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Berlin, 18. Juli. Der Rcichsbürgerrat bereitete dem Ge­neral Höfer bei seiner Rückkehr von dem oberschlesischen Gebiet

Ez;attowitz. 18. Juli. Die von der Eisenbahndirektion Kctt- totvitz unternommenenSchritte. die von den Polen verschleppten Lokomotiven und Güterwagen zurückzuerhalten, sind bisher erfolglos geblieben. Wieviele Güterwagen von den Insur­genten verschleppt worden sind, steht noch nicht fest. Aus den Lokomotivbeständen fehlen 35 Lokomotiven, während 87 schwer beschädigt sind und vorläufig nicht verwendet werden können. Große Handwerkcrtagung.

Stuttgart, 17. Juli. Auf Veranlassung der Arbeits­gemeinschaft der württ. Handwerkerverbände fand am Sonntag im Stadtgarten eine große Kundgebung statt, die von vielen Hunderten Handwerksmeistern aus dem ganzen Lande besucht war. Fast Tausend Handwerker hatten keinen Platz gefunden, so daß im Garten des Stadtgarten eine Parallelversammlung eingerichtet werden mußte. Die Bedeutung der Versammlung kam darin zum Ausdruck, daß das gesamte württ. Staats- Ministerium den Verhandlungen anwohnte. Der Vorsitzende der Handwerkskammer Stuttgart. Friseurobermeister Ge- meinderat Wolf, begrüßte für die Gesamtorganisation des württ. Handwerks den ersten Handwerkmeistertag seit dem Kriegsende, im besonderen die offiziellen Vertreter der Ver­bände. die Minister D. Hieber. Graf. Bolz. Liesching und Schall. Präsident Jehle vom Landesgewerbeamt. Bürger­meister Sigloch-Stuttgart. zahlreiche Abgeordnete sämtlicher bürgerlicher Parteien und Vertreter des Stuttgarter Ge- meinderats. Arbeitsminister Dr. Schall wies in seinen Begrüßungsworten, die er namens der württ. Regierung sprach, darauf hin. daß das württ. Handwerk in der Errich­tung einer Arbeitsgemeinschaft den Weg des organisatorischen Zusammenschlusses beschritten habe, der unbedingt notwendig sei. Auch in den kommenden Bezirkswirtschaftsräten der

Länder müsse dem Handwerk der iiprechende Platz zugewiesen werden. 'Frage der genossenschaftlichen

freundlichst einladet

seiner Bedeutung ent- Ebenso wichtig sei die Organisation. Der Minister beleuchtete dann die Frage des kürzlich neugeordneten Ver- bingungswesens und die der Auftragsbeschaffung. Die Be­lebung des Baugewerbes sei für das gesamte Baugewerbe von allergrößter Bedeutung. Die private Initiative sei aber nicht ausreichend, weshalb Reich und Länder eingegriffen hätten. Die Wirkungen würden sich aber kaum mehr in diesem Jahre zeigen. Es sei auch erreicht worden, daß Württemberg von den Aufträgen zum Wiederaufbau der Handelsflotte 5 Proz. erhielt. Die Verwaltung erfolge durch die württ. Die Leistungen für den Wiederaufbau der zer- Gebiete Nordfrankreichs seien durch das Verhalten Frankreichs und der französischen Unternehmer noch nicht ge­klärt. Noch wichtiger sei die Hebung der Leistungsfähigkeit des Handwerks und die der Tüchtigkeit des einzelnen Handwerkers. Württemberg stehe in den Leistungen für Ausbildung des Handwerkers an der Spitze der deutschen Länder, lieber steuerliche Belastung würden auch alle andern Glieder des Deutschen Volkes Klage führen, eine gerechte steuerliche Veran­lagung müsse erfolgen und in der Bevölkerung aber Staats­bürgersinn und Opferwilligteit wachgerufen werden. Bür­germeister Sigloch überbrachte die Grüße der Stadtverwal­tung Stuttgart. Die Beschlüsse der Handwerker würden ihren - - Widerhall finden in den Gemeinderäten. Den ersten Haupt-

IUIDVortrag hielt Abg. Henne-Tübingen über Lebensfragen

----für das deutsche Handwerk. Er forderte die Selbsthilfe, die

Weckung der geistigen Kräfte im Handwerk und Widerlegte die Vorwürfe der Gegner des Handwerks. Die Zukunstsausstchten feien keine rosigen, aber auch keine hoffnungslosen. Die Be­deutung des Handwerks gehe auch zahlenmäßig aus der Sta­tistik hervor: 2.1 Millionen Handwerksbetriebe in Deutschland mit 3^ Will. Arbeitskräften. Im kommenden Wirtschafts­kampf müsse aber unter dem Handwerk ein anderer Geist der Solidarität Platz greifen. Die Wasserkräfte des Südens, die mrnmehr gesammelt und entwickelt würden, könnten die kleine­ren Handwerksbetriebe in moderne Werkstätten umgestatten, llmso bedauerlicher sei es. daß bei der Neckarkanal E-G. das Handwerk übergangen wurde (Minister Graf: Kommt noch). Auch in der Staatsverwaltung müßten mehr Handwerker be- mcksichtigt werden. Das Handwerk werde in der großindu- i Mellen Fusion- und Trustbildung zermalmt, wenn es nicht l geichützt werde. Die württ. Regierung möchte für die Hand- ^ Merkernovelle und ihre baldige Durchführung eintreten. Das «hrverhältnis müsse aber ein Erziehnngsverhältnis bleiben und dürfe nicht, wie es die Gewerkschaften wünschen, in ein mnes Ärbeiterverhältnis umgewandelt werden. Die schema­tiche Einführung des Achtstundentags im Handwerk lehnen w:r ab. (Stürmischer Beifall.) Bei der Sonntagsruhe sollte

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gefördert werden. Beim Vergebungswesen seien vom Hand­werk Fehler gemacht worden, die Gesamtorganisation habe aber ">cht gesündigt, sondern nur einzelne Handwerker. Bei den Auen Vergebnngsvorschriften habe man mit dem Handwerk Schmdluder getrieben. Der Gedankeangemessenen" Preises m fabotiert worden. Die Sachverständigensollen" nur gehört werden. Die Vorlage der Verordnung in der mit dem Hand- vereinbarten Fassung müsse verlangt werden. (Beifall.) zu verlausen ' ^ Tann sprach Aba. Sitter- Ludwigsburg über die Reform

Voltfried Tchettlpf--er württ. Gewerbesteuer und die Forderungen des Handw'rks.

Mit dem ganzen Rattenkönig von Steuern habe man den Ein­druck. daß man ein Faß ohne Boden fülle. Die neue Erhöhung °es Gewerbekatasters habe zu einer großen Entrüstung unter M württ. Handwerkern geführt. Die Gewerbesteuer stelle eine vonderbelastung dar. Aber die Ausgaben von Staat und Ge­meinden stünden in gar keinem Verhältnis zu den Ausgaben mr das Gewerbe. Was die Gewerbesteuer zur Unerträglichkeit mache seien die Umlagen in ihrer Verschiedenheit. Die Ge­werbesteuer von heute dürfe nicht mehr als Ergänzungsstcucr Michnet werden. Die Wirkungen der Gewerbesteuer auf den Handwerker beleuchtete der Redner dann an verschiedenen Beispielen. Diese seien in Württemberg bis zu 10 mal stärker ms m andern Teilen des Reichs. In Sachsen werde überhaupt

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keine Gewerbesteuer erhoben. Die verschiedene Einschätzung zur Gewerbesteuer und die Willkürlichkeiten der Finanzämrer würden die stärkste Erbitterung beim Handwerk auslösen. Der Redner zeigt dann die Behandlung der Gewerbesteuersrage im württ. Landtag, wobei er auf die Anträge der Bürgerpartei verwies, die schon im November vor. Jahres eine Revision der Gewerbesteuer verlangt habe, die aber von der Regierung und den Regierungsparteien immer wieder verschoben worden sei. Erst in letzter Woche habe der Landtag einen Antrag der Rechten zur Gewerbesteuer einfach nicht zugelassen. Sobald aber die Industrie mit ihren Forderungen ernst mache, wie der Fall Daimler zeige, würde die Regierung nachgeben. Des­halb sei für die Industrie eine Revision rückwirkend zum 1. 4. 1921 zu erwarten, während man das Handwerk, auf 1. 4. 1922 vertröste. Dazu komme, daß eine Erhöhung der Gebäudestener bevorstehc in Form einer Umlage, die wiederum das Handwerk ganz besonders treffe. Der Regierung und den Regierungs­parteien gelte der Ruf: Der Worte sind genug gewechselt, laßt uns Taten sehen. (Beifall.) Die Ausführungen des Abg. Siller riesen noch den Finanzminister auf den Plan, der in einer längeren Ansprache. Aeußerungen des Vorredners richtig stellte. Die Revision des Gewerbetatasters erfolge schon setzt, aber es gehe eben bei der Ueberlastung der Finanzbehörden nicht so rasch, wie es die Beteiligten wünschen. Er sei er­staunt. daß man hier Angriffe auf ihn mache über Gegenstände, die man im Landtag schon wiederholt behandelt habe. Eine Höchstgrenze für Gemeindesteuern müsse geschaffen werden, vor allem aber habe das Reich einen höheren Anteil an Reichs­steuern den Gemeinden zu überweisen. Ich verspreche Ihnen (Lachen) und ich halte, was ich verspreche, daß die Neuordnung der Gewerbesteuer im Herbst vorgenommen wird. Der Unter­schied zwischen Gold- und Papiermark in der Veranlagung muß verschwinden, die große Verschiedenheit beseitigt werden. Die Regierung hat den guten Willen, alles zu tun zu gnnsten des Handwerks, soweit es in ihrer Macht steht (Beifall). Hierauf wurden zwei Entschließungen angenommen, deren Wortlaut wir bereits gestern veröffentlichten. Vorsitzender Wolf sprach noch ein packendes Schlußwort, in dem er die Forderungen des Handwerks nochmals unterstrich: Blühet der Handwerkerstand, blüht auch das Vaterland.

Weinhandel und Sanktionen.

Die Sanktionen sind, wie die Handelskammer Bingen mit­teilt. für den gesamten Weinhandel von unheilvoller Wirkung. Das Geschäft stockt fast vollständig. Die neuerliche Verschär­fung durch die Erhöhung der Zölle für Flaschenweine auf mehr als das Doppelte hat die Lage des Weinhandels uner­träglich gestaltet. Ein Versand von Wein nach dem unbesetzten Gebiet ist dadurch vollkommen unmöglich geworden. Minde­stens 80 Prozent des gesamten Weinversands gingen sonst nach dem unbesetzten Deutschland. Die Zahl der Arbeiter in den Weingroßhandlungen mußte bereits eingeschränkt werden. Da die Lage sich von Tag zu Tag verschärft, sind weitere Ent­lassungen zu befürchten.

Aussperrung von Eisenbahnarbeitern.

Erfurt, 18. Juli. Im Eisenbahndirektionsbezirk Erfurt wurden am Samstag mehrere Hundert Eisenbahnunterhal­tungsarbeiter von der Direktion ausgesperrt. Wie dasVolk" meldet, versuchte die Direktion entgegen den tariflichen Be­stimmungen längere Pausen in die tägliche Arbeitszeit einzu- führen. Sie berief sich hierbei auf die Ermüdung, die bei der , durchgehenden Arbeitszeit bei den Arbeitern eintrete. Die ' gewerkschaftliche Organisation der Eisenbahner, in erster Linie der Deutsche Eisenüahnerverband. gaben ihre Zustimmung zu ^ der geplanten Arbeitsverlängerung nicht. Die benachrichtigten Vorstände der Eisenbahnerverbände billigten die Ablehnung durch die Arbeiterschaft. Darauf ist die Aussperrung erfolgt. , In einem Anschlag der Direktion werden die Ausgesperrten aufgefordert, daß jeder, der sich dem Beschluß der Direktion ! fügen will, bis Samstag sich zu melden habe, um wieder ein­gestellt zu werden. Die Gewerkschaft der Eisenbahner fordert in einem Aufruf die Eisenbahnarbeiter auf. die Verlegung der Arbeitszeit abzulehnen und Disziplin zu bewahren.

Neue Vorstellungen Dr. Wirtys.

Berlin. 18. Juli. Nach derChicago Tribüne" hat Reichs­kanzler Wirth vor einigen Tagen dem englischen Botschafter in Berlin. Lord Abernon. erklärt, daß. wenn die Lösung der oberschlesischen Frage nicht günstig für Deutschland aussalle und die Sanktionen im Rheinland nicht aufgehoben würden, er die Lage für zu schwierig ansehe, um an der Spitze des deut- schen Volkes zu bleiben.

Ausland.

Wien. 18. Juli. Der hier beginnende Kongreß der inter­nationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit sprach sich in seinen Entschließungen gegen die Sanktionen, für die Re­vision des Pattes von Versailles und für die Abrüstung aus.

Paris, 17. Juli.Chicago Tribüne" teilt aus Washington mit. es sei so gut wie endgültig entschieden, daß der 11. Novbr. als Zeitpunkt für die Eröffnung der Abrüstungskonferenz ge­wählt werde.

London 18. Juli. Die Lage in Aegypten hat sich sehr verschlimmert. Ehemalige nationalistische Führer sind wieder aufgetaucht. wiegeln die Masten auf und fordern das ägyptische Volk auf. die Engländer aus dem Nil-Delta hinauszuwerfen. In den letzten Tagen haben ägyptische Nationalisten heftige tätliche Angriffe gegen die englische Polizei in Kairo und Alexandrien gerichtet.

Frankreich erkennt die Leipziger Urteile nicht a«.

Echo de Paris" zufolge richtete Briand eine Note an Deutschland, die die Anerkennung der Leipziger Urteile durch Frankreich verweigert und die Uebernahme der Kriegsbeschul- digtenprozeste durch die französische Justiz offiziell ankündigt.

Skepsis sogar in Frankreich.

Die ganze Pariser Sonntagmorgen-Preste beschäftigt sich mit der neuen französischen Note über Oberschlesien. Im großen und ganzen wird die Haltung der Regierung gebilligt, doch lasten sich auch skeptische Stimmen vernehmen. Man zweifelt, ob die erratische Regierung sich ohne weiters der französischen

anschließen wird.Petit Parisien" bezweifelt sogar, daß durch Truppenverstärkungen in Oberschlesien die dortige unsichere Lage beseitigt werden könnte.Petit Parisien" erklärt, nur eine schnelle Lösung der oberschlesischen Frage könnte dort die Ord­nung wieder Herstellen.Gaulois" sagt, die oberschlesische Frage sei ein dauernder Friedensstörer, der das Abkommen Loucheur- Rathenau hinfällig machen könne, noch ehe es abgeschlossen wäre.

Die neue Kriegsgefahr in der französischen Polenpolitik.

Paris. 18. Juli. DerGoulois" erklärt, er habe es immer vorausgesehen. daß man Deutschland das Industriegebiet von Oberschlesten mit Gewalt entreißen müsse. Aber dadurch würde man sich in ein neues militärisches Abenteuer stürzen. Jetzt sei es zu spät, sich zurückzuziehen, aber man müsse sich fragen. obEngland ebenso denken werde, das nicht aufhöre. Frankreichs Politik gegenüber Polen zu verurteilen. Es sei ungewiß, ob ! England Menschen werde opfern wollen, um einen Erfolg der französischen Politik zu sichern.

Italien landet Truppen in Meinasien.

Athen, 18. Juli. Wie Telegramme aus Smyrna besagen, haben zwei italienische Transportschiffe, die von Torpedo be­gleitet waren, in Kleinasien 5000 Mann gelandet.

Die irische Forderung an England.

London. 18. Juli. Devalera ließ der Presse Mitteilen, daß verschiedene Andeutungen über die Möglichkeit eines Kom­promisses unrichtig gewesen seien. Er habe nur eine For­derung an Lloyd George gestellt: die Selbstregierung für Irland.

Darnach ist das Verlangen der vollen staatlichen Unab­hängigkeit fallen gelassen. Man hat sich auf die Selbstreaierung beschränkt, die auch die Dominien besitzen. Ueber diese For­derung zur Einigkeit zu kommen, dürfte möglich sein.

Russisches Elend.

Der bolschewistische Volkskommissar Osiinski teilte über die Hungersnot in Rußland einem Vertreter des Berliner bolschewistischen BlattesNowh Mir" folgendes mit:Wir beabsichtigen keineswegs zu verheimlichen, daß die Lage in den Wolgagouvernements katastrophal ist. Seit Frühlingsbcginn hat es hier nicht geregnet. Das Getreide ist beinahe vollständig vernichtet. Die Bevölkerung hungert. Ich kann Ihnen gegen­wärtig nicht eingehend Mitteilen, welche Maßnahmen von der Regierung unternommen werden und von einer ganzen Reihe staatlicher und kommunaler Organisationen zur Hilfeleistung ' für die Hungernden. Ich kann Ihnen aber versichern, daß die allerenergischsten, eiligsten Maßnahmen ergriffen worden sind." t-

Was von diesenallerenergischsten Maßnahmen" zu halten ist. kann man sich auf Grund der bisherigen Tätigkeit der i Sowjetregierung gegenüber der Bauernbevölkerung nur zu ' gut vorstellen. Unterdessen hat unter den hungernden Bauern- masien eine Völkerwanderung begonnen, und tagtäglich ver­lassen Abertausende die von der Hungersnot betroffenen Be­zirke in der Hoffnung, im Osten, in Sibirien, ihr Dasein fristen zu können.

Ein Japaner über Deutschlands Aussichten.

In derDeutschen Rundschau" vom Juli 1921 findet sich ein Aufsatz Karl Haushofers über Ostasiens Haltung gegen­über der mitteleuropäischen Umwälzung, worin die Ansicht des in Berlin wohlbekannten japanischen Obersten Wcftanabe mit­geteilt wird. Der Oberst war kürzlich in Deutschland und erklärt, daß es drei Bedingungen für dessen Wiederaufkommen gebe: 1. Ein Wiederaufleben der alten Arbeitsfreude in der Arbeiterschaft selbst, unter Aufgabe des Achtstundentages, und das einheitliche Nationalgefühl statt des Parteihaffes und der Zersplitterung; 2. Anlehnung an einen finanzkräftigen anderen Staat zur Herstellung des Kredits; 3. Abänderung des auch nach Watanabe geradezu unausführbaren Versailler Vertrags. Watanabe steht aber besonders in dem ersten Punkt durchaus schwarz und ist deshalb von großem Mißtrauen in Deutsch­lands Zukunft erfüllt heimgekehrt, und sein Urteil findet gerade in den deutsch-freundlichen amtlichen Kreisen große Beachtung.

Japans Abneigung gegen die Abrüstungskonferenz.

Schon diehalbe" Annahme der Konferenzeinladung Har- dings durch Tokio zeigte, wie sehr man in Len dortigen poli­tischen Kreisen durch die neue britische, im Konferenzgedauken zum Ausdruck gekommene Schwenkung verschnupft ist. Me jetzt vorliegenden Pressestimmen vervollständigen dies Bild.

In Paris sind japanische Zeitungsstimmen eingetroffen, die sich gegen die Konfernz von Washington aussprechen. Das BlattNichi Shimbun" schreibt: Solange die andern Mächte

Japan sie hat. fordern, müsse Japan sich zweimal überlegen, ob es an dieser Konferenz teilnehmen soll. Das BlattNiA Nichi' alaubt. daß der Gedanke der Konferenz gewisse Methoden Englands beweise, um sich einerseits aus der Ver­legenheit im äußersten Osten zu befreien und um andererseits Japan und die Vereinigten Staaten zu verhindern, ihre Flotte zu vergrößern. Das BlattAsahi" erklärt, daß der britisch- lapcmische Vertrag erst nach der Konferenz von Washington erneuert werden könne. England lege der Freundschaft mit den Amerikanern größeres Gewicht bei als der Freundschaft mit Japan.

Ueber die Haltung Chinas meldet dieTimes" aus Peking: Me chinesische Regierung gibt ihrem Erstaunen Ansdruck, daß sie zu dieser Tagung eingeladen wurde. In ihren Erfolg setzt China kein großes Vertrauen, sondern befürchtet, daß die Unversehrtheit Chinas nicht aufrechterhalten bleiben würde. Man erinnert daran, daß das englisch-japanische Abkommen die Annexion von Korea und die Besetzung von Schantung durch Japan nicht verhinderte. Außerdem wird daran er­innert. daß der Vertrag der Vereinigten Staaten mit Korea China den Besitz dieser Provinz nicht sichert,

Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.

Neuenbürg, 18. Juli. Mit der Feier seines 1. Stiftungs­festes verband der Fußball-Verein Neuenbürg am