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>sv, 13. Mvewber 1921.

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«,rie>iM>'ch'« Neuenbürg , ,d.4S. Durch die Post -> Orls> und Oberamts. «,Mr sowie im sonstigen Bndischen Verkehr ^18.50 «it Postbestellgeld. -,Me» von höherer Ge- besteht kein Anspruch Li-serung der Zeitung ,der aus Rückerstattung des Bezugspreises.

Mellingen nehmen alle Mellen, in Neuenbürg Mdem die Austräger jederzeit entgegen.

yiiolonto Nr 24 bei der ^.Sparkasse Neuenbürg.

Der Lnztä

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Amtsblatt für Sen Oberamtsbezirk IlLULnbürg.

Erscheint täglich mit Ausnahme Ser Sonn- unv Keiertage.

Druck und Verlag der L. Mech'schen Bnchdruckerei (Inhaber v. Stroms. Für die Schriftleitung verantwortlich v. Strom in Neuenbürg.

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Neuenbürg, Dienstag, den 15. November 1921.

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9. Jahrgang.

Deutschland.

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Stuttgart, 12. Nov. Von zuständiger Seite wird mitge- M: Das Staatsministerium hat unterm 11. November d. I. hlöende Verordnung über die Zulassung weiblicher Personen wm Vorbereitungsdienst und zu den Prüfungen für den höheren Justizdienst erlassen: 1. Personen weiblichen Geschlechts mdm zur ersten höheren Justizdienstprüfung, zum Vorberci- Wgsdienst für den höheren Justizdienst, sowie zur zweiten höheren Justizdienstprüfung unter denselben Voraussetzungen Melassen, wie sie in der K. Verordnung vom 7. Dezember M betr. die Befähigung Für den höheren Justizdienst, be­stimmt find. 2. Die in den Paragraphen 9 und 19 der K. Ver- Mung vom 7. Dezember 1903 erwähnten Befähigungen sind ich der gegenwärtigen Reichs- und Landesgesetzgebung für Personen weiblichen Geschlechts mit der Erstehung der Justiz- i,5',,Prüfungen nicht verbunden, auch können solche Personen iftit als Stellvertreter eines Rechtsanwalts oder öffentlichen ins oder als Verteidiger im Sinne des tz 114 Abs. 2 St.P.O. stellt werden.

Mannheim, 12. Nov. Die Direktion der Firma Benz hat ch Verhandlungen mit der Arbeiterschaft vor dem Landes- lmmissar ihre Bedingungen für die Einstellung der Arbeiter wd Medereröffnung des Werkes teilweise gemildert. Sie ist «der fest entschlossen, alle Bestimmungen der Arbeitsordnung md der getroffenen Vereinbarungen streng durchzuführen und ihre Betriebsbeamten und Meister angewiesen, alle über- liktungen abzustellen. In Zukunft werden Arbeiter, welche durch ihr Verhalten die Ruhe und Ordnung stören, oder den Wmmungen der Arbeitsordnung zuwiderhandeln, bei ent- Mchender Schwere der Verfehlungen entlassen. Alle von der Schließung des Betriebs betroffenen Arbeiter «»gestellt; mit Ausnahme derjenigen, welche bei den Ausschrei­tungen am Montag, den 7. November, sich tätliche Angriffe -der grobe Beleidigungen der Betriebsbeamten haben zu Schulden kommen lassen. Diese Arbeiter dürfen auch nicht den Ätrieb betreten. Da die Arbeiterschaft rechtsgültig entlassen ist, findet für Mittwoch, den 9. November und die folgende < Kit, während der Betrieb geschlossen ist, eine Lohnzahlung Wicht statt.

München, 14. Nov. DieMünchen-Augsburger Abend- Bung" will von zuverlässiger Seite erfahren haben, daß die Emilie Klaus Zorn von Bulach gegen den französischen Staat M Schadenersatzklage in Höhe von 400 000 Franken habe aus- ^«rbeiten lassen, weil sie nach dem Waffenstillstand vom Novem- in 1918 trotz einwandfreier altelsäßischer Herkunft, wodurch ihr nach dem Versailler Friedensvertrag ohne weiteres die mzösische Nationalität zustehe, aus Frankreich ausgewiesen -erden ist. Diese Maßnahme war nach der Auffassung erster Wsgelehrter und Politiker ungesetzlich. Der Prozeß, der «nein Straßburger Rechtsanwalt übertragen wurde, dürfte für weitere Kreise interessant sein. Die süddeutschen Regierungen wm sich, wie uns aus Karlruhe gemeldet wird, für ein inrchgreifendes Verbot des Faschings 1622 ausgesprochen. Wie miautet, werden augenblicklich Verhandlungen zwischen den Ndeutschen und der Reichsregierung gepflogen, in welchen die grage erwogen wird, ein allgemeines Faschingsvcrbot für das Mze Reich durch Rcichsgesetz zu erlassen.

Die Bayerische Volkspartei gegen die Entstaatlichung. München, 13. Nov. Es ist bemerkenswert, wie die Kor- ichondcnz der Bayerischen Volkspartei, also das Organ der Men politischen Parteien Bayerns, sich zu dem Plane der Entstaatlichung der Reichseisenbahnen äußert. Die Korrespon­denz veröffentlicht einen Artikel aus maßgebender Quelle, worin M' das gewaltige Heer der Beamten, Angestellten und Arbeiter Angewiesen wird, deren Existenz der Reichsverkehrsbetrieb «»vertraut ist. Die Korrespondenz schreibt dazu: Die Er- Mna, die sich dieser Kreise, die einen großen Teil der deut- M Gesamtbevölkerung darstellen, bemächtigt hat, ist nur zu, W zu verstehen. In politischer Hinsicht kann es nicht gleich- Eg sein, ob in diesem entscheidendest Augenblick das gewol- W Instrument der Verkehrsbetriebe sich in der sicheren Hand W Staates befindet oder unter dem Einfluß von Großmagna- Mber Industrie und der Börse. Der Schritt der Industrie ist «nt Nachdruck abzulehnen, wegen der Gefahr, die er fiir das Kitsche Volk in sich birgt.

Der Deutsch-demokratische Parteitag zur Bedrohung der Deutschen Werke.

TW' KtrMi.^EN, 14. Nov. Der Deutsch-demokratische Parteitag Inh.: D. T ^ «t folgende Entschließung angenommen:Die Anordnung der -"Dl »>nolicken Überwachungskommission hinsichtlich der Anlagen

dei «rops, 0 c A Mstichiuen Deutschen Werke sind 1. ein weiterer Bruch hat sich vorzüglich W Friedensvertrages und der früher zwischen dem Reich und Apotheker Rauht»?« «r Überwachungskommission getroffenen Vereinbarung; 2.

^ ^dlbewußte Verkrüppelung der deutschen Wirtschaft und M Zerstörung werdender Werte; 3. eine Brotlosmachung von Gleichzeit Anwendung! Mausenden von Arbeitern, Angestellten und Beamten; 4. Sronk^ml'verserhöhldiiL,.materielle und psychologische Erschwerung der bisherigen «r0pspmvers»gv -Eungspolitik und eine wesentliche Erschwerung der Repa- ung. Preis . Eonswiederaufbauarbeiten. Die deutsche Demokratie prote- Mark 6.50. (Bopp»Mi gegen diese neue Gewalttat, die längst das Augenmerk Mk. 10.) dos 1 K Völker auf diese sinnlose systematische Zerstörung unserer Mk 7.50, Porto und P Ortschaft auf sich gelenkt hat. extra. Älleinversaud Die teure Post.

»Miniln» W! der neuen Vorlage, die noch der Zustimmung des ÜÜlUÜlIlW FchÄages und des Reichsrates bedarf, beträgt die Gebühr

7777 -Postkarte im Ortsverkehr 60 H, im Fernverkehr 1 -F,

jstsO'v, .?fe im Ortsverkehr bis 20 Gramm 1 -F, bis 250 Gramm

Le vor

Lsuebon 8ie Zuerst sts,s

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Amtliche

Taschen

Fahrplä

große Ausgabe sür in deutschen Verkehr M schlösse, zu Mark 0 rätig in der

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auf 50 H erhöht. Im Postscheckverkehr soll die Gebühr für Zahlkarten bis 100 ^ auf 75 H, bis 500 auf 1F0 bis 1000 auf 2 ^ usw. festgelegt werden. Bei Telegrammen soll künftig das Wort 75 ^ kosten, ein Telegramm mindestens 7,50 Mark. (An Zeitungsgcbühr beansprucht die Post monatlich allein 50 bis 70 >Z. Schriftl.)

Die neuen Börsensteuern.

Die Neuregelung der Besteuerung von Effektenumsätzen und die Einführung einer Devisenumsatzsteuer wird jetzt im Reichsgesetzblatt veröffentlicht. Von neuen Bestimmungen sind zu erwähnen, daß es bei Aktien, auf die statutengemäß eine Dividende von 7 Proz. gezahlt werden soll, oder die zu einem Kurs von höchstens 120 Proz. eingezogen werden können, beim Kundenstempel von 3 pro Mille verbleibt. Bei den Umsätzen von ausländischen Noten und Sorten ist die Unterscheidung zwischen Kunden- und Händlergeschäften eingeführt worden. Der Stempel beträgt 3 pro Mille für Kunden- und 4 Zehntel Pro Mille für Händlergeschäfte. Die Verordnung lritt am i 17. November in Kr aft. ____

Ausland.

London, 14. Nov. In der Debatte über die finanzielle Lage Englands erklärte Schatzkanzler Horne, daß das Jahr ohne Überschüsse und ohne Defizit abschließe. Nur die Aus­gaben für den Tilgungsfonds von 60 Millionen Pfund Ster­ling müßten durch Anleihen gedeckt werden.

Beamtete österreichische Milliardenschieber.

Die Wiener Finanzbehörde führt augenblicklich eine Unter­suchung gegen drei Beamte der Österreich-Ungarischen Bank, , . , , die im Bedacht stehen, ihre Dienstreise nach Holland zu einem

des^ Betriebs betroffenen Arbeiter werden wieder Milliardenschmuggel benutzt zu haben. Am 25. Oktober wurde

.... ar..--L...: > ^2 Luxuszug WienAmsterdam in St. Pölten von Wiener Polizeibeamten einer Untersuchung unterzogen. In einem Schlafwagen, der für die drei Beamten der Österreichisch-Un­garischen Bank reserviert war, wurde ein Riesenschmuggel ent­deckt. Die Beamten hatten eine Sendung von 61 Kisten Silber im Auftrag der Regierung nach Holland zum Ankauf von Le­bensmitteln zu bringen. Es wurde aber entdeckt, daß sie 65 Kisten mit sich führten, von denen vier Valuten im Betrage von vier Milliarden Kronen enthielten. Die Finanzdirektion in Wien wurde telephonisch verständigt, gab aber den Auftrag zur Weiterfahrt, da die Beamten im Dienste des Staates rei­sten. Das Finanzministerium wollte den Zug anhalten lassen, die Telegramme erreichten den Zug aber erst in Salzburg. Der Schlafwagen mit den Beamten hatte indessen die Grenze pas­siert. Seitdem ist keine Spur von den Beamten mehr zu finden.

Die amerikanische Abrüstungskonferenz.

Ei« amerikanischer See-ALrüstungsplan.

London, 12. Nov. Reuter meldet aus Washington: Nach Informationen von maßgebender Seite beabsichtigt die ame­rikanische Delegation, auf der Washingtoner Abrüstungskonfe­renz einen Plan für die Abrüstungen zur See zu unterbreiten, der sich auf folgende Grundlagen stützt:

1. Großbritannien, Japan und Amerika kommen durch einen besonderen Vertrag über den Grundsatz der Beschrän­kung der Rüstungen'zur See überein, wobei die Bedingung der Sicherheit der drei Länder in Betracht gezogen ist. 2. Die besondere Stellung Großbritanniens als Jnselmacht soll aner­kannt werden in Übereinstimmung mit der vom Präsidenten Wilson im Jahre 1919 eingenommenen Formel: Großbritan­nien muß seine Seemacht aufrechterhalten. 3. Angesichts der territorialen, maritimen und politischen Interessen der Ver­einigten Staaten, sowie der Länge ihrer Küsten am Atlanti­schen und Stillen Ozean und der Notwendigkeit der Aufrechi- erhaltung der Monroe-Lehre haben sie Grund zur Aufrecht­erhaltung ihrer Flotte in einer Stärke, wie sie der größten Seemacht, nämlich Großbritannien, gleich ist. 4. Durch beson­deren Vertrag erklären sich Großbritannien, Japan und die Vereinigten' Staaten bereit, während einer bestimmten Periode keinerlei Flottenbau vorzunehmen. Während dieses Zeitraumes darf kein Schiff auf Heilige gelegt werden, es sei denn, es han­delt sich um Schiffe eines veralteten Typs. Genaue Bestim­mungen setzen fest, wenn ein Kriegsschiff als veraltet anznsehen ist. 5. Dis gegenwärtig von den Vereinigten Staaten gebauten sechs Schlachtkreuzer werden vollendet und als zur augenblick­lich bestehenden Flotte Amerikas gehörig betrachtet, das kein Schiff dieser Klasse besitzt, während Japan und Großbritan­nien, wie jede moderne Macht, bereits über einige Schiffe dieser Art verfügt. 6. Japan und die Vereinigten Staaten verpflich­ten sich, ihre Gebiete an der Küste des Stillen Ozeans nicht zu befestigen. Zur unverzüglichen Verminderung der Aus­gaben für die Flotten werden alle veralteten Schiffs außer Dienst gestellt. 7. Es werden Bürgschaften gegeben, daß keine Macht Handelsschiffe bewaffnet.

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Das Päckchen bis 1 Kilogramm soll künftig 4 .-L kosten.

."Anweisungen bis 100 ^ 1,50 bis 250 ^ 2,25 ^ usw. bis L... ^uch die Nebengebühren erfahren außerordentliche Er- Eilboten sollen im Ortsbestellbezirk künftig 3 Einschreibegebühr lagernde Sendungen wird

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Aus Stadt. Bezirk und Umgebung.

Das Landessinanzamt, Abteilung für Besitz- und Ver­kehrssteuern, hat u. a. zum Steuerassiste'nten an dem bisherigen Dienstsitz ernannt: Steuerbctriebsdiätar Teuber in Neuen­bürg.

Die Oberpostdirektion Stuttgart hat u. a. den Ober- postsekretär Fritz Maier in Stuttgart Bahnpostamt nach Wildbad versetzt.

Neuenbürg, 14. Nov. Die Kraftwagen-Gesell­schaft Neuenbürg-Herrenalb hatte auf Sonntag nachmittag in den GasthofZum Bären" ihre Mitglieder zu einer außerordentlichen Generalversammlung eingeladen. Gegenstände der Tagesordnung bildeten: Satzungs­änderungen, Anschaffung neuer Wagen und Ergänzungswah­len in den Aufsichtsrat. Vorsitzender des Aufsichtsrats, Ober­amtspfleger Kübler, wies einleitend auf die allgemeine wirt­schaftliche Lage und die zunehmende Geldentwertung mit ihren bedauerlichen Begleiterscheinungen hin, die es der Gesellschaft nahelegen, zu Prüfen, ob der Betrieb im allgemeinen belassen

werden könne wie er ist, oder ob nicht die veränderte wirtschaft­liche Lage es angezeigt erscheinen lasse, sich den gegenwärtigen Verhältnissen anzupassen. Unter Hinweis auf die bekanntgege- bene Tagesordnung bemerkte er, datz die Redaktion des GHell- schaftsvertrages sich nahe lege, wenn man bedenke, daß das hen- tige Aktienkapital erhöht werden müsse und daß auch denjeni­gen Gemeinden, die bisher zwar rege sich an der Gesellschaft beteiligten, aber keinen Einfluß in der Verwaltung hatten, die Pforten des Aufsichtsrats zu öffnen seien, um einen beratenden Einfluß auszuüben. Die Verhältnisse im letzten Jahre seien andere geworden, als man dachte. Nach Beendigung des Krie­ges, bei dessen Beginn man das Wagenmaterial abgeben und den Betrieb einstellen mußte, habe man mit bescheidenem Wa­genmaterial den Betrieb wieder ausgenommen. Aber während man hoffte, daß die Verhältnisse, unter denen man das Wagen­material wieder zu ergänzen hoffte, sich günstiger gestalten wer­den, habe man sich darin getäuscht gesehen; durch die nach unh nach einsetzende Teuerung sei die Anschaffung von Wagen er­schwert worden. Man habe mit einer gewissen GeldflüssigkeS zu rechnen, die dazu führte, daß der Betrieb der Gesellschaft einen ungeahnten Aufschwung nahm. In diesem Jahre war die Benützung der Wagen so stark, daß es tatsächlich schwer war, den Verkehr zu bewältigen; obwohl im letzten Frühjahr ein weiterer Wagen angeschafft wurde, war es nicht möglich, in be­zug auf Sonderfahrten in den Badeorten und Kursfahrten den Bedürfnissen gerecht zu werden. Die zunehmende Geld­entwertung und die Teuerung legten die Frage nahe, zu prü­fen, ob man den Standpunkt der langsamen Wagenergänzung nicht verlassen und rascher zugreifen solle. Die Erfahrnu» habe gelehrt, datz, wer nicht heute zugreife, morgen schon vor schlimmeren Verhältnissen stehe. Aus diesen Gründen heraus sei schon im Laufe des Herbstes im Schoße von Geschäftsfüh­rung und Aufsichtsrat die Frage der Erwerbung weiterer Wa­gen geprüft worden. Als man von der Firma Benz L To. in Gaggenau erfuhr, daß mit einem ganz bedeutenden Äufschlas zu rechnen sei, habe man auf Grund von Angeboten dieser Fir­ma sofort zuqegriffen und zwei neue Wagen bestellt. Es habe sich gezeigt, daß man damit einen guten Griff gemacht habe, hätte man damit gewartet bis zur jetzigen Generalversamm­lung, dann müßte man ein Vielfaches mehr für diese Wagen bezahlen; heute gebe es bereits keine festen Preise mehr, sondern der Preis am Tage der Ablieferung sei maßgebend. Die zwei neuen Wagen seien für Fahrten in den Kurorten Wildbald und Herrenalb bestimmt, also für sog. Extrafahrten, während die übrigen bedeckten Wagen mehr wie bisher zur Ver­fügung stehen für den Kursverkehr.' Bei Anschaffung der zwei neuen Wagen hätte man mit einer Ausgabe von annähernd einer halben Million zu rechnen. Die Finanzierung bereite an sich keine Schwierigkeiten, die Gesellschaft sei gut gestellt, alles, was mit dem Betrieb zusammenhänge, sei bezahlt. Die Rück­sicht auf die Neuanschaffung und das größere Anlagekapital gegenüber der Gründung lasse es rötlich erscheinen, das An­fangs-Aktienkapital von 45 000 M. zu erhöhen. Infolge Er­weiterung des Betriebs hielt Geschäftsführung wie Aufsschis­rat es für geboten, die beteiligten Gemeinden fester mit der Gesellschaft zu verankern als dies bisher der Fall war. Er denke dabei vornehmlich an Wildbad, das einer der Hauptplätze im Verkehr geworden sei. Zwar wurde es nicht zurückgesetzt, nur stand Wildbad nicht ohne weiteres im Vordergrund des Interesses. Die Hauptlinie wurde anfangs von der Gerns- bachcr Gesellschaft versorgt, später beschränkte sich die Gerns- bacher Gesellschaft auf den Verkehr zwischen Baden-Baden und Herrenalb, während uns der Verkehr zwischen Herrenalb und Wildbad zufiel. Damit sind die Interessen Wildbads gewach­sen auch in bezug auf die Bedienung des Kursverkehrs. Bei dieser Gelegenheit lege er besonders Wert, darauf hinzuwiese», daß die Gesellschaft keine Erwerbsgesellschaft im gewöhnlichen Sinne sei, sondern sie - diene gemeinnützigen Zwecken, die hauptsächlich darin bestehen, den Verkehrsbedürfnissen des Be­zirks nach Möglichkeit gerecht zu werden und die Verkehrsver­hältnisse zu verbessern und auszubauen. Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen verbreitete sich der Vorsitzende über die durch die getroffenen Maßnahmen nötig gewordenen Satzungs­änderungen (Erhöhung des Stammkapitals von 45 000 M. auf 140 000 M., wovon 30 000 M. Wildbader Interessenten zugereM wurden, weiter soll jedem alten Aktionär auf Wunsch eine wei­tere Aktie mit 500 M. zugeteilt werden, außerdem ist solches Zenten, die als Mitglied der Gesellschaft beizutreten wünsche», Gelegenheit zum Zeichnen geboten, Zusammensetzung des Auf­sichtsrats; eine Reihe weiterer Paragraphen wurden Änderun- gen unterzogen deren bisherige und künftige Fassung der Vorsitzende verlas und begründete). Die vorgenommcnen Än­derungen waren, wie der Vorsitzende bemerkte, durch Geschäfts- fuyrung und Aufsichtsrat einer eingehenden Beratung unter- zogen und in der letzten Aufsichtsratssitznng in Herrenalb ein­stimmig der Generalversammlung zur Annahme empfohlen worden Notar a. D. Burkhardt (Wildbad), Geschäfts­führer des dortigen Kurvereins, gab Aufklärung über das Ver- baltms zwnchen der Kraftwagen-Gesellschaft Neuenbürq-Her- renalb und dem Kurvcrein Wildbad. Der Kurverein Wildba» ^weck u. a. sei, den Verkehr zu heben und zu fördern!

benutzt, und auf Ersuchen der Kraftwagen- Gesellichaft beschlossen, sich mit 30 000 M. an der Gesellschaft z« bcteiligM- Der Wunich der Wildbader Interessenten lei mtt zwei Stimmm un Aufsichtsrat vertreten zu sein. Er beglück-

wünsche die Kraftwagen-Gesellschaft zu ihrem Entschluß MfldI Jnteressenkreis einznbeziehen, sie habe sch damit die Gefahr einer Konkurrenz vom .Halse geschafft.

...» Die hieran sich anschließende Aussprache zeitigte im allgemet- Uw-äustunung zu den Vorschlägen von Geschäftsführung nntz Aufsichtsrat. Ein Abänderungsvorschlag von Notar Renk wonach voir Calmbach, Höfen und Wildbad drei Vertreter d"w ^«tsrat als Mitglieder angehören sollen von Lche7zÄ '' W'ldbad ansässig fern müssen, fand Annahme. Hierauf tmrrde die gesamte Tagesordnung nach den gemachten Vor- schlagen und wiederholter Erläuterung durch den Vorsitzenden einstimmig angenommen. Als neue Auffichtsratsmitglieder