r ein Fahrrad dazu. H«.
^ ^5 "un neun Monates ' die restlichen zwei Jah^
der Krimmalcholizei Wege» Silberdiebstahle festaenm« rs Brüssel hat sich als ^ Art aus Heidelberg-KirL
eilrchen Erkennungsdienst
ihrige Hermann Kolil estgestellt. Kohl hat eingk eine kaum noch feststellbo» Städten Deutschlands au ° '"Er SU, daß er im Jahre un Einbruch in ein dortiges iltblütig erschossen hat L» taatsanwaltschaften bisher lchmittag fiel er in einem >ie geraubten Heidelberger Fahndungspolizei in d'e
es.
rker Rückschlag der Vieh- ichen wurden beispielsweise 8,50 das Pfd. und we° icht jetzt noch sein Vieh zum i, zumal bei dem großen Preise noch mehr sinU -Porte wieder zurückgehcn. acht, daß unsere Bevölke- Preisen kaufen kann, s in Kempten wurde am adwig Schmäht von Metz- Polizei standrechtlich »i- ericht Kempten zum Tode acht zum 27. April seinen rzler, mit dem er wegen durch Beilhirbe ermordet mn drei Kindern, g fließt. Von Rosenheim c in Reit im Winkel letzter waren nicht weniger als festlichkeiten dauerten drei fünf Kälber geschlachtet. Kleinvieh daran glauben. PPau sind insgesamt M kangehörige, 283 Arbeiter, äftigt waren, 28 Einwoh- ate. Vermißt werden noch ler Baufirmen, so daß die e 77 Unerkannten von der >pfer ergibt. Mehr oder 800 Werkangehörige und
> 3000 Ortseinwohner von :n vor Augen hält, wird
können, das über Oppau und man wird sich auch ilfeleistung noch nötig ist, offenen zu lindern, kit Wirkung vom 1. No- r Zellstoffabrikanten eine
> bleichfäyige Beschaffen, 20 ^ pro Doppelzentner öungertode preisgegeben. Hefter Guardian" berichtet on Samara 700 000 Kin-
Nur die Kranken und rückgeblieben. Man hat nderen Gebäuden zusain- ng nichts als Bohnen, die r. — Dere Sekretär des Ir. Nansen eine Million ' hungernde russische Verkehr.
Nische Creditbanl, mitgeteilt.) Vorbörslich SO., London 660. Neuhock
Kemptener Butter- und :eis für Butter 22,69 Börsendurchschnitt 22,89 Pfund. Preis für Weich- atz: Käse 4 97 288 Pfun d.
wegen Frau sein sollte, die ehemalige Hauserin Sott . . . wenn- ich gern Kopf, ihre Stimme n, „ich wäre schon die -o gut Hab ich's ja auch >n — dir darf ich nicht ir glauben: das Nich- junges, unerfahrenes d Sehnsucht einen . . . gar io arg tribuliert ;t, wenn ich Unfrieden iß schon durchaus eins Stunde geh' ich, wenn gen, Giedel . . . denk,
>; ich dir's: dein Glück r selber!"
ken sah er auf. „Wir
lrm und sah ihn mit ise wie ein Hauch über
>t . .. weil du's vorher
mein unsiüniges Renalen . . . und wegen . ich werde schon . . uhr er jäh auf. »Ts m ich sorgen!" n. Er fühlte sich beim Sein Herz schlug ien ihm, als wäre es
igt, daß er nicht mehr ße Nähe ihn ängstigte
r war der einzige Ee- rnis in seinem Kopse
istinktiv ahnte sie, was eit langer Zeit durch»
«i-Kundkäse 12,40 Gesamtumsatz: 118529 Pfund. .,U. für Butter und Weichkäse unverändert gute Nach- Rundkäse s ehr gute Nachfrage. _
^ Literarisches.
«i, Württenrb. Regimenter im Weltkrieg 1914—1918. Her- von General H. Flaischlen. Bd XVI: Das württ. Älleric-Regiment Nr. 238 (früher württ. Ersatz-Feld- Äeaiment Nr. 65) im Weltkrieg 1911—1818. Von ehem Leutnant d. R. Mit 89 Abbildungen, 22 Lfirren iind einer Uebersichtskarte. 128 Seiten Groß- Llit zweifarbigem Umschlagbild in Halbleinen geb.
' Cl,r. Belsersche Verlagsbuchhandlung in Stuttgart, in-Verfasser, ein echter Frontsoldat, hat die ihm gestellte in vorbildlicher Weise gelöst. — In schlichter Form »ildigcr Art schildert er die Kämpfe und Taten des «ts Das ganze Buch mutet uns wie ein großes, le- Ms Stimmungsbild an, wenn der Verfasser uns er- ^ »rmürbend und aufreibend mitunter der Stellungs- «r wie begeistert das Regiment in die Frühjahrsoffen- M zog. wie Offizier und Mann trotz schwerster Äer- »kii Mut nicht sinken ließen, welch kühne Taten so viele Me des Regiments vollbracht haben und nicht zuletzt. O manch kräftiges Wort gefunden wurde, wenn die längst Mene Rübe und Ablösung immer wieder nicht kam und Befehl von „oben" allen unverständlich erschien, zmebörigen der toten Helden des Regiments ist diese Kx ein letzter Gruß aus dem Leben ihrer Lieben. Und verlebenden werden ihre aufrichtige Freude an diesen „und selbsterlebten Schilderungen haben. So reibt sich M 89 Abbildungen reichgeschmückte Buch würdig Vorgängern an und die Angehörigen des stolzen Regi- Men dem Verfasser dankbar sein, daß er die Erinne- A die Taten und Kämpfe in so lebendiger und anschau- L'ise für alle Zeiten festgebalten bat. Zu beziehen durch Mrehsche Buchhandlung (Inh D. Strom) Neuenbürg.
Neueste Nachrichten«
Unchen, 26. Okt. Auf den Mehrheitssozialdemo- tzk» Abgeordneten Auer wurde gestern Nacht, als der üjnete das Gewerkschaftshaus verlassen hatte, von einem mi gebliebenen Täter 2 Revolverschüsse abgegeben, l verfehlten. Auer hatte bis in den letzten Tagen liefe erhalten, in denen ihm das gleiche Schicksal an- ht wurde, wie es seinerzeit Eisner erlitten hat. Weldorf, 26. Okt. Der bei den städtischen Kranken- len beschäftigte Dr. Walter wurde heute morgen mit beiden Kindern im Alter von 5 Mor.aten und 2'/« Jahren Wzimmer infolge ausströmenden Gases besinnungslos Koben. Das Gas war dem undichten Badeofen ent- Wiederbelebungsversuche waren bei allen erfolglos.
Mn, 26. Okt. Der Vorstand der Berliner Handels- ii erklärte in einem Bericht über den Fall des früheren imten der Kammer Rahardt, daß dieser gemeinsam M Baumeister Sonnenburg, einem Handwerkskammer- « Jntendanturbeamten» einen Betrag in Höhe von iMark zu Ungunsten der Handwerkskammer verun- Ferner stehe Rahardt unter dem Verdacht, in . ihn eingeleiteten Disziplinarverfahren falsche eid lossagen gemacht zu haben. Dies habe zu der Ver- c Rahardts geführt.
Jrlln, 26. Okt. Wie die Blätter hören, wird als bis Wechsels im Reichsministerium des Innern auch hkrelär Dr. Lewald aus diesem Ministerium aus- Das Kabineit wird heute den Reichskommissar r wirtschaftlichen Verhandlungen ernennen und, der schm Zeitung" zufolge, ihn am Nachmittag den alliierten ii> namhaft machen. Als deutscher Vertreter ist Mrat Bunzel in Aussicht genommen, lnlin, 26. Okt. Wie aus Parlamentskreisen verlautet,
! in dem uns zugesprochenen Teile Oberschlesiens Wich drei ständige Garnisonen eingerichtet werden, »ze kommen dafür die Orte Beuthen, Kreuzburg und ßtz> Die Truppen, mit denen diese Garnisonen belegt i sollen, werden voraussichtlich dem anderen in Schlesien «Teil der Reichswehr entnommen werden. — In Wverordnetenversammlung in Gleiwitz wies der Mrdnetenvorsteher bei der Protestsitzung gegen das Um-Diktat auf die allgemein in Oberschlesien ver-
> Ansicht hin, daß Vas große Kohlenbecken Oberschle- Ugreßpolens und Galiziens zwischen Frankreich und
in zwei Interessengebiete aufgeteilt sei.
Nu, 26. Okt. Die polnische Kommission, die die ^Verhandlungen mit Deutschland führen soll, ist Wmng von Pluncinski angekommen und von General
> Sir Harald Stuart und General de Marini im W der interalliierten Kommission empfangen worden. «Mission begibt sich von Oppeln nach Genf.
Wen, 27. Okt. Von dem hiesigen Schwurgericht gestern der wegen Giftmordes, begangen an seiner » und seinem Kinde, angeklagte Schlosser Kirchner Nus-Hütte zum Tode, 15 Jahren Zuchthaus und Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt. Awitz, 27 . Okt. Von dem Verband elsaß-lothringi- Mentenbünde ist folgendes Telegramm an den Vor- »des Deutschen Ausschusses in Kattowitz, Dr. Luka- iWet worden: Die eisaß-lothrinischen Studierenden, Per Heimat durch die Franzosen vertrieben worden Uhi im Deutschen Reich leben, hoffen, daß ihre Men Brüder kraftvoll im bedrohten Gebiet aus- Rrden zum Schutze des dortigen deutschen Volkstums «eck im Oberinntal, 26. Oktbr. Auf dem letzten 'Markt haben die Bauern stürmischen Protest er- P es bekannt wurde, daß die Ausfuhr von Vieh ^Eund eingestellt sei. Sie drohten auch der Lam-
Huhr
Mullung_
'»Innsbruck zum Anlaß, um gegen dieM/Vori pr-Himn Di-,,-«
Monen bestehende Versammlung E Landesregierung werde !
«u:-^erstand entgegensetzen, da .Mt darüber beklagen könnte,
M schwer bedrohten Interessen
26- Okt. «ne 1öV Mann
und regulärem Militär bestehende ungarische Abteilung traf heute Nachmittag in Parndorf ein, überfiel die dort anwesenden aus einem Offizier und 11 Mann bestehenden österreichischen Patrouillen und zersprengte sie. Kommandant und 4 Mann werden vermißt.
Nom, 26. Okt. Die zwischen den interessierten Staaten eingeleiteten Verhandlungen wegen des Unterbringungsortes für Karl von Habsburg haben dazu geführt, daß an Italien die Anfrage gerichtet wurde, ob es eventuell bereit sei, den z Exmonarchen unter seine Obhut zu nehmen. Italien würde, j wenn die Unterbringung an einem anderen Ort nicht genügend Garantien bieten sollte, nicht abgeneigt sein, Karl so unterzubringen, wie es seiner Stellung, aber auch seiner Gesinnung entspricht. — Die Agentur Reuter vernimmt zu der Meldung, Exkönig Karl nach Italien zu verbannen, daß die britische Regierung an ihrer Absicht festhalte, daß er an einen abgelegenen Ort verbannt werden müsse, um jeden neuen Versuch, auf den Thron zu gelangen, unmöglich zu machen.
Straßdurg, 26. Okt. Die Wirkungen der schlechten deutschen Markoaluta auf den Geschäftsgang in Straßburg schildert „Le Progräs" sehr anschaulich in einer kleinen Plauderei. Zahlreiche bisherige Kunden der Straßburger Geschäftsleute besorgen ihre Einkäufe jetzt in Kehl.- Es kostet ungefähr fünf Francs, wenn man sich von einem guten elsüssischen Coiffeur verschönern läßt. Für 60 Centimes — nach französischer Währung — besorgt es der Friseur in Kehl. Am meisten haben die Konfektionsgeschäfte zu leiden. Wer sich neu kleiden will, nimmt die Straßenbahn und fährt nach Deutschland hinüber. Eine Stunde später kehrt er über die Rheinbrücke zurück, elegant wie ein Dandy, mit neuen Schuhen, Hut und Krawatte. Der Zollbeamte ist machtlos. Eine unerwartete Folge hat dieser Grenzhandel: Die Trödler in Kehl machen glänzende Geschäfte. Sie kau fen die abgelegte Sachen, welche die elsässischen Kunden der Schneider, Schuhwarenhändter usw. für nichts oder für einen Spottpreis jenseits des Rheins lassen.
Paris, 27. Okt. Dis gestrigen Abendblätter glauben, daß die Botschafterkonferenz in ihrer heutigen Sitzung über das Schicksal König Karls von Ungarn entscheiden wird.
Paris, 27. Okt. Ministerpräsident Briand nahm namens der Regierung die Tagesordnung Manaut an, in der erklärt wird: Die Kammer, die die Erklärung der Regierung billigt, hat Vertrauen zu ihrer Festigkeit, um im Ein Verständnis mit Frankreichs Alliierten die Realisierung der Rechte sicher zu stellen, die Frankreich zuerkannt wurden. Sie vertraut darauf, daß die Regierung fortfahren wird, das Prestige Frankreichs i n Auslands zu verteidigen, den Frieden nach außen und die Ordnung im Innern aufrecht zu erhalten, damtt sie > weitgehend die Politik der republikanischen Union durchführt. Die Kammer lehnt weitere Zusätze ab und geht zur Tagesordnung über. — Der erste Teil der Tagesordnung Manaut bis zu dem Wort „durchführt" wurde mit 391 gegen 186 Stimmen angenommen, der Rest der Tagesordnung durch Handaufheben. Darauf wurde die Tagesordnung in ihrer Gesamtheit mit 338 gegen 172 Stimmen angenommen.
Paris, 27. Okt. Der polnische Gesandte bestätigte gestern vormittag dem Ministerpräsidenten Briand, daß seine Regierung die Entscheidung der Alliierten über Oberschlesien angenommen habe und drückte nach der Havasagentur Len Dank dafür aus, daß Frankreich bei dieser Gelegenheit Polen seine wohlwollende Unterstützung gewährt habe.
Brest, 27. Oktbr. Der Panzerkreuzer „Gueydon" hat sich gestern nachmittag zur Abreise nach Lissabon bereit gemacht.
Warschau, 26. Okt. Im Auswärtigen Ausschuß des Warschauer Sejm referierte Korfanty als Sachverständiger und betonte, daß' ohne seinen Aufstand Polen nur Rybnik und Pieß, sowie kleine Streifen anderer Kreise erhalten hätte. Zu den Wirtschaftsklauseln führte Korfanty aus, daß eine plötzliche Aenderung im oberschlesischen Wirtschaftssystem verderblich wäre, daß aber die Uebergangszeit von 15 Jahren zu lang sei. Die schwerste Bedingung für Polen sei die Beibehaltung der deutschen' Valuta für 15 Jahre. Wenn die Deutschen in den Verhandlungen diesen Termin nicht verringern wollten, so könnten sie sich dazu durch das Steigen der Polenmark gezwungen sehen.
Kundgebung Ler Eisenbahner und Beamten.
Stuttgart, 26. Okt. JmMnzenshaus eine groß^ZersammIung, einberufen vom! baird, dem Eisenbahnbeamtenverein--des gehobenen und mittleren Dienstes, der deutschen Postgewerkschaft, dem Verband der staatlichen Beamten und Hilfsbeamten des unteren Dienstes, angeschlossen dem Gesamtverband deutscher Beamtem- und Staats- angestellten-Gewerkschaften, statt, in der ditz treue Teuerungs- aktion der Beamten besprochen wurde. Der zweite Vorsitzende des Bezirksbeamtenrats der Eisenbahngeneraldirektion Stuttgart, Bührer, leitete die Verhandlungen. Verbandssekretär Rödlach wies darauf hin, daß am Freitag in Berlin mit der Regierung über die Teussrnug und die Angleichung der Beamtengehälter verhandelt werde. Er begründete die programmatischen Forderungen des s. Deutschen Gewerkschaftsbundes im einzelnen, und gab nähere Darlegungen über die Entstehung der Teuerung. Dem wstrtt. Ernährungsministsrium und her Württ. Regierung machte et den Vorwnrß daß sie ber iPreiSkrc, .- berei.MlbcdLM Wuchex^tzere Bahn ließen und Me B o r Mluug M der BMntWöerkre1er"vergebuch waren^ Äei der Kartoffelwüch» schuft tzabaMes-sich.WrMch .MN -deutlWtew gezeW. PSHa« ForderungsnUst -besonders Lervorzuheben: die Verringerung Ler Ortskläffen, die gleichmäßige Staffelung der Teuerungszuschläge, die gesetzliche Festlegung der Ortsklaffeneinteilung und -Anderes.- Scharfer Proteff wurde vom RehHr H?gen die gc-
o" immer.-wieder kommen müssen^ um das gu-ett ' Mjn Leven hrqWtl "Die
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dere Tarifpolitik und eine Reorganisation, gerade auch bei dm
leitenden Aemtern eingeleitet werden. Der Kampf gegen Wucher, Schieberei und Preistreiberei müsse endlich in Angriff genommen werden. Perbandssekretär Müller zeigte am Haushaltsplan des Reiches mit seiner 50-Milliarden-Unterbilanz die ganze Notlage. Die heutige Republik verdanke ihr Dasein der Beamtenschaft. Auch die neue Teuerungsaktion werde wertlos ein, wenn nicht der Preissteigerung und dem^ Wucher Einhalt getan werde. Die Regierung habe bisher versagt. Die Schuldigen seien nicht nur beim Bauern, sondern auch in der Stadt (Börsenspekulation) zu suchen. Wenn die Regierung nicht eingreife. müssen es die Beamten, Arbeiter und Angestellten tun. Zum Schluffe wurde eine Entschließung einstimmig angenommen, die den Landes-, und Reichsbehörden weitergeleitet wurde, mit folgendem Wortlaut: „Die Versammlung fordert von den Regierungen des Reichs, des Landes, den Gemeindeverwaltungen und den zuständigen Parlamenten, daß in beschleunigter Weise ausreichende Mittel bereit gestellt werden zur Beseitigung der großen Notlage, die durch die neueste Entwicklung der Teuerung entstanden ist. Da eine weitere Erhöhung der nach Hundertsätzen abgestuften Teuerungszulagen unerträgliche Ungleichheiten zwischen den einzelnen Gehalts- und Lohnempfängern schaffen würde, verlangt die Versammlung eine durchgreifende Umgestaltung der Besoldungsordnungen und Tarifverträge durch eine dem jetzigen Geldwert angepaßte Erhöhung der Grundgehälter und -löhne. Diese sind mehr als zu verdoppeln und die Teuerungszuschläge so aufznhauen, daß eine bedeutende Verbesserung der jetzigen Gesamtbezüge erreicht und für die Beamten und Arbeiter der unteren Besoldungs- und Tarifgrnppen eine Blindestaufbesserung erzielt wird, die den Aufwand für die Lebenshaltung sicherstellt. Die Kinderzuschläge für Beamte und Arbeiter müssen gleichgestellt und wesentlich erhöht werden."ebenso die übrigen Einkommensbezüge, Zulagen nsw. der Teuerung entsprechend. Da die Neuordnung infolge der gesetzlichen Aenderungen nicht sofort in Kraft gesetzt werden können, fordert die Versammlung für die allernächste Zeit und für die Zeit vor Weihnachten besondere einmalige Zahlungen zur Bestreitung des notwendigsten Bedarfs. Mit aller Entschiedenheit wird die sofortige endgültige gesetzliche Regelung der Ortsklaffeneinteilung gefordert und die Einreihung von Groß-Stuttgart in die Ortsklaffe A.
Das neue Kabinett.
Berlin, 26. Okt. Das neue Kabinett setzt sich wie folgt zusammen: Reichskanzler und Aeußeres: Or. Wirth, Vizekanzler und Schatzminister: Bauer, Inneres: Or. Adolf Köster, Wehrminister: Getzler, Wirtschaftsminister: Robert Schmidt, Ernährungsminister und gleichzeitig vorläufiger Reichsfinanz- nnnister: 11 r. Hermes, Postminister Giesberts, Arbeitsminister: Brauns, Verkehrsminister: Grüner, Justizminister: vr. Radbruch. Das Wiederaufbauministerium bleibt vorerst unbesetzt.
Die Neichsregierung zur Oberschlesien-Note.
Berlin, 26. Okt. Auf dem Reichstagsgebäuüe wehen heute die Fahnen auf Halbmast. Steht doch die Entscheidung der Botschaftrrkonferenz über Oberschlesien auf Ler Tagesordnung der mehrfach verschobenen und kurz vor 4 Uhr beginnenden Sitzung, die Präsident Loebe mit einer kurzen Ansprache er- öffnete, in der er betonte, er wolle der Entscheidung des Hauses nicht vorgreifen; aber er müsse doch rin Wort sagen, indem er der 220 000 Familien gedenke, die ihre Stimme für uns abgegeben und nun gezwungen, von uns Abschied nehmen müßten. Wir wollen ihnen noch einmal die Hände auf die Schultern legen und ihnen sagen: „Treue um Treue!"
Nach Erledigung geschäftlicher Angelegenheiten ergreift Reichskanzler IR. Wirth das Wort. Er stellt das neue Kabinett vor und führt u. a. aus: Die neue Regierung ist in einer schweren äußeren Lage des Reiches und unter innerpolitischen Schwierigkeiten gebildet worden. Ich spreche den Männern, die ihre Bereitwilligkeit zur Mitarbeit im Kabinett ausgesprochen haben, besonderen Dank aus. Die frühere Regierung hat durch ihre Demission ihre Auffassung bekräftigt, daß sie die Entscheidung über Oberschlesien in der Form, wie sie erfolgt ist, für ein Unrecht ansieht. Durch den Rücktritt ist eine neue politische Lage geschaffen. Im Namen der neuen Regierung erkläre ich. Laß auch sie in der Verurteilung der Entscheidung über Oberschlesien in nichts von dem Standpunkte Ler vorigen Regierung abweicht. Nach dem Vertrage durften nur die Hauptmächte selbst die Entscheidung treffen und nicht der Völkerbund. Nach unserer, dem allgemeinen Rechtsempfinden entsprechenden Auffassung verstößt die Uebertragung der Entscheidung an eine andere Instanz gegen den klaren Wortlaut des Vertrags. (Lebhafte Zustimmung.) Dis getroffene Entscheidung muß selbst fcststellen, daß die gewählte Linie wichtige wirtschaftliche Interessengebiete zerreißt. Daraus ergibt sich, daß eine solche Grenze nicht gezogen werden durfte, weil sie die deutschen, durch Len Vertrag gewährleisteten Rechte verletzt. (Lebhafte Zustimmung.) Die Aufzwingung eines Ucber- gangsregimes ist eine Maßregel, die gänzlich außerhalb der den Alliierten im Vertrag zugewiesenen Befugnisse liegt. Artikel 92 verpflichtet Deutschland lediglich, mit Polen ergänzende Abkommen zu treffen, nirgends aber bestimmt er, daß der Inhalt eines solchen Abkommens von den Alliierten diktiert werden könne. Die neue Regierung wird keinen Zweifel darüber lassen, daß sie die Entscheidung der Botschafterkonferenz als gegen Vertrag und Recht verstoßend erachtet. Von der Betrachtungsweise ausgehend, daß sie die Hunderttausende deutscher Volksgenoffen nicht im Stich lassen darf, und die Verelendung blühender Gebiete soweit wie möglich abzuschwächen gezwungen ist, wird die neue Regierung einen Bevollmächtigten zu den Wirtschaftsverhandlungen ernennen. Es wäre ein schwerer Fehler, der deutschen Bevölkerung und dem Auslände zu verheimlichen. Laß alle Berechnungen, die hinsichtlich der Erfüllung der deutschen Reparationsleistungen ausgestellt waren, aufs neue in starke Zweifel gezogen werden müssen. Der Kanzler gibt sodann eine Schilderung dessen, was wir in Oberschlesien an Werten verlieren, legt gegen den hierdurch geschaffenen Zustand feierlichste Verwahrung ein und fährt fort: Lediglich um die in der Note ausgesprochene Drohung und um dis der deutschen Bevölkerung des oberschlesischen Industriegebiets sonst bevorstehende Verelendung soweit wie möglich zu vermeiden, sieht sich die deutsche Regierung gezwungen, die in dem Diktat vorgesehenen Delegierten zu ernennen. (Lebhafter Beifall.)
Abg. Müller, Franken (Soz.) stellte in der nun folgenden Besprechung der Regierungserklärung fest, daß der Gen- -fer Spruch dem Völkerbundsgedanken bei uns keinen Dienst erwiesen habe. Der Verlust Oberschlestens erschüttere die Erfüllungsmöglichkeiten. Der Redner dankte dem Reichskanzler iür Leine Opferwilligkeit und stellte fest, daß, wenn die Entsch i- dmA gegen den Kanzler ausfalle, die Mehrheit die Pflicht habe, die Negierung zu bilden. — Abg. Pfarrer Ulitzka (Ztr.) er- klcMe, oaß Lloyd George in der oberschlesischen Frage enttäuscht Das diktierte Wirtschaftsabkommen mit Polen enthalte «hörte Zumutungen für Deutschland. Dieses werde nie Werlust Oberschlesiens vergessen können. Er verstehe es, dftLegierung unter dem Zwang der Lage dennoch einen Klü^iM^resttsenüe, der jedoch wirklich gleichberechtigt still muffe. EMirch die Entsendung werde der feierliche Protest DWschlands nicht berührt. — Abg. Hergt (D.N.) bedauert, daßcbie Leiter der deutschen Politik sich nicht zu einer Abwehr aukjxhwinaen könnten und der Reichstag sich der Situation nicht gewachsMnWE Er erhebe schärfsten Protest gegen die An- MMe Äes'Mwstr.Diktats und lehne ebenso die Entsendung einetz deutschen Delegierten ab. Mr müßten Jrredenta treiben; ob wir wollten, odernM und der ErfüÜunaSfanatisnmS müsse verMMden. Der Abg. vr. Kahl (D.V.P.) lehnte das
Genfer Diktat ab, ebenso die