digen Taten in Oberschlesien erlebt habe, könne es niemand in den Sinn kommen, daß es Frankreich sein soll, das den Haß großziehe, auf die Gefahr hin. den Augenblick hinauszu­schieben. wo die Wiederaufnahme normaler Beziehungen zwi­schen den beiden Völkern nötig sein werde. Er hoffe, daß die Zurückberufung der französischen Abgesandten zum mindesten den irr Leipzig verbliebenen Verbündeten den Nutzen einer besseren Gerechtigkeit zukommen lassen werde.

Um die Schulden der Alliierten.

Der PariserNewhork Herold" meldet aus Newhork: Der Senatsausschuß hat die Erteilung von Vollmachten für die Annullierung der Schuld der Alliierten an die Vereinigten Staaten abgelehnt und fordert das Staatsdepartement zur Vorlegung einer gesetzlichen Regelung der Materie auf.

Japanische Vorfragen zur Abrüstungskonferenz.

Reuter erfährt von japanischer amtlicher Seite, die japa­nische Regierung habe die Einladung zur Abrüstungskonferenz in einem Schreiben angenommen. Sie habe darin die Ver. Staaten ersucht, ihr zunächst Mitteilung davon zu machen, welches die amerikanische Ansicht über das Problem des fernen Ostens und des Stillen Ozeans sei. bevor sie ihre Ansicht über deren Erörterung zum Ausdruck brächte. Nach einer Exchange"-Meldung aus Washington verlautet, daß die Ver. Staaten nicht zulassen werden, daß eine Diskussion der Frage des ferneren Ostens zu einer Bedingung gemacht werde.

Paris, 16. Juli.Newhork Heraftw meldet aus Washing­ton. daß nach der Antwort der amerikanischen Regierung auf das japanische Ersuchen um Auskunft anzunehmen sei. daß die Mächte sich über das Konferenzprogramm vorher verstän­digen müßten. Jede einzelne Macht könne Abänderungen oder Zusätze Vorschlägen. Die amerikanische Regierung ziehe keiner- tti Vorkonferenz, weder in London, noch anderswo, in Betracht.

Aus Stadt. Bezirk und Umgebung.

Neuenbürg. 18. Juli. Zu einer einfachen aber würdigen Abschiedsfeier hatten sich am Samstag imAdler" die Mit­glieds: des Turnvereins und des Turnergesang-Vereins ver­sammelt. um noch einige traute Stunden mit dem dieser Tage nach Christiania verziehenden Turnwart Georg Schickert zu verbringen. Georg Schickert hatte sich wieder­holt und bis in die letzte Zeit hinein als tüchtiger Turnwart und erfahrener Leiter des Turnwesens bewährt und auch als eifriges Mitglied im Turnergesang-Verein diesem seine Dienste gewidmet; sein Scheiden ist deshalb in zweifacher Hinsicht sehr zu bedauern und wird eine fühlbare Lücke Hintersassen. Dem wackeren deutschen Turner, der immer bereit war. in die Lücke Ni treten, und dem Verein manchen Erfolg auf turnerischem Gebiete errang, dem fleißigen Sänger, der stets seiner einge­gangenen Verpflichtung gerecht wurde, vorbildlich und befruch­tend auf die anderen Sänger wirkte, galten die Dankesworte von Vorstand Finkbeiner und RKtor Vollmer, dem Dirigenten des Turnergesang-Vereins. Sie legten Zeugnis ab von der hohen Wertschätzung des Scheidenden, von warmer Dankbarkeit und Anerkennung all der Arbeit, die Schickert während der Zeit seiner Zugehörigkeit zum Verein vollbrachte, und klangen aus in gute Wünsche für das fernere Wohlergehen des lieben und braven Turners und Sängers. Für die ihm zuteil gewordene Unterstützung als Turnwart und die ehrenden Abschiedsworte sprach der Scheidende innigen Dank aus. dabei die Versicherung gebend, daß er auch in seinem neuen Wir­kungskreis bemüht sein werde, das deutsche Turnen zu Pflegen. Dankbar und in Freuden werde er all der schönen Stunden gedenken, die er im Kreise der Mitglieder verleben durste; dem Verein werde er Treue und unvergeßliches Gedenken bewahren. Die Feier wurde umrahmt durch stimmungsvolle Lieder des Turnergesang-Vereins; sie nahm einen würdigen Verlauf. Die besten Wünsche all derer, die mit Georg Schickert Fühlung zu nehmen Gelegenheit hatten, begleiten ihn in die weite Ferne.

Neuenbürg. 18. Juli. (Olgagrenadier-Vereinigung.) Einem von der Stuttgarter Olgagrenadier-Vereinigung er­lassenen Aufruf zur Gründung einer Bezirks­gruppe folgte gestern eine große Anzahl des alten Regi­ments. Die im Sonnensaal abgehaltene Versammlung wurde durch Major Eitel in Vertretung des abwesenden 1. Vor­sitzenden. General Ströhlen. der in Rottenburg bei einer Bezirksgründung war. mit einer markigen Ansprache über Kameradschaft und Vaterlandsliebe eingeleitet. Sodann legte Kamerad Bartoschewskh Wesen. Ziel und die Organi­sation der Vereinigung in beredten Worten dar. Inzwischen waren auch die beiden Generale v. Brandt und v. Triebich, die in Wildbad zur Kur weilen, in der Versammlung zu aller Freude erschienen. Major Eitel hieß beide herzlich im Namen der Versammlung willkommen. In den Vorstand der Bezirks­gruppe wurden gewählt: als 1. Vorsitzender Fr. Heiner, Sensenschmied. Neuenbürg. Schriftführer A. Stegmaier,

Kaufmann, Höfen. Schatzmeister Konrad Metzger. Neuen­bürg. ferner 3 Beisitzer. Außerdem wurden für zahlreiche Ortschaften des Oberamts Obmänner bestimmt. Der Bezirks­gruppe traten sofort 55 Mitglieder bei. Der neue 1. Vorsitzende Heiner und der neue Schatzmeister Stegmaier, sprachen noch einige herzliche kameradschaftliche Worte und warben für die neue Bezirksgruppe. Major Eitel rief der Versammlung in einem kurzen Schlußwort auf Wiedersehen am 11. September in Stuttgart zu. In der Versammlung herrschte eine be­geisterte Stimmung für die alte Kameradschaft in Krieg und Frieden

Wildbad, 16. Juli. Ein angeblicher Dr. Phil. Max Ru­dolph aus Berlin ist hier, wo er sich zur Kur aufhielt, verhaftet worden. Ihm werden zahlreiche Verfehlungen. Unterschlag­ungen. Urkundenfälschungen usw. zur Last gelegt. Er war in Berlin Vertrauensmann des Stadtrats Stolt und galt als dessen rechte Hand. U. a. war Dr. Rudolph im städtischen Siedelnngswesen und in der Erwerbslosenfürsorge tätig. Es wird jetzt festgestellt, auf wessen Veranlassung der Verhaftete mit Vertrauensstellungen in der städt. Verwaltung belehnt worden ist. Im übrigen besteht Grund zu der Annahme, daß er sich den Namen eines Dr. Phil, zu Unrecht zugelegt hat.

Württemberg.

Stuttgart, 16. IM. (Herabsetzung der Fleischpreise.) Die Stuttgarter Fleischer-Innung hat die Fleischpreise von Mon­tag ab neu festgesetzt. Es kostet jetzt Rindfleisch 1. Qual. 11 2. 911 -F. Kuhfleisch 58 -4/, Kalbfleisch 11 Hammelfleisch 1911 -F. Schaffleisch 8 ie das Pfund. Der Preis für Schweinefleisch hat eine Aenderung nickst erfahren.

Bietigheim, 15. Juli. (Aufgeklärter Mord.) Vor sechs Jahren, am 3. Juli, wurden nahe am Saume des Äaiernwalües in einem Haberacker das auf dem Fißlerhof in Stellung ge­wesene. 22 Jahre alte Dienstmädchen Marie Widmaier aus Pfaffenhofen ermordet. Trotz eifrigst betriebener Nachfor­schungen blieb der Täter, sowie der genaue Vorgang des Falles bisher unbekannt. In den letzten Wochen ergaben sich nun neue Anzeichen für die Ermittlung des Mörders. Einige in dieser Sache vorgenommene Verhaftungen erwiesen sich zwar zunächst als Fehlgriff, doch gelang es der unermüdlichen Tätig­keit der Organe, als Mörder den 34 Jahre alten Hermann Kraut aus Güglingen zu überführen, der sich durch verschiedene Aussagen gegenüber seinen Arbeitskollegen in Lausten a. N. verdächtig machte. Auf die Mordstelle geführt, leugnete er anfänglich die Täterschaft, legte aber kurz daraus ein Geständ­nis ab. Die Widmaier kam häufig zu einer bestimmten Abend­zeit vom Fißlerhof mit Milch nach Bietighem. wobei sie von Kraut, der damals hier beschäftigt war. öfters begleitet wurde. Den Mord führte er an jenem Samstag in der Absicht, sie zu berauben, durch einen Stich ins Genick aus. Der Mörder zeigte auch die Stelle, wo er die vermißte Geldtasche des Mädchens, die seinerzeit aufgefunden wurde, wegwarf.

Böckingen, 16. IM. (Familiendrama.) Morgens fand man die Familie des Monteprs Wilhelm Wühler, der zur Zeit auswärts auf Montage beschäftigt ist. dessen Ehefrau und ihre drei Kinder nebeneinander tot im Bette vor. Die Frau ist 38 Jahre, die Kinder 9. 13 und 15 Jahre alt. Aus einem in der Küche Vorgefundenen Brief geht hervor, daß die Frau infolge zerrütteten Familienverhältnisse mit ihren Kindern durch Gasvergiftung freiwillig aus dem Leben ge­gangen ist.

Plochingen, 16. Juli. (Lebensrettung.) Gestern wollte ein 7 Jahre altes Mädchen mit seinem 3 Jahre alten Schwe­sterchen im Neckar baden. Plötzlich ließ das größere Kind das kleinere los. und letzteres wäre unfehlbar ertrunken, wenn nicht die Tochter des Bahnwarts Fritz Huttenlocher in Obereßlingen, die zurzeit bei ihren Verwandten hier auf Besuch ist. Johanna Huttenlocher, rasch entschlossen herbeigeeilt wäre und dem Kinde Las Leben gerettet hätte.

Künzelsau. 16. Juli. (Der Bienenschwarm im Unterrock.) Dieser Tage fand ein Mädchen im Stadtwald einen Bienen­schwarm. Kurz entschlossen zog sie ihren Unterrock aus. schüttelte den Schwarm hinein, band ihn oben und unten zu und trug ihn an einem Stock nach Hause.

Möhringen. Horb. 16. Juli. (Besitzwechsel.) Die hiesige Gemeinde verkaufte das von der Gutsherrschaft erworbene Anwesen zum Adler samt der Wasserkraft an die Gebr. Brücker in Metzingen um 412000 Die Wasserkraft soll für ein Sägewerk, das Wirtschaftsgebäude, für eine Wollwarenindu- strie verwendet werden.

Wiblingen. 16. IM. (Hagelschlag.) Die hiesigen hagel­beschädigten Landwirte mußten infolge des Futterausfalls einen Notverkauf von Rindvieh veranstalten. Es wurden von der Bauernvereinigung ca. 60 Stück Vieh zusammengestcllt, die dem Verkauf ausgesetzt wurden. Etwa 40 Stück wurden zu verhältnismäßig guten Preisen abgesetzt. Gute Rinder

galten bis zu 700 F. Farren bis zu 600 <F per Ztr.. M Die Antwort

kühe 7500 F/ und Jungvieh 2000 bis 4000 das Stück. L ?! wurden

verschlechtern sich bei dieser Trockenheit die FutterverM die "ck^rren , täglich. Das angesäte Spätfutter wächst nicht nach M gute Kraut so lange g hagelbeschädigten Wiesen würden zum Wachstum und funden.

Erholung gerade Feuchtigkeit brauchen. Mit Bangen sieht , ' Butterpreise in der Zukunft entgegen. PWndelsre

Ravensburg. 16. Juli. (Jugendlicher Brandstifter.) dustne- und-yanoersze Brandstiftung hatte sich der erst 13 Jahre alte Volks sch Butterverslergerung, dl Nikolaus Wüsterer von Ravensburg zu verantworten tz, ^at Versteigert wurd am 1. Juli am Hellen Tage den Heustock des Bauern z bur'aische Butter 21,5- m Güllen Gde. Grunkraut m Brand gesteckt, wodurch b^nnnnner

Scheuer und ein Teil des Wonhauses abgebrannt und > dtark. fur Hann Eigentümer ein Schaden von 40 000 entstanden ist. Faß Kuhlhausbutter d

Angeschuldigte wurde wegen seines jugendlichen Alters p, Demnach sind die Bu ' . Brandstiftung mit einem Verweis besttast.. ° ^ ^«t>-lsstätte Deutsch!«:

fahrlässiger .... . __

Tracht Prügel als Beigabe hätte ihm nichts geschadet.

Baden.

Handelsstätte Deutsch!«! in Stuttgart, und ni

Freiburg i. B.. 15. IM Ern standrger PatrouilleM ... - ^

von berittenen Polizeibeamten ist zum erhöhten Schutzs tNerster m der Lorsscya; Spaziergnger in der Umgebung Freiburgs gegen lieber- Schornstein reinigte, e oder Belästigung eingerichtet worden. Bei einer A «oten im Gesamtwert ' nungsräumung Lurch den Gerichtsvollzieher in der Schpj a» sgo,i->rdrückberaer waldstraße gebärdete sich eine Witwe wie rasend undjZ E L-teuerorucloerger häufte sowohl den Gerichtsvollzieher als auch den PoliAGeld vor dem FlSlus amten mit einer Flut gemeinster Beleidigungen. Nachdem OesterreichisHe 1s noch mit einer Eisenstange für nahezu 300 ^ Scheiben U «form erkält ein österr bisherigen Wohnung zertrümmert hatte, wurde sie zur. ß gwxsstwnt des Nati Hütung weiterer Ausschreitungen bis zur vollständigen U. mung ihre Wohnung in polizeiliche Gewahrsam aenomui« Eanzler 60001111 Krone Heidelberg. 16. Juli. Der Untersuchungsrichter erH der Bundesprastdent iefert. daß seinen Anaaben wobl kaum Glauben bettum? hak de.

^ buttergesegneten Allgäi

! Der Schatz im (

Liefert, daß seinen Angaben Wohl kaum Glauben beizum? berücksichtigt, daß der sei. Trotzdem werden natürlich die von Siefert genrch xch Zehntel der !

^ hie österreichischen Bol

Angaben auf ihre Richtigkeit hin geprüft werden. .

bei Siefert auch noch ein Taschenmesser, au dem starke Sss . ^

der Benutzung im Walde zu finden waren. Auch sonst L« läge für ihr volksförd alles darauf hin. «daß Siefert der Täter oder mindestens ei Deutsche LokvMi der Täter ist. Besonders verdächtig sind die Blutflecken in sei ^ wan in Bete' Kleidung, die er beseitigen wollte. Weiter ist mitzuteilen, gartet man in Peie. das in Pforzheim verhaftete Zigeunerehepaar heute vormii Professor Lomonossow aus der Hast entlassen worden ist, da sich der Verdacht und zwar sollen die Teilnahme am Morde nicht als begründet erwiesen hat Aminen Man nimu Malsch (Amt Wiesloch). 16. IM. Gestern nachmittag erwa

der Schreinermeister Speckert und sein alter Vater in Lokomotiven zu erwa Hofbrunnen, um zum Zwecke der Brunnenvertiefuug Wurden die Vor bereue Wasser auszuschöpfen. Der Sohn bekam infolge von Br getroffen. Täglich sc nengasvergiftung einen Ohnmachtsanfall. Der Vater brs morden Zu diesem i dm Sohn herauf, der bald Wieder zu sich kam. der B k g erior'

brach ohnmächtig zusammen und starb am Herzschlag. , Heverränen ersor Mannheim, 15. Juli. In der Chemischen Fabrik Fabriken befinden. Käfertal stürzte am Dienstag morgen der verheiratete 45 I: Völkerwavderu«

Me Zimmermann Jakob Bireth aus Wallstadt aus einer L 4»,na der Times" au

Bevölkern

bischofsheim nach Mannheim fast um Las doppelte gesteh in östlicher Richtung a Vermischtes. kenheit hat die gesamt

Siegende Liebe.

f.:

Zeitroman aus dem Osten von O. Elster.

^ (Nachdruck verboten.)

! Die alle Gräfin Freiberg stand, gestützt aus einen Stock mit silberner Krücke, auf dem Bahnsteig der kleinen ländlichen Station und blickte mit ihren großen, grauen Augen ruhig in die hügelige Landsckmst hinaus, durch die sich der Schienenstrang der Eisenbahn mühsam hin­durch: »drängen schien.

Das in langen Falten an ihrer Gestalt hinabwal­lende schwarze Kleid ließ die alte Dame noch größer und hagerer erscheinen, als sie tatsächlich war: ihr silber­weißes, noch volles Haar bedeckte ein einfacher schwarzer Strohhut, ihre Schultern ein kleines schwarzes Mäntelchen.

i Das einzige Weiße an dieser schwarzen Kleidung war der schmale Strich am Kragen und an Aermeln, dort, wo sie eng die Handknöchel umspannen.

Das Gesicht der Gräfin, 'einst von wahrhaft klassischer Schönheit, war jetzt verwittert und zermürbt; ein Aus­druck des Stolzes, der Unnahbarkeit lag auf ihm. Die großen grauen Augen blickten mit müder Gleichgültigkeit; fest geschlossen waren die schmalen Lippen des schön geschnittenen Mundes, der beim Sprechen noch eine Reihe der schönsten weißen Zähne sehen ließ.

Mit einer leicht ungeduldigen Bewegung wandte sich die Gräfin zu einem jungen Mädchen, das in bescheidener Haltung neben ihr stand.

Wir scheinen zu früh gekommen zu sein," sagte sie mit tiefer, etwas knarrender Stimme, als wollte sie dem jungen Mädchen einen Vorwurf machen.

Ein leises Rot überhauchte das hübsche Gesicht des Mädchens.

Der Zug muß jeden Augenblick einlausen, Frau Gräfin," entgegnete sie mit sanfter Stimme.

Die Gräfin zuckte die Achseln.Ich liebe dieses Herumstehen und Warten auf dem Bahnsteig nicht," sprach sie,wo man den Augen aller Leute ausgesetzt ist." . . .

Der Bahnhosvorsteher näherte sich höflich, fast ehr­erbietig grüßend.

Ich bitte um Entschuldigung, gnädige Frau Grä­fin," sagte er,der Zug hat fünf Minuten Verspätung, er wird gleich eintrefsen."

Es ist gut," entgegnete die Gräfin mit einem kaum merkbaren Neigen des Hauptes.

Eingeschüchtert zog sich der Bahnhofvorsteher zurück. Auch die übrigen auf dem Bahnsteig anwesenden Per­sonen schienen sich nicht in die Nähe der alten Dame zu wagen, so daß diese so gut wie allein mit ihrer jungen Begleiterin auf dem Bahnsteig in der prallen Junisonne dastand. Und wie hier aus dem sonnbeschienenen Bahn­steig, so stand die Gräfin Jadwiga von Freiberg auch im Leben einsam und allein. Früher war es anders gewesen, damals, als Graf Freiberg noch lebte und seine Gattin als die schöne Gräfin Jadwiga in der Gesellschaft eine führende Rolle spielte. Aber seit dem plötzlichen Tode des' lebenslustigen Grafen hatte sich die Gräfin immer mehr in die Einsamkeit zurückgezogen, und sie mußte die Wahrheit des Dichterwortes erfahren:

Wer sich in Einsamkeit ergibt.

Ach, der ist bald allein. . .

Als dann das Alter immer näher kam und der Gräfin Schönheit mehr und mehr verblühte, als sie Wohl wieder Sehnsucht nach frohem Leben um sich empfand, da litt es ihr Stolz nicht, sich wieder der Gesellschaft zu nähern; sie blieb einsam aus ihrem Schlosse wohnen, beschäftigte sich mehr und mehr mit der Bewirtschaftung ihres großen Besitzes, und entbehrte schließlich kaum noch das Leben der großen Welt, die Gesellschaft ihrer Standes­genossen, die Genüsse der Großstadt, die Festlichkeiten, deren Mittelpunkt sie früher gewesen war. Starr und stolz stand sie der Welt, dem Leben, der Gesellschaft gegenüber; ihre einzige Freude war ihr Sohn Hasso, der als junger Offizier in einem vornehmen Garde- Regiment Potsdams stand und den sie jetzt nach drei­jähriger Abwesenheit erwartete.

^ im Uralgebiet vernicht

Sigmaringe«, 16. Juli. Der Fürst von Hohenzch Mn diese Lage zu e hat anläßlich der Vermählung seiner beiden Söhne da, führen, abgesehen, in der jetzigen Zeit rauschende Hochzeitsfeste, Eia «euer franz veranstalten, aber er hat dafür einen Arbeiterpensionsf« veröffentlicht ein Dekre im fürstlich hohenzollerischen Hüttenwerk Laucherttal g:sh die sogenannte Medail mit einer Einlage von 300000 Mark. Der Fonds ist d wird. Sie wird ' bestimmt, Invaliden oder alten Arbeitern und Arbeiteck' geisein und Personen, je nach Lage der Verhältnisse Zuschüsse zu der gesetzt Men haben und die , Invaliden- und Altersversicherung zu geben, so daß die j zwangsweise beschäftig gehörigen des Werks ohne Not ihren Lebensabend zu > wendiger wäre, daß u schließen in der Lage sein werden. Gerede von Humanilä

ES hat nicht solle« sei«. Wie demOberläiü Mer Militärs in Ok in Saulgau erzählt wird, erhielt vor mehreren Wochen! Mge beschäftigen wür, Saulgauer von einem Freund in Amerika die Mitleih Leiden der französische, daß dieser 50 Zigarren abgesandt habe, die von ck deutschen Jammer niö namentlich genannten Freundeskreise geraucht werden soll, jenen Medaillen brauc Als die Zigarren Woche um Woche nicht eintrafen, besitz Frühere Offizier tete man einen Verlust der Sendung. Allein die Ziga» -idaten. Im Priest waren von Milwaukee bis zur Pakeipoststelle 2 in Stuttz h<,j sich die Zahl der glücklich gelangt. Diese aber sandte eine amtliche PoD vermehrt. Es sind worin der Empfänger gefragt wird, ob er für Zölle i mehr als die Zahl vc Steuern 316 Mark zahlen oder die Annahme verwck Kandidaten eine gewi

^ ^ .. ' ^ sich nämlich 1 Oberst,

Graf Hasso wollte jemen Abjchled nehmen, »m: Zg Unterleutnants 4 väterliche Besitzung zu verwalten. Drei Jahre war! MMx der Ecole Ce

zur Botschaft in Rom abkommandiert gewesen; er p g Rechtsawälte des Dienstes müde; er sehnte sich nach der Heimat.' 1 Bergschüler,

Ein gellender Pfiff ertönte. Der BahnhosvorO fteüre/l Finanzinspek eilte herbei; die Reisenden drängten sich vor der Pp wesens am großen W zum Bahnsteig, aus dem nahe gelegenen Tunnel kem zwei ehemalige Mitgli der Zug langsam heraus, fuhr in den Bahnhof ein rt ^h^n nicht, hielt fauchend vor dem Bahnsteig. Das glückliche <r

Ruhig stand die Gräfin da, nur um ihre schmal der Regierung von S Lippen zuckte es in nervöser Weise. ! ten Staaten weilt, äi

Aus dem einzigen Abteil erster Klasse des ZP der sich dieses Land sprang ein etwa dreißigjähriger, elegant gekleideter U 10 Millionen Seelen und eilte, ohne den unterwürfig grüßenden Bahnhoso- Sie ist die einzige 9

flikte kennt. Die zwar unter staatlicher Gegensatz zu anderen E Golddollars abgewors beträgt nur 37 50000

steher zu beachten, aus die Gräfin zu.

Da bin ich, Mama!" ries er fröhlich.

Die Gräfin streckte ihm die Hand entgegen.

Sei willkommen, Hasso." . . .

Graf Hasso küßte ihr achtungsvoll die Hand. ^ MME von 35 5

Es ist lieb von dir, daß du mich abholst, MaM siM ein intelligentes sagte er, ihr die Hand nochmals küssend.Ich N Mchen Fortschritte zi

freudig überrascht, als ich dich sah . . . aber du bist n,c Meakckei

allein - darf ich bitten, mich bekannt zu machen.

cm Er .V.uFe das junge Mädchen neben se» bebenkatastrophe 800( Mutter höflich.---

Meine Gesellschafterin Fräulein Richter," st die Gräfin gleichgültig.Komm," fuhr sie fort,d Stuttgart, 17. E Wagen wartet vor dem Bahnhof. Friedrich kann ^ gEt: Durch ein A

Gepäck besorgen, er ist mit einem zweiten Wagen da gleichsämtern (außer ,

Ein alter Diener in dunkelblauer, mit Silber A für Ausgleichsforderun

längert worden. Es nach dem Reichsausg Noch nicht zur Kenntni

zierter Livree näherte sich mit abgezogenem Hut.

Ah, da bist du ja, Alterchen," ries Graf lachend.Noch immer flott auf den Beinen?"

Ich danke gehorsamst, Herr Graf," entgegnete ds Ach jetzt noch ange Alte lächelnd.Es geht noch einigermaßen." . . . ^laubiger eine Bestt

(Fortsetzung folgt.), . -

Meldefrist oder eine 6 hat. Dagegen ist ei svrderungen nach der Die Deutschen, die ni