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Vom Bahnhofe zogen die Ruhestörer nach dem Städtchen, wo ste die Geschäfte auf dem Markte demolierten und die Passanten plünderten. Die herbeigeholte Polizei konnte nichts gegen die Ar­beiter ausrtchten. Während der Unruhen wurde der Polizeimeister von angetrunkenen Bauern an­gegriffen und mit Steinen bombardirt, bis er tot zu Boden fiel. Das Städtchen wurde dann an allen vier Ecken angezündet und vollständig nicdergebrannt.

Ns« jsMuWnMen Krieg.

London, 17. Febr. Der Reuterkorrcspondent bei OknS Armee telegraphiert: ES scheint, daß wiederum eine russische Kavallerie­abteilung gegen den linken Flügel der Japaner in Tätigkeit getreten ist. Einzelheiten fehlen. In der Stadt herrscht Ruhe.

Kuanschan, 17. Febr. In der Nacht zum 15. vertrieben russische Freiwillige die Japaner ans den Dörfern Woitoschan und Liao- s ch an. Die Japaner hatten erhebliche, die Russen geringe Verluste. Am 15. wurde auf der ganzen Front Kanonendonner gehört.

Vermischtes.

Ein Brief, der ihn erreichte. Von einem Kämpfer in Südwestafrika, dem Leutnant K., erhielt der Karlsruher Stadtrat folgenden lau­nigen Brief:Kalkfontein, den 30. Dezember 1904. An den Magistrat der Haupt- und Residenzstadt Karlsruhe. Trotzdem zu unserer weit vorgeschobenen Abteilung keinerlei Weihnachtssendungen gelangten, traf zu meiner großen Freude doch am 24. Dezbr. eine solche der Stadt Karlsruhe in Gestalt eines Steuerzsttels vom 1. Oktober ds. Js. ein. Um so größer ist mein Bedauern, daß ich augenblicklich nicht in der Lage bin, die geforderten . .. 91A

senden zu können. Der Grund hiesür liegt in der Eigenart des Herero- und Witboilavdes, deren Ortschaften leider noch immer ohne ReichSbank- nebenstellen sind. Da nun auch noch die Militär­verwaltung «nS ohne KriegSkossen marschieren läßt, weil man hier in der glücklichen Lage ist, ohne Geld leben zu können, ist es mir nicht möglich, die Summe oufzubringen. Ich bitte deshalb, mit der Zwangsvollstreckung, vor allem, wenn die Zusendung deS Vollziehuvgsbeamten auf meine Kosten geschieht, warten zu wollen, bis ich Gelegenheit habe, mein Gehalt in Windhuk obheben zu können. Im übrigen zeichne ich ergebenst (gez) Leutnant v. K., Steuer­nummer 9168." Der Stadtrat verwilligte dem wackeren Offizier, der sich in schwierigen Verhält­nissen einen so guten Humor bewahrt hat, mit Vergnügen die gewünschte Zahlungsfrist. (Schw. M.)

Zu der Angelegenheit der Gräfin Montignoso meldet man dem Berl. Lok.-Anz. aus Florenz, daß die Anwälte der Gräfin beschlossen hätten, sich auf weitere Einigungsverhandlungen nicht eher einzulassen, als bis der König von Sachsen in bindender Form der Gräfin das Recht zuge stan­den habe, ihre Kinder in bestimmten Zeitpunkten zu sehen. Nur unter dieser Bedingung werde die kleine Prinzessin Anna Pia Monika ausgeliefert werden. Fräul. Mnth, die aus der gräflichen Villa entfernte Bonne der Prinzessin Anna Pia Monika wird vorläufig in Florenz bleiben, nm, wie Justiz­rat Körner mitteilte, die ihr vom sächsischen Hofe anvertroute Pflege der Prinzessin Anna,an deren fortgesetzter Ausführung sie verhindert wurde", wieder zu übernehmen, sobald ihr das Kind über­geben werde. Graf Guicciardini rief telephonisch den Advokaten Rosada noch Florenz, um für den Fall, daß das Protokoll über die Vernehmung der Bonne Muth und der Dienstboten der Gräfin veröffentlicht werden sollte (was bereits geschehen

ist), die VerläumdungSklage gegen den Justizrat Körner, die Bonne Muth und die zwei Kammer­frauen einzureichen.

Serbische KöntgSmordmarken. Vom politischen wie vom Sammlerstandpunkt aus ebenso interessant wie die vor einiger Zeit erwähnten serbischen Krönungsmarken mit derTotenmaske" des Königs Alexander sind auch die serbischen Briefmarken, die nach der Ermordung des Königs in Gebrauch kamen. Der grausige Köaigsmord brachte auch die Postverwaltung in einige Verlegen­heit, da nur Marken mit dem Bilde des ermordeten Fürsten vorhanden waren. Da es aber absurd gewesen wäre, die Marken mit dem Bilde des er­mordeten Königs weiter zu verwenden, ließ die provisorische Regierung" bei den vorhandenen Markenbeständen den Königskopf mit dem serbischen Wappen verschiedenfarbig im tiefsten Schwarz bis zum frischen Blutrot Überdrucken, so daß auf diese Weise der König gewissermaßen aus der Welt ge­schafft war. Da heute nur noch Marken mit dem Bilde dcS jetzigen Königs Peter verwendet werden, sind diese interessanten sogen. KöntgSmord- marken schon jetzt in Sammlerkreisen sehr geschätzt, da ste sozusagen eine bildliche Chronik des serbischen Königsmords darstellen.

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Amtliche und PrdmtaMigen.

Gültlinge«.

Eichen-, Ärken-, Linden- und Nadelhohverkauf.

Aus dxm Gemeindcwald Auchtert, Bahn und Hohlensteinberg werden

am Donnerstag, de« 83. Februar 1905, von vorm. 9 Uhr an: 117 Stamm Ban-, Küfer- und Wagnereiche« mit 58,83 Fm. bis zu 60 ow Durch«.,

4 Lindenstämme, 35 birkene Wagnerftangen, sowie noch 23 Stck. Nadelholz-Lang- «nd Täghol, - meist Forchen - einzeln im Aufstreich verkauft; Abgang v. Rathaus früh 9 Uhr.

Den 17. Februar 1905.

Gemeinderat.

Calw.

Brennholzverkaufj

am Montag, den 20. d. Mts., vor- -mitt. /-10 Uhr, - in der Restauration von Adolf Ziegler aus den Stadtw. Meistersberg, Abt. Alzenberg und Wurstbrunnen

12 Rm. eichene Scheiter und Prügel, 1 Rm. buchene Scheiter,

74 Rm. Nadelholz Scheiter, Prügel und Anbruch,

3460 Nadelholz-Wellen, 20 buchene Wellen und 4 Flächenlose Schlag­raum.

Gemeinderat.

Wildberg.

Äaugen-Derkaus.

Am nächsten Montag, de« 2V.

Februar, kommen im Stadtwald Langehalde zum Verkauf:

44 St. Derbstangen 2. und 3. Kl., 1031 Hopfenstangen 1. u. 2. Kl., 1267 Reisstangen zu Rebpfählen und Bohnenstecken geeignet. Zusammenkunft morgens 9 Uhr bei Restaurateur DittuS.

Waldmeister Mangold.

K. Forstamt Ltebenzell.

Während der Holzhauerarbeiten im Monakamerkopf ist der Stahls-, Frohn- wasen- und Sorgsweg gefährdet und bis auf weiteres gesperrt.

K. Forjlmt Hosstkii.

Beim Stangenverkauf am Montag, den 27. d. MtS., vorm. 10'/> in Reh­mühle kommen Wetter aus Hut Agen- bach I. 6. Buchhalde Fi.: 180 Baust. I., II., 130 Hagst. I./III., 440 Hopfenst. l./V. Jede Klaffe ein Los.

L i e b e l s b e r g.

Brr««- »nd Papier­holzverkauf.

Am Dienstag, de« 21. d. Mts., von morgens 9 Uhr an, werden aus dem hiesigen Gemeindewald ver- ' kauft:

110 Rm. Buchenholz,

35 Rm. rottannenes Papterholz, 35 Rm. Nadelholzscheiter. Zusammenkunft bet der Brücke im Tetnachtal unterhalb der Braun'schen Säamüble.

Den 15. Februar 1905.

Gemeinderat.

Calw, 18. Februar 1905.

Hraucr-Anzeige.

Freunden und Bekannten teilen wir die schmerzt. Nachricht mit, daß unser liebes Kind

Helene

heute früh 6'/« Uhr im Alter von 8'/, Monattn an einer Hirnentzündung verschieden ist.

Die trauernden Eltern:

Christ. NWe mit Krau.

Landwirtschaftlicher Zonsumverein Gakw.

Makzkeime

sind eingetroffen.

Gärtner.

Die Darlehenskassenvereine des Bezirks

werden gebeten mir wieder die Bilanzen pro 1904 unter Angabe des Mtt- gliedcrstandes und des Jahresumsatzes behufs gemeinschaftlicher Veröffentlichung bis spätestens 1. Mat dS. Js. einzusenden; auch wolle beigefügt werden, ob Statutenänderungen vorgekommen sind.

Nenbulach, den 17. Februar 1905.

Stadtschullheitz Müller.

(Statt dssouäerer Aussigs.)

6lai-a LoliliMei'

6alw.

losek öe/ei-Ie

Verlobte.

zVeiläerstaät

Larlsrude.

Am 14. d. M., mittags, wurde aus meinem Garten

1 Tellereisen (Falle)

entwendet. Angemessene Belohnung dem Anzeiger deS Diebes verspricht Tein ach, 15. Febr. 1905.

vr. Wurm.

^eeLLslkorLulLrs

sind zu haben in der Druckerei ds. Bl.

L.-S.

Heute Samstag Abend

Abstimmung.

L i e b e n z e l l.

Eine Gemeindepflege hat in 1 oder mehreren Posten

2500 Mark

ansznleihe«. Anträge vermittelt VerwaltungSoktuar MSnle«.

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Sntzerst billig bet

M. Ginader, Schreiner, Stammheim.