>er vor dem Krieg alz

Le^lsÄL

Stahlgraveur Friedrich Fuchs, in Brötzingen, stürzte in Gnndelfingen, wo er zu suhrlicher Diskussion ab2 a,^weilte, aus dem Fenster und starb an den erlittenen UM«Der Verunglückte war an das Fenster getreten.

,Enbeit eine Anzahl falscher 50 ^-Scheine aneignete und

"b statt 60 nur 30 MiE«be ewem Asthma-Anfall Luft Zu holen, crelchen Famüien kämen v " smuschlott. 17. Sept. Der 21 Jahre alte Sohn Karl des eute, die heute ins revolm»^mjrts Ludwig Morlock hier wollte nach Feierabend bei m zur Reaktion zurückkehm sandten beim Tabakaufhängen behilflich sein. Anscheinend rer großen MenichenzahlD dabei auf bis jetzt noch ungeklärte Weise irgendwo mit

und zu zeigen, die dl »elektrischen Hausleitung in Berührung, sei es aus Unvor- ls die Menghen der Ünkem Inakeit oder weil er irgend eine Arbeit daran vornehmen treibungsversuchen überlM Er erlitt dabei einen elektrischen Schlag, der seinem liittel, die nur gekannt und b! ?k-n'ein Plötzliches Ende machte. Fast um die gleiche Stunde dieser Frage aktiv Stellt /^ei Wochen hat der elektrische Strom ein ähnliches Un- udig. daß die Frauen sich Z L hier verursacht.

laßen, um dort die Fraget "Ajnam. 16. Sept. Wir berichteten kürzlich über einen Balleren zu besprechen. "ttmnst-vollen Fund zerschnittener, wertvoller Kirchengefäße, lung.) .In einer hiesigen hi. M wird gemeldet, daß das Paket mit den Kelchen und der e erne lunge. talentvolle LLMranz von einem jungen Konstanzen Mädchen bei der ten /bu Die amtliche Unin ^-»xnden Familie eingestellt wurde und abgeholt werden

Mädchen wurde verhaftet

Ä^^bllt iviitz «tanfm, 11. Sept. Durch einßn Betrügertrick wurde eine idler^ausmn^ °"-.^^Wdwirtswitwe in Bremgarten um eine Fuhre Gerste ge- Stellen"vnrknü«» «cht An einem Märzabend erschienen drei unbekannte

^ürbllaiina 1 Mn, mit einem Fuhrwerk und überredeten die Frau, ihnen

ein«n^Stab Nor» ich ^Doppelzentner Gerste zum Preise von 330 Mark für den ird 7m^arM?im??Vb°V Lelzentner abzulassen. , Als die Gerste aufgeladen war. ird im Hard-Hotel Quarts xjner den RufDer Gendarm aus. worauf die drei mit ^ und Gerste in die Dunkelheit davonjagten. Ein Gen­

au echem4Mhrigm4» ^ jedoch nirgends zu sehen und, die , Bäuerin mußte durch den Mondschein siMM!!"' ßer Mann in der Höhe

daß sie von Gaunern hereingelegt worden war, «ter ermittelte man aber die Helden der Betrugskom^ es waren dies die Obsthändler Gustav Knöbele, Karl

nd stellte^ sich an einer Steiner Josef Bücher in Freiburg. Die Gerste

Aj/: ^bllllkehnEs^^'cjjx iggg Mark nach Eschbach (N. Freiburg) verkauft.

M dessen^SMnsi-^^M^U ^ M Schöffengericht Staufen verurteilte die beiden Köbele "/lln ^ust. Der AnM Betrugs zu je 6 Wochen, den Bücher zu 3 Wochen Ge- vs^u v^rs^en dok^ ^dgnis. Außerdem erhielt jeder wegen Schleichhandel noch ' M Geldstrafe. Die Berufung der Verurteilten wurde

ckm von der Freiburger Ferienstrafkammer verworfen, über sein ehrIM> Manheim, 16. Sept. In Ludwigshafen ist eine bköpfige

n kleineüMEM tun, ch^-lie nach dem GeM^^ selbstgesuchter Pilze, erkrankt. Die

Löschung ^hinunterfiel. Ä

l Schwiegertochter und ein Pensionär befinden

^Uebe^fall? ^uE konnk ! b 'N Lebensgefahr, ein Kind ist an der Vergiftung bereits der Angreifer nur mühsa l^bm.

.Sept. Maubanfall.)M Vermischtes,

f seinem Fuhrwerk von !s Gute Tat. Die Landwirte von Bubsheim erklärten sich lagerern. die Frauenkleidq xrat, für den Günzburger Bezirk 250 Ztr. Kartoffeln zum cmuteten sie, der Bauer hch «M von 25 ^ und 115 Ztr. Weizen zum Umlagepreis zur KE in der St-t Wgung zu stellen.

'le Geistesgegenwart, im L Wiedersehen macht Freude. Auf dem Pferdemarkt in - "afng anzutrewen, so HEiiwörth kannte ein Mühlebesitzer sein Pferd wieder, das

en kielen und sich widerruf ^ ^ Dezember v. Js. gestohlen worden war. Der jetzige estrung' von schlechtem Sr^at es gekauft, ohne zu wissen, daß es ein gestohlenes

n Pech. Außer dem Fähnrich Hirschfeld sind jüngst auch die

"»?bs ^ezrrks durch Ab/s des Verbrechens an Erzberger in Basel aufgegriffenen

AblreferungsiÄ ji Männer dem Abg. Diez gegenüber gestellt worden, sie

wirte zum großen Teil j-jr Handel zu hohen Preisen de-^rwechslung unterlaufen, die Photographie stellt nämlich den

^jb^s Getrerdes wurde von diesem nicht mit Bestimmtheit als die Täter

^b^ ^lllUalndP^^ werden. DasBerliner Leben im Bild" bringt eine Holographie des Abg. Diez, aber dem Blatt ist eine böse

n die Landwirte,, die min!» nunalverband abgeben, dmi mdmarkt.

Geborgen.) Die Leiche de' L ^-Ingenieurs Loebell kom stuf ihre Auffindung war eia st. Sie wurde nach StuW

^demokratischen Abg. Dietz dar.

Ehrlicher Finder. Ein in drüftigsten Verhältnissen leben- irr Arbeiter fand auf der Straße von Viernheim nach Heddes- irini eine, Aktenmappe mit 250 000 Mark Inhalt. Das ver­arme Gut gehörte einem Fabrikdirektor aus Ludwigshafen, im es ausgeliefert werden konnte. Der Finder erhielt sofort Me Belohnung von 50 000 Mark.

- Die gefährliche Kinderfahne. Der Vorsitzende der rhein- ff^ord?) Ins hiesige Km Provinzialgruppe der Deutschen Volkspartei wurde A" dem stanzösischen Militärgericht in Mainz zu 300 -4k Geld- verurteilt, weil er dafür verantwortlich gemacht wurde, //e. W ein 13jähriger Schüler bei einem in Wendelsheim, Kreis

,egeben worden. Als chtig wurde der Ehen« tnd ins Amtsgericht eingck Frau mit in die Ehe > ' Ob Fahrlässigkeit oder ergeben.

M.

»en letzten Tagen wurde saussuchungen wegen sialp ^^uldi^^d^^^^ei^!K

er Haltung zur Säte. ^ > entgegen.

llei» Richter, skr das,

^ haben," sprach sie. M n uns vorgesalle» sei» Yreiberg!^

klzey, abgehaltenen Festzuge eine rot-weiße Kinderfahne trug.

Erster Religionsunterricht. Hans Thoma erzählt selber i seinem bekannten Bild, auf dem die Großmutter einem Äenersten Religionsunterricht" gibt:So bin ich als Wein im Bauerngarten meiner Dorfheimat gesessen. Und Mine fromme Großmutter hat die Bibel auf den Schoß ge- »men und die Hornbrille auf die Nase gesetzt, und ich habe von ihr all die schönen Geschichten gehört von Adam und Und von Joseph und seinen Brüdern und von dem virtenbüblein David und von dem gewaltigen Gottesmann Ms. der an dem Berg Karmel für den lebendigen Gott ge- ImW hat wie ein Löwe. Und seither sind diese Geschichten «iit mir gegangen, und ich weiß nichts Schöneres und Lieberes Ä dabei so Starkes und Trostvolles als die Geschichten, die vir die Großmutter im Berggarten auf der Schwarzwaldhöhe »zählt hat."

Weitere Preiserhöhungen. Die Rhein. Bleihändler- Minigung Düsseldorf hat ab 14. September die Lagerpreise 'ir Bleifabrikate um 100 auf 1225 pro 100 Kg. erhöht. Mählich der Kohlenpreiserhöhung wurden die bisherigen ' " ' " '" " .

egung die Hand der .^ ^ _

cektor, den Pfarrer Md LMnthöchstpreise ab 1. September um 146 pro 10 000 _

Lftiaes Hündeschüttel«. Der Verband Deutscher Samt- und Plüschfabri-

, stvl. beschloß, nach einer 7tägigen Verkaufssperre die Preist

egte « «rt Heise« Arten von Samt und Plüsch, für Velours. Kunstseede-

Ugespielt ober rch M Dch »sw für Deutschland um 15 Proz. zu erhöhen. Es ich ich Pgn* noch «q N dies, nach einer einmaligen Preisherabsetzung, die dritti W« Miserhöhung in diesem Jahr. ^

larre^ ^ Wiederauflebe« der deutschen Schiffahrt. Die Ham

- Mg-Amerika-Linie stellte Mitte September den auf der

llt dem Wille» «««r» P? Wanwerst für den Frachtdienst umgebauten früheren >e. »Wir alle muhte» iv MelldampferDeutschland" wieder in den Nordamerikadienst »L llaae ^ Der jetzt Len NamenHansa" führende Dampfer wird

E 8» iB« ß NLL- '

Wah«fi»«iger in der Peterskirche. Wie aus Rom

sagte 4»e Mchsur. FM^Srahtet wird, versuchte bei dem Besuch einer Tonristengruppe

offs?"

»tter d«vchischrLt temer Landauer, mit B »t. hielt. Der Iktschn B «nd grüßte, inda» «n be. Der Die»« 48«^^

ntge§lkd^«iM>u2

strete».

«ch der Dien» M 2 der Diener, M -chte« Ar« amputiert-^ l-«, r-«ß vßv«'

l" der St, Peterskirche zn Rom ein Mann plötzlich die zum Mrheiligsten führende eiserne Tür zu öffnen, indem er aus- Ich bm St. Petrus, zeigen Sie mir den kürzesten Weg M Vatikan, wo der Papst mich zu einem großen Diner er- Ich kenne Benedikts vorzügliche Küche." Ein Schwer- rr-Gardist hatte die Geistesgegenwart, zu erklären:Ich bin Mdikts Privatsekretär, kommen Sie mit mir. das Diner und ohne Widerrede folgte ihm der Narr ins Jrren-

, lleberfiedelnng ei»er «anze« Stabt. Vor drei Jahren sehr gefährlich für die kleine Stadt Hibbing lm We Minnesota auszusehen, weil sie durch die Gruben der Med States Stel Corporation unterminiert wurde. Um dem Ulülk zuvorzukommen, sagte der Leiter dieser mächtigen N"ugung eines Tages zu einer Anzahl Ingenieure:Ueber- dieMnze Stadt auf einige Meilen Abstand! Man ging M ans Werk, und die 200 Häuser und Wasserwerke alle L Holz gebaut, wurden allmählich auf Rollwagen gestellt, E die ungefähr 10 000 Einwohner irgendwelche Be- Mrden davon hatten Jetzt ist die neue Stadt auf einem Mahrlichen Platz erstanden und die Bergwerksarbeit kann M der Stelle auf der Hibbing früher stand, ungehindert "Mitzt weÄd«

Die einsamste Frau der Erde. Die einsamste Frau der Erde ist vermutlich, wieDaily Chronicle" meldet. Miß Mary Reed. die seit 30 Jahren einer Niederlassung aussätziger Frauen in einem entlegenen Tal des Himalahagebirges, 6000 Fuß über dem Meeresspiegel, vorsteht und daneben noch eine entfernter liegende Kolonie von 19 männlichen Aussätzigen leitet. Sie selbst ist dabei aussätzig geworden, sieht nur feiten Weiße L'eute und ist trotz ihrer Erkrankung imstande, unter den Aussätzigen zu arbeiten.

Muley-Hafids politisches Gedicht. Aus Anlaß der spanisch­marokkanischen Wirren teilen englische Blätter ein Gedicht des ehemaligen Sultans Muley-Hafid mit. das ungefähr folgenden Inhalt hat:Am jüngsten Tag kam das Volk von Tanger vor den Richterstuhl Gottes. Und der Weltrichter sprach: Ihr seid arg nachlässig gewesen und gehört zu den schlimmsten Völkern unter allen. So sagt mir denn, wie war euer Leben?" Da antworteten die Leute von Tanger:Wir haben gesündigt, wahrlich, wir haben gesündigt. Aber wir standen unter inter­nationalem Reaiment. Unsere Vorgesetzten waren die Ver­treter Europas." Da entschied der oberste Richter:Dann seid ihr ohne Zweifel genug gestraft, tretet ein ins Paradies!" Den Blättern die das Gedicht wiedergeben, scheint nicht zum Be­wußtsein gekommen zu sein, daß Muley-Hafids Gedicht in­zwischen einen über seinen Sonderfall weit hinaus gehenden Sinn erhalten hat. Das Volk von Tanger wird vpr dem Thron des Weltenrichters viele Kollegen haben

Unglück und Glück. Drei Familien in Transvaal waren ausgezogen, um Gold zu graben. Auf dem langen Wege durch das unwirtliche Land wurde das kleine Kind des einen Gold­suchers so krank, daß die Familie sich von der Karawane trennen mußte. Alle Versuche, den Kleinen am Leben zu er­halten. waren umsonst. Das Kind starb und wurde an Ort und Stelle begraben. Als der unglückliche Vater selbst das Grab schaufelte, stieß sein Spaten auf einen harten Gegenstand, der wie ein großer Kristall aussah. Trotzdem die ungewöhn­liche Größe den Gedanken an einen Diamanten nicht aufkom- men ließ, nahm der Vater den Fund an sich und zeigte ihn später seinen Kameraden. Auch sie kamen nicht auf den Ge­danken. daß es sich um einen echten Stein handeln könne. Erst später/ als die Schatzgräber wieder in zivilisierte Gegenden gekommen waren, wurde der geheimnisvolle Stein einer fach­männischen Untersuchung unterzogen, und nun zeigte es sich, daß man es mit einem Diamanten von nicht weniger als 381 Karat zu tun hatte.

Handel und Verkehr.

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Stuttgart. 17. Sept. Dem Mostobstmarkt auf dem Wil­helmsplatz waren 2500 Ztr. zugeführt. Der Preis für 1 Ztr. betrug 9498 --6. Der Filderkrautmarkt auf dem Charlotten­platz war mit 1000 Stuck befahren. Preis 5560 per Ztr.

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Mdelm Köllig, Herrensitz.

Neueste Nachrichten.

Stuttgart, 18. Sept. Mit aller Bestimmtheit tritt hier das Gerücht auf, daß gestern in Berlin zwei Verhaftungen vorgenommen wurden, bei denen man die Mörder Erzbergers ergriffen zu haben glaub*!. Die beiden Verhafteten erklärten, daß sie nur vor dem maßgebenden Staatsanwalt Auskunft erteilen. Der Offenburger Staatsanwalt ist deshalb gestern Abend nach Berlin abgereist.

Oberndorf, 18. Sept. Bei der heutigen Wahl des Stadvorstands wurde der seitherige Amtsverweser der hiesigen Stadtschultheißenstelle, Ratschreiber Bayer, gewählt.

Karlsruhe, 18. Sept. Am Samstag nachmittag zwischen V-2 und V-3 Uhr meldete sich ein bis jetzt unbekannter Mann bei dem praktischen Arzt Dr. Otto Wirz in der Georg-Ru- dolf-Straße als Patient. Während der Untersuchung zog der angebliche Patient plötzlich einen Hammer hervor und schlug damit dem Arzt so heftig auf den Kopf, daß die Schädeldecke zertrümmert wurde. Der Täter, der sich in Begleitung einer Frauensperson befunden haben soll, ist ent­kommen. Geraubt wurden 2000 Mark. Der Arzt ist noch am Samstag abend an den Folgen der schweren Verletzung gestorben.

Freiburg, 18. Sept. Die nationale Breisgauer Zeitung ist auf Grund der bekannten Verordnung des Reichspräsi­denten vom Badischen Ministerium des Innern für die Zeit vom 19. bis einschließlich 23. September verboten worden.

Mönchen, 19. Sept. Bei dem Oktoberfest auf der Therefienwiese brach gestern Abend der Boden der mit Menschen dicht angefüllten Plattform eines Turmes durch. Mehrere Personen stürzten vom Turm in die Tiefe. Wie verlautet, sind gegen 30 Personen verletzt worden, darunter mehrere sehr schwer In der Sonntagnacht wurde eine kommunistische Bezirkskonferenz ausgehoben. 50 Personen, darunter der radikal-kommunistische Württemberger Remmele, der Bruder des früheren badischen sozialistischen Ministers des Innern, wurden in Lastautos zur Polizeidirektion ge­bracht.

Berlin, 18. Sept. Wie die Blätter melden, wurde eine von den Kriegervereinen »on Bernau und Umgegend gestern in Willmersdorf bei Bernau veranstaltete Tannen­bergfeier von Angehörigen der Linksparteien gesprengt. In Liebenberg in der Mark ist dort Fürst Philipp zu Eulen­burg, unrühmlichen Andenkens aus früherer Zeit, im 75. Lebensjahr gestorben.

Prag, 18. Sept.Narodny Lisch" meldet, daß Kerenski und einige Mitglieder seiner einstigen Regierung sich bereits

seit längerer Zeit hier aufhalten. In letzter Zeit hätten wiederholt Besprechungen der Sozialrevolutionäre stattgc- funden.

Wien, 17. Sept. Amtlich wird gemeldet: Im Grenz- abschnitt Kirchschlag verstärkten sich die ungarischen Banden. Bei der Abwehr des Angriffs ungarischer Banden mit Ma­schinengewehren aus Gillersdorf, südlich Fürstenfeld, wurde unsere Gendarmerieabteilung durch Bundestruppen unterstützt. Nach längerem Feuergefechi wurde der Angriff abgewiesen. Die ungarische Bande zog sich unter Mitnahme ihrer Ver­wundeten zurück. Auf unserer Seite wurde niemand verwundet.

Florenz, 17. Sept. Die Stadtverwaltung gab zu Ehren des Königs ein Frühstück. Der historische Festzug stellte den Einzug eines siegreichen florentischen Heeres dar und wurde von der Menge, die die Straßen umsäumte, stürmisch begrüßt. Der König ließ den Zug auf dem Platze der Viktoria vorbciziehen, den er dann unter dem Jubel des Volkes und den Klängen des Königsmarsches verließ. Auf dem Bahnhof wurde der König vom Ministerpräsiden­ten Bonowi und den anwesenden Ministern empfangen. Im Augenblick seiner Abreise erneuerten sich die Kundgekumgen. Die Stadt war abends glänzend erleuchtet. Auf dem Haupt­platz spielte die Musik.

Warschau, 17. Septbr. Amtlich wird bekanntgegeben, daß für die Zeit vom 3l. Januar 1920 bis 3t. August 1921 in Bromberg die Ankunft von 37000 Polen und 9000 Deutschen verzeichnet worden ist. In der gleichen Zeit hätten, wie Havas mitteilt. 11000 Polen und 30000 Deut­sche die Stadt verlassen, sodaß die Bevölkerung der Stadt um 26000 Polen zugenommen und um 21000 Deutsche abgenommen habe.

Lille, 18. Sept. Die Textilindustriellen von Roubaix und Tourcoing haben beschlossen, einer Einladung des Mini­sterpräsidenten nachzukommen, sind aber einstimmig bei ihrer Ansicht geblieben, daß die Lohnherabsetzung eine gebieterische wirtschaftliche Notwendigkeit sei und keinerlei Konzessionen gemacht werden können. In einem Anschlag verpflichten sich die Arbeitgeber, eine Organisation ins Leben zu rufen, um eine Herabsetzung der Lebenskosten durchzuführen. Die Ar­beiter werden zur Wiederaufnahme der Arbeit aufgefordert. Echo du Nord" schreibt zur Lage, einige ernsthafte Anzeichen berechtigten zu dem Glauben, daß der Textil­arbeiterstreik sich seinem Ende nähere. Zeichen der Ermü­dung seren sichtbar.

Madrid, 18. Sept. Amtlich wird gemeldet, daß die Spanier in Marokko nach intensiver Artillerievorbereitung den Vormari ch auf Nador begonnen haben. Die Mauren leisteten erbitterten Widerstand. Es gelang schließlich, Nador zu be­setzen. Die Mauren haben sehr ernste Verluste. Die span­ischen Verluste werden als leicht bezeichnet.

/»^Washington, 18. Sept. Die Luftschiffahrtskommission hat den Präsidenten Harding gebeten, wenn möglich in Deutschland über den Ankauf eines Luftschiffs vom Zeppelin- Typ zu verhandeln.

Vom Parteita« der Sozialdemokratische» Partei.

Görlitz, 18. Sept. In der Stadthalle wurde der diesjährige Parteitag der Sozialdemokratischen Partei mit einem Be­grüßungsabend eröffnet. Die 2500 Personen fassende Halle war überfüllt. Zu Vorsitzenden wurde Wels-Berlin und Taubadel- Görlitz gewählt. Der ehemalige Reichskanzler Hermann Mül­ler erklärte, die Sozialdemokratie sei immer noch die Partei der Masten. Er richtete schärfste Angriffe gegen die Kreise, die hinter den Mördern Erzbevgers ständen, und gegen die Deutsch-Nationale Volkspartei. Er erklärte, daß die Sozial­demokraten den Weg in die preußische Regierung hineinfinden müßten. In Besprechung der äußeren Politik kritisierte er scharf die Aufrechterhaltung der Sanktionen. Unser Weg. sagte er, ist der aktive Kampf für die Republik. Das ist auch der Weg zur EiniguM der Arbeiterschaft.

Gegen die Unterdrückung des Deutschtums.

Wien, 19. Sept. DieDeutschem Nachrichten" melden: Wie in den beiden letzten Jahren, so veranstaltete auch in diesem Jahr wieder am Jahrestag des Friedens von St. Germain die Wiener Nationalorganisation vor dem Rathause eine Massenkundgebung gegen die Unterdrückung der Deutschen. Im Sinne der Ausführungen der einzelnen Redner wurde eine Entschließung angenommen, in der gegen die Bedrückung der durch die Friedensverträge von Versailles und St. Ger­main unter Fremdherrschaft gekommenen VoWgenossen pro­testiert, das Selbstbestimmungsrecht für alle deutschen Stämme und die Freigabe des Anschlusses an das Deutsche Reich ge­fordert wird. Nach Beendigung der Kundgebung marschierten die 'Teilnehmer zum Karlsplatz, wo Reichstagsabgeordneter Wulle-Berlin über den Anschluß Oesterreichs an das Deutsche Reich sprach. Nach Absingung des LikdesDeutschland, Deutsch­land über alles" wurde die Kundgebung geschloffen. AbendS fand eine Versammlung für das unterdrückte Deutschtum statt, in der der Sekretär des Hilfsvereins für Deutschböhmen, Dr. Maschke, und Reichstagsaögeordneter Wulle sprachen.

Kritik an der verzögerte« Aufhebung -er Sanktionen.

Bern, 18. Sept. Zu der Beibehaltung der wirtschaftliche« Sanktionen Kemerkt die Neue Zürcher Zeitung redaktionell: Da Deutschland die Vorbedingungen erfüllt und die verlangte Goldmilliarde bezahlt hat, ist dringend zu wünschen, daß oie Alliierten ihrerseits ihre Versprechungen halten und über die Befugnisse der einznsetzenden Kontrollkommission sich einigen. Eine weitere Verzögerung der zugesicherten Aufhebung der wirtschaftlichen Sanktionen würde den denkbar schlechtesten Eindruck machen. (Die Kritik des Blattes ist umso bedeutsamer, als es bekanntlich nie deutschfreundlich war. Schriftl.)

Devalera und Lloyd George.

London, 18. Sept. Devaleras Antwort an Lloyd George besagt u. a. noch: Ich habe bereits mit Ihnen unterhandät und bei diesen Konferenzen und in meinen schriftlichen Aus­lassungen habe ich niemals aufgehört, mich selbst als das hinzu» stellen, was ich war und bin. Wenn das die Anerkennung von Ihrer Seite einschließt dann haben Sie uns bereits anerkannt. Wäre es unser Wunsch gewesen, die feste Grundlage der Rechte Irlands mit dem äußeren Anstrich der international üblichen technischen Formalitäten zu versehen, die Sie jetzt heranziehen, so hätten wir bereits den Vorteil aller Konsequenzen für unS in Anspruch nehmen können.

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