-s Regiebetriebs an die Stadt. Bader zu ermäßigtem M ib. Der heurige Sais,

k>heit muß das Vorkommen von reifen Kirschen im Oktober den Klangen deZ Deutschland-Lieds den Hafen und soll zu in Spandau nahm gestern in zwei großen Versammlungen zu

«« -Ei di- Hi'-» «°» N°-dsp°mm,i»° A»sn°h«°

schuß für die Kurhäuskasse^ sich eine größere Anzahl « . t Es bleibt nun aLr ° achtbedingungen die GemeiA

mberg.

schweres Unglück.) Am Mit».

X-2 Uhr hat sich auf dem Z dler in Cannstatt ein wollten die Ringe einer Ak hiermit beschäftigt waren law In diesem Augenblick eMm 'ei Leute wurden auf die Seit, 'ersuchung hat das eigene A» tgestellt und geht nun drbjn igkeit bei der überlasiung d» rrlicgt.

ihnbewegung in der Holzindu, -er Holzindustrie in Württci», ist beendet. Die Verhandlun. tsministerium unter dem Vor­in stattfanden, haben zu ein» auf der Grundlage, daß die A und 4 eine Höchstzulage von ld 6 eine solche von 1,90 ^ w 1. und 15. Dezember erhalt«, l frühestens zum 15. Januar

'rbstabrechnung.) Neulich sank >en Mitgliedern der Weingiirt- weit über eine Million Mari r die meisten der 79 Mitglied

t. Der Durchschnittspreis st» 55 für sonstigen Trollinger annähernd 4000 Nach dcr i einem Eimer Käsberger ,er Trollingerwein 750 MO scht 775 Pfund Trauben ver- Kilogramm Trauben bezijsert

nd 10 Die Höhe der sonst Unkosten wurde durch die Lch- , den einzelnen Mitgliedern - ngünstig beeinflußt. Im gan- heim fünf bis sechs Million«,

u.

Geriebener Gauner.) Kam da nem weiblichen Anhang htcr- ;werk in Nagold Aufträge z» reinereien nahm er Bestellun- erbat die Hälfte des Betrags! Handwerker erhob er tM L Schreinerei wurde mißtrauisch, m Vorgeben, sich noch telepho- rief unterdessen den Landjäger ie verhaftet und samt seiner rt.

rstriereklame. Tödlicher Un> i Gentner, hier, hat ein Prest- Empfehlung und Verbreitung rd ihres Seisenpulvers Schnee, 00 ^ Geldpreise ausgesetzt. - 'dielen, die bei einem Fabril- er, zur Verwendung kommen ie in drei Reihen, ge 2I> m immen, den an der vorderste» Bauarbeiter Karl Wiedmaier grabend. Der Verletzte wurde eschafft, wo er bald darauf an ist.

Nächstenliebe.) Eine für be- t veranstaltete Sammlung er- unentgeltlich und 40 Zentner spreis von 105 -K zur Bel­iebe.) Bei Schultheiß Bort in ein Franzose zu Besuch, der grere Jahre in Arbeit stand, in ehrendes Zeugnis und echt

schtes.

Als eine überaus große Sel­zuber und Milchkübel blank s die Hausbank stellt, damit 1 Herzenslust darin spiegeln Veite.

ch Angelas Hütte.

sichtig schon wieder zuvorge-

alleml"

schnell den großen Spiegel noch einmal frisch geflochten teckt.

schön machen für die liebe ,wenn wir schon heut den beten heroben!'' hinzu:Und vielleicht doch, heraufkommt? Sie will ja >m Wildern .... da darf scheuche gleichschauen!' sie den Kopf zur Nachbars-

c fragen wollen, wie ihrs t nach dem Rosenkranz? ore dl ihre Hütten weil dort inzen! Einen Zitherspieler s"

Agerl ist froh, wenn sie m kommt ja heut auch der rächt sich nichts aus Tanzen.

- gelt? Wenrr der Mrche!

ppen? Der Michel ist hall

>erer Bursch dazu und blind dich nicht verstellen, Ange-a, Izwei, und denk schon ntty-- rhard auch mitkommt? fts«

,d wollen! Und mir schwebt's, nicht gut aus! Wirst scha

(Fortsetzung folgt.»

M-mirt auf einem Grundstück einen Kirschbaum, der nun M zweiten Male reife Früchte trug.

' Schweizer Valutaprotzer. Die Schweizer spielen sich als «angenehme Valutaprotzer auf. Ein solcher plumper Geselle, ° w Waldshut in einer Wirtschaft Wein zechte, zahlte für «Flasche Wein 100 °4(; für ihn ist es immerhin ein billiger Wink (das Liter drei Franken), Einem anderen Wirt zahlte . ,-str eine Emspännerfahrt nach einem eine Stunde entfern- M Ort freiwillig 100 Franken; der Führer freute sich natür- -'' darüber; sind doch 100 Franken über 3000 Mark.

Nur etwa io» Arbeitstage im Jahre bleiben den Rumänen »ach Abzug aller Feiertage. Die kirchlichen Feiertage sowie die «z religiösem Aberglauben von den unteren Volksschichten Mich begangenen Tage, und dazu die große Zahl der Natio­nen Feiertage, die seit der Vereinigung eingeführt sind, er- als etwas dürftigen Restbestand je einen Arbeitstag und M vier Festtage. Es ist beinahe, als ob das Schlaraffen­land in Rumänien Auferstehung feierte.

Zeitungspreise in Polen. Der Zeitungsstreik in Lodz ist M beendet, doch haben die Zeitungspreise der beiden deut­en Zeitungen von Lodz vom 1. Oktober ab eine Erhöhung «fahren, die uns, da es sich gleichfalls um Mark, wenn auch « umPolnische" handelt, phantastisch anmutet. Die Ein- -elnummer wird im Straßenverkauk 30, an Sonntagen 40 Wen, das Monatsabonnement 700, mit Hauszustellung 800 Mark, die achtgespaltene Nonpareillezeile kostet 40, die vierge- Mltene im Reklameteil 200 eine ganze Seite 50 000 A,e halbe Seite 26 000 -F usw. Auslandsabonnements 100 «rozmt Aufschlag.

Getreide als Feuerungsmaterial. Nach einer Mitteilung kr amerikanischen Handelskammer in Fort Cobb haben die dortigen Farmer den Beschluß gefaßt, ihre gesamte diesjäh­rig? Ernte an Getreide als Feuerungsmaterial zu verwerten.

Grund zu diesem Vorgehen ist darin zu suchen, daß diese Lrmer für eine Tonne Korn 7,25 Dollar bezahlt bekommen, Wrend sie für eine Tonne Kohle 12,5 Dollar zahlen müssen, Ws einen Mehrkostenpreis für Kohle von etwa 70 Prozent bedeutet.

Deutsches Lied i« Brooklyn. Zum erstenmal seit fünf Ähren ertönte am 25. September wieder das deutsche Lied M Brooklhner Prospert Park. Zum erstenmal in der Ge­richte Neuhorks war bei dieser Gelegenheit ein Stadtober- haupt der Metropole anwesend: Bürgermeister Hylan dankte W deutschen Sängern für ihre Darbietungen und gratulierte zu dem Riesenerfolg des Festes. Etwa 30 000 Menschen wohn­te» diesem Fest bei. Der Massenchor zählte 500 Sänger. Die Länger wurden von der nach Zehntausenden zählenden Men­schenmenge enthusiastisch begrüßt. Vorgetragen wurde vor «hem WeinzftrlsHeut ist heut", als zweite Nummer Köllners .Ewiges Lied", dann als ZugabeDer Tag des Herrn". Di- Mmt war Dr. Felix Jäger.

Handel und Verkehr.

Stuttgart, 3. Nov. Dem Donnerstagmarkt am hiesigen MH- und Schlachthof waren zugeführt: 241 Ochsen, 26 Bul­le», 260 Jungbullen, 229 Jungrinder, 363 Kühe, 521 Kälber md 937 Schweine. Erlöst wurden aus einem 1 Zentner Le­bendgewicht Ochsen 1: 740800, 2 : 520-680, Bullen 1: 710 bis «, 2: 550660, Jungrinder 1: 740850, 2 : 620720, 3 : 510 WM, Kühe 1: 540670, 2 : 380480, 3 : 260360, Kälber 1: AS-1020, 2 : 840910, 3 : 740820, Schweine 1: 13201400, r: 12001280, 3: 10501150 Verlauf des Marktes langsam.

Neuere Nachrichten

Stuttgart» 3. Nov. Dem Vernehmen nach wird der wenn keine' b>sonderen Ereignisse enilreten, nack 20. November wieder zu Vollsitzungen zusammevlreien. D.r Petitionsausschuß nimmt seine Arbeit am 8 November «der auf. Ein dem Staatsministerium zur Beschluß- Wmg vorliegender Gesetzenlwuif soll die Erbebuig der Wohnungsabgabe auf die Zeit vom I. Okiober an verschieben München, 4. Nov. Wie die sozialdemokraü'cheMünch Post" meldet, hat der bayerische Landlagsabgeordnete N»er eine Anzahl weiterer Drohbriefe erhalten. In einem der Briefe heißt es, Auer werde Weihnachten nicht mehr er- Gegen den früheren Einwohnerwehr F h er Kanzl'k «de ein Ermittlungsverfahren wegen Aufforderung zum Nord eingeleitet.

Berlin, 3. Nov. Der Reichsrat nahm in seiner heuti- W öffentlichen S tzung unter dem Vorsitz des Reichs Ministers dis Innern Dr. Köster den Gesetzentwurf über dis Not st»ndsmaßnahmen zur Unterstützung von Rentenempiänger > ms der Invalidenversicherung nach den Au-flch ißbeschlnss n «t der Aenderung an, daß auf Antrag Preuß ns lnsilosfln «de, 10°/, der Kosten den Gemeinden und 90°/, dem Reich aufzuerlegen.

Berlin, 3. Novbr. Der preußische Landtag bewilligte chm Debatte 6 Millionen Mark für die Unteistützung der Opfer des Oppauer Unglücks. Zu der Entsckilnßung der Rechner Gewerkschaftskommission, die mit dem Geneia>str-ik Rohl, falls innerhalb drei Tagen keine Einigung i n Gast Ärtsgewerbe erzielt worden ist, erklärt der Verband der Owirtschastlichen Arbeitgeberverbände, daß er nach wie M zum Verhandeln bereit sei, jedoch an der Forderung der Bezahlung von 10 Prozent Rechnungsvm schlug dr»ch das Publikum an die Kellner festhält. Irgend weiche Drohungen Wich außenstehender Organisationen werde er vollkommen »»beachtet lassen. Der russische Dichter Maxim Gorki ist Oern abend in Berlin eingetrosfen. Der R icbsneik hrs- »Mister hat vor einigen Tagen angeordnet, daß Wagen für Nmigsdruckpapier in den nächsten zwei Wachen r, i> Vor- Mg vor allen anderen Gütern zu stellen sind Die Eisen- ichndirektionen sind besonders angewiesen, dafür za sorgen, W die Wagen nicht nur zur Beladung gest ll, sondern aucb Mglich bis zum Empfang durchgeführt weiden muffen. neue Marksturz trieb gestern den Dollar aus einen ^ von über 200 Mark für den Dollar.

Bremerhaven, 4. Nov. Der Norddeutsche Lloyd- »-MpserScydlitz" trat gestern mit vollbesetzter Kajüte und 400 Passagieren dritter Klasse seine erste R.fle nach Südamerika an und eröffnete damit den neuen Passagier- Mst Bremen-Spanien-Brastlien-Argentinien. Die Abfahrt N begeisterte Kundgebungen unter den Passagieren an Ard und unter den Zuschauern an Land hervor. Die 'Wieder des Aussichtsrats und des Vorstands des Nord Achen Lloyds wohnten der Abfahrt bei. Generaldirektor ^Innung sagte in seiner Ansprache, es handle sich jetzt M?' Welt zu zeigen, daß der deutsche Geist noch lebe,

müsse bemüht sein, der Welt die Geltung des deutschen vor Augen zu führen. Der Dampfer verließ unter

Passagiere anlaufen, die ihn vollständig füllen werden.

Wien, 4. Nov. Aus Wiener Neustadt wird gemeldet:! Gestern Abend trafen mit der Bahn vom Urlaub zurück­kehrende Reichswehrsoldaten ein, die mit einem Lastauto nach Kirchschlag befördert werden sollten. Unterwegs stürzte das Auto über eine Böschung und begrub die Insassen unter sich. Bis jetzt sind 13 Tote geborgen worden, darunter ein Generalstabsarzt.

Straßburg, 3. Nov. An Allerheiligen bewegte sich ein wahrer Pilgerzug der Deutschen über die Rheinbrücke bei Kehl ins Elsaß zu den Gräbern dortselbst, ein Zug, wie er seit Kriegsende noch nicht in diesem Maße dagewesen war. Die Zahl der Teuischen, die an diesem Tage allein in Straß­burg enilrafen, überstieg 3000.

Brüssel, 3. Nov. Um der Bedrohung entgegenzuwirken, die der belgischen Industrie daraus erwächst, daß infolge des SNarksturzes deutsche Erzeugnisse in Belgien eindringen, ist die »Regierung dem Vernehmen nach entschlossen, deutsche Er­zeugnisse über den gewöhnlichen Zoll hinaus mit einer Zusatz­abgabe zu belegen, die bis 20 Proz. des Wertes der Erzeugnisse gehen kann. Die Maßnahme wird wahrscheinlich zu Anfang der kommenden Woche in Kraft treten. Um Zollhinterzieh­ungen auszuschlietzen, soll beabsichtigt sein, auf das System der Ursprungserzeugnisse zurückzugreifen.

Lönstrup, 3. Nov. Der DampferNiels Grobe" aus Lands­krona ist fünf Meilen von Rübjergenude entfernt gesunken. Von der aus neunzehn Mann bestehenden Besatzung sind fünf­zehn umgekommen. Sechs Mann versuchten sich auf einem Flosse an Land zu retten. Zwei von ihnen ertranken, die vier anderen trieben an der Jammerbucht und an der Vygsc- bucht vorbei nach Süden, wo es ihnen gelang, bei Lynghy an Land zu kommen. Sie sind so erschöpft, daß sie über das Un­glück noch keine näheren Mitteilungen machen können.

London, 3. Nov. Der Botschafterrat hat eine Note der ungarischen Regierung erhalten, in der die Absicht ausgedrückt wird, die gesamte Dynastie Habsburg vom Thron auszuschlie­ßen. Die Regierungen der Kleinen Entente sind von diesem Schritt unterrichtet und aufgefordert worden, zu demobili­sieren.

London, 3. Nov. Die Bank von England hat den Dis­kont von 5>< Prozent auf 5 Prozent herabgesetzt.

London, 3. Nov. London ist am Dienstag stark über­schwemmt worden. Die Themse überflutete die User und un­terspülte Warenhäuser, Docks und Privathäuser. Viele Stra­ßen sind ungangbar geworden. Die Straßenbahn von Grenn- wood nach London mußte den Betrieb einstellen, ebenso muß­ten die Zugverbindungen mit der Umgebung Londons, na­mentlich 'mit Hythe unterbrochen werden. Ursachen der Über­schwemmung ist eine außerordentlich starke Flut, wie sie seit dem Jabre 1904 nicht wieder beobachtet wurde; dazu kam ein starker Nordwind.

Kairo, 3. Nov. In Jerusalem ist es bei einem Aufstand der Araber im Judenviertel zu Überfällen und Schießereien gekommen. Es wurde auch eine Bombe geworfen. Vier Ju­den und ein Araber wurden getötet, 13 Personen wurden ver­letzt.

Anfragen über Wertzuwachssteuer und Notlage der Kleinrentner.

Stuttgart, 3. Nov. Abg. Bock und die übrigen Mitglieder der Zentrums.fraktion haben folgende Große Anfragen an die Regierung gerichtet:Bei Erhebung der Wertzuwachssteuer ist bisher die Tatsache, daß Goldmark in Papiermark umae- wandelt worden sind, völlig unberücksichtigt geblieben. Bei Be­rechnung des steuerpflichtigen Wertzuwachses werden die Frie­densgestehungskosten und der jetzige Verkaufspreis mitein­ander verglichen und der Unterschiedsbetrag wird als Wertzu­wachs festgestellt, als ob der jetzige Verkaufspreis Goldmark wären, während es sich in Wirklichkeit um Papiermark han­delt und daher vielfach eine Wertsteigernng überhaupt nicht eingetreten ist. Ist die Staatsregierung bereit, bei der Reichs­regierung auf Abstellung dieser steuerlichen Ungerechtigkeit hin­zuwirken?"Unter dem Eindruck der fortwährenden Geld­entwertung hat sich die Lage der Kapitalkleinrentner derart verschlechtert, daß diese Schicht der Bevölkerung bitterster Not preisgegeben ist. Ist die Staatsregierung bereit, auch ihrer­seits an der Behebung dieser Notlage mitznarbeiten? Mit welchen Mitteln gedenkt sie dies zu tun?"

Eröffnung der Main-Großschiffahrt. Aschaffenburg, 3. Nov. Die Feier der Eröffnung der Main-Großschifsahrt und des neuen Hafens Aschaffenburg wurde heute vormittag durch einen Festakt begangen, an dem etwa 490 Personen teilnahmen, darunter die Vertreter der Reichsbehörden und der Regierungen von Preußen, Bayern, Württembera, Baden und Hessen. Von den Parlamenten des Re.ches und der Länder sind über 100 Abgeordnete erschienen. Nach einer Rundfahrt durch den festlich geschmückten Hafen, in dem ein reger Verkehr herrschte, folgte eine Besichtigung der Werfthalle. Im Laufe des Festaktes nahm auch der bayerische Ministerpräsident Graf Lerchenfeld das Wort zu einer Rede, in der er die Bedeutung des Hafens würdigte. Es sei eine Fü­gung des Schicksals, daß in diesem Augenblick der bedeutendste Träger der Kanalidee zu Grabe getragen werde. Große Schwierigkeiten und langwierige Verhandlungen habe das Werk zu überwinden gehabt. Zur Ausführung großer Kul­turaufgaben gehöre auch die Schaffung einer neuen Verkehrs­straße und die Ausnützung der natürlichen Hilfskräfte des Lan­des, die der ganzen Volkswirtschaft zugute kommen müßten, ohne Rüsichtnahme auf die besonderen Interessen einzelner Länder. Aus dem Wettstreite zwischen Eisenbahn und Wasser­straßen sei eine Gemeinschaft geworden, deren sichtbares Zei­chen sich in dem Bau des Aschaffenburaer Hafens darstelle. Vom Reichsverkehrsminister Gröner war ein Telegramm cin- gelaufen, in dem er die besten Glückwünsche zur Eröffnung des Hafens übermittelte.

Deutscher Reichstag.

Berlin, 3. Nov. Der Reichstag, der heute nachmittag um 3 Uhr wieder zusammentrat, überwies einen Antrag Mül­ler (Franken), Soz., wegen Abänderung der Verordnung über die Lohnbeschlagnahme an den Rechtsausschuß, nachdem Reichsjustizminister Radbruch erklärt hatte, daß ein bereits fertiger Entwurf des Ministeriums eine bewegliche Pfän­dungsgrenze vorsehe, mit der weiteren Schwankungen begegnet werden könne. Zu einem Antrag auf Verschärfung der Be­steuerung des Börsenverkehrs wurde mitgeteilt, daß der Steuerausschuß bereits eine wesentliche Erhöhung der Bör­senumsatzsteuer beschlossen habe. Der Antrag Gothein betr. die beschleunigte Veranlagung und Erhebung der Reichsein­kommensteuer wurde zusammen mit einem Antrag Hertz (U. S.P.), wonach jeder Steuerpflichtige zunächst auf Grund seiner eigenen Steuererklärung den Stenerbetrag an das Reich ab- fübren, im Falle der Verzögerung aber Verzugszinsen zahlen soll, dem Steuerausschuß überwiesen. Die nächste Sitzung be­ginnt morgen nachmittag 1 Uhr, für die u. a. die Interpella­tion wegen der Schließung der Deutschen Werke auf der Ta­gesordnung steht.

Gegen die Zerstörung der Deutschen Werke.

Berlin, 4. Nov. Die Arbeiterschaft der Deutschen Werke

, mitgeteilt, daß voraussichtlich in den nächsten Tagen eine Ar- j beiterkommission bei dem General Nollet vorsprechen werde, j um ihn über die Wahrheit und die Forderungen der Arbeiter zu unterrichten. Sollten diese Verhandlungen ohne Erfolg iein, dann lehnten die Arbeiter es ab, irgendwie an der Zer­störung der Werte mitzuhelfen. Keine Schraube solle von einer Maschine entfernt werden, kein Stein weggebracht, kein Hammer für die Entente gerührt werden. Sollten Arbeiter nach Spandau kommen, um für die Entente zu arbeiten, dann wolle man ihnen gründlich heimleuchten. Alle Arbeiter Deutschlands müßten in dieser Angelegenheit solidarisch sein. Die sozialdemokratische Reichstagsfraktion hat eine Interpella­tion eingebracht, in der gefragt wird, was die Reichsregierung bisher getan habe und was sie weiter zu tun gedenke, um den Forderungen der Entente nach Zerstörung der Deutschen Werke zu begegnen. Die Interpellation dürfte im Laufe der nächsten Woche zur Beratung gestellt werden. Auch im Reichs­wirtschaftsrat wird heute die Angelegenheit der Deutschen Werke zur Besprechung gelangen.

Die Grundbedingungen der Beteiligung der Landwirtschaft an der Kreditaktion.

Berlin, 3. Nov. über die Voraussetzungen, unter denen die Landwirtschaft sich an der Kreditaktion beteiligen würde, teilt derReichslandbund" mit: Die Landwirtschaft muß als oberstes Ziel eine so starke Steigerung der Produktion hin­stellen, daß die Ernährung des deutschen Volkes unbedingt durch die deutsche Landwirtschaft selbst sichergestellt ist. Das wäre die grösste Leistung, die von Deutschland überhaupt dar­gebracht werden kann. Es muß daher darauf aufmerksam ge­macht werden, daß die Ausführung dieser Aufgabe gesichert bleibt. Das gleiche gilt für den dem Reichswirtschaftsrat vor­liegenden Entwurf eines Gesetzes über die Errichtung einer Kreditvereinigung der deutschen Gewerbe. Es muß daher von der Regierung verlangt werden, daß sie umgehend erklärt, wel­che Maßnahmen sie in dieser Hinsicht im Auge hat.

Berlin, 4. Nov. Der Reichsverband der deutschen Indu­strie wird sich heute mit der Kredckhilfe der Industrie beschäf­tigen. über den Stand der bisherigen Besprechungen mit aus­ländischen Finanzgruppen teilt derBerl. Lokalanz." folgendes mit: Zwischen verschiedenen amerikanischen Finanzgruppen einerseits und Vertretern der deutschen Industrie andererseits ist Fühlung in der Frage einer Goldanleihe genommen wor­den, ohne daß bisher ein greifbares Angebot dabei herausge­kommen wäre. Nur von einem sehr kapitalkräftigen englischen Finanzkonzern liegt ein Angebot vor, das sich auf 25 Millio­nen Papierpsund beläuft.

Die Sozialdemokraten gegen die Große Koalition.

Berlin, 3. Nov. Landtagspräsident Leinert empfing im Laufe des Donnerstag nachmittag die Fraktionsführer der Reihe nach, um sich mit ihnen über die politische Lage auszu­sprechen. Dabei erklärten die Vertreter sämtlicher bürgerlichen Parteien mit Entschiedenheit, daß ihrer Auffassung nach die sozialdemokratische Partei ihre taktischen Rücksichten zurück­stellen müsse, weil die Große Koalition eine Notwendigkeit sei. Mit besonderem Nachdruck betonte diesen Standpunkt das Zentrum, aber auch die Demokraten machten ihn zu dem ihrigen. Die Sozialdemokraten haben demgegenüber daran festgehalten, daß nach den jüngsten Vorkommnissen im Reich ihnen die Große Koalition im Augenblick nicht möglich er­scheint. Die Verhandlungen sollen morgen weitergeführt wer­den. Die Fraktionen der USP. und der KPD. des preußi­schen Landtags veröffentlichen Erklärungen zur Regierungs­krise in Preußen, in denen sie sich für die Bildung einer rein sozialistischen Regierung aussprachen. Sowohl die Unabhän­gigen als auch die Kommunisten stellen eine Reihe Forderun­gen auf und die Fraktion der KPD. fragt die SPD. und die USPD., ob sie bereit seien, unter den von ihr angegebenen Bedingungen die Regierung in Preußen zu bilden, die sie parlamentarisch und außerparlamentarisch unterstützen würde. Die Landtagsfraktion der Deutsch». Volksp. hat beschlossen, mit den anderen bürgerlichen Fraktionen des preuß. Landtags Fühlung wegen der Haltung zu nehmen, die die bürgerlichen -Parteien in der Frage der Regierungsbildung in Preußen ein­nehmen wollen. Die Preuß. Landtagsfraktion der Deutsch». Volksp. wird zu Verbindern suchen, daß zur Leitung der preuß. Staatsgeschäfte ein Sozialdemokrat berufen wird.

Einseitige Absperrung des oberschlesischen Abstimmungsgebiets gegen Deutschland.

Seit Montag ist die Sperrung der Grenze des oberschle­sischen Abstimungsgebiets gegen Deutschland durch französische Patrouillen verschärft worden. ' Dies dürfte mit der letzten an Deutschland gerichteten Note der Botschafterkonferenz Zusam­menhängen, die auf den angeblichen Aufenthalt fremder, die gegenwärtige Ruhe gefährdenden Elemente in Oberschlesien hinweist. Merkwürdigerweise ist aber die polnische Grenze des Abstimmungsgebiets noch keinerlei schärferen Grenzkontrolle unterworfen. Es handelt sich offenbar um eine einseitige ge. gen Deutschland gerichtete Maßnahme.

Oberschlesien.

Mhsloimtz, 3. Nov. In den frühen Morgenstunden ent­spann sich zwischen Banditen einerseits und Gemeindewehr und Apobeamten aydererseits ein Feuergefecht. Dabei wurden drei Apobeamte durch Bauchschüsse und zwei Mitglieder der Gemeindewehr leichter verletzt. Zwei schwerverletzte Bandi­ten wurden verhaftet, darunter der Mörder des polnischen Staatsrats Dudzyk in Kattowitz. Drei Eisenbahner wurden von den Polen trotz ihres Protestes nach Sosnovitze entführt und durch Mißhandlungen getötet. Eine interalliierte Mord­kommission, die die Freigabe der Räuber erreichen soll, wird erwartet. Einer der beiden Verhafteteen schwerverletzten Mör­der wurde als der vielfache Raubmörder Musiol festgestellt. Er hatte kurz vor seiner Verhaftung, als der Zusammenstoß mit den Beamten erfolgte, noch den eigenen Vater erschossen.

Breslau. 3. Nov. Der Landarbeiterstreik, der bisher etwa acht Kreise ergriffen hatte und allgemein zu werden drohte, ist. nachdem die von dem Vertreter des Oberpräsidenten als Bedingung für Verhandlungen geforderte Wiederaufnahme der Arbeit bis 3. November mittags erfolgt ist, durch Verhandlun­gen beigelegt worden. Den Arbeitern wurde auf den Bar­lohn ein Zuschlag von 20 Prozent gewährt.

Englands Antwort an Rußland.

London, 3. Nov. Die englische Antwort auf die letzte Note Tschitscherins ist gestern Krassin übergeben worden. Lord Curzon beglückwünschte am Schluß die russische Regie­rung zu dem Entschlüsse, die früheren Schulden anzuerken­nen und erklärt, daß dies das einzige Mittel sei, um die wirt­schaftlichen Beziehungen mit den anderen Staaten wieder auf­zunehmen.

London, 3. Nov.Westminister Gazette" schreibt in einem Leit artike l zu der britischen Antwort auf die Note der Sow»

Deutsche Zuckererzeugung. Nach einer Umfrage des Ver­eins der deutschen Zuckerindustrie waren in Deutschland im Jahre 192122 insgesamt 264 Fabriken gegen 263 im Vor­jahr im Betriebe. Die Rübenverarbeitung sämtlicher Fabriken stellte sich auf 74633 000 dz gegen 64 760 980 dz im Vorjahr, und die Zuckererzeugung auf 12 683 000 dz gegen 10 994 679 dz 192021. Die Ausbeute stellte sich im Durchschnitt auf 16,75 Proz. gegen 16,73 Proz. im Vorjahr.