in vollem Ganae «wtmitgemacht und war zweimal verwundet worden. Eine

ist sebr groß ^ Schüttung hatte die Zerstörung seines Nervensystems zur

.^nächst seiner Entlastung vom Militär im November

M8 kehrte er nach Metz zurück, wo seine Familie wohnte. Die Drückenden Franzosen griffen ihn auf und schleppten ihn zum auf 11t Million M^Mrbeitsdienst nach Frankreich, wo er nach seiner Angabe schlecht

*! -»««« k°nd. d-,.,-in°

nmnaelbaft versi^"^«inmlie ausgewiesen war. Völlig mittellos begab er sich auf cksfeuerlöschwart tra^,'^ die SuA nach fernen Angehörigen, die er in Ostpreußen ver- Wie bereits erw-E? °° Wtete. Er konnte ferne Familie aber nicht aufspüren und da mtbcit ^ « Mt wußte, wie er sich durchschlagen sollte, schloß er sich

nde noch nicht ermittelt^«-- ^renzdienst Litauen an. Er geriet in bolschewistische Ge-

N.

^IMenschaft und wurde nach Omsk verschleppt und von dort Lber Finnland wieder ausgetauscht. Auf dem Wege von Metz «ich Ostpreußen hatte er in Frankfurt aus Not einen Diebstahl langen und Hasen und Hühner entwendet. Der Staats- r dieser schlimmen «walt beantragte gegen den Angeschuldigten neun Monate

Der Verteidiger machte geltend, daß es sich hier ^ ' Behörde g ^ Fall handle, bei dem man helfen statt strafen müsse.

Gendarmerie bol i,e.. e. Der Angeklagte habe die Schale des menschlichen Leidens aus- ^k«E » n und was er an der Allgemeinheit verschuldet habe,

L 2 -LL b«" S K>«»»' d-S. was -- durchlostot D-S

b" schloß sich diesen Ausführungen an und verurteilte den

' E^xhsgten zu 4 Monaten Gefängnis unter Anrechnung von

7°nn°« -,n°- B-.

on raffinierten Diebesychk^N^n^-OM- -

,at mindestens 50 Einbruch Handel UNV DerKehk.

nstaa wurde der seii Börsenbericht vom 2. August. Mitgeteilt von der Direk-

-finannJosevb Äank? ii°n der Diskonto-Gesellschaft, Filiale Wildbad, vorm. Stahl

L??ML5SrS Wm- .?-<»> «- «°n

-rprävarate und Mrii», iwch heute werter an. Von Bankwerten wurden wurtt. Noten- BanNotts mebrsa^nÄnk 5 PE höher (272), ebenso von Brauereiwerten Brau- wn den Behörden ^ri u!h-nrs Ravensburg 50 Proz. (300 G.), Brauerei Eßlingen 50 'idelberaer W (300 G.) gesucht. Billiger umgesetzt wurden Retten-

dischen ^Stellen die Uz,- «*r Tivoli um 5 Proz. (330 G.), Württ. Hohenzollern m Zu ammenhana miNm 5 Proz. (345) und Mulle um 10 Proz. (300). Besonders -in? die ehemalige lag der Spinnerei- und Textilmarkt, wo Baumwollspinnercr

,en sie der Ve?daM Langen 30 Proz. (700), Kolb u. Schüle 20 Proz. ((710), Kot- !se stehen Passiven w « t-m20 Proz. (865), Giengener Filz 20 Proz. (650) uyd Württ. etwa 1 Million Mun 30 Proz. (680) anziehen konnten. Sehr stark gefragt erwa Million auch Maschinenaktien: Eßlinger Plus 105 Proz. (535

------ rein Geld ohne Angebot) und Hester plus 20 Proz. (470). Von

jLS. chm übrigen Jndustrieaktien notierten Feinmechanik Tuttlingen

naesi--m-. dpv t.. 650 (plus 30 Proz.), Gebrüder Junghans 315 (plus 16 Proz.),

Mpheimer Werkzeug 600 G. (Plus 100 Proz.), Sektkellerei . Manheim 588 (plus 8 Proz.), Stuttgarter Bäckermühle 450

b?« ^ 40 Proz.), Württ. Metallwaren Geislingen 813 (Plus

n Angestellten der Kreij - und Ziegelwerke Ludwigsburg 500 bez. und G- ratio-

rer Hochalni

sich drei Herren und da

wert (Plus 5 Proz.). Der Freiverkehr war sehr lebhaft. Man rm Kreutz. folgende Kurse: Lorcher Kloster ca. 140, Geislinger

Maschinen 184 G., Kaiser Otto ca. 258 Brief, Knorr 380

>en?Nu§E aeUmdes M ^ ^ Otto Krumm 248 255 G. junge ca. 243, Neckarsul- ckllei- . «er stark anziehend von 406418, aber zum Schlußkurs ange-

Uau und a?! n roten. Süddeutsche Bureau 188 G., Ufa ca. 160, Intarsien ca.

batten gestoßen.» W G., Mattes u. Lutz 631670 G. Großes Geschäft ent-

liedenen Allasiimi- wickelte sich in jungen Germania Linoleum-Aktien, die mit 355

tliche V^rokuna A M aus dem Markte genommen wurden, in Trr und rmei Äwä Stuttgart, 2. Aug. Dem Dienstagmarkt am hiesigen Badebose Do? und Schlachthof waren zugeführt: 88 Ochsen, 23 Bullen,

. llv Jungbullen, 268 Jungrinder, 297 Kühe, 480 Kälber, 562 di FEweine, 43 Schafe. Aus einem Zentner Lebendgewicht wur-

. d-n erlöst: Ochsen 1. 540640, 2. 390-500, Bullen 1. 470 ° As 520, 2. 390450, Jungrinder 1. 550650, 2. 460540, " °A"Uichen Platzen z zzO-^sO, Mhe 1. 430520, 2. 300400, 3. 180280, >en^rs hinauf angetroffs i Zgg^gzy^ 2. 530580, 3.450510, Schweine 1. 1240 >. ^ - s. m W 4280, 2. 11601220, 3. 10001100; Hammelfleisch nicht

sieben hat ei!m Sch U M°rt. Großv ie h.langsam, Kälber und Schwei ne belebt.

An. Sohne Hoffmann m Neueste Nachrichten.

sz-stgen auf der Arnberg, 2 Aug. Der seit einigen Tagen in der

ers und dazu Stätten des Zollhauses wütende Waldbrand konnte noch immer s Dichters, das alte SW »>cht gelöscht werden. Falls es nicht bald gelingt, des der anderen reich ornan» Feuers Herr zu werden, droht den Bewohnern in der Nähe : Fallersleben und je eins des Schießplatzes Gefahr.

d Deutschland über Mes' Frankfurt a. M., 2. August. In dem Kommunisten- Vor der Strafkammn »Prozeß beantragte der Staatsanwalt gegen den Hauptange- hatte"den"KAe?aIs Sr ätzten,'den Berliner Kommunistenführer Kunz, eine Gefäng- »Grafe von 3 Jahren. Gegen den ebenfalls in Berlin Tilsit eine Armee auiü verhafteten Almbrecht beantragte er eine Gefängnisstrafe von Vordringen sollte ? Jahren und gegen Lehmann, in dem der Staatsanwalt n Berlin abgewartet h--!° den Hauptschuldigen der Frankfurter Organisation sieht, eine -in neuen ReiervereaiW Zuchthausstrafe von 2 Vs Jahren. Gegen 5 weitere Ange- sden Bei TMt la^ llogte lauteten die Anträge auf 9 Monate bis 1-/2 Jahren Gefängnis. Für die übrigen der 20 Angeklagten beantragte sagte Hassos Mutter?. d« Staatsanwalt Freisprechung.

Schloß Freiberg umseh« . Trier, 2. Aug. Am Sonntag brach im Schloß des ehe­st haben, wie mir Direkis Egen Ministers Freiherr von Schorlemer in Lieser ein ieb." ZGer Brnrch aus, der das Dachgeschoß des einen Schloß-

wieder auf Freiberg itz^^ügels vernichtete. Der Schaden wird auf 1 Million ge-

Öberhausen, 2. Aug. Mit einem Geldbetrag von WüOO Mark, den er für seine Firma vom Postscheckamt m nicht erschlagen. MMolte, ist ein hiesiger Lehrling flüchtig geworden, mr Nachricht. Ich Hülle a. b. S., 2. Aug. Das im Mai gegen den ;hen. Me Russen werdWheren Landrat in Sangerhausen, Dr. Kasparek, eingeleitete ;te sie mit einem stMvlrafverfahren wegen Hochverrats ist durch den Staats- lanwalt eingestellt worden.

vor sich nieder. AH Berlin, 2. Aug. Die Hauptvorständekonferenz der ter hast du keinerlei MMutschen Gewerkvereine (Hirsch-Dunker) erklärt in einer Entschließung, raß infolge der andauernden Steigerung der ß Hasso noch immer HTeuenmg auf vielen Gebieten des täglichen Bedarfs, insbe- «faßbar. ! >°nt>ere infolge der sAusficht genommenen Verteuerung des

öglich sein? Es hätte ? Brotes, der Kohlen, der Wohnungen usw., an einen Lohn- Mau nicht gedacht werden könne, sondern daß vielmehr er dem KriegsschauM «ne Lohnerhöhung in gesundem Verhältnis zur Steigerung die Bilder der ZerstöM! der Preise notwendig sei.

itten die Russen >> Berlin, 2. Aug. Die zur Zeit hier stattfindenden s in Freiterg nll-sreutsch-schweizerischen Verhandlungen über den Abschluß :^s allgemeinen Schiedsgerichts- und Vergleichsvertrags Mation. Hasso m W heute zu einem vorläufigen Abschluß gekommen. Der rs schmucke StatioirslM Hweizerische Bevollmächtigte Professor Max Huber verläßt rppen mußte die BurG Maussichstich heute Berlin. Die Verhandlungen werden in des Garten.- neo?» kürzester Frist in Bern wieder ausgenommen werden.

Insang geflohen.^

os hatten die hte e

inen

unden; nur ärmst! ilderfen Garten .

folgt.).

. Landsberg a.

°5, hiesigen Metall

d. Warte, 2. Aug. Durch den Streik , , 0 Metallarbeiter, die sich den ausständigen Elek- Wtätsarbeitern angeschlosse haben, ist die Elektrizitätsver- lttgung auch der Umgebung vollständig stillgelegt. Sämt­

liche Jndustriebezirke müssen feiern. Auch die Zeitungen erscheinen nicht.

Zürich, 2. Aug.Corriere della Sera" meldet von der Neinasiatischen Front: Die Griechen haben Jstanos, 40 Kilo­meter von Angora, eingenommen. Angora liegt im Feuer­bereich der griechischen Artillerie. Die 2. griechische Armee hat bei Adranos vor Brussa neuen türkischen Widerstand gefunden.

Paris, 2. Aug. Wie Havas meldet, hat Briand die Einladung an die verschiedenen Mächte zur Pariser Konferenz bisher noch nicht abgssandt.

DemTemps" zufolge soll die mit der Prüfung der ober­schlesischen Frage betraute Sachverständigenkommission späte­stens bis zum 7. August ihre Arbeiten abgeschlossen haben.

Zürich, 2. Aug. Am Sonntag verunglückte im Alpstein der Tourist Derglaß aus St. Gallen. Er bestieg von Meglis- alp aus die Widderalp. An einer scheinbar nicht gefährlichen Stelle rutschte die ausgetrocknete Erde unter seinen Füßen weg, so daß der Tourist zu Tode stürzte.

Rom, 2. Aug. Der Senat hat die Tagesordnung, in der der Regierung das Vertrauen ausgesprochen wird, mit 146 gegen 17 Stimmen bei 21 Stimmenthaltungen angenommen.

Neapel, 2. Aug. Caruso, der berühmte Sänger, ist heute gestorben.

Riga, 2. Aug. Aus Sibirien hier eingetroffene Flücht­linge berichten, daß auch dort infolge der großen Trockenheit eine schreckliche Hungersnot bevorstehe.

Das Brandunglück.

Bietigheim, 2. Aug. Die heute nacht abgebrannten Scheuern sind Eigentum von Wühler, Keller, Korn, Reinhardt und Vollmer. Die Wohnhäuser Eigentum von Keller, Korn, Pfitzer, Doll, Fischer, Heck, Maier, Riedel, Spießmann und Vollmer. Auch das große Geschäftshaus des Kaufmanns Wühler und das Mesnerhaus der evangelischen Kirchengemeinde fielen dem Feuer zum Opfer. Mesner Schmalsriedt war schwer krank, konnte aber rechtzeitig ins Bezirkskrankenhaus geschafft werden. Der Gebäudeschaden wird auf 1>- Millionen, der Mobiliarschaden noch höher geschätzt. Außer der städtischen Feuerwehr und der Fabrikfeuerwehr der Linoleumwerke sowie der Motorspritze von Ludwigsburg beteiligten sich an den Löscharbeiten die Feuerwehren von Besigheim, Freudental, Großingersheim, Metterzimmern, Groß- und Kleinsachsenheim. Der Jammer der Abgebrannten ist groß. Ihre Unterbring­ung bereitet gewaltige Schwierigkeiten, obgleich von allen Seiten wohltätiger Sinn und bürgerliches Gemeinschaftsgefühl sich regen. Es hat fast den ganzen Tag gedauert, bis die Brandstätte vollständig abgelöscht war. Das Großvieh konnte geborgen werden, aber viel Kleinvieh ist dem Element zum Opfer gefallen. Für die Opfer der Schreckensnacht soll alsbald eine Hilfsaktion eingeleitet werden.

Französische Kriegsvorbereitungen im Frühjahr 1914.

Der bekannte Oberst von Xhlander veröffentlicht in der München-Augsburger Abendzeitung" einwandfreie Schrift­stücke, aus denen hervorgeht, daß Frankreich bereits im Früh­jahre 1914 zum Krieg gerüstet hat, indem es seinen Friedens­stand überetatsmäßig verstärkte und im Juli seine unmittel­bare Rüstung schon vier Tage vor dem französischen Befehl zur Aufstellung des Grenzschutzes und fünf Tage vor der Erklärung der drohenden Kriegsgefahr an Deutschland be­gann.

Die nachteiligen Folgen der Sanktionen.

Wiesbaden, 2. Aug. Die Handelskammer hat in ihrem Julibericht an das Handelsministerium über die Wirkungen der Sanktionen auf die Hauptindustriezweige ihres Bezirks u. a. folgendes ausgeführt: Die Geschäftslage in der chemischen Industrie ist nach wie vor schlecht. Ueber die Versorgung mit Brenn- und Rohstoffen und Hilfsmaterialien kann zwar augen­blicklich nicht geklagt werden; doch sind die Einkaufsverhältnisse und Aufträge schwierig. Dies ist in erster Linie eine Folge der Sanktionen, die wegen der hohen Abgaben und Zölle den Versand nach dem unbesetzten Deutschland und dem Ausland erschweren. Arbeitsverkürzungen und Arbeiterentlassungen konnten bis jetzt noch, wenn auch mit größter Mühe, verhin­dert werden. Es bestehen aber schlimme Befürchtungen bei weiterem Fortbestand der Sanktionen. Die Schaumweinindu­strie befindet sich gleichfalls in einer nicht günstigen Lage. Der Versand nach dem unbesetzten Deutschland ist durch die Zoll­maßnahmen so gut wie ganz unterbunden, dadurch den Zoll die Schaumweine gegenüber der Konkurrenz im unbesetzten Deutschland zu sehr verteuert werden. Arbeitsverkürzungen und Arbeiterentlassungen werden hier im August bestimmt erwartet, wenn nicht die Zwangsmaßnahmen unverzüglich auf­gehoben werden. Auch im Weinhandel stockt der Geschäftsver­kehr vollständig, Was hauptsächlich eine Folge der Zölle für Flaschenweine ist. Eine Reihe von Weinhandlungen konnte ihren Betrieb nicht oder nicht völlig aufrecht erhalten und mußte bereits zu Arbeitsverkürzungen schreiten. Nur die Hotelindustrie hat als einzige infolge ihrer Eigenart unter den Sanktionen bisher wenig gelitten.

Ein Verräter an der Arbeitersache.

Berlin, 2. Aug. Wie demVorwärts" mitgeteilt wird, ist die Unterstützungskommission der Berliner Arbeiterschaft, die den Zweck hat, die wegen ihrer politischen Ueberzeugimg Ver­folgten und Verhafteten, sowie deren Angehörigen zu unter­stützen, von den beiden kommunistischen Treuhändern, Paul Eckert und Karl Hagen um 345 000 ^ betrogen. Die beiden Treuhänder haben im November vor. Js. die genannte Summe von dem Bankguthaben der Unterstützungskommission abge­hoben und sind damit verschwunden. Die als Kassierer und Revisoren tätigen Kommunisten der Kommission wußten durch einen lügenhaften Kassenbericht die Veruntreuung bisher zu verbergen. Erst dem zum Vorsitzenden der Unterstützungs- kommiffion neugewählten Mehrheitssozialdemokraten Barth gelang es, die riesenhafte Unterschlagung zu entdecken.

Hierzu wird noch gemeldet: Die Veröffentlichung über Unterschlagungen von Geldern der Unterstützungskonnnission der Berliner Arbeiterschaft hat demVorwärts" und der Freiheit" eine Berichtigung des Rechtsanwalts Herbstfeld ein­getragen, in der es als unwahr erNärt wird, daß auch nur 1 Pfennig verschwunden ist. Auch der Kassenbericht vom 6. Mai 1921 sei in Ordnung. Es sei daher unwahr, daß rund 345 000 ^ unterschlagen worden seien. Die Einnahmen und vorhandenen Gelder seien ordnungsmäßig verbucht und für Unterstützungen verwandt worden. Zu der Berichtigung erklärt derVorwärts", daß doch Lug und Trug geschehen sei. Die 2 kommunistischen Treuhänder hätten die Gelder abge­hoben, ohne den 3. mitverantwortlichen Treuhänder zu unter­richten. Die als Kassierer und Revisoren tätigen Kommunisten hätten 'Generalversammlung der Betriebsräte in dem Glaube: gelassen, die Geschästsgebahrung der Unterstützungs­kommission geprüft zu haben, während sie in Wirklichkeit ge­

meinsam mit den beiden Treuhändern die Gelder in eineut ihnen richtig erscheinenden Sinne verbrauchten.

Der Reichskanzler über die wirtschaftliche und politische Lage.

Bremen, 2. Aug. In einer von etwa 5000 Menschen besuchten öffentlichen Versammlung, die von der Handels­kammer einberufen war, sprach heute der Reichskanzler Dr. Wirth über die wirtschaftliche und politische Lage. In kurzen Begrüßungsworten drückte der Vizepräsident der Handels­kammer, Nebelthau, die Freude aus, den süddeutschen Lands­mann und höchsten Beamten des Reichs in Bremen zu sehen, der durch sein Erscheinen das Interesse für die alte Hansastadt am Weserstrom und damit für die kommerzielle Weltstellung Deutschlands bekundete. Die Stunde sei überaus ernst. Viele Gegner versuchten, das deutsche Streben, durch Arbeit und Pflichterfüllung wieder emporzukommen, neuerlich zu vereiteln. Bremens Bürgerschaft sei bereit, sich um die Reichsregierung zu scharen und mit ihr in die Welt hinauszurufen: Das deutsche Volk will sein gutes Recht, nicht mehr!

Hierauf ergriff der Reichskanzler das Wort zu folgenden Ausführungen: Ich will keine Rede der Resignation, sondern der Ermunterung halten. Die Losung heißt: Durch Arbeit zur Freiheit! Es handelt sich nicht um vergangene Illusionen der Macht, sondern um die Ueberzeugung, daß der Kern der Weltgeschichte ein moralischer ist. Bremen muß der Ausgangs­punkt auch für die Gesundung des Welthandels sein. .Dieses Wiederaufblühen ist nur möglich unter dem Gedanken deS Rechts, nicht unter dem Gedanken der Macht. Wohin der Machtgedanke führt, zeigt das traurige Schauspiel in Ober- schlesten. Jede Stimme des Rechts begrüßen wir mit Dank, ob sie von jenseits des Ozeans oder von jenseits des Kanals herüberkommt. Mit Dankbarkeit hören wir, daß ans dem Munde fremder Staatsmänner der Gedanke von Glück und Wohlfahrt der Völker wieder einmal öffentlich zum Ausdruck kommt. Es wäre eine Sabotage des höchsten demokratischen Ideals der Welt, wenn nicht das Recht, sondern die Diktatur Korfantys in Oberschlesien zur Geltung käme. Alle Mächte moralischer Natur rufen mit ehener Stimme in die Welt hinaus: Achtet den Gedanken der Selbstbestimmung der Völ­ker, der Demokratie und der Freiheit, wenn ihr das unglückliche Europa nicht endgültig dem Untergänge weihen wollt! Sieben Jahre sind dahingegangen seit der Unglücksstunde jenes ersten Ultimatums. Soll das neue Ultimatum neue Zerstörung über Europa bringen? Europa kann nicht noch einmal durch neuen Wirrwarr hindurchgeführt werden. Todesschaften liegen über dem Kontinent, der der Bringer des Lichts und der Freiheit für die ganze Welt sein müßte. Leider regieren in Warschau politische Leidenschaft und grenzenloser Hochmut, der Gewalt nicht zur Ruhe kommen lassen will. Bremen war einer der Orte, von denen die deutsche Kultur und deutsche Arbeit in die Länder des Ostens getragen wurden. Deutsche Kultur, deutsche Zivilisation und deutsche soziale Wohlfahrtseinrichtungen stehen in. Oberschlesien auf dem Sviek. Oberschlesien hat unter der deutschen demokratischen Freiheit andere Tage gehabt, als unter der Herrschaft polnischer Nationalisten. Bremens Arbeiterschaft und Kaufmannschaft müssen zusammenstehen mit der Reichs­regierung in der Verteidigung her großen und einheitlichen Richtlinien der Reichspolitik, die geleitet sind von dem Ge­danken der Erfüllung unserer Verpflichtungen gegen das Aus­land, geleitet von dem großen Gedanken der Arbeit, des Rechts und der sozialen Wohlfahrt. Das Vertrauen Deutsch­lands, daß mit ihm ein faires Spiel getrieben wird, das Ver­trauen in die europäische Solidarität, das gemeinsame Inte­resse aller Völker an der Freiheit der Demokratie darf nicht enttäuscht werden.

Neue Sturmeszeichen.

Oppeln, 2. Aug. Das Dorf Kostellitz wurde in der Nacht zum Sonntag von einer 160 Mann starken polnischen Bande unter Führung von Haller-Soldaten angegriffen. Die Polen haben bei diesem Angriff auch Minen verwendet. In der Nacht zum Montag wurde das Dorf abermals angegriffen und stark mit Maschinengewehrfeuer und Minen beschossen. Ge­gen die Stadt Ratibor wird ein förmlicher Boykott durchge­führt. Die Bauern der umliegenden Dörfer dürfen keine Lebensmittel, besonders keine Kartoffeln und kein Gemüse, aus den Ratiborer Markt bringen. Die StadtbevLIkerung ist da­durch in große Unruhe versetzt worden. Blättermeldungen aus Beuthen zufolge deuten alle Unzeichen ans einen unmittel­bar bevorstehenden polnischen Putsch hin. Der polnische Ter­ror greift immer weiter um sich. Aus Nikischacht haben die deutschen Grubenbeamten vor dem Terror fliehen müssen. Auch in Gieschewald und Janow wurden die Deutsch gesinnten von polnischen Banden zur Flucht gezwungen. Aus Laurahütte und Nikolai werden Zusammenrottungen ehemaliger Insur­genten gemeldet, die schwere Gefahren für die deutschgesinnten Teile der Bevölkerung befürchten lassen. Die zuständigen Kreiskontrolleure sind eindringlich ans die Sturmzeichen im oberschlestschen Industriegebiet aufmerksam gemacht worden.

Material gegen die polnisch-französische Mißwirtschaft.

Die deutschen Parteien und Gewerkschaften Oberschlesiens lassen als erste Folge ihres bereits veröffentlichten Berichtes über den dritten polnischen Aufstand eine Zusammenstellung von Protokollen und Berichten in einem stattlichen Bande erscheinen. Das Material ist gegliedert in: Gewalttätigkeiten, Verschleppungen, Praktiken, Truppen- und Munitionstrans­porte, Zwangsaushebung der Polen und Parteilichkeit der Franzosen.

Das Hilfswerk für das hungernde Rußland.

Berlin, 2. Aug. LautBerliner Tageblatt" fand gestern in den Räumen des Auswärtigen Amtes eine Besprechung einer Reihe von Herren und Damen statt, die dem Hilfswerk für das hungernde Rußland ihr besonderes Interesse ent­gegenbringen. Außer dem Minister des Auswärtigen, Dr. Rosen, waren u. a. anwesend der Reichskanzler, die Minister Gradnauer und Rathenau, Gerhart Hauptmann, Frau Gorki und Oberstleutnnt Draudt als Vertreter des deutschen Roten Kreuzes.

London, 2. Aug. Hoover hat dem in London weilenden Leiter des amerikanischen Hilfswerks für Europa den Auftrag erteilt, sich sofort nach Riga zu begeben, um mit den russischen Sowjetbehörden über die Einleitung des amerikanischen Le­bensmitteltransportes für Rußland zu verhandeln. Hoover teilt mit, daß die Lebensmittelsendungen über Danzig im Ein­vernehmen mit Rußland sofort beginnen können. Sr schätzt die Aufwendungen, die das amerikanische Hilfswerk in Ruß­land erfordert, auf 1^ bis 1^ Millionen Dollar monatlich. Die erste Lebensmittelsendung wird wahrscheinlich nach Pe­tersburg gehen. Außer Lebensmitteln werden auch Arzneien gesandt werden.

Gegen Generalstreik.

Für Avsgleichsmatznahmen gegen die Teuerung.

Danzig, 2. Aug. Der Senat der Freien Stadt Danzig hat mit Rücksicht auf den für den 4. August von den sozia»