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Erfcheimmastage: Dienttag, Donnerstag, Sams­tag, Sonntag. JnserttonSpretS 10 Pfg. pro Zeile für Stadt und Bezirk«orte; außer Bezirk 12 Pfg.

Sonntag, den 29. Januar 1905.

AbonnernentSpr.ind. Stadtpr.Viertelj. Mk. I.IOincl.Lräaerl. Dierteljährl.Postbezugspreis ohne Bestellg. f. d. OrtS- u. Nachbar- orlSverkehr 1 Mt., f. d. sonst. Verkehr Mk. 1.10, Bestellgeld 20 Pf§.

Amtliche Htekanntmachvage«.

Die Gemeindebehörde«

werden auf den Minist.-Erloß vom 31. Dezember vor. IS. Minist.-Amtsbl. 1905 Nc. 2 S. 51, be­treffend da- dem Eintritt i« de« Gemeinde­rat ««taegenstehende Hindernis der Schwä­gerschaft, hingewiesen.

Calw, 28. Januar 1905.

K. Oberamt. Voelter.

Tagesnemgkeiten.

* Calw, 27. Januar. Wie in früheren Jahren veranstaltete auch gestern abend der Verein für Abhaltung nationaler Feste im Gasthof zum Hirsch eine öffentliche Feier des Geburts­festes unseres Kais ers, wozu er allgemeine Einladung hatte ergehen lassen. Das Lokal war mit Pflanzen und Draperien aufs schönste dekoriert. Die Beteiligung an dem Feste war außerordentlich groß; das Lokal war dicht gedrängt mit Fest­teilnehmern. Nach einem flott vorgetragenen Chor des Gesangvereins Concordia begrüßte der Vorstand, Hr. Kommerzienrat Zoepp ritz, die zahlreiche Versammlung, worauf Hr. Finanzamtmann Dreiß die Festrede hielt. Der Redner gab in schwung­vollen Worten ein getreues Bild der Tätigkeit unseres Kaisers, des edlen deutschen Fürsten, der mit starker Hand die Reichsregierung führe und unter dessen Szepter Deutschland eine gesicherte Zu­kunft habe. Mit dem Wunsche, daß es unserem Kaiser noch recht viele Jahre vergönnt sein möge, zum Wohle unseres deutschen Volkes seine Kraft einsetzen zu können, schloß der Redner seinen patrio­tischen Vortrag. Sein Hoch ans unfern Kaiser, das

Vorbild eines echt deutschen Mannes, diese lichte Gestalt auf dem deutschen Thron, fand begeisterte Aufnahme. Hr. Amtmann Rtppmann gedachte in markigen Zügen der großen Bedeutung unserer Heeresmacht zu Wasser und zu Land, sein Hoch galt Deutschlands Heer und Flotte. Weitere Ansprachen wurden gehalten von den HH. Postassistent Kauff- mann, Rektor vr. Weizsäcker und Friseur Bayer. Unter prächtig wiedergegebenen Gesangs­vorträgen der Concordia, den flotten Weisen der Stadtkapelle und dem Gesang von gemeinschaftlich gesungenen Liedern flössen die Abendstunden rasch dahin und allgemeine Befriedigung herrschte bei den Festteilnehmern über die hochpatriotisch verlaufene Feier.

Calw, 27. Jan. Unter der sachkundigen Beratung des Herrn Oberbaurat Leib brau d ent­schlossen sich heute die bürgerl. Kollegien endgilttg für die Ausführung der weiteren Nagoldbrücke von der Strecke des Zusammentreffens von Walk­mühle- und Teuchelweg nach der Baumschule an der früher Spöhrer'schen Villa. Unter der Voraus­setzung günstiger Grundverhältnisse soll eine ge­fällige Eisenbeton-Bogenbrücke mit 5 "/» Steigung von der Firma Wayß und Freytag in Neustadt ausgeführt werden, welche dem landschaftlichen Charakter der Umgebung am vorteilhaftesten Rech­nung trägt. Sollte wider Erwarten der Baugrund sich als durchaus ungeeignet erweisen, so müßte ein neues Projekt in Balkenkonstruktion ausgearbeitet werden. Eine Brücke am Biersteg würde außer den Kosten des dort notwendigen Grunderwerbs (ein solcher kommt bei dem genehmigten Projekt nicht in Frage) durch die Verlegung der Träger über die Fahrbahn erheblich teurer und unschöner werden. Der Bauaufwand wird sich auf 36 000

Mark belaufen, für welche Deckung vorhanden ist. Die bürgerl. Kollegien haben durch ihren Entschluß einen bedeutsamen und erfreulichen Schritt für die Entwicklung der Stadt getan.

Loffenau, 27. Jan. Hier hat sich die Schneiders-Ehefrau Zimmermann, welche sich in der Nacht zuvor starke Brandwunden bei der Ex­plosion der Erdöllampe zugezogen hatte, an einem Haken im Plafond des Zimmers in einer unbe­wachten Viertelstunde erhängt.

Stuttgart, 26. Jan. (Oberkriegsgericht.) Der Grenadier Otto Mayer vom Grenadier-Rgt. Nro. 123 war vom Kriegsgericht der 27. Division wegen Verletzung der Pflichten der militärischen Unterordnung vor versammelter Mannschaft und wegen Achtungsverletzung zu einer Woche Gefängnis verurteilt worden. Am 19. November kam der An­geklagte dem wiederholten Befehl des Korporalschafts­führers, seinen Kasten auSzuräumen und stille zu stehen, nicht nach, auch äußerte er zu dem Unter­offizier, der Miene machte den Kasten auszuräumen: Ich lasse mir meine Sachen nicht immer heraus­werfen." Gegen das Urteil legte Mayer Berufung ein, die aber vom Oberkriegsgericht als unbegründet verworfen wurde. Das Berufungsgericht brachte aber 4 Wochen Haft in Anrechnung. Der Gre­nadier Heinrich Müller vom Grenadier-Regt. 119 wurde vom Kriegsgericht wegen Fahnenflucht, Preis­gebens von Dienstgegenständen und wegen eines Vergehens des einfachen Diebstahls zu 9 Monaten und 15 Tagen Gefängnis verurteilt, abzüglich 1 Monat Untersuchungshaft. Die von dem Angeklagten hinsichtlich des Strafmaßes eingelegte Berufung hatte keinen Erfolg, dagegen rechnete das Berufungs­gericht weitere 15 Tage Untersuchungshaft auf die Strafe an.

Schminke.

Roman von Helene Lang-Anton.

(Fortsetzung.;

In einem eleganten Hotel ruht« auf einer C-.uscuse Olga Oeynhausen. Sie hatte auf Wunsch des alten Herrn, der das zur Bedingung der Scheidung machte, den NamenSchmolling" abgelegt und ihres ersten Gatten Namen wieder angenommen Sie fühlte sich durch diesen weniger beengt, Kenn sie wußte genau, wie sehr di« Gesellschaft ihr Verhalten gegen Alfred mißbilligte. Man hatte sich so auffallend von ihr zurückgezogen, daß eS sie trotz ihres geringen Feingefühls bedrückte.

Sie verließ die Residenz und ging nach Wiesbaden, wo sie als schöne, lebenslustige Witwe deS bekannten Millionär Oehnhauken ihr früheres lustiges Leben fortzusetzsn gedachte. Aber sie hatte die Rechnung ohne den Sänger ge­macht, denn schon nach wenigen Tagen ließ sich Rolf Reimer bei ihr melden, um ihr in dürren Worten zu erklären, daß er sie nicht mehr zu verlassen gedenke. Er werde in ihrer Nähe die erfolgte Scheidung abwarten, um von dem Glück, sie zu besitzen, keine Zeit zu verlieren.

Rolf sagte diese Worte mit behaglichem, breiten Lächeln, welches seinen zwar hübschen, aber einfältigen GesichtSzügen etwas Schlaues verlieh, was Olga zum erstenmal auffiel. Es erschreckte sie, und eS wurde ihr klar, daß es diesem Mann- vollkommen Ernst war. sie festzuhalten und auf seinem Schein zu bestehen.

Sie fühlte plötzlich, daß das Spiel, zu welchem sie ihn gebraucht hatte, sich gegen sie kehrte und daß die Brutalität dieses Mannes, welche seine Ver­ehrerinnen beschönigend Willenskraft nannten, sie beim Widerstand erbarmungslos vernichten würde. Einerseits dachte sie an ihre erschütterte Stellung in der

guten Gesellschaft, dann überlegte sie, daß das Leben an der Seite eines Künstlers interessant und abwechslungsreich sein müßte. Dies ging ihr blitzschnell durch den Kovf, sie mackste gut« Miene zum verlorenen Spiel und reichte ihm liebens­würdig dis Hand.

Er hatte den kurzen Kampf in ihrem Innern wohl bemerkt und schweigend das Ergebnis erwartet. Daß dieses so schnell zu seinen Grasten ausfallsn würde, hatte er kaum gehofft,- um so mehr befriedigte eS. Er wollte in theatralischer Pose auf sie zutreten und sie umarmen. Aber sie, die selbst so gut im Leben Komödie zu spielen verstand, hatte die gesuchte, an die Theater-Schablone erin­nernde Zärtlichkeit angswidert, und sie hatte siA zurücktretend der Umarmung entzogen.

Er ließ keine Empfindl'chk-it merken, küßte ihr galant di« Hand und empfahl sich. Als er die Treppe hinab ging, trällert- er eine lustige Opernmelodie vor sich hin. Er hatte auch allen Grund, zufrieden zu sein. Ec wußte am besten

wie es um seine Berühmtheit stand und daß die kritischen Bemerkungen wie

.ausgcsungen",mühsame Höhe", die im letzten Winter laut wurden, recht hatten. Seine Stimme war wirklich schon sehr verbraucht, und die hohen a, K und o kosteten ihn große Anstrengung. Diese hatte er ja nun nicht mehr nötig;

das viele Geld der hübschen Witwe ließ jede Sorge schwinden. Er brauchte ja

nicht mehr Gcld zu verdienen, sondern es nur noch auszugeben, und dar verstand er. Er hatte noble Paffionen, der von den Frauen so verwöhnte Mann.

Olga war nach seinem Weggehen auf den Balkon getreten und hatte ihm nachgesehen. Er war wirklich eine hübsche, stattliche Erscheinung, wenn ihr auch etwas Gewöhnliches anhaftete; seine gebrannten Locken erinnerten doch zu sehr an den Perückenstock im Frisrurladen. Unwillkürlich verglich ihn Olga mit Alfred und ein tiefer Seufzer stahl sich über ihr« Lippen.