Merlin der Preis iür das 1900 Gramm-Brot gegen Marken

iele Platten zum Delegg, u^.-notc der Entente find,.den Blättern zufolge, gefiern wie» i dachte man nicht. Viel^fii,^, 190 Offiziere der Reichswehr entlassen worden. ES "ge angefahren, daß niaiL^lt sich hiecbci um die Verringerung der Lffizirrsstellen, estens 3 Mal damit M General Rollet zwecks Einreihung der höheren Ver­beten stundenlang, u», dil^Easboamten dnm Militär in die erlaubte Zahl von 4000 tsstatte zu verteilen, daß /en gefordert hatte. Vom IS. August an stellt sich

onnen werden konnte . ' ' "

vollbracht. Nun waren, auf Wagen zu laden und fe der nächsten Tage gM

nstchr ging die Arbeit beiAUens gelangen können. Der Landarbeiterstreik im West Post und Eisenbahn ML,» Mecklenburg breitet sich weiter aus Auf dem Gut Steuerzahlern zugute kaiNLO.M bei Hagenow wurde das Gutsgebäud- von streikenden e. Dies ist nicht verwuM.^m'gestürmt Der Sohn des Besitzers und der Guts- mnten. wie sie oben erzW-iHr wurden ichwcr verletzt. In Bon-um wurde in einer cschernungen unseres MH?, reeanstaltctcn Massenversammlung entgegen

lt wird. kannDeutschland ^raeschlagenen Entschließung eine Hilfsaktion für Rußland e wrrtschaftlichen BerMLiMt. Ein Großfeuer suchte gestern die Fa- »ikanlagrn der Gle.shüttenwcrke Hirsch^Jank: und Co A.-G.

»sülltcn L'agerhäuse

lfgenommen wurde und az entwickelte. Es verlm oz. (155), Hyothekenbank nk 4 Proz. (165 G.). z ;tzten Tagen reges Inte, ilässigt und schwächer. :tenmeher-Tivoli 330 (miiü us 5 Proz.) und

^'Misiwaiser a. d Oberlausitz heim. Die PappDutPe», die -v «ryr. ^ ^ Lagerhäuser, Stallungen und and ^ Neb-'ngebäu^

heinische Creditda^ «rdcn rw,,'chtet

lb, mitgeteitt.) VorbarW Saiichvrg 4 A»g vwr wurde in. -mer .w^swu Ver- >401350, Paris 625-H E,,^ ve. Postb armlen w. der haup sächlich die P>'gli:,:-'s. 61 ein Achtel, Italien;, ««,ten und -Angestellten vertreten waren angesichts der iz: schwach. MkUwnn v lrnebi'.rung einmalige Beihilfe von 2':00

. Mitgeteilt von derALa' avß.-dcm 560 Mark für jedes Kino '-wn-w E HSHuäg Filiale Wildbad, vorm. Zu ^ Grundgehälter, Erhöhung der Teuerungszulage um 150 ionsneigung, die sich ^ und der Kinderzulage auf 250 Proz. verlangt. Wird ch heute insofern weiter« iesem Verlangen nicht entsprochen, so soll vor einem Streik terial auf allen Gebieten Echt zrückgeschreckt werden.

Tansig, -l Ang Im Danziger Vo^ sNjr lim l-s Heu'.- schweren Zusammenstößen mit den Linksparteien, die sich egen wandten, daß ein Kommando Sicherheitspolizei sich ^Mksgebäude befand. Die Sitzung mußte wiederholt unter- ' echiN werden. Ein kommunistischer Abgeordneter griff einen ärgerlichen tätlich an. Die Polizei verhaftete zwei kommu- i,Me Abgeordnete. Volkstagsgebäude und Regicrungsviertcl -«ad durch Polizei abgesperrt.

"^rten mußten Maschine P^g 5. Aug.Pravo Lidu" erfährt, daß die Myslo- chroz. niedkU ^ Gi'enwe'.ke bereits 5M0 Arbeiter entlasten haben Wei- E^tlasiung.n sollen folgen. Auch dw Prager Eisen- habe ihre Betriebe eingeschränkt, wodurch einige tausend Arbeiterfamilien brotlos geworden 3" "llen Irchustriegebieten erfolgten Einschränkungen Produktion und die wirtschaftliche Krise oer'.'kke sich bc- ei Ä ^^N^ndig Im Anschluß an diese Feststellungen spricht sich das

> m r droz. (^dlut kür die Teilnadme der Sozialisten an der Regnrung ans.

Gebrüder JunE ; dem Ansturm des Kapitalismus nicht

rge (ca. 50 Proz. niedriE,,,,-:.^

en Jndustriewerten verlm " . . , . . ^

t Heidelbera 16 Vrnr aw Innsbruck, 5 Aug. DemAlpenland" zufolge ,st L--! der Wss^og der Drei Jnppen-Spitze die Stadtratsgattin Euge-

- ^ Tem.ctlland bei einer führerlo- >n Partie von oer

auf die Seeköpfe und im mittleren Furcht- i Johann Krieg aus Ofsenburg im Baden m 167 G Keislinaer »tödlich abgestürzt. Vermißt werden drei Innsbrucker Touristen, Nährmittel ca 220 am Tonntag eine Tour ins Karwendelgebi.'t zur Erklctte- stcrtagwerke 270 G.' M^ug der Aorbwand des Kraxmarer Kar (Mälzerwand) unter- . Zement Mössmgen m. »Mmmcn hatten.

)., Ufa 158160 G. W Rom. 4 Aug. Heute Nachmittag Unterzeichneten Vcttre- ll gefragt, junge desglM^ der Loziabsten und Faszisten in Gegenwart des Präsi­denten der Kammer, de Nicola, ein Abkommen, durch das sie onnerstagmarkt am hiMsÄ verpflichten, die gegenseitige Bekämpfung cinzustellen und führt: 84 Ochsen, 421 MNamnunstoße zu verhindern. Bei Beginn der Sitzung der !29 Kälber, 1436 SchtveiiMmn:",' wurde de Nicola von allen Abgeordneten lebhaft be- ebendgewicht wurden eMMtt

530, Bullen 1. 470-dIsi Brüssel, 4. Aug. Im Senat wurde über die Schiffe, die 2. 460550, 3. 390Mftutschland ausgeliefert hat und die im Hafen von Antwerpen 80230, Kälber 680-MMaulen, interpelliert. Der Regierungsvertreter erklärte, daß 310, 2. 11801240, 3.1Mt die Reeder die Schiffe für den zehnten Teil des Wertes er- Sroßvkeh mäßig, Kälber ii-i^erben wollten. Außerdem seien am festgesetzten Verkaufstage überhaupt keine Käufer erschienen.

der Kemptener Butter- m> Belgrad, 5. Aug. Bei Schluß der Sitzung der gesetz- itter Börsenbericht; W MNbmden Versammlung, in der die Aufhebung der Parlaments- 18,99, Marktlage im» immunität von 58 kommunistischen Abgeordneten beschlossen Kurde, verhaftete die Belgrader Polizei die Mitglieder des rieben waren 160 Pftck^xekutivausschusses der kommunistischen Partei. Auf Grund :n folgende Preise bezMdes neuen Gesetzes zum Schutze des Staats werden alle Ge- we 60008008 schttMeindevertretungen mit kommunistischer Mehrheit aufgelöst und

Der Handel war flmi. i» diesen Gemeinden Neuwahlen angeordnet.

, . - , Madrid, 4. Aug. Raisuli soll der spanischen Regierung

rngeboten haben, er wolle die gesamte spanische Zone in Ma­gestrigen Schlußsitzung E?lo Varifizieren, wenn man ihn zum Kalifen des Sultans des Staatspräsidenten VK ^ die spanische Einflußzone ernenne , ^ ^

Zustizminister Trunk D ^ Regierung von Angora versuche mit Hilfe der Hohen des Innern Remmele g dfotte Friedensverhandlungen anzubahnen, ter nahmen die Wahl unk . Moskau, 4. Aug. In Rußland ist volle Handelsfreiheit eiugeführt. Es ist allen Privatpersonen erlaubt Handel zu französische BesatzungÄ»^iben. An Waren gibt eS allerdings kaum noch etwas, egenüber jeglicher Kritik«! Washington, 5. Aug. Die englische Regierung ftkk die >rachtesten Maßnahmen Ä°"",kamsche Regierung wissen lassen, daß ihr der 11. Novbr. 1 erlassen, die die Bereit . ^8 der Abrüstungskonferenz angenehm sei. ilungen den Rednern ^ ^übdnitschland gegen das preußische Uebergewicht im Reichsrat sigende Aeußerungen M> Aus München wird gemeldet, daß sich gegen den künf­tige Beschränkungen d«tigen Reichsrat eine von Bayern ausgehende Bewegung in überein, was die Franzos» Süddcutschland geltend macht. Nach dem neuen Gesetzentwurf ihrerDuldsamkeit ge»M Preußen 26, Bayern zehn, Sachsen sieben, Württemberg iesetzten Gebiete in die Mdier, Baden drei, Thüringen, Hessen und Hamburg je zwei, l-ehn kleine Staaten je eine Stimme im künftigen Reichsrat scher Bürger aus MeWMen. Ter ganze deutsche Süden hätte also nur 19 Stimmen, gsgericht zu 1000 ^ M'Preußen deren 26 allein. Selbst wenn Sachsen zum Süden der Besatzungsbehörde eoMzugerechnet werden dürfte, wie es bei der Wegnahme der seinem Gebäude die de«!' Wasserkräfte geschah, herrsche erst Stimmengleichheit gegenüber - Aus der Pfalz wird b» Preußen. Thüringen allein vermöchte sich vielleicht gelegent- 'etzte Gebiet versetzten W-lich einmal süddeutsch zu orientieren. Die Wirtschaftsinteressen on der französischen »Mer übrigen Staaten aber sind fast restlos identisch mit denen Neuerdings ist dies ^Preußens. Eine Durchsetzung süddeutschen Verlangens im :ten Beamten geschehen imMeichsrat ist geradeso ausgeschlossen, als daß Preußen einmal den. Bei diesen Man» seinen Willen nicht durchzusetzen vermöchte. Einen Schutz der e, die während des KrirS» Minderheiten im Reichsrat gibt es nicht, da den Bundesstaaten

Ebenbürtigkeit in der Weimarer Verfassung vollständig cze Besatzungssoldaten, d«-verbaut wurde. Dabei wird die Hälfte der preußischen Stim- Nainz einen deutschen M>»en auf die Berliner Zentralinstanzen fallen. Preußen wird siche schwer verletzt habe«, in Wirklichkeit das Heft in der Hand haben und die Möglichkeit, ftirze durch das ftanzöM me nichtpreußischen - Bundesstaaten allmählich zu beherrschen.

. Mgen diesen Zentralismus der provinziellen Unterwerfung cand vernichtete gestern X M Südens unter Preußen macht sich wachsende Bewegung in zu Berleburg gehörig« «uddeutschland geltend.

60jährigen FichtenbesM - Gegen Preistreiberei

Funkenauswurf einer München, 4 Aug Um der Preistreiberei zu steuern, hat u Abgeordnete Sauer mit Unterstützung der gesamten Frak- lg der Londoner EM»»' tim der Bayerischen Volkspartei im Landtag folgenden Antrag

eingebvacht: Der Landtag wolle beschließen, dieEtaatsregieruug I zu ersuchen, beim Reichsernährungsministerium darauf hinzu- j wirken, 1. daß ein großer Teil der Reichsgetreidereserven sofort den großen Städten zur unmittelbaren Verarbeitung auf Mehl und Brot überwiesen werde, 2. daß zur Entspannung der Lage auf dem Brotgetreidemarkt alsbald die freie Einfuhr auslän­discher Futtermittel gestattet werde, 3. daß zur Durchführung der bestehenden Vorschriften über Preistreiberei und Ketten­handel den zuständigen Behörden Sachverständige im Benehmen mit landwirtschaftlichen und sonstigen Berufsvertretungen ausgearbeitete Gutachten über den angemessenen Preis zur Verfügung gestellt werden.

Großer Waldbrand bei Reichenhall.

Ein Riesenwaldbrand brachte in der Nacht zum Mittwoch die Bevölkerung von Bad Reichenhall und Umgebung in Hellen Aufruhr. Durch unvorsichtige Bergsteiger entstand in 1200 Meter Höhe in den Latschenständen ein Waldbrand, der sich im Nu in einer Länge und Breite von 500 Metern über den Berg­gipfel ausbreitete und die ganze Umgebung in ein Feuermeer und undurchdringliche Wolken einhüllte. Eine Schafherde stürmte in ihrer Angst direkt in das Feuer und kam in den Flammen um. Der Aufssieg zur Bergeshöhe von Bad Reichen­hall aus ist nicht mehr möglich. Das Feuer brannte am Mittwoch abend noch ungehemmt und bei dem großen Wasser­mangel ist ein Eindämmen des Elementes einfach unmöglich. Die zum Himmel aufsteigende FeuersSnle und Rauchmasse war bis weit hinein in das Tal zu sehen. Menschenleben sind bis jetzt nicht zu beklagen.

Bierstreik i« Bicher«.

Seit dem 1. August gibt es auch in Bayern Vollbier. Al­lerdings sind die Preise auch entsprechend voll. Die Rosen- heimer scheinen nur für das ganze Oberland den Anstatt zu einem großen Bierstreik 'gegen den teuren Vollbierpreis geben zu wollen. Die Leitung der Freien Gewerkschaften in Rosen­heim strebt an, das teure Vollbier überall zu boykottieren und verlangt die Herabsetzung des Preises für Dünnbier um 20 Prozent.

Deutscher Antrag auf Aufhebung der Sanktionen.

Am Dienstag ist durch den deutschen Botschafter in Paris für die bevorstehende Sitzung des Obersten Rates der offizielle Antrag Deutschlands an die alliierten Kabinette überreicht wor­den, die Aufhebung der Sanktionen auszusprechen.

Der angebliche Mörder Montalegres.

Die Interalliierte Kommission in Oppeln, gibt nunmehr bekannt, daß am 31. Juli der Bergarbeiter Leo Joschko ver­haftet worden sei. Er soll Sohn deutscher Eltern und Mitglied einer geheimen Organisation sein, und soll zugegeben haben, daß er am 4. Juli 1921 den französischen Major Montalegre ermordet habe. Aus seinem Eingeständnis soll hervorgehen, daß er nach Verübung des Mordes nach Breslau geflüchtet sei.

Auch diese amtliche Auslassung der Interalliierten Kom­mission ist kaum wahrscheinlich und muß noch immer als ten­denziös gelten, solange nicht angegeben wird, welcher geheimen Organisation Joschko angehörte und ein öffentliches gericht­liches Verfahren gegen ihn eingeleitet ist. Joschko wurde übrigens in Kreuzburg verhaftet, ein Umstand, der auch gegen die Veröffentlichung spricht, da er sich wahrscheinlich von Bres­lau aus nicht wieder in die Hoheitssphäre der Interalliierten Kommission begeben hätte.

Der Kampf um Oberschlefien.

Berlin,, 4. Aug. Der Reichsbund der deutschen Industrie erläßt eine Kundgebung, in der er hervorhebt, daß Oberschlesien mit allen Lebensfäden mit dem deutschen Mutterlands verbun­den ist. Die Lebensfähigkeit Oberschlesiens ist daher durch sein ungeteiltes Verbleiben bei Deutschland bedingt, seine Loslösung würde jede Arbeit für die wirtschaftliche Wiederaufrichtung Mitteleuropa aufs äußerste erschweren, wenn nicht völlig un­möglich machen. Daher würde im Falle einer Loslösung Ober­schlesiens von Deutschland auch mit der Erfüllung der durch Annahme des Ultimatums Deutschland den alliierten Mächten gegenüber auferlegten Verpflichtungen nicht mehr gerechnet werden können, da sich Deutschland nach dem Verlust von El­saß-Lothringen mehr als bisher auf die oberschlesische Eisen- u. Stahlproduktion und ebenso auf die oberschlesische Kohlenpro­duktion stützen muß.

Beuthen, 4. Aug. Im Hinblick auf die nahe Sitzung des Obersten Rats veröffentlicht der Verband ehemaliger polnischer Aufständischer eine Reihe von Forderungen. Darin heißt es u. a.:Lloyd George hat in Irland Wohl noch nicht die Lehre erhalten, daß nationale und wirtschaftliche Bestrebungen nicht durch Bajonette entschieden werden können. Wir wollen glauben, daß die Vertreter von Frankreich, Italien und Ame­rika dem englischen Projett nicht beistimmen. Wir erklären, daß wir eine Vergewaltigung unserer Forderungen durch den Obersten Rat für eine Kampfansage.ansehen. Gewalt wird gegen eine einheitliche Front stoßen. Bajonette fürchten wir nicht."

Die polnische Presse untersucht die Möglichkeit ein'er Ver­zögerung der Entscheidung über Oberschlefien und protestiert neuerdings einmütig gegen jede Hinausschiebung der Entschei­dung. Sie nimmt eine drohende Haltung gegen Frankreich ein, wobei die Blätter nicht verschweigen, daß Frankreich den pol­nischen Bundesgenossen gegenüber zu voller Unterstützung ver­pflichtet sei.

London, 5. Aug.Manchester Guardian" berichtet aus Oppeln: Die in unversöhnlichem Geiste vorgebrachte Forderung der Franzosen nach Entsendung von Truppen nach Oberschle­sien und das Verlangen nach Verschiebung der Entscheidung in der Grenzfrage ist, wie angenommen wird, auf den Wunsch zurückzuführen, Oberschlefien solange wie möglich unter fran­zösischer Kontrolle zu halten. Von hervorragender, vollkommen zuverlässiger Seite hat der Berichterstatter desManchester Guardian" in Paris die Nachricht erhalten, daß ungefähr vor einer Woche Briand einem Vertreter der polnischen Regierung mitgeteilt habe, daß, wenn Frankreich bei der kommenden Sitzung des Obersten Rats in Paris eine polenfreundliche Po­litik verfolge, es isoliert sein werde. Wenn Frankreich ver­suchen sollte, irgend welche der anderen alliierten Mächte für seinen Standpunkt zu gewinnen ,so müßte es in London, Rom und vielleicht sogar in Brüssel Zugeständnisse machen. Diese Zugeständnisse würden zur Untergrabung der Regierung Briands und vielleicht zu deren Sturz führen.

Englische Entschlossenheit.

London, 4. Aug. Die englische Presse beschäftigt sich in längeren Artikeln mit der bevorstehenden Sitzung des Obersten Rates. Die Grundstimmung kann dahin charakterisiert werden: Das oberschlesische Problem muß definitiv gelöst werden. Die West»-'ter Gazette" schreibt: Der schlesische Konflikt bedroht den Fr' en Europas. Die Entscheidung durch die ober- schlesische Volksabstimmung muß von den Alliierten ehrenvoll angenommen werden. Auch derEvening Standard" hofft

auf eine prompte Erledigung der oberschlefische« Frage. Man dürfe die Dinge nicht immer so gehen lassen, das sei zu ge­fährlich. Solange die oberschleftsche Frage in der Schwebe se^ riskiere man ein getrenntes Vorgehen Frankreichs, was un­widerruflich die Entente zerreißen würde.

Schwere Ausschreitungen gegen Deutsche.

Nach Prager Meldungen stellt dasPrager Tageblatt" entgegen den amtlichen Meldungen über die Außiger Aus­schreitungen der tschechischen Legionäre fest, daß eine 5000 köpfige Menge die Rede des Slbgeordneten Kaibl anhören wollte, als plötzlich 200 bewaffnete Legionäre und Zivilisten mit Pistolen, Schlagringen und Gummiknüppeln auf sie ein­stürmten, zuerst in die Luft, dann in die Menge hineinschosse« und Frauen und Kinder niederschlugen. Ein Arbeiter wurde durch einen Bajonettstich getötet, mehrere Personen wurden schwer verletzt. Die wilde Jagd auf die Deutschen dauerte bt- 10 Uhr abends. Dann durchzogen die Legionäre singend und schreiend die Stadt. Um Mitternacht trat Ruhe ein.

Neue Biehabliefernngen.

Paris, 5. Aug. In einer Note der Reparationskommissio« wird bekannt gegeben, daß in den nächsten 6 Monaten auf Grund des Anhanges IV Teil 8 des Friedensvertrags vo« Deutschland folgende Viehablieferungen ausgeführt werde» müssen: Pferde: 29 400, Schafe: 130 000, Hornvieh: 175 00» Stück. Diese Viehlieferungen sind vorzunehmen außer denen, die auf Grund gewisser Vereinbarungen verschiedener alliierter Regierungen mit Deutschland als Ersatzleistungen für Artikel 238 vorzunehmen sind.

Der Ausbau ber englischen Flotte.

London, 4. Aug. Der Finanzsekretär der Admiralität, Amery, erklärte gestern im Unterhaus bei der Anforderung von 11 875 600 Pfund Sterling zum Bau von vier Schifft« der Nood-Klasse, die britische Hochseeflotte sei so gut wie ver­altet. Augenblicklich werde eine Flotte von Schlachtschiffen ge­baut von einem Typ, der sich bei der Schlacht von Jütland den anderen Typs unvergeichlich überlegen gezeigt habe. Japan habe solche Schiffe im Bau und plane den Bau von acht wei­teren. 1925 werde Amerika 12 dieser Kriegsschiffe besitzen, Amery erklärte gleichfalls, in der Flottenstärke jeder Macht sei der Mindeststand Großbritanniens maßgebend. In der Debatte sagte Astor, England werde zur Washingtoner Ab­rüstungskonferenz nicht als Macht dritten Ranges gehen. Bel- laire meinte, das japanische Programm sei die Ursache des heutigen Wettrüstens. Churchill warnte vor einer Schwächung der britischen Flotte. England werde dadurch zu einer Macht dritten Ranges herabsinken. England hoffe aufrichtig, daß die Washingtoner Konferenz ein glückliches Ergebnis haben würde. Es werde jenoch nicht eine Stellung dauernder Unterlegenheit zur See übernehmen. Diese Bemerkung Churchills löste großen Beifall aus. Churchill sagte weiter, England hoffe auf eine» längeren Frieden, der, wenn die augenblickliche Periode der Erschöpfung vorüber sei, was in einigen Jahren der Fall sek« werde, zu einer Periode des Gedeihens führen werde. England müsse jedoch, ob es später gut oder schlecht sei, auf eigenen Füßen stehen. Nur auf diese Weise werde es auf der Washingtoner Konferenz imstande sein, die Rolle eines glücklichen Friedens­stifters zu spielen. Nur auf diese Art werde England in der Lage sein, Hand in Hand mit den Vereinigten Staaten z» gehen, nicht als um Schutz bittender, sondern als ebenbürtiger Partner in seinem eigenen Interesse und in dem der Zukunst der Welt. Das Unterhaus genehmigte die für die Flotte ge­forderten Beträge.

Die Hungersnot in Rußland.

Paris, 4. Auw Das kommunistische AbendblattL' In­ternationale" veLW entlicht ein Rundschreiben des Sowjetkom- mistars für auswärtige Angelegenheiten, Tschitscherin, in dem dieser die europäischen und amerikanischen Blätter wegen Uebertreibung der Nachricht über die Hungersnot angreift. Die Not erstrecke sich nach den Schriftstücken auf 10 Provinzen mit 18 Millionen Einwohnern, für deren dringende Bedürfnisse Tschitscherin 58 Millionen Pud Getreide als notwendig be­zeichnet. Daneben würden bis 15. September 15 Millionen Pud Getreide gebraucht, die aber möglicherweise zum Teil aus den nicht von der Trockenheit geschädigten Teilen Rußlands z» beschaffen sein würden.

Berlin, 4. Aug. Der amerikanische Senator France, der im Auftrag Hoovers eine längere Studienreise durch Sowjet­rußland unternommen hatte, nahm auf seiner Rückreise in Berlin kurzen Aufenthalt. Er erklärte einem Vertreter der Vossischen Zeitung", daß die im Auslande verbreiteten Nach­richten über die Hungersnot in Rußland übertrieben seien, wenn es sich auch tatsächlich um eine Katastrophe handele, die in ihrem Umfange über die Hungersnot von 1891 hinausgehe.

Nächtlicher Goldregen am Alexanderplatz in Berlin. Eine ungewöhnliche Nachtszene bildete den Gegenstand einer Ver­handlung gegen die Frau Auguste Kämpfer und die Ver­käuferin Jda von Kopolek, die sich wegen Diebstahls vor der Ferienstrafkammer des Landgerichts l zu verantworten hatten. Der Schlächter W. hatte im Oktober v. I. bei seinen Kunden einkassiert. Als er abends mit gefüllter Geldtasche über den Alexanderplatz ging, traf er die beiden Angeklagten, die ihn auf eine Einladung in eine dortige Weinstube begleiteten. Beim Verlassen des Lokals um Mitternacht machte ihnen W. den Vorschlag, noch eine Spazierfahrt nach Treptow zu unter­nehmen. Er bestieg auch mit ihnen eine Droschke, die aber sogleich von einerSchar johlender junger Leute umringt wurde. Frau Kämpfer hatte sich inzwischen in den Besitz der Brief­tasche des W. gesetzt und warf alsLösegeld" eine Anzahl Tausend- und Hundertmarkscheine zum Wagenfenster hinaus. Um den Besitz der Scheine entspann sich nun ein wildes Rin­gen und Balgen auf dem Straßenpflaster, bei dem es, wie die Spuren noch am nächsten Tage zeigten, durchaus nicht unblutig herging. Erst das Eingreifen der Schutzpolizei machte dem mitternächtlichen Spuk ein Ende. Beim Aufräumen des Kampfplatzes" wurden im Rinnstein noch einige völlig zerfetzte Tausendmarkscheine aufgefunden. Der Schaden des Meisters W. beläuft sich auf über 14 000 Das Schöffengericht ver­urteilte die Kämpfer zu 4 Monaten, die v. Kopolek zu einem Monat Gefängnis. Hiergegen legte der Verteidiger Berufung ein und machte vor der Strafkammer geltend, daß hier keines­wegs Diebstahl vorliege, da der Angeklagten die Zueignung-« absicht gefehlt habe.

Bei 88 Grab Hitze erfroren.

Aus Newyork wird gedrahtet: Die Hitze herrscht ununter­brochen weiter, trotz schwerer Gewitter, in deren Verlauft mehrere Personen durch Blitzschlag getötet wurden. Gleich­zeitig wird ein Verbrechen gemeldet, daS einer gewissen Eigen­art nicht entbehrt. Diebe, die einen Eishändler auSplünderten, sperrten ihn in seinen Eiskeller ein, wo er am andern Morgen erfroren aufgefunden wurde.