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ziriieljiihrlich in Neuenbürg »1S.45. Durch die Post A Orts» und Oberamts- ^jehr sowie im sonstigen

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haltig). In allen Apolhe!,

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verschoben werden.

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jederzeit entgegen.

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mutz um acht x, ^rdem die Austräger

ßirolonto Nr 24 bei der Sparkasse Neuenbürg.

Einige tüchtige

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Knzeiger für das Lnztal und Umgebung. Amtsblatt für Sen Vberamtsbezirk IlLULnbürg.

Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Keiertage.

Druck und Verlag der t.. Meeh'schen Buchdruckerei (Inhaber v. Strom). Für die Schristleitung verantwortlich D. Strom in Neuenbürg.

««»eigeprei»:

Die einspaltige PcritzeN« oder deren Raum im Bezirk 75 «s, außerhalb desselben 85 -f. Offene und Ausknnst- erteilung 50 Reklame-Zeile .«e 2.5«. Bei größeren Anfirägev ent. sprechender Rabatt, de im Falle des Mahnverfahrens hinfällig wird, ebenso wenn Zahlung nicht innerhalb 4 Wochen noch RechnungS« datum erfolgt.

Schluß d. Anzeigen-Annahm« tags vorher. Kernsprecher Rr.

Für telefonische Aufträge wird keinerlei Gewähr über- nowmen.

werden noch angenommen

Heinrich Scholl A 4

Tüchtiger

Neuenbürg, Dienstag, den 22. November 1921.

79. Jahrgang.

?üüerer

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die Fähigkeit besitzt, ftch Ware Nachsehen wird gesucht.

M kiW

Heinrich Scholl, A.-« Sunftmühle Reneub»^

, Deutschland.

Nuuftmühle Neuenbü rg Stuttgart, 21. Nov. Auf die Anfrage der Frau Abg. Klotz - - " - ' sW.) über die Ausbezahlung der Teuerungszuschläge an Be-

ntenhinterbliebeue hat Finanzminister Lisching erwidert, daß so rasch als möglich seinerzeit mit der Einweisung der Hinter­bliebenen in ihre neuen Bezüge begonnen wurde. Allerdings wurden zunächst Ne Ruhegehaltsempfänger behandelt. Was jlir Beschleunigung geschehen kann. Wird nicht versäumt. Nach -em Stand der Arbeiten ist zu erwarten, daß die überwiegende Mrzahl der Fälle noch im Laufe dieses Monats der Kasse Angewiesen werden kann. Inzwischen werden die schon bisher bewilligten Vorschüsse auf die Mehrbezüge weiter gereicht. Diese Vorschutzleistungen sind von solchem Umfang, daß in vielen Men bereits Üeberzahlungen dorliegen und daher eine Schä­digung der Forderungsberechtigten durch die seitherige Ver­zögerung der endgültigen Einweisung nicht vorliegt. Allge- neine weitere Vorschüsse können daher nicht mehr gewährt «erden und Sonderberechnungen zur Feststellung der im ein­zelnen Fall sich noch ergebenden Restforderungen würde nur die endgültige Einweisung verzögern.

Ulm, 21. Nov. Im Auftrag der demokratischen Partei sprach Graf Bernstorff in einer öffentlichen Versammlung im kaalbau. Zu erstreben sei: Stabilisierung unserer Valuta und Verständigung mit der Entente. Nicht Neuwahlen würden eine Lösung bringen, sondern die Ueberwindung aller Gegensätze zwischen Rechts und Links und Einigung in einer starken mtte. Die D.D.P. habe immer wieder den Anlaß zur Bildung einer großen Koalition gegeben. In der Auslands- Politik gebe es keine Orientierung nach Rechts oder Links, sondern nur eine deutsche Politik. In weiteren Ausführungen verbreiterte sich der Redner über die Auslandspolitik und die Virtschaftsverhältniste Deutschlands. Der Redner erntete star- len Beifall.

Andernach, 19. Nov. Die für den Rücktransport bestimm-

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Württembergscher Städtetag.

werden noch mij Stuttgart, 18. Nov. Der Vorstand des Württ. Städtetags Weihnachten in Kt sich in seiner letzten Sitzung eingehend mit der Frage der - kchätzung und Beleihung von Gebäude-Grundstücken befaßt.

Die Veränderung der Geldwertverhältnisse läßt eine Aende- rung der bisherigen Praxis notwendig erscheinen. Unter Be­rücksichtigung der Interessen der Sparkassen und anderer Geld­institute, die für ihre in Grundstückshypotheken angelegten Gel­ber nach wie vor eine möglichst große Sicherheit haben müssen, wurde beschlossen, den Stadtgemeinden zu empfehlen, zu dem Friedensschätzungswert der Gebäude folgende Zuschläge zu machen: bei Vorkriegsbauten 150 Proz., bei Kriegs- und Nach- Kiegsbauten 400 Proz., je unter Berücksichtigung einer entspre­chenden Rente und vorbehaltlich einer genauen Prüfung des baulichen Zustandes der Gebäude. An das Ministerium des Innern soll ferner das Ersuchen gerichtet werden, solchen Ge­meinden, denen durch die Tätigkeit der Schätzungsbehörden be­sondere Unkosten (z. B. für Benützung von Autos) entstehen, zu gestatten, daß sie neben den Gebühren dieseUnkosten auf die An­tragsteller umlegen. Der Württ. Mittelstandsnothilfe, über deren Durchführung und Unterstützung gleichfalls beraten Erde, sagte der Vorstand des Städtetags größtmögliche För­derung zu. Er bedauerte lebhaft, daß zu einer so außerordent­lich notwendigen Hilfsaktion nicht auch Reich u. Staat erhebliche Zuschüsse leisten. Den Antrag des Landesfinanzamts, Abt. Besitz- und Berkehrssteuern, die Personenstandsnachweisung »nd die Steuerbücher rasch anzufertigen bezw. auszustellen, er­klärten die Städtevertreter nur unter der Voraussetzung» aus- sühren zu können, daß alsbald auch die Frage des Kosten­ersatzes geregelt wird. Zu der Frage der neuen Gehalts­erhöhung für die Gemeindebeamten stellte er sich auf den Stand- sür sind in ö«! Punkt, daß es den Stadtverwaltungen unmöglich sei, ohne be-

sur ivckck sind Vorrang m oer Zuweisungen von seiten des Reichs den Mehraufwand

tu decken, da an eine Erhöhung der Umlage nicht zu denken lei. Die derzeitigen Gebühren für die Ausfertigung von ge- meinderätlichen oder schultheißenamtlichen Zeugnissen und für die Beglaubigung von Unterschriften decken nicht einmal die Achter- und Druckkosten und die Ausgaben der Gemeinden tur Besoldung der betreffenden Beamten. Es wurde deshalb eine Eingabe an das Ministerium des Innern um Erhöhung dieser Gebühren und um Einführung der Gebührenpflicht für die Aeußerungen in Staatsangehörigkeitssachen beschlossen und ein Rahmen von 2 bis 20 M. als angemessen bezeichnet. -- Be­anstandet wurde das neue Verfahren der Landesgetreidutelle, die den Druck der Brotkarten in Stuttgart zentralisiert und den Kommunalverbänden die Möglichkeit genommen hat, ihre Brotkarten bei einheimischen Drückereien Herstellen zu lasten. Es wird hiergegen beim Ernährnngsminifterium Vorstellung erhoben werden.

Die Leiden der Kriegsgefangenen in Sowjetrutzland. München, 19. Nov. Der Bildhauer Walter von Hatting-

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krg ist glücklich aus sibirischer Gefangenschaft entflohen und teilt im Münchener Künstlerverein geradezu erschütternde Ein- trlbeiten mit. Die Tausende, die am Bau der Murmanbahn beschäftigt waren, sind dem Skorbut erlegen. Flecktyphus und andere Krankheiten rafften Ungezählte dahin. In Samara star­ben innerhalb weniger Monate 30 000 Kriegsgefangene. In kmer Zündholzfabrik, in der 1800 deutsche Zivilgefangene be­schäftigt waren, endeten über 700 ihr Leben durch Selbstmord, »in Omsk langte einmal ein Wagen mit ruhrkranken Türken A Die Russen, zu faul ihn auszuladen, plombierten den Vagen und als er wieder geöffnet wurde, war von den Kranken 'btt «och einer am Leben.

Unerträgliches WohmmgselcnL.

Neustadt a. d. Haardt, 19. Nov. Vor kurzem wurde die Oeffentlichkeit auf die schikanösen Wohnungsforderungen der französischen Besatzungsbehörde Lurch den Selbstmord des Rentners Karl Mohr aufmerksam gemacht. Heute wird auf das Wohnungselend hingewiesen durch Len Rücktritt des drit­ten Bürgermeisters der Stadt, des Fabrikanten Neubauer, der das Amt des Vorstehers des Städtischen Wohnungsamtes ver­sah. Als Grund des Rücktritts gibt er die ständig wachsenden Ansprüche der französischen» Besatzung an größere Wohnungen an und die hierdurch hervorgernfene Unmöglichkeit, das uner­trägliche Wohnungselend in Neustadt zu lindern. Bei 20 000 Einwohnern hat Neustadt a. d. H. 1000 deutsche Wohnungs­suchende. für welche auch nicht eine Wohnung zur Verfügung steht. Der gesamte Stadtrat bat Herrn Bürgermeister Neu­bauer. sein Amt weiter zu führen und beschloß, bei der Inter­alliierten Kommission Vorstelling zu werden, um eine Erleichte­rung bei der Beschlagnahme von Wohnungen durch die Be­satzung zu erreichen.

Die Kredithilfe der Industrie.

Berlin, 21. Nov. Wie aus den Morgenblättern vom 20. November hervorgeht, hat die gestrige Verlautbarung, daß die Industrie die Kreditaktion von ihren ursprünglichen Forde­rungen abhängig macht, große Ueberraschung hervorgerufen. Demgegenüber sind wir in der Lage, darauf hinzuweisen, daß die Vertreter der Industrie schon in den Verhandlungen mit den Gewerkschaftsführern am letzten Donnerstag keinen Zweifel darüber ließen, daß für sie diese Bedingungen, vor allem also die Entstaatlichung der Eisenbahnen, sestständen. Sie haben aber in dieser Sitzung weiterhin erklärt, daß ihr Vorschlag nicht die Ueberführung der Reichseisenbahnen in den ausschließlichen Besitz des Privatkapitals vorsehe. In Kreisen der christlichen Gewerkschaften hält man die Stellung der Industrie nicht für eine Erschwernis der Lage. Man sieht dort der nächsten Sitzung mit guter Hoffnung entgegen. Man betont nach wie vor, daß eine baldige Wiederaufnahme der Verhandlungen notwendig sei. Inzwischen ist der Deutsche Gewerkschaftsbund mit der Ausarbeitung bestimmter Vorschläge über die Sanie­rung der unwirtschaftlichen Reichsbetriebe beschäftigt, die der nächsten Sitzung der Zentralgemeinschaft vorgelegt werden sol­len. lieber den Termin der nächsten Zusammenkunft kann noch nichts gesagt werden. Jedenfalls wird man aber die Rückkehr Stinnes aus London abwarten, da die Besprechungen, die er dort führt, für die Kreditaktion und die Ueberführung der Eisenbahnen von ausschlaggebender Bedeutung sein dürften.

Eine demokratische Anfrage über die schwarze Schmach.

Berlin, 21. Nov. Im Reichstag ist folgende demokratische Anfrage eingegangen:

1. Presse und Reichstagsverhandlungen sind nahezu un­unterbrochen erfüllt von Klagen und Berichten über Ausschrei­tungen farbiger und weißer Franzosen im besetzten Gebiet. Die Untersuchung erweist zahlreiche Fälle von Vergewaltigun­gen schlimmster Art. Die meisten Fälle aber bleiben Wohl über­haupt unerörtert. weil die Betroffenen die öffentliche Verhand­lung der ihnen angetanen Schmach scheuen. Auch in den be­hördlich behandelten Fällen gelingt es durchaus-nicht immer, strafrechtliche Sühne und Ersatz des Vermögensschadens durch­zusetzen, abgesehen von den durch nichts wieder gut zu ma­chenden Schädigungen an den ui echten der Persönlichkeit und Ehre.

Ist die Reichsregierung bereit, unbeschadet der sorgfältigen Verfolaung jedes Einzelfalles nun auch eine Zusammenfassung dieser Fälle zu geben und danach bei der Entente wie bei den neutralen Staaten die Schmach darzustellen, die das besetzte Gebiet bedrückt und die Menschheit schändet?

2. Die Quartierlasten in den besetzten Gebieten sind trotz der ungeheuren Aufwendungen des Reiches für Kasernen und Wobmingsbautcn wirtschaftlich und besonders auch seelisch un­erträglich geworden. Der Rechtsfriede der eigenen Wohnung wird mißachtet, mit wertvollem Besitz wird in unverantwort­licher Weise umgegangen. Luxus überflüssigster Art auf Kosten der Quartiergeber, so besonders in Wäsche und sonstiger Aus­stattung getrieben und zudem vielfach Sitte und Sittlichkeit in einer Weise mißachtet, die die zu untätiger Duldung ver­urteilten Familien zur,Verzweiflung bringt.

Was hat die Reichsregierung zur Abwehr dieser Uebel- stände bei der Oberkommission in Koblenz und sonst bisher unternommen? Ist sie bereit, diese Üebelstände endlich genau zu untersuchen, zusammenzustellen und der ganzen Welt offen­bar zu machen? Ist-sie bereit, eine Nachprüfung durch un­parteiische Dritte anheim zu geben und zu fordern?

Neue Putschhetze der Lrnksraöikalen.

Berlin, 21. Nov. Der Linksradikalismus ist wieder einnial dabei, vielleicht nicht ohne Zusammenhang mit den neuerdings wieder massenhaft in Deutschland auftauchenden Emissären der Bolschewisten, die Arbeiter in eine gemeinsame Aktion Hinein­zudrehen. Das Vorspiel haben wir am Samstag im Reichstag und im preußischen Landtag erlebt. Der Lichtenburger Hun­gerstreik soll dabei das Feuer anschlagen helfen. Der Ber­liner Vorstand der Unabhängigen hat gestern einen schwülstigen Aufruf veröffentlicht, der abermals die innerliche Verlogenheit dieser von Herrn Dr. Wirth bevorzugten Partei erweist. Es wird zur Einberufung vön Volksversammlungen aufgefordert, um innerhalb und außerhalb des Parlaments einen Kampf um die Verwirklichung der Forderungen des Proletariats erfolgreich zu führenRasch muß gehandelt werden, die Zeit drängt. Die Entscheidung fällt noch vor Weihnachten. Haltet euch bereit."

Das ist immerhin schon einigermaßen deutlich. Ganz an­ders aber tönt es noch aus den Spalten derRoten Fahne": Ihr müßt eure Vorkämpfer allen Kerkermeistern und Anhän­gern der Klassenjustiz zum Trotz vor den Greueln des Hun­gerstreiks bewahren. Auf zum Protest! Jeder Betrieb sende Delegationen. Ueberall müssen die Arbeiter sich zur Tat be­reit halten". Diese Aktton hat denn auch in Berlin und Halle

bereits eingesetzt. In Berlin wurden in einzelnen Großbetrie­ben Delegationen gewählt, die bereits im Parlament jmttz Reichsjustizministerium vorgesprochen haben. Auch auf d« Reichstagstribüne haben am Samstag solche Delegationen Platz genommen, um als Chorus die Ausführungen der Koenen «ich Rosenfeld zu begleiten. Die Mehrheitssozialdemokratie bem<A sich in immerhin anerkennenswerter Weise, das Feuer zu dämp­fen. DerVorwärts" veröffentlichte gestern früh einen gaM verständigen Aufruf, der unter anderem darauf hinweist, daU die Lebensmittelplünderungen in Berlin offenbar planmäßig vott kommunistischen,Lockspitzeln organisiert würden. Er warst die mehrheitssozialdemokratischen Arbeiter davor, mit dem Lich­tenburger Hungerstreik politische Geschäfte machen zu wolle». Im Leitaufsatz erklärt dann zugleich das mehrheitssozialdcmo- kratisvhe Organ, daß es die Methoden der Unabhängig« nachgerade satt habe. Die unabhängige Politik mit doppelte» Boden würde die Sozialdemokratie sich nicht mehr gefallen las­sen, lieber würde sie mit ihrem Austritt aus der Regierung eine Situation schaffen, in welcher die Wähler selber entscheid« könnten, welche Politik getrieben werden soll.Bis dahin wird die Sozialdemokratie dafür sorgen, daß es nicht mehr solche kommunistische Opfer gibt, wie die Gefangenen von Lichtenb«rg es sind."

Am Sonntag waren Kommissionen des Reichs- und Land­tages nach Lichtenburg gefahren, um die artigen Zustände »« untersuchen. Sie werden heute in den Sitzungen der Aeltestsrr- räte der beiden Parlamente über ihre Eindrücke berichten.

Prügelszenen im preußischen Landtag.

Berlin, 19. Nov. Zu Beginn des Landtags beantragte d«r Kommunist Katz vor Eintritt in die Tagesordnung, den ko«- munistischen Antrag als ersten Punkt auf die Tagesordnusg zu setzen, der, die Befreiung der im Gefängnis Lichtenberg i» Hungerstreik befindlichen politischen Gefangenen fordert. Der Antrag scheiterte an dem Einspruch des Abgeordneten v. Campe (Deutsche Volkspartei). Von den Kommunisten wurde der Einspruch mit Beschimpfungen dieses Abgeordneten beantwor­tet. Das Haus stimmte der vom Aeltestenrat vorgeschlagen« Regelung der Angelegenheit zu. nämlich eine Kommission vo« Vertretern aller Parteien zusammentreten zu lassen, die sofort in Gemeinschaft mit einem Vertreter des Justizministerium» nach Lichtenberg fahren, die nötigen Maßnahmen treffen nutz etwa vorliegende Mißstände abstellen solle.

Das Haus wollte sodann die Beratung des Haushalts d« Gestütsverwaltung fortsetzen, jedoch beantragte Abg. Katz die Unterbrechung der Tagesordnung zur Entgegennahme des Be­richtes des interfraktionellen Ausschusses zum Lichtenberg«»: Hungerstreik. Der Widersvruch des Abg. Held (D. Vpt.) brachte den Antrag zu Fall, worauf die Kommunisten mit lärmend« Beschimpfungen der Rechten antworteten. Abg. Katz erklärte von dem Rednerpulte aus: Nachdem es sich zeigte, daß die ganze Kommission absichtlicher Schwindel ist, können wir unmöglich Ihren Quatsch weiter anhören. Hierfür wurde der Redner zur Ordnung gerufen. Gleichfalls erhielt der Abg. Schütz (Neukölln) einen Ordnungsruf, weil er die Arbeit der Kom­mission als schuftige Komödie bezeichnet^ Den zweiten Ord­nungsruf erhielt Schulz für die Bemerkung, es sei eine scham­lose Handlungsweise des Ausschusses. Abg. Stendel (D. Vpt) machte einen Zwischenruf, worauf Abg. Schulz mit geballter Faust antwortete: Sie schamloser Bube, Sie! Während dies« Szene fanden heftige Auseinandersetzungen zwischen den um die Tribüne sich drängenden kommunistischen und anderen Abge­ordneten statt. Vizepräsident Garnich rief Len Redner zu« dritten Mal zur Ordnung und befragte das Haus, ob es ihn weiter anhören wolle. Der Lärm verstärkte sich, als dem Abg. Schulz das Wort entzogen wurde, dieser aber an seinem Platze sieben blieb und weiter heftige Angriffe gegen den interfraktio­nellen Ausschuß richtete. Von anderen kommunistischen Abge­ordneten wurde nach rechts gerufen:Ihr schamlose Bande!" Die Bande muß raus!" Aba. Schulz ergriff das neben ih« stehende Wasserglas und goß dessen Inhalt in weitem Bog« über die in der Nähe stehenden Abgeordneten der Rechte«. In dem allgemeinen Lärm und Durcheinander bemächtigte sich Abg. Katz der Präsidentenglocke. Der Vizepräsident verlieH unter dem Tumult des Hauses seinen Platz, während die Lärm- szenen weiter anhielten. Abgeordnete der Kommunisten und Mehrbeitssozialisten wurden handgemein und von Parteigenos­sen getrennt. Die Tribüne wurde geräumt, nachdem zwei Leute heruntergernfen hatten:Hoch die Gefangenen; nieder mit dieser Bande hier!" Gegen 3 Uhr zog sich der Aeltestenrat z« einer Besprechung zurück. Die Sitzung wurde unterbrach« und soll am Montag wieder ausgenommen werden.

Aussperrung auf -er Gcrmaniatoerst.

Die Arbeiterschaft der Germaniawerft in Kiel batte «or einigen Tagen die Forderung ans eine einmalige Wirtschafts- beihilfe in Höbe eines durchschnittlichen Monatsverdicnstes ge­stellt und dieserhalb vor dem Verwaltungsgebäude demon­striert. Auch die Arbeiten wurden teilweise verzögert. Die Direktion konnte dem Verlangen jedoch nicht entsprechen, da sie erst mit den anderen Werften und mit der Generaldirektton in Essen sich verständigen'mußte. Die Arbeiterschaft hat darauf hin am Samstag die Arbeit nicht wieder ausgenommen. Die Direktion der Germaniawerft hat nunmehr die sofortige Ent- lassun g der gesamten Arbeiterschaft ausgespro chen._

Ausland.

Stinnes bei Lloyd George.

Paris, 21. Nov. Die Zeitungen lasten sich aus London be­richten, daß sich Lloyd George bereit erklärt habe, Hugo Stt»-- nes zu empfangen. Im Zusammenhang damit will dieLiberty erfahren haben, daß sich Lloyd George die Auftastung englisch« Wirtschaftspolitiker zu eigen gemacht habe. Das einzige Mit­tel sowohl zur Behebung der englischen Wirtschaftskrise, wie auch der wirtschaftlichen Gesundung der ganzen Welt sei die Aufhebung der Schulden der Alliierten untereinander und dtz ° Neuordnung der deutschen Reparationslasteu. Gleichzeitig lässt