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und Knzeigeökatt für den Aezirk Gakw. 80 Jahrgang.

UrfchetnungStage: Dienstag, Donnerstag, Sams­tag, Sonntag. Ansertionspret» 10 Pfg. pro Zeile für Stadt und «rzirisorte; außer Bezirk 12 Pfg.

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Donnerstag, Len 1b. Kebruar 1905. !

Die keier öes Kevurtsiestes 5r. Majestät öes Königs

findet am Samstag, drn 25. Februar, statt.

Der Gottesdienst

beginnt vormittags 10 Uhr. Die Teilnehmer am gemeinsamen Kirchgang versammeln sich nm 9'/» Uhr auf dem Rathaus.

Das Zestessen

im Gasthof zum „Waldhorn" hier wird um 1 Uhr nachmittags beginnen. Der Unterzeichnete erlaubt sich die Einwohner der Stadt und des Bezirks zu zahlreicher Beteiligung an der Feier mit dem Ersuchen einzuladen, die Anmeldungen zum Festessen in genanntem Gasthof gefl. rechtzeitig machen zu wollen. Calw, 15. Februar 1905. .

Aegrerungsrat Ho etter.

Bekanntmachung,

betr. ve« Ausbruch der Schweineseuche iu Pforzheim.

In den Ställen des Kartoffelhändlers Karl Weissert, der Wirtschaft zur Altstädterbrücke und zur Lat-rne in Pforzheim ist dis Schweiuefeuchs ausgebrochen.

Calw, 15. Februar 1905.

K. Oberamt.

Amtm. Rippmann.

Tagesneuigkeiten.

Altensteig, 13. Febr. Be! dem am 10. Februar vom K. Forstamt hier abgehaltenen Sub- missionSstammholzverkanf wurden für 2306 Festmeter Normallangholz 130,2"/», 955 Festmeter Ausschußlangholz 122,1 "/«, für Normalsägholz 126,7 7« und Ausschußsägholz 105,5 7° erlöst; somit ein Durchschntttstaxerlös von 127,4 "/».

Neuenbürg. Am Sonntag, kurz vor Mitternacht ist in Engelsbrand in der Scheune des TraubenwiuS Duß Feuer ausgekomme« und diese nebst der Wirtschaft niedergebrannt. Da die Spritzen einfioren, verzögerten sich die Löscharbeiten und das Feuer sprang auf das Nachbarhaus der Witwe Christine Schwämmle und des Spezerei­händlers Bohnenberger über, welches gleichfalls ein Raub der Flammen wurde. Gerettet ist nur wenig.

Tübingen. Seit Mittwoch früh ist der Kassenbote der Krankenkasse und der Jnvaliditäts- und Altersversicherung Heinrich Härtner ver­schwunden. Von den eingezogenen Beiträgen fehlen rund 1100 welche etwa zur Hälfte durch die Kaution gedeckt find. Den Rest hat dis Stadtkasse zu decken. Nach einem zurückgelassenen Zettel hat Härtner den Tod gesucht.

Tübingen, 12. Febr. Am gleichen Tag sind nunmehr die beiden vermißten Kassen boten aufgefunden worden. Der schon seit Wochen ver­mißte Volkhammer wurde an einem Drahtzaun er­hängt in einer Feldhütte bet Unterjettingen auf- gefnnden, während der seit 3 Tagen abgängige Härdtner mit durchschnittenem Halse im Feld un­weit der Stadt ermittelt wurde.

Tübingen, 11. Febr. Der gestrige Vieh­markt warsehr stark befahren. Bei hohen Preisen ging der Handel lebhaft. Es waren zugeführt etwa 30 Paar Mastochsen, das Paar kostete 950—1150 Mark, Zugochsen 250 Paar, das Paar zu 780 bis 950 350 Stück Kühe, das Stück zu 200 bis

450 250 Stück Kalbeln, das Stück zu 250 bis

450 300 Stück Kleinvieh, das Stück zu 80

bis 250 220 Paar Mtlchschweine, das Paar

zu 17—45 ^., 50 Paar Läufer, das Paar zu 50 bis 80

Horb, 14 Febr. Einige hiesige Lehrlinge wollten nach Beendigung der Abendschule sich mit Revolvern die Zeit vertreiben, und wie immer bei solchen unsinnige» Anlässen Unglückrfälle nicht aus­geschlossen find, so ging auch ein Schuß in die Hand eines Friseurlehrlings und verwundete die­selbe nicht unbedeutend.

Plochingen, 12. Febr. B:i Bohrungen, welche die Brauerei „zum Waldhorn" gegenwärtig nach Wasser vornehmen läßt, ist man in einer Tiefe von 110 Meter auf Mineralwasser ge­stoßen, das den Geschmack des Kaclsbaders haben soll. Der Quell sprudelt sehr ergiebig.

Backnang, 14. Febr. Heute Mittag 17 » Uhr drohte in dem Hause des Flaschnermeisters Störzbach. Schillsrstraße, auf bis jetzt noch unauf­geklärte Weise ein Brand auszubrechen, welcher durch die sofort herangerufen« Feuerwehr unterdrückt wurde. Eine alte Frau, welche beinahe erstickte, wurde von einem Feuerwehrmann glücklicherweise noch gerettet.

Pforzheim, 13. Febr. Im Walde, 200 Meter vom städt. Pumpwerk im Eutinger Wald entfernt, wurde die Leiche des hiesigen kleinen Fa­brikanten Wilhelm Keller, welch:r sich erst vor kurzer Zeit mit einem Kollegen selbständig gemacht, aufgefuno-n. Aller Wahrscheinlichkeit nach liegt Selbstmord durch Vergiftung vor.

Baden-Baden, 12. Febr. Der Erlös für die im letzten Jahr im Konversationshaus aus­gegebenen Kurtaxenkarten beläuft sich auf 128 892 ein Beweis, daß der Fremdenverkehr in hiesiger Stadt auch im vergangenen Jahr ein sehr reger war. ES wird von der städt. Kur­verwaltung, was vielfach nicht bekannt ist, keine Zwangskurtaxe erhoben. Die Einführung einer solchen ist wiederholt in Anregung gebracht und in Erwägung gezogen worden. Das Ergebnis war aber bisher, es sollen nur diejenigen Kurgäste zur Bezahlung einer Kurtaxe verpflichtet sein, welche an den gebotenen Veranstaltungen auch persönlich teil­nehmen. In den letzten Tagen wurde in der aus­wärtigen Presse behauptet, unsere Bäderstadt sei im Rückgang begriffen, was u. a. auch auf eine zu

geringe Reklame zurückgeführt werde. Wer unsere Bäderstadt besucht, der wird an ihrem ganzen äußeren Aussehen den Eindruck erhalten, daß sie in stetem Aufblühen ist und auf Schritt und Tritt das Ge­präge der Wohlhabenheit an sich trägt. Wer sich die Mühe nehmen will, in unsere Gemeinde- und Kurverwaltung sich nähere Einsicht zu verschaffen, kann sich leicht überzeugen, daß der ganze Verwal­tungskörper ein durch und durch gesunder ist. Uebsr- all zeigt sich reges Leben und ein vernünftiger Fortschritt. Unser Kurort ist weltbekannt und die 70—80000 Fremden, die jährlich hier verkehren, tragen den guten Ruf der Schönheit der Gegend und der Kur- und Heilmittel auch ohne markt­schreierische Anpreisung in aller Herren Länder.

München, 13. Febr. Die M. N. Nachr. schreiben: Der in der Friedrichstraße wohnende Leutnant Frhr. v. Roman gab gestern abend kurz nach 10 Uhr auf seine Gattin 5 Revolver- schüsse ab, ohne sie ernstlich zu verletzen. Hierauf tötete er sich selb st durch einen Schuß in den Kopf.

Essen, 13. Febr. Ein großer Teil der Belegschaft der Zeche „Rheinprcußen" bei Ruhrort will nach dem ersten Lohntage den Streik wieder aufnehmen und hofft, auch die Mitglieder des christ­lichen Gewerkveretns darein zu verwickeln.

Essen a. R., 14. Febr. Die auswärtigen Schutzmannschaften und Gendarmen sind aus dem Ruhrgcbiet wieder abgereist. Der Güterverkehr hat wieder zugenommen. Die Wiederaufnahme der Arbeit vollzieht sich in zufriedenstellender Weise. Auf einer großen Zahl von Zechen sind die Beleg­schaften in alter Stärke wieder angefahren. Auf den Stinnes-Zechen sind bei der heutigen Morgen­schicht bedeutend mehr Arbeiter angefahren, als am Samstag, so daß nunmehr der Betrieb in gewohnter Weise durchgeführt werden kann. — Kardinal Fischer, Erzbischof von Köln, hat der Essener Volkszeitung eine zweit« Spende von 1000 mit dem Wunsch zugehen lassen, daß die Bergleute sich sämtlich dem Beschluß der Delegiertenversammlung vom 9. ds. anschließen und unbeirrt durch unüberlegte Auf- reizereien überall die Arbeit wieder aufnehmen.

Bochum, 13. Febr. Gestern Nachmittag fand hier eine gemeinsame Sitzung der Siebener- Kommission und der Delegierten des Essener Reviers statt. Effert und Sachse, die eingehend die Gründe darlegteu, welche die Kommission bewogen haben, die Wiederaufnahme der Arbeit zu empfehlen,