzunehmen, durch Fleiß und Sparsamkeit sein Leben zu fristen, der geht lieber still zugrunde, ebe er um Hilfe rust. Desto schärfer aber wollen wir die Not dieser, unseres ärmsten Brüder und Schwestern als unsere eigene Not auf uns nehmen. Daß hier geholfen wird, so weit es irgend in unserer Kraft steht, muß uns zur heiligsten Gewissenspflicht werden. Darum öffne ein jedes Herz und Hände, wenn nun demnächst eine Haussammlung veranstaltet wird, zur Linderung der schlimmsten Notfälle. Noch gibt es viele in unserem Volk, die helfen können, und sei es unter eigenem Verzicht; möchten sie sich nicht vergeblich bitten lassen!_ Ilse Reinöhl.
Württemberg.
Stuttgart, 23. Nov. (Holzpreise.) Ein klares Bild einer einheitlichen Preisgestaltung auf dem Holzmarkt läßt sich noch nicht erkennen. Während beim Nadelstammholz im Oktober sich ein Gesamtdurchschnittserlös für Fichten und Tannen von rund 200 Prozent, für Forchen und Lärchen von etwa 230 Prozent ergab, deuten die neuesten Berichte des November laut Mitteilung des Waldbesitzer-Verbands auf einen Erlösrahmen von etwa 290 bis 320 Prozent der neuen Taxen. Dabei nähern sich die Erlöse aus Oberschwaben dem unteren Rahmenpreis, während sie aus dem Schwarzwald den oberen Rahmen zum Teil übersteigen. Bei den übrigen Holzarten und Sortimenten sind die Schwankungen derart, daß man von einem eigentlichen Marktpreis kaum sprechen kann.
, Ludwigsburg, 23. Nov. (Das Großfeuer auf Hohenasperg.) Infolge des dichten Nebels, der den Asperg einhüllte, wurde das Großfeuer im Filialbau der 'Strafanstalt in der Umgegend kaum bemerkt. Durch den Brand wurde neben viel Hausrat auch Kirche, Schule und Bibliothek der Strafanstalt vollständig zerstört. Die im Jrrenbau untergebrachten geisteskranken Sträflinge erfüllten während des Brandes die Nacht mit ihren Angstrufen und beruhigten sich erst, als man sie in einem Saal vereinigte. Ein Entweichen von Gefangenen ist nicht vorgekommen. Ein Teil der Sträflinge wurde in Noträumen des Zuchthauses untergebracht. Das Brandunglück bedeutet eine empfindliche Störung des Strafvollzugsbetriebs. Die Entstehungsursache ist auch Lurch die Untersuchungen der Staatsanwaltschaft noch nicht geklärt.
Heilbronn, 23. Nov. (Im Koffer erstickt.) Am Montag nachmittag waren die beiden Kinder des Arbeiters Karl Seyfried, ein Mädchen von 12 und ein Knabe von 4 Jahren, allein
zu Hause, weil ihre Mutter einen Ausgang machte. Die türe wurde verschlossen und die Kinder, die einen Glastür^
sei im Besitze hatten, erhielten von ihrer Mutter dieKreiburg, 22. Nov
>1,-» 2ir cvksnon worin kio ... ^ ^ ^
die Türe niemand zu öffnen, wenn sie zurückkomme «iral Scheer, der einsti läuten. Als die Frau gegen ^5 Uhr nach Hause kam M Motte, nun doch nc
der Glastürglocke läutete, erhielt sie keine Antwort '2^ Kortrag über die Schlo
sie wartete, bis ihr Mann gegen ^6 Uhr nach Haust stwü! sich iw letzten Sommer mit seinem Schlüssel die Glastüre öffnete. Die beiden politischen Ereignissen . ^- . . - . «im e Nngen, 21 . Nov. '
wurden nicht in der Wohnung gefunden, und auch der«, — » ^ ,,,
türschlüssel, den die Kinder im Besitz hatten, wurde pvi, a a« Samstag nachmitt
Eltern nicht bemerkt, sie haben daher angenommen, ihre AI Gesellschaft gehörenden, seien in der Stadt. Sofort haben die Eltern ihre Kind,? brachten Wechselstube der Stadt gesucht, und als dies erfolglos war, haben s,> Auswärts ans Tekepyr Hause nochmals nachgesehen, wobei die Kinder in einem S», seiner Abwesenheit v« in der Speisekammer tot und schon ganz ersann ro» > Diebe, den Gcsamtkassc Mutter gefunden wurden. Allem Anschein nach Hab-., und Frankenwerten. , Kinder ein Spiel gemacht und haben sich in den Holzst»,, ist es nicht gelungen, o setzt bezw. gelegt, wobei der Deckel zugeklappt und die TL,» Pforzheim, 22 Nr des Deckels in die Oese des Koffers eingeschnappt K z Ilmsang, schwerer Urkv
fanden die Kinder den Erstickungstod, weil sie den D-M ni Haber einer^hiesig^ A
mehr öffnen konnten. Der Schlüssel zur Glastüre stöbert Kohleisen Verl Kinder im Besitz hatten, lag in der Nähe des Koffers tafeln, an denen ste L Verbrechen kommt nicht in Frage. ' ^ preisen verkauft.
Vom Neckar, 23. Nov. (Konjunkturgewinn.) In Frnburg, 2b Sio steinach wurde die alte Harfe, ein bekannter Gasthof, vor lander und deren Moriaten für 165 000 M. eingekaust. Dieser Tage wuA Mrses Eln chreüen a Haus um 310 000 M. weitcrveräußert. werden künftighin auck
Oberndorf. 22. Nov. (Ein Märchen.) Der „Schwa« lehren. Kontrollen vor !- Row" Iwi- »kwn Gpnipindpfniäsiu,,»»Mannheim, 23.
^.^^ote^schreibti Jn der letzten Gemetnderatssitzunz ^ ^d Sodafabr
vom Vorsitzenden auch das Gesuch eines zurzeit ArbM-i "v.- x-«. -x
nur Ucberlassung eines Bauplatzes verlesen und dazu die? lor. Der mit vem rl merkuna gemacht, daß der Mann täalick 30 Fr. Untei-L Arbeiter Wilhelm Got
mcrkung gemachh daß der Mann tägftch 30 Fr. Unterstütz^ hex Arbeiter
also nach unserem Gelds 1500 bis 1600 M„ aus der
beziehe. ^ Diese Mitteilung veröffentlichten wir, ganz wie st j Unsere Arbeiter
Gemeinderat gemacht wurde. Nun stellt es sich heraus, d
die Höhe dieser Unterstützung, in Wirklichkeit nur 8 FraA letzt-. Durch die Gew
täglich beträgt. Daß man'selbst mit 8 Franken heut» kemA ^Maß?gcfthleuder
gen Sprünge machen kann, ist ganz erklärlich, wenn man§1 ^"Arbeiterschaft her
denkt, daß der betreffende seinen Unterhalt incher Schweiz! Erregung
streiten sowie seine hier ansässige Familie erhalten must ^
„.Schwarzwälder Bote" bemerkt dazu ausdrücklich, daß er st dafür verantwortlich zu machen ist, wenn vom Vorsitz« der baverssck
auf dem Ratt-aus Märchen aus Tausend und eine Nacht erK ^rang "der Maler u
"" Ulm, 23. Nov. (Sinnspruch.) Bekanntlich soll bei LNsiRn^richAt! Renovierung des Berliner Ratskellers dort auch ein Sinichn! .Aäprwkw den Pol ans der Stadt Ulm untergebracht werden. Die Stadt hütest fEliche Schußwunde Wettbewerb zur Ausarbeitung von originellen SmnM KnKn I^dimnpräj ausgeschrieben und veröffentlicht nun drei Arbeiten, dm 7O «ssi- die Beischaf! Verfasser nicht genannt sind. Der Sinnspruch, der im Bestich Ang ausgcsetzt.
«rletzt wurde, daß
Die Not der alten
Veteranen aus den l Keichsverband zur Kriegsbeschädigten, B spende für Veteranen Bitte um Unterstütz:« gewandt. Während da bigten des letzten Krie stützt, erhalten seine a> großes Deutsches Rei der im letzten Jahr
NOOO befinden. Die sein Post sclwckk onto B
Han
srrgt.
Ratskeller angebracht werden soll, lautet:
Kredenze, freundliche Schwester im Norden,
Vom deutschen Wein die besten Sorten!
Genieße, Gast, des Weines Lieblichkeit,
Mit echter Ulmer Urgemütlichkeit,
Dann fällt Dir vom schwäbischen Sonnenschein Der köstlichste Strahl ins Herz hinein.
Schussenried, 23. Nov. (Vom Baum erschlagen)
18 Jahre alte Josef Reichard wurde beim Fällen einer vom Baum getroffen. Er konnte sich aber sofort Wieda
heben und arbeitete sogar noch eine halbe Stunde. ^ ..
sich nicht mehr ganz wohl fühlte, begab er sich auf seiwi der bitteren Not nich Fahrrad nach .Hause, worauf bald größere Beschwerden ei, „och lebenden ungefc
traten. Er mußte ffns Spital gebracht werden, wo der gch -" '
kräftige Mann Len schweren inneren Verletzungen erlag.
Ravensburg, 23. Nov. (Erwischte Käseschiebcr.) Inda gangener Nacht haben Oberlandjäger Speidel und La»W Zwick in Ravensburg anläßlich einer Nachtstreife an der b« dischen Grenze einem Käseschmuggler 12 Zentner Limburgs und 2 Zentner Emmentaler-Käse im Werte von 15M M.H schlagnahmt und den Schieber festgenommen und dem AM gericht übergeben. Die Käse sollten nach der Schweiz bc schoben werden.
Friedrichshafen, 23. Nov. (Ertappter Schwindler) 8 einigen Wochen wurde berichtet, daß ein Schwindler naW Osche für eine angebliche Firma Grubcr in Speyer bei mchi ren Personen hier Bestellungen auf Zucker und Mehl cntg.P genommen hat und sich Anzahlungen darauf geben ließ. ! weiteren Ermittlungen haben ergeben, daß Osche auch i bayerische und badifche Bodenseeaegend heimgesucht und B lose Personen um viele tausend Mark betrogen hat. Den mühungen der Staatsanwaltschaft Konstanz ist es nun gell" gen, diesen Schwindler zu fassen, als er gerade dabei war, ist der. eine solche Bestellung entgeaenzunehmen. Sein wirklich!
Name ist Paul Spielberg aus Magdeburg.
W»„l, !, ,.»»> »Hilst, >7 WHU-11-»»» I, , > »> m > E
Stuttgart, 23. Nc Käsebörse vom 23. Nc ter 24,44 pro Pfund, schnitt 24,44 M.; Ges sür Weichkäse 8,54 M schnitt Schl M.; Gesm 1439; Gesamtumsatz:
3«
Roman von Erich Eben st ein.
INackdruck verkoieicf
Im Dorf war es still. Für das Lammwirtshaus war das ein ödweiliger Sonntag. Die meisten Dienstboen hatten um Urlaub gebeten, in der Wirtsstube war es fast ganz leer.
Kaum, daß aus den entlegenen Gräben und Wäldern etliche Holzknechte und Kohlenbrenner sich eingefunden hatten, um beim Wein die Neuigkeiten der abgelaufenen Woche zu bereden.
Unter ihnen fass heute der Lammwirt, sein Deckelglas mit dem eingeschliffenen Namensbuchstaben vor sich.
Eben hatte es die Kellnerin, frisch gefüllt, vor ihn hingestellt, nachdem Quirin es ihr zu diesem Zwecke hinausgebracht hatte in den Flur.
Da war es eben, als der Kohlenbrenner Ludl erzählte, er hätte vor einer Stunde den Moosbichler Mirtl mit der Lahnbauern-Dirn getroffen, und die zwei wollten sich doch wirklich zusammen heiraten, daß der Lammwirt einen Schluck Wein trank und ihn gleich darauf mit erschrockener Miene neben sich auf den Boden spie.
„Jetzt ist's gut", lachte ein Holzknecht. „Wenn dein Wein so schlecht ist, daß du ihn selber nimmer trinken magst!"
Der Lammwirt stand schon mit dem Glas in der Hand neben der Tür.
„Schlecht? Mein Wein schlecht? Ferdl — das sagst mir kein zweitesmal! War allemal mein Stolz, daß ich den besten Wein in der ganzen' Gegend habe!"
„Wegen was hast ihn denn nachher ausgespieen, wenn er so gut ist?"
„Weil das verflixte Kellnermensch sich vergriffen haben muß. Enzianbittern hat sie mir eingeschänkt statt Wein. Wird ihr wieder einer schön getan haben daneben, und da weiß s» ein verliebtes Mensch nachher nimmer, was es tut. Ein Kreuz mit diesen Dienstboten!"
Er ging hinaus. Die Kellnerin war nicht zu sehen, aber Giebel stand am Schankbarren.
»Hast du's eingeschänkt oder die Zenz?" fragte der Lmmnwirt verdrossen, auf sein Glas weisend.
«Ich, Vater. Hat's was damit?" - c
„Freilich hat's was! Was hast mir denn eingeschänkt?" „Achtundvierziger — den der Vater immer trinkt." „So". Der Lammwirt stand noch einen Augenblick und sah Giebel seltsam an. Dann ging er, das Glas in der Hand, in oen Hof hinaus.
Er war plötzlich sehr blaß geworden.
Im Hof blickte er sich suchend um. Es war schon finster.
nur aus den kleinen, viereckigen Küchenfenstern fiel Heller Lichtschein, lieber diesen.Lichtschein huschte eine Katze.
Mit raschem Griff hatte' der Lammwirt sie gepackt und eilte mit ihr in den Pferdestall, am äußersten Hofende.
Dort brannte die Stall-Laterne. Die Knechte saßen drin in der Stube, das wußte der Wirt. Er war allein.
Und nun tat er etwas Seltsames. Er goß der sich wütend wehrenden Katze die Flü'O-ö'it aus seinem Glase ein. Dann ließ er sie los und wandte kein Auge von ihr.
Sie rührte sich kaum von der Stelle. Eine Art Lethargie schien sie befallen zu haben. Langsam zogen ihre Glieder sich zusammen wie im Krampfe, die Augen wurden unbeweglich und gläsern.
Plötzlich wurde sie ste ff wie ein Stück Holz und regte sich nicht mehr. Kein Zweifel — sie war tot.
Stier blickte der Lammwirt auf das tote Tier nieder, dann schüttelte ihn plötzlich das Grauen.
Er schleuderte den Kadaver mit der Fußspitze unter die Futterkrippe und verließ den Stall. Am Brunnen wusch er eigenhändig sein Glas aus, ging dann, ohne jemandem etwas zu sagen, in die Stube hinauf und warf sich cmgeklei- det, wie er war, auf die Bettstatt. Ihm mar, als wäre die lustige Welt auf einmal mit Bahrtüchern verhängt. . . .
Bitter dachte er an Giebel. Und den hatte er bis jetzt geschont! Dem hatte er sich's nicht zu sagen getraut, daß er lctztwillige Verfügungen getroffen hatte. Bon Tag zu Tag hatte er's hinausgeschvben!
. Aber nun sollte er es wissen! Höchste Zeit war's. Und nimmer hart, es ihm zu sagen, jetzt . . .
Morgen, ehe er nach Bruck fuhr, sollte es geschehen.
So kam's, daß der Lammwirt andern Morgens, während Giebel eben in der Wirtsstube sein Frühstück verzehrte, plötzlich die Kellnerin mit einer Handbewegung hinaus wies und vor seinen Sohn hintrat.
„Hab dir's schon lang sagen wollen: mein Testament haä ich gemacht vor ein paar Wochen. Liegt drin in der Acdt beim Notar. Und daß du's weißt und dich richten kan»! danach — zu hoffen habt ihr einmal keinen Kreuzer Mil! meinem Tod, du und dein Weib! Alles, was mein ist teb ich, wie's liegt und steht, der Martina verschrieben, Wochen laß ich dir Zeit nach meinem Tod — eher soll du Testament nicht eröffnet werden — damit du dich um si» Unterkommen schauen kannst. Derweil ich leb, kannst Gottesnamen nach dableiben im Haus." Er wandte sich Ä- „Jetzt tennst meinen Willen."
„Pater", stammelte Giedel leichenblaß, „vom Pfl . , teile werdet Ihr mich doch nicht ausschließen? Das ii! mein Recht . . ."
„Nimmermehr, wenn eins einen, nach dem Leben tratet! Dein Kindesrecht hast verwirkt!"
„Vater!" Diesmal schrie Giedel das Wort heraus, und sprang auf. „Was soll das heißen?"
„Wirst es wohl ja wissen . . . du!!"
„Nichts weiß ich! Aber Antwort will ich haben!" Wr Giedel, am Leibe zitternd vor Aufregung. „Alles dürft W mir anttm. aber das nicht! Bigott — das nicht — das M > ich nicht verdient um Euch!" .
Ohne Antwort wollte der Lammwirt die Stube verlaßen. Aber Giedel, um alle Besinnung gebracht, sprang ihm n> den Weg und schüttelte ihn in sinnloser Wut.
„Redet! Antwort will ich haben! Genug Hab ich erka- gen in dem Haus — das ist zu viel! Das laß ich nicht cus mir sitzen! Keinen Schritt laß ich Luch weiter, eh Ihr nur das nicht erklärt! Euer Geld — in Gottesnamen behalt« es! Aber meine Ehr' — meine Ehr' laß ich mir n-c stehlen-"
Wild — brüllend — stürzten die Worte von Lippen. Er war außer sich.
„Zu Hilfe! kreischte der Lammwirt/widerstandslos und her schwankend, wie ein abgebrochener Zweig unie den kraftvollen jungen Fäusten. „Zu Hilfe — Leut. » bringt mich um!" . ,
(Fortsetzung jostK'
Jahrbuch des tv Preis 3 M., für Mi Kreuzes, Stuttgart, !
Der Württ. Lar erstenmal auf das Ja! in Almanachform he, langen von Andersen Möricke, Goethe. Gi aller Zeiten umrabm Wesen des Roten Kr
Re
München, 23.
scheu Landtags nahi teiligung Bayerns an Höchstbetrag von 24 Leipzig, 23. N> der Leipziger Univer zierung gegenwärtig Unterhandlungen, di argentinische Univers Kultusministerium i mühungen für den i und Argentinien au Handlungen zu unter Fakultät Rosario in in Deutschland.
Brauvschweig, einen Antrag an, l am 22. Januar 19L stimmten die Bürger Berlin, 23. R schaftsbund, der Afc demokratischen Pari «einsamen Sitzung > Deutschen Gerverksch ergab, daß sich die großen und ganzen der gewerkschaftliche sie versprachen, in Eteuerprogramms i
Berlin. 23 . Nc hat dahin entschieden Bitta auch weiterhii bleiben und die Uebc Teiles in den dev verband vornehmen Berlin, 23. ss ncht der Prozeß g