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"Är '«SMrmrr»t iH >ü ü"M°nat-n S-sin,'nis. nachdem di- Geschworenen Aendernng der neuen P» 7 j Achüldfrage im Sinne der Anklage bejaht hatten, gescheitert sind, dem ReW Mönche», 1. Juni. Der englische Botschafter hat in der" Fahrvrefte^für Mnheit des bayerischen Ministerpräsidenten Dr. von rrat bittet! in Erwäm^si ist zurzeit zur Laufe des Schiffes .Bayern" nach rer 2. 3, und 4. Klasse U men gereist dessen Stellvertreter, dem Kultusnumster, Lebensjahr freie Fahrt und,mde Erklärung abgegeben: Ich bin beauftragt, kategorisch

die Anw.°du°i d-- S°n«-n°» »»- °e°- rdige Erholung der Kind»-den werden kann, wenn von Bayern die nn Ultimatum hung der Personentarife ai, äderten Bedingungen restlos erfüllt werden. Die Be- ^ «gen enthalten die Forderung sowohl der Entwaffnung

!! h-Ä Iegentttch dFdZ ^ «uch der Auflösung der Emwohnerwehr. - Der fran- ) eine Rede in der er Z Ue Gesandte hatte bereit» am Montag eme ähnliche t über die ZwangswirtschH Mung abgegeben. ...

-del und nn Metzgergedverh Gieße«, 1. Juni. Der Kongreß des Verbands deut- 'isch ^im ÄresduZsLnid -- Bergarbeiter lehnte heute den kommunistischen Antrag ngs das Doppelte). M, i Anschluß an die Moskauer Internationale mit uber- - wiederkommen; immerhi, Mender Mehrheit ab. 200 Delegierten sprachen sich für !erer Mischversorguna p ^ Verbleiben beim Amsterdamer Gewerkschaftsbund au»,

sgesetzt. daß die Maiszufch Mülheim, 1. Jum. Von der hiesigen Besatzungsbe-

rde wurden folgende Zeitungen auf 8 Tage verboten: Das 'UMten. Bom, 1, Juni vom Niederrhein" in Duisburg, dieVolkszeitung Ächrmwen^Zwecken^ E'r Rnhrort", dasMülheimer Tageblatt", dieHamborner d von Ferienkolonien. sMMeilung". DasEcho vom Niederrhein" versuchte Benützung der 4. Waaei»,tn dem TitelRheinische-Westfälische Mittagspost" tLg- icümÄ^^hA i erscheinen. Auch diese Ausgabe wurde von der Be-

??ammelte bei^den^löaum^e verboten. Die Preffezensur hat mit außerordentlicher irtschaft und kassierte jedes, chärfe eingesetzt.

auf dem Lande jeder gege» Leipzig, 1. Juni. Das Reichsgericht hat die Revision

. Pn»z chegen das Urteil des Landgerichts eitete. zuruckgewlesen. Pnnz war wegen Urkundenfälschung

Verkekr äd Beleidigung des Oberbürgermeisters Scheidemann zu

P Monaten Gefängnis verurteilt worden, weil er ein einische Creditbanschriftstück gefälscht hatte, wonach Scheidemann eine Beloh- s BorböE^ von 50000 -46 für die Ermordung Liebknechts und

° TL. 'Ä -i- -°?-mburB -usg-s-tz, habe» s°I,e ericht vom i. Juni. - M P«tSdam, 1. Juni. Hier wurde der Justizse.kretär und mto-Gesellschast. Fil. Stich terleulnant a. D. Oppermann von der Kriminalpolizei Die hiesige Börse vw rhafiet, weil er versuchte, Freiwillige für Oberschlesien an- ,z.)."' E?was stabiler'wa!^ Es ist gegen ihn ein Strafverfahren anhängig ge-

denen Baumwollspinnerei^ worden.

ollindustrie Kuchen 5 Pro; Berlin, 2. Juni. Wie die Blätter hören, hat der konnten. wogegA jiederaufbauminister Dr. Rathenau den sozialdemokratischen .) und Kammg?rn?pinmr ^ Silberschmidt vom Bauarbeiterver-

;.) umgesetzt wurden. Vos>»d dafür gewonnen, zur Wahrnehmung der gewerkschaft rten Daimler Motoren Ätzen Arbeiterinteressen in das Wiederaufbauministerium ein- ms 302 Proz. (x 1 Propren.

815). Laupheimer Werkzeiij. ^le«, 1. Juni. Die österreichische Regierung ist zu heim 5 Proz. (385). Sdch getreten, da sie dle Verantwortung für wertere Volksab- B ). Stuttgarter Zucker! mmungen über den Anschluß ans Reich nicht glaubt tragen

-brrk 5 Proz. (503 bez.) url, können.

her^'EWngm-)'-^ Pm P"kis, 1. Juni. Die Reparationskommission hat den .) Im Freiverkehr wurde, mpfiwg der deutschen Note vom 2. Mai betreffend das -120 gefr. Deutsche Lastauti Meiden der oberschlesischen Kohle infolge des Aufstandes LaMener Zement ca Nlzstztigt, mit dem Bemerken, daß sie die Wichtigkeit der

stark gesucht^ Bramrei W l°g° würdige und sich mit der oberschlesischen Piebiszit- jjmmrssron darüber rn Verbindung setzen würde Paris, - -

^richten.

1. Juni. DerTemps" meldet: Briand hat ie französischen Sachverständigen nach Boulogne geladen, Schwurgericht verhandelt^ an den Beratungen der Alliierten gutachtlich teilzunehmen, teur desSozialdemokratie französischen Sachverständigen haben in einem Gutachten v. Js. einen Artikel dchre Stellungnahme begründet, die bekanntlich gegen eine ler ausgenommen hatte, Wiederaufhebung der früheren Sanktionen ist. Die Sitzung -den, aktiv einzugreifen, M Obersten Rats in Boulogne wird zum mindesten nicht ußland zu stören uud diijor 10 Tagen stattfinden können.

tion durch die deutsche Kj Paris, 1. Juni. In der gestrigen Nachisitzung der K«m- nd Schreiner als Verfas»r hat Finanzminister Doumer auf Anfrage erklärt, die Rechtfertigung, so daß »sten für die Mobilisierung der Jahresklaffe 1919 fielen beutschland zu.

ngentlich eine Verbindlich! Paris, 1. Juni. Der Nationalkongreß der französischen zroßen Strafen, mit riM psinbahner hat mit 8000 Stimmen Mehrheit den Anschluß

benützt ein besseres Publi- -ht möglicherweise den In> sUsetzsn.

die Moskauer Internationale abgelehnt; für Moskau men 46000 Stimmen.

Kopenhagen, 31. Mai. Beim englischen General-

in Kopenhagen ist heute aus London die Meldung ^ ^ ^ ' mgetroffen, daß Waren, die nach England eingeführt werden,

st ein greulicher Lärm aus ^ dem 27. Mai keiner Ursprungszeugnisse mehr bedürfen per, heiserer Gesang einer ^ Lo«»ov, 1. Juni. 33 Syndikate, die I V» Millionen der Matrosen. Metallarbeiter vertreten, protestieren gegen die Herabsetzung

t ein Paar Arm in ArmM Löhne, die für den 16. Juni angekündigt ist. Eine kl vorüber. Mferenz zwischen den Arbeitgebern und Arbeitnehmern

und em eben solches Mad-ßrö vorbereitet. Heute am 61. Tage des Bergarbeiter-

F.'k" ^-7?- L?"

--InjÄm-n s»ffe, SI- !"""!> 1"' »-iSff-Mlich . w°»°ch die Behörde»

nicht und schritten ziemüh Elektnzitats- und Wasserwerke, sowie andere Werke Anschein, als stütze sich des Pt Beschlag belegen und Lebensmittel- und Kohlenvorräte Dame. W- requirieren können.

orüber und in der Dunkel- ^ Dublin, 1. Juni. In den Grafschaften Cork und

die Gasse und umgibt dü7 Dublin und Londondery smd seit 48 Stunden rem beinahe undurchdring- ^ schwere Kampfe zwischm den Smnfernern und eng-

Wn Truppen rm Gange. Dre vor Dublin liegenden eng 'am emporraffen, um jene!MN Kriegsschiffe haben ihre Geschützmündungen auf das eicht erfährt, auf welchem Mtrum der Stadt gerichtet, das im Falle weiterer Angriffe worben werden zu rönnen, k Sinnfeiner auf englische Polizisten beschossen werden soll. .. ^ »Daily Chronicle" meldet, daß die Regierung beschlossen

^ NA rn emem weyew. die Proklamierung des Standrechts über den ganzen

der Richtuna aus welcher von Irland zu verkünden. Durch die Explosion der Achtung, aus ou.ch-r ^ in Youghal (Grafschaft Cork) 26 Sol

kt, sieht Weihold ein junges «ten getötet und 21 verwundet. Das Unglück wird am :m Nebel auftauchen und den Anschlag irischer Rebellen zurückgeführt, die eine Flatter

lwe unter eine Abteilung des Hampshire Regiments, die dt einer Musikkapelle ausmarschierte, elektrisch zur Entzün lmg brachte.

London, 2. Juni. Im Unterhaus fragte gestern ein »geordneter, ob sich die Regierung dessen bewußt sei, daß >e 20000 Menschen zählende jüdische Bevölkerung Ober

ingen Mannes von vorhin, lf den ersten Mick wieder, ereignet haben.

^orchs^un« folgt.)

chlesienS, die einen großen Teil der industriellen Bevölke­rung bilde, zu Gunsten eines Verbleibens bei Deutschland gestimmt habe, da sie wisse, daß ihre Wohlfahrt mit Deutsch­land Zusammenhänge und ob diese Tatsache in Betracht ge­zogen werden würde. Hrrmsworth erwiderte, die Ent- 'cheidung werde in Uebereinstimmnnq mit dem Vertrag von Versailles erfolgen, der keinerlei Unterschied zwischen den verschiedenen Parteien, Rassen oder Religionen vorsehe.

Newyork, 1. Juni. In Aberdeen (Marylan») ist eine Bombe explodiert, die gerade auf einem Flugzeug angebracht werden sollte. 2 Personen wurden getötet und 3 verletzt. In Tulsarin (Oklahoma) sind bei Zusammenstößen zwischen Weißen und Negern 15 Personen getötet worden.

Franzoscntheater in Mainz.

Unter Absperrungen großen Stils und stundenlanger Unterbrechung des öffentlichen Verkehrs, wie wir es in frü­herer Zeit bei Besuchen hoher deutscher Persönlichkeiten mcht kannten, ist am Dienstag der französische Kriegsmimfter Bar­thon in Mainz auf einer Inspektionsreise ins Rheinland ein­getroffen. Die ganze Garnison war auf den Beinen und defilierte'vor Barthou. Sogar die Brieftaubenabteilung hatte ihre Käfige auf dem Paradeplatz bei der Stadthalle aufgebant Es wurde Salut geschossen und größter militärischer Prunk mit Tribünen im Paradeplatz entfaltet. Alles natürlich auf deutsche Kosten.

Vom LeipzigerKriegsverbrecher"-Prozetz.

Leipzig. 1. Juni. Im Prozeß Neumann beantragte der Oberreichsanwält gegen den Angeklagten eine Gefängnisstrafe von insgesamt einem Jahr 6 Monaten.

Der zweite Verteidiger. Justizrat Lurijesen, faßte alle Milderungsgründe in sämtlichen dem Angeklagten zur Last gelegten Fällen zusammen und bat um mildeste Verurteilung. Das deutsche Volk stelle sich unter Kriegsverbrechen etwas an­deres vor, als was man in diesem Saal gehört habe. Wenn man die Krieasverbrechen unserer ehemaligen Feinde in me Wagschale werfe, so schnelle sie hoch empor zu Gunsten des Angeklagten. Der Angeklagte Neumann, der bisher zuver­sichtlich aufgetreten war. schluchzt und bat um Freisprechung oderVerurteilung zu einer Strafe, die durch die Untersuchungs­haft verbüßt sei. Hierauf wird um 4 Uhr 45 die Verhandlung geschlossen Das Urteil soll Donnerstag mittag 12 Uhr ver­kündet werden. Die Verteidiger und General v. Fransecki reden dem Angeklagten beruhigend zu. Das Publikum entfernt sich unter dem Eindruck der letzten Szene nur langsam aus dem Gerichtssaal.

Das Programm der neuen Neichsregierung.

Berlin, 1. Juni. In der heute Nachmittag um 4 Uhr be­gonnenen Sitzung des Reichstags gab Reichskanzler Dr. Wirth das erwartete Regierungsprogramm bekannt, das er in drei Worte zusammenfaßte: Verständigung. Wiederaufbau. Ver­söhnung. Durch die Annahme des Ultimatums sei eine Art Schlußstein auf die bisherige Entwickelung gesetzt worden. Es stelle uns kurze Fristen. Einige seien schon abgelaufen;, sie seien eingehalten worden. In der Entwaffnungsfrage hätten wir uns den Bestimmungen des Ultimatums gefügt. Der Kanzler zählte sodann auf, was in Erfüllung der letzteren geschehen sei. Die Entwaffnung der Einwohnerwehren werde von den Landesregierungen angeordnet. Die bayerische Re­gierung habe inzwischen die bekannte Erklärung abgegeben. In der Frage der Auflösung der Organisation glaube diese, daß nach erfolgter Waffenabgabe die bayerische Einwohner­wehr nicht mehr unter die Artikel 177 und 178 des Friedens­vertrags falle, aber das Ultimatum ermögliche es der Reichs- regiernng nicht, die Einwohnerwehr von der Liste Der auszu­lösenden Organisationen auszunehmen. Wir hätten diesen Eingriff in unser Vereinsrecht unter dem Druck der Alliierten vorgenommen. Die sich aus der . Annahme des Ultimatums ergebenden wirtschaftlichen Aufgaben gliedern sich in das finan­zielle und das Wirtschüftsprogramm. sowie die sozial-ethische Aufgabe. Ein sorgfältiger und genauer Zahlungsplan müsse aufgestellt und dem Garantiekomitee vorgelegt werden. Um die Annuitäten zu decken, müßten wir bestimmte Steuerquellen bezeichnen, die für Reparationszwecke zur Verfügung standen. Wir müßten sehen, die Reparationssummen als jährliche Ausgaben aufzubringen. Dazu müsse ein Weg gefunden wer­den. der die Differenzierung zwischen Hausbrand- und Jndu- striekohle gestatte. Es gelte auch die sonstigen Steuern aus­zubauen, z. B. die Besitzsteuer, und die Durchführung der verabschiedeten Steuern sicherzustellen. Der Reichskanzler stellte dann in großen Umrissen ein Finanzprogramm auf und sagte, eine gewisse Reserve liege noch in der Nachlaßsteuer hinsichtlich der Besteuerung weiterer Verwandtschaftsgrade. Mehrere Ge­setzentwürfe seien in Vorbereitung, wobei das Branntwein­monopol. die Biersteuer, die Beseitigung der bei der Tabak­steuer bestehenden Vergünstigungen eine Rolle spielten, ferner die Erhöhung der Zuckersteuer einschließlich der Süßstoffsteuer, hei der die Frage eines Raffinerie-Monopols entschieden wer­den müsse. In einer Konferenz der Landesfinanz minister sei darüber beraten worden, wie die Erträge des Grund und Bodens steuerlich zu erfassen seien. Neben der unvermeidlichen Belastung des Verbrauchs müßten weitere Einnahmequellen gesucht werden. Er denke in erster Linie an den von der Geldentwertung weniger getroffenen Besitz an sachlichen Wer­ten. die sogenannten Goldwerte. Sodann müsse die Zuschuß- Wirtschaft des Reichs rasch abgebaut werden. Erst später könne das große Problem der Währungsfrage in Angriff genommen werden. Im engsten Zusammenhang mit dem Finanzpro­gramm stehe das WirtsMftsprogramm. das der Kanzler näher erläuterte und in die Worte zusammenfaßte: Wir müssen unsere Volkswirtschaft einrichten auf höchste Produktion und nationalwirtschaftliche Sparsamkeit. Zu dem Wirtschaftspro­gramm gehöre auch der Ausbau der Handelsflotte und der Kanäle, sowie die produktive Beschäftigung der Erwerbslosen, ferner die Förderung des Siedelungswesens. Das Programm der Regierung könne aber nur gelöst werden, wenn die richtige sozial-ethische Einstellung der deutschen Volksseele gewonnen werde. Das sei ein Problem des sittlichen Wiederaufbaus der Nation. Dazu sei notwendig, daß in allen Kreisen des Volkes der soziale friedfertige Geist Platz greife. Der Reichskanzler ging dann in längeren Ausführungen auf die oberschlesische Frage ein und verlangte, daß dieses alte deutsche Land dem verbleibe, der durch Geschichte und Leistungen Anspruch darauf habe. Zum Schluß stellte er fest, daß das demokratische Deutschland durch die Annahme des Ultimatums eine unge­heure Last auf sich genommen habe und daß es von den Alliierten erwarte, daß sie ihm in ritterlicher Weise begegneten. Er rufe alle Volksgenossen ohne Unterschied der Partei auf. an der Erfüllung der übernommenen Verpflichtungen mit­zuhelfen. Uhr war die Sitzung zu Ende. Für die morgen Nachmittag 1 Uhr beginnende Sitzung wurde folgende Tagesordnung festgesetzt: Interpellation der Deutsch-Natio­nalen und Demokraten betreffend Oberschlesiens. Beihilfe für die Erwerbslosen und Besprechung der Regierungserklärung in Verbindung mit Amnestie. Sondergerichten u. a.

Kriegsgefangen fern der Heimat.

Berlin, 31. Mai. Die Antwort des Auswärtigen Amtes auf eine Anfrage ergibt, daß sich in Rußland noch etwa 3600 bis 4000 deutsche Kriegsgefangene befinden. Auf Sibirien ent­fallen etwa 300. die auf Heimschaffung nicht verzichten. Etwa 100 sind n Südkankasien, die auf vom Völkerbund gestellten Dampfern heimgeschafft werden und bis zum Herbst sämtlich

abtransportiert sein sollen. An 3000 sind in der Ukraine, die ebenfalls in der nächsten Zeit heimbesördert werden. Frank­reich hält in Avignon noch 130 deutsche Kriegsgefangene zurück, die Strafen zu verbüßen haben. Alle Schritte wegen Heim- schaffung blieben ergebnislos. Die französische Regierung hat lediglich 14 bayerische Angehörige unter den Gefangenen ent­lassen.

Aus Oberschlesien.

Breslau, 1. Juni. General Höfer hat auf die Forderung einer Deputation der interalliierten Kommission den deutschen Selbstschutz zurückzuziehen, u. a. geantwortet: Die deutsche Bevölkerung mußte zur Selbstverteidigung schreiten, da die Machtmittel der interalliierten Kommission zu ihrem wirk­samen Schutz nicht ausreichen. Der Selbstschutz tritt für den Rechtszustand ein. für dessen Wiederherstellung, die restlose Vertreibung der polnischen Aufrührer vom oberschlesischen Boden Bedingung ist. Die Forderung, den Selbstschutz aus seiner jetzigen Stellung zurückzuziehen, bevor der Rechtszustand in Oberschlesien durchgeführt ist. ist undurchführbar. Sie stellt den in berechtigter Notwehr handelnden Selbstschutz den Pol­nischen Insurgenten gleich. Eine solche Gleichstellung mit jenen, die den Rechtsznstand in frevelhafter Weise brachen und Elend und Not über unsere oöerschlesische Heimat brachten, wird von der deutschgesinnten Bevölkerung Oberschlesiens mit tiefster Entrüstung abgelehnt. Der geschäftsführende Ausschuß der deutschen politischen Leitung hat beim General Lerond die Antwort des Generals Höfer in dringenden Darlegungen unterstützt.

Oppeln, 1 . Juni. Dem Zwölferausschuß der deutschen Par­teien gab General Lerond die Erklärung ab. daß die Inter­alliierte Kommission den deutschen Selbstschutz nicht als Znsur- gententruppe betrachte.

Die Ängriffstätigkeit der Polen hat sich auf der ganzen Linie Weiter verstärkt. Bei Rosenberg wurden aktive Haller- Soldaten gefangen genommen. Nach ihren Aussagen sind das 15. und 27. polnische Infanterieregiment in die dortige Front eingegliedert. Nach weiteren Aussagen soll sich auch das 80. Regiment dort befinden. In Lublinitz haben neue Truppen­ausladungen von über die Grenze gekommenen Polen statt­gefunden.

Wie die Blätter hören, sind weitere englische Truppen­formationen auf dem Wege nach Oberschlesten. Die Gefcnm- transporte werden am 5. Juni zum Abschluß gelangt sein.

Oppeln. 2. Juni. Ein englisches Bataillon ist gestern in die Stadt Groß-Strehlitz eingerückt ohne auf Widerstand zu stoßen. Der geschäftsführende Ausschuß der deutschen poli­tischen Parteien begab sich gestern zum General Lerond. um nochmals die Stellungnahme der deutschgesinnten Bevölkerung von Oberschlesien zu der Forderung der Interalliierten Kom­mission auf Zurückziehung des Selbstschutzes darzmegen. In den Kreisen Kreuzburg und Rosenberg hat sich die Erregung der dortigen Bevölkerung außerordentlich gesteigert, da die Polnischen Aufrührer, obgleich sie Verstärkungen an Menschen und Material erhalten haben, sich in diesem Gebiet nicht sicher 'ühlen und nunmehr die deutschgesinnte Bevölkerung aufs schlimmste brandschatzen und mißhandeln. Aus Stadt- und Landkreis Rosenberg sind zahlreiche Meldumen über Plünde­rungen von Geschäften. Gutshäusern und Wohnungen einge­laufen. Auch sind erneut deutschgesinnte Oberschlesier in die­sem Gebiet mißhandelt nd verschleppt worden. In den übrigen Kreisen ist die Lage im wesentlichen unverändert. Der Ort Fischerei, nördlich von Kosel gelegen, mußte unter dem Druck der polnischen Aufrührer von den deutschen Verteidigern ge­räumt werden.

Entente-Zwangsmaßnahmen gegen Oesterreich.

Paris, 31. Mai. Der Korrespondent desEclair" glaubt zu wissen, daß die Entente bei Fortsetzung der Anschluß- bewegung eine militärische Besetzung von ganz Oesterreich beab­sichtige. Italien würde Tirol und Salzburg, Jugoslawien würde Kärnten und Steiermark und die Tschechoslowakei das übrige Oesterreich besetzen. Auch der Newyork Herald weist auf die möglichen Folgen der Anschlußbewegung hin. Italien würde Villach und Jugoslawien würde aufs neue die Ufer der Drau als Grenze annehmen. Auch andere Zwangsmaßnahmen wären zu erwarten, insbesondere die Verweigerung von Kre­diten.

Belgische Lügen.

Brüssel, 1. Juni. Die Nation Beige meldet, daß in einem Keller in Frankfurt a. M. 400 Luftschiffmotoren gefunden wor­den seien. Sie gibt im Hinblick auf diese Meldung einen Ueberblick über verschiedene ins Leben gerufene Organisatio­nen, die Deutschland angeblich zur Wettmachnng der durch den Versailler Vertrag geforderten Entwaffnung geschaffen habe. Das Reich habe nur nominell die zugesiandenen 100 000 Mann unter Waffen. Tatsächlich besitze es zwanzigmal soviel. Die Kontrolle der Entwaffnung müsse weit intensiver dnrchgesührt und ein besonderes Augenmerk auf die Herstellung von Luft­fahrzeuge gerichtet werden. Es dürfe nicht wieder Vorkommen, daß wie nach der Schlacht von Jena man das deutsche Heer zu gering einschätze. Deutschland hat gerade in den letzten Tagen zahlreiche Beweise dafür geliefert, daß es den besten Willen hat. abzurüsten. Derartige in keiner Weise bestätigte Lügenberichte unserer ehemaligen Feinde beweisen, daß man dem belgischen Volk eine Ansicht von Deutschlands Gefähr­lichkeit suggerieren will, um die Raubpolitik der Rettung Deutschland gegenüber ungestört fortsetzen zu können.

Aus dem französischen Senat.

Paris. 1. Juni. Im Senat brachte Hery eine Resolution ein. wonach der Senat verlangen soll, daß die Londoner Be­schlüsse. die gemeinsam mit der Reparation gefaßt worden seien, dem Finanzausschuß und dem Ausschuß für auswärtige Ange­legenheiten mitgeteilt werden sollen, damit Liese Ausschüsse untersuchen, ob die erwähnten Entscheidungen eineAbänderung des Vertrags bedeuteten und der Genehmigung des Parla­ments bedürfe. Ministerpräsident Briand sagte. 135 Milliar­den Goldmark seien 270 Milliarden Franken und das sei immerhin eine schöne Summe Geldes. Durch den Vertrag werde bestimmt, daß Deutschland alles bezahlen müsse. Da es dies aber nicht könne, so habe man einen Teil seiner Schuld erlassen. Die Reparationskommission habe ihre Arbeiten fts voller Unabhängigkeit vollendet und Deutschland das Ergebnis mitgeteilt. Deutschland habe angenommen. Die Regierung stelle unzweideutig die Vertrauensfrage, lehne aber Len Antrag Hertz ab. Die Resolution Hery wurde hierauf mit 260 gegen 8 Stimmen abgelehnt.

Amerika und der Friede.

Paris, 1. Juni.Newyork Herald" will aus guter Quelle aus Newyork erfahren haben, daß Staatssekretär Hughes und Handelssekretär Hoover sich bemüht hätten, den Fricdensver- trag zu einem für den Ausschuß des Senats für auswärtige Angelegenheiten annehmbaren Dokument umzuqestalten. Las Unternehmen jedoch als unmöglich aufgegeben hätten. Beide erklärten sich jetzt für einen Vertrag, der die amerikanische Rechte durch besondere Klauseln schütze. Diese bestimmen, daß Deutschland den Vereinigten Staaten das Recht zuerkennt, in der Frage der Kabelverteilung mitznsprechen und bei der Verteilung der ehemaligen deutschen Kolonien mitzuentschet- den. Endlich soll Deutschland durch eine dritte Klausel die Gültigkeit der Beschlagnahme der deutschen Güter in den Vereinigten Staaten anerkennen.

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